Viel mehr als bloßer Weiberkram

Teilnehmerinnen bei "Drunter und Drüber" Foto: (c) Linde Arndt

Teilnehmerinnen bei „Drunter und Drüber“ Foto: (c) Linde Arndt

[la] Dass es bei  Frauen manchmal „Drunter und Drüber“ geht ist Fact und nicht nur die Meinung des „Starken Geschlechts“.
Wenn man dann liest „Ladys only“ sollte man im ersten Moment meinen, hier geht es um bloßen Weiberkram, von dem Männer eh nichts wissen wollen. So war die Spannung groß, was sich hinter den persönlichen Einladungen an immerhin 80 Kundinnen verbarg und die Neugier war so groß, dass fast alle auch der Einladung gefolgt waren.
Ungewöhnlich war, dass das renommierte Gevelsberger Juweliergeschäft Haarhaus am Mittwoch-Nachmittag seine Türen geschlossen hielt um  diese dann um 19:00 Uhr für die  Gäste wieder zu öffnen. In dieser knappen Zeit muss es wirklich drunter und drüber gegangen sein um alles für diesen Abend her zu richten, aber das Ergebnis war beeindruckend. Das Ladenlokal war in weiten Bereichen ergänzt und beherbergte jetzt noch weitere Mitstreiter.

Annette Altfeld Foto: (c) Linde Arndt

Annette Altfeld Foto: (c) Linde Arndt

„Annette Altfeld“  (Beauty. Personality. Coaching.)[Annette Altfeld]

Man konnte sich über viele kosmetische Produkte ausführlich beraten oder sogar schminken  lassen. Aber die von Frau Altfeld angebotenen Leistungen gehen weit über den reinen kosmetischen Bereich hinaus. Neben dem Bereich „Personality“ wo man lernen kann, wie  mit dekorativer Kosmetik der individuelle Stil unterstrichen werden kann ist eines der Hauptbereiche auch das „Coaching“ wo neue Vitalität und Stärke und eigene Wertschätzung vermittelt werden.

"schmuckwerk" Foto: (c) Linde Arndt

„schmuckwerk“ Foto: (c) Linde Arndt

„schmuckwerk“ [Markus Schmidt]
Eine große Auslage mit außergewöhnlichem Schmuck der alle Sinne anspricht, von der Linie „schmuckwerk“, mit der die Firma Haarhaus schon lange zusammen arbeitet, zogen großes Interesse auf sich.

"Lieblingsstücke" Foto: (c) Linde Arndt

„Lieblingsstücke“ Foto: (c) Linde Arndt

„Lieblingsstücke“ [Hergit Ibach]
„Lieblingsstücke“ war mit echt ausgefallenen Taschen, Schuhen und „edlen Klamotten“ vertreten und es wurde eifrig anprobiert.

"Lingotage Bohn" foto: (c) Linde Arndt

„Lingotage Bohn“ foto: (c) Linde Arndt

„Lingotage Bohn“ [Christina Bohn]
Dann hatte Lingotage Bohn  ein großes Sortiment wunderschöner Dessous mit zarten Spitzen, aber auch in sportlich eleganter Form von bekannten Markenfirmen zu bieten. Auch hier großer Andrang. Die Überraschung war groß, als sich plötzlich eine kleine Gruppe junger Mädels, die sich unter die Gäste gemischt hatten, als  Dessous-Models präsentierten.

„Juwelier Haarhaus“ [Diana Marie]
Rundherum blieb noch genug Freiraum um die Vitrinen mit den kleinen Kostbarkeiten des Hauses Haarhaus zu betrachten und zu bestaunen und Diana Marie holte auch für manchen Kunden auf Wunsch  ein entsprechendes Exemplar hinter den Scheiben hervor, damit die Kundin es aus der Nähe betrachten, oder probeweise anlegen konnte.

Blumendeko von Ideen-Schmiede Foto: Linde Arndt

Blumendeko von Ideen-Schmiede Foto: Linde Arndt

„Ideen…Schmiede“ [Ramona Kuhnig]
Der gesamte Laden war mit sehr ausgefallenen Blumendekorationen von Ramona Kuhnig geschmückt und man konnte unmissverständlich die Handschrift ihres ehemaligen Meisters Jürgen Klostermann erkennen. Gelernt ist gelernt und die Kreativität überraschend anders und beeindruckend.

„Alina Schessler “ – Fotografin
Besonders erwähnt werden sollte aber auch noch die junge Fotografin Alina Schessler
, welche die Bilder für die
sehr ansprechende
Einladungskarte gemacht und gestaltet hatte und hierbei ein wichtiger Partner der Aktion war. Auch gestern beim Empfang hatte sie ihre Kamera wieder in vollem Einsatz.

Kein einziger Mann in der Nähe – Also doch nur „Weiberkram“?

Nein, auf gar keinen Fall. Es war eine Oase der schönen Dinge mit Wohlfühlatmosphäre und den wahren Grund für diese Veranstaltung führte Diana Marie auch in unserem persönlichen Gespräch aus:

„Unsere Philosophie ist größer. Unser Wunsch war es, viele Frauen aus unterschiedlichen Lebenssituationen miteinander zu verbinden und einen aktiven Austausch zu ermöglichen. Als Geschäftsfrauen in Gevelsberg und Ennepetal möchten wir unsere Städte stärken und zeigen, dass uns unsere persönlichen Kundenkontakte am Herzen liegen.

Wir sind mit Leidenschaft dabei und nehmen unsere Kunden Ernst ohne den Spaß dabei zu vergessen. Diesen Anspruch teilen wir alle vier und haben deshalb unsere Kundinnen zu einem gemeinsamen Event eingeladen.“

Diana Marie präsentiert Schmuck aus der Vitrine Foto: (c) Linde Arndt

Diana Marie präsentiert Schmuck aus der Vitrine Foto: (c) Linde Arndt

Und so war es schön für alle Anwesenden, nachdem man seinen Mantel an der Garderobe abgegeben hatte und nach dem Begrüßungs-Smoothie auch noch die Wahl zwischen verschiedenen leckeren Cocktails hatte, die an einer speziell dafür eingerichteten Bar gemixt wurden, das man alle Abteilungen aufsuchen, sich beraten lassen, die Eindrücke aufsaugen und den Abend „einfach nur genießen“ konnte. Die Stimmung war fröhlich und ausgelassen und immer wieder schnappte ich Worte auf wie „das ist ja mal eine tolle Idee“ oder „so schön hätte ich mir das gar nicht vorgestellt.“ Man hatte sich viel zu erzählen und, wie man feststellen konnte, es war wie auf einem großen Familienfest. Keiner blieb aussen vor, oder für sich alleine stehen. Kontakte wurden geknüpft, Erfahrungen ausgetauscht, Begeisterung geteilt. Wann kann man sonst schon einmal in aller Ruhe 4 Läden gleichzeitig durchstöbern.

Das war wirklich  rundum  ein Erlebnisabend und schon gestern bat man, diese Veranstaltung unbedingt bald einmal  zu wiederholen.

Alles in allem eine durchaus  gelungene Premiere für die Veranstalter.

Eine umfangreiche Fotogallery gibt es hier.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg


 

 

Kulturvolksfest am 1.Mai – Auftakt der 70.Ruhrfestspiele

 Singa Gätgens ist Moderatorin beim Kinderkanal KiKA und Botschafterin der Mitmach-Initiative „Kinder stark machen“ Foto: © BZgA

Singa Gätgens ist Moderatorin beim Kinderkanal KiKA und Botschafterin der
Mitmach-Initiative „Kinder stark machen“
Foto: © BZgA

[Recklinghausen] Zum Auftakt der 70. Ruhrfestspiele unter dem Motto „Mittelmeer – Mare Nostrum?“ findet am 1. Mai das traditionelle Kulturvolksfest statt. Das „Fest von allen für alle“ mobilisiert alle Generationen. Familien, Kultur und Gewerkschaftspolitik stehen dabei im Vordergrund. Rund um das Ruhrfestspielhaus erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm aus Musik, Artistik und vielen Mitmach-Aktionen für Jung und Alt. Eine Neuheit in diesem Jahr ist das Sparkassen-Clubraum-Finale auf der Musikbühne an der Dorstener Straße mit Bands aus dem Kreis Recklinghausen. Darüber hinaus freuen sich die Ruhrfestspiele über den Besuch des ver.di-Bundesvorsitzenden Frank Bsirske, der im Ruhrfestspielhaus gemeinsam mit weiteren Experten über die Entstehung struktureller Fluchtursachen diskutieren wird.
Auftakt ist die traditionelle Maikundgebung des DGB um 12.00 Uhr auf der BÜHNE VOR DEM RUHRFESTSPIELHAUS. Nach einem Grußwort von Bürgermeister Christoph Tesche hält Norbert Maus, Betriebsratsvorsitzender Auguste Victoria, die diesjährige Mai-Rede. Im Anschluss werden die 70. Ruhrfestspiele offiziell eröffnet.

Im KLEINEN THEATER geht es „echt tierisch…“ zu, wenn die Mini-Sinfos Recklinghausen/Herten, das Jugendsinfonieorchester Recklinghausen und die Neue Philharmonie Westfalen Korngolds „The Sea Hawk“, Survivors „Eye of the Tiger“ und Strawinskys „Feuervogel“ zum Besten geben. Musikalisch geht es weiter mit dem Flüchtlingschor Hannover und Werken von „Amazing Grace“ über Bizets „Carmen“ bis hin zu Beethovens „Ode an die Freude“. Im ZEPPELIN begegnen die Besucher im Figurenpantomimenspiel „Der Schöne und das Biest“ einem Schönen, der gar nicht so schön, und einem Biest, das gar nicht so biestig ist. In „Hör mir zu“ konfrontieren Alejandra Jenni Palma und Sebastian Gisi ihr Publikum in einer Mischung aus Akrobatik, Tanz und Sprache provokant mit dem aktuellen Umgang mit Geflüchteten.
Im RECHTEN SEITENFOYER im Ruhrfestspielhaus diskutieren PD Dr. Jochen Hippler, Politikwissenschaftler und Friedensforscher, Prof. Dr. Herbert Schui, Volkswirt und Mitbegründer der AG Alternative Wirtschaftspolitik und der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Bsirske unter dem Titel „Ursachen von und Gründe für Flucht“ über die Entstehung struktureller Fluchtursachen.

In der Ausstellung „Glückauf in Deutschland“ des IG BCEBezirks Recklinghausen erzählen türkische Lehrlinge über ihre Migration und Integration vor 50 Jahren. Im LINKEN SEITENFOYER erhalten die Besucher in offenen Proben einen Vorgeschmack auf das Theaterprojekt „wg. Deutschland“. Anschließend geht es von der Probebühne auf die Tanzfläche: Nach der Tango-Show mit Wiebke Harder und Arend Weitzel können die Besucher selbst das Tanzbein schwingen. DJ Consigliere legt auf.
Mit „DANCE“ startet auch das Programm im THEATERZELT: Hier zeigen die internationalen Tänzer von BBC (Best Boys Club) unter dem Titel „Nur Mensch sein“ einen Ausschnitt aus ihrem Projekt der „kumpane“-Kultur-Kampagne. „Dabkeh“ ist eine einzigartige Mischung aus Folklore, Breakdance und weiteren Tanzstilen, die die zehn jungen Tänzer aus Syrien und Palästina von Ojin – the survivor auf die Bühne bringen. In der
Choreographie „Unterwegs“ erzählt die Schule für Bühnentanz Robin Lynn die berührende Geschichte einer Reise? Oder Flucht? Unter dem Titel „The Doppelchor“ treffen der integrative Chor der Lebenshilfe e. V. Chorcan (Leitung: Felix Jensen) und der auf Initiative der Ruhrfestspiele gegründete Chor Kumpane mit Vest-Bürgern aus aller Welt (Leitung: Svetlana Svoroba) zusammen. Mit skurrilen Figuren, intelligentem Wortwitz und agiler Körpersprache erzählt das Theater Narrattak unter dem Titel „Arlecchino reloaded“ die Geschichte einer konfliktreichen Liebe zwischen Arm und Reich. In „The Audition“ setzen sich die jungen Künstler von ART.62 in einer Mischung aus Schauspiel, Tanz und Artistik mit den Ängsten, Träumen, Werten und Normen ihrer Generation auseinander.

Die MUSIKBÜHNE AN DER DORSTENER STRASSE steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Newcomer-Bands aus dem Vest. In acht Vorrunden haben 30 Bands aus Recklinghausen und Umgebung um den Einzug ins Finale des Sparkassen-Clubraums gespielt.
Am 1. Mai wird der Sieger des Jahres 2016 ermittelt, der beim Abschlusskonzert der Ruhrfestspiele am 18. Juni 2016 im Stadtgarten als Vorband spielen wird. Folgende Bands stellen sich dem Urteil von Jury und Publikum: BescheuAt (Datteln) mit Dadaistischem Punk, Voodoo Cowboys (Recklinghausen Süd) mit Hardrock, El Mobileh (Dorsten) mit Punkrock, Turtle Beach (Marl) mit Rock, The Juicy Dolls (Oer-Erkenschwick) mit
Punkrock, Arbeitstiere (Castrop-Rauxel) mit Rap-Rock, Tizzle (Herten) mit HipHop und Mower (Recklinghausen) mit Alternative Stoner Rock. Vor der Siegerehrung heizt die Gewinnerband des Sparkassen-Clubraums 2015 Threepwood ‘N Strings noch einmal kräftig ein. Begleitet wird der Konzert-Wettbewerb von den Peers der Präventionskampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), die Jugendliche auf Augenhöhe über die Risiken des Alkoholkonsums informiert und zu einem verantwortungsvollen Konsum motiviert.

Auf der WIESE AM HIRSCHGEHEGE wacht Rodrigo in der „Nanirossi Show“ eifersüchtig über seine Liebste Josephina. Dank akrobatischer Einlagen und komödiantischem Talent ganz zum Amüsement der Zuschauer. „Sómente“ erzählt ganz ohne Worte die poetische Geschichte eines einsamen alten Mannes, der auf einer Parkbank darauf wartet, dass etwas passiert – oder nur darauf, dass die Zeit vergeht.

Was Kinder alles können, wenn man ihnen Freiräume gibt, wird im „Kinder stark machen“- Erlebnisland der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit der Drogenhilfe Recklinghausen und Ostvest e.V. (DROB) und dem StadtSportVerband Recklinghausen e.V. auf der MITTLEREN WIESE HINTER DEM RUHRFESTSPIELHAUS eindrucksvoll vermittelt. An Mitmachstationen wie dem Niedrigseilgarten und dem Vertrauensparcours sowie auf der Spielbühne dreht sich alles um Mut, Anerkennung und Teamgeist. Mit dabei ist Singa Gätgens, KiKA-Moderatorin und Botschafterin von „Kinder stark machen“. Auf der WIESE AN DEN TENNISPLÄTZEN präsentieren sich Vereine und Initiativen mit Info-Ständen.
Und ÜBERALL UND NIRGENDS tauchen schräge Gestalten und Akrobaten auf: die Besucher erwartet eine luftige Show im Heliumballon, phantasievolles Stelzentheater, geheimnisvolle Spiegel, verrückte Spanier, musikalische Dickköppe, brasilianische Kampfkunst, magische Zaubertricks und vieles mehr. Darüber hinaus sorgen auf dem gesamten Gelände Spezialitäten aus der internationalen und der heimischen Küche für das leibliche Wohl.
Die Vestische richtet zwischen dem Recklinghäuser Hauptbahnhof bzw. dem Kreishaus und dem Ruhrfestspielhaus ab 10.21 Uhr einen Bus-Pendelverkehr ein.

Ennepetaler Sportausschuss hatte Schwimmunterricht

Sportausschuss 27.04.2016 Foto: Linde Arndt

Sportausschuss 27.04.2016 Foto: Linde Arndt

 

[jpg] Es war ein gefühlter Altersdurchschnitt jenseits der 80 im Sportausschuss Ennepetal. Na ja, vorher wurde das Sportlerheim am Dorma-Sportpark besichtigt, die Ennepetaler Besitztümer halt. Das machte Laune. Danach ging es aber wieder in das Rathaus um die Probleme welche die sportlichen Aktivitäten in einer Stadt mit sich bringen zu lösen. Nur was machen wenn die anwesenden Ratsmitglieder noch nie Sport getrieben haben oder sich nicht mehr daran erinnern? So kam es, wie es kommen musste, sie waren überfordert.

Es sollte über den Planungsstand eines Bike-Parks ein Zwischenbericht abgelegt werden. Das was sich da bot, war mehr als peinlich. Denn über das was ein Bike-Park ist oder sein könnte waren die Anwesenden noch nicht einmal im Ansatz informiert. Gott sei Dank waren einige Juegendliche anwesend die dem Fachbereichsleiter Palomba und den anwesenden Stadträten zur Hilfe kamen.

Es ist ein weites Feld des Radsports und geht wahrscheinlich auf das Mountainbiking der 70er Jahre zurück. In der Zwischenzeit hat sich vieles getan. Stand heute: Laufradtrack ab 2 Jahre, Pumptrack, Jumptrack, Urban BMX, Mountainbiker, Cross-Country oder Dirty Jump. Neben diesen Parks gibt es heute aber auch noch die Skater oder die neuen Snakeboarder. Alle haben jedoch eines gemeinsam, diese Sportler benötigen eine spezielle Strecke auf der sie über können. Nun ist der Bikerpark am Platsch in die Jahre gekommen, wird nicht gepflegt und augenscheinlich von den Sportlern nicht angenommen. Vor Jahren fragten Jugendliche an ob es nicht die Möglichkeit gäbe eine Mountainbikestrecke innerhalb Ennepetals auszuweisen. In der damaligen Aussprache löste dies bei den Ausschussmitgliedern einige Irritationen aus. So schob man dieses Anfrage an den Fachbereich, verbunden mit der Bitte um Informationen und Ausarbeitung eines Geländes. Jetzt hätte man schnell zu den Schwelmer Nachbarn gehen müssen. Denn in einem Wäldchen am Höhenweg hatten Jugendliche, ohne Segen der Verwaltung und Politik, eine Pumptrackstrecke in eigener Verantwortung gebaut. Als die Schwelmer Politik und Verwaltung allerdings davon erfuhr, wurde die Strecke in kurzer Zeit eingeebnet. Die Jugendlichen hatte man nicht erschossen, allerdings wollte man den Jugendlichen die Kosten aufs Auge drücken. So ist der Deutsche halt.

 

Im Ennepetaler Sportausschuss diskutierte man krampfhaft über Begrifflichkeiten dieses Sports, fand aber keine Nähe. Das Jugendliche mit diesem Sport ihre Fitness, ihren Mut oder ihre Körperbeherrschung trainieren wollen, darauf kam keiner im Ausschuss.

Dann kam das finanzielle ins Spiel, 10.000,– Euro hatte der Ausschuss eingesetzt – ein Taschengeld. Allerdings hatte man immer noch nicht eine Zielvorstellung, wie die Anlage modelliert werden sollte.

Obwohl der Ausschuss nicht wusste was da gebaut werden sollte, war dies schon zu teuer.

Daniel Heymann (CDU) verwies denn auch auf die angestrengte Haushaltslage der Stadt Ennepetal und wollte diese Strecke, falls gebaut, noch nicht finanziert sehen. Bei solch einer Sache geht es erst einmal darum mehrere Optionen herauszuarbeiten, dann sollte man die Optionen priorisieren und zu guter Letzt kalkulieren. Nach der Kalkulation und der Entscheidung kommt die Finanzierung, die entweder eine Eigenfinanzierung oder eine Fremdfinanzierung sein sollte. Tja, wirtschaften kann so einfach sein, wenn man sich an die Regeln hält.

Dabei gab es doch eine Alternative, diese saß in den Zuschauerbänken. Die Jugendlichen selber in Eigenregie diese Strecke aufbauen lassen. Gelände haben wir in Ennepetal genug. Was ist denn mit der Verantwortung die man einem Jugendlichen zutrauen darf? Jugendliche wollten noch nie von der Erwachsenenwelt gegängelt werden, auch heute nicht. Also rein in die Verantwortung und den Jugendlichen ein probates Gelände zuweisen und für einen Euro verpachten. Die Stadt hätte die Verantwortung vom Tisch, falls es hier ein Problem gibt. Man muss die Jugendlichen ja nicht alleine lassen, sondern Hilfestellungen bei Bedarf anbieten. In der Wirtschaft nennt man diese Führung „Management by Exception“, so erhält man verantwortungsbewusste Bürger.

Aber der Sportausschuss redete ja nur, von einer Anlage die auf dem Bronzetablett serviert werden soll. Ob dann aber Nutzer kommen, kann man getrost bezweifeln. So sollten die Ausschüsse bei ihren „Leisten“ bleiben und evtl. den nächsten Wirtschaftsbetrieb mit 2 Millionen bezuschussen, da weiß man doch direkt was man hat und wem man das gibt.

Nachfolgend habe ich einmal ein paar Strecken herausgesucht um zu zeigen, worum es bei dieser Thematik eigentlich geht.

 

Eine Strecke als Video aus Spanien (https://www.youtube.com/watch?v=iXypOPUNklI), die offensichtlich in Eigenregie erbaut wurde.

Eine Strecke als Video aus New York (https://www.youtube.com/watch?v=itBt2yblZ3E), diese Strecke wurde von der Firma Velosolution erbaut.

Eine Strecke als Video Freeriding und Dirt Jumping aus der Slowakei ( https://www.youtube.com/watch?v=Qep24mEkzJw) diese Strecke in Eigenregie.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Französische Praktikanten suchen Gastfamilien in Gevelsberg

gevels-vendo[Gevelsberg] Im Rahmen der Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Vendôme werden drei junge Vendômer Praktika in Gevelsberg absolvieren und suchen Gastfamilien, die in Gevelsberg wohnen.
Paul Masson (16) wird vom 11.07. – 05.08216 und Alban Morali (17) vom 11.07.-05.08 oder alternativ vom 01.08.-26.08.2016 in Gevelsberg sein. Alix Bonnier (19) absolviert vom 11-29.07.2016 ein Praktikum in Gevelsberg. Alle Drei haben Deutsch als Fremdsprache in der Schule gelernt.
Vielleicht können Sie sich vorstellen, einen der jungen Vendômer über den genannten Zeitraum oder für zwei Wochen in Ihre Familie aufzunehmen oder kennen vielleicht jemanden, der hierzu bereit wäre?
Die Stadt Gevelsberg hofft auf Ihre tatkräftige Unterstützung und steht für weitere Rückfragen gerne zur Verfügung. Ansprechpartnerin bei der Stadt Gevelsberg ist Frau Korte, Telefon 02332/ 771174 und E-Mail sylvia.korte@stadtgevelsberg.de.

International renommierte Choreographen beim Tanz Quartett

[qem]
[Hagen – Gastbeitrag Jan-Phillipp Leicher  ] Am kommenden Samstag (30.04.2016) findet die Premiere “Tanz Quartett” im Theater Hagen statt. Erstmals mit vier Choreographen werden jeweilig aneinander folgende Balletwerke von verschiedenen Künstlern getanzt.

ricardo

Ricardo Fernando berichtet, dass er sehr stolz sei erstmals mit vier Choreographen, davon zwei weltweit Gefragten zusammen zu arbeiten. Die ersten Durchläufe sind sehr gut verlaufen aber es sei noch viel zu tun bis zur Premiere.

Beginnen wird die Premiere mit dem Werk Blushing von Marco Goecke. Marco Goecke feiert seit 16 Jahren ein Wiedersehen auf der Hagener Bühne. Im Jahr 2000 führte er hier in Hagen seine erste Choreographie mit dem Titel “Loch”. Blushing das heißt so viel wie rot anlaufen oder erröten. Das Werk wird mit der Musik von Tom Waits und Garbage begleitet.

Das zweite Werk wird von Choreographen Raimondo Rebeck (im Bild rechts) geleitet und nennt sich Blind Dreams. Der geborene Berliner begann 2008 erstmal mit der Choreographie. Seit dem hatte er die Möglichkeit mit vielen außergewöhnlichen Künstlern zusammen zu arbeiten. Sein Werk ist eine tänzerische Annäherung zum Thema Blindheit. Raimondo Rebeck sieht Blindheit nicht als Behinderung sondern als Beeinträchtigung im Lebensalltag. Durch die Beeinträchtigung der Mutter hat er sich für dieses Thema noch mehr geöffnet und will dies in seinem Werk wiederspiegeln. Durch das Tänzerische symbolisiert er die Blindheit mit den Farben schwarz und weiß, die Fantasie aber wird das einzige farbige Symbol auf der Bühne sein. Begleitet wird dieses Werk von einer esthetischen und melodischer Musik. Er selber sagte, dass die ganze Compagnie “ganz heiß” sei und er sich selbst noch nicht entscheiden könne, wen er für die Premiere nimmt.

Das dritte Werk leitet Cayetano Soto mit dem Namen Fugaz. Das Werk hat er für seinen an Krebs gestorbenen Vater gewidmet. Mit der Hagener Compagnie studiert er jetzt dieses Werk neu ein. Das Werk selber dreht sich um den Tod und wie nahe wir diesem sind. Begleitet wird dieses Werk von einer extrem poetischen Musik sagte Ricardo Fernando.

Das letzte Werk ist von dem Hagener Ballettdirektor Ricardo Fernando mit dem Titel Tangata. Dieses Werk erhielt schon in zwei Ländern eine Premiere und wird in Hagen mit dem vollen Orchester begleitet. Die Mischung aus Tango und Fuga gibt einen kleinen Einblick über das rhythmische Werk.

Der Ballettabend dauert zwei Stunden und zehn Minuten und beginnt um 19:30 Uhr.

Restkarten sind noch erhältlich unter www.theaterhagen.de.

Jan-Phillipp Leicher

Den Sommer mit einem Fest begrüßen

Sommerfest Foto: (c) Parlament

Sommerfest Foto: (c) Parlament

[Schwelm] Der Mai ist gekommen und die Nachbarschaft zum Parlament eröffnet mit ihrem Sommerfest die Heimatfest-Saison 2016. Um die finanziellen Mittel für das diesjährige Heimatfest wieder zu erwirtschaften, ist es nicht die schlechteste Idee, dies bei einer tollen Feier zu machen. Daher lädt die Nachbarschaft zum Parlament alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schwelm am 27. und 28. Mai 2016 zu ihrem diesjährigen Sommerfest ein. Auf dem Parkplatz am Hallenbad erleben Sie, wie die Schwelmer sich amüsieren und feiern können. Beim Fußballturnier kann jeder Besucher seiner Mannschaft die Daumen drücken. Nach dem Wikinger-Schach können sich die Kinder frisch geschminkt auf der Hüpfburg austoben. In unserem Zelt sind unsere Besucher auch vor schlechtem Wetter geschützt und das auch dann noch, wenn andere Märkte schon Feierabend haben. Unser Musikprogramm lässt auch in diesem Jahr keine Wünsche offen. Für das leibliches Wohl unserer Besucher ist in traditioneller Form gesorgt. Und wer von einem frisch gezapften Bier zu späterer Stunde auf einen Cocktail umsteigen möchte, ist bereits jetzt dazu herzlich eingeladen. Wir freuen uns auch in diesem Jahr auf unsere Gäste. Kinderschminken, Hüpfburg, Wikinger-Schach, Musik, Gewinnspiele, Fußballturnier, Kaffee und Kuchen, leckere Speisen, alles gegen den Durst, damit lässt sich der Sommer begrüßen.

Schwelm, den 24. April 2016

Die Schwelmer Initiative erhält breite Unterstützung durch den Einzelhandel!

v.l. Dr. Ilona Kryl, Norbert Meese, Rainer Zachow Foto: (c) Linde Arndt

v.l. Dr. Ilona Kryl, Norbert Meese, Rainer Zachow Foto: (c) Linde Arndt

[Schwelm] Der Informationsstand der Initiative „Unser Rathaus ! Unsere Entscheidung ! Unsere Zukunft !“ war durchgehend, trotz der kühlen Witterung, gut besucht. Über 400 Bürgerinnen und Bürger kamen gezielt zum Stand, um mit ihrer Unterschrift die Initiative für ein Rathaus in der Mitte zu unterstützen.

„Das wurde aber auch endlich Zeit, dass es losgeht“,

so der einheitliche Tenor vieler Besucher.
Insbesondere die breite Unterstützung durch den Einzelhandel in der FuZo hat die vielen Helfer und Unterstützer des Bürgerbegehrens darin bestärkt mit ihrem Einsatz auf dem richtigen Weg zu sein, stößt doch die Entscheidung des Rates bei vielen der alteingesessenen Händler auf Unverständnis.
Zur Stärkung der vielen Helfer gab es von der Metzgerei Ranft eine leckere Bratwurst, die bei den niedrigen Temperaturen dankbar angenommen wurde.

Interessierte Bürger bei der Infoveranstaltung Foto: (c) Linde Arndt

Interessierte Bürger bei der Infoveranstaltung Foto: (c) Linde Arndt

Die Initiative zum Rathausstandort wird an den nächsten Samstagen zum Informationsaustausch den Bürgerinnen und Bürgern, jeweils von 10.30 Uhr bis 13.00 Uhr am Bürgerplatz zur Verfügung stehen.
Der breite Unterstützerkreis wird in den nächsten Wochen auch von Haustür zu Haustür gehen, um für das Anliegen zu werben und Gelegenheit zur Unterschrift zu geben.
Die Initiatoren bedanken sich auch auf diesem Wege sehr herzlich für die Resonanz und die positive und auch kritische Begleitung dieses demokratischen Prozesses, zeigen doch die Reaktionen, dass Schwelm lebt und die Bürgerinnen und Bürger sich nicht politikverdrossen zurückziehen.

An Tagen wie diesen wird die VER zur kleinsten Kulturbühne im EN-Kreis

v.l. Thomas Schulte, Stefan Wiesbrock, Urs Fuchs, Ulla van Daelen foto: (c) Linde Arndt

v.l. Thomas Schulte, Stefan Wiesbrock, Urs Fuchs, Ulla van Daelen – Foto: (c) Linde Arndt

[la] Es ist nun schon das dritte Mal gewesen, daß der Geschäftsführer der VER, Thomas Schulte, die Räumlichkeiten seines Verkehrsbetriebes für einzigartige kulturelle Veranstaltungen geöffnet hat.
Dicht an seiner Seite der Partner für diese Veranstaltungen, der  Schwelmer Gitarrist Stefan Wiesbrock, der im heimischen Raum wohl allen bestens bekannt sein dürfte. Er ist gleichfalls Singer/Songwriter und seit über 40 Jahren auf kleinen und großen Bühnen in der Musikwelt unterwegs. Sein Repertoire aber auch sein Netzwerk zu exzellenten Künstlern gilt inzwischen als heisser Tipp für gelungene kulturrelle Inszenierungen. Und so weiss er immer wieder aussergewöhnliche Musiker oder Sänger zu engagieren.

Mit „Linie 1“ und ihrer legendären historischen Straßenbahn wurde eine Location geschaffen, die einzigartig für NRW sein dürfte.
So waren Linie1 -Vol.1 mit „Fingerfood“ im Juni 2015 und Linie1 -Vol.2  mit „Stout“,  der Irish-Folk-Band im Oktober 2015 absolute Highlights, deren ungetrübte Fortsetzung nun mit Linie1 -Vol.3  „Harp goes Pop“ mit Ulla van Daelen (Harfe) und Urs Fuchs (Bass/Perkussion) erfolgte. Viel Prominenz aus Wirtschaft und Politik war an diesem Abend wieder vertreten, ein Zeichen, dass diese Veranstaltungen ein breites Publikum interessiert.

 

Ulla van Daelen Foto: (c) Linde Arndt

Ulla van Daelen Foto: (c) Linde Arndt

Denkt man an Harfespielen, dann denkt man an ein großes Orchester, wo dieses Instrument eigentlich eher eine bescheidene Rolle spielt und eher dezent plaziert ist. Ulla van Daelen hat die Harfe aus diesem Schattendasein geholt. Ulla van Daelen hat mit ihren Interpretationen auf der Harfe einen eigenen Stil entwickelt,  der das Publikum von Anfang an in ihren Bann zog und für begeisterten Applaus sorgte. Hatte anfangs noch irgend jemand gedacht, wie verträgt sich Jazz-, Soul – und Pop mit diesem klassischen Instrument, so musste er schon nach den ersten Minuten gestehen, ja, das ist wieder eine musikalische, außergewöhnlich Bereicherung, wirklich etwas Besonderes. Sie selbst war mit Leib, Seele und Herz bei der Sache und man entnahm den sprühenden Augen, das war ihr Ding, das lebt sie. Sie moderierte in lebendiger Weise das Programm und überraschte sogar mit „Model“ von Kraftwerk. Urs Fuchs war ein wunderbarer Begleiter, der sie nicht nur mit Bass und Perkussion unterstützte, sondern das Zusammenspiel belebte.

Urs Fuchs Foto: (c) Linde Arndt

Urs Fuchs Foto: (c) Linde Arndt

In der Pause gab es viele  anregende Gespräche zwischen den Besuchern. Man nutze die Pause auch um sich beim Veranstaltungsteam filmriss mit Getränken zu versorgen. Auch diesesmal hatte das Team von  Café Kartenberg  wieder eine Vielzahl von kleinen Köstlichkeiten aufgetischt. Für mich bei meiner augenblicklich selbst verordneten Ernährungsumstellung ein harter Test. Habe zwar durchgehalten und somit bestanden, aber leicht ist es mir bestimmt nicht gefallen, kenne ich doch diese einmalig leckeren Häppchen. (Okay, demnächst wieder). Auf jeden Fall waren die anderen Gäste davon sehr angetan und genossen die Pause somit doppelt.

Es war ein beschwingter, bereichernder Abend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Dank auch wieder an die vielen engagierten HelferInnen der VER, insbesondere Sabine Noelke, die mit den Vorbereitungen und den Ausführungen neben ihrem normalen täglichen Arbeitsablauf schon sehr beschäftigt waren. Und es ist wieder einmal hingekommen und alle können rundum zufrieden sein.

Wer nicht dabei sein konnte hat echt etwas versäumt. Ich würde beim nächsten Konzert, dass im Herbst 2016 vorgesehen ist, auf jeden Fall empfehlen, Karten vorher zu reservieren, bzw. zu ordern und mich nicht auf die Abendkasse verlassen, denn es könnte eng werden.

Eine umfassende Fotogallery finden Sie hier.

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Linde Arndt von EN-Mosaik für Ennepetal (und die Nachbarstädte)


VER-Mitteilung zum Warnstreik

Die VER informiert darüber, dass am Mittwoch, den 27. April, aufgrund der angekündigten Warnstreiks durch die Gewerkschaften von Betriebsbeginn bis ‐ende im gesamten Verkehrsgebiet das reguläre Fahrtenangebot im Busverkehr entfällt. Der gesamte Schülerverkehr wird an diesem Tag nicht gefahren.
Ansonsten wird die VER nach einem eingeschränkten Fahrplan unterwegs sein. Bedient werden 12 Linien (141*, 371, 511, 551, 552, 553, 561, 562, 608*, SB37*, SB38, SB67) in der Zeit von ca. 6 Uhr und 20Uhr. Auf den Linien SB37 und 608 wird nur bis zur Stadtgrenze gefahren.
Vorsorglich weisen wir darauf hin, dass aufgrund des Warnstreiks die Mobilitätsgarantie entfällt.
Bitte beachten Sie auch: Das VER-KundenCenter in Schwelm, Bahnhofplatz 2, bleibt am Mittwoch, den 27. April, geschlossen
Bereits am Dienstag 26. April kommt es streikbedingt zu Einschränkungen in den Bedienungsgebieten der Straßenbahnen AG (BOGESTRA) und der Essener Verkehrs AG (EVAG). Auf den Linien SB37 und 141 kommt es zu folgenden Veränderungen:
Linie SB37:
o Alle Fahrten verkehren nur auf dem Linienweg zwischen Ennepetal – Schwelm – Sprockhövel-Haßlinghausen und Hattingen Mitte.
o Der Streckenabschnitt zwischen Hattingen Mitte und Bochum Hbf. wird nicht bedient.
Für die Linie 141 gilt am 26. April:
o Alle Fahrten verkehren nur auf dem Linienweg zwischen Hattingen-Welper Markt – Hattingen Mitte und Essen-Burgaltendorf Burgruine.
o Der Streckenabschnitt zwischen Hattingen-Engels und Essen-Heisingen Baldeneysee entfällt.
Nähere Informationen erhalten Sie auch unter www.ver-kehr.de

Die Privaten erzielen mehr als nur ein Achtungserfolg bei den Grimme Awards

Grimme Award im Grimme-Institut Marl Foto: (c) Linde Arndt

Grimme Award im Grimme-Institut Marl Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Es ist immer spannend wenn das Grimme Institut die Preisträger bekannt gibt und ehrt. Diesmal war es der 52. Grimme Award der vergeben wurde.
Immer wieder wird mit diesem Preis auch der Zustand des deutschen Fernsehens sichtbar. In den letzten Jahren zeichnete sich ein Wettbewerb zwischen den öffentlich rechtlichen Anstalten, ARD und ZDF und den Privaten, SAT1, RTL oder PRO Sieben, ab. Dieses Jahr machten die Privaten gegenüber ARD und ZDF das Rennen.
Großes Aufsehen (Nicht wirklich) machte der Preis für Jan Böhmermann für seine Sendung „Neo Magazin Royale“ – eine satirische Late-Night -Show. Wie allseits bekannt bliebt Jan Böhmermann den Feierlichkeiten zur Grimme-Preis Verleihung fern. Wir wollen uns aber jetzt nicht an dem Medienrummel um Jan Böhmermann beteiligen – es ist eine Satire und gut ist.

Es gab dieses Jahr einen qualitativen Schub nach oben, wobei besonders die Serien eine Renaissance feierten.

Unsere Redaktion will ihnen einige der Preis die uns inspirierten näherbringen.

Patong Girl (ZDF)

Erstausstrahlung: Dienstag, 28.12.2015, 0:05 Uhr, ZDF

Grimme-Award für Pantong Girl v.l. Max Mauff und Aisawanya Areyawarrana Foto:(c) Linde Arndt

Grimme-Award für Pantong Girl v.l. Max Mauff und Aisawanya Areyawarrana Foto:(c) Linde Arndt

Es geht um den Sohn einer recht bürgerlich spießigen deutschen Familie. Die Familie macht in Thailand zu Weihnachten Urlaub. Es läuft nicht alles ganz rund mit dem Urlaub, die Unterbringung ist in der Nähe eines Vergnügungsviertels und auch sonst hatte sich die Familie den Urlaub ganz anders vorgestellt. Der jüngere Sohn von den beiden Söhnen vergnügt sich in dem Urlaubsdomizil und verliebt sich in die Thailänderin Fai (Aisawanya Areyawattana). Diese Liebe wird von Fai auch erwidert.
Als die Familie zurück fahren will, eröffnet Felix seiner Mutter, dass er mit Fai in Thailand zusammen bleiben will. Die Mutter ist entsetzt, vermutet sie doch in Fai eine Prostituierte. Felix hält seiner Mutter den Spruch „Man sieht nur mit dem Herzen gut“, von Antoine de Saint-Exupéry vor, den sie ihm in der Kindheit beigebracht hatte und legt auf. Auf der Fahrt zu Fais Eltern eröffnet Fai Felix, dass sie ein „Lady Boy“ ist. Felix ist verblüfft, steht aber zu seiner Liebe mit Fai.

Was den Film so sehenswert macht, er kommt so unaufgeregt daher. Die Story gäbe doch einen Moral- oder sogar einen Pornostreifen her. Nichts dergleichen. Es ist eine Liebesgeschichte die zwei junge Menschen tagtäglich erleben. Ja, es gibt sogar ein Happy End. Aisawanya Areyawattana ist ein „Lady Boy“, nur haben diese „Lady Boys“ in Thailand eine viel höhere Akzeptanz als in Deutschland. Denn der Buddhismus spricht von einer Seelenwanderung, die in diesem Falle nicht unbedingt mit den beiden Geschlechtern auskommt. Wie praktisch.
Wenn die Liebesgeschichte da nicht wäre, wäre dieser Film eine wunderbare Dokumentation über sexuelle Toleranz und Möglichkeiten des Zusammenlebens von zwei Menschen die bei uns sicher ihre gesellschaftlichen Probleme hätten. Vorurteile, Klischees oder Ängste gibt es in diesem Film nicht, es geht um die ganz normale Annäherung zweier Menschen die die Liebe halt ausgesucht hat. Felix und Fai könnten in Deutschland aber auch in anderen Ländern Brückenbauer sein, aber die Liebe der Beiden hat die Gräben ja schon zugeschüttet. Susanna Salonen hat mit ihrer Regie einen wunderbaren Film gemacht, der ein abgleiten in populistische Sphären unmöglich macht und das menschlich alltägliche ganz in den Vordergrund stellt.

Marhaba – Ankommen in Deutschland (n-tv)

Erstausstrahlung: ab Freitag, 25.09.2015, n-tv

Constantin Schreiber (Spezial für Reaktion und Moderation) Marhaba - Ankommen in Deutschland Foto: (c) Linde Arndt

Constantin Schreiber (Spezial für Reaktion und Moderation) Marhaba – Ankommen in Deutschland Foto: (c) Linde Arndt

So sollte Integration sein wie Constantin Schreiber seine Sendung aufgebaut hat. Immer sind es einige Minuten in denen uns Constantin Schreiber in die Welt des Zusammenlebens und „Von-einander-lernens“ führt. Constantin Schreiber hat eine ganze Zeit in den arabischen Ländern gelebt und spricht fließend arabisch. Der Sender N-TV, der zur RTL-Mediengruppe gehört, hat sich  mit Marhaba ein Format geschaffen, welches für diesen Sender außergewöhnlich ist.
Constantin Schreiber sucht sich einen syrischen Koch aus, geht mit ihm in eine deutsche Küche, um mit ihm die Unterschiede die zwischen den beiden Küchen besteht herauszuarbeiten. Nebenbei: Es gibt keine wesentlichen Unterschiede. In einem Nebensatz, in Syrien isst man sehr gerne und viel süße Speisen, die mit Honig gesüßt werden. Das sind aber keine Besonderheiten, sondern mehr Geschmacksrichtungen die wir in Deutschland im Nord/Süd Dialog auch haben.
Es ist eine Sendung die im Internetfernsehen gezeigt wird, wenn arabisch gesprochen wird, wird deutsch im Zeilenformat eingeblendet, wenn deutsch gesprochen wird, wird arabisch eingeblendet. So steht der syrische Koch dem deutschen Koch gegenüber und sie stellen fest, wir könnten zusammen arbeiten, nur dürfen wir nicht.
Warum? Der Gesetzgeber will das nicht.
Die Sendung kommt nicht moralisierend, mitleidseregend oder besserwisserisch, sondern zeigt die kulturellen und alltäglichen Unterschiede denen ein Kriegsflüchtling in Deutschland ausgesetzt ist. Schreiber bleibt aber hier nicht stehen, sondern zeigt auch Wege wie man die Unterschiede meistern kann, ohne sich selber zu verlieren. Gelungen ist aber auch der Verbreitungsweg indem die Sendung über das Internet gesendet wird. Denn der erste Kontakt mit der medialen Außenwelt findet in der Regel über die mobilen Smartphones statt. Es ist die gute alte Aufklärung die Schreiber hier betreibt. Nebenbei erfährt der deutsche „Ureinwohner“ von seinem Land etwas, was ihm (dem Ureinwohner) nicht mehr erinnerlich war.

Club der roten Bänder (VOX)

Erstausstrahlung: ab Montag, 09.11.2015, 20:15 Uhr, VOX

Grimme Award für "Club der roten Bänder" v.l. Tim Oliver Schultz, Luise Befort, Timur Bartels und Ivo Kortlang Foto: (c) Linde Arndt

Grimme Award für „Club der roten Bänder“ v.l. Tim Oliver Schultz, Luise Befort, Timur Bartels und Ivo Kortlang Foto: (c) Linde Arndt

In einem Krankenhaus auf einer Station verbringen mehrere Jugendliche die an Krebs erkrankt sind und den Alltag im Krankenhaus zwischen Operationen und Streiche spielen verbringen. Die Jugendlichen haben sich zusammen gefunden und die roten Operationsbänder weist sie als „Banden“ Mitglieder aus. Jonas (Damian Hardung) soll der Unterschenkel amputiert werden. Am Vorabend beschließen die Jugendlichen eine Abschiedsparty für den Unterschenkel von Jonas zu geben. Leo (Tim Oliver Schultz ) der Zimmernachbar von Jonas, will ein Mädchen zu dieser Feier einladen. Hier kommt Emma (Luise Befort) die an einer Essstörung leidet ins Spiel.
Die Jugendliche bauen sich in diesem Krankenhaus ihren eigenen Kosmos mit eigenen Regeln. Ihr Verständnis als Gruppe führt sie zwanglos in eine Welt voller Lebensfreude, obwohl die Krankheiten dies nicht zulassen würden. Es sind 10 Folgen in der ersten Staffel. Wie die Planung aussieht, soll es eine zweite Staffel geben.

Es ist ein Drama erster Güte. Gleichzeitig kommen diese Jugendlichen nicht mit der Mitleidsschiene daher, ihr Credo, wir wollen Leben auch in diesem von uns gezimmerten Kosmos. Das zuweilen der Wechsel von Tragik zur Komik zu schnell für den Zuschauer daher kommt macht einen gewissen Reiz. Die Erwachsenenwelt wird, so möglich, vollkommen ausgeblendet. Durch die Krankheit haben die Jugendlichen Narrenfreiheiten, die sie den Zwängen der Erwachsenenwelt entziehen. Irgendwie erinnert die Sendung an den französischen Film „Ziemlich beste Freunde“ mit François Cluzet und Omar Sy, auch hier geht François Cluzet mit seiner Krankheit um als wolle er ein Leben in der fast Regungslosigkeit in vollen Zügen genießen, dies wurde ihm aber nur durch Omar Sy als Driss ermöglicht der ihm eine andere Sicht auf sein Leben eröffnete.
Es werden Grenzen überschritten, die man Angesicht der dramatischen Lebensumstände normalerweise nicht überschreitet.

Unsere Redaktion hat diese prämierten Werke deshalb ausgesucht, nicht weil sie besser sind als die anderen, vielmehr machen diese Geehrten einen Tabubruch. Über Sexualität spricht man nicht und schon gar nicht wenn auch noch irgendwie die Homosexualität oder Transsexualität ein Thema ist.
Oder man spricht zwar über die Integration der Kriegsflüchtlinge, kann aber keine pragmatischen Konzepte vorweisen. Und Krebs, überhaupt Krankheiten, werden am besten in die Banlieue einer Stadt verband.

So sind unserer Meinung nach alle drei Werke gute Beispiele die Rührseligkeiten die manchen Filme anhängen vergessen zu machen.

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Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Marl
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