Frau Dr. Hella Siekermann und die Interviews

 Es ist schon einige Wochen her, als wir uns Gedanken über die zur Wahl stehenden Bürgermeisterkandidaten machten und  – zunächst für uns persönlich – einen Favoriten suchten. Wie aus unserem Artikel vom 9.2.2009  "da waren es auf einmal 5" hervorgeht, waren wir zu dem Zeitpunkt absolut von Frau Dr. Siekermann angetan und so heißt es u.a. in dem Artikel auch:

Zitat: Allerdings könnte das nur eine  Kandidatin machen – Frau Dr. Siekermann. Sie hat, im Bergischen würden wir sagen, einen A…. in der Hose, ist couragiert, ehrgeizig und hat klare Zielvorstellungen. Und darüber hinaus, wie ihre eigene Partei schon richtig bemerkte,  sie ist keine Verwaltungsfrau, sie ist eine Frau aus dem praktischen Leben mit vielen Facetten, die unserer Stadt zum Vorsteil gereichen könnte.

So kam es, dass wir sie als erste um ein Interview baten, mit dem wir sie unseren Lesern vorstellen wollten. Für uns war es eine Frau mit solider, politischer Verstärkung im Hintergrund, aber doch unabhängig und kämpferisch. Zu dem Zeitpunkt war die Angelegenheit "Interviews" noch völlig offen. Frau Siekermann sagte auch zu, bestand lediglich darauf, dass ihr keine inquisitatorischen Fragen gestellt werden sollten. Das Interview war für Montag, den 6.3.2009 geplant. Am 3.3.2009 rief Frau Siekermann an und sprach, da wir nicht anwesend waren, auf unseren Anrufbeantworter. [Wenn Frau Siekermann es wünschen würde, wären wir gerne bereit, die komplette Ansage als Audiofile einzufügen].
Inhalt war u.a., daß Frau Dr. Siekermann gerne von dem Interview absehen möchte, sie wolle ihren Wahlkampf weiterhin ganz normal öffentlich machen und von einem Interview absehen.

Kurz darauf erhielten wir von einer Informantin die Mitteilung, daß Frau Dr. Siekermann abgesagt hätte, da ihr jemand davon abgeraten hätte und erzählte, wir wären Sympatisanten von Herrn Mehner.

Dann erlebten wir Frau Dr. Siekermann auf der Handwerkermesse im Vergleich mit den anderen Kandidaten.

Hierzu hatte ich in    u.a. folgenden Bericht geschrieben:

Dann Frau Dr. Siekermann, ebenfalls eine Dame, die von ihrem Erscheinungsbild her durchaus repräsentieren könnte. Ein Mensch mit bürgernahen, menschlichen Themen in unserer oft aggressiven Welt der Ellenbogenmenschen.

Aber in echt – ich selbst hätte Bedenken, das sie sich gegen allen Unbill, den ein Mensch in dieser Führungsposition auch erdulden  muss, auf Dauer behaupten kann, auch wenn sie ihren kämpferischen
Einsatz bei ihrem Lieblingsgebiet "Jugendhilfe" schon unter Beweis gestellt hat. Sie gab ihr Bestes – wirkte aber ein wenig hilflos.

Das ursprüngliche Bild der kämpferischen Person war da schon ziemlich geschwächt, aber es war ja erst der Anfang. Dann war sie vielerorts, wo sich ihre Mitstreiter um die Bürger bemühten und bei Veranstaltungen präsent waren nicht auszumachen. Warum? Kein Interesse, nicht ihr Millieu oder ängstlich, man könne sie evtl. "inquisitatorisch" angehen? Sie möchte einen sauberen Wahlkampf und verlässt sich auf die Berichte auf den Seiten der FDP im Internet. Aber kann man heute noch so dezent und leise Wahlkampf machen? Wir werden es sehen, wenn im Herbst die Ergebnisse vorliegen.

Leider war da noch der Jugendhilfeausschuss, der wirklich nicht vorbildhaft gelaufen war, wie selbst Anwesende der einzelnen Parteien bemerkten[da natürlich hinter dem Rücken der Moderatorin].

Unser ursprüngliches Bild hielt nicht stand, aber bei uns hat jeder die Chance bis zu letzt.

Also entschlossen wir uns, uns von allen Kandidaten ein persönliches Bild zu machen. Gleiche Fragen wurden an alle Kandidaten/Innen geschickt und jeder sollte Gelegenheit bekommen, sich in einem persönlichen Interview nochmals vorzustellen.Aus diesem  sollte unser Eindruck als Vorwort gefertigt und Bildern aus diesem Interview erstellt werden.
Eine Veröffentlichung des Vorwortes würde nicht erfolgen, wenn der Kandidat dagegen berechtigte Einwände hätte und das Interview könnte auch jederzeit, wenn es nicht genehm wäre, abgebrochen werden.

Nachdem wir den anderen Kandidaten die Unterlagen übersandt hatten, sprach ich auch – trotz damaliger Absage – Frau Siekermann nochmals an und sie wollte es sich überlegen.
Dann bekam ich das Gespräch mit ihr und einer ihr sehr vertrauten Person mit, wo sie deren Meinung einholte, was sie machen sollte.  Ebenso wurde mir zugetragen, dass sie auch schon andere um Rat gefragt hatte, was sie denn auf diese Fragen sagen sollte.

Egal – die von ihr gewünschte Überlegung ging so aus, daß sie mir nachstehende email schickte. Ich bat bis gestern Abend um Mitteilung, ob sie etwas gegen die Veröffentlichung hätte, sonst würde ich den Inhalt hier ins Internet stellen. Ich habe nichts gehört, also hier die Mitteilung:

"

Sehr geehrte Frau Arndt,
vielen Dank für Ihr Angebot, am Interview der Bürgermeisterkandidaten in Ihrem Internet-Forum teilzunehmen.
Nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Schluß, Ihr Angebot nicht anzunehmen.
1) Zur Zeit erhalte ich verschiedene Anfragen für Interviews, bei denen
ich entscheiden muß, ob ich daran teilnehme.
2) Ihre Berichterstattung halte ich nicht für sehr objektiv.
Es ist außerdem ersichtlich, daß Sie einem bestimmten
Bürgermeisterkandidaten zuarbeiten.
Für eine solche Art von Wahlkampf möchte ich mich nicht zur Verfügugn stellen.
Es bleibt Ihnen aber unbenommen, sich auf der FDP-Homepage zu informieren.
Mit freundlichen Grüßen"
Hella Siekermann

War es jetzt die persönliche "Beratung" die sie erhielt oder der Schweregrad der Fragen? Wir werden es nicht erfahren.

Auf meine Rückfrage, wen sie denn als den Bürgermeistekandidaten ansehe, dem wir zuarbeiten sollen, habe ich keine Rückantwort mehr erhalten. Die Frage stellte ich, da uns inzwischen ja nachgesagt wird, dass wir der SPD zuarbeiten :-))) und anderenorts Herr Gerhardt schon gefragt wurde, ob ich jetzt mit Herrn Wiggenhagen hielt  (welche Aussage, nur weil ich einen objektiven, guten Artikel über Herrn Wiggenhagen´s Auftritt bei der Freien evgl. Kirche geschrieben hatte, wo er wirklich enorm kompetent rübergekommen ist und nachdem ich mehrfach mit Herrn Wiggenhagen im Gespräch "erwischt" worden bin.) Und wenn es denn so ist? Wen sollte das stören?

Nebenbei bemerkt:  Ich persönlich habe mich noch für keinen Kandidaten entschieden, denn so schwer ist es noch nie gewesen. Ich persönlich werde dass wählen, was zur Zeit der Wahl für mich die beste Möglichkeit ist. Ich persönlich werde mich in meiner Entscheidung nicht beeinflussen lassen. Und wenn es Wiggenhagen ist, dann wird es so sein. Und wenn es Sabine Hofmann, Anita Schöneberg, Ingo Mehner oder doch Frau Dr. Siekermann ist, dann wird es so sein. Und bis dahin werde ich weiter beobachten, recherchieren und abwägen.

Es ist noch lang bis zur Wahl – und jeder hat seine Chance zu überzeugen, daß er der Richtige ist.

Und ich akzeptiere auch, daß jemand nicht mit uns arbeiten will, wegen Mehner, wegen Anita Schöneberg, wegen unserer Art Bericht zu erstatten. Auch wenn er sich das Feld beim Spektrum und anderen Interviewveranstaltungen ebenfalls mit vorgenannten Personen teilen muß.

Allerdings eines möchte ich noch bemerken – bei Positiven wird auch positiv berichtet. Und Frau Schöneberg ist stark bei den Lesern unseres Magazins rübergekommen. Immerhin hatten wir allein am Veröffentlichungstag über 1000 Zugriffe nur auf diesen Artikel und in den darauffolgenden Tagen immer noch akzeptable Zahlen. Eine bessere Promotion gibt es kaum.

Also Frau Dr. Siekermann – jeder Mensch trägt die Konsequenz seiner Entscheidung. Ich wünsche Ihnen trotzdem für Ihren Wahlkampf gutes Gelingen.

 

Linde Arndt

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