Beiträge

Klaus Staeck im Museum Folkwang

Umfassende Retrospektive zum 80. Geburtstag des politischen Aktivisten

[Essen] Das Museum Folkwang würdigt den politischen Aktivisten im Jahr seines 80. Geburtstags mit einer seiner größten Einzelausstellungen überhaupt. Mit seinen Plakaten hat Klaus Staeck eine Wirkung erzielt wie kaum ein anderer vor ihm. Vom 9. Februar bis 8. April 2018 zeigt die Ausstellung Klaus Staeck. Sand fürs Getriebe rund 200 der bekanntesten Plakate, Postkarten und Multiples und gibt erstmals einen umfangreichen Überblick über die frühe Druckgrafik des Plakatgestalters.
Seit den 1960er Jahren kommentiert der Heidelberger Grafiker, Jurist, Verleger und Plakatprovokateur Klaus Staeck (*1938) pointiert und scharfsinnig gesellschaftliche Themen und Krisen. Seine Kunst – Plakate, Postkarten, Aufkleber und Multiples – ist nicht vom aktuellen Zeitgeschehen zu trennen und
ist Ausdrucksform seiner politischen Ansichten: Mit fast jedem Entwurf enthüllt Staeck einen Missstand und regt damit zum Nachdenken über Gesellschaft, Kunst und Politik an. Die Brisanz von Klaus Staecks wirkmächtigen Motiven und satirischen Slogans führte zu 41 Prozessen, von denen er bis heute keinen verlor. Sein Name wurde in Deutschland zum Synonym für provokative Plakatkunst, das „Staeck-Plakat“ zu einer Marke.
Klaus Staecks spätere, auflagenstarke Plakatproduktion ist ohne die Auseinandersetzung mit der Druck-grafik nicht denkbar. Ein besonderer Akzent der Retrospektive liegt daher auf den frühen abstrakten Holzschnitten und gesellschaftskritischen Siebdrucken, die den Weg zum ersten Plakat des Künstlers, Sozialfall von 1971, ebneten. Das bekannte Plakat zeigt ein Bild von Albrecht Dürers Mutter, begleitet von dem Slogan „Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?“, und traf im Kontext des Nürnberger Dürer-Jubiläums und des damaligen Wohnungsmangels den Nerv der Zeit. Der weitreichende Erfolg der Plakat-Aktion veranlasste Staeck dazu, das Medium des Plakats aufgrund der Reproduzierbarkeit und hohen Reichweite zum Informationsträger seiner politischen Aktionen zu machen.
Sand fürs Getriebe präsentiert vom 9. Februar bis 8. April 2018 Klaus Staecks mehr als fünf Jahr-zehnte umfassendes Werk und gibt Einblicke in den technischen Entwicklungsprozess der Plakat-produktion im vordigitalen Zeitalter. Der Fokus der Ausstellung liegt auf Staecks Abkehr von der künstlerischen Auseinandersetzung mit Druckgrafik und seiner Hinwendung zum Plakat. Sieben chronologisch gegliederte Ausstellungkapitel ermöglichen mit frühen grafischen Arbeiten, rund 200 Plakate aus dem Zeitraum 1971 bis 2017, neun Stunden dokumentarisches Filmmaterial, zwei Groß-installationen und einer in den 1980er Jahren entstandenen Fotoserie über Bitterfeld einen Überblick über Staecks politisches Engagement bis heute.

Der Veranstaltung „Aktion für mehr Demokratie“ in der Essener Grugahalle (1983) sowie weiteren politischen Aktionen ist ein eigener Ausstellungsraum
gewidmet. Postkarten, Archivdokumente, aber auch Plakate zu Ausstellungen, Theater und Film ergänzen die Schau. Unterstützt wird die Ausstellung mit Materialien aus den Archiven des Gestalters und seines langjährigen Druckers Gerhard Steidl.

Klaus Staeck wurde 1938 in Pulsnitz bei Dresden geboren und wuchs in Bitterfeld auf. Er absolvierte sein Jura-Studium in Heidelberg, Hamburg und Berlin, gefolgt von mehrjähriger Arbeit als Anwalt. Seine künstlerische Tätigkeit hat Staeck parallel zum Studium begonnen. Bereits 1965 gründete er
den Verlag Edition Tangente, die spätere Edition Staeck. Die Plakate des politisch aktiven Staeck haben sich seit den 1970er Jahren in das visuelle Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland eingebrannt. Seine Arbeiten wurden in mehr als 3000 Einzelausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Von 2006 bis 2015 hatte Staeck das Amt des Präsidenten der Akademie der Künste in Berlin inne und ist seitdem ihr Ehrenpräsident.
Zur Ausstellung Klaus Staeck. Sand fürs Getriebe erscheint ein 256-seitiger Ausstellungskatalog in der Edition Folkwang / Steidl. Mit Beiträgen von René Grohnert, Tobias Burg, Gerhard Steidl und einem Interview von Monte Packham mit Klaus Staeck. ISBN 978-3-95829-435-6, Preis 20 €
Klaus Staeck Sand fürs Getriebe

9. Februar bis 8. April 2018

Öffnungszeiten:
Di, Mi 10 – 18 Uhr, Do, Fr 10 – 20 Uhr
Sa, So 10 – 18 Uhr, Feiertage 10 – 18 Uhr
Mo geschlossen
Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Time Never Waits – Michael Schlieper and Friends

Zu seinem 80. Geburtstag lädt Michael Schlieper mit teilnehmenden Künstlerkollegen zu einer interessanten Kunstausstellung in die Galerie im „Alten Stadtbad“ nach Hagen-Haspe.


 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal und Hagen-Haspe

.

.

.

.

.

Auf dem Wege des Vergessens

v.l.: Klaus Fiukowski [Filmriss] und Günter Lintl [Fotograf], hinten v.l.: Heike Gräfe und Johannes Dennda [Öffentlichkeitsarbeit Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld] Fotocollage: Linde Arndt

v.l.: Klaus Fiukowski [Filmriss] und Günter Lintl [Fotograf], hinten v.l.: Heike Gräfe und Johannes Dennda [Öffentlichkeitsarbeit Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld] Fotocollage: Linde Arndt

[la]  Die Zeit befindet sich im rasanten Wandel. Was früher einmal war entschwindet allmählich der Erinnerung, nimmt keinen Raum mehr ein in unsrem Alltag und befindet sich im wahrsten Sinne des Wortes „auf dem Wege des Vergessens“.
Aber diese einmal erlebten und wahrgenommenen Eindrücke und Momente sind in Wirklichkeit nur in irgend welchen Schächtelchen unsres Bewußtseins versteckt und können durchaus durch die Betrachtung von Bildern aus dieser früheren Zeit wieder hervorgeholt und gefühlsmäßig erlebt werden.

Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, was Günter Lintl mit seinen Bildern aus früherer Zeit seinen interessierten Zuschauern und Zuhörern vermittelt. Man kann die gezeigten Zeitzeugen nicht einfach gefühllos und kommentarlos betrachten. Es greift das Innere an, lockt Ah- und Oh-Rufe hervor und plötzlich ist es so, als wäre dieser Moment wieder Wirklichkeit. Für die älteren Herrschaften ist es ein Rendevous mit der Vergangenheit und für die Jüngeren eine Botschaft, das nichts bleibt wie es ist. Gleichfalls bekommen sie eine Vorstellung davon, wie das Leben und das Umfeld ihrer Eltern und Großeltern war.

Günter Lintl zwischen Technik damals und heute Foto: Linde Arndt

Günter Lintl zwischen Technik damals und heute Foto: Linde Arndt

Die von Günter Lintl ausgewählten Bilder führen zu einer Rückbesinnung. Wie sah es damals aus..  Was hat sich verändert …
Sie stammen aus der frühen Fotografie, als Porträts noch Luxus waren. Hier ergreift uns Nostalgie: Die Sehnsucht nach „der guten alten Zeit“ die durchaus nicht immer gut war. Jedoch blendet der Mensch gerne Ereignisse aus, die nicht so positiv waren und verstärkt dageben Erinnerungen, die ein angenehmes Empfinden hervorrufen.

Mit seiner Inszenierung  hat Günter Lintl eine Lücke gefunden, die etwas ganz Besonderes für den Betrachter darstellt.
Nach einer gelungenen Premiere im Filmriss Gevelsberg, wo Bilder zu einem beeindruckenden Abriss des“ früheren Gevelsbergs“ zusammengestellt waren und wo begeisterte Zuschauer durch Mund zu Mund-Propaganda für Wiederholungen sorgten, soll nun  auch in Ennepetal mit „frühen Ennepetaler-Bildern“ ein interessanter und informativer Abend unter dem Motto „Ennepetal im Wandel der Zeit“ stattfinden.

 

Wer mehr über seine Stadt „damals“ aber auch über Günter Lintl erfahren möchte, sollte nicht versäumen, morgen Abend dabei zu sein. Er wird nicht nur auf einer großen Leinwand seine digitalisierten Schätzchen präsentieren, sondern auch mit dem Besucher in Dialog treten und viele interessante Details auf dem Wege von analoger Schwarzweiss-Fotografie bis zur heutigen digitalen Farbwelt erklären.

Was früher überaus wichtig war, die Technik zu beherrschen und ein geübtes Auge zu besitzen und sehr viel Aufwand und Zeit damit zu verbringen das Geschehen oder die Personen ins rechte Licht zu rücken, aber auch aufwändiges Entwickeln oder  Retuschieren, ist durch die moderne Technik und die Möglichkeit unendlich viele Fotos per Digitalkamera oder Smartphone zu schießen längst überholt. Hier muß man aber in vielen Fällen die Qualität nicht unbedingt bewerten. Wer sich in sozialen Netzwerken herum treibt wird erleben, dass der Anspruch auf wirklich fotografisches Können hier eine untergeordnete Rolle spielt und das viele Fotos geliked und für schön erklärt werden, die diese Bewertung nicht verdienen.
Zu Zeiten seines aktiven Schaffens vor der Digitalisierung gab es für Günter Lintl und andere Fotografen dieser Zeit nur einen Schuss – und der mußte sitzen. Dafür nahm er sich viel Zeit für die Vorbereitungen, Einstellungen und Belichtung.

Mit dem Namen Lintl und Fotografie verbinden sich drei Generationen, denn bereits sein Vater und Großvater haben sich in dieser Branche einen Namen gemacht. Günter Lintls Leidenschaft war schon immer die Fotografie und das Archivieren der Zeitzeugen.

Die Zeit der postkartengroßen Negative und belichteten Glasplatten ist vorbei. Auch Günter Lintl hat sich inzwischen moderneren Medien zugewandt. Was bleibt ist der unschätzbare Wert der Erfahrungen und das Feeling, wo Fotos nicht nur nebenbei entstehen, sondern  von einem Meister geplant und in Szene gesetzt werden.

Wer dabei sein will – hier die Infos:

Wann: Samstag, 29.10.2016   19:30 Uhr
Wo?  Industriemuseum Ennepetal, Neustraße 53, 58256 Ennepetal
Karten zu 9,00 Euro an der Abendkasse

Veranstalter: filmriss kino + theater gevelsberg
mit freundlicher Untersützung der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld
Einmal auf einen Krimi verzichten und trotzdem einen spannenden Abend zu verbringen – dass ist die optimale Art der Gestaltung eines aussergewöhnlichen Feierabends.



Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

„Lust auf Farbe“ Ausstellung von Ismet Polatli

Ismet Polatli Foto: Stadt Gevelsberg

Ismet Polatli Foto: Stadt Gevelsberg

[Gevelsberg] Die Stadtbücherei Gevelsberg, Wittener Str.13 präsentiert in der Zeit vom 1.9.2016 bis zum 9.10.2016 die Gemäldeausstellung des Düsseldorfer Künstlers Ismet Polatli.
Ismet Polatli ist ein Ausnahmekünstler in vielerlei Hinsicht. 1965 in der türkischen Stadt Tercan geboren, zog er in jungen Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland, um dort ein besseres Leben zu finden. Mit 14 Jahren begann er, Gedichte zu schreiben und zu musizieren, vor allem aber zu malen und zu zeichnen. Allmählich rückte die Malerei immer stärker ins Zentrum seiner Interessen. Er übte sich in der Darstellung gegenständlicher Motive ebenso wie in der Abstraktion und gelangte nach und nach zu einer eigenen Stilsprache, die sich anfangs an der Malerei des Expressionismus orientierte, allmählich jedoch immer freier wurde und sich schließlich zu einer individuellen Pinselhandschrift verselbständigte.

Wiewohl Polatli seither in Ratingen bei Düsseldorf ansässig wurde, fühlt er sich bis heute heimatlos und getrieben. Er ist ein Steppenwolf, wie Hesse ihn einst beschrieben hat: Einzelgänger und kritischer Beobachter der Geschehnisse um ihn herum, ausgestattet mit einer sensiblen Wahrnehmung und mit einem wachen Geist, ein Getriebener dabei, der sich mit seiner Malerei auf eine Reise in die Tiefen der menschlichen Seele begibt. Was Ismet Polatli auf seinen Bildern erzählt, sind Geschichten, von denen wir nicht immer mit Bestimmtheit sagen können, ob sie sich tatsächlich ereignet haben oder ob sie der narrativen Vorstellung des Künstlers entsprungen sind. So changiert Polatli mit seinen Gemälden zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen fantasievoll ersonnenen Bildwelten und realweltlich geschauten Begebenheiten. Er ist „ein Maler zwischen den Welten.“ Die Stilsprache, die Polatli dabei pflegt, ist die einer vom expressiven Impetus getragenen, mit bewegter Pinselhandschrift in kraftvollen Farben auf die Bildfläche gebrachten Ausdrucksmalerei. Überfangen werden die nicht selten abstrakt angelegten Untermalungen schließlich durch die gegenständliche Szene. Man muss die Gemälde von Ismet Polatli, die heute meist in Öl auf Leinwand geschaffen und oft mit Malmessern und Spachteln überarbeitet wurden, im Original sehen, um ihre bunten Tiefenschichten und ihren farbigen Reichtum zu erkennen. Sie sind nicht nur „Motiv auf Leinwand“, sondern zugleich Bild gewordener Ausdruck der Lust des Künstlers an der Farbe und an ihrer suggestiven Kraft. In diesem Sinne verstehen sich die Gemälde von Ismet Polatli als Einladung an den Betrachter, sich gemeinsam mit dem Künstler auf eine Reise in dessen geheimnisvolle Bildwelten zu begeben und zugleich in einen Kosmos vorzudringen, der von bunten Valeurs und kraftvollen Kontrasten getragen wird.

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei Gevelsberg (Montag, Mittwoch,und Freitag von 10:00 bis 12:00, Dienstag und Donnerstag von 14:00 bis 18:00 und Samstag von 10:00-13:00) für alle Interessierten zugänglich.
Auskunft erteilt Frau Stephanie Kron, Tel. 02332/771-570

Gevelsberg und seine kulturelle Seite

Christiane Imkamp,Maximilian Imkamp,Thomas Biermann,Günther Troll und Claus Jacobi Foto: Archiv EN-Mosaik

Christiane Imkamp,Maximilian Imkamp,Thomas Biermann,Günther Troll und Claus Jacobi Foto: Archiv EN-Mosaik

 

[jpg] Mehr davon, konnte man am Sonntag, dem 28.August ´16 sagen. Die Stadtsparkasse Gevelsberg hatte zu einer wunderbaren Vernissage eingeladen. Der Vorsitzende des Sparkassenvorstandes Thomas Biermann mit seinem Team um Frau Simon-Behr hatten sich wieder etwas einfallen lassen. An und für sich sollte es ja Gabriele Münter, eine Malerin des Expressionismus und langjährige Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky, werden, die Biermann in Murnau ins Auge fiel. Die Verhandlungen mit der Münter Stiftung in Murnau gestalteten sich jedoch sehr schwierig und langwierig. Günther Troll, der schon einige Ausstellungen in der Stadtsparkasse kuratiert hatte, sprang mit einer Idee die nicht weit von dem Œuvre der angedachten Künstlerin entfernt war. Es sollte Wilhelm Imkamp sein, die gemeinsame Klammer und der Berührungspunkt war Wassily Kandinsky und das Bauhaus in Dessau. Paul Klee, Lyonel Feininger und Josef Albers waren neben Wassily Kandinski die ersten Lehrer bei denen Imkamp studierte. Zu Wassiliy Kandinski hegte Imkamp eine mehr freundschaftliche Beziehung.

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Für Thomas Biermann war das eine hervorragende Lösung. Maximilian Imkamp und Professor Heiner Imkamp, die Söhne, verwalten die Bilder Ihres Vaters in Stuttgart und waren auch sofort bereit die schönsten Bilder ihres Vaters aus ihrem Besitz als Leihgabe der Stadtsparkasse zu überlassen. 30 Exponate wurden es, die im Sparkassen-EnnepeFinanzCenter zur Ausstellung gelangten. Nebenbei bemerkt wurden diese Bilder bisher in keiner Ausstellung gezeigt, so Thomas Biermann.

Maximilian Imkamp war mit seiner Frau Christiane anwesend, worüber sich Thomas Biermann freute und dem er seinen ganz persönlichen Dank für diese Leihgaben aussprach.

Thomas Biermann verfolgte aber noch ein weiteres Projekt mit dieser Ausstellung, nämlich den Gevelsberger Schüler*innen die Kunst etwas näher zu bringen. So haben sich jetzt schon mehrere Klassen für diese Ausstellung angemeldet.

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Der anwesende Bürgermeister Claus Jacobi bedankte sich denn auch für diese niveauvolle Ausstellung die ihm auch persönlich gefiel.

Günther Troll, dem Kurator der Ausstellung, war es vorbehalten ein paar einführende Worte zu den Ausstellungsstücken aber auch zur Vita von Wilhelm Imkamp vorzutragen.

Imkamp, so Günther Troll, geht von einer verinnerlichten Natur aus, die ihn sodann zu einer Komposition eines Werkes führt, sein inneres führt seine Hände. Die Ordnung hat in seinen Werken ein Eigenleben entwickelt.

Im Gespräch mit Maximilian Imkamp und unserer Redaktion erfuhren wir über die schweren Zeiten des Nationalsozialismus die Wilhelm Imkamp neben anderen Künstlern bewältigen musste. Mit seinen Werken gehörte Imkamp zu den „Entarteten Künstlern“ die mit einem Berufsverbot belegt wurden. Imkamp hatte auch aus diesem Grunde keinen Galeristen und verkaufte seine Bilder unter der Hand selber. Offiziell malte er in der damaligen Zeit Landschaftsbilder oder auch Porträts,die  bei Betrachtung seines Œuvre heute etwas fremd anmuten.

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

So war er trotz Berufsverbot durch die Nazis zum Kriegsdienst in einer Luftwaffeneinheit eingezogen worden. 1944 wurde sein Atelier in Gießen im Bombenhagel zerstört, viele Bilder fielen dem Bombenhagel zum Opfer. So konnte Imkamp auch kein Werksverzeichnis (Catalogue raisonné ) anlegen, sodass man heute nicht die Entwicklung Imkamps im Ganzen würdigen kann.

An den im Gevelsberger Sparkassen-EnnepeFinanzCenter ausgestellten Exponaten konnte man aber schon die Bandbreite seines Schaffens erahnen. Und, was noch wichtiger ist, man konnte seine Lehrer und deren Einflüsse in diesen Werken erkennen, die letztendlich zu dem eigenständigen Stil eines Wilhelm Imkamp geführt hatten.

Und so versammelte sich eine recht vergnügte Gesellschaft vor einem Imkamp Werk um die gelungene Ausstellung zu dokumentieren. Wobei das musikalisch Rahmenprogramm wurde durch die Gevelsberger Jazzband der Gevelsberg Musikschule bestritten.

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. September 2016 während der Geschäftszeiten der Stadtsparkasse Gevelsberg in ihrem Sparkassen-EnnepeFinanzCenter zu besichtigen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

Einen „Kessel Buntes“ – Ausstellung im Torfhaus

Galerie "Torfhaus" im Westfalenpark Dortmund  Foto: (c) Linde Arndt

Galerie „Torfhaus“ im Westfalenpark Dortmund Foto: (c) Linde Arndt

[Dortmund] Vom 11.08 bis zum 17.08.2015 findet in der Galerie Torfhaus die Ausstellung „Einen Kessel Buntes“ statt. Da haben Jenny Heinzl, Bettina Broekelschen und Petra Reth für die Besucher des Torfhauses so einiges zusammengestellt. Jenny Heinzl verzaubert mit ihren Fotografien den Betrachter. Bettina Broekelschen hat mit ihren Kohlezeichnungen Augenblicke in Emotionen verwandelt. Petra Reth gibt mit ihrem starken Pinselstrich dem bunten Treiben noch mehr Lebendigkeit hinzu.
Eine Mischung aus Farben, Erlebnissen und Phantasie sollen das Torfhaus eine Woche strahlen lassen, in allen Farben….. in der Zeit von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr ist die Ausstellung täglich geöffnet.

Feine, gestochen scharfe Linien – Ausstellung im Falkenhof Museum


Bild 1 Dr. Mechthild Beilmann-Schöner.

Rheine (zd). „Gestochen scharf. Meistergrafik von Dürer bis Kirkeby“ heißt die Ausstellung mit Druckgrafiken aus sechs Jahrhunderten, die am Samstag, 1. September im Falkenhof Museum in Rheine um 15 Uhr eröffnet wird.

Das Eröffnungswochenende um den 1. und 2. September ist in das Motto „Falkenhof kulinarisch ein Genuss  für alle Sinne“ auf dem Falkenhof-Vorplatz und im Museum eingebettet.

„Wir haben es geschafft namenhafte Künstler nach Rheine zu bringen“, erklärt Dr. Thorben Winter, Fachbereichsleiter für Kultur und Sport der Stadt Rheine die Besonderheit der Ausstellung an diesem idealen Ort mit einer langen Laufzeit, bis 11. September 2012, facettenreich in der Druckkunst europäische Kultur- und Geistesgeschichte widerzuspiegeln.

Meistergrafiken von Dürer, Rembrandt, Goya, Manet, Beckmann, Kirkeby und fünfzehn weiteren Künstlern präsentieren ein gewaltiges Stück internationaler Kunst durch sechs Jahrhunderte und europäische Länder. Sie veranschaulichen die Entwicklung der Tiefdrucktechniken wie Kupferstich, Radierung und Aquatinta.  Die Motive beeindrucken mit ihren Darstellungen und den hervorragend umgesetzten Techniken, die Momente der Liebe und Tod, idyllische Landschaften, biblische Ereignisse und alltägliche Szenen, wie Stillleben festzuhalten. „Es stecken Geschichten und Geschichte in diesen Meisterblättern“, so umrahmt die Kuratorin Dr. Christiane Kerrutt die Inhalte der Kunstwerke.

alt

Bild 2: Dr. Christiane Kerrutt

Die Besucher können sich über rund 85 grafische Meisterblätter freuen, die mit dem 15. Jahrhundert mit den spätgotischen Werken von Martin Schongauer und Andrea Mantegna in der Ausstellung im Grafikkabinett beginnen, also früher als der Buchdruck mit beweglichen Metalllettern seines Erfinders Johannes Gutenberg.

An diesem Ort des Museums kann man über die Werke des Renaissance-Genies Albrecht Dürer staunen, der das erste Menschenpaar,  Adam und Eva nackt, sehr realistisch als Ideale darstellt. Der große Revolutionär der Kunstepoche arbeitet in seine Werke Tiere als symbolische Motive ein. An ihnen und den Personendarstellungen erkennt der Beobachter wie hervorragend Dürer seine Technik beherrscht hatte.  Anhand der verschiedenen Materialien, der Detailtreu gefertigten Tier- und Menschenbilder, hielt Dürer seine künstlerische Perfektion fest. „Die Locken sind gekräuselt, die Haut weich dargestellt“, schwärmt Dr. Christiane Kerrutt.

Zu weiteren Kostbarkeiten der Ausstellung gehören Werke im Ausstellungstrakt im Westflügel des Falkenhof-Museums von weiteren bedeutendsten grafischen Künstlern des Barock und der Aufklärung wie Claude Gellée genannt Lorraine und Francisco de Goya, der viele Mißstände kritisierte. Werke des größten Künstlers Hollands, Rembrandt van Rijn, der zwar als Sohn eines wohlhabenden Müllers geboren, schließlich als armer Mann verstorben war, konnte bereits als Radierer überwältigend mit Licht und Schatten spielen.

 

Bild 3: Dr. M. Beilmann-Schöner

Sein Stil  verlieh seinen Arbeiten eine gewisse Dramatik, das Dr. Mechthild Beilmann-Schöner, Leiterin des Falkenhof Museums anhand der Kaltnadel-Radierung "Hundertguldenblatt: Christus lehrend" von Rembrandt erläutert.

Mit Werken von Edouard Manet, James Ensor, Lovis Corinth, Max Beckmann und Alberto Giacometti sowie den großformatigen Blättern von Per Kirkeby wird der Bogen weiter über den Impressionismus,  Expressionismus und Kubismus bis in die Gegenwart gespannt.

Die Leihgaben stammen hauptsächlich aus dem Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft in Freiburg im Breisgau. Sie werden durch einige Blätter aus den Werkstätten von Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck aus dem Bestand des Siegerlandmuseums im Oberen Schloss Siegen ergänzt.

Das Falkenhof-Museum ist die einzige Einrichtung in Westfalen, das diese Sammlung im Rahmen einer größeren Ausstellungstournee präsentiert.

 

Bild 4: “Agnes Dürer“     

Ausstellung „Gestochen scharf. Meistergrafik von Dürer bis Kirkeby“

Eröffnung am Samstag, 1. September, 15 Uhr, Falkenhof Museum, Tiefe Straße 22, 48431 Rheine

Öffnungszeiten: Die. – Sa. 14 bis 18 Uhr, So. 10 bis 18 Uhr

 

 

 

 

 

 

alt

Bild 5: Falkenhof Museum in Rheine

Begleitprogramm zur Ausstellung „Gestochen scharf – Meistergrafik von Dürer bis Kirkeby“

Falkenhof kulinarisch

Anlässlich der herausragenden Ausstellung wird thematisch passendes Rahmenprogramm geboten. Menue, Musik und museumspädagogische Aktionen am Eröffnungswochenende 1. und 2. September; Falkenhof-Vorplatz und im Museum

Kunstmomente im Falkenhof am Mittwoch

Kurzweilige Streifzüge zu Kunst von Weltrang: Die drei Veranstaltungen sind den Künstlern Dürer, Rembrandt und Goya gewidmet und können auch einzeln gebucht werden.

12. September, 10. Oktober und 31. Oktober, jeweils 15 bis 15:30 Uhr

Familienprogramm – Druckgrafik Selbermachen

23. September um 15 Uhr, Anmeldung erforderlich, Tel.: 05971/920610

Öffentliche Ausstellungsführungen

30. September und 21. Oktober jeweils um 15 Uhr

Führungen für Gruppen

Buchbar zum Wunschtermin, Tel.: 05971/920610

Schulprogramm für die Jahrgangsstufen 3 bis 7

Mit Ausstellungsführung und praktischen Arbeiten

Druckgrafik – Gezeichnet, geritzt, gedruckt

vom 29. Oktober bis 9. November

Information und Anmeldung unter Tel.: 05971/920610

Die begleitende Publikation (96 Seiten, mehr als 40 Abbildungen) ist im Kerber Verlag in Bielefeld erschienen und kostet in der Ausstellung

20 Euro.


Anmerkungen zu den Bildern:

Bild 1:
Dr. Mechthild Beilmann-Schöner, Leiterin des Falkenhof Museums erläutert die hellen und dunklen Partien 
der Radierung von Rembrandt, Selbstbildnis mit Saskia.

Bild 2:
Kuratorin Dr. Christiane Kerrutt am Kupferstich von Martin Schongauer, Madonna am Weidezaun.

Bild 3:
Dr. Mechthild Beilmann-Schöner, Leiterin des Falkenhof Museums erläutert die spezielle Technik von Rembrandt anhand der Kaltnadel-Radierung "Hundertguldenblatt: Christus lehrend".

Bild 4:  
Norma Sukup, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Falkenhof, führt als Agnes Dürer, Ehefrau des Malers Albrecht Dürer, durch das Grafikkabinett im Westflügel des Falkenhof-Museums.

Bild 5:
Das Falkenhof Museum in Rheine.

Fotos: © Zdena David


 

Kunstausstellung „Blickwechsel“ im Schloss Martfeld

"Blickwechsel" mit Renate Schmidt-V. und Guido Hense
21. Januar: Erste Kunstausstellung im neuen Jahr im Schloss Martfeld

Mit Renate Schmidt-V. und Guido Hense eröffnet die Stadt Schwelm am Freitag, dem 21. Januar, um 19 Uhr ihr Ausstellungsjahr im Schloss Martfeld. Alle Bürgerinnen und Bürger sind zu dieser Präsentation sehr herzlich eingeladen. Schwelms stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Sartor wird die Gäste begrüßen. Und Gevelsbergs Alt-Bürgermeister Dr. Klaus Solmecke wird die Künstler und ihr Werk vorstellen. Die Städtische Musikschule setzt an diesem Abend den musikalischen Akzent. Die Ausstellung kann bis zum 6. März besucht werden, mittwochs, freitags und samstags von 10 – 13 Uhr und sonntags von 11 – 18 Uhr (feiertags geschlossen). Kein Eintritt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
     Renate Schmidt-V.   / Abendplanet

Die gebürtige Remscheiderin Renate Schmidt-V. studierte Pädagogik in Wuppertal mit den Schwerpunktfächern Deutsch und Kunst. Seit 1966 lebt sie mit ihrer Familie in Gevelsberg, wo sie über 25 Jahre im Schuldienst arbeitete. Die Künstlerin ist Mitglied des Autorenkreises Ruhr-Mark, des Gevelsberger Künstlerkreises und der Gruppe Kunstraum EN. Ihr Werk war in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in NRW zu sehen, im Kreis Königswusterhausen und in den Partnerstädten in Frankreich und Polen. Renate Schmidt-V. ist Buchautorin, schreibt zudem für Anthologien und nimmt seit 1979 an Lesungen teil.

Renate Schmidt-V. sagt über sich selbst: "Seit der Kindheit gehören Malen, Zeichnen, Schreiben und plastisches Gestalten zu meinen Lebensäußerungen. Schöpferisches Tun ist immer ‚aufstehen und leben gehen‘. In einer Zeit, in der Berechnetes und Berechenbares überhand nehmen, sind mir vegetative Flächen und Linien beim Gestalten notwendig. Mehr und mehr sind es verschiedene Materialien, die mich zum Umgestalten reizen. Sprache ist für mich ein Instrument, auf dem sich vielseitig spielen lässt. Da ist das Erzählen oder die Lust aufs Fabulieren – und daneben die Lyrik, in der jedes Wort zum Ereignis werden kann."

Die Künstlerin hat an einem Bronzeobjekt für den Bauverein in Gevelsberg mitgewirkt, von ihr steht eine Bronzeplastik im Rathaus von Vendôme, und im Rathaus von Butera ist sie mit einem Gemälde vertreten. 2001 stellte der Westdeutsche Rundfunk Dortmund die Künstlerin in den Mittelpunkt einer Fernsehreportage.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
     Guido Hense / Samedan

Guido Hense, geboren in Hagen, absolvierte ein technisches, naturwissenschaftliches und pädagogisches Studium in Wuppertal, Bochum und Dortmund. Stationen seines Lebens und Wirkens: Lehrtätigkeit  in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern – Fachseminarleiter für das Höhere Lehramt an den Studienseminaren Hagen und Dortmund – Mitwirkung an curricularen und didaktisch-methodischen Neuorientierungen in der Erwachsenenbildung – langjähriges Mitglied der Arbeitsgruppe "Entwicklung einer Konzeption für eine landesweite Lehrerfortbildungsmaßnahme" am Landesinstitut für Schule und Weiterbildung in Soest – Lehrauftrag an der Märkischen Fachhochschule Iserlohn. Guido Hense hat Bücher veröffentlicht, in zahlreiche Ausstellungen seine Öl- und Acrylbildern präsentiert und ist Mitglied der Kunstinitiative "Kunstraum EN e.V."

Schwelm: Machtzentren des Mittelalters Dr. Leenen spricht über die Isenburgen der Ruhrregion

Im Rahmen der erfolgreichen Ausstellungen über Engelbert I. und die Architektur der Stauferzeit bietet das Museum Haus Martfeld am Donnerstag, dem 25. November, um 19.30 Uhr einen weiteren sehr interessanten Vortrag an.

Dr. Stefan Leenen vom LWL-Museum für Archäologie in Herne wird über das Thema "Machtzentren des Mittelalters – Die Isenburgen in der Burgenlandschaft der Ruhrregion" sprechen (LWL – Landschaftsverband Westfalen-Lippe).

Burganlagen finden sich in der Ruhrregion in großer Zahl und in nahezu allen Formen. Das Spektrum reicht von dem eher unscheinbaren Kleinadelssitz bis zur repräsentativen Großburg. Die Entwicklung dieser Bauten soll mit einigen Beispielen kurz umrissen werden. Ausführlicher vorgestellt werden die beiden Isenburgen in Hattingen und Essen, da sie gute Beispiele für die Verflechtung von Befestigungen in die Machtkämpfe des 13. Jahrhunderts sind. Im Streit um die Vorherrschaft zwischen den lokalen weltlichen Adligen und dem Erzstift Köln spielten sie eine zentrale Rolle. Ihre kurze Nutzungszeit ermöglicht zudem eine Darstellung von Bautechnik und Struktur der mächtigen Anlagen.

Der Eintritt beträgt 5 €, ermäßigt 2,50 € pro Person.

Schwelm, den 22. November 2010