Spende an das Jugendzentrum

Spendenübergabe für das Jugendzentrum  v.l. Bernd Scheller und Imke Heymann  Foto: D. Heymann

Spendenübergabe für das Jugendzentrum v.l. Bernd Scheller und Imke Heymann Foto: D. Heymann

[Ennepetal]  Am Sonntag, den 12.7.2015, waren rund 70 Ennepetaler der Einladung der Bürgermeisterkandidatin Imke Heymann zu Führungen durch die Kluterthöhle gefolgt. Da die Führungen und Erfrischungen kostenlos angeboten wurden, äußerten einige der Gäste den Wunsch, als kleines Dankeschön, etwas für einen guten Zweck spenden zu wollen. Da die Erfrischungen auf der Tanzinsel direkt vor dem Jugendzentrum gereicht wurden, schlug Patrice Cailly vor, die Spenden dem Jugendzentrum zukommen zu lassen. Am Montag wurden dann die Spenden des Tages direkt an den  Leiter des Jugendzentrums Bernd Scheller übergeben, um damit zum Beispiel neue Spiele oder andere Dinge anzuschaffen, die direkt den Jugendlichen zu Gute kommen. Insgesamt kamen knapp 160 € zusammen.










„Frauen in Führungspositionen“ Diskussion mit MdB Dr. Ursula von der Leyen

Am 22.07.2015 findet um 19 Uhr im Industriemuseum der von Frau Imke Heymann veranstaltete Diskussionsabend „Frauen in Führungspositionen“ statt.

Dr. Ursula von der Leyen   Bildquelle:  Laurence Chaperon

Dr. Ursula von der Leyen Bildquelle:
Laurence Chaperon

Obwohl sich die deutschen Unternehmen bereits vor mehr als 10 Jahren verpflichtet haben, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen, sind Frauen in Spitzenpositionen immer noch deutlich in der Minderheit. Hierbei richtet sich der Fokus meist auf die Vorstände und Aufsichtsräte der DAX Unternehmen, obwohl die meisten Vorstände und Geschäftsführer in mittelständischen Unternehmen tätig sind. Gerade im produzierenden und verarbeitenden Mittelstand besteht häufig die Herausforderung, dass einfach sehr wenig Frauen mit der notwendigen Qualifikation dort tätig sind.

Beim Diskussionabend „Frauen in Führungspositionen“ soll das Thema von verschiedenen Sichtweisen beleuchtet werden.

Die Bundesministerin der Verteidigung, Frau Dr. Ursula von der Leyen MdB, kommt nach Ennepetal und wird in einem Impulsvortrag „Aktiv. Attraktiv. Anders – Frauenförderung beim Arbeitgeber Bundeswehr“ vorstellen, welche Wege bei der Bundeswehr beschritten werden, um aktiv Frauenförderung in einer klassischen Männerdomäne zu betreiben.

Für die anschließende Diskussion mit der Ministerin konnten Vertreter namhafter regionaler und überregionaler Unternehmen gewonnen werden:

  • Volker Schlinge, Geschäftsführer Personal, GALERIA Kaufhof GmbH

  • Dieter Siekermann, ehem. Geschäftsführer Ferdinand Bilstein GmbH & Co. KG

  • Mirja Becker, Director Group HR bei der DORMA Holding GmbH + Co. KGaA

  • Andrea Schmitz, Head of Employer Branding, Inclusion & Diversity, Employee Engagement METRO GROUP

Bitte haben Sie Verständnis, dass die Anzahl der Teilnehmer begrenzt ist und eine Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung möglich ist. Teilnahmewünsche können an info@cdu-ennepetal.de gerichtet werden.

Dem griechischen Premierminister Tsipras wurde nichts geschenkt

 

Alexis Tsipras, Angela Merkel, Donald Tusk  Fotos und Fotocollage (c) Linde Arndt

Alexis Tsipras, Angela Merkel, Donald Tusk Fotos und Fotocollage (c) Linde Arndt

[jpg] Wenn man so will soll der Ratspräsident Donald Tusk die Verhandlungen gerettet haben. Als Bundeskanzlerin Angela Merkel, Premierminister Alexis Tsipras schon die Verhandlungen ergebnislos beenden wollten und auf dem Weg zur Tür waren, soll Ratspräsident Donald Tusk dazwischen gegangen sein und beiden verboten haben den Raum zu verlassen. Ratspräsident Donald Tusk wollte die Einigung hier und jetzt. Denn es waren weitreichende Schritte die Griechenland schon zugesagt hatte um diesen „Grexit“ zu verhindern. Der Vorschlag von dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble, Griechenland temporär für bis zu 5 Jahren austreten zu lassen, ging vielen der Teilnehmern zu weit. Die Deutschen wollten ihre Rache so wurde  aus dem Kreis der Verhandlungsführer kolportiert. So wurde der deutsche Finanzminister auch immer wieder mal  wegen der wahrgenommenen Blockadehaltung des Finanzministers von den Sitzungsteilnehmern angegangen.
Nebenbei bemerkt, hat Deutschland bisher keinen einzigen Cent an die Griechen gezahlt, im Gegenteil hat Deutschland in dreistelliger Millionenhöhe sogar am Elend der Griechen verdient. Bigotterie soll den deutschen Teilnehmern vorgeworfen worden sein. Schäuble soll sich sogar gegen die seiner Meinung nach vorhandene Bevormundung gegenüber seiner Person beschwert haben. Die meisten Teilnehmer sollen die beiden maßgeblichen Sitzungen jedoch positiv angegangen haben. Für sie gab es nur ein Ziel, den Austritt Griechenlands zu verhindern. Nach 17 Stunden um 9:00 h war es denn auch so weit, dass alle Beteiligten die Einigung auf den anberaumten Pressekonferenzen mitteilen konnten.

Wie gesagt, es ist nur eine Einigung, damit ist der „Grexit“ nur noch ein drohender Schatten, der aber jederzeit wieder ins Licht gestellt werden könnte.

Heute, am 13. Juli 2015, werden die Euro-Finanzminister wieder zusammentreten um eine Brückenfinanzierung für Griechenland von 25 Mrd. Euro auf den Weg zu bringen. Die Banken weiter geschlossen zu haben, würde noch größeren wirtschaftlichen Schaden in Griechenland anrichten. Es ist der erste Schritt von einer Reihe der sogenannten „prior acts“ die ausgehandelt wurden. Diese „prior acts“ sind in der Abfolge so gehalten, dass eine Vertrauensbasis wieder hergestellt werden wird.

Bis Mittwoch wird das griechische Parlament die Einigung grundsätzlich beschließen müssen und die ersten Gesetze auf den Weg bringen müssen. Im weiteren Verlauf muss Griechenland einen Fond anlegen in den die Erlöse aus den Privatisierungen überwiesen werden. Die Privatisierungen sollen nicht sofort erfolgen, sondern in einem Zeitraum in der es wirtschaftlich Sinn macht den Verkauf von Staatseigentum ins Auge zu fassen. 50% aus diesem Fond soll der Schuldentilgung zugeführt werden, der Rest soll für Investionen in die griechischen Wirtschaft fließen. Die Verwaltung des Fonds, und das war wichtig, wird bei Griechenland liegen.
Einen Schuldenschnitt (Haircut) wird es nicht geben, es wird aber eine Umstrukturierung der Schulden vorgenommen werden.
Der IWF ist weiter beratende Instanz oder auch als Geldgeber dabei, hier werden noch Gespräche geführt werden müssen.

Der Finanzbedarf für Griechenland wird auf über 80 Mrd.Euro geschätzt über den aber erst gesprochen wird nachdem am Mittwoch dem 15. Juli das griechische Parlament das sogenannte „Front loading“, also die ersten Schritte beschlossen hat.

Die Verhandlungen unter den Teilnehmern, so wohl der Finanzminister als auch der Regierungschefs fanden unter einer Stimmung statt, die vereinzelt als brutal oder rüde bezeichnet wurde. Ein Verhandlungsteilnehmer sagte sogar, Alexis Tsipras hat man gekreuzigt.

Nun warten alle gespannt auf den ersten Schritt den die Griechen am Mittwoch gehen müssen. Dies ist nicht so selbstverständlich, denn die linken Griechen in ihrer Mehrheit sehen diese Verhandlungsergebnisse als Demütigung. Das Thema Griechenland und die Krise wird uns sicher noch eine geraume Zeit erhalten bleiben.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik und european-mosaic

Es wird keinen Grexit geben ….

[la] Es ist Montag, 13. Juli 2015 kurz nach 9:00 Uhr.  17 Stunden wurde mühsam und zeitaufwändig nach einer Lösung gerungen. Aber nun ist es geschafft.
Ratspräsident Donald Tusk, Kommissionspräsident Jean Claude Juncker und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem sind vor die Presse getreten um die Ergebnisse bekannt zu geben.
Hier können sie sich in das Video einklicken und Ihre Sprache einstellen.

Screenshot Pressekonferenz  Foto:  ©  Europäische Union

Screenshot Pressekonferenz Foto: © Europäische Union

Dieses als Vorabinformation für unsere User.
Linde Arndt für EN-Mosaik und european-mosaic

AVU im Geschäft mit Energie und Wasser auf Linie

AVU Alleinvorstand Dipl.-Volkswirt Uwe Träris  und Diplom-Ingenieur Winfried Hoppmann  Foto: (c) Linde Arndt

v.l.: AVU Alleinvorstand Dipl.-Volkswirt Uwe Träris und Diplom-Ingenieur Winfried Hoppmann
Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Der Markt für Energie und Wasser hat sich in den vergangenen Jahren total verändert. Auch die AVU in Gevelsberg musste sich einem Anpassungsprozess unterziehen und hat diesen Anpassungsprozess mit Bravour gemeistert. Alleinvorstand Dipl.-Volkswirt Uwe Träris und Diplom-Ingenieur Winfried Hoppmann luden die heimische Presse zur ersten Bilanzpressekonferenz ein, die nun unter der Ägide von Alleinvorstand Dipl.-Volkswirt Uwe Träris gegeben wurde. Es ist ein dynamischer Markt auf dem sich der Versorger AVU behaupten muss.

Dank kluger Weichenstellungen in der Vergangenheit wurde Dipl.-Volkswirt Uwe Träris am 1. Januar 2015 in ein grundsolides Unternehmen zum Alleinvorstand berufen. Nach einem halben Jahr kann er erklären: „Ich fühle mich bei der AVU sehr wohl und bin hier auch angekommen.“ Diplom-Ingenieur Winfried Hoppmann ist zwar nicht neu in der AVU, aber auch er sieht sich an der Seite von Alleinvorstand Dipl.-Volkswirt Uwe Träris sichtlich wohl.

Wie gesagt, die AVU musste sich als Versorger an den neuen Markt anpassen, der nicht ganz leicht zu handeln ist. So ist die durch die Politik angestrebte Energiewende für die Versorger keine leicht nachzuvollziehende klare politische Linie. Kaum wurden die Verträge für das Abschalten der Atommeiler abgeheftet, wurde die Wende wieder kassiert und auf Sankt Nimmerlandstag verschoben. Die Katastrophe in Fukoshima/Japan brachte eine Rückwärtsrolle der Politik zu einem neuerlichen Datum für die Abschaltung der Atommeiler. Jetzt kamen noch erneuerbaren Energien mit Wind und Sonne ins Spiel, die dann die Auslastung der Gas- und Kohlekraftwerke wirtschaftlich in den Verlust trieben. Die Kohlekraftwerke sollten bis vorigen Monat abgeschaltet werden um das CO2 Ziel zu erreichen. Wieder eine Kehrtwende, jetzt werden die Kohlekraftwerke abgeschaltet als Energie Reserve genutzt, dafür gibt es eine Vergütung round about 10 Mrd. Euro aus Berlin.

RWE Vorstandsvorsitzender (CEO) Peter Terium   Foto: (c) Linde Arndt

RWE Vorstandsvorsitzender (CEO) Peter Terium Foto: (c) Linde Arndt

50% der AVU gehören der RWE und da sollte man einmal in die Bücher von RWE schauen.

RWE Vorstandsvorsitzender (CEO) Peter Terium meldete, er sei aus dem Schlimmsten raus und jetzt wieder auf Kurs. Die Dividende konnte durch Verkäufe realisiert werden und werden im nächsten Jahr wieder über das operative Geschäft erwirtschaftet. Auch die RWE betreibt einen Marktanpassungsprozess der durch die erneuerbaren Energien notwendig geworden ist.

Und der zweite Energieriese in NRW wusste mit e.on Vorstandsvorsitzender (CEO) Dr. Johannes Teyssen auf seiner Bilanzpressekonferenz den eingeschlagenen Transformationsprozess auf einem guten Wege. Die Energiebranche wurde durch  die Politik ziemlich arg gebeutelt, die viel zitierte Planungssicherheit sieht wohl anders aus. Dies nur als Hintergrund Information zu den vorgestellten Zahlen der AVU.

Durch die Freizügigkeit in der EU ist es der AVU gelungen, zunehmend Leistungen außerhalb des EN-Kreises zu vertreiben. So konnte die AVU vermelden, dass sie mehr Umsatz außerhalb des angestammten Gebietes macht. Praktisch kann die AVU sich im gesammten EU Raum der 28 entfalten, wobei sie zum Beispiel in einer portugiesischen Stadt Energierversorger sein könnte und von Gevelsberg die Steuerungen übernehmen kann.
200 Anbieter tummeln sich im Kreis auf dem Strommarkt, wovon die AVU einen Anteil von 88% hält, bei Gas sieht sich die AVU 130 Mitbewerbern gegenüber wovon sie einen Anteil von 90% hält. „Dieser hohe Anteil hat seinen Grund, indem wir unsere gesamten Erfahrungen und Leistungsfähigkeiten auf unsere Kunden fokussieren. Da wir nicht zu den Produzenten gehören, trifft uns die krisenbehaftete Energiewende von Politik und Produzenten nicht wirklich. Allerdings müssen auch wir im Hinblick die Preise für unsere Kunden perspektivisch beobachten um plötzliche Preissteigerungen frühzeitig zu kommunizieren“, so Uwe Träris. So sieht die AVU im Moment keine Veranlassung die Endverbraucherpreise zu erhöhen. Stabilität und Solidität sind die Grundvoraussetzungen um erfolgreich auf dem Versorgermarkt zu bestehen.

Kommen wir zu den Zahlen.

Es sind solide Zahlen. Allerdings gibt es Bereiche die beobachtet werden sollten. So wirken die Maßnahmen der AVU seinen Kunden die Energieeffizienz näherzubringen auf die Umsatzerlöse, indem diese sinken. Auch erkennt man, dass die reinen Produktionskosten für Strom und Gas seit einigen Jahren konstant sind. Auf diese Kosten muss man jedoch einen immer höheren Kostenaufschlag kalkulieren den der Gesetzgeber vom Versorger verlangt. Hier sollte als Beispiel die EEG Umlage dienen, die immerhin mit 6,170 ct/kWh „für nicht privilegierten Letztverbraucher“ ( Der einfache Bürger mit seinem Haushalt) oder aber die Umlage nach §19 StromNEV, die mit 0,237 Ct / kWh zu Buche schlägt. So macht es sich die Politik in Berlin und anderswo einfach, indem sie den einfachen, also, nicht privilegierten Letztverbraucher, immer wieder für politische Fehlentscheidungen zur Kasse bittet.

Die Zahlen weisen noch eine weitere Besonderheit auf, so verdient die AVU Geld mit Geld, was erst einmal nicht ungewöhnlich ist. Eine weitergehende Betrachtung sagt jedoch, dass dieser Bilanzposten ein Indiz dafür ist, dass weiteres Wachstum mit dementsprechenden Investitionen ausgereizt ist. Dieses Indiz kann man allerdings bei vielen Unternehmen beobachten. Es gibt halt kein unendliches Wachstum, irgendwann gibt es nur noch eine Ersatzbeschaffung.

Nicht unerwähnt bleiben sollten die umfangreichen kulturellen und sonstigen Aktivitäten, die die AVU im Kreis vorhält. 230 Tsd. Euro fließen so in die Kommunen des Kreises. Zeigen diese Zuwendungen der AVU doch die Verbundenheit des Unternehmens mit den Bürgern im Kreis. Die Infopunkte in allen Städten des Kreises, in der Versorger AVU jederzeit vor Ort ansprechbar ist, ist als weiterer Pluspunkt zu verbuchen.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

Europa arbeitet an seinem Armutszeugnis

Premier Tsipras und die EU / unten v.l.: Angela Merkel, Mario Draghi, Jean-Claude Juncker, Donald Tusk,Dalia Grybauskaitė / oben links Werner Faymann, Mitte: Alexis Tsipras  / Alle Fotos und Collage: (c) Linde Arndt

Premier Tsipras und die EU / unten v.l.: Angela Merkel, Mario Draghi, Jean-Claude Juncker, Donald Tusk,Dalia Grybauskaitė / oben links Werner Faymann, Mitte: Alexis Tsipras / Alle Fotos und Collage: (c) Linde Arndt

[jpg] Europas Sorgenkind Griechenland soll zum Armenhaus verkommen. Oh ja, Kommissionspräsident Juncker hat 30 Stunden mit dem griechischen Ministerpräsident Tsipras verbracht. Nur er? Nein, unsere Redaktion hat bis jetzt 120 Stunden mit diesem Thema verbracht. Es ist ja nicht so, dass dieses Thema, also die Griechenlandkrise, eine gute Story wäre. Was sollen wir mit einer Meute von Stammtischökonomen über diese Wirtschaftskrise sprechen? Gefühlte 60% wollen die Griechen bluten sehen und wünschen ihnen das schlechteste was man einem Volk wünschen kann – den Untergang.

In Brüssel hatte man den griechischen Verhandlungsführern immer wieder vorgeworfen, sie hätten diese Wahlversprechen nicht machen sollen, womit sie das Volk auf ihre Seite zogen. Das Ministerpräsident Tsipras die Reißleine zog und ein Plebiszit ansetzte war doch vorauszusehen. Über 60 % des griechischen Volkes wollte den Weg mit seinem Ministerpräsidenten gehen, ein eindrucksvoller Vertrauensbeweis, trotz geschlossener Banken.

Mr Euclid TSAKALOTOS, Greek Minister for Finance; Mr Jeroen DIJSSELBLOEM, President of the Eurogroup  Foto:   © European Union

v.re.: Mr Euclid TSAKALOTOS, Greek Minister for Finance; Mr Jeroen DIJSSELBLOEM, President of the Eurogroup Foto: © European Union

Ratspräsident Donald Tusk rief für Dienstag die Regierungschefs zu einer außerordentlichen Ratssitzung. Dazu wurden noch der EZB Präsident Mario Draghi, der Kommissionspräsident Jean Claude Juncker und der Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem eingeladen. Vorgeschaltet war noch ein Treffen der Euro Finanzminister, mit dem neuen griechischen Finanzminister Euclid Tsakalotos.

Dazu kamen noch eine beträchtliche Anzahl an „Sherpas“ mit einer gewaltigen Fachkompetenz, für die die Griechenlandkrise ein Klacks sein sollte. Unsere Redaktion hat einmal durchgezählt, wir kamen so auf round about 200 Personen.

Im Vorfeld wurde den Griechen zu gerufen, sie sollten jetzt ja nicht mit einer „breiten Brust“ in Brüssel vorfahren. Es folgte das was man von Profis nicht erwartet hatte, gegenseitige Schuldzuweisungen und Unterstellungen. Und zwar zuhauf. Bundeskanzlerin Merkel stand die Lustlosigkeit, sich mit der Griechenkrise zu befassen, im Gesicht. Kommissionspräsident Juncker hielt sich neutral und die Baltischen Regierungschefs, allen voran die Litauische Präsidentin Dalia Grybauskaitė, wollten über die griechischen Probleme nicht mehr sprechen und gaben genervte Kommentare ab.

Mein Eindruck? Ich denke der Austritt der Griechen aus der EU (rein rechtlich ist das die einzige Möglichkeit) ist von allen Beteiligten so gewollt. Denn es gab weiter Unterstellungen, Nötigungen, Halbwahrheiten und Weglassungen die ein konstruktives Klima verhinderten. Die EU machte klimatisch da weiter wo sie vor dem Plebiszit aufgehört hatte. Einziger Lichtblick war der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann der sich nicht an dem Mobbing der griechischen Verhandlungsführer beteiligte und sich immer wieder mit nüchternen Analysen der Gespräche wohltuend von seinen Kollegen Regierungschefs hervortat.

Am nächsten Tag, also am Mittwoch, setzte sich die Art und Weise der rhetorischen Prügeleien im Europaparlament fort. Der EVP-Vorsitzende Manfred Weber, wozu auch die CDU/CSU gehört, unterstellte der griechischen Regierung bis jetzt keine Vorschläge gemacht zu haben (Was natürlich nicht stimmt). Und Ministerpräsident Tsipras? Er merkte an, die Griechenlandkrise sei das Ergebnis des Versagens der Eurozone, eine dauerhafte Lösung zu finden. Womit er Recht hatte. Die beiden sogenannten Rettungspakete haben die Krise nur verschleppt, aber nicht gelöst. Der ehemalige griechische Finanzminister Varoufakis hat das schon richtig vorgetragen. Auch hat die Einführung des Euro von Anfang an einen Konstruktionsfehler gehabt, der spätestens mit der Finanzkrise 2008/2009 hätte beseitigt werden müssen. Wie kann man nur so unterschiedliche Staaten in eine Währung führen ohne für einen vernünftigen Ausgleich zu sorgen. Die wirtschaftlichen Strukturen von Deutschland und Griechenland konnten nicht unterschiedlicher sein. Der gemeinsame Währungsraum wurde zwar zu ende gedacht aber nie zu ende umgesetzt.

Und jetzt? Dazu kommt noch, dass die griechische Syriza Partei eine linksorientierte Graswurzelbewegung ist, die mit der rechtspopulistischen Anel Partei eine Koalition einging.

Das ist für die konservativen und liberalen Eliten in Brüssel und Europa ein worst case der flugs beseitigt werden musste. Und so wurden alle griechischen Vorlagen zur Krise als substanzlos zurück gewiesen. Und dann auch noch der Besuch im „Reich des Bösen“, bei Präsident Putin der mit den Griechen einen Vertrag über eine Gasleitung abschloss.

Der Gipfel der einen jedoch bewegen muss ist, dass 19 Regierungschefs mit ihren hochqualifizierten „Sherpas“ keine Lösung für Griechenland erarbeiten konnten und können. Griechenland und die Regierung Tsipras sollten ihre Lösung selber suchen und finden. Einen Schuldenschnitt und eine Umstrukturierung der Schulden, wie Regierungschef Tsipras forderte, sollte es auf keinen Fall geben, so die einhellige Meinung der Regierungschefs. Was für ein Armutszeugnis für die EU, keine Solidarität und keine Verantwortung will die EU tragen. Wie war das noch, alle gehen als Sieger aus Verhandlungen raus und keiner wird ein Verlierer sein. Nur wer Sieger oder Verlierer sein wird, wird von Fall zu Fall neu interpretiert.

Morgen sollen die Vorschläge von Griechenland in Brüssel zur Begutachtung auf dem Tisch liegen, um am Sonntag auf einem Sondergipfel der 28 Regierungschefs eine Entscheidung über weitere Verhandlungen zu fällen. Tritt man in Verhandlungen, wird die EZB mit Mario Draghi den Griechen einen Brückenkredit gewähren. Dies wird aber keine Garantie für Verhandlungen sein, die nun in konstruktiver Atmosphäre geführt werden.

Ach ja, der IWF hat inzwischen erkannt, das eine Umstrukturierung der griechischen Schulden eine Grundvoraussetzung ist, um die Griechen erfolgreich aus dieser Krise zu führen. Hoffentlich wurde dies in Brüssel, Luxemburg und Athen gehört. Bei solch einer Sachkompetenz kann man ja nie wissen.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik und european mosaic aus Brüssel.

 

Ennepetal gemeinsam nach vorne bringen

Ende letzten Jahres haben CDU, Bündnis 90 / Grüne, Freie Wähler und FDP vereinbart, in Zukunft enger zusammen zu arbeiten und haben mich als gemeinsame Bürgermeisterkandidatin nominiert. Ein gutes halbes Jahr ist seitdem vergangen und ich wurde gebeten, eine erste Zwischenbilanz der Zusammenarbeit zu ziehen.

Foto:  ©   Lukas Wegner

Foto: © Lukas Wegner

Im letzten halben Jahr hat sich die politische Zusammenarbeit sehr positiv entwickelt und erste Ergebnisse der Kooperation sind auch schon spürbar und greifbar. Wichtig ist für mich klar zwischen den Aufgaben des Rates und des Bürgermeisters zu unterscheiden. Die Ratsfraktionen setzen mit Mehrheitsentscheidungen die politischen Eckpunkte und geben die Richtung vor – der Bürgermeister sorgt mit der Verwaltung für die Umsetzung.

Ich sehe meine Rolle als Bürgermeisterkandidatin darin, den Diskussionsprozess zu moderieren, Brücken zu bauen zwischen den Parteien und die Vorstellungen zum Wohle unserer Bürger zu bündeln. Wenn mir die Ennepetalerinnen und Ennepetaler am 13.9. dann hoffentlich ihr Vertrauen schenken, wird es meine Aufgabe sein, die Ratsbeschlüsse konsequent und zügig umzusetzen. Die Menschen müssen spüren, dass etwas passiert.

Der erste Schritt zur neuen Zusammenarbeit war, zunächst die Gesprächskultur zu verändern und Vertrauen zu schaffen. Es war wichtig eine offene, ehrliche Kommunikation mit allen Partnern auf Augenhöhe aufzubauen. Wenn man mit mehreren Partnern arbeitet, heißt dies auch, dass man die öffentliche Aufmerksamkeit teilen muss. Das ist in der Politik nicht immer ganz einfach.

Viele Anträge stellen wir heute gemeinsam und die Sache steht stärker im Vordergrund – das funktioniert ganz hervorragend. Wir diskutieren auch große Themen im Vorfeld, was der Sache sehr gut tut. In solchen Gesprächen können wir die Themen aus viel mehr Blickwinkeln betrachten und auch parteiübergreifend Pro und Contra abwägen. In den Sitzungen des Rates haben sich die Fraktionen zu vielen Fragen in ihren Fraktionssitzungen im Vorfeld schon festgelegt. Meist werden nur noch Standpunkte bekannt gegeben. Eine Diskussion mit offenem Ausgang findet viel zu selten statt und dass Fraktionen von den vorbesprochenen Meinungen abweichen, ist eher die Ausnahme.

Es gibt aber nicht nur eine Veränderung der Gesprächskultur, sondern auch spürbare Ergebnisse. Für uns war von Anfang an wichtig Transparenz zu schaffen und die Ennepetalerinnen und Ennepetaler mitzunehmen. Daher haben wir mit gemeinsamen Anträgen durchgesetzt, dass sowohl die Kontrollgremien der Stadtbetriebe (AöR) wie auch die Haus Ennepetal GmbH künftig öffentlich tagen. Wir haben auch gemeinsam beantragt, sich dem Bürgerbegehren zum Standort der katholischen Grundschule anzuschließen und damit dem klar geäußerten Bürgerwillen zu folgen.

Grundschulen sind wesentliche Elemente und Ankerpunkte für die Entwicklung von Ortsteilen. Mit einem weiteren gemeinsamen Antrag haben wir erreicht, dass die Grundschule in Rüggeberg solange erhalten wird, wie dies rechtlich möglich ist – erfreulicherweise mit sehr breiter Unterstützung des Rates. Die Ortsteile müssen wissen, wo die Reise hingeht und welche Perspektiven sie haben. Hierfür haben wir die Erstellung von Leitbildern für die Ortsteile beschlossen. Nur mit starken Ortsteilen und deren Unterstützung können wir Ennepetal als Ganzes nach vorne bringen. Für uns ist das eine wichtige und notwendige Ergänzung zum gerade beschlossenen IHK (Integriertes Handlungskonzept), in dem ein Leitbild für unsere Innenstadtentwicklung erarbeitet wurde.

Auch bei der Musikschule haben wir die Standortdiskussion nach mehreren Jahren nun zu einem guten Ende gebracht. CDU, Grüne, FWE und FDP haben beschlossen, dass die Musikschule mit dem Gebäude der Schule Friedenstal einen festen Standort im Zentrum unserer Stadt bekommt. Auch bei anderen Themen, wie der Erstattung der Kindergartenbeiträge während des Streiks oder der Reaktion auf die Vorwürfe gegen den Lieferanten des Essens für unsere Schulen und Kindergärten, sind wir gemeinsam vorgegangen.

Natürlich verfolgen die einzelnen Parteien auch weiterhin individuelle Themen. Grüne und CDU haben zum Beispiel gemeinsam ein Leitbild für die Integration gefordert, was jetzt im Sozialausschuss erarbeitet wird, während die Freien Wähler an der Zukunft unserer Kulturlandschaft arbeiten und sehr aktiv im Bereich Tourismus unterwegs sind.

Heute können wir aber über solche Themen im Vorfeld offen miteinander diskutieren. Keiner muss befürchten, die eigenen Ideen am nächsten Tag mit einem anderen Parteilogo in der Zeitung zu finden. Das geht nur mit gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Wir haben innerhalb eines halben Jahres eine ganze Menge bewegt und viele alte Strukturen und Verhaltensmuster aufgebrochen. Gemeinsam mit den Ennepetalerinnen und Ennepetalern können wir noch eine ganze Menge erreichen und Ennepetal nachhaltig nach vorne bringen.

Baustelle B7 (Kruiner Tunnel) SB 38 fährt Haltestellen wieder an

Gute Nachrichten für die Fahrgäste der SB 38 (Ennepetal Bus-Bf. – Hattingen Mitte).

Ab sofort können die Haltestellen „Brüggefelder Straße“/“Kruiner Park“ durch die Linie SB38 wie gewohnt angefahren werden.

Allerdings ist aufgrund der Baumaßnahme ab voraussichtlich dem 31. August 2015 wieder mit Umleitungen zu rechnen. Achten Sie bitte auf weitere Hinweise in unseren Verkehrsmeldungen.