Gute Ideen und schlechte Ausführungen in Ennepetal

[jpg] Die Idee ist ganz einfach und klappt überall. Man biete den Eltern an, ihre Kinder für einen bestimmten Zeitraum zu verwahren und auch noch zu beschäftigen. In der Zeit können die Eltern vollkommen stressfrei shoppen. Mutter kann mal neue Klamotten ohne Ende anziehen, während Vater sich ein Bierchen zu Gemüte führt. Vater kann aber auch mal das neuste Auto bestaunen oder auch sich auch nur den neusten Computer erklären lassen.


Filici um 19:30                                                                                   Foto:Linde Arndt

   Diese ganze Aktion organisiert man so 4 Stunden; denn dann haben Mami und Papi die Faxen dicke und möchten ihre Kinder wieder abholen.

Und weil es für das shoppen noch einen drauf gibt, wird danach noch ein Blockbuster per public viewing gezeigt.

Zweckmäßigerweise wird dies in einem Einkaufsbereich durch geführt, wo die Geschäfte auch offen sind.

 Da sind schon mal so an die 500 – 600 Zuschauer zu verzeichnen. Ennepetal fand das auch gut und so machte sich das Citymanagement Ennepetal mit seinem Manager Ulrich Schilling auf dies in Milspe City umzusetzen. Logischerweise holte er sich erst den Segen von ganz oben, sprich Wilhelm Wiggenhagen. Und so wurden Plakate, Flyer oder auch Fensterkleber erstellt und in Ennepetal verteilt. Selbst die Presse wurde zu einem Pressegespräch eingeladen. Der gesamte WAZ Konzern, mit WR, WP, WAP und Radio Ennepe Ruhr, der Cityanzeiger, Stadtanzeiger und uns Helga sowie Manfred Schott sollten antanzen und auch feste über dieses Event berichten. Was natürlich alle auch fleißig taten. Unsere Nachbarin berichtete sogar mehrfach aus Dankbarkeit und Glück weil sie wieder zu dem erlauchten Kreis der Empfänger von Pressemitteilungen gehört. EN-Mosaik sah auch die Plakate und bekam direkt einen Schluckauf. Wir notierten den Termin und nahmen uns vor den Termin wahr zu nehmen.

Am Freitag, dem 29.Juli 2011 war es dann auch soweit. Um 18:00 Uhr waren wir in der Fuzo „Inne Milspe.“ Und was sahen wir da? Nichts!

               
Bücher Bäcker um 19:30                                                                          Foto: Linde Arndt
 

Vor der Sparkasse stand ein Zelt in welchem so an die 10 Kinder mit zwei oder drei Eltern sich mittels einem Beamer Filme ansahen. Die Kinder saßen auf Teppichplatten und konnten sich 10 meter weiter auch mit Popcorn versorgen, nebenan konnten die Kinder sich auch ein Bier und die berühmte Bratwurst holen. Es war mehr als peinlich und lächerlich was dort ablief und das ging noch bis spät in die Nacht. Ab 22:00 Uhr wurde für die Erwachsenen der schwarz/weiß Film High Noon, der aber nach Anweisung nur 12 Uhr Mittags genannt werden durfte, gezeigt. High Noon ist ein 60 Jahre alter Film mit Gary Grant und Grace Kelly in der Hauptrolle. Ein absoluter Film, jedoch nur was für Kenner. Er kostet als DVD 9,99 EURO und gehört damit zu den sehr preiswerten Filmen. Nun denn, den Film sahen, zieht man die Personen ab die direkt oder indirekt mit der Vorführung des Filmes oder der Veranstaltung  zu tun hatten, rund 20 Personen. Es war wie immer ein absoluter Reinfall dieses Event, nur diesmal waren die von mir befragten Einzelhändler total sauer. Was hat sich das Citymanagement dabei gedacht? Dieses Event hat für diese Leute einen Kostenaufwand von rund 30.000,– Euro erbracht. Warum? So wie ich das gezählt habe waren rund 40 Leute in den Geschäften die für den Verkauf bereit standen. Für die Filmvorführung mussten Miete und Personalkosten bezahlt werden. Die Überstunden von Herrn Schilling sind auch nicht zu vergessen. Druckkosten für Flyer, Plakate etc. pp. Und zu guter Letzt wurden noch drei Sonderbusse der VER bereit gestellt, welche die ca. 20 Leute nach Hause gebracht haben sollen.

Ein absoluter Wahnsinnsevent.

                 
Kino um 22:30 Uhr, aufgehellt                                                                Foto:Linde Arndt
 

Und sonst. Wir als Presse waren zu viert anwesend, zwei Fotojournalisten und zwei Journalisten. So wie ich danach im Internet sehen konnte wurde als Konsequenz von der „inoffiziellen Verlautbarungsstelle“ der Stadt eine Kundenbeschimpfung aufgezogen. Vielleicht kommt Herr Hüsken von dieser Seite der Stadt ja mit einem Argument zu Hilfe. Bei diesem Herrn sind (Verfasst: Do 28 Jul, 2011 11:09  „Und das schon bei der ersten Sitzung dieses Gremiums einige Orientalen massiv zu spät kamen „) Ennepetaler Bürger Orientalen, die massiv zu spät kommen? Und das wird es sein, das waren alles Orientalen die die Uhrzeit nicht kannten oder nicht lesen konnten und deshalb immer wieder zu spät kommen. Die wissen auch sicher nicht was sie in der Fuzo sollen, deshalb auch der Integrationsrat. Der wird es sicher richten.

Ich zitiere einmal:  [Quelle Wir Ennepetaler 30.07.11]
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Ich stelle fest: Es reicht.
Es reicht allen, die sich abstrampeln für die Konsumenten.
Auf welchem Gebiet auch immer.
Hört endlich auf, nur zu fordern.
Tut selber mal was.
Und sei es nur, Euren Allerwertesten anzuheben.

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Zitat Ende.

Liebes Citymanagement, wenn man fast nichts zum flanieren hat, wenn man kaum etwas zu verkaufen hat, wenn der Kunde in einer toten Fuzo rum irren und was weiß ich noch für Unzulänglichkeiten ertragen muss, dann muss man sich nicht wundern wenn niemand kommt. EN-Mosaik hat diesen Sachverhalt zig mal gegeißelt, jedoch wurde dem nur ein Schönreden entgegen gehalten. Schönreden beseitigt kein einziges Problem, es kaschiert nur die Probleme eine Zeit lang. Und wenn diese subalterne 14 Millionen Truppe meint sie habe etwas von Marktwirtschaft verstanden, so hat sie am Freitag die Quittung erhalten.

Liebes Rathaus ( ich falte meine Hände ) befasst euch doch damit wovon ihr Ahnung habt, schreibt Knöllchen, stellt Personalausweise her, traut vielleicht Paare, zählt und verbraucht unsere Steuergelder und was weiß ich noch, aber mischt euch nicht in Sachen ein die ihr nicht versteht. Auch ein Einzelhandelskaufmann muss drei Jahre lernen um ein Geschäft erfolgreich zu führen und er mag es nicht wenn danach irgendwelche Leute daher kommen und ihm sagen wollen wie er sein Geschäft führen soll.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

11 Kommentare
  1. Avatar
    Renate Kupsch sagte:

    Ja es war schrecklich. Wir haben bei Filici eine Frikadelle gegessen und frustriert wieder nach Hause gegangen. Mir tun die wenigen Einzelhändler Leid, die sich dafür opfern und dann so eine peinliche Veranstaltung ertragen müssen. Wieso machen die eigentlich noch weiter mit im Citymanagement?
    Ich würde mein Geld zurückfordern und dort austreten. Die Organisation kann doch gar nicht organisieren. Die können leider nur „andenken“ und hoffen es geht gut.

    Renate Kupsch

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    Frank Jahn sagte:

    @Renate Kupsch Geld zurück wenn man aus tritt wird es wohl nicht geben. Aber die Einzelhändler haben ja sogar bei jeder Veranstaltung noch Kosten. Ich würde aus treten und mir wäre es echt egal wenn ich das Geld in den Sand gesetzt hätte, eh ich mich noch weiter blamiere.
    Es hieß doch „Nahezu alle Einzelhändler machen mit“. Ich habe insgesamt 18 offene Läden gezählt, von denen höchstens 8 nach meiner Meinung einen Besuch Wert gewesen wären. Wenn man dann an jeder Menge geschlossener Läden, Friseuren, Krankenkassen und anderen Dienstleistern vorbei gehen muss. Das ist attraktiv. Da bekommt man Lust zum Kaufen – nein eher zum Wegrennen.

    F.J.

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    Peter Becker sagte:

    Ihr Artikelbild spricht Bände. Wie trostlos diese an und für sich schöne Fußgängerzone ist wird einem immer wieder bewusst. Da können sich die einzelnen aktiven Mitglieder des Citymanagement noch so abstrampeln und sich um die Kunden bemühen (wenn denn überhaupt welche kommen), wenn das Umfeld einfach nicht stimmt. Leere schafft keine Atmosphäre und wenn man schon nicht genug attraktive Läden hat oder viele nicht mitmachen weil sie von bisherigen Veranstaltungen enttäuscht sind, dann muss man eben anders planen und für ein attraktives Rahmenprogramm sorgen.
    Es wirkt alles so verloren in Milspe. Viel zu weiträumig auseinander – ohne Plan.

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    S.B: sagte:

    ich habe genau HEUTE davon erfahren welch riesen- event da scheinbar stattgefunden hat…
    meiner meinung nach muss sich niemand mehr wundern, wenn man nur leere ladenlokale sieht, alles pleite macht,..
    die stadt tut ja genug dafür, dass sich nichts verändert..peinlich..

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    klutinchen sagte:

    @Frau Nachbarin:
    „…. Aber ich gebe ihnen Chancen. Ich nehme das Bemühen wahr. ….! “

    Ich kann es nicht mehr hören. Hallo: Wir brauchen hier professionelle Hilfe und keinen Sozialarbeiter, der sich auch mal beim Marketing ausprobieren möchte. Er hat sich jetzt wirklich tot probiert, was genug ist, ist genug! Keine NEUE Stelle für das Ehrenamt – NEIN eine NEUE Stelle für das Vermarkten der Stadt und Herr Schilling zurück ins Glied; das Jugendamt hat ehe Personalprobleme !!
    Ich schaue immer „neidisch“ nach Gevelsberg, diese toll organisierten (professionellen) Feste, die dort gefeiert werden, ist schon Klasse!!
    Sehr geehrter Herr Wiggenhagen, nehmen Sie Geld in die Hand und organisieren Sie mal ein richtig tolles Fest, so dass sich die Bürger Ennepetals nicht für ihre Stadt schämen müssen und lassen Sie doch nur ein einziges Mal Ihre heißgeliebte „Wirtschaftsförderung“ (für die alles Geld der Welt da ist) außer acht. Geben Sie doch in diesem Punkt einmal nichts um die Ratsmitglieder (die sowieso nur an sich selbst denken). Lassen Sie uns doch ein einziges Mal spüren, dass Sie ein Bürgermeister sind, dem seine Bürger und Bürgerinnen wirklich am Herzen liegen. Gesagt ist so etwas schnell, aber ich möchte Sie einmal, wirklich nur einmal handeln sehen. Es wäre wie Weihnachten und Ostern an einem Tag.
    Ich warte …….. das ist etwas, was ich schon ganz lange mache !!!!!! Auch hier heißt es dann: Jetzt ist genug!!!

  6. Avatar
    EinVoerder sagte:

    schluss mit dem gejammer, wenden wir uns doch dem aufruf von fr.nachbarin zu, so wirds was!
    aber:
    [zitat]Vater kann aber auch mal … den neusten Computer erklären lassen…[/zitat]
    wo bitte soll das denn sein?

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    Jannik sagte:

    Also liebe Leute, so ganz Unrecht hat auch Frau Nachbarin nicht. Aber von vorne.

    Natürlich war das alles wieder halbherzig, aber es war mal ein Versuch. Die Ausführung entsprach dann wieder unseren Flachdenkern, das passte halt mal wieder nicht und hinterher wills keiner gewesen sein.
    Im Gegensatz zu Vorschreibern habe ich ausreichend Werbung gesehen, leider. Meine einzige Frage war dann, wer hat diese alten Schinken ausgesucht ? Hat sich dabei einer was gedacht, und wenn ja, was. Warum nimmt man nicht zumindest aktuelle Filme ? Vielleicht fürs nächste Mal.

    Dann muss ich zu meinem Leidwesen auch Frau Nachbarin Recht geben. Die Ennepetaler kommen nicht ins eigene Dorf. Die fahren lieber in die umliegenden Dörfer, auch wenn dort nur eine zweitklassige Veranstaltung geboten wird. Mir sagte ein Nachbar persönlich, ich fahre doch nicht da runter, wenn das in Gevelsberg oder Schwelm wäre, würde ich ja glatt hinfahren. Und das Schlimme, der meinte das Ernst.
    Wie kommt das ? Ich bin nur Zugereister, daher kann ich das nicht verstehen. Was ist falsch daran, auch Veranstaltungen und Events in der eigenen Stadt zu besuchen, anstatt erst zu sagen das ist nichts und da bleibe ich dann mal gleich weg.
    Im Sommer habe ich als einer von wenigen eine Supergruppe in Milspe auf dem Marktplatz gehört. Aber leider waren keine Besucher da. Gut, es war etwas kühler, aber trocken und eigentlich nicht so schlecht vom Wetter her. Aber was war, 30 Leute. Nur weil das eine Flachdenkerveranstaltung war ?
    Die können nicht alles, und schon garnicht das was Gevelsberg kann. Ich habe gehört, die nehmen halt mal mehr als 100.000 Euro in die Hand und machen eine Veranstaltung. Und wenn es mehr Veranstaltungen gibt, dann wird es halt teurer. Feste werden gefeiert wie sie Fallen oder es werden Anlässe kreiert.
    Hier im Dorf hat angeblich keiner mehr Geld dafür. Da versteckt man sich hinter Konzepten und Sicherungskonzepten und weint rum. Hat Gevelsberg nicht das Gleiche ? Die geben trotzdem richtig Geld aus.
    Liebe Flachdenker, nicht das Geld bestimmt eine Stadt, die Menschen machen eine Stadt aus. Auf Euren Grabsteinen steht mit Sicherheit nicht „Sie haben für Ennepetal gespart“. Das interessiert keinen. Bei den vorherige Chefs unserer Stadtverwaltung steht im Klassenbuch „Sie haben das Beste für die Stadt gemacht und auch mal Geld ausgegeben“. Die jetzigen verstecken doch nur ihre Ideenlosigkeit hinter der fehlenden Geld Ausrede. Die haben einfach selber keine Ideen und die leute, die unter Michael Eckhardt noch Ideen hatten tauchen heute nicht mehr auf. Sind die Weg ? Die neuen können es jedenfalls nicht. Wenn die alten noch da sind, lieber Herr Bürgermeister Wiggenhagen, dann aktivieren sie die wieder. Geben die Anweisung Geld bereit zu stellen und lassen eine ordentliche Veranstaltung für die Stadt auf die Beine stellen zu der alle kommen.
    Oder treten Sie dann jemandem, denn Sie in die richtige Position gehieft haben, bzw. übernehmen musste auf die Füsse weil die nur alle an sich denken und (möglicherweise) außer Ihnen keiner an das beste für die Stadt und Ihre Bürger denkt ?
    enken Sie daran, Geld sind nur Zahlen, das zeigen die Nachbarstädte deutlich, und die leben alle sehr gut damit und deren Bürger auch. Nur in Ennepetal wird gemault………

  8. Avatar
    EinVoerder sagte:

    @Frank D.:
    MIKO24 kenn ich, ist mir aber nur als it-service bekannt weniger als händler

  9. Avatar
    Frank D. sagte:

    @ ein Voerder
    bei Mirko-24 kann man PC’s und PC Zubehör erwerben.
    Ebenso Druckerpatronen, und gebrauchte PC (wenn diese Angeboten werden)
    (einfach mal rein schauen , oder einen Blick auf die Website)

  10. Redaktion
    Redaktion sagte:

    Dann hat die Late Show ja was gebracht. Ein Einzelhändler mehr aus dem Milsper Einzelhändlerdschungel wurde entdeckt. Dann kann die Stadt ja ihre Bemühungen einstellen oder die Bemühungen auf die Größe eines Daumenkinos zurück fahren.

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