Liebe, Abschied und Neubeginn in der Galerie Torfhaus
[la] Der Westfalenpark in Dortmund hat schon seinen eigenen Charme. Ob es der Flamingoteich, die unendlich vielen Blumenrabatten, mannigfachen Baumarten, die Themengärten mit seltenen Pflanzen sind. Und mittendrin liegt umgeben von Skulpturengärten das kleine idyllische „Torfhaus“, welches vom Freundeskreis Westfalenpark Dortmund für Kunstausstellungen genutzt wird.
Nach einem Spaziergang am gestrigen Samstag durch den Westfalenpark fanden auch wir uns zur Vernissage von Bettina Brökelschen und Refika Düx mit dem Titel „Liebe, Abschied und Neubeginn“ im kleinen Torfhaus ein.
Es waren schon einige Gäste anwesend und es wurden im Laufe des späten Nachmittags immer mehr. Obwohl es nur wenige persönliche Einladungen gegeben hatte, waren recht viele Kunstinteressierte dem Aufruf der Rundschau und der Westfälischen Post gefolgt. Und da Bettina Brökelschen in Ihrer Heimatstadt Dortmund und deren Umfeld sich längst im Bereich der Kunst einen Namen gemacht hat, war es nicht verwunderlich, dass über fünfzig Gäste anwesend waren.
Anregende Gespräche mit den beiden Künstlerinnen, aber auch der kleine Plausch zwischen den Gästen wurden zusätzlich verschönt durch die musikalischen Darbietungen von Miguel Lòpez [Gitarrist] und Farsin Chahidi [Gitarrist Master´s Monkeys], einer Reihe folkloristischer Rhytmen aus Kolumbien und Argentinien.
Großen Anklang und auch bereits zur Vernissage manchen Käufer fanden die neuen Werke von Bettina Brökelschen. Eine ganz andere Technik, wie man sie bisher von ihr gewohnt war. Auf Papier, Pappe, Holz oder Leinen werden spontan Farbfelder aufgetragen, die sodann betrachteten Ergebnisse inspirieren die Künstlerin erst dann, mit Kohle teils abstrakte aber auch gegenständlich realistische Elemente heraus zu arbeiten, die letztendlich dann das endgültige Werk ergeben.
Beachtenswert ist dabei, dass diese Kompositionen durchweg farbenfroh sind und pure Lebensfreude ausstrahlen. Das ist es vielleicht, was den Betrachter so anspricht und zu diesem überaus positiven Erfolg der Ausstellung beiträgt.
Und dann ist da noch Refika Düx aus Münster, die gemeinschaftlich mit Bettina Brökelschen die Kunstausstellung im Torfhaus bestückt.
Ihre dort gezeigten Werke sind Studien auf Büttenpapier, mit Grafitzeichnungen, umsäumt mit Aquarellfarben. Sie zeigen meist Körper, bei denen jedoch die Farbe ausgespart wurde. Auch sie konnte ebenso eine große positive Resonanz auf ihre Bilder spüren und auch hier fanden sich viele Gäste, die sich intensiv mit Refika über ihre Werke auseinandersetzen. |
Wieder einmal hat Bettina Brökelschen es verstanden, mit der verblüffenden Andersartigkeit ihrer Werke andere Menschen in ihren Bann zu schlagen und der Kunst einen wirklich gediegenen und ansprechenden Rahmen zu geben. Und ihre Verbindung mit Refika Düx und dem Folklore-Ensemble, nicht zuletzt aber auch das Ambiente der urigen Torfhaus-Galerie, ließen diese Ausstellung zu einer gelungenen Veranstaltung werden.
Die Ausstellung dauert noch bis zum 17. August 2010 an und kann täglich von 11:00 bis 18:00 Uhr besucht werden.
v.l.n.re.: Farsin Chahidi / Vivian di Iorio / Bettina Brökelschen / Refika Düx/ Miguel Lòpez |
Refika, die übrigens von September 2010 – Juli 2011 ein Atelierstipendium gewonnen hat [winner heArtfund 2010, Hengelo, NL.] hat zusammen mit Bettina noch große Pläne.
Und so werden die beiden schon bald – und zwar am 25. August 2010 – nach New York fliegen, um neue künstlerische Abenteuer in Angriff zu nehmen.
Bettina Brökelschen, die bereits für den Autor Bernd Gieseking zwei Kinderbücher illustriert hat und auch schon mehrere Buchcover gestaltete, hat schon seit geraumer Zeit den Herzenswunsch, selbst ein Kinderbuch zu schreiben und zu illustrieren. Und es gibt auch schon Interessierte, die dieses Buch verlegen möchten. Für diese Vision hat sie schon lange New York im Sinn. Und das wird nun noch durch die gemeinsame Aktion mit Refika Düx verfestigt, die sich ebenfalls eine ganz ausgefallene Aktion zur Aufgabe machen will.
Refika will zusammen mit einer in New York lebenden Freundin, mit Phoebe Steinhoff-Smith Studien in dieser Stadt anfertigen, wobei jeder seine eigenen schafft. Diese werden dann aber an den anderen Partner weitergegeben, der seine Idee und seinen Part dort noch einarbeitet und geht so von einem zum anderen, bis es heißt: „Jetzt ist es okay – es ist fertig“.
Die Idee, die anfänglich zwischen den beiden Freundinnen entstanden ist, wurde mir großer Euphorie von Bettina Brökelschen aufgegriffen und so beteiligt sie sich als Dritte im Bunde an dieser Kunst-Aktion.
Später einmal denkt man – wenn genug Studien fertiggestellt sind, dass man daraus ein gemeinschaftliches Werk anfertigen lässt und hofft auf interessierte Verleger. Eine interessante Geschichte, die wir von EN-Mosaik bestimmt weiter verfolgen werden.
Was uns dabei besonders berührt ist der Mut, mit dem Bettina Brökelschen an die Angelegenheit herangeht. Immerhin geht sie für die 14 tägige Reise ein nicht abzuschätzendes Risiko ein, denn z. Zt. ist sie auf Grund ihrer gesundheitlichen Situation gezwungen, jeden Tag ärztlich behandelt zu werden.
Auf unsere Rückfrage, wie ihre Ärztin denn dazu stehe meinte sie, ihr wäre gesagt worden, wo so viel Herz und Freude dabei sei, könnte es doch nur gut gehen.
Hoffen wir es mit ihr und wünschen wir den beiden, dass sie sich ihren Traum New York erfüllen können.
Linde Arndt für EN-Mosaik
aus dem Dortmunder Westfalenpark
Hier noch einige Schnappschüsse:
Alle Bilder dieses Beitrags © Linde Arndt
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