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Stabile Verhältnisse kann Ennepetal nicht bieten

Ehemaliges Restaurant ZORBAS Foto: (c) Linde Arndt

Ehemaliges Restaurant ZORBAS Foto: (c) Linde Arndt

 

[jpg] Als im Juli 2012 Xhemil Jimmy Sahiti den langjährigen Gastronomiebetrieb „Manus“ einstellte, hatte die Stadtverwaltung den weiteren Betrieb sich wohl anders vorgestellt. Umfangreich wurde saniert, wobei dem Brandschutz Rechnung getragen wurde/musste.

Olaf Schäfer-Messing, Driton Bicaj und Oliver Dunker waren dann die neuen Pächter des Gastronomiebetriebes der nun „La Grotta“ hieß. Aber dieses Gastspiel sollte nur 2 Jahre dauern und der Gastronomiebetrieb suchte einen neuen Pächter. „Zorbas“ nannten  die neuen Pächter Petros Topalidis und Nikolaos Sivridis ihr Restaurant ab November 2014 jetzt. Und nach 2 Jahren, im Juli 2016, ist der Gastronomiebetrieb wieder eingestellt worden.

Was läuft da falsch oder ist die Stadtverwaltung nicht in der Lage ein Restaurant in eine Position zu bringen, dass deren Pächter davon leben können?

Jimmy Sahiti konnte mehr recht als schlecht mit seiner Familie davon leben, nur er zahlte, so wurde mir aus dem Verwaltungsrat gesteckt, 800,– Euro an Miete. Dunker und Sivridis zahlten ein mehrfaches an Miete. Wobei sich  die Unterstützung, nicht nur finanzieller Art, durch die Stadtverwaltung  in Grenzen hielt.

Mehr als gute Worte und die Abnahme von ein paar Frikadellen nach einer Ratssitzung gab es als Unterstützung nicht. Dunker der im hochpreisigen Bereich seine Speisekarte ausrichtete, wurde nach relativ kurzer Zeit als zu teuer von den „Ennepetalern“ abqualifiziert. Und Sivridis der preislich zwar in Ordnung war, bekam auch keine Gäste die seinen Betrieb in die Gewinnzone bringen konnten.

"La Grotta" Oliver Dunker (Mitte) mit Gästen Foto: (c) Linde Arndt

„La Grotta“ Oliver Dunker (Mitte) mit Gästen Foto: (c) Linde Arndt

Dann waren die Möglichkeiten Veranstaltungen zu versorgen doch sehr begrenzt, wobei die einzelnen Bereiche im Haus-Ennepetal im gastronomischen Sektor sogar konkurrierten. Die Abstimmungen von Theater, Mehrzweckhaus oder Jugendtreff waren nur rudimentär vorhanden. Jeder ist sich selbst der nächste gewesen. So soll das Dach des großen Saals im Haus-Ennepetal, schon mal während einer Veranstaltung undicht gewesen sein und die Gäste das Restaurant um Eimer gebeten haben, damit das Wasser aufgefangen werden konnte. Die allgemeine Beleuchtung wurde früh abgeschaltet, der Fahrstuhl konnte nicht immer genutzt werden, so dass die Gäste im Regen zum Restaurant mussten. Und da waren die  lärmenden Jugendlichen die keinen Treffpunkt hatten. Von Seiten der Stadtverwaltung wurden keine Fundamente gelegt, damit ein Gastronomiebetrieb sich halten konnte. Auch gingen sowohl bei Dunker als auch bei Sivridis nach einiger Zeit die Partner eigene Wege. Dies alles unter den Augen der Stadtverwaltung, die dabei tatenlos zusah.

 

Sivridis hatte nun zuletzt einen besonders schweren Schlag wegzustecken; denn von dem Abiball der Abiturienten der Gesamtschule Haspe bekam dieser nur eine Anzahlung von 3.000,– Euro.

Als Sivridis die vereinbarten restlichen 6.000,– Euro am Tag des Abiballes haben wollte, holten die Abiturienten kurzerhand die Polizei. Sivridis verlangte vor der Polizei, wie per email vereinbart, die restlichen 6.000,– Euro von den Abiturienten, was diese jedoch nicht bezahlen wollten. Die Polizei schlug denn vor, die gesamten Speisen und Getränke, da nicht bezahlt waren, aus dem Saal zu entfernen, so Johanna Filippdaki und Nikolaos Sivridis bei unserer Befragung. EN-Mosaik konnte die emails, die von einem Herrn Schraufstetter  an Zorbas kamen einsehen, in der klar von einem Restbetrag gesprochen wurde der am Tage des Abiballs entrichtet werden sollte. Ein herber Verlust den das Zorbas einstecken musste. Wie es jetzt vor Gericht weiter geht, weiß Sivridis noch nicht.

 

Nikolaos Sivridis wollte einfach nicht mehr, denn Ennepetaler zeigten sich wenige in seinem Restaurant obwohl bei Vertragsunterzeichnung über den grünen Klee der Publikumsverkehr gelobt wurde. Nur er stellte sich nicht ein. Es war wie bei Dunker, auch ihm wurden Versprechungen gemacht die sich hinterher als Luftblasen herausstellten.

Der Geschäftsführer der Kluterthöhle & Freizeit Verwaltungs- und Betriebs-GmbH & Co. KG, Dieter Kaltenbach, der gleichzeitig erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Ennepetal ist, kündigte dem Betreiber Nikolaos Sivridis fristlos, wegen Miet (Pacht) -rückständen. Gleichzeitig teilte er auch über die Lokalzeitung der Funke-Mediengruppe mit, er wisse noch nicht was  mit diesem Pachtobjekt, im Hinblick der Gesamtsituation von Haus-Ennepetal, werden wird.

Dieter Kaltenbach Foto: (c) Linde Arndt

Dieter Kaltenbach Foto: (c) Linde Arndt

Da stellt sich doch die Frage, wieso der Gastronomiebetrieb eine derartig kostspielige Sanierung erfuhr, wenn nach 4 Jahren diese nichts mehr wert ist. Hat die Stadtverwaltung wieder einen wirtschaftlichen Sachverstand beiseite gelegt und eine Investition im Gottvertrauen getätigt? Wenn schon scheinbar kein wirtschaftlicher Sachverstand vorhanden ist, so sollte man sich zumindest eines Sachverstandes von außen bedienen.

Es war und ist doch bekannt, dass die Innenstadt wirtschaftlich um Jahre durch die „Schluderei“ einer nur ansatzweise vorhandenen Wirtschaftsförderung in Ennepetal, zurück geworfen wurde.

Es dürfte klar sein, das jeder neue Betrieb nicht nur die Anfangsinvestitionen zu stemmen hat, sondern mit überhöhten Marketingkosten den Betrieb erst einmal bekannt  machen muß. Und das noch in einem wirtschaftlichen Umfeld, welches nur mit strukturschwachen Gebieten zu vergleichen ist.

Gerade der Kämmerer Dieter Kaltenbach der über Jahre über fehlende Finanzmittel jammert, müsste doch etwas langfristiger bei solchen Investitionen denken können. Hier wird das Geld mit vollen Händen rausgeschmissen, was an anderen Enden fehlt.

 

Und jetzt?

 

Was soll es, kommt zu den vielen Leerständen in der Innenstadt, die keinen vorzeigbaren Branchenmix haben, eben ein weiterer Leerstand. Ennepetal als Verwalterin von Leerständen, vielleicht bieten sich die Leerstände als Secondhand – Läden an. Mehr ist wohl nicht mehr drin.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Die AÖR | SBE in Ennepetal enthauptet sich selber

Wolfgang Schrey und die AÖR Fotocollage: (c) Linde Arndt

Wolfgang Schrey und die AÖR Fotocollage: (c) Linde Arndt

[jpg] Der Vorstand der Stadtbetriebe Ennepetal, Wolfgang Schrey wird seinen Vertrag nicht mehr verlängern. Damit ist die AÖR|SBE ab 1. April 2017 führungslos. Ein Nachfolger wird noch gesucht. Die Stadt Ennepetal wird sich um einen Mitarbeiter außerhalb der Stadtverwaltung  bemühen.
In der Regel wäre das ein ganz normaler Personalvorgang in einer normalen Firma oder Stadt, wenn es nicht die Stadt Ennepetal beträfe.
Vor zwei Jahren wurden in der AÖR|SBE Missstände und Schlampereien öffentlich, die schon jahrelang zu beobachten waren. Der damalige Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen tolerierte diese Missstände zeitweilig, mahnte jedoch eine Lösung der verschiedenen Probleme an. Als jedoch EN-Mosaik mit diesem Artikel das ganze System dieser Missstände aufdeckte, konnte Wilhelm Wiggenhagen nicht mehr den Kopf weiter in den Sand stecken. Er reagierte indem er Horst Schnieder und Heinz Bracht aus dem Vorstand entfernte und Wolfgang Schrey als alleinigen Vorstand einsetzte, wobei er diesem Thomas Pflug zur Seite stellte.
Schon damals war erkennbar, die Stadt Ennepetal hat kein Krisenmanagement. Heute nach zwei Jahren, nachdem Wolfgang Schrey seinen Vertrag nicht mehr verlängern will und damit in den sicheren Hafen der Stadtverwaltung zurück will, muss man feststellen, es gibt immer noch kein Krisenmanagement.

„Der Anspruch, in alle wichtigen Themen der Stadtbetriebe involviert zu sein und das persönliche Arbeitsverhalten haben zu einer ausgesprochen hohen Arbeitsbelastung geführt, die selbst durch weitere organisatorische Entlastungsmaßnahmen nicht spürbar abnehmen wird und dies entspricht nicht meiner Vorstellung zum eigenen Berufsleben, zum Erfüllungsgrad und zur Vereinbarkeit mit der Familie“, so Schrey.

Liest man die von Schrey gemachte Aussage, kommt man zu der Frage, was hat Herr Schrey sich vorgestellt als der ehemalige Dreiervorstand durch ihn ersetzt wurde? Wieso hat er nicht um personelle Entlastung durch die Stadtverwaltung, die ja immerhin mit der Politik das Direktionsrecht hat, gebeten? Wieso ist ihm auf einmal seine Familie so wichtig, war ihm diese Familie vor der Entscheidung diesen Job anzunehmen, nicht wichtig?
Und an die Stadtverwaltung und die Politik muss man die Frage stellen, warum hat man keinen Zeitplan aufgestellt der die Lösungen der sichtbaren Probleme innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens herbei geführt hätte? Wieso wurden keine Fortschritte gegenüber Politik, Administration und Öffentlichkeit kommuniziert?
Nach unseren Unterlagen waren die Probleme sowohl im personellen als auch im organisatorischem sichtbar und zwar signifikant. Wolfgang Schrey fiel mir in der letzten Zeit nur auf als er für rund 11 Millionen einen neuen Standort auf dem  Gelände der ehemaligen GMG haben wollte. Ist ja auch schon was.

So soll Schrey angemerkt haben:

Darüber hinaus sei es ihm bisher nicht gelungen, das Vertrauen der Politik zu den Stadtbetrieben herstellen zu können……

Wolfgang Schrey Foto: (c) Linde Arndt

Wolfgang Schrey Foto: (c) Linde Arndt

Dies ist nicht nachvollziehbar; denn Schrey hätte sich doch jederzeit in einem Ausschuss erklären können. Tatsächlich muss man sich Vertrauen erarbeiten, es genügt nicht wenn man sich eine neue Krawatte anzieht. Denn der Vertrauensverlust war ja durch die vielen, vielen Vorkommnisse in der AÖR|SBE begründet. Wolfgang Schrey ist Verwaltungsbeamter im gehobenen, wenn nicht sogar im höheren Dienst, wenn er sich dieser Tätigkeit jetzt nicht gewachsen sieht, wirft das ein relativ schlechtes Licht auf seine Qualifikation.
Und wenn jetzt die Bürgermeisterin dem in den Schoß der Verwaltung zurückkehrenden Wolfgang Schrey einen Job parat hält, so ist auch das unverständlich. Denn hier macht die Stadtverwaltung in Ennepetal den Eindruck, als wenn irgendwelche Jobs in einem Lager auf den dementsprechenden Aspiranten warten.
Bewertet man diesen Vorfall mit einem in der Stadtverwaltung nicht vorhandenen Krisenmanagement, so kommt man unschwer zu dem Schluss der Kungelei. Und diesen Eindruck sollte man so nicht stehen lassen, denn dieser kann in vielerlei Hinsicht katastrophale Folgen haben.

Abgesehen von der schrecklichen Außenwirkung die durch diese Botschaft signalisiert wird, erstklassiges Personal wird Ennepetal mit solchen Signalen nicht bekommen.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Nach dem Pferdeflüsterer kommt der Frauenflüsterer

Martin Herrmann in der KULTGARAGE Ennepetal Foto: (c) Linde Arndt

Martin Herrmann in der KULTGARAGE Ennepetal Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Welche Frau sucht schon einen Bauern? Der Kabarettist und fertiger Assessor des Lehramts für Sport und Biologie, Martin Herrmann treibt sich in Gefilden herum, die gesellschaftlich nahe an einer Clownerie zu verorten sind. Er will aber ernst genommen werden, also überschreitet er nicht die Grenzen und hat eine eigene Sprache und mit dementsprechendem Wortspiel entwickelt, womit er die Widersprüchlichkeiten der Gesellschaft gnadenlos ins lächerliche zieht.
So trat er in der KULTGARAGE im Ennepetaler Industriemuseum vor einem dankbaren Publikum auf, welches ihn mit seinem Applaus zu einer guten Vorstellung brachte.

Martin Herrmann mit der Taschengitarre Foto: (c) Linde Arndt

Martin Herrmann mit der Taschengitarre Foto: (c) Linde Arndt

Mit seiner Taschengitarre (Eierschneider) spielt er verträumte Harmonien, die er aber mit bitterbösen Texten versieht. Erst der Traum und dann das böse Erwachen.
Dabei merkt der aufmerksame Zuhörer Martin Herrmann ist ein begeisterter und überzeugender Fingerpicker, das sind die Leute an der Gitarre die ihre Unabhängigkeit so sehr lieben, wie die Songs des Bluegrass, der Countrymusic oder die Ballade des Basin Street Blues zeugen.
Ob nun das maskuline Thema der uns alle beherrschenden Männerwelt, ein Mann pinkelt nur im stehen auch zu Zeiten der Inkontinenz, so viel Mann muss in unserer Zeit bleiben. Oder die Multitasking Frau, die ihr Handy in der Suppe und den Kochlöffel am Ohr hat, alle kriegen ihr Fett mit. Aber er lässt mit seinem Wortwitz nicht nur den Bauern schlecht aussehen. In Berlin haben Bankräuber einen 30 Meter Tunnel gegraben um eine Bank auszurauben. Offensichtlich gelingen in Berlin noch Bauwerke, so weiß Herrmann zu berichten. Und schwupps ist er wieder bei seinem Bauern, der es ihm angetan hat, auf den Acker stehen immer weniger, aber viele stehen auf den Akademiker, so Herrmann. Und warum stehen die Frauen jetzt so auf diesen Bauern? Weil sie für ihre Kinder den Streichelzoo direkt vorm Hause haben wollen, war für Herrmann logisch und klar.

Martin Herrmann in Aktion Foto: (c) Linde Arndt

Martin Herrmann in Aktion Foto: (c) Linde Arndt

Man merkt ihm aber diese Unterschichtensendung an, die ihm zwar Stoff für seine Auftritte bietet, die er aber auch irgendwie geißelt und sich daran, sehr zur Freude des Publikums, abarbeitet.

Es sind wunderbare Geschichten, Songs mit seiner Gitarre oder auch der Taschenharfe (Dem Eierschneider), wobei Herrmann nie die sogenannte Gürtelinie unterschritten hat. Er ist ein Kabarettist der mit Spaß an der Sprache zu einem eigenen tiefsinnigen Wortspiel gefunden hat, er nimmt die Zuhörer von einer heiteren Gefühlswelt mit zu einer ironischen Welt und erschreckt sie mit seinem Zynismus, jedoch geistreich und auf einem sehr ansprechendem Niveau.
Herrmann bietet bestes Kabarett wie wir es alle lieben.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

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Gäste der Kultgarage im Industriemuseum Foto: (c) Linde Arndt

Gäste der Kultgarage im Industriemuseum Foto: (c) Linde Arndt

KULTGARAGE im Industriemuseum

KULTGARAGE im Industriemuseum Foto: (c) Linde Arndt

KULTGARAGE im Industriemuseum Foto: (c) Linde Arndt

[la] Die Veranstaltungen der Ennepetaler Kabarettserie KULTGARAGE  haben sich längst über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht. So waren im letzten Jahr  sämtliche Veranstaltungen im Vorfeld ausverkauft und mancher Interessent hörte von seinen Freunden und Bekannten oder las nachher in den Medien, welch fantastische Veranstaltung er „leider“ versäumt hatte.

Bürgermeisterin Imke Heymann mit "La Signora" Foto: (c) Linde Arndt

Bürgermeisterin Imke Heymann mit „La Signora“ Foto: (c) Linde Arndt

So fand am 10.6.2016 die Feuerprobe im Industriemuseum statt, wo weitere Plätze zur Verfügung standen und sie wurde mit einer grandiosen Darbietung von „La Signora“ (Carmela De Feo) gestartet.
Die 2. Kultgarage findet nun heute am 8. Juli 2016 um 20:00 Uhr wieder im Industriemuseum statt, wo Martin Herrmann mit seinem Programm „Keine Frau sucht Bauer!“ den Zeitgeist zwischen Stadt und Land aufnehmen wird. (Es sind noch wenige Restkarten verfügbar).

Pressefoto Martin Herrmann

Pressefoto Martin Herrmann

Und die Entscheidung ist getroffen – ab dem nächsten Jahr wird das Industriemuseum in Ennepetal, Neustraße 53, das feste Ziel der KULTGARAGE. Man darf sich wieder auf eine außergewöhnliche Location und tolle Kabarettveranstaltungen mit ausgesuchten Künstlern freuen.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Die paar Einzelhändler bekommt Ennepetal auch noch weg

Vorstellung "Heimathandel" im Wirtschaftsausschuss Foto: (c) Linde Arndt

Vorstellung „Heimathandel“ im Wirtschaftsausschuss Foto: (c) Linde Arndt

 

[jpg] Wird Ennepetal denn nie klug? Da stellt sich ein Herr Widal aus Gevelsberg mit seinem Heimathandel im Wirtschaftsförderungsausschuss vor. Mit seinem Heimathandel will er für die restlichen Ennepetaler Einzelhändler eine Plattform unter eben diesem Heimathandel bereitstellen.

Als Serviceleistung und Gimmick oder ist es gar ein Feature wird ein 360 Grad Panoramabild angeboten. Mit dem Mauszeiger oder bei Touchscreen kann der Besucher sich Teile aus dem Angebot virtuell herausziehen um zu sehen, hat der Einzelhändler dieses Produkt für mich, ja oder nein. Meinetwegen ein Hemd, das der Einzelhändler hat, nur welche Farbe, welche Größe oder gar welche Form erfahre ich nicht. Was also hat der User für einen Nutzen? Er muss trotz Internet und 360 Grad Bild zu den Geschäftszeiten den Einzelhändler aufsuchen.

Nun, bleibt die Konkurrenz im Internet ja nicht stehen, bis sich der Ennepetaler Einzelhändler an die digitale Zeit heran gerobbt hat. Das 360 Grad Angebot gibt es schon lange, nur für einen kleinen Händler ist es, wenn es richtig gemacht wird, zu teuer. Aber das Spiel ist ja noch nicht zu Ende. Wenn der Händler jetzt diesen 360 Grad Internetauftritt erstellt hat, hat er immer noch einen Nachteil gegenüber dem Online Händler der an 7 Tagen 24 Stunden seine Pforten geöffnet hat. Und das mit einem angeschlossenen Warenwirtschaftssystem, heißt, jederzeit gibt der Internethändler Auskunft ob die Ware an Lager ist und am nächsten Tag ausgeliefert werden kann. Das sind Standards im Internet. Viele Händler versuchen sich im Internet, scheitern aber immer an den Regeln des Internets und bieten etwas an was es so schon überall gibt. Man könnte meinen, die Händler wollen nichts über die Befindlichkeiten ihrer Kunden wissen.

Vortrag Nils Widal zum Thema "Heimathandel" Foto: (c) Linde Arndt

Vortrag Nils Widal zum Thema „Heimathandel“ Foto: (c) Linde Arndt

Herr Widal bietet dann drei Pakete seiner Leistung an, 120,–€, 400,–€ oder 900,–€, wovon ein dicker Batzen an Schulung drauf geht. Was er verschweigt, solche Systeme müssen wenn sie funktionieren sollen, gepflegt werden und das erfordert einen gehörigen Personalaufwand.

Dann spricht der gute Herr Widal von Programmierungen die  – wenn die Einzelhändler zusammen kommen –  gemacht werden sollen. Nun, heimathandel.de ist so wie unsere Redaktion das sieht ein CMS oder Redaktionssystem, welches tausendfach als Opensource im Internet kostenfrei herunter geladen werden kann. In der Regel wird das in PHP Script mit einem bisschen Java gecodet und bei Aufruf in Html geparst. Der dann zu machende Aufwand ist genauso groß wie der Aufwand im Zusammenhang mit den angebotenen Schulungen. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Dann spricht der gute Herr Widal von Datenbankprogrammierung, mit welcher Datenbank der Heimathandel arbeiten will, dass verschweigt er allerdings. Und wenn Datenbank, dann ist die Frage, wofür? Einen Shop will er nicht, ja er will noch nicht einmal Artikelunterteilungen mit Beständen, so sein Reden. Der Händler hat Wein und gut ist? So geht es nicht. Händler sind in ihrer Produktsortierung schon etwas besser aufgestellt als Herr Widal das so sieht. Oder sollte das ein Angebot sein, welches einige Händler in eine Falle locken sollte?

Fakt ist, die Einzelhändler haben sich in den letzten Jahren neu aufgestellt, sie gehen inzwischen zu 50% stationär und zu 50% online ihrem Gewerbe nach.

Einige Einzelhändler erinnern sich noch an die Firma Boldt aus Hagen die der damalige Bürgermeister Michael Eckhardt mit seinem Beigeordneten und Wirtschaftsförderer Wilhelm Wiggenhagen empfohlen hatte. Es sollte nur eine Datenbank im Internet (EN-Mosaik schrieb darüber Link: http://en-mosaik.de/ennepetal-muss-ab-sofort-schon-geredet-werden/) sein, wofür, keiner wusste das, nur es sollte was besonderes sein. Klar war es was besonderes, es war eine besondere Geldschneiderei die den Ennepetaler Einzelhändlern eine Stange Geld gekostet hatte.

Ach ja, die Firma Boldt gibt es nicht mehr, warum wohl?

Ennepetal sollte gelernt haben und sich endlich in eine Jetztzeit begeben in der man konkurrenzfähig sein kann.

 

Was sonst noch zu bemerken war.

In der gleichen Sitzung wurde unter Punkt 8.2 der Tagesordnung ein Vorbescheid für den Neubau von Büro- und Sozialräumen abgehandelt. Solche Punkte werden in der Regel vom Ausschuss zur Kenntnis genommen und gut ist. Trotz allem schließt eine Kenntnisnahme keine Verantwortung aus. Wenn juristisch die Kenntnisnahme einen Schaden nach sich zieht, kann der einzelne dafür unter bestimmten Bedingungen zur Rechenschaft gezogen werden.
grundstueck-belastet

Dieser Neubau von Büro- und Sozialräumen geschieht auf einem Boden der in einer Bodenanalyse aus dem Jahre 1991 erhöhte Gehalte an Blei, Chrom, Cyaniden sowie Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe aufweist, die gemessenen Werte können deutlich höher sein, da nur punktuell gemessen wurde. Die Bodenluft weist ebenfalls erhöhte Werte von chlorierten Kohlenwasserstoffen auf, besonders Tetrachloreththylen und Chloroform. Eine Gefährdung des Menschen ist daher nicht auszuschließen, so die Untersuchungen aus dem Jahre 1991.

Der Verfasser verweist auf die zu schließenden Erkenntnisse die zu berücksichtigen sind und empfiehlt sich mit dem EN-Kreis der Bodenschutzbehörde abzustimmen.

 

Im Klartext: Die gefundenen Stoffe, wie Cyanide, sind hochgiftig oder krebserregend wie im Falle von Chrom welches auch zellverändernd ist und kann zu Erbgutschäden (DNA) führen. Ich spare mir die die Beschreibung der Gesundheitsrisiken der restlichen Stoffe.

Wieso der Ausschuss hierzu kein neutrales Gutachten angefordert hatte ist mir unverständlich und darüber hinaus unverantwortlich. Die Zuständigkeit für die Bodenlast liegt zwar bei der unteren Bodenschutzbehörde des EN-Kreises, im Falle einer Verantwortlichkeit im Hinblick eines auftretenden Gesundheitsschadens, z. Beispiel durch spielende Kinder, liegt die Verantwortung auch bei dem Rat der Stadt Ennepetal. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung hätte zumindest seine Bedenken zu Protokoll geben müssen um damit teilweise von der Verantwortung im Eventualfall verlustig zu sein.

Der Stadtrat hat in hohem Maße Verantwortung für seine Bürger, diese Verantwortung zeigt sich dadurch, dass er, der Stadtrat, Informationen zur Entscheidung oder Kenntnis vorgelegt bekommt.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Politische Signale und deren Folgen

Spielplatz Voerde Collage: Linde Arndt

Spielplatz Voerde Collage: Linde Arndt

[jpg] Manchmal fasst ein normaler Bürger sich an den Kopf und fragt sich: Was soll das? Haben die Adressaten bestimmter Nachrichten darüber nachgedacht, wie diese Nachrichten  draußen ankommen?

Auf lokaler Ebene stach diese Nachricht ins Auge, Spielplatz in Voerde wird abgebaut

Die Nachricht ist vollkommen korrekt, nur haben der Verfasser (Stefan Scherer) und der Adressat (wahrscheinlich die Stadtverwaltung) dieser Nachricht darüber nachgedacht, was für ein Signal diese Nachricht auslöst? Was für Auswirkungen diese Nachricht auf das Image der Stadt Ennepetal hat.

Ein Beispiel: 1 Familie, Mann, Frau plus 3 Kinder unter zehn Jahren, aus Freiburg

Der Mann hat sich bei den Ennepetaler Firmen als Betriebswirt beworben und steht kurz vor Vertragsabschluss. Als er nach Hause kommt erzählt er seiner Frau von dem bevorstehenden Vertragsabschluss. Beide überlegen und kommen überein, dass sie nach Ennepetal ziehen sollten. Die Frau geht ins Internet und sucht mit einer Suchmaschine alles über  Ennepetal heraus. Es kommt wie es kommen muss, sie erhält den obigen Artikel. Mann und Frau setzen sich wieder zusammen und finden, dass Ennepetal etwas gegen Kinder hat, zumindest die Versorgung der Kinder mit Spielplätzen als nicht für wichtig ansieht. Es scheint so, als wenn zur kommunalen Grundversorgung Kinder in Ennepetal nicht bedacht werden sollen.

Die Eltern kommen überein diese Stelle nicht ins Auge zu fassen und weitere Gespräche nicht mehr zu terminieren.

Dieser Artikel zeigt ein No Go Signal der Stadt Ennepetal für Eltern mit Kindern auf, da nutzt auch kein noch so gutes Gehalt.

Zwei Tage später kam die Rettung über dasselbe Printmedium: Der Spielplatz ist gerettet durch private Investoren! Und wieder eine negativ Botschaft. Die Stadt ist „pleite“ oder irgendwie „pleite“ und darüber hinaus will sie, die Stadt, keine Kinder in ihren Stadtmauern haben, also hat sich ein Investor erbarmt. Kinder werden da irgendwie gleichgesetzt mit Sinti und Roma oder Kriegsflüchtlingen, die nur durch eine Frage der Landesfinanzierung auf die lokale Agenda gelangen könnten. Gibt es Geld, können wir uns auch Kinder in der Stadt leisten.

Solche „Klöpse“ hat sich die Kommune Ennepetal sehr oft geleistet, immer mal wieder fragt man sich was Ennepetal unter Öffentlichkeitsarbeit versteht.

Wo bleibt da die Öffentlichkeitsarbeit als eine Politik des Werbens um das Vertrauen der Öffentlichkeit. Sie sollte sich an die gesamte Öffentlichkeit wenden um der Schaffung und Gestaltung eines positiven städtischen Images Vorschub zu leisten, dies setzt allerdings eine konkrete und tragfähige Zielvorstellung für Ennepetal voraus die  auch in überschaubarer Zukunft realisiert werden kann. Nur Ennepetal hat keine konkrete und tragfähige Zielvorstellung. Ennepetal hat  nur ein laissez faire System, wo jeder macht was ihm zupass kommt und das seit über 20 Jahren. Ein Wunder das noch keine größeren Schäden für die Stadt eingetreten sind. Das in diesem Zeitraum fast 6.000 Menschen Ennepetal den Rücken zugedreht haben ist nicht nur dem demografischen Wandel zuzuschreiben, vielmehr muss man dies einer verfehlten Kommunalpolitik aller Parteien zuschreiben. Und dazu gehört auch eine verfehlte Öffentlichkeitsarbeit.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Ennepetaler Stadtrat sucht Wege um an Geld zu kommen

Hauptausschusssitzung foto: (c) Linde Arndt

Hauptausschusssitzung 31.5.2016 Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Eine Billion Euro werden jährlich an Steuern in der EU der 28 vermieden, hinterzogen oder betrogen. Die letzten Unternehmer-Spielchen wurden mit den Panama-Papers sichtbar oder die Betrügereien mit den „Cum-Ex“ Geschäften, wo der Staat um Steuern betrogen wurde. Stundenlang könnte man aufzählen was die Gier der Unternehmer für einen volkswirtschaftlichen Schaden anrichtet. Nicht alle Unternehmer machen solche krummen Geschäfte, jedoch die Mehrheit der Unternehmerschaft legt aber doch einen überzogenen Egoismus an den Tag. So wurde in Brüssel schon der zweite „Sonderausschuss zu Steuervorbescheiden und anderen Maßnahmen ähnlicher Art oder Wirkung (TAXE 2)“ gebildet um das Gestrüpp von Steuerumgehungen und deren Auswirkungen auf die Volkswirtschaften gebildet. Der „Sonderausschuss gegen organisiertes Verbrechen, Korruption und Geldwäsche“ aus 2013, kam zu dem Schluss, dass im Bereich Geldwäsche die durch Steuerhinterziehung nötig wurden hunderte Milliarden an dem Fiskus vorbei geschleust wurden. Als deutsche Journalisten hörten wir Ausführungen der Berichterstatter in Brüssel mit Erstaunen; denn Deutschland ist eine der führenden Nationen in der EU, die Vorteile aus den bestehenden Systemen und Gesetzeslücken zieht. Der Vorwurf der EU-Parlamentarier: Deutschland nimmt kaum Kontrollen war.

Wir kommen nach Ennepetal, eine Insel auf der alles in Ordnung ist? Wohl kaum. Auch hier werden wohl, wie überall, die Unternehmer der Gewinnmaximierung frönen und kaum versuchen ihre menschliche Gier zu überwinden.

Ist das jetzt eine besonderer Obsession gegenüber Unternehmern? Nein. Nur die Berichte die in Brüssel vorliegen, befreien von der Naivität und bringen einen in die Realität zurück. Ehrbarer Kaufmann war gestern. Heute sitzt der kluge strategisch und taktisch ausgerichtete Firmenchef auf seinem Sessel. Und weil das so ist, haben Begriffe aus der Moralehre nicht in Überlegungen, bei einem Zusammengehen, einzufließen. Nüchtern und berechnend sollte man heute die Angebote einer Firma prüfen. Unterschiedliche Interessen der Vertragsparteien befördern Konflikte, die grundsätzlich vorhanden sind, Waffengleichheit der Vertragsparteien gibt es nicht, die Möglichkeiten der Unternehmer sind halt größer.

3,5 Millionen pro Jahr wollen die Ennepetaler Unternehmer, um Eckhard Jacob, Karsten Schüßler-Bilstein, Ralf Stoffels, Rolf Bilstein und Christoph Brünger (SIHK) in einer eGmbH einsammeln um diesen Betrag danach als Spende der Stadt Ennepetal zu überweisen. Im Gegenzug verpflichtet sich die Stadt die Gewerbesteuer nicht zu erhöhen, wobei kein Junktim hergestellt werden soll. Und man höre und glaube, die Unternehmer wollen keinen Einfluss auf die Verwendung der Gelder nehmen. Einzige Bedingung, die Gelder sollen nur den freiwilligen Selbstverwaltungsaufgaben, wie kulturelle, soziales oder Wirtschaftsentwicklungen, dienen. Hört sich zuerst einmal gut an. Die lieben Unternehmer greifen ihrer Stadt unter die Arme – wunderbare PR Geschichte.

Nur, eine Spende ist in der Bilanz eines Unternehmens gewinnmindernd und mindert dadurch die Berechnungsgrundlage für die Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer oder auch anderer Steuerarten. Weiter entsteht ein Konflikt der eine Teilaufgabe des kommunalen Selbstbestimmungsrechtes nach sich zieht. Auch ist der (zumindest de facto Vertrag) justiziabel und wenn ja, kann die Stadt gegen die eGmbH klagen, die im Zweifel kein Vermögen mehr hat?  In unserer Demokratie gibt es im Steuerwesen den Gleichbehandlungsgrundsatz der durch diesen Vertrag tangiert wird und ihn in die Ecke der Rechtswidrigkeit bringt.

Die Stadt und die Unternehmerschaft schafft mit diesem Vertrag ein nicht notwendiges Dilemma, welches den beiden Vertragspartnern, die Stadt mehr, teilweise ihre Entscheidungsfreiheit beraubt. Noch sind die Unterschriften nicht unter diesem Vertrag, den übrigens keiner kennt.

Im Rat jetzt den Vertrag als alternativlos darzustellen um ein HSK (Haushaltssicherungskonzept) abzuwenden ist von den Befürwortern unredlich. Warum geht die Unternehmerschaft nicht her und spendet anlasslos in Projekte, was sie ja auch getan haben. ABC unterstützt den TUS Ennepetal oder Dorma hat dem Gymnasium einen Sportpark finanziert, die der Stadt Ennepetal zugute kommen?
Da ist die Wiederbelebung der Milsper Innenstadt, die sicher einen erheblichen Finanzbedarf erfordert. Da ist die Forderung nach einem zentralen Kinderspielplatz der, wie in Schwelm Martfeld, eine mittlere sechsstellige Summe erfordert. Ist das keine dankbare Aufgabe, die ein Unternehmen adelt? Die Stadt Ennepetal hat in der Vergangenheit doch ihre Unfähigkeit bewiesen,Konzepte und Projekte zu erarbeiten und umzusetzen, die alle scheiterten. Ewig jammert der Kämmerer über seinen Geldmangel, allerdings hatte er (Sein Vorgänger) in 2006 Geld fürs Zocken frei. Oder er hat für seinen Haushalt Gelder für eine Beraterfirma frei gemacht damit sein Haushalt bei der Aufsichtsbehörde überhaupt angenommen wurde.

Im Hauptausschuss wurde über den „Standortsicherungspakt“ nochmals diskutiert/debattiert.

Es gab drei Meinungen zu beobachten:

  • Uns ist das egal, Hauptsache wir kriegen das Geld. Wann können wir das Geld kriegen?
  • Wir vertrauen den Unternehmern und freuen uns auf das Geld, ist doch eine schöne Sache
  • Wir trauen diesem Pakt nicht so recht. Was ist wenn die Stadt das Geld nicht bekommt?

Rauleff (SPD) kündigte die Freigabe der Abstimmung an, Hüttebräucker (FWE) signalisiert Zustimmung, wobei er an Termin für eine Gewerbesteuerhöhung ´16 erinnert. Bezüglich eines neueren Vertrages, soll es ein Gentlemen’s Agreement geben, also nur eine mündliche Vereinbarung, so der Kämmerer Kaltenbach. Warum, was in solchen Fällen durchaus üblich ist, kein Letter of intent abgeschlossen wurde, scheint wohl am Unwissen von Stadtverwaltung und Stadtrat zu liegen. Heymann (CDU) möchte keiner Erhöhung der Gewerbesteuer zustimmen, sondern dieses Gentlemen’s Agreement umsetzen. Albayrak (Die Linke) merkte an, dass es nur um die Durchsetzung von Unternehmerinteressen geht, wobei durch die Hintertür die Gewerbesteuer abgeschafft werden soll. Ennepetal soll hierbei nur als Türöffner dienen.

Albayrak (Die Linke) liegt da nicht ganz so falsch. Wobei 2006 die Bertelsmann Stiftung mit Dr. Kirsten Witte und Günter Tebbe unter Mitwirkung von: Dr. Annette Fugmann-Heesing, Prof. Dr. Martin Junkernheinrich und Gerhard Micosatt die Gewerbesteuer abschaffen wollten um ein drei Säulen Modell zu installieren. Grundlage war bei Ihnen immer das kommunale Selbstbestimmungsrecht der Kommunen. Die Stiftung Marktwirtschaft stellte auch ein Modell vor, welches aber zu erheblichen Steuerausfällen geführt hätte.

Kämmerer Kaltenbach führte dann aus, dass Ennepetal auf diese Spenden angewiesen wäre, da die Stadt die freiwilligen Leistungen einschränken oder sogar einstellen müsste. Wenn das keine Erpressung ist, dann weiß ich es nicht – aber das ist natürlich legitim um den politischen Willen durchzusetzen. Nur der Kämmerer einer Stadt ist keine politische Instanz.

Bürgermeisterin Heymann bat darum Begriffe wie rechtswidrig oder sozial unverträglich zu unterlassen oder zumindest sensibler damit umzugehen. Den Begriff Rechtswidrigkeit führte Güzel Albayrak (Die Linke) in die Debatte, erzürnte den Kämmerer zwar, war aber vollkommen unnötig. Wenn man den gesamten Vertrag, der ja de Facto existiert, betrachtet, verstößt er gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz (formelle Rechtswidrigkeit) in der steuerlichen Behandlung der einzelnen Bürger. Das kann man, zumindest, als Rechtsauffassung eines Einzelnen stehen lassen. Ich glaube aber nicht, dass sich die lokalen Ennepetaler „Koryphäen“ mit solchen Hintergrundinformationen befassen. Die Partei Bündnis 90/Die Grünen will es ihren Ratsmitgliedern überlassen wie sie abstimmen wollen. Tigges (SPD) ist die Konstruktion dieses Abkommens zu schwammig und er  sieht keine Rechtssicherheit. Wir verplanen das Geld und wissen nicht ob wir das Geld bekommen, so Tigges (SPD). Braselmann (AfD) fragt sich, wenn das Geld diesjährig nicht kommt, müssten wir im darauf folgenden Jahr die Gewerbesteuer unverhältnismäßig erhöhen. Und der letzte im Bunde Haas (FDP) sieht eine starke Unternehmerschaft in Ennepetal, die Ennepetal so groß gemacht hat.

Das Schlusswort steht dem Kämmerer zu, wir müssen Vertrauen aufbringen, so Kämmerer Kaltenbach.

Am Donnerstag dem 2. Juni 2016 wird über einen Stärkungspakt abgestimmt der dem Stadtrat nicht vorliegt, dem lediglich die Worte einer Bürgermeisterin Heymann und eines Kämmerers Kaltenbach zugrunde liegen.

Erinnern wir uns doch  an das Jahr 2006, damals stieg die Stadt Ennepetal in das „aktive Zinsmanagement“ ein. Der damalige Kämmerer Wenke führte aus, Zitat aus dem Protokoll, „Herr Erster Beigeordneter Wenke erläutert die Beweggründe der Verwaltung und weist darauf hin, dass es der Verwaltung vor allen Dingen darauf ankomme, durch das aktive Zinsmanagement Kosten einzusparen.“ Zitatende

Das „aktive Zinsmanagement“ endete in einem Desaster mit endlosen Prozessen die letztendlich mit einem Vergleich endeten. Alles hört sich zuerst immer so harmlos an – „Kosten einsparen“.

Es gibt andere Wege wie sich die Unternehmer an ihrem Standort beteiligen können, was Dorma und ABC jedes Jahr bewiesen haben. Übrigens, sollen ABC, Dorma und die anderen Firmen ihr Engagement nach dem Standortsicherungspakt dann einstellen und stattdessen in die eGmbH einzahlen?

Ennepetal bleibt wohl die Insel der Glückseligen und naiven Bewohner.

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Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Eine Erfolgsgeschichte: der Bauern- und Erlebnismarkt Rüggeberg

Vorstellung des 15. Rüggeberger Bauern- und Erlebnismarktes v.l.: Margot Steffen vom Kirchcafé, Fördervereins-Vorsitzender Jens Knüppel, Fördervereins-Vorstandsmitglied Jürgen Burggräfe und Pfarrer André Graf Fotocollage: Linde Arndt

Vorstellung des 15. Rüggeberger Bauern- und Erlebnismarktes
v.l.: Margot Steffen vom Kirchcafé, Fördervereins-Vorsitzender Jens Knüppel, Fördervereins-Vorstandsmitglied Jürgen Burggräfe und Pfarrer André Graf / Fotocollage: Linde Arndt

 

[jpg] Von den Ennepetaler Stadtteilen ist der Stadtteil Rüggeberg einer der aktivsten und selbstständigsten Stadtteilen in Sachen Kultur. Rund 1.500 Einwohner zählt dieser Stadtteil, jedoch hat Rüggeberg eine Geschichte die weit zurück reicht und eine spannende Story ergeben könnte.

Es sind mehrere Events die dieser Stadtteil aus eigenen Kräften auf die Beine stellt.

Bekannt ist der jedes Jahr stattfindende Bauern- und Erlebnismarkt der,

am Samstag dem 28. und Sonntag dem 29.Mai 2016

rund um die Rüggeberger Ortskirche stattfinden wird. Es ist der 15. Bauern- und Erlebnismarkt und da er um die Rüggeberger Kirche stattfindet, kann nichts passieren.

Samstag wird der Markt von 13:00 bis 19:00 Uhr für den Besucher seine Pforten öffnen und Sonntag  wird nach dem Gottesdienst, der um 10:15 Uhr beginnt, der Markt von 11:00 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet sein. Der Gottesdienst beginnt um 10:15 Uhr weil die Gläubigen in Rüggeberg auf den Bus aus Homberge warten, der einige Gläubige bringen könnte.

Rücksichtnahme steht ganz oben auf der Liste der Rüggeberger. So ist es nicht verwunderlich wenn die Rüggeberger einen Pendelbus zwischen Rüggeberg (Markt) und der Peddenöde (Firma Thun) für den 29. Mai 2016 organisiert haben. Parallel findet von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr die Veranstaltung „Ennepetal auf Rädern und Rollen“ auf der L699 mit dem Endpunkt Krenzer Hammer statt.

Kommen wir zum diesjährigen Bauern- und Erlebnismarkt zurück der mit dem beliebten Kirchkaffee stattfindet. Es ist wie jedes Jahr ein Kommen und Gehen, teilweise kommen die Besucher aus Wuppertal und Hagen um den gemütlichen und heimeligen Markt oder auch nur das Kirchkaffee zu besuchen. Auch die Aussteller finden sich immer wieder ein, es ist wie eine Familie und doch verdient man sein Geld in Rüggeberg.

Attraktive Angebote warten auf die Besucher Foto: (c) Linde Arndt

Attraktive Angebote warten auf die Besucher Foto: (c) Linde Arndt

Neu ist der Infostand des Heimatvereins Rüggeberg der sicherlich den instandgesetztem alten Haferkasten vorstellen mag. Ein großer Stand mit Gewürzen und Kräutern, Wolle zum stricken, Glasperlen oder auch Gartendekorationen werden diesmal angeboten. Smothies oder Milchshakes werden vom Oberlinhaus angeboten und die Pfadfinder von der DPSG (Deutschen Pfadfinderschaft St.Georg) bringen eine Jurte oder Kohte (So richtig wusste der Veranstalter das nicht) mit in welcher sie auf/in einem Feuer Stockbrot (gefüllt) rösten/backen. Wer Lust hat sollte sein Musikinstrument mitbringen und mit den Pfadfindern spontan das eine oder andere Lied erklingen lassen.

Wie immer werden auf der Grünfläche Tiere zum streicheln stehen, diesmal wird aber auch über das Wesen der Tiere gesprochen. Ziege, Kuh, Pferd,Huhn oder Gans kommen nicht aus der Tiefkühltruhe sondern finden in der freien Natur oder im Stall ihr Futter. Sie sind diesmal die Stars des Marktes. Der Rüggeberger Landwirt Dirk Kalthaus wird zudem über das Wesentliche von landwirtschaftlichen Nutztieren referieren. Keine Angst, es soll kein wissenschaftlicher Vortrag werden, sondern allgemeinverständlich für jedermann sein.

Marc Dresel wird an seinem Infostand die Analyse von mitgebrachtem Brunnen- und Leitungswasser vornehmen, also Wasser (maximal 0,5 Liter) zum analysieren mitbringen.

 

Und Veranstalter ist wie immer der Förderverein der Ev. Kirchengemeinde Rüggeberg e.V. Die Erlöse dieses Marktes fließen in die Renovierungsarbeiten des Gemeindehauses, das ad hoc im Keller eine neue Drainage benötigt.

 

Was bleibt? Es ist alles für ein wunderschönes Wochenende gerichtet, also nichts wie hin mit Kind und Kegel.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

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VER leitet Busse in Breckerfeld um

Aufgrund einer Baumaßnahme wird die Prioreier Straße in Breckerfeld zwischen den Einmündungsbereichen Frankfurter Straße und Langscheider Straße von Mittwoch, den 18. Mai bis Mittwoch, den 27. Juli, für den gesamten Verkehr gesperrt.
Umleitung: Alle Fahrten in Richtung Ennepetal werden über die Langscheider Straße und Windmühlenstraße umgeleitet. Betroffen sind die Linien 523,529,550,570,571,573 Auf der Linie 523 können die Haltestellen Breckerfeld Bus-Bf. (Haltestelle in der Prioreier Straße) und Breckerfeld Schule nicht bedient werden. Als Ersatz wird der Haltepunkt Bus-Bahnhof im Ostring bedient. Auf der Linie 550 kann in Fahrtrichtung Heider-Kopf die Haltestelle Breckerfeld Bus-Bf. nicht angefahren werden. In Richtung Ennepetal werden alle Haltepunkte planmäßig bedient.