Es ist wie ein Film aus der Kindheit

[jpg] Als Kinder haben wir gerne Seifenkistenrennen veranstaltet. Die Straße konnte nicht steil genug sein. In der Elberfelder Südstadt hatten wir den Grifflenberg oder die Ronsdorferstraße genommen. Der Verkehr war damals mehr als dürftig. Wenn wir mal mit einem Auto zusammen kamen, weiß ich bei heutiger Betrachtung nicht ob der Autofahrer oder wir uns mehr erschreckten. Es ging aber auf jeden Fall immer gut. Unfassbar für heutige Verhältnisse. Und die Seifenkisten? In der Regel wurden die Materialien von den Schrottplätzen und von Schreinereien genommen. Schreiner hatten für uns Kinder immer ein offenes Ohr und hatten in einer Ecke für uns immer Resthölzer die wir uns nehmen durften. Die Räder und Achsen waren in der Regel von ausgedienten Kinderwagen, die waren stabil und unkaputtbar.

Ich war in Gevelsberg im Bürgermeisteramt und Claus Jacobi sprach vom Seifenkistenrennen im 125. Jubiläumsjahr 2011 der Stadt. 2010 hatte die Stadt das Rennen ausfallen lassen, 2011 sollte dafür das Konzept erweitert werden. Unter anderem soll es auch Spaßmobile geben und die Unterhaltung soll ausgeweitet werden.

Zum ersten mal wird der Bürgermeister von Wetter, Frank Hasenberg, der im Motorsport Club Wetter Mitglied ist, gegen den Gevelsberger Bürgermeister Claus Jacobi antreten. Aber nicht nur das, Bürgermeister Frank Hasenberg bringt noch ein ganzes Team mit zu diesem Rennen. Das dieses Rennen nicht so ernst geführt wird, ist jedem klar. Haben doch die Gevelsberger und Wetteraner viele gemeinsame Schnittmengen die sie über die Jahre auch pflegten. Denkbar wäre auch ein wechselseitiges Seifenkistenrennen.

   
  v.l.: BM Claus Jacobi [Gevelsberg]  / BM Frank Hasenberg [Wetter] / Adalbert Bick / Klaus Fiukowski / Dirk Ständecke /
Rainer Padtberg / Ulrich Plester                                                                                                     Foto: © Linde Arndt
 

Zum ersten mal steht auch ein Kran zur Verfügung, der von den Zuschauern genutzt werden kann. Aus schwindeliger Höhe können so professionelle Fotos geschossen werden. Die Heidestrasse in Gevelsberg wird als Rennstrecke nach sicherheitstechnischen Gesichtspunkten ausgebaut werden. Sicherheit ist ein Thema; denn die selbstgebauten Seifenkisten werden vor Rennbeginn technisch überprüft. Ist das Fahrzeug nicht sicher wird es zurück gewiesen und kann noch bis Rennbeginn sicher gemacht werden. An der Rennstrecke werden viele Aktionen stattfinden die dieses ganze Seifenkistenrennen zu einen Spaß für alle werden lässt. Auch Preise werden verteilt. Zum ersten mal wird es eine künstlerisch gestaltete Trophäe mit einer Urkunde geben. Die Startgelder und sonstigen Einnahmen werden einem Guten Zweck überführt. In der Vergangenheit wurden mit diesen Geldern Kitas, Sportvereine, freie Vereine unterstützt die sich mit Jugendarbeit hervor getan haben. Damit das ganze gerecht zu geht, setzt sich hinterher eine Jury zusammen die die Gelder zweckgebunden verteilt.

Das Gevelsberger-Rennen wird aber auch von Sponsoren getragen, erwähnt sei die Firma ABC aber auch die AVU die mit einer Lehrwerkstatt anwesend sein wird. Der Rotary Club Gevelsberg, die evangelische Kirche Gevelsberg, Pro-City Gevelsberg und die Stadt Gevelsberg gehören wie immer selbstredend zu den Sponsoren und Unterstützer dieses Rennens. An der Rennstrecke sind noch viele, viele ehrenamtliche Volonteers unterwegs die helfend und unterstützend das Rennen ermöglichen. Aber, es werden noch weitere Sponsoren und Unterstützer gesucht, die sich auf vielfältiger Weise auf diesem Rennen präsentieren können. Da die Veranstaltung ein Publikumsmagnet ist, kann man von einem sehr guten Transfer für die Sponsoren oder Unterstützer ausgehen. Die Kosten sind fast ganz gedeckt, es könnten sich jedoch noch der eine oder Andere in die Liste eintragen, so Bürgermeister Claus Jacobi.

Vor dem Rennen wird in diesem Jahr noch ein Trainingstag eingelegt, der aber noch nicht terminiert ist. Das Musikprogramm wird durch Bands aus der Gevelsberger Szene abgedeckt. Auch auf dieser Veranstaltung wird ein Gottesdienst um 11:00 Uhr abgehalten. Dann geht es aber mit den Aechterbieckschen Husaren und den Fidelen Vogelsangern hurtig an den Start.

Was jetzt noch kommen muss? Die Anmeldung. Wir haben als Anhang eine Bauanleitung für eine Seifenkiste im PDF Format abgelegt und das Anmeldeformular auch als PDF. In 14 Tagen wird das ganze Programm unter http://www.gevelsberg-rennen.de eingestellt sein, dort können heute auch alle die Bastelanleitung und das Anmeldeformular genauso herunter laden. Im Rathaus gibt es an der Info jedoch auch die Anmeldung. Schön wäre es wenn das Gros der Anmeldungen vor den Schulferien eingehen würde. Jeder Teilnehmer erhält übrigens ein T-Shirt mit dem obigen Logo, welches die Zimmerei Werner Lüddecke aus Sprockhövel sponsert.

Auf http://www.gevelsberg-rennen.de findet man auch die Einteilungen nach Alter (8 bis 18 Jahre.), Geschlecht, die Preisgelder und sonstige Angaben.

Nochmal. Das 6. GevelsBerg-Rennen findet am  16. Oktober 2011 auf der Heidestrasse statt. Warum schon so eine frühe Ankündigung? Ganz einfach, die Vorbereitungen sind diesmal ziemlich groß und da will man die Anmeldungen schon einmal erledigt haben.

Und nochmal: Der Spaß steht im Vordergrund.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg.

Summertime am Ennepe-Bogen in Gevelsberg

[jpg] Der Damen Chor „Downtown Harmony“ sang das bekannte Lied „Summertime“ von George Gershwin und man konnte ein leises …and the living is easy ahnen am Ennepebogen in Gevelsberg. Faith Puleston interpretierte den Song mit etwas mehr Schwung neu und leitete den Damenchor, der das musikalische Rahmenprogramm gestaltete. Im vorigen Jahr berichteten wir das erste mal über den Ennepebogen, nannten ihn den Ennepestrand. Wir erlebten die Diskussion über Kasematten oder Katakomben und wollten an Arkaden denken. Und wieder ist ein Jahr später ein weiterer Schritt hin zu einer Innenstadtgestaltung erreicht worden. Auch ist es wie voriges Jahr die Jahresausstellung des Gevelsberger Künstlerkreises mit dem diesjährigen Titel „Kunst am Fluss“ der den künstlerischen Rahmen bildet für ein kulturelles Wochenende.

Neben den am Ennepebogen liegenden „Arkaden“ hörte man die Skater mit ihren Brettern leise klappern, als Bürgermeister Claus Jacobi am Freitag um 18:00 Uhr die Ausstellung eröffnete.

   

Für Gevelsberg ist es die perfekte Darstellung von Innenstadt, wo zwei unterschiedliche Gruppen sich in Toleranz übten. Keiner störte sich an dem Anderen alles passte zusammen.

Bürgermeister Jacobi erinnerte an den Gevelsberger Künstler Eugen Viehmann der in den letzten Tagen gestorben war und bat zu einem kurzen Gedenken. „Ein Leben ohne jeden Bezug zur Kunst in all ihren Ausprägungen ist nicht so reich wie es sein könnte“ in diesem Sinne gedachte Bürgermeister Jacobi an Eugen Viemann. Der Bezug zu ihrem lokalen Zuhause und nicht nur zu den Großstädten, dies zeichnet Gevelsberger Künstler aus, die damit bewusst die Nähe zu Gevelsberg suchen. Ihre Werke zum Thema „Kunst am Fluss“ sind für uns alle beeindruckend.


BM. Claus Jacobi
   So ist auch zum 125. Jubiläumsjahr die Büste von Kaiser Wilhelm I von Renate Schmidt -V. passend in diesem Rahmen.

Denn Kaiser Wilhem I hatte uns damals die Stadtrechte verliehen.

Jetzt steht er als Büste neben mir, so als wenn er mir in mein Script schauen will, so Bürgermeister Jacobi.

 
Renate Schmidt-V.

Danach las die Gevelsberger Künstlerin Renate Schmidt-V.  aus den von ihr verfassten Gedanken zum Thema Kaiser Wilhelm I, der damaligen Zeit und die Geburt von Gevelsberg als Stadt.

Bürgermeister Jacobi nannte noch das Programm für  Samstag, den 9. Juli, wenn der Kirchenkreis Schwelm die Gastronomie zu der Ausstellung übernimmt, wobei die Erlöse der Schülerhilfe West Papua zu gute kommt, deren Altbürgermeister Dr. Solmecke sich verschrieben hat. Auch Amnesty International sollte mit einem Stand anwesend sein, an dem unter anderem eine Unterschriftenliste für die Freilassung von Lehramtsstudentin Ayat Al-Qarmezi auslag, die  wegen Teilnahme an illegalen Protesten, Störung der öffentlichen Sicherheit und Aufwiegelung zu einem Jahr Haft in Bahrain verurteilt wurde. Was hat sie getan? Sie hatte in der Öffentlichkeit ein Gedicht vorgelesen. Hier ein Auszug: "Wir werden die Erniedrigung morden das Elend meucheln" und "Hört ihr nicht ihre Rufe, vernehmt ihr nicht ihre Schreie?" Für uns vollkommen unverständlich, für sowas darf es keine Haft geben.

Die Ausstellung wurde von Künstlern ausgerichtet, wobei man Wert darauf legte, dass auch die verstorbenen Gevelsberger Künstler aus dem Künstlerkreis vertreten waren.
So sah ich u.a. Bilder von der verstorbenen Annegret Michalcik oder Werner Liebkies die jedem Gevelsberger erinnerlich sind.

   

Thematisch hatten die ausstellenden Künstler einen weiten Bogen gespannt, was man aber auch von den Techniken und Stilrichtungen sagen konnte. So war die Installation „Brückenschlag“ von Markus Nottke ein für Gespräche herausragendes Exponat. Die gesprächsweise genannten Interpretationen ließen einen großen Raum. Brigitte Riechelmann, die ich seit rund 17 Jahre beobachte, hat sich dem Bereich des Mimimalismus zu gewandt. Gerade sie die ich zu Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn mit floralen Betrachtungen kennen lernte überraschte mit dieser Wandlung. So entwickeln sich eben Menschen.

Rolf in den Birken  der mit seinen Bildern immer zu nachdenken anregt und damit letztendlich eine Position erzwingt. Jürgen Unger legt seine mentalen Strömungen dem Betrachter vor die Augen. Er will nicht unbedingt etwas konkretisieren, vielmehr will er die schleichenden Veränderungen ausgemacht haben. Und dann ist da noch Renate Schmidt – V. die ein Geflecht von vielfältigen Beziehungen, Gefühlen in unterschiedlicher Intensität  herausarbeitet. Sie ist in ihrer Ausdrucksweise ein wahrer Tausendsassa. Dort ihre Bilder aber auch Skulpturen und Reliefs. Sie eine ruhelose aber leise Wanderin in der ihr zur Verfügung stehende Welt der Künste. Aber auch die verstorbene Annegret  Michalcik mit ihren Stilleben machte einen wunderschönen Punkt in der Ausstellung. Ich habe die genannten Künstler stellvertretend heraus geholt.  Aber Cornelia Bildheim, Ursula Tempelmann, Gilda Hippenstiel oder Sivia Straube-Holbach sollen nicht unerwähnt bleiben. Das ich sie im Nachsatz erwähne bedeutet keine Abwertung, vielmehr war die gesamte Ausstellung als gelungen zu bezeichnen.

   

 
   Brigitte Riechelmann,Gilda Hippenstiel,Rolf in den Birken,Ursula Tempelmann,Markus Nottke,Renate Schmidt-V.,Silvia Straube Holbach, Altbürgermeister Dr. Klaus Solmecke,Cornelia Bildheim,Jürgen Unger,Bürgermeister Claus Jacobi  

Nun, es waren und sind Sommertage, nicht zu heiß und nicht kühl, Tage an denen man sich unterhalten kann.
Nebenan fliegen die Skater, die BMX oder die Blades durch die Luft. Junge Menschen die es genießen ihre Körper zu beherrschen einige mehr, einige weniger. Als wir gingen waren es 48 Jugendliche die über die Anlage flogen.

Die Künstler dagegen saßen noch mit den Kunstinteressierten harmonisch zusammen und unterhielten sich.

   

Es war Sonntag, der Platz hatte sich langsam gefüllt und auf den Bänken und Stühlen saßen oder auf den Plätzen standen nun so an die 400 Zuhörer und Zuschauer. Die Gemeinschaft der Chöre hatte die Gastronomie übernommen. Ein riesiges Kaffee- und Kuchenbuffet war in den Arkaden auf gebaut  Draußen wurden auf dem Grill die obligatorischen Bratwürtchen und Steaks gegrillt. Ein Getränkewagen war aufgefahren worden.

Auf der  nun aufgebauten Bühne sangen die Gevelsberger Chöre. Ein Chor nach dem anderen gab sein Repertoire zum Besten. Es waren Lieder zum mitsingen und mitschunkeln. So war auch die Stimmung dementsprechend gut. Und nebenan flitzten und sprangen die Jugendlichen mit ihren Skat- und Waveboards, den BMX Räder über den Platz. Jetzt fehlen nur noch die Streethunter.

Was noch im Wege steht ist der riesengroße Klotz der AVU, der sicher Ende diesen Jahres oder spätestens Anfang nächsten Jahres weg ist, so die AVU.

Es ist eine Bewegung am Ennepe-Bogen zu erkennen, wobei ich nicht das Gefühl habe Druck machen zu müssen. Bürgermeister Jacobi nannte dieses Stück Gevelsberg ein Stück urbanes Leben in welchem sich die Bürger ihre Freiräume zurück erobern. Der nächste Schritt ist auch schon sichtbar, wenn im Herbst der Bauverein in sein neues Domizil eingezogen ist.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Invasion der Alltagsmenschen in Gevelsberg

[jpg] Städte sollten ein unverwechselbares Gesicht haben, einen Platz, ein besonderes Wahrzeichen oder auch ein besonderes Viertel. Frankfurt hat den Römer, Hamburg die Köhlbrandbrücke, Darmstadt die Orangerie, Köln seinen Dom oder Wuppertal seine Lotte-Neumann-Siedlung. Sie alle dokumentieren ein unverwechselbares Kennzeichen ihrer Stadt. Und der Rest der Stadt? Zunehmend wurden die individuellen Züge der Städte  einem Standardzug ausgesetzt. Architektonisch baute man im Innenstadtbereich Gebäude die zwar zweckmäßig dem Handel oder der Dienstleistung zugeführt werden sollten, jedoch orientierten sich diese Gebäude an denen der Nachbarstädte. Es entstand ein Einheitsbrei von Gebäuden die sich sowohl in der einen als auch in der anderen Stadt wieder fanden. In den letzten Jahrzehnten fand jedoch ein Umdenken der Stadtplaner statt. Und man suchte städtebauliche Elemente, welche die Innenstädte attraktiver machen könnten. Ein anderer Weg war die Wiederbelebung der Innenstädte mit Mietgebäuden. Freiräume wurden nun definiert und auch geschaffen. Die Bürger sollten wieder das tun was sie früher immer gerne getan hatten, sich treffen und ihre Gespräche führen. Oder die alte Normaluhr, wo sich früher die Liebespaare trafen, hatte auch eine Funktion in der Innenstadt.

Treffen, sprechen, flanieren, einkaufen und vieles mehr, was unter dem Stichwort Kommunikation abläuft.

Gevelsberg hat nun mit ihrer Mittelstraße, der Harfe und dem Ennepebogen klare städtebauliche Akzente gesetzt. Die Events der Gevelsberger sind immer stark frequentiert. Mit all dem hat Gevelsberg ein junges Gesicht bekommen, welches die Tradition jedoch nicht vergessen macht. Der alte Häuserbestand mag hier als Beweis herhalten. Was fehlt sind sogenannte Hingucker. Wuppertal hat seine Pinguine die verschieden bemalt sind und Ennepetal seine Füchse. Die Idee die inzwischen ziemlich banalisiert wurde kam ursprünglich von Zürich.

Gevelsberg geht eigene Wege indem die Stadt mit der Künstlerin Christel Lechner aus Witten im Innenstadtbereich als auch auf dem Gelände des Ennepebogens 80 lebensgroße Figuren für 3 Monate ausstellt. Christel Lechner nennt ihre Figuren Alltagsmenschen. Alltagsmenschen deshalb, weil ihnen schon die Jahre anzusehen sind, man könnte sagen das dralle Leben. Bürgermeister Claus Jacobi sieht diese Ausstellung im Zusammenhang mit der 125 Jahr Feier der Stadt, dadurch wird der Sommer abgeschlossen. Mittelpunkt der Ausstellung wird der Ennepebogen sein. Am 22. Juli wird die Ausstellung im Beisein der Künstlerin eröffnet.

   
  Dieses Team bringt die Alltagsmenschen in die City von Gevelsberg  

Der Vorsitzende des Vorstandes der Stadtsparkasse Gevelsberg Thomas Biermann, wollte zum Jubiläumsjahr nicht zurück stehen. Mit diesen Figuren wird Gevelsberg eine besondere Ausstellung bieten, die sich in die Stadt liebenswürdig einfügt, so Thomas Biermann. Christel Lechner setzte noch eines drauf indem sie anregte zur Ausstellung Konzerte an dem Ennepebogen stattfinden zu lassen. Sie möchte mit ihren Figuren die Menschen berühren indem sie den Alltagsmenschen darstellt und nicht den jungen glatten Menschen. Christel Lechner könnte sich auch die Aktion vorstellen, wonach jede Woche eine Lieblingsfigur von den Bürgern gewählt wird. Die Figuren selber sollen aber auch zum Verweilen anregen und zu einem Gespräch mit dem Mitbürger animieren.

Günter Schwarzmann, der Vorstand vom Bauverein Gevelsberg eG findet, es passt zu uns; denn wir haben die Alltagsmenschen als Mitglieder. Mit dieser Ausstellung dokumentieren wir unsere Verbundenheit mit den Gevelsbergern. Und wenn im September der Bauverein in die neuen Räumlichkeiten einzieht, so blickt man auf den Ennepebogen und die Ausstellung. Dann wird ja das Dreieck Sparkasse, Bauverein und Ennepebogen als Mitte fertig sein.

Wie die Anordnung der Alltagsmenschen im Bereich Mittelstrasse und Ennepebogen sein wird, wollten die Veranstalter noch nicht sagen. Die Köpfe haben die Verantwortlichen  jedoch schon zusammen gesteckt. Zu erfahren war jedoch: Der 22. Juli soll ein Überraschungstag für Gevelsberg  werden. Und was noch zu erfahren war, es soll eine liebenswürdige Invasion werden mit Skulturen die dich und mich darstellen. Schmunzelnd,  charmant, lächelnd aber noch mittendrin im Leben – man muss sie liebhaben.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Witten-Bommern/Gevelsberg

 

alle Fotos © Linde Arndt

Leselust mit gaaaanz viel Freude

          

 

 

[jpg] Ich erinnere mich noch ganz genau an mein erstes Buch. Meine ältere Schwester ging immer in das Wohnzimmer und holte ein Buch aus dem Regal, wenn meine Eltern nicht da waren. Ich war fünf und meine Schwester war sieben und ging schon in die Schule.
Es war ein sehr dickes Buch und meine Schwester blätterte darin, verharrte auf einer Seite und blätterte weiter. Neugierig wie ich war, sah ich ihr über die Schulter und sah die Schrift aber auch die Illustrationen. Lies mir doch daraus vor, bat ich meine Schwester. Das verstehst Du nicht, meinte sie ganz ernst. Wenn Du mal so alt bist wie ich kannst Du das erst verstehen. Wenn unsere Eltern weg waren, war das zu einer Selbstverständlichkeit geworden.

Es war sehr geheimnisvoll und ich hatte sehr großen Respekt vor diesen Büchern. Auch ich gewöhnte mir an durch die Bücher unserer Eltern zu blättern. Ich sah die verschiedenen Schriften, Zeichnungen und Bilder in diesen Werken.

Für mich waren es die ersten Schritte hin zum Lesen. Irgendwann wollte ich alles lesen was zwischen den beiden Buchdeckeln Bestand hatte. Ich glaube damals war eine gewisse Sehnsucht das Lesen zu erlernen.

Jahre später war ich, ausgestattet mit einer Bücherkarte der Elberfelder Bibliothek, einer der eifrigsten Benutzer. Damals musste man noch Gebühren zahlen, deshalb ging auch viel von meinem Taschengeld für die Ausleihe drauf. Meine Eltern unterstützten uns nach Kräften und spornten uns noch an. Wenn ich einen Roman zu Ende gelesen hatte und mich mit meinen Eltern über den Inhalt unterhielt, ging das Gespräch meisten damit aus: Warum liest Du nicht mal diesen oder jenen Roman, der könnte Dir sicher auch gefallen. Als Geschenk bekam ich regelmäßig ein Buch zum Geburtstag oder zu Weihnachten.

Auch war das Vorlesen in unserer Familie durchaus eine unregelmäßige Übung. Unregelmäßig deshalb, weil das Vorlesen mehr eine spontane Aktion war.

Was passierte? Ich wurde ein Mensch der gerne liest und der sich auch mit Freude dazu bekennt.

An das erinnerte ich mich, als ich nach Gevelsberg zur Buchhandlung Appelt in der Mittelstraße fuhr. Es soll eine besondere Aktion werden die im Rahmen der Kooperation „Gevelsberg liest“ einen besondere Charme entwickeln soll.

Das unsere heutigen Kinder eine gewisse Leseschwäche haben, dieses haben uns die Pisa – aber auch die Iglu Studie bestätigt. Regelmäßig landen deutsche Kinder auf den mittleren bis unteren Plätzen. Warum wohl? Was läuft falsch im Land der Dichter und Denker?
Ganz einfach. Eltern lesen selber nicht mehr. Aber Eltern waren und sollten immer schon das Vorbild ihrer Kinder sein.  Sind sie aber nicht mehr. Also was tun?

Da finden sich vier Firmen zusammen um dem entgegen zu wirken. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, vielmehr mit geheimnisvollen Koffern die prall gefüllt auf eine Reise gehen.
Da ist einmal Susanne Schumacher, Inhaberin der Buchhandlung Appelt die nach der Bekanntgabe der Idee total von der großen Nachfrage freudig überrascht wurde.

Vertriebsleiterin Susanne Weiß von der Verlagsgruppe Oetinger (Astrid Lindgren oder Christine Nöstlinger und andere) packte freudig spannende und unterhaltende Geschichten ein und schickte sie der Buchhandlung Appelt. Denn mit solch eine Idee kann man sicher erfolgreich die Begeisterung für das Lesen erwecken.

Aber auch Johannes Hauenstein, Geschäftsführer des Ravensburger Buchverlages (Rose Hill oder Die Zeitdetektive) fand: Nur wer als Kind tolle Leseerlebnisse hatte hat auch später Lust am Lesen. Auch er packte seine besten Bücher ein und schickte sie zur Buchhandlung Appelt. Beide Verlage fanden hier mit Frau Susanne Schuhmacher von der Buchhandlung Appelt einen kompetenten Partner der sich seine Liebe zu Büchern erhalten hatte.

Plötzlich standen riesige und sperrige Kisten, voll bepackt mit Büchern in der Buchhandlung herum. Wie die Bücher reisefertig packen und zu den Schulen bringen und dort sollten sie ja noch von Klasse zu Klasse wandern?

Nun sprang die vierte Firma mit Namen „Ranzenshop“ und dem Inhaber Bernhard Büschleb aus der Kölner-Straße in Gevelsberg in die Bresche und stellte ganz pragmatisch riesengroße Reiserollkoffer zur Verfügung.

Flugs wurden die Kisten geöffnet und auf die nunmehr fünf Koffer verteilt. Nebenbei bemerkt sind die Bücher altersgerecht, aber nicht kindlich naiv.

Und so standen wir da und warteten auf den ersten Besuch und Abnehmer. Eine  Klasse der Pestalozzischule Gevelsberg mit ihrer Lehrerin Gudrun Neumann hatte sich angekündigt. Lustig schnatternd kamen die Kinder in Zweierreihen die Mittelstraße herauf um sodann kurzerhand die Buchhandlung Appelt zu „entern“. Zwei Koffer geschnappt und nach nebenan in den Raum transportiert, wo die Bücher durch viele Kinderhände geöffnet wurden.

Große Augen blätterten durch die Seiten der Bücher.  Dem Nachbarkind wurde das eigene Buch gezeigt, man hörte die ersten halblaut gelesenen Worte. Bücher wurden getauscht.

Es war ein unbefangenes Treiben der Kinder mit diesem uralten Medium und Kulturgut Buch.

Nun mussten wir noch ein paar Bilder machen um aller Welt zu zeigen: He, unsere Kinder lesen, wenn man sie nur lässt! 

Und sie haben wie ihre Väter und Großväter, Mütter und Großmütter Spaß am Lesen! Und das Schöne ist, dass Lesen animiert zum Erzählen und zum Reden miteinander

 
  Oh  wundersame Wandlung von sogenannten Lesemuffeln und Computerfreaks zu Leseratten.

Und flugs wurden  Bilder in den Geschäftsräumen gemacht und ein  paar auf der Mittelstraße.

Nach 30 Minuten zog diese Klasse fröhlich schnatternd gen Pestalozzischule, mit ihrem Bücherkoffer  im Schlepptau.

In der Schule geht es ja noch weiter, denn dort wandern die Bücher von Klasse zu Klasse.
Und das weitere?

 

Die nächsten Schulen stehen schon in der Warteschleife. Es sollte aber nicht bei den Schulen bleiben. So schlossen wir uns Frau Kron von der Buchhandlung Appelt an um in die Stadtbibliothek zu gehen. Im Schlepptau was? Die Bücherkoffer. Kurz und gut, es tauchten die „Zwerge“ vom Kindergarten Habichtstraße auf. Auch hier ein großes oh und ah wobei die kleinen Hände  sofort nach den Büchern griffen um darin zu blättern.
  

                    

             
Jetzt könnten einige Leser sagen, aber Hallo, EN-Mosaik macht Werbung für Bücher! Erwischt!
Und was sagen wir dazu? Klar, und zwar bewusst machen wir Werbung für Bücher aber auch für das Lesen. Denn für uns alle ist klar, das Buch und damit das Lesen, sollte uns von Beginn an begleiten. Aber – und das ist auch wichtig – die Buchhandlungen von nebenan oder in meiner Stadt, so wie die Buchhandlung Appelt in Gevelsberg garantieren uns eine persönliche Sicht im Angebot der Bücher. Sie legen nicht nur die ganze Palette der Mainstreambücher in die Fenster.

Was bleibt?

Dieser ganze liebevolle Aufwand nützt jedoch nichts wenn die Eltern nicht mit spielen und ihre Kinder in ihren Bestrebungen zu lesen nicht unterstützen. Wenn ich dann höre, das Eltern zu ihren Kinder bei einem Buchwunsch sagen, "du hast doch schon ein Buch",  so kann ich den Eltern nur sagen: He, der Trend geht nach einem Zweitbuch.. und weiter. 

                                      

Nein, im Ernst.
Kinder die lesen können sind sowohl in der Schule als auch im späteren Arbeitsleben besser aufgestellt. Aber nicht nur das, es geht ihnen im Leben einfach viel besser, heißt, sie haben eine höhere Lebensqualität. Und das ist es was eine gute Mutter oder ein guter Vater für seine Kinder will: Es soll ihnen besser gehen. Also rein in die Kinderzimmer und ein Bücherregal aufgestellt, damit die Sammlung beginnt. Und glauben sie mir, Bücher sind die Begleiter die einem immer wieder Freude, Rat aber auch Trost bereiten, wenn man sie aufklappt und in ihnen liest.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

 

alle Fotos © Linde Arndt

 

Noch Karten für den OldStarCup in Gevelsberg

[la] Das Jahr 2011, der 125 jährige Geburtstag der Stadt Gevelsberg, ist vollgespickt mit Ereignissen und Überraschungen. So wurde der OldStarCup im Stadion Stefansbachtal für den morgigen Samstag anberaumt – Beginn 11:00 Uhr.

Wenn es bisher noch Zauderer gab oder Menschen, die bisher diesen Termin vorab nicht fest einplanen konnten, jetzt aber doch die Möglichkeit hätten, sich dieses außergewöhnliche Ereignis nicht entgehen zu lassen, hier die gute Nachricht: "Es gibt doch noch Karten an der Tageskasse aus der Rückgabe der Vorverkaufsstellen!", so erfuhren wir aus verlässlicher Quelle.

Also versuchen Sie Ihr Glück.

Nutzen Sie die Chance, immerhin steht ein lobenswertes soziales Engagement hinter der Geschichte "Tore für Senioren". Immerhin spielen die Traditionsmannschaften namhafter Bundesligisten zum 1. Gevelsberger OldStarCup.

Mit dabei sind: Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, Twente Enschede, VfL Bochum, 1. FC Köln und ein Auswahlteam EN-Süd.
Begleitet wird dieses Ereignis von einem bunten Rahmenprogramm.
Der Sinn hinter dieser Aktion ist aber nicht nur den Gevelsberger und anderen Besuchern dieses Ereignisses solche Topspieler zu präsentieren, sondern gleichzeitig mit dem Erlös dieser Aktion Senioreneinrichtungen in der Region zu unterstützen, denn Demenz ist inzwischen ein sehr aktuelles Thema unserer Gesellschaft.

Die Schirmherren der Veranstaltung:
Dr. Arnim Brux, Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises
Klaus Baumann, Bürgermeister der Stadt Breckerfeld
Claus Jacobi, Bürgermeister der Stadt Gevelsberg
Jochen Stobbe, Bürgermeister der Stadt Schwelm
Dr. Klaus Walterscheid, Bürgermeister der Stadt Sprockhövel
Wilhelm Wiggenhagen, Bürgermeister der Stadt Ennepetal

Gevelsberg lebt Europa mit seinem Boulevard

[jpg] Gestern Abend am 3.Juni 2011 kamen wir von der Ausstellungseröffnung der C.A.R aus Essen zurück und hatten keine Lust mehr zu kochen. Also kehrten wir kurzerhand bei „Sale & Pepe“ auf der Milsper-Strasse ein. Und wen sahen wir da? Klar, die ganze Butera Abordnung mit Bürgermeister Luigi Casisi, die am nächsten Vormittag in Gevelsberg zur Eröffnung des Boulevard sein sollte. Machte nichts, wir verzogen uns nach nebenan, hatten wir doch sowieso vor uns die Bilder von der Ausstellung kurz anzusehen. Mit dem Netbook konnten wir auch die nicht so guten Bilder direkt aussortieren. Kurz unsere Pasta bestellt und los ging es. So ergab sich folgendes Bild: Vorne arbeiteten die Italiener aus Butera ihren Auftritt für den nächsten Tag durch und aßen ihre Pasta. Und hinten arbeiteten die zwei Deutsche ihre Fotostrecke aus Essen durch.

                          
     

Nach einer gewissen Zeit waren wir mit der Arbeit fertig und wir kamen mit den Leuten aus Butera zusammen. Selbstverständlich fotografierten wir die Abordnung aus Butera mit Salvatore lo Bartolo. Und klar war auch, wir wollten die Fotos per email zuschicken. Ist ja heute ein Klacks.

Für den nächsten Tag waren wir, wie alle Pressekollegen, gegen 10:00 eingeladen, der Sprottauer- oder besser Szprotawaplatz sollte eingeweiht werden. Pünktlich um 10:00 Uhr versammelten sich rund 300 Menschen auf dem Platz. Das Schild des Platzes war mit Ballons in den Farben der polnischen und deutschen Flagge verdeckt. Und großer Bahnhof war angesagt. Anwesend waren: Prof. Dr. h. c. Klaus Hänsch, der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments von 1994 bis 1997, der MdE Bernhard Rapkay, der MdB René Röspel, der MdL Hubertus Kramer und dann natürlich alle Bürgermeister der Städte: Bürgermeister Józef Rubacha aus Sprottau/Szprotawa, Bürgermeisterin Catherine Lockhard aus Vendome, Bürgermeister Luigi Casisi aus Butera und schlußendlich der Gastgeber Bürgermeister Claus Jacobi aus Gevelsberg neben Altbürgermeister Klaus Solmecke. Die Moderation übernahm der WDR Redakteur Oliver Koch aus Gevelsberg. Es sollte ein freundlicher und herzlicher Vormittag werden.

   Musikalisch wurden die Gäste vom Blasorchester Sprottau und vom HarmoniEN Chor des Ennepe-Ruhr-Kreises begleitet. 15 Jahre existiert die Städtepartnerstadt zwischen Sprottau und Gevelsberg nunmehr.

Altbürgermeister Klaus Solmecke hatte diese Partnerschaft mit einem offiziellen Festakt am 17. Mai 1996 in der Aula West begründet. BM Claus Jacobi bedankte sich bei Józef Rubacha für die freundschaftliche Beziehung und erinnerte an die ersten "stolperigen" Schritte in diese Partnerschaft.

     

 In der Zwischenzeit haben sich vielfältige Beziehungen zwischen den Gevelsberger Bürgern wie auch den beiden Stadtverwaltungen gefestigt, die nunmehr einen freundschaftlichen Hintergrund haben, so Jacobi. Und weiter kündigte Jacobi eine Lesung des Ehrenbürgers der Stadt Sprottau Prof. Dr. h.c. Klaus Hänsch aus seinem Buch „Kontinent der Hoffnungen – Mein europäisches Leben“ im Zentrum für Kirche und Kultur in der Südstrasse an.

Jacobi betonte die Einstimmigkeit des Rates der Stadt Gevelsberg im Hinblick auf die Benennung „Sprottauer Platz“. Denn mit diesen Freundschaften sollen die alten Feindschaften aber auch die evtl. noch vorhandenen Vorurteile überwunden werden. Sprottau erhält nun auch einen eigenen Platz mitten in Gevelsberg, neben den anderen beiden Partner-Städten. Der Sprottauer Bürgermeister Józef Rubacha erinnerte an den 2009 verstorbenen Reginald Rebisz der in beiden Städten hoch geachtet war. Das besondere an der Beziehung zwischen den beiden Städten ist die Freundschaft, die sich bis jetzt entwickelt und verfestigt hat. Es ist ein ständiges hin und her in den privaten aber auch offiziellen Treffen, die letztendlich zu einer Normalität geführt haben. So ist das ewoca³ (European Work Camp) Projekt 2011 am Hafen Szprotawa vom 22.7.-10.8. 2011 aus einer dieser Begegnungen erwachsen. „ Möge ihnen Szprotawa jederzeit nahe sein“ rief Bürgermeister Józef Rubacha den anwesenden Gevelsbergern und Gästen zu.

Bürgermeisterin Catherine Lockhard aus Vendome richtete Grußworte an die Gevelsberger und rief „Die Freunde unserer Freunde sind auch unsere Freunde“.Gleichzeitig lud sie die beiden anderen Städte zu den 40 Jahr Feiern im übernächsten Jahr nach Vendome ein.

Bürgermeister Luigi Casisi betonte die herzlichen Beziehungen über eine so weite Entfernung die eine so sensible Teilhabe am Leben der anderen ermöglichen. Dies ist wahres Europa: Die gewonnene Freundschaft übertrifft alles und ist das Fundament was alles aushält. Bürgermeister Casisi übergab danach an alle Vertreter der Städte ein Geschenk der Stadt Butera.

Der ehemalige EU Ratspräsident Hänsch stellte fest, dass durch solche Freundschaften Europa zusammenwächst. Verständigung und das Miteinander in Europa wird in Brüssel/Straßburg, Berlin oder Warschau manchmal etwas langsamer organisiert und hinkt der Realität, an der wir uns hier erfreuen, manchmal hinterher. Polen und Deutsche sind sich nunmehr sehr stark und gleichberechtigt verbunden. Bürgermeister Józef Rubacha bedankte sich für die warmherzigen Worte und übergab nach alter Sitte ein Brot, welches mit den beiden Wappen und den Jahreszahlen dekoriert war.

Auch der MdE Bernhard Rapkay übermittelte persönliche und ergänzende Grußworte.

Der Platz wurde von einem evangelischen und katholischen Geistlichen eingeweiht und in einem Gebet seiner zukünftigen guten Bestimmung übergeben. Die anwesenden BürgermeisterIn schnitten die Ballons ab die das Schild verdeckten. Bürgermeister Casisi sprang dabei auf die Bank und beschleunigte den Akt etwas.

Dann improvisierte Bürgermeister Casisi mit einem Trio der in Italien gern gesehenen Strassenmusiker die ein Ständchen für diesen Tag zum Besten gaben.

In der Zwischenzeit hatten sich so an die 400 Menschen versammelt. Der Moderator Oliver Koch stellte noch die Radfahrer vor die 731 Km von Sprottau nach Gevelsberg gefahren sind. Womit jetzt alle Städteverbindungen mit dem Fahrrad befahren worden sind. Vielleicht wird es ja im nächsten Jahr einen Neuanfang geben und die Städte in Reihenfolge neu beradelt werden.
Am Ende wurde eine Wandzeichnung enthüllt, die von der „Mal Du mal“ Schulleiterin Annette vom Bruch erstellt wurde. Diese Wandzeichnung soll nunmehr den Platz dekorieren.

Als ich danach über die Mittelstrasse schlenderte, es war ja noch etwas Zeit, hörte ich neben deutschen Sprachlauten italienische, französische und polnische Laute. Es erklangen Melodien typisch französischer und italienischer Art an mein Ohr.

 
     

 

Und ich dachte bei mir, dies ist mein Europa, so liebe ich es.

Der Tag war jedoch noch nicht zu Ende. Als wir spätnachmittags über die Mittelstrasse bummelten und die drei Bühnen bespielt wurden, hatten sich Tausende eingefunden, die sich entweder vor der Bühne „Extrabreit“ oder den anderen Bands die Musik anhörten, bei den Strassenkünstlern verweilten oder es sich einfach gastronomisch gut gehen ließen.

Es soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass die gesamte Organisation hoch professionell durch die städtischen Mitarbeitern als auch viele Ehrenämtler ausgerichtet wurde. Wo gibt es schon eine simultan Übersetzung in vier Sprachen über Kopfhörer und Lautsprecher? Diese Organisation gereicht vielen Großstädten zur Ehre, Gevelsberg mit seinen rund 31.000 Einwohnern hat in dieser Hinsicht viel geleistet.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

[Alle Bilder © EN-Mosaik Pool]

Rezept für eine galaktische Geburtstagstorte

[la] Es ist erst wenige Wochen her (1. Februar 2011), da wurde der 125-jährige Geburtstag der Stadt Gevelsberg mit einem festlichen Rahmen eingeläutet. Aber mit diesem Start sollte nicht alles erledigt sein.

Alle Bürger von Gevelsberg sollten Gelegenheit bekommen,  sich mit diesem aussergewöhnlichen Ereignis ihrer Stadt zu identifizieren und bei einer megageilen Party diesen Event zu feiern, natürlich im Beisein vieler netter Gäste.

Und so soll der Jubiläums-Boulevard 2011 in Gevelsberg, eben "Extraklasse" werden, etwas wovon ganz Gevelsberg und angrenzende Städte und Gemeinden noch lange schwärmen sollen  [Aber war das nicht sonst auch schon immer der Fall? Sie haben es eben einfach drauf – Anm. d. Red.]

Und wie es bei guten Gastgebern immer der Fall ist, möchte man seine Gäste mit etwas  Besonderem rundum verwöhnen. Was also tischt man auf?

So entstand das tolle  Rezept für eine galaktische Geburtstagstorte:

Man nehme:

als Basis für den Boden, auf dem alles aufgebaut wird

1 Bürgermeister   [Claus Jacob  –  dem nicht nur sein Amt, sondern auch die ihm
                             anvertrauten Bürger am Herzen liegeni]

1 Citymanager    [Frank Manfrahs – der die Fäden von ProCity und dem
                           Gevelsberger Einzelhandel in seinen Händen hält und geschickt
                           zu lenken weiss, unterstützt durch Werner Tasbier 1. Vorsitzender ProCity ]

1 Eventmanager [Klaus Fiukowski – der das richtige Gespür für die Zusammenstellung
                           und Organisation von Events, Top-Veranstaltungen und Auswahl von
                           Künstlern etc. hat]

1 Fachkraft aus dem Rathaus [ Frau Riesner  – Abtl. F25 Kultur – Sport – Freizeit,  die alle
                          Dinge, die vom Rathaus aus erforderlich sind koordiniert und sich um eine
                          reibungslose Abwicklung kümmert.

4 Sponsoren [Sparkasse Gevelsberg / Autohaus Röttger  / Expert Ellinghaus und
                      art veranstaltungstechnik]

verfeinere alles mit viel Kreativität, Engagement, Ideenreichtum, suche die besten Rosinen aus einer Tüte voller Überraschungen, rühre alles gut durch, schmecke ab ob auch alles zusammen passt, gebe das ganze dann nach und nach vorsichtig in die Form und lasse es bis zum 3.6.2011 gut durchbacken, bevor es den Gästen serviert wird.

Und was ist das Ergebnis? Stück für Stück eine Augenweide, Gaumenfreude, ein Erlebnis.


       
     

Eines ist bei den Gesprächen mit den Organisatoren klar geworden.  Es ist wichtig, dass die Feierlichkeiten nicht nur für die Bürger,  sondern mit den Bürgern stattfinden. Und so sind   motivierte Leute gefragt. Aktiv sollen jung und alt an dieser Veranstaltung beteiligt werden, wobei auf die Nachwuchsförderung besonders Wert gelegt wird.

"Alle sollen eingebunden werden, die Bürgerinnen und Bürger, die Kundinnen und Kunden, die Gäste und Fans der Stadt, alle sollen gemeinsam den Geburtstag mit uns feiern können“, so Claus Jacobi. Aus diesem Grunde wurden  gemeinsam mit ProCity als Veranstalter alle Kräfte gebündelt um es zu einer überdurchschnittlichen Strahlkraft zu vereinen.

Die Veranstaltung wächst kontinuierlich und man will sich in jedem Jahr neu Gedanken machen wie eine Steigerung möglich ist,

 


                                        
An der Ecke Nordstraße gibt es wieder die TIPP-KICK-ARENA  (Tischfußball) des TKC Gevelsberg e.V.  Der Verein freut sich wieder dabei sein zu können, da der Zuspruch vom  letzten Boulevard ihm neue Mitglieder beschert hat.

Es gibt auch ein spezielles T-Shirt zum 125jährigen Geburtstag der Stadt für Frauen und Männer. Wäre das nicht ein tolles Andenken an das besondere Ereignis?

Man bekommt es beim Boulevard am Sprottauer Platz für € 15,00.

        

  
Von der oberen bis unteren Mittelstraße verteilt wird es die „Geburtstagstische“ geben, die auf ganz persönliche Art nach Ideen der Teilnehmer geschmückt, bzw. ausgestattet werden und an denen gefeiert wird.An diesen soll eine Geburtstagsfeier stattfinden, mit allem, was aus Sicht der Teilnehmer  dazu gehört, vom Geburtstagskuchen über die Kerzen bis hin zum Geburtstagsgeschenk, ausgefallenen Spielen, Dekorationen, Geburtstagslieder etc.

Bürgermeister Claus Jacobi wird symbolisch für das Geburtstagskind Gevelsberg  jeden Geburtstagstisch besuchen. An den Tischen ist ein Schild anzubringen damit jeder Besucher weiß, welcher Stadtteil, welche Hausgemeinschaft, Verein, Siedlergemeinschaft oder Gruppierung zu diesem Tisch gehört.

Übrigens: neben einer Menge Spaß gibt es auch etwas zu gewinnen! Eine Jury wird alle
Geburtstagstische begutachten und anschließend bewerten. Die Bewertungskriterien lauten
Präsentation, Kreativität, Originalität, Spaßfaktor und Gestaltung.
Die Preise:
1. Platz: € 200,– für Ihre Vereinskasse und ein 50l-Fass Bier
2. Platz: € 150,– für Ihre Vereinskasse und ein 30l-Fass Bier
3. Platz: € 100,– für Ihre Vereinskasse und ein 20l-Fass Bier

Geburtstags-Tische – bisher 16 angemeldete Gruppen – noch kann man sich bewerben (email an frank.manfrahs@procity-gevelsberg.de).

Am Samstag, 04.06. um 14:00 Uhr findet die  Lesung von Dr. Klaus Hänsch, Präsident des Europäischen Parlaments a.D., aus seinem Buch „Kontinent der Hoffnungen – Mein Europäisches Leben“ im  Zentrum für Kirche und Kultur, Südstraße, statt.
Patrick Kirschhofer (Profi-Fotograf ) wird für die Fotoaktion „125 Gevelsberger Gesichter“,
im Jubiläumszelt am Sprottauer Platz,  am Sonntag bis 18.00 Uhr alle Besucher, die es möchten, ablichten. Das erstellte Foto darf der Besucher als Erinnerung mitnehmen. Diese Aktion ist kostenlos, da Expert-Ellinghaus hier als Sponsor auftritt. Von allen Fotos werden 125 Bilder ausgelost, aus denen dann eine große Collage angefertigt wird, wobei sich aus diesen Köpfen wieder die Zahl 125 ergibt.
Dieses Werk wird später im Foyer des Rathauses aufgehängt.

Im Mittelbereich der unteren Mittelstraße werden Marktstände der Partnerstädte aufgestellt, wo deren regionale Produkte und Waren, wie Honig, Wein, Öl, Käse, Wurstwaren und polnisches Bier oder Naturprodukte angeboten werden.

Am Sonntag findet im Wechsel auf der oberen und unteren Bühne  „Heckers Hexenküche“ – eine unterhaltsame Wissenschaftsshow für die ganze Familie statt, mit Joachim Hecker, dem
WDR-Wissenschaftsjournalisten. Genaue Zeitpunkte können Sie dem Programm entnehmen.

 
Der Montmartre-Kunstmarkt hat inzwischen einen guten Ruf. Es haben sich Künstler u.a. aus Bochum / Dorsten / Dortmund angemeldet. Auf dem  Buteraplatz wird der Kunst- und Kreativmarkt auf beiden Seiten plaziert. Hier bieten die Künstler und Kunsthandwerker ihre Werke an. An einigen Ständen erfolgen auch Vorführungen, bzw, werden die Gäste zum Mitmachen animiert.

Am Sonntag wird hier auch  eine „Venezianische Hochzeit“ veranstaltet. Lina Salvatore und „Mariellas Brautstudio“ zeigen festliche und hochzeitliche Kleider aus der Lagunenstadt. Auch in diesem Jahr wird für die Modenshow ein roter Teppich ausgelegt, der diesesmal über die Treppen der VHS in die Mittelstraße verlegt wird.


Zum 3. Mal findet ein Gevelsberger Straßenkunstfestival am 03.,04. und 05. Juni statt. 13 Straßenkünstler aus 12 Städten aus ganz Deutschlands haben sich angemeldet und präsentieren sich an verschiedenen Standorten innerhalb der Mittelstraße und auf der Bühne Neustraße.
Nach alt bewährter Art nehmen sie keinen Eintritt, sondern spielen "auf Hut". Es wird ein buntes Programm mit Stabfiguren, Straßenmalerei, Zauberei, Musikanten,  Jongleure, Clowns, Feuerschlucker, Märchenerzählungen u.a. geboten

Eine Jury wird dann mit Unterstptzung des Publikums durch ausfüllen von Frageboten den Gewinner ermitteln, so dass um
17.00 Uhr die  Preisverleihung durch Bürgermeister Claus Jacobi und  Werner Tasbier, 1. Vorsitzender ProCity an der Straßenkunstbühne
erfolgen kann.

Siehe auch unsere Sonderseite hierzu.

Auch der Einzelhandel wird sich mit vielen Aktionen an diesem Wochenende beteiligen.
Nicht vergessen: am Samstag, 4.6., sind die Geschäfte in der Innenstadt bis 18 Uhr geöffnet. Der Sonntag, 5.6., ist ebenfalls verkaufsoffen (13-18 Uhr)!

Viele Gäste aus den Partnerstädten haben ihr Kommen avisiert.
Aus Vendome werden 50, aus Sprottau 50 und aus Butera 20 erwartet. Es war den Veranstaltern besonders wichtig, dass alle privat bei Gevelsberger-Familien untergebracht wurden, um den partnerschaftlichen Kontakt zu stärken.

Nach einem feierlicher Empfang im Rathaus, werden dann alle Gäste aus den Partnerstädten gemeinsam zum Boulevard gehen. Welch schönes Erlebnis, in Gevelsberg viele Sprachen zu hören. Erstmalig wird es Dolmetscher-Kabinen geben, wo z.B. die Lesung oder andere Beiträge für die Gäste übertragen werden.

Die Feierlichkeiten zum 15-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft Gevelsbergs mit Sprottau erhalten  mit der Einweihung des Sprottauer Platzes am Samstag, 4. Juni, ab 10 Uhr ihren Höhepunkt. (wir berichteten) . Hier sollte man die positive Zuwanderung in Deutschland
nicht außer Acht lassen. Was früher die Griechen waren, sind heute die Polen.

In einem ökumenischem Boulevard-Gottesdienst am Sonntag, 5. Juni, ab 11 Uhr, werden die Gäste aus den Partnerstädten an der Bühne am Timpen verabschiedet.


LIVE-MUSIK zum Boulevard 2011 – ein großes Kontrastprogramm bietet für alle was.

 

   
     

Freitag, 03.06.2011

18.15 Uhr
Konzert der Musikerinitiative „Dickes G“ u.a. mit den Gruppen Watch it Crash,
Jormade und U-Turn (expert rockt!-Bühne)

19.15 Uhr
Konzert CARNAGE – Partystimmung pur (Autohaus Röttger-Bühne)


Samstag, 04.06.2011
13.00 Uhr

gemischte Live-Musik verschiedenster Gruppen (Sprottauer Platz)

15.00 Uhr
„GFAKTOR“: großes Finale des Casting-Wettbewerbs für Kinder und Jugendliche zwischen
8 und 15 Jahren  mit ihrer Karaoke- bzw. Playbackshow (Autohaus Röttger-Bühne)
G-FAKTOR ist inzwischen berühmt und bekannt.Es musste eine Auswahl getroffen werden,
da sich zu  viele Teilnehmer gemeldet hatten.    

17.30 Uhr
Konzert GREYHOUND – Cover & Rock´n´Roll (expert rockt!-Bühne)

18.30 Uhr
Jubiläumskonzert des Städtischen Musikvereins (Zentrum für Kirche und Kultur, Südstraße)

19.00 Uhr

große Schlagerparty mit den SAUERLAND-SCHURKEN (Autohaus Röttger-Bühne)

19.30 Uhr
Konzert THE ALLMIGHTY SCHMIDTS – Cover Rock (Straßenkunst-Bühne)

20.15 Uhr
EXTRABREIT: TOP ACT-Konzert (expert rockt!-Bühne)
Extrabreit – Schlagzeuger Rolf Möller war Gast bei der letzten  Pressekonferenz im Rathaus,
wo alle Details der großen Fete nochmals erörtert wurden. Möller hat sein letztes Domizil
Hamburg verlassen und wohnt jetzt wieder in Hagen, wo sich vor über 30 Jahren die
Band "Extrabreit" gegründet hatte. Seine Aussage: Rock`n roll muß nicht schön, aber laut sein.

Sonntag, 05.06.2011
13.00 Uhr
Konzert JAZZPIRATEN (Autohaus Röttger-Bühne)
Konzert SHANTY-CHOR GEVELSBERG (expert rockt!-Bühne)

14.30 Uhr
Konzert THE O´REILLYS – Irish Folk (Autohaus Röttger-Bühne)

15.05 Uhr
„Offenes Singen“ – Chormusik zum Mitmachen (Autohaus Röttger-Bühne)

15.45 Uhr
Konzert THE O´REILLYS – Irish Folk (expert rockt!-Bühne)

16.30 Uhr
Konzert PEANUTS BIGBANDder Städt. Musikschule (expert rockt!-Bühne)

Wen das komplette Fest-Programm interessiert, der kann es hier gerne als PDF ansehen oder downloaden.


 

Was macht die Gevelsberger mit ihren Veranstaltungen eigentlich so erfolgreich? Es ist die Tatsache, dass sie mit Liebe, Herz und Leidenschaft alles bis ins Detail vorbereiten und als wunderbares Team Hand in Hand arbeiten, ohne das sich der eine oder andere in den Vordergrund drängt. Es geht nur um die Sache und das alle, wirklich alle Ihren Spaß haben und genießen und das diese Liebe sich auch auf die Bewohner ihrer Stadt überträgt, so dass sie gerne "ein Gevelsberger" sind.

„Boulevard Gevelsberg“, wird vom 3. bis 5. Juni 2011 auf der Mittelstraße stattfinden.

 

EN-Mosaik wird einen Teil der Veranstaltung begleiten.
Vorab wünschen wir aber allen Veranstaltern und Teilnehmer ein wunderbares, außergewöhnlich tolles Wochenende, denn bei so viel Einsatz und Aufwand hätten sie es sich verdient.

 

Linde Arndt von EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

Straßenkünstler in Gevelsberg (3.-5. Juni 2011)

{la] Beim diesjährigen Jubiläums-Festival ist es gelungen, nachstehend aufgeführte Straßenkünstler zu engagieren.

Wie auch in den Vorjahren werden sie buntes Leben in die  Mittelstraße bringen und ein breites Publikum mit ihren Darbietungen erfreuen. Sie bekommen keine feste Gage, es wird kein Eintritt erhoben, sie spielen "auf Hut". Wem ihre Show gefallen hat, der kann einen Obolus in ihren Hut werfen.

Die hier aufgeführten Künstler reisen aus ganz Deutschland zu diesem traditionellen Festival an.

 Nr. Aktionsfoto    Künstler    Internet-Adresse  
01        Max Gaudio    www.maxgaudio.de  
02        Dino Lampa    dinolampa.com   
03        Straßenmaler Jürgen Janssen    www.strassenmaler-jj.de  
04        Bombastic Orchestra    www.bombastic-orchestra.com  
05        Tangoyim    www.tangoyim.de  
06        Jack Black Blues    www.jack-black-blues.de  
07        Irßs a donie    www.itsadonie.de  
08        Märchenkunst    www.maerchenkunst.de  
09        Thomas Thompson    www.verwirrrealist.de  
10        Chris Brandes    www.chrisbrandes.net  
11        NilyNils    www.nilynils.com  
12        Pink Umbrella Company    www.pink-umbrella-company.net/  
13        Paul Forgarty    www.paulfogarty.com/  

Allmächtiger, die Schmidts sind los :-)

[la] Wer am Samstag, dem 4. Juni 2011 gegen 19:30 Uhr durch die Mittelstraße in Gevelsberg flaniert und sich just zu diesem Zeitpunkt in Höhe von Café Kartenberg befindet, wird gegenüber auf der Bühne Neustraße zumindest ein altbekanntes Gesicht und eine rockige Stimme entdecken, die seit langen Jahren bisher zum Ensemble von "Waerk2" und vielen Auftritten und  Oldy-Night´s gehörte.

Willi Schmidt musste eine Auszeit nehmen. Da aber Musik und Musik machen bisher Teil seines Lebens war, kann er es einfach nicht lassen.

        
   v.l.: Fabian / Astrid / Merlin / und Gerhard  Willi Schmidt                                                                           Foto: © Linde Arndt
 

Und so gibt es jetzt "THE ALLMIGHTY SCHMIDTS" – das sind Willi, Merlin, Fabian und Astrid Schmidt [Welten entfernt von Kelly & Co] und sie werden ihr Debüt in Gevelsberg zum Boulevard 2011 nicht mit Oldies, sondern mit abgefahrenem, fetzigen Cover Rock dem Volk präsentieren.

Schaun – oder besser "hörn" –  mer mal.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Ein Nachruf für einen Freund von einem Freund

[jpg] Jochen Isenberg ist am frühen Sonntagmorgen, dem 1. Mai 2011 mit 75 Jahren verstorben.

Ein wahrer Freund ist tot und es berührt  mich zutiefst. Wenn wir auch in  letzter Zeit nicht mehr so oft wie früher zusammen waren, so blieb diese stille Verbindung, dieses gegenseitige Verständnis,  doch immer bestehen.

Es ist mein erster Nachruf den ich schreibe und so ist er vielleicht etwas unbeholfen. Aber es ist auch mein Wunsch, diesen besonderen Freund zu würdigen.

Das Leben lässt einen, sofern man es lebt, nicht in die Hängematte. Nein, es drängt einen zu üben, zu lernen und um sich seiner selbst wegen weiter zu entfalten.

"Man muss lieben lernen" so sagte es einmal Friedrich Nietzsche. Er meinte damit, sich mit einer heiteren Gelassenheit dem Naheliegenden zu zu wenden. Und so in etwa könnte man die Person Jochen Isenberg beschreiben. Das Naheliegende war seine Familie, sein Geschäft, seine Mitarbeit in der Politik und vor allem seine Stadt Gevelsberg , seine Überzeugung und sein Freundes- und Bekanntenkreis. In naher Zukunft wird man einmal sagen, solch eine Persönlichkeit wie Jochen Isenberg benötigten wir jetzt.

Er war ein Mensch der im Hier und Jetzt pragmatisch agieren, Wege in die Zukunft weisen konnte und das Alltägliche vergessen ließ, dies aber gleichzeitig nicht vernachlässigte. Er hatte eine Art an sich, die Probleme mit einer kleinen Bemerkung verschwinden ließen. Er hasste es in seiner Entfaltung behindert zu werden, wusste aber auch immer eine Strategie um dieser Behinderung zu entgehen. Und wenn dies alles nichts nutze, dominierte er. Er ließ keinen Zweifel an der Richtigkeit der einmal getroffenen Entscheidung zu. Wenn alles lief und in geordneten Bahnen war, war Jochen Isenberg auf der "Pirsch" nach Neuem, nach geistiger Nahrung.

Die Neugier ließ ihn  nicht los, etwas Neues zu erfahren. Kein gesellschaftlicher Bereich war vor ihm "sicher".

Und er wurde auch immer fündig.

Seine Dialogfähigkeit brachte ihn mit jedem Menschen zusammen und ins Gespräch. Aber, nicht das man das jetzt falsch versteht, er war nicht aufdringlich – niemals.

Sein befreiendes Lachen, seine lachenden  Augen versöhnten schon manch einen Mitmenschen.

Wir waren froh als wir anlässlich seines letzten Geburtstages ihm noch einen Tipp geben konnten. Kulturell hatte er sich sehr stark dem Tanztheater der verstorbenen Pina Bausch zugewendet. Dezember 2010 war der Film Pina 3D von Wim Wenders in den Kinos zu sehen.
Er hat sich diesen Film mit seiner Frau Ulrike freudig angesehen.

 
v.l.; Ulrike und Jochen Isenberg an seinem letzten Geburtstag 12.12. 2010

Ich denke mir jedoch, dass man nicht nur einen Nachruf auf den Toten schreiben sollte, vielmehr sollte man auch einen Aufruf an die Gesellschaft schreiben, weil sie ihn überlebt hat. Für die Gevelsberger Gesellschaft ist  nach diesem Tod auf jeden Fall eine Lücke entstanden. Sicher, Jochen Isenberg war auch nicht immer einfach, weil er, so wie es seiner Persönlichkeit entsprach, aus einem Gespräch heraus eine Entscheidung traf und diese auch zupackend umsetzte, wobei schon einmal ein Gefühl des Übergangenseins bei dem Anderen entstehen konnte. Nur Jochen Isenberg hat dies alles für seine Stadt Gevelsberg und den Einzelhandel getan, nie der eigenen Profilierung wegen – er war in diesem Sinne selbstlos.  Eitelkeiten waren ihm fremd, er nahm sich zurück weil er wusste, Andere standen lieber im Rampenlicht. Die Gevelsberger Gesellschaft hat viel von ihm profitiert, auch mit seinen manchmal spontanen und vielleicht nicht abgesprochenen Einzelgängen. Das die Verhältnisse in Gevelsberg so positiv sind wie sie sind, ist sicher zu einem Teil auf das Tun von Jochen Isenberg zurück zu führen. Jochen Isenberg war Gevelsberger Urgestein welches jetzt weggebrochen ist. Er war ein Unikum, einmal vorhanden und einmalig.

Ich persönlich vermisse die Gespräche mit Jochen Isenberg die los gelöst vom Alltag einen fundamentalen Meinungsaustausch zuließen. Manche mögen es Träumereien nennen, für mich war es Gehirnjogging im wahrsten Sinne und hat uns beide beflügelt.

Wenn es das Jenseits gibt in welchem wir uns alle einmal treffen werden, so freue ich mich auf eines, auf Jochen Isenberg.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal