Vorausschauend für die Zukunft planen – Immobilia 2015

Foto: Linde Arndt

Die Organisatoren der Immobilia 2015 (von links): Lothar Feldmann, Michael Lindermann (Sparkassenvorstände), Karl-Heinz Jung, Manfred Becker und Jascha Volkenborn (alle LBS) Foto: Linde Arndt

[la] Noch nie war es so günstig Eigentum zu erwerben wie augenblicklich. Noch nie konnte man so vorausschauend planen, dass man den Slogan der diesjährigen Immobilia „Zu Hause wohnen – ein Leben lang“ in die Tat umsetzen kann. Hier geht es um die Frage, wie man schon in jungen Jahren Komfort mit Dingen gewinnen kann, die  insbesondere später im Alter das Leben erleichtern und womit, bzw. wodurch man  so lange wie möglich im eigenen Heim verbleiben kann.
Die aktuell niedrigen Konditionen sind besonders interessant. Und um Bauwilligen und an einer Immobilie interessierten Menschen ein über alle Sparten reichendes Angebot, bzw. umfassende Informationen gewähren zu können, hat man sich in diesem Jahr entschlossen, die Veranstaltung auf zwei Tage auszudehnen.

Neubauten,  Bestandshäuser und Wohnungen sowie Finanzierungen werden auf den Messeständen angeboten. Es geht um Modernisierung, um Energiesparmaßnahmen, sei es im eigenen Haus oder in der Wohnung. Aber das ist längst nicht alles. Viele regionale Handwerker und Dienstleister haben sich in den Reigen der Informanten eingereiht. Neben der LBS Ausstellung „Zuhause Wohnen – ein Leben lang“ sind auch  Ausstellungen zum Thema „Brandschutz“ (Feuerwehr Schwelm)  und „Schutz vor Elementarschäden“ der Westfälischen Provinzial und Kreispolizei  vor Ort. Es geht hier um eine Messe rund ums Wohnen und Lothar Feldmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwelm führte aus: „Das ursprüngliche Konzept wurde von uns wesentlich erweitert. Wir haben viele kompetente Partner rund um die Immobilie eingebunden.“ Und Michael Lindermann, Mitglied des Vorstandes, weiß zu versichern, dass alle Themen ebenso für Mieter interessant sind.

 

Besucher können sich über die unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten zu Bedachungen, Dachfenstern, Rolltoren und Markisen informieren. Juristen und Gutachter stehen für diverse Fragen zum Kaufvertrag oder zur Übertragung einer Immobilie zur Verfügung. Und sogar für die Gartengestaltungen stehen kompetente Berater zur Verfügung. Das Wichtigste sind die persönlichen Gespräche und hier gibt es Raum genug an beiden Tagen. Aber es geht nicht nur um  Informationen, genau so wichtig sind die persönlichen Erlebnisse auf dieser Immobilia.

In diesem Jahr freuen sich die Messeausrichter, den Besuchern 37 Gebrauchtimmobilien, 13 Neubauten und über 30 Grundstücke präsentieren zu können. Bis zur Eröffnung der Ausstellung werden sich diese Zahlen mit Sicherheit noch einmal erhöhen. Die Preise für Wohnungen bewegen sich von 56.000 – 330.000 €, die für Mehrfamilienhäuser zwischen 138.000 – 489.000 €. Ein- und Zweifamilienhäuser sind zu Preisen von 155.000 – 395.000 € im Angebot. Grundstücke kosten je nach Lage und Größe zwischen 59.000 und 161.000 €. Mietwohnungen werden u.a. von der Schwelmer & Soziale Wohnungsgenossenschaft eG angeboten.

Wenn Sie die nachstehende Liste anklicken, werden Ihnen alle diesjährigen Aussteller angezeigt.
aussteller

Immobilia 2015
Die Immobilienmesse rund ums Bauen, Kaufen, Modernisieren und Gestalten
am Samstag 21. 03.2015 von 10:00 bis 15:00 Uhr
und Sonntag, 22. 03.2015 von 11:00 bis 15:00 Uhr in der Städtischen Sparkasse zu Schwelm



Um einen kleinen Eindruck für diese exclusive Veranstaltung zu bekommen, haben wir für Sie die Bilder der Präsentation der Städtischen Sparkasse zu Schwelm hier mit eingebunden.
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Lassen Sie sich diese Immobilia mit geballten Informationen und Aktionen nicht entgehen. Man sieht sich.

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm

„Gevelsberger Frühling“ – Dabeisein ist alles

Vorstellung des Programms Gevelsberger Frühling v.l. Bürgermeister Claus Jacobi, Susanne Schumacher (1. Vorsitzende ProCity e.V. Gevelsberg). Frank Manfrahs, City-Manager), Klaus Fiukowski (Event-Manager Stadt Gevelsberg)  Foto: Linde Arndt

Vorstellung des Programms Gevelsberger Frühling
v.l. Bürgermeister Claus Jacobi, Susanne Schumacher (1. Vorsitzende ProCity e.V. Gevelsberg). Frank Manfrahs, City-Manager), Klaus Fiukowski (Event-Manager Stadt Gevelsberg) Foto: Linde Arndt

[la] Es ist wieder soweit. Der Gevelsberger Frühling steht in den Startlöchern und wartet nur darauf, wieder tausende von Besuchern aus der Region zu begeistern, zu verwöhnen und gute Laune zu verbreiten.

Was ist das Erfolgsrezept  dieses mittlerweile 7. Gevelsberger Frühlings? Es ist nicht nur die Tatsache, dass mittlerweile zum 5. Mal für diese Veranstaltung die Mittelstraße zwischen Wittener Straße und Timpen für den Autoverkehr gesperrt wird. Es ist vielmehr so, dass es bei diesem verkaufsoffenen Sonntag nicht allein um eine rein kommerzielle Angelegenheit geht, sondern dass es besonders wichtig ist, dass diese Veranstaltung ein Ereignis für jung und alt ist, wo alle in der Stadt zusammen kommen um zu shoppen, zu feiern, zu klönen oder einfach nur zu bummeln.

Es ist die Mischung aus Fortschritt, Technik, Automobilität aber auch das Erleben von Natur, Umwelt, ländlichem Ambiente. Denn neben einer wiederum großen, vielseitigen Autoshow ist in diesem Jahr erstmals auch  ein bäuerlicher Erlebnismarkt auf dem Buteraplatz dabei, unter anderem auch mit Tieren  der Familie Knippschild, Sprockhövel und Ponyreiten.

bauern-markt-2015Das vom Bauernmarktverein Ennepe-Ruhr/Hagen e.V. dargebotene Programm ist so umfangreich, das wir uns erlauben hierauf einen Link zu setzen.

Anton Müller  aus Wetter-Wengern stellte anläßlich des Pressetermines das Programm vor und hatte zum einstimmen und für das Pressefoto auch einen hübsch dekorierten Stand vor dem Rathaus aufgebaut.

 

Akteure des "Gevelsberger Frühlings 2015"  Foto:   © Linde Arndt

Akteure des „Gevelsberger Frühlings 2015“ Foto: © Linde Arndt

 

Auch die in ProCity organisierten Autohäuser der Region wie das Autohaus Röttger (VW + Seat), Gebrüder Nolte (Opel + Honda), TOYOTA TCB Automobile Gevelsberg, BMW Schneider und das Autohaus Carl Jürgens (Mercedes), die an diesem Tag wieder ihre neuesten Modelle präsentieren, schätzen die ungezwungenen Gespräche mit interessierten Besuchern in  der City, die einfach, wie es auch vorherige Veranstaltungen schon gezeigt haben, wesentlich entspannter und intensiver verliefen als bei einem Besuch im Autohaus.
Das Autohaus Carl Jürgens wird voraussichtlich auch  neben den 5 Fahrzeugen der A und C-Klasse den neuen CA Shooting Brake vorstellen.

Die Autos werden von Ecke Wittener-/Mittelstraße bis rauf zur Nordstraße platziert sein, so dass genug Raum für jedes Unternehmen und ihre Produkte gewährleistet ist.

Selbstverständlich haben auch die Gevelsberger Händler nicht nur ihre Türen geöffnet um ihre Waren  am verkaufsoffenen Sonntag anzubieten, sondern viele von ihnen beteiligen sich auch mit besonderen Angeboten oder Aktionen am Programm.
Auch in der Fußgängerzone wird man einen Kreativmarkt mit z.B. Modeschmuck, Accesoires sowie Frühlings- und Osterdeko vorfinden. Vor Lotto Vorsprach wird für die kleinen Gäste wieder  wie in den Vorjahren ein Karussell vorhanden sein.

Die vielfachen gastonomischen Angebote braucht man schon kaum extra zu erwähnen. Auch hier werden die Besucher wieder rundum mit vielseitigen Angeboten und Leckereien verwöhnt.
Es ist der Flair bei dieser Veranstaltung, das miteinander korrespondieren der einzelnen Akteure. das Zusammenwachsen, wie eine große Familie. Nach dem Erfolg des „Swingenden Gärtners“ im letzten Jahr wird er auch am kommenden Sonntag wieder durch die Mittelstraße ziehen. Ebenso werden die Jazzpiraten und der schon legendäre Drehorgelspieler Uli Rosteck für musikalische Stimmung sorgen.  In der Fußgängerzone  treten zudem einige erfolgreiche Teilnehmer  des Gevelsberger Nachwuchswettbewerbes G-Faktor aus den Vorjahren auf. Sie werden von den Organisatoren  Robert Schiborr (Kunstfabrik) und  Sven Vilhelmsson (Musikschule EN) präsentiert.
Interessierte Jugendliche können sich dort dann auch  über den G-Faktor informieren und sich zum diesjährigen Durchgang anmelden. Die Finalisten des Castingprojektes treten dann, wie in jedem Jahr, beim Boulevard Gevelsberg auf. (Samstag 16.05.2015)

Jetzt muß nur noch das Wetter mitspielen. Wo so viele Bürger und Besucher schon diesem Tag entgegenfiebern wird es sicherlich etwas werden. Und sollte es einmal anders kommen – die Gevelsberger und ihre Nachbarn haben schon mehrfach bewiesen – nichts bringt sie so leicht auseinander und  kann ihnen die Stimmung verderben. Man trifft sich, man sieht sich, man ist einfach dabei.

Der „Gevelsberger Frühling“  ist nicht nur für alle Gevelsberger, sondern darüber hinaus für die gesamte Region ein Event.

 

Nochmals als wichtiger Hinweis. Die Mittelstraße wird – wie immer an verkaufsoffenen Sonntagen – zwischen Wittener Straße und Timpen ab ca. 8 Uhr morgens für den Autoverkehr gesperrt. Wieder befahrbar ist die Straße ab ca. 21 Uhr.

 

Veranstalter des „Gevelsberger Frühlings“ ist ProCity Gevelsberg, freundlich unterstützt von seinen Citymanagement-Partnern AVU, Stadtsparkasse Gevelsberg und Stadt Gevelsberg.

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

De mortuis nihil nisi bene

    Dr. Ingo Mehner Foto:© Linde Arndt

Dr. jur. Ingo Mehner Foto: © Linde Arndt

[jpg] Der Ennepetaler Rechtsanwalt Dr. Ingo Mehner ist im Alter von 71 Jahren gestorben.
Für Ennepetal hat er als junger Beigeordneter viel geleistet. Haus Ennepetal hat er in Planung nach vorne gebracht. Er hätte es vor 40 Jahren noch zu ende gebracht, denn es war in der Planung mehr vor gesehen. Neben Haus Ennepetal sollte ein Gondelteich enstehen und die Gasstraße sollte mit einer Platte versehen den Verkehr darunter ableiten. Ebenerdig sollte der Besucher Haus Ennepetal erreichen. Mehrere Wohnhäuser und ein Hotel sollten das Gesamtbild abrunden; denn Mehner wollte langfristig mit der Kluterthöhle einen Kurbetrieb eröffnen. Es kam anders. Die Politik kam mit immer größeren Änderungen, wie das nun mal so ist, in eine Kostensituation die durch die Stadt so nicht finanziert werden konnte. Übrig blieb das, was jetzt zu sehen ist. Die Stadtpolitik suchte einen Schuldigen und fand ihn in Dr. Ingo Mehner, der damals entlassen wurde. Mehner klagte auf Wiedereinstellung und bekam Recht. Nur die Stadt wollte einen Dr. Ingo Mehner nicht mehr haben und zahlte sein Gehalt bis in die heutige Zeit.  Als Dr. Ingo Mehner mir diese Geschichte erzählte, erzählte er sie mir ohne Verbitterung. Denn er konnte sich mit diesem Geld ein schönes Leben machen indem er z.Bsp. ausgedehnte Segeltörns machte. Daneben war er eine ausgewiesene Koryphäe im Verwaltungsrecht, wobei er andere Rechtsgebiete auch herausragend vertreten hatte.

Er war gebildet und hatte, was heute selten ist, eine gute Allgemeinbildung. Es war eine Freude sich mit ihm zu unterhalten; denn Oberflächlichkeit konnte man ihm nicht nachsagen.

Was ihm von vielen Zeitgenossen als negativ ausgelegt wurde, war etwas was eben diesen Zeitgenossen fehlt, er hatte Rückgrat. Wenn er sich einer Sache angenommen hatte, so vertrat er sie auch bis zum manchmal bitteren Ende.

Seit 2009 sah er zunehmend die Ennepetaler Stadtplanung kritisch. Viele für ihn große Fehler waren gemacht worden und niemand stand da um diese zu korrigieren. Er wollte sich als Bürgermeisterkandidat 2009 ins Spiel bringen, damals gab Dr. Ingo Mehner EN-Mosaik ein Interview .  Er war dabei mit seinem Ideenreichtum kaum zu stoppen. Unschön waren die folgenden Begleitumstände der Wahl 2009, es waren halt nicht genügend Unterstützerunterschriften vorhanden. So konnte Dr. Ingo Mehner als Bürgermeisterkandidat nicht antreten.
Dr. Ingo Mehner war aber auch noch etwas anderes, er war in der Ennepetaler Gesellschaft das Salz in einer weitgehend faden Suppe, die nur Einerlei hervorbringen mag. Haus Ennepetal gehört nicht zum faden Einerlei und vergammelt jetzt vor sich hin. Das wollte Dr. Ingo Mehner vermeiden und  versuchte nochmals als Bürgermeisterkandidat zur Wahl 2015 anzutreten. Ich bin es mir und der Gemeinde Ennepetal irgendwie schuldig, so hat er uns das einmal gesagt.

Wir wünschen Dr. Ingo Mehner auf seinem letzten Wege alles Gute.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Seriös, solide und erfolgreich, gleich Sparkasse Gevelsberg

 

[jpg] Unsere Zeiten sind sehr schnell geworden. Die Stadtsparkasse Gevelsberg kann neben anderen Sparkassen sicher ein Lied davon singen.

draghi-2014

EZB Präsident Mario Draghi
Foto: Linde Arndt

Stand der Leitzins der EZB 2013 noch bei 0,25%, so wurde er ein Jahr später im Jahre 2014 auf sage und schreibe 0,05% festgesetzt. Mehr noch, die Banken wurden mit Strafzinsen in Höhe von – 0,20% belegt, wenn sie ihr Geld bei der EZB „parkten“. Gleichzeitig kauft die EZB, mit seinem Präsidenten Mario Draghi, Staatsanleihen in nie dagewesener Höhe, nämlich monatlich 60 Mrd. Euro bis 09/2016. Wachstum soll generiert werden und zwar, um jeden Preis, die Inflation ist zu niedrig, Deflationsängste bestimmen die Geld- und Finanzpolitik.

Eib

Werner Hoyer, Präsident der EIB
Foto: (c) EIB

n Brüssel gab man die Losung aus, wenn ein Staat seine Investitionen mit Krediten tätigt, sollten die auf dem Kapitalmarkt aufgenommenen Gelder nicht auf den Verschuldungsgrad angerechnet werden. Bei den Banken sollte man die KMU (Klein- und Mittleren Unternehmen) im Blick haben, wobei die EIB ( Europäische Investitionsbank ), mit seinem Präsidenten  Werner Hoyer die Banken positiv begleiten sollte.
„Innovatives Wachstum“ soll durch kreative Startups gefördert werden – Riskokapital soll vorgehalten werden. In den meisten Ländern gab es trotz dieser ungeheuren Maßnahmen kein signifikantes Wachstum. Was fehlte? Es fehlte ein wichtiger Faktor, der nicht groß genug zu bemessen ist – das Vertrauen. Die herausgegebenen Monatszahlen der Finanzbranche belegten das.

Anders die Sparkasse Gevelsberg, die ja immerhin diesem, teils widersprüchlichen, Umfeld auch ausgesetzt ist –  sie hat das Vertrauen ihrer mehrheitlich Gevelsberger Kunden. Die Bilanzzahlen der Gevelsberger Sparkasse sprechen da eine deutliche erfolgreiche Sprache.

„Bemerkenswert hierbei, so Vorstandsvorsitzender Thomas Biermann, sei die Tatsache, dass neben den täglich fälligen Geldern auch die klassischen Spareinlagen um immerhin 15,5 Mio. € zugenommen haben. Dieser Zuwachs von rund 5 % sei somit Träger des letztjährigen Wachstums.“

So sind die Kundeneinlagen der Sparkasse Gevelsberg um 3,1% auf 678,3 Mio € gestiegen. Innerhalb dieser Position sind die täglichen Sichteinlagen um 22,8% auf 199,4 Mio €  und die Spareinlagen  um 5 % auf 324,7 Mio € gestiegen. Die Sparkasse Gevelsberg überragt mit seinen Zahlen damit den Durchschnitt des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe und zeigt mit seinen Kunden eine sichtbar eingegangene Vertrauensbasis. Dies alles führt zu der Aussage, dass das Wachstum der Sparkasse Gevelsberg aus eigener Kraft ermöglicht wurde. Das Interbankengeschäft, also das Aus- und Verleihen von Geldern unter den Kreditinstituten, stellte hierbei einen zu vernachlässigenden Faktor dar.

Das Kundenkreditgeschäft bei Selbstständigen und Unternehmen des KMU Bereiches steigerte sich um 4,6% auf 60 Mio €.  Auch die Förderkredite, einschließlich Existenzgründungen, fanden bei der Sparkasse Gevelsberg Beachtung, sie stiegen um 36,4% auf 18,6 Mio €.  Nicht zu hoch und nicht zu niedrig, ein guter Mix zu den Gesamtzusagen im Kreditgeschäft.

Kundeneinlagen (678 Mio €) und Kundenkredite (619 Mio €) stehen in einem soliden Verhältnis zueinander.

Kommen wir zum Verbundgeschäft der Sparkasse Gevelsberg. Die LBS wusste eine Bausparsumme von 15,9 Mio € zu vermelden, die Provinzial bewertete ihre Renten- und Lebensversicherungen mit einer Versicherungssumme von 9,2 Mio € und zu guter Letzt wurden 5,9 Mio € Immobilien im Immobilien Center vermittelt.

Einen kleinen Wermutstropfen musste die Sparkasse Gevelsberg jedoch verbuchen. So konnte das Wertpapiergeschäft keine Zuwachsraten aufweisen, was aber auf das zögerliche Verhalten der Deutschen im Zusammenhang mit Wertpapieren zurück zu führen ist. Wenn auch  die festverzinslichen Wertpapiere rückläufig sind, zeigen sie doch einen Anleger der sich eher kurzfristigen Vermögensanlagen zuwendet.

„Gut für Gevelsberg“ ist Versprechen der Sparkasse Gevelsberg an einer gesellschaftlichen Teilhabe und Entwicklung der Stadt und seiner Bürger.  568.000,– € wusste die Stadtsparkasse Gevelsberg an die Stadt auszuschütten, wobei der Sportverein genauso wie das Kulturereignis von diesen Gelder profitierte und damit das Leben in der Stadt bereicherte.

Neben 450.000,– €, die die Stadt als Ausschüttung bekommen hatte, flossen der Stadt über die Gewerbesteuer 1,7 Mio € in die Stadtkasse.

Als Arbeitgeber mit 146 Mitarbeitern, einschließlich 12 Auszubildenden, hat die Stadtsparkassen Gevelsberg einen weiteren positiven Namen für die Stadt.

„Obwohl in der Sparkasse zum Ende des Jahres 2014 bereits 19.944 Girokonten geführt wurden, möchten wir im Jahr 2015 unseren Marktanteil noch weiter ausbauen“ so Michael Hedtkamp.

Für 2015 will die Sparkasse Gevelsberg die 20.000 er Marke des Bestandes seiner Girokonten reißen. Es darf aber auch noch ein bisschen mehr sein. Dazu bietet die Sparkasse Gevelsberg ihr Premium Girokonto „GiroPremium“ an.

 

Hedtkamp - Biermann

v.re: Vorstandtsvorsitzender Thomas Biermann und Vorstandsmitglied Michael Hedtkamp von der Sparkasse Gevelsberg Foto: André Sicks

 

  • Zahlungsverkehr   sowohl als auch mit Beleg oder ohne Beleg

  • Online   Banking, Elektronisches Postfach und Auszüge inclusive

  • MasterCard   sowie Partnerkarte inklusive

  • lukrative   Rückvergütungen bei Einsatz der MasterCard

  • 1%   Guthabenverzinsung bis 1.000,–€, Dispozins 7,95%

  •  extra  wird eine Sparkassen-MotivCard „Ennepebogen“ ausgegeben

 

So hat die Sparkasse einen weiteren Schritt in die digitale Zukunft getan, indem Onlineprodukte abgeschlossen werden können aber auch die Baufinanzierung online durchgerechnet werden kann. Bei der Beraterstrategie will man mit dem Kunden Optionen erarbeiten, die dann zu einer optimierten Entscheidung beim Kunden führt.

Es zahlt sich also immer noch aus ein seriöses und solides Geschäftsmodell im Finanzsektor zu haben, der Erfolg gibt der Sparkasse Gevelsberg recht.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

 

Die Spannung steigt. Wirklich?

[jpg] Im September gibt es eine Bürgermeisterwahl und Landratswahl. Die Parteien versuchen etwas Dramatik in diese langweilige Wahl zu bringen mit noch langweiligeren Kandidatinnen oder Kandidaten.

Schwelm

Bürgerlicher Block Schwelm  Foto-Design: Linde Arndt

Bürgerlicher Block Schwelm Foto-Design: Linde Arndt

In Schwelm hat sich ein bürgerlicher Block unter dem Dirigat der CDU zusammen getan. CDU, Bündnis90/Die Grünen, FDP und SWG/BfS haben im Schwelmer Stadtrat die Mehrheit, haben aber in der vergangen Wahlperiode nur eines fertig gebracht, das politische Bremserhäuschen zu benutzen. So ist ihnen kaum etwas gelungen, selbst die Schulreform ist da zum „Murks“ geraten. Da wundert es denn nicht, wenn die Stadträte dieses bürgerlichen Blocks entsetzt feststellen, dass sie in ihren Reihen kein qualifiziertes Personal für einen Bürgermeister besitzen.

Allerhand war, wie die Parteiangehörigen unter ihrem Dirigenten Flüshöh (CDU) sich zu einer publikumswirksamen Anzeigenaktion aufrafften. In dieser Anzeige suchten sie einen qualifizierten Bürgermeister der einen höheren Durchblick hat als sie selber. Ende Februar bis Mitte März soll der gute Mensch, der schon ausgeguckt ist, aus dem Hut gezaubert werden. Sicherlich in einer gemeinsam „schmusigen“ und öffentlichkeitswirksamen Aktion.

Es geht ja schon lange nicht mehr um die Stadt Schwelm, sondern nur um die Erlangung von Machtpositionen, koste es was es wolle.
Apropos sparen. Hätte Schwelm für den zu beratenden Haushalt, als Sparmaßnahme den Stadtrat auf 20 Mitglieder (Minimalvorgabe) gem. KWahlG NW, § 3 Abs. 2 gesetzt, wäre eine Menge gespart worden. Übrigens, kann man das immer noch. Aber, an die eigenen monetären Pfründe mag man nicht so recht ran.

Der derzeitige Bürgermeister Jochen Stobbe hat sich zu einer Kandidatur noch nicht geäußert, was ihm bei den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen nicht zu verdenken ist.  Auch will er nicht der erste Kandidat sein, er wartet auf den Kandidaten des bürgerlichen Blocks.
In der vergangenen Wahlperioden hat Stobbe trotz der finanziell schlechten Situation in Schwelm und trotz der Blockadehaltung des bürgerlichen Blocks, mehrere Projekte umgesetzt oder auf den Weg gebracht.

Ennepe-Ruhr-Kreis

Kommen wir zur Wahl für den Ennepe-Ruhr-Kreis. Hier hat die SPD als Nachfolge für den derzeitigen Landrat Dr. Arnim Brux, der nicht wieder antritt, den 46-jährigen Hattinger Juristen Olaf Schade auf´s  Kandidatenschild gehoben. Schade ist ausgewiesener Haushaltsexperte und kennt sich bestens mit dem Parlamentsrecht aus. Er steht für die konservative Mitte der SPD.
Die anderen Parteien haben sich diesbezüglich noch nicht zu einer Kandidatenwahl. geäußert.

Gevelsberg

Bürgermeister Claus Jacobi Foto: Linde Anrdt

Bürgermeister Claus Jacobi
Foto: Linde Anrdt

Die Gevelsberger haben schon alles klar gemacht. Mit überwältigender Mehrheit wurde Claus Jacobi (SPD) in seinem Amt bestätigt. Hier bleibt anzumerken, dass die CDU bei der überragenden Kompetenz des Gevelsberger Bürgermeisters Claus Jacobi (SPD) , gar nicht erst einen eigenen Kandidaten „verbrennen“ wollte. Selbstredend hatte dann auch die SPD im Gevelsberger Stadtrat die absolute Mehrheit. Politisch scheint Claus Jacobi ein soziales Gevelsberg zu wollen, welches wirtschaftsfreundlich daherkommt.

Ennepetal

Eine Stadt wie Ennepetal, ich kann mich da nur wiederholen, hat sämtliche Voraussetzungen  eine Vorzeigestadt im Kreis zu sein. Ist sie aber nicht. Man kann es nur Pech nennen, denn mit einer jahrelang verfehlten Wirtschaftspolitik ist die Grundversorgung in der Stadt überwiegend nicht mehr gewährleistet. Politik und Verwaltung der Stadt Ennepetal haben sich vollkommen ins Abseits verrannt indem sie einer politischen Gestaltung Ennepetals abgeschworen haben, es wird nur noch verschlimmbessert.
Durch eine fehlende Familien- und Jugendpolitik, mag in Ennepetal niemand wohnen. Die Folge: Überalterung. Der Wohnungsleerstand zwingt dann auch noch zum Rückbau ganzer Projekte wie an der Königsbergerstrasse. Von ehemals 172 Einzelhändlern sind nur noch knapp die Hälfte in Ennepetal. Leerstände von Ladenlokalen sind signifikant hoch. Das Einkaufszentrum Heilenbecke Ennepetal hat inzwischen einen besorgniserregenden Leerstand erreicht. Das ehemalige Ringkaufhaus ist auch nicht mehr mit seinen Leerständen vorzeigbar. Beide Häuser werden sicher den Weg des ehemaligen Rewekaufhauses gehen.
Der Höhepunkt waren die Zustände in der AÖR an der Hembeckerstraße. Führung oder Kontrolle in der Ennepetaler Stadtverwaltung oder im Stadtrat, eine reine Fehlanzeige. Oder die Ennepetal, Kluterthöhle & Freizeit GmbH, mit dem Schwimmbad „Platsch“, Haus-Ennepetal und der Kluterthöhle, „feuert“ seinen Geschäftsführer Volker Külpmann in den alten Angestelltenstatus. 1,5 Millionen Verlust (Hat diese GmbH schon mal Gewinn gemacht?) hat Geschäftsführer Volker Külpmann in der letzten Berichtsperiode eingefahren. Wenn das keine ausgewiesene Erfolglosigkeit ist, wie sieht denn dann in Ennepetal ein Erfolg aus.

Die Investition Berlet scheint ein Fass mit offenem Boden zu sein. Nach den uns vorliegenden Informationen, scheint die Investitionssumme der Stadt Ennepetal die 5 Millionen Grenze bald zu erreichen. Damit hätte man sicher Haus Ennepetal locker sanieren können. Und das „5 Millionen“ Parkhaus an der Neustraße kann man nur mit einem Wort umschreiben – potthäßlich.

Man könnte diese Aufzählungen weiter fortführen um Problemfelder zu benennen auf die die Parteien sich nebst einem im September zu wählenden Bürgermeister stürzen könnten. Warum haben die sich eigentlich nicht eingemischt, weil es bequemer ist nichts zu fragen?
Zwei Bürgermeister-Kandidatinnen haben sich bisher auf Start gestellt. Anita Schöneberg (SPD), die nunmehr zum dritten male antritt. Imke Heymann, ein Newbie im Ennepetaler Politikbetrieb. Es könnten noch zwei oder drei hinzukommen, wobei einer zumindest ernsthaft den Damen Paroli bieten könnte.
Nun geht man in Ennepetal mit seinen Kandidaten pfleglichst um, da Kandidaten irgendwann evtl. gewählt sind und man sie dann brauchen könnte. Negatives erfährt man also nur hinter vorgehaltener Hand.

Imke Heymann - Foto: Screenshot Homepage

Imke Heymann – Foto: Screenshot Homepage

Fakt ist, Imke Heymann (CDU) wurde von dem bürgerlichen Block CDU/FDP/FWE/Bündnis90/Die Grünen auf das Kandidatenschild gehoben. Konkretes hat Frau Heymann bisher nicht von sich gegeben, mehr oder weniger kann man die allgemeinen Aussagen auf alle Städte anwenden. Auffallend sind jedoch die verstärkten politischen Aktivitäten der CDU im Stadtrat. Jugendparlament, Zentraler Kinderspielplatz, bauliche Überprüfung von Haus Ennepetal oder Forderung von mehr Transparenz in Sachen AÖR und der Verwaltungsräte. Alles Themen die eine Selbstverständlichkeit in einer Demokratie darstellen sollten.

Anita Schöneberg  Foto: Screenshot Homepage

Anita Schöneberg Foto: Screenshot Homepage

Anita Schöneberg (SPD) auch hier sind nur allgemeine Aussagen hinsichtlich ihrer Vorgehensweise als zukünftige Bürgermeisterin zu erfahren. Nichts konkretes. Und eine Aussage die Frau Schöneberg bewegt –  alles was andere beantragen oder noch beantragen werden hat die Kandidatin schon selber in der Pipeline.

Ich denke, wir werden von den beiden Kandidatinnen „mehr“ erfahren wenn sie sich den Fragen eines Marc Schulte (WDR) Studio Duisburg auf der Handwerkermesse im Haus Ennepetal oder anderswo stellen werden. Kritische Fragen oder gar das „grillen“ von Kandidatinnen wird es sicher nicht geben, eher die üblichen weichgespülten Fragen und ausweichenden Antworten. Es wird sicherlich einen kurzen Wahlkampf geben der auf die Personen und den Grad ihrer persönlichen Sympathie abgestellt wird. Hier das Urgestein Ennepetals, Anita Schöneberg (SPD) gegen die zugezogene relativ unbekannte Imke Heymann (CDU).

Beide haben jedoch eines gemeinsam, einen für eine Bürgermeisterin in spe gewöhnungsbedürftigen Dresscode und Internetauftritt. Beide sollten sich einmal Gedanken machen, dass sie sich für die Stelle des Hauptverwaltungsbeamten bewerben. Und diese Stelle ist nun einmal konservativ ausgerichtet. Beides, Dresscode und Internetauftritt, macht die Kandidatinnen nicht gerade authentisch und kompetent. So hat Anita Schöneberg (SPD) ihren Internetauftritt und ihren Dresscode so gestaltet , dass sie gut als Vorsitzende des Landfrauenverbandes durchgehen kann. Imke Heymann (CDU) hat sich für den Dresscode entschieden der ihr als Sozialpädagogin oder Streetworkerin zu Gesicht stehen würde.

Aber es ist ja noch hin bis zur Wahl. Vorsorglich habe ich mir mal die Worthülsen und Sprachregelungen der letzten Bürgermeisterwahl heraus geholt. Mal sehen was wird. Wenn keine interessante Kandidatin oder interessanter Kandidat auf die politische Bühne tritt, wird Ennepetal irgendwann mit seinen Alten- und Pflegeheimen einschlafen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Was sind die europäischen Werte nur wert?

Flüchtlinge auf dem Mittelmeer  Foto: © Graphies.thèque

Flüchtlinge auf dem Mittelmeer Foto:Fotolia © Graphies.thèque

[jpg] 25.000 Menschen sollen im Mittelmeer seit 1990 ertrunken sein. Jahr für Jahr wurden die Ertrunkenen gezählt, soweit man sie aus dem Meer „fischen“ konnte. Eine Kehrtwende sollte das Jahr 2013 bringen. Am 3. Oktober 2013 war ein Schiff mit etwa 500 Flüchtlingen vor der Küste der italienischen Insel Lampedusa untergegangen. 150 Boatpeople, vorwiegend aus Eritrea und Somalia konnten die Italiener retten. 200 Boatpeople wurden danach in Särgen, unter anderen Kinder, in einer Halle aufgereiht, die restlichen Boatpeople werden bis heute vermisst.
Die italienischen Fischer trauten sich nicht die in Seenot geratenen zu retten, weil ihnen Strafen für Menschenhandel angedroht wurden.
Italien, Malta, Zypern und Griechenland stritten um die Zuständigkeit der Seenotrettung. Denn wer die Seenotrettung ausübt ist auch zuständig für das Asylverfahren, die erkennungsdienstliche Bearbeitung der Flüchtlinge und letztendlich für deren Unterbringung, Versorgung und evtl. für deren Rückführung in ihre Heimatländer. Brüssel ließ die Mittelmeeranrainer mit diesen Problemen alleine.
Aber, wie gesagt, 2013 sollte die Wende sein. Die Bürgermeisterin von Lampedusa Giusi Nicolini, schrieb einen Brief an die EU in Brüssel in

Parlamentspräsident Martin Schulz  Foto: Linde Arndt

Parlamentspräsident Martin Schulz
Foto: Linde Arndt

der sie die Frage stellte:“Wie groß muss der Friedhof meiner Insel noch werden?“ Der Brief endete mit einem Apell nach einer Asyl- und Flüchtlingspolitik, die der EU und den Menschen ihre Würde gibt. Giusi Nicolini durfte denn auch ihr Anliegen mit dem Präsidenten der Region Sizilien, Rosario Crocetta, vor der Kommission und dem Rat Ende Oktober 2013 vortragen. Die Kommission war sichtlich betroffen, weil Nicolini als auch Crocetta mit ihren Emotionen sich kaum zurück halten konnten. Der Premierminister von Malta, Joseph Muscat, wollte das Mittelmeer nicht als Friedhof gesehen wissen. Parlamentspräsident Martin Schulz und Kommissionspräsident Mario Barroso versprachen Abhilfe. Barroso reiste denn auch nach Lampedusa um die Zustände zu besichtigen, wobei die damalige zuständige Flüchtlingskommissarin Cecilia Malmström nur Absichtserklärungen abgab, das Problem aber nicht löste.

Dimitris Avramopoulos  Foto: European Commission press service

Dimitris Avramopoulos Foto: European Commission press service

Heute soll der neue Kommissar Dimitris Avramopoulos den Flüchtlingskarren flott machen.
Zu guter Letzt hob die italienische Regierung das Projekt „Mare Nostrum“ aus der Taufe, ab Oktober 2013 sollten die Marineeinheiten die in Seenot geratenen Flüchtlinge frühzeitig aufnehmen. 130.000 Menschen wurden so 2013/2014 gerettet. Mare Nostrum wurde dann aber aus vielen Gründen beendet. Einesteils wollte die EU den Italienern ( Aber auch den anderen Mittelmehranrainer) nicht beistehen und andererseits geriet die italienische Regierung innenpolitisch unter Druck wegen der Kosten.
So wurde von der EU Kommission die Operation Triton durch der EU-Grenzschutzagentur Frontex ins Leben gerufen. Dies hatte EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström dem italienischen Innenminister Alfano am 27. August 2013 zugesichert. Kontrolle und Abwehr standen nun im Fordergrund, Rettung war nebensächlich. Statt 9 Millionen Euro wurden nun 2,8 Millionen Euro monatlich eingesetzt – mehr war nicht drin. Wobei die technischen Ressourcen, wie Schiffseinheiten, durch die Mittelmeeranrainer gestellt werden sollten. Bis heute wurden die gemachten Zusagen, eine belastbare Lösung des Flüchtlingsproblems herbeizuführen, nicht umgesetzt. Auch das Einsatzgebiet wurde verkleinert. Nicht mehr bis an die Grenzen des afrikanischen Kontinents, sondern nur noch in einem 30 Km Umkreis vom Festlandsockel der EU Mitgliedsländer.
Wieder wurden rund 3.500 Ertrunkene an den Küsten aufgesammelt, denn die Seenotrettung stand ja jetzt nicht mehr im Vordergrund.

Und die angekündigte gemeinsame EU Flüchtlingspolitik? Sie stellte sich als eine Kakophonie von Abwehr und Absichtserklärungen dar. Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière brachte in einer Äußerung die Konsequenz daraus auf einen Punkt: Wenn die Flüchtlinge es bis an unsere Grenzen (Deustsche Grenzen. Anm.der Red.) schaffen, werden wir sehen was wir machen, so der Innenminister. An Zynismus ist dies kaum zu überbieten. Dann kam die Welle von Diskussionen, welches Land wie viel aufnehmen kann. In Deutschland stritten sogar die Bundesländer und die Kommunen. Im französischen Calais bildete sich ein „Dünen-Camp“ in der Industriezone mit Hunderten von Menschen die unter freiem Himmel unter Kartons campieren. Regelmäßig kommt es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Eritreern und Äthiopiern. Eine Hundertschaft der Polizei wurde abgestellt um die Gewalt einzuschränken. Sie leben wie die Tiere, ohne Toiletten, Strom oder Waschgelegenheit, angewiesen auf Menschen die ihnen Nahrungsmittel überlassen. Ständig auf dem Sprung einen Lkw zu entern der sie nach Großbritannien bringt – zu ihrem Ziel.

Die EU Staaten nennen immer wieder absolute Zahlen oder wenn es besser klingt relativen Zahlen, um allen klar zu machen: „Das Boot ist voll“. Politische Entscheidungen oder gar Konzepte, Fehlanzeige.

In der Zwischenzeit starben und sterben jeden Tag Menschen im Mittelmeer, leben Menschen in Kartons auf den Straßen der EU oder unter unmenschlichen Bedingungen in Behausungen. Ein Jahr war vergangen, seit die Bürgermeisterin von Lampedusa Giusi Nicolini ihren Brief veröffentlichte und die Kommission war nicht in der Lage eine gemeinsame Asyl- und Flüchtlingspolitik auf den Weg zu bringen.

Ach Europa, beschwörst du nicht in so vielen (Sonntags) Reden immer wieder deine Wertegemeinschaft? Nur, ein Wirtschafts- und Währungsraum wolltest du nicht sein. Welches sind denn nur die gemeinsamen Werte? Die Werte des Geldes, des Gewinns und des Konsums um jeden Preis?

Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UNO hat Europa unterschrieben, ratifiziert und damit anerkannt. Aber was ist zum Beispiel mit Artikel 3 der Erklärung: „Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person“, um nur einen Artikel zu nennen. Befindet sich dieses Recht in der Abschiebehaft?

Trotz allem wollte die EU Kommission eine gemeinsame Flüchtlingspolitik vorbereiten, die den Werten der EU auch entsprechen sollte. Die nationalen Regierungen im Rat wollten aber augenscheinlich keine gemeinsame Flüchtlingspolitik und bremsten das Vorhaben aus. Hauptsächlich UK, Frankreich und Deutschland wollten dies nicht, ein Freihandelsabkommen (TTIP) versprach mehr Gewinn.
Zynisch wird dieses Flüchtlingskonzept wenn Dublin II und Dublin III, Richtlinien der EU-Kommission, wie mit Flüchtlingen „umgegangen“ werden soll, ins Spiel kommt. Da kommen Menschen bis zu 8.000 km aus Ländern, schlimme Diktaturen, mit denen Europa zusammenarbeitet und die auch noch gefördert werden. Und diese Menschen landen in einer Gefängniszelle um nach einem evtl. dreijährigen Verfahren abgeschoben zu werden.

Viele afrikanische Länder wurden durch die Europäer erst zu dem gemacht, was sie heute sind – Diktaturen, mit Kleptokraten und Oligarchen die das sagen haben. Viele afrikanische Staaten, die sich früher ernähren konnten, müssen heute Nahrungsmittel importieren. Hochsubventionierte Nahrungsmittel werden durch die EU in Afrika eingeführt, so dass die eigene Landwirtschaft nicht mehr mithalten konnte. In der Regel leben die Afrikaner von durchschnittlich 1 Dollar pro Tag. Es leiden über 200 Millionen Afrikaner unter Hunger, Das World Food Programm der UNO kann nicht allen Menschen in Afrika helfen, weil die finanziellen Mittel fehlen. Alleine 6 Millionen Kinder müssen jährlich an Hunger sterben. Und da spricht der Europäer von Wirtschaftsflüchtlingen die nur an unsere Fleischtröge wollen? Wobei alleine die Deutschen bis zu 50% ihrer Nahrungsmittel wegwerfen, teilweise landen die Nahrungsmittel noch nicht einmal in den Regalen, weil sie irgendeiner Norm nicht entsprechen, so die Dokumentation „Taste the Waste“ von Valentin Thurn und das Verbraucherschutzministerium bestätigt das ganze auch noch.

Zurück zu unseren Flüchtlingen die entweder ertrinken müssen, oder, wenn sie Glück haben von einem Schiff der Frontex Operation Triton aufgenommen zu werden, um dann in menschenunwürdigen Verhältnissen in der Regel auf ihre Abschiebung zu warten. Und was macht die EU-Kommission? Es soll nun verstärkt gegen die Schleuser vorgegangen werden. An die Ursache dieser Flüchtlingskatastrophe will man nicht ran, dabei wäre das langfristig der sicherste Weg den Afrikanern eine Perspektive zu schaffen.

Das Flüchtlingsproblem hat 2014/2015 eine neue Dimension angenommen, nicht mehr nur die kleinen Schlauchboote treten die Fahrt über das Mittelmeer an, jetzt werden sogar Schiffe benutzt, die auf irgendeinem Schiffsfriedhof vor sich hin gerostet haben. Es nützt dabei nichts, wenn man nur die Schuldfrage zwischen den einzelnen Institutionen und EU-Staaten hin und herschiebt. Eine Lösung dieses Problems muss geschaffen werden, und zwar schleunigst. Und die Lösung kann nur so aussehen, dass den Afrikanern mit unserer Hilfe in ihren Ländern Perspektiven geschaffen werden, die zum bleiben anhalten. Und zwar nicht auf europäische Art in Nischen kleckern, sondern ein ganzheitliches Konzept muss her.

Dieses ganzheitliche Konzept führt uns direkt zu den Werten für die wir Europäer so gerne eintreten, zum Beispiel dem Solidarprinzip. In diesem Falle könnten die Europäer es sogar beweisen.
Und noch eines sollten unsere europäischen Werte befeuern und zum handeln anhalten, da sind „die namenlosen Flüchtlinge“, die im Mittelmeer begraben liegen. Die EU sollte den Flüchtlingen ihre Würde wieder geben, indem sie zumindest die Namen der Ertrunkenen ermittelt. Und, wie kann die zur Zeit mit hohen moralischen Werten vertretene Ukrainepolitik der EU glaubhaft sein, wenn auf der anderen Seite solch eine menschenverachtende Flüchtlingspolitik der EU Tag für Tag sichtbar wird?
So, sind die gemeinsamen Werte, wenn sie nicht gelebt werden, nur für die Sonntagsreden zu gebrauchen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Brüssel

 

Chaotisches mit der Ratssitzung in Brüssel

Hollande - Merkel  Foto: Linde Arndt

Francois Hollande und Angela Merkel Foto: © Linde Arndt

[jpg] Soldaten des belgischen Militärs streifen bewaffnet durch die Straßen des Europaviertels in Brüssel, dazwischen fahren Spezialeinheiten der Polizei mit Blaulicht herum. Das alles wegen der Terroranschläge in Paris vom 7.1.2015. Präsenz des Staates war angesagt, und zwar nicht zu knapp. Allerdings wussten die Soldaten und Polizisten sich dezent im Hintergrund zu halten. Beschaulichkeit war diesmal nicht auf der Agenda.

Dazu wurde das Consilium, also der Rat der Europäischen Union, von 13:00 Uhr auf 15:00 Uhr verschoben, weil Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande in Minsk einen Friedensplan für die Ukraine verhandelten. 17 Stunden dauerten die Marathonverhandlungen bis OSZE Botschafterin Heidi Tagliavini, der ehemalige Präsident der Ukraine, L. D. Kuchma, der Botschafter der Russischen Föderation in der Ukraine, M. Yu. Surabov, A.W. Sakharchenko für das Donezk Gebiet und I.W. Plotnitski für das Luhansker Gebiet ihre Unterschriften unter das erarbeitet Dokument gesetzt hatten.Die Präsidenten Poroschenko (Ukraine), Hollande (Frankreich), Putin (Russische Förderation) und Bundeskanzlerin Merkel unterschrieben wohlweislich das ausgefertigte Dokument nicht.

Poroschenko   Foto:  ©  Linde Arndt

Poroschenko Foto: © Linde Arndt

Der ukrainische Präsident Poroschenko, drohte fortwährend mit dem Kriegszustand. Übrigens sprach keiner von einem Kessel Debalzewo, nicht einmal der Ort wurde erwähnt, obwohl in dem Kessel „fleißig“ getötet wurde. Danach ging es ab in den Flieger und rund 1.600 km nach Brüssel.

Der Bundeskanzler der Republik Österreich Werner Faymann hat es am Eingang des Ratsgebäudes auf den Punkt gebracht: „Es ist ein besonderer Tag indem der erste Schritt für einen Friedensplan in der Ukraine gemacht wurde, man muss jetzt mal sehen wie es weiter geht.“  Ab Sonntag sollen in der Ukraine die Waffen ruhen, die schweren Waffen sollen von der Front zurück gezogen werden. Und man hatte sich auf eine Frontlinie geeinigt. Allerdings waren die Verträge noch nicht einsehbar. Aus dem Umfeld der beiden Parteien waren über die einzelnen Punkte keine begeisterten Kommentaren zu hören. Alexander Sachartschenko, Präsident der Donezk Republik, wollte mit seinen Leuten die Unterschrift unter dem Vertrag verweigern. Überhaupt waren viele Punkte des Vertrages, so wie sie bekannt wurden, als zu schwach formuliert. Zu viele Interpretationsmöglichkeiten sind schon immer für Verträge schlecht gewesen. Minsk I hielt auch aus diesem Grund nicht lange. Auch soll kein Folge-Terminplan und Umsetzungs-Plan existieren. Wer die Vereinbarungen kontrollieren soll, wurde auch nicht festgelegt. Nur eines wurde klar festgelegt, die Zentralregierung in Kiew erhält 17,5 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern vom IWF. Wesentlich ist jedoch, die Europäer haben ihr europäisches Problem alleine gelöst. (Haben sie das?) Es scheint so, als wenn ein größerer europäischer Krieg, der nicht in den  Griff zu bekommen wäre, vorerst einmal mit diesem Friedensplan abgewendet wurde.

Normalerweise wäre dieses Problem für jeden genug, nur die EU bekam noch ein nicht unwesentliches Problem dazu – Griechenland. Beide Themen korrelierten sogar mit einander, indem der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras gedanklich die Russische-Föderation als Ersatz-Geldgeber ins Spiel brachte.
320 Milliarden Euro Schulden hat Griechenland bei EU, IWF und EZB. Im Gegenzug hat sich Griechenland verpflichtet umfangreiche Reformen durchzuführen, die von einer Troika überwacht werden. Griechenland ist gut bei den Reformen voran gekommen, nur es entstand kein Effekt im Hinblick auf eine Schuldensenkung – im Gegenteil. Nach Jahren stellt sich heraus, die Austeritätspolitik der EU hat bei den Griechen versagt. Es sind in Griechenland umfangreiche soziale und wirtschaftliche Verwerfungen zu beobachten, die absehbar den Griechen keine Luft für eine Investitionspolitik lassen. Der Schuldenabbau geht aber auch nicht voran, im Gegenteil.

Die Bevölkerung hat reagiert und die alte konservative Regierung von Antonio Samaras ( Nea Dimokratia ) wurde abgewählt und von der 2012 gegründeten linken Syriza abgelöst. Alexis Tsipras hat auch direkt nach der Vereidigung als Ministerpräsident sofort alle Verträge gekündigt und Neuverhandlungen gefordert. Die „verhasste Troika“ die, Tsipras Meinung nach, dem griechischen Volk die Würde nimmt, die möchte er in seinem Land nicht mehr sehen. Nach diesen spektakulären Ankündigungen tourte Ministerpräsident Alexis Tsipras und sein Finanzminister Yanis Varoufakis erst einmal durch die EU Mitgliedsstaaten um Verbündete zu suchen. Er fand sie in Italien oder Spanien, wobei Spanien mit der neuen linken Partei Podemos eines Pablo Iglesias Turrión die Mehrheit im spanischen Parlament in diesem Jahr übernehmen könnte. Tsipras mit seinem Finanzminister Yanis Varoufakis fordert nicht mehr und nicht weniger als einen Pradigmenwechsel im Hinblick auf den Schuldendienst eines Staates.

Es kann doch nicht sein, dass in einem Staat wie Griechenland ohne Ende Suppenküchen aufgemacht werden müssen, die Menschen von heute auf morgen keine Krankenversicherung mehr haben, ihr wohl verdientes Einfamilienhaus verlieren und sich auf der Straße wieder finden, ohne jemals Aussicht auf eine Besserung der Lebenssituation zu haben. Die Suizidrate bei Erwachsenen und bei Kinder  steigt signifikant. In Griechenland ist vieles schief gelaufen ohne das eine Troika dies jemals registrierte.

Was Alexis Tsipras und Yanis Varoufakis wollen, ist ein vernünftiger Mix aus sparen und investieren. Es kann nicht mehr gespart werden als das, was ein Land erwirtschaftet. Und, die Wirtschaft ist für den Menschen da und nicht umgekehrt.

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble haben in ihren Äußerungen schon erkennen lassen, dass sie nicht auf der Seite der neuen griechischen Regierung sind. Für sie gilt, die Griechen sollen weiter so verfahren, wie mit der Vorgängerregierung abgemacht. Das hört sich so an wie Operation wird gelingen, auch wenn der Patient dabei sterben wird.

Rsipreas - Renzi  Foto: © Linde Arndt

Alexis Tsipras und Matteo Renzi Foto: © Linde Arndt

Ein weiterer Aspekt ist die Jugend der neuen Politiker-Generation aber auch das viel umfangreichere Wissen. Die Generation Schäuble ist mit 72 Jahre, gegenüber der Generation Alexis Tsipras oder Matteo Renzi, die rund 40 Jahre sind, in die Jahre gekommen. Die europäische Linke ist radikaler als die Sozialisten der europäischen Party of European Socialists (PES).  Zu lange haben die europäischen Sozialisten mit der Mitte immer mehr an Stimmen verloren. Die Generation Alexis Tsipras oder Matteo Renzi sind frisch und unverbraucht und könnten einer europäische Sozialpolitik mehr Kraft geben.

Selbst Parlamentspräsident Martin Schulz verhehlt nicht seine Sympathie mit der neuen griechischen Regierung und plädiert dafür ihnen eine Chance einzuräumen, damit sie sich zuallererst einmal findet um in eine klarere Linie hinein zu wachsen.

Am Rande des Treffens wurde auch über das Massengrab Mittelmeer gesprochen. Über 300 tote Flüchtlinge wurden von den Italienern aus dem Wasser gezogen. Parlamentspräsident Schulz mahnte zum wiederholten mal eine Flüchtlingspolitik an. Allerdings sagte er in der gleichen Konferenz, dass die Grenzen der EU, und dazu gehören auch die Seegrenzen im Mittelmeer, besser bewacht werden sollten.

Die EU bleibt eine riesengroße politische Baustelle, die nicht wesentlich weiter kommt als wie zu einer Wirtschafts- und Währungsunion (WWU). Migrationspolitik ist für Brüssel nur ein Fremdwort.

Jürgen Gerhardt für european-mosaic aus Brüssel.

 

 

„TÊTE-À-TÊTE. EIN DRAMATISCHES RENDEZVOUS MIT FRANKREICH“

v.l.: Ute Lemper, Dr. Frank Hoffmann, Markus Langer [Evonik]  Foto: Linde Arndt

v.l.: Ute Lemper, Dr. Frank Hoffmann, Markus Langer [Evonik] Foto: Linde Arndt


[jpg] Der 7. Januar 2015 in Paris hat uns allen bewusst gemacht, wie zerbrechlich wir sein können. Frankreich war uns an diesen Tagen so nahe und unsere Trauer um die Opfer so groß. Tatsächlich hat uns dieser Anschlag bis ins Mark getroffen; denn unsere Werte, wie die Presse- und Meinungsfreiheit, versuchten diese Verbrecher umzubringen. Eindrucksvoll gingen 4 Millionen Franzosen und weitere Menschen in ganz Europa auf die Straße um zu zeigen, wir lassen uns nicht unterkriegen.

!4 Tage später saß unsere Redaktion im Festspielhaus in Recklinghausen. Wie wunderbar fügte sich das diesjährige Programm der Ruhrfestspiele 2015 in die dramatischen Geschehnisse des 7. Januar 2015. Es ist die Aufklärung von Jean-Jacques Rousseau, Voltaire, John Locke, George Berkeley, David Hume oder des deutschen Immanuel Kant, die unsere heutigen Werte begründen. Ganz in diesem Sinne stellt sich auch die französische Kultur dar – epochal. So können wir die damalige Zeitenwende mit dem diesjährigen Programm erfahrbar machen.

Unter dem Motto „Tête-à-tête. Ein dramatisches Rendezvous mit Frankreich“ blicken die Ruhrfestspiele vom 1. Mai bis 14. Juni 2015 auf die Literatur und Dramatik Frankreichs. Durch die tragischen Ereignisse in Paris erhielt das diesjährige Festspielthema unerwartet eine neue Bedeutung. Gegensätze und Gemeinsamkeiten erscheinen plötzlich in anderem Licht. Dies lässt auch die Spielzeit 2015 nicht unberührt.

Ute Lemper  Foto: Linde Arndt

Ute Lemper Foto: Linde Arndt

Im Fokus des Programms stehen neben Klassikern wie Molière, Eugène Labiche, Gustave Flaubert und Émile Zola auch zeitgenössische Autoren à la Bernard-Marie Koltès, Yasmina Reza, Joël Pommerat, Olivier Py, Fabrice Melquiot und Florian Zeller. Renommierte Theater aus Frankreich wie das Théâtre de la Manufacture aus Nancy und das Festival d´Avignon sind in diesem Jahr bei den Ruhrfestspielen zu erleben. Und wer könnte die Theaterkunst Frankreichs auf der Bühne besser verkörpern als hochkarätige französische Schauspielgrößen wie Juliette Binoche, Michel Piccoli, Hervé Pierre und André Marcon? Darüber hinaus sind gefeierte internationale wie nationale Schauspielerinnen und Schauspieler wie Jane Birkin, Isabella Rossellini, Ute Lemper, Nina Hoss, Corinna Harfouch und Wolfram Koch auf der Ruhrfestspielbühne zu erleben. Auch die sehr prominent besetzte Lesereihe widmet sich fast ausschließlich dem Frankreich-Schwerpunkt.

Die Vestlandhalle wird 2015 zur Kulisse einer beeindruckenden Performance: „François & Claire“ lautet der Titel der unkonformistischen Kreation des renommierten französischen Künstlers und Regisseurs Jean Michel Bruyère, die bei den Ruhrfestspielen ihre Weltpremiere feiert. Darüber hinaus zeigt sich die Glasfassade des Ruhrfestspielhauses während der Festspielzeit in neuem Gewand – durch die schöpferische Hand des französischen Malers und Bildhauers Daniel Buren.

Spannende Uraufführungen von zeitgenössischen Autoren wie Albert Ostermaier, Christoph Nußbaumeder, Armin Petras und Dirk Laucke bereichern den Spielplan ebenso wie internationale Theater-, Tanz-, Musik- und Artistik-Produktionen, ob aus England oder Luxemburg, aus Tschechien oder Russland.

Das Fringeprogramm wird vorgestellt v.l.: Maria Allnoch [], Dr. Frank Hoffmann  Foto: Linde Arndt

Das Fringeprogramm wird vorgestellt
v.l.: Maria Allnoch [Regionalleiterin RWE], Dr. Frank Hoffmann Foto: Linde Arndt

Das diesjährige FRiNGE Festival entführt die Besucher vom 12. Mai bis 6. Juni 2015 in eine Welt jenseits des Alltäglichen. Schräg, schrill, rasant und experimentierfreudig geht es dabei zu, wenn 25 Ensembles aus 11 Ländern ihre innovative Kunst präsentieren, die von Pantomime und Figurentheater über Artistik und Clownerie bis hin zu Percussion und Jazz reicht.

„Was immer auch kommt“, das Festivalfinale feiern die Ruhrfestspiele gemeinsam mit ihrem Publikum beim traditionellen Abschlusskonzert. Diesmal zur mitreißenden Musik des Swing- und Jazzsängers Roger Cicero. Wer die ganze Nacht durchfeiert, darf sich am darauffolgenden Morgen auf ein weiteres Konzert-Highlight freuen: Dominique Horwitz singt Jacques Brel, begleitet von der Neuen Philharmonie Westfalen – unter freiem Himmel im Stadtgarten.

2015 präsentieren die Ruhrfestspiele so viele Produktionen wie noch nie: 110 Projekte in 317 Aufführungen und 17 Spielstätten.

Tickets:

Kartenstelle der Ruhrfestspiele, Martinistr. 28, 45657 Recklinghausen
Tel: 0 23 61 / 92 18 0, E-Mail: kartenstelle@ruhrfestspiele.de 
Weitere Infos unter www.ruhrfestspiele.de.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Recklinghausen

Hagen Rether – LIEBE / Haus Ennepetal 7.2.15

 

Plakat Hagen Rether Zum Vergrößern bitte anklicken

Plakat Hagen Rether
Zum Vergrößern bitte anklicken

[Ennepetal] Mit der Version V seines ständig aktualisierten Programms LIEBE ist der Kabarettist Hagen Rether am Samstag, den 7. Februar 2015 im Haus Ennepetal zu Gast.

 

Die Welt wird immer komplizierter, das Geflecht aus politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten zunehmend undurchsichtig: Vor diesem Hintergrund lässt Rether Strippenzieher und Marionetten, Strohmänner und Sündenböcke aufziehen, versucht den oft absichtsvoll verborgenen Nutzen von Klischees und Drohkulissen aufzudecken und so genannte Sensationen als mediale Ablenkungsmanöver zu enttarnen. Während er die Fäden entwirrt und sich wieder darin verstrickt, unermüdlich ordnet und vermeintlich Wohlsortiertes umwirft, erscheint dahinter die Eitelkeit der (Ohn-)Mächtigen und hinter eitlen Politikergefechten der Lobbyismus – Verkäufer und Verkaufte erkennen sich für einen kurzen Moment im Spiegel. Es wäre zum Verzweifeln, wenn die Protagonisten nicht so lächerlich wären… und Hagen Rether weint und lacht. Und singt.

 

Sein bis zu dreistündiges, ständig mutierendes Programm infiziert das Publikum mit gleich zwei gefährlichen Viren: der Unzufriedenheit mit einfachen Erklärungen und der Erkenntnis, dass nicht nur „die da oben“, sondern wir alle die Protagonisten dieses Spiels sind.

 

Hagen Rether backstage, Lichtburg, Essen 2005 Foto: ©   Klaus Reinelt

Hagen Rether backstage, Lichtburg, Essen 2005
Foto: © Klaus Reinelt

LIEBE, so der seit Jahren konstante Titel des Programms, kommt darin nicht vor, zumindest nicht in Form von Herzen, die zueinander finden – und romantisch kommt allenfalls einmal die Musik des vielseitigen Pianisten daher. Sichtbar wird jedoch auch in der Version V die Menschenliebe eines Kabarettisten, der an Aufklärung und an die Möglichkeit zur Umkehr noch am Abgrund glaubt.

 

„Wenn jetzt jeder Politiker gehen würde der lügt, der Bundestag wäre leer!“ ist nur eines von vielen Zitaten aus dem Programm von Hagen Rether.

 

Erleben Sie den vielfach preisgekrönten Kabarettisten im Saal des Haus Ennepetal.

 

Karten zum Preis von 18,–, 21,– oder 24,– € können Sie im Kulturbereich, an der Rathausinformation, in der Stadtbücherei und im Bürgerbüro der Stadt Ennepetal erwerben.

 

Verbindliche Kartenvorbestellungen können Sie telefonisch unter der Rufnummer 02333-979300 oder per Mail an kultur@ennepetal.de vornehmen.

Neuer Fachbereichsleiter in Gevelsberg

[jpg] Der Leiter des Fachbereichs 3, Rüdiger Blum, ist altersbedingt in den Ruhestand gegangen. So war die herausragende Führungsposition neu zu vergeben. Nach einer internen und externen Ausschreibung war die Stadt Gevelsberg fündig geworden. Ein

Dipl.-Ingenieur Björn Remer  Foto: Archiv EN.Mosaik

Dipl.-Ingenieur Björn Remer Foto: Archiv EN.Mosaik

Glücksfall wie Bürgermeister Claus Jacobi fand. Der Nachfolger, Dipl.-Ingenieur Björn Remer, hat in Burscheid, einer Kleinstadt im Rheinisch-Bergischen Kreis,  seine ersten Meriten verdient. Dort hatte er neben der Stadtentwicklung und der Stadtplanung auch als persönlicher Referent des Bürgermeisters den Bereich Wirtschaftsförderung ausgefüllt. Interkommunales Denken und Handeln ist ihm durch den  Rheinisch-Bergischen Kreis schon vermittelt worden. Und darüberhinaus ist Remer ein Bürger von Gevelsberg. Er hat zwei Kinder, die in Gevelsberg zur Schule gehen. Wie gesagt  – ein Glücksfall für Gevelsberg, bringt Remer doch damit das Verständnis für Gevelsberg mit. Erwähnenswert wäre, dass Remer altersgemäß sich nahtlos in das Gevelsberger Rathaus Team einpasst.

Frau Margit Hieber und Herr Norbert Pöpsel, die der öffentlichen Vorstellung beiwohnten, freuen sich schon auf eine gute Zusammenarbeit.

So wusste Björn Remer bei der Vorstellung des Projektes “Dörner Busch” gegenüber den Anwohnern zu überzeugen. Mit dem  derzeitigen laufenden LEADER Projekt hat Björn Remer sich  schon intensiv befasst, wobei er dieses Projekt schon als interessant einordnet. Aber auch die weitere Planung der B7 (zukünftig L700) vom Vogelsang bis Hagen-Haspe wird ihn fordern, denn hier ist die Stadt Gevelsberg zukünftig Bauherr. Straßen NRW ist zwar noch im Boot aber nicht mehr federführend.  Schwerpunkt wird auch  das Ausweisen von weiteren Gewerbeflächen sein. Hier strebt er ein interkommunales Flächenmanagement an, welches Gevelsberg mit seinen Nachbarstädten konkurrenzfähiger macht. Im Innenstadtbereich wäre der obere Mittelstraßenbereich eine weitergehende Betrachtung wert, so Björn Remer.

Letztendlich soll es eine langfristige Stellenbesetzung im Rathaus werden, wobei die Wirtschaftsförderung als Stabsstelle dem Bürgermeister direkt berichtet.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg