Erster Flashmob im EN-Kreis für die Brauerei Schwelm

[jpg]  Schwelm, 5. August 2011
Na ja, Flashmob wollten sie das nicht nennen, also tauften sie das Ganze kurzerhand in Fläshplopp um. Über Facebook hatten sie für die „Demo“ aufgerufen und es kamen auch rund 50 Leute auf dem Parkplatz des Akzenta Getränkemarktes in der Prinzenstraße zusammen. Alle als ausgewiesene Kenner des Schwelmer Bieres, die sich auch mit dem dementsprechenden T-Shirt auswiesen. Und da standen sie und gingen gemeinsam in den Getränkemarkt um die vorletzten Kästen ihres Schwelmer Bieres rauszuholen.

Um das Ganze etwas dramatischer zu gestalten stellte man sich in einem Halbkreis auf und machte statt einer La ola eine La Plopp-Welle,  indem rundum nacheinander die Bügelflaschen mit einem vernehmbaren Plopp geöffnet wurden. Logischerweise wurde das geliebte Schwelmer auch in vollen Zügen genossen.

Hier ein kleines Video-Schnipsel das Linde Arndt vor Ort aufgenommen hat.

           [flv:/wp-content/video/flaeshplopp.flv 500 320]  

Es war das erste mal, dass die Anwesenden einen Flashmob machten, wie wir aber gesprächsweise erfuhren sollte dies nicht das letzte mal sein. Flashplopp wollte man es deshalb nennen, weil man nicht mit  den Flashmobs der Anonymus Gruppe verglichen werden will. Der nächste Flashplopp könnte jedoch um einiges größer werden, so die Organisatoren, deren es zur Zeit genug gibt.

"Lassen wir also alle guter Dinge sein, damit das Schwelmer Bier uns erhalten bleibt,"  so ein Wuppertaler, der aus Langerfeld auf den Parkplatz kam.

   

Und weiter geht es auf Twitter und Facebook mit dem nächsten Termin, nämlich am Montag, dem 8. August 2011 vor dem Getränkemarkt „Marktkauf“ an der B7 Kölnerstrasse von 19:30 bis 20:00 Uhr (Räusper, sowas kündigt man doch nicht an). Da der Marktkauf das Schwelmer nicht mehr gelistet hat, bietet es sich an, eine Flasche Schwelmer zum Ploppen mit zu bringen.

Unschön war allerdings, dass sich jemand ran gemacht hatte und T-Shirts mit dem Original Schwelmer Logo gedruckt hatte. Logischerweise gab es direkt eine Abmahnung. So was tut man ja auch nicht.

 

Hier Links falls sie sich weiter solidarisieren wollen:

 

Twitter-Account der Mitarbeiter der Schwelmer Brauerei

https://www.facebook.com/groups/114312021994890/?ap=1                               *1

Brauerei-Aus: Eine Niederlage für Schwelm – Kommentar vom Schwelmer Kaffeeröster

 

*1 Bei Facebook müsstet Ihr Euch registrieren

 

Und hier der Solidaritätsaufruf des Betriebsrates der Schwelmer Brauerei:

01.08.2011 17:32:26
Liebe Schwelmerinnen und Schwelmer,
liebe Freunde des Schwelmer Bieres!

Wie Sie bereits aus der Presse erfahren haben, ist Schwelm dabei einen der traditionsreichsten Betriebe zu verlieren.

Die Schwelmer Brauerei, die seit 1830 im Herzen der Stadt ihr hervorragendes Bier braut, soll es zukünftig nicht mehr geben. Wir Mitarbeiter sind nicht bereit, uns kampflos in dieses Schicksal zu fügen. Wir haben den Glauben nie verloren, das in Schwelm auch zukünftig profitabel gebraut werden kann.

Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, uns an Sie zu wenden.

Damit die Tradition nicht zur Geschichte wird.

Unser Schwelmer Bier hat Freunde, nicht nur in unserer Region. An unseren Produkten kann es also nicht liegen, dass die Insolvenz uns ereilte. Vielmehr drängt sich uns der Verdacht auf, dass ganz andere Pläne dazu geführt haben, dieses Unternehmen platt zu machen.

Wir prüfen zurzeit alle Möglichkeiten, eine Fortführung der traditionsreichen Brauerei sicherzustellen. Dazu brauchen wir Ihre Hilfe. Entscheiden Sie sich bei ihren Einkäufen bitte für die Produkte der Schwelmer Brauerei. Fragen Sie deshalb im Handel gezielt nach den Produkten der Schwelmer Brauerei. Durch Ihre Solidarität helfen sie uns, die Brauerei Schwelm, unsere Arbeitsplätze und damit die Existenz unserer Familien zu sichern. Dies gilt ebenso für die Familien unserer Zulieferer und Dienstleister.

Unsere Handelspartner, die seit vielen Jahren treue und zuverlässige Freunde der Brauerei sind, bitten wir um eine Solidaritätserklärung. Zeigen Sie Ihrer Region, dass Sie sich den Erhalt der Brauerei Schwelm wünschen und auch zukünftig unsere Produkte in Ihrem Sortiment führen möchten.

Schon jetzt bedanken wir uns bei der Sparkasse Wuppertal für das signalisierte Entgegenkommen und Verhandlungsbereitschaft.

Sei ein Schwelmer, trink ein Schwelmer!

Der Betriebsrat der Brauerei Schwelm
Kontakt: daniel@sos-betriebsrat.de

Andreas Schreiter
Alexander Kemper
Dirk Podszuweit
Walter Niepmann

 

…………………………………Ende des Aufrufes……………………………………………….

 

Falls wir neue Infos bekommen, melden wir uns. Versprochen.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

[alle Fotos © Linde Arndt]

 

Kalkstrasse keine Spielstrasse mehr / SPD vor Ort

 

 

SPD vor ORT

 

Im Rahmen der Reihe SPD-vor-Ort lädt die SPD Ennepetal zu einem Treffen mit der Bürgerschaft am Mittwoch, 10.8.2011 um 18.00 h in die Kalkstraße (Garagenreihe bei Haus-Nr. 12) ein. Durch eine Anfrage der SPD im Ausschuss für Stadtentwicklung nach dem Grund der Aufhebung "Spielstraßenwidmung", die ohne die Zustimmung der SPD erfolgt ist, kam eine Diskussion in Gang, die wir gerne aufgreifen möchten. Ein städtischer Mitarbeiter ist für dieses Treffen zu weiteren Informationen angefragt.

 

Sie wird Sie garantiert zum Schmunzeln bringen – Anny Hartmann in der Kultgarage.

 

[la] Sie ist die Vierte in der Kultgaragen-Staffel 2011, die um den "SparkassenKultgaragenFuchspreis" kämpft. Und sie hat einiges zu bieten – wieder einmal eine Augen- und Ohrenweide für die Kabarettbesucher, die inzwischen schon eine kleine eingeschworene Fangemeinde geworden sind.

Kritisch, weiblich, und charmant – so wird Anny Hartmann beschrieben und ihr aktuell politisch und gesellschaftlich gut gemixt und angerührtes Programm verspricht unterhaltsame Stunden.

 

Wer gerne über die persönlichen Schwächen der Politiker lacht, wie z.B. die Englisch-Kenntnisse von Westerwelle, Oettinger und Co., oder wer eine interessante Sichtweise über Angela Merkels Frisuren mag, der wird an diesem Abend bestimmt voll auf seine Kosten kommen.

Und lachen wir nicht alle gerne über die Unzulänglichkeiten der Anderen? Hier ist dieses Lachen nicht nur erlaubt, sondern erwünscht, denn gute Unterhaltung und gute Laune gehören längst zur Kultgarage.

 

 

 

   

Für die  Gäste des Kabaretts wird es allerdings allmählich schwer, bei bisher so viel brillianten Künstlern bei ihrer Abstimmung richtig zu voten.

Es wird auf jeden Fall wieder spannend, wenn es heißt: "Spots an in der Kultgarage" und dieses Mal für

 

Anny Hartmann
Freitag, 12. August 2011,  Einlass 19.30 Uhr, Beginn 20.00 Uhr

„Humor ist, wenn man trotzdem wählt.“

Einzelkarte: 13 Euro inkl. 2 Getränke

Die Kultgarage ist im Sparkassen-Souterrain, Voerder Straße 79–83 (Eingang Südstraße)

Vorverkauf Kulturbühne und Kultgarage:
Rathaus der Stadt Ennepetal · Bismarckstr. 21 · 58256 Ennepetal
Info -Tel. (0 23 33) 97 93 00 · kultur@ennepetal.de

 

 

 [Fotos von Anny Hartmann  von Mr.Kleinkunst]    

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Sommergrillen mit der SPD

 

Herzliche Einladung zum SPD-Sommergrillen

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freunde der Ennepetaler SPD,

viele von Euch werden schon sehnsüchtig darauf gewartet haben, und nun ist es wieder
soweit: Wie in jedem Jahr möchten wir Euch alle mit Euren Verwandten und Freunden zu
unserem traditionellen Wander- und Grillnachmittag einladen, der
am Samstag, 20. August 2011 wieder am Sportlerheim Hasperbach stattfindet.

Die Wandervögel unter uns treffen sich wie immer um 14.00 Uhr auf dem Voerder
Kirmesplatz (Aldi), um von dort aus gemeinsam nach Hasperbach zu laufen.
Ab 16.00 Uhr soll dann dort in gemütlicher Runde gegrillt und gefeiert werden.
Wer nicht gut zu Fuß ist, kommt um 16.00 Uhr direkt zum Sportlerheim (Buslinie 511 nachHagen, Haltestelle Verneis) oder meldet sich bei den unten aufgeführten Genossen, um
unseren Fahrdienst in Anspruch zu nehmen.
Mitzubringen sind lediglich gute Laune und fünf Euro für das Grillfleisch und die Getränke.
Für unsere Planung benötigen wir nun nur noch Eure telefonische Anmeldung mit der Anzahl
der teilnehmenden Personen bei:

Volker Rauleff Tel. 977134, oder
Andrea Battenfeld Tel. 62105, oder
Christel Gockel Tel. 4278, oder
Christian Zink Tel. 602340

Bis dahin wünschen wir Euch allen noch eine schöne und erholsame Sommerzeit.

Euer Uwe Schumacher

!!!Bitte vormerken: 15. Januar 2012 – SPD-Winterfrühstück im Westfälischen Hof!!!

 

RVR-Erlebnisprogramm „Unter freiem Himmel“

Picknicks, Schnitzeljagden und Segway-Touren: RVR-Erlebnisprogramm "Unter freiem Himmel" sorgt für Ferienspaß

Metropole Ruhr (idr). Für die Sommerferien verspricht der Regionalverband Ruhr (RVR) mit seinem Erlebnisprogramm "Unter freiem Himmel" spannende Ausflüge und Erlebnisse für die ganze Familie. Dafür sorgen u.a. Picknicks, Rallyes und Segway-Touren im Emscher Landschaftspark.

  • Gleich am Samstag (6. August) werden auf dem Welterbe Zollverein in Essen die Decken ausgebreitet – für ein TheaterPicknick zusammen mit dem Theater Freudenhaus.
  • Am 4. September ist der Nordsternpark in Gelsenkirchen fest in Kinderhand: Beim dortigen ErlebnisPicknick können Jungen und Mädchen Farben selber herstellen und damit malen. Ein Kindertheater und ein Clown sorgen außerdem für Unterhaltung.
  • Die Gehölzrallye für Kinder am 15. August und eine Schnitzeljagd am 23. August am Haus Ripshorst runden in Oberhausen das Programm ab.
  • In Herten können Abenteuerlustige bei geführten Segway-Touren am 13. und 27. August von der Zeche Ewald über die Balkonpromenade das Top der Halde Hoheward erklimmen.

Nach der Premiere im Kulturhauptstadt-Jahr lockt der RVR Besucher wieder zu Veranstaltungen "Unter freiem Himmel", um den Emscher Landschaftspark bekannter zu machen. Weitere Termine gibt es noch bis zum 25. September. Das Erlebnisprogramm 2011 kann über den Onlineshop www.shop.metropoleruhr.de bestellt oder auch dort heruntergeladen werden. Infos: www.emscherlandschaftspark.de

Wie der Nachbar von nebenan

[la] Sie entsprechen nicht dem Schönheitsideal einer Modelagentur, sind nicht schlank und ästhetisch, eher urwüchsig, ein wenig korpulent, mit drallen Hüften, wohlgerundeten Wohlstandsbäuchen, eben stabil und wertbeständig, aber immer mit einem gewissen Lächeln in den Gesichtszügen.

Ihre Haltung passt sich perfekt der umgebenden Landschaft, Szene oder Situation an und es sind nicht Wenige, die im ersten Augenblick diese lebensgroßen Skulpturen aus Beton für echte Bürger ansehen, eben so, wie den Nachbarn von nebenan.

Fährt man im Auto durch die Mittelstraße und kommt an einer Bank vorbei, wo zwei Typen sitzen und ihre Handtasche auf den Knien halten, so muss man schon für den kurzen Augenblick genau hin schauen um zu entdecken, wer von den beiden aus Fleisch und Blut oder Beton ist.

Es ist ein gelungenes Werk, das jetzt schon seit dem 21./22. Juni 2011  [und noch bis 16.10.2011] die Bürger Gevelsberg´s und viele Besucher dazu veranlasst, mit wildfremden Personen ins Gespräch zu kommen, um hierüber zu diskutieren und sich daran zu erfreuen.

Unendlich viele Fotos mit Handys, kleinen Diggys und großen Kameras sind inzwischen geschossen worden, denn jeder möchte "seine Beute" machen, an Freunde, Verwandte und Familie schicken und jeder entdeckt seine persönliche kleine Geschichte um und mit diesen Figuren.

Und obwohl wir schon einiges über diese Alltagsmenschen, die durchaus nicht alltäglich sind, geschrieben haben oder ihre Fotos dem world-wide-web einverleibt haben, so brenne ich von Anfang an darauf, meine Erfahrungen und Erlebnisse, die ich an einem ganzen Tag mit einem fantastischen Team in Gevelsberg sammeln konnte nun auch noch für die Nachwelt als Erinnerung festzusxchreiben.

So entstand die nachfolgende Präsentation, die auch bei Youtube eingestellt ist und die belegt, mit wie viel Gefühl, Perfektion, Teamgeist und Herzblut eine tolle Aktion auf die Beine gestellt werden kann. Trotz schlechten Wetters hatten alle einen diebischen Spass und freuten sich über das Gelingen.

 

 Video CC by  Linde Arndt

Bisher erschienen zu diesem Thema bei EN-Mosaik:
22. Juni 2011 :    Invasion der Alltagsmenschen in Gevelsberg
22. Juli 2011 :     Die Alltagsmenschen vom Lechnerhof – gucken, schmunzeln, drüber reden
28. Juli 2011 :     Die Alltagsmenschen in Gevelsberg – Die Eröffnung
30. Juli 2011 :     Neue Gallery: Alle Figuren der Alltagsmenschen in Gevelsberg

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

„Trabajadoras del Mundo – Frauenarbeit“ in der Zeche Nachtigall

[zd] Neue Ausstellung im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten-Bommern Witten – Die argentinische Künstlerin Cecilia Herrero-Laffin wagt es das globale Thema „Frauenarbeit“, seit dem es in allen Munde ist, im Klein- und Großformat im Gemälde und in plastischer Form auf eine ganz besondere Art und Weise darzustellen. Eine Auswahl dieser festgehaltenen „Momentaufnahmen“, die Migrantinnen bei ihrer Erwerbstätigkeit in Deutschland, Frauen beim Zigarrendrehen oder in einer Textilfabrik an einer Nähmaschine sitzend in einer südamerikanischen Fabrik, wird in einer neuen Ausstellung im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten-Bommern, ausgestellt. „Trabajadoras del Mundo – Frauenarbeit“ – Neue Ausstellung in der Zeche Nachtigall Rund 50 farbenfrohe Gemälde und Plastiken von Cecilia Herrero-Laffin können Interessierte vom 29. Mai 2011 bis zum 25. September 2011 im LWL-Industriemuseum betrachten, das der Landschaftsverband-Westfalen Lippe (LWL) in der Zeche Nachtigall zeigt. Die Ausstellung wurde am Sonntag, 29. Mai 2011 um 11 Uhr eröffnet.

   
  Bild: Ingrid Telsemeyer (l.) und Dr. Anne Kugler-Mühlhofer (beide Kuratorinnen, Zeche Nachtigall) und Jenny Linke, Volontärin (r., Zeche Nachtigall) freuen sich auf die neue Sonderausstellung „Trabajadoras del Mundo – Frauenarbeit“. Foto: ZD, Onlineredaktion www.muensterland-events.de  

Herrero-Laffin, eine außergewöhnliche Künstlerin mit scharfsinniger Wahrnehmung, deren Lebensweg sie durch verschiedene Länder geführt und geprägt hat, will das Thema „Frauenarbeit“ mit Hilfe ihrer Kunst öffentlich machen. Arbeit und Alltag der Frauen unterschiedlichen Alters, nicht geschminkt, müde, hochkonzentriert – an zahlreichen Orten, ob in der Fabrik, auf der Straße, auf dem Fischmarkt, im Kleinunternehmen – in Deutschland und Südamerika – das sind die Themen, mit den sich die Künstlerin intensiv auseinandersetzt und als Motiv ihrer vielseitigen Kunstwerke in Form von Momentaufnahmen präsentiert.

 

 
  Bild: Cecilia Herrero-Laffin, Fischereiarbeiterin 2007, bemalter Gips, 25 cm hoch. Foto: ZD,
Onlineredaktion www.muensterland-events.de
 

 "Wir nehmen die künstlerische Präsentation der Frauenarbeit zum Anlass, das bis zum heutigen Tag brisante Thema ins gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken", sagt Kuratorin Ingrid Telsemeyer vom LWL-Industriemuseum. Die 24 in der Zeche Nachtigall gezeigten Skulpturen sind aus bemalten Ton und Gips angefertigt. Die Farbnuancen der präsentierten Plastiken variieren in ihrer Farbenprächtigkeit. Eine tief gebückte Fischereiarbeiterin, die in den Eimer greift. In dieser fast unscheinbaren Frauenskulptur, dominiert die grau-weiße Farbe der Kleidung und der zusammen gebundenen Frisur, lediglich die fleischig angepinselten Arme und das Gesicht lassen die schwerstarbeitende Frau lebendig erscheinen. Sie ist durch diese Haltung und ihren monotonen Gesichtsausdruck erstarrt, um sich dem Betrachter einzuprägen. Eine großartige Leistung der Künstlerin Herrero-Laffin mit Gips und Ton umzugehen, eine menschliche Figur zu formen, die etwas ganz Bestimmtes darstellen soll. Die in Deutschland lebende Argentinierin Cecilia Herrero-Laffin kennt aus ihrer Heimat die „geheimen Textilfabriken“ der späten 1990er Jahre in Buenos Aires, wo unter anderem auch aus den Nachbarländern illegal eigewanderte Näherinnen zu menschenunwürdigen Bedingungen geschuftet haben.

 

 
  Bild: Cecilia Herrero-Laffin, ein Gemälde und vier Skulpturen, die Szenen aus der Textilfabrik darstellen.  Textilfabrik 2011, Mischtechnik, 140 x 137 cm. Näherinnen 2007, bemalter Ton, jeweils 30 cm hoch.
Foto: ZD, Onlineredaktion www.muensterland-events.de
 

Herrero-Laffin und der LWL betrachten gemeinsam die Situation von arbeitenden Frauen weltweit, das Industriezeitalter in Westfalen-Lippe ist hierbei integriert. Mit dieser neuen Ausstellung „Trabajadoras del Mundo – Frauenarbeit“ in der Zeche Nachtigall und dem aktuellen umfangreichen Begleitprogramm zum Thema „Frauenerwerbstätigkeit“, das in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern von LWL während der Ausstellungszeit stattfindet, wird in Form von Vorträgen, Diskussion und Information ein direkter Zusammenhang der sensiblen Thematik gespannt. Aus historischer, künstlerischer und aktueller Sicht werden prekäre Arbeitswelten der weiblichen Bevölkerung betrachtet, neu analysiert und führen letztendlich durch lange Tradition wieder in die Zeit der Industrialisierung zurück. Die Kooperationspartner: Die Bundesagentur für Arbeit, die Gleichstellungsstelle Bochum, die Gleichstellungsstelle Witten, der Regionalverband Ruhr, die Stadt Witten, die Gewerkschaft Verdi

   
  Bild: Cecilia Herrero-Laffin, Rosa Gruppe 2010, Mischtechnik, 150 x 120 cm. Foto: ZD,
Onlineredaktion www.muensterland-events.de
 

 Die 27 farbenprächtigen Bilder und drei Videoinstallationen ergänzen die Auswahl der zwei Kuratorinnen von LWL. Mit großzügigen Pinselstrichen, allerdings wohlüberlegt auf der Leinwand angebracht, erscheinen die meist großformatigen Gemälde, der in Bielefeld arbeitenden Künstlerin, im ersten Augenblick der Betrachtung so farbenfroh. Das Thema „Frauenarbeit“, Entlohnung, Doppeltbelastung der Frau in ihrem Job und zu Hause gerade in den Entwicklungsländern, sollen die Betrachter der farbig auffälligen Gemälde aufrütteln. „Wir wollen Denkanstöße geben, denn Frauenarbeit ist kein neues Thema“, so Ingrid Telsemeyer. Aktuelles Thema: Die unsichtbare Arbeit

   
  Bild: Cecilia Herrero-Laffin, Mutter mit Kinderwagen, 2011, bemalter Ton, 30 cm hoch. Im rechten Bereich sind drei Videoinstallationen, die erstmals in Witten ausgestellt sind, zu sehen.   Foto: ZD, Onlineredaktion www.muensterland-events.de  

Frauen sind weltweit in verschiedenen Arbeitsbereichen tätig, ob Teilzeit oder Vollzeit angestellt oder selbständig. Allerdings leisten sie auch „unsichtbare“ Arbeiten. „Pflege von Angehörigen, Kochen, Putzen, Kinderbetreuung – diese gesellschaftlich wichtigen Tätigkeiten bleiben oft unbeachtet. Auch das wollen wir ins Blickfeld rücken“, betont Kuratorin Dr. Anne Kugler-Mühlhofer über das Anliegen der Ausstellung. Cecilia Herrero-Laffin schaut über den Tellerrand und erweitert fortwährend ihre Arbeitsweisen und Techniken, so können die Besucher der Zeche Nachtigall die erstmals ausgestellte Videokunst sehen, wo filigran ausgearbeitete Filmaufnahmen das Thema „Pflege der Angehörigen“ im wahrsten Sinne des Wortes sehr plastisch darstellen. Der zur Ausstellung im KLARTEXT-Verlag publizierte Katalog: „LWL-Industriemuseum. Trabajadoras del Mundo – Frauenarbeit. Gemälde und Plastiken von Cecilia Herrero-Laffin“ ist im Museumsshop der Zeche Nachtigall erhältlich. Auf knapp 40 Seiten erfährt der Leser wie umfangreich und aktuell das Thema „Frauenarbeit“ auf der Welt ist. Vielseitige Texte, Zitate aus verschiedenen zeitlichen Epochen sowie intensiv ausgearbeitete, mit handfesten Diagrammen belegte Recherche-Ergebnisse, verdeutlichen gemeinsam mit der Biografie und den ausgewählten klein- und großformatig abgebildeten Kunstwerken der Künstlerin Cecilia Herrero-Laffin die Intention der Künstlerin, die sie gemeinsam mit den Organisatoren und Veranstaltern verfolgt. Zitat aus dem Begleitkatalog von Prof. Jutta Allmendinger, 2010, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. In: taz vom 26.03.2010: „Wir steuern auf eine gigantische weibliche Altersarmut zu. Wir müssen ernsthaft über große Teilzeit reden, für Frauen und Männer. Dass die Politik das nicht thematisiert, halte ich für fahrlässig.“

Text: Zdena David, Onlineredaktion www.muensterland-events.de
Alle Fotos (6) sind von Zdena David, Onlineredaktion www.muensterland-events.de

„Trabajadoras del Mundo – Frauenarbeit“
Gemälde und Plastiken von Cecilia Herrero-Laffin

29.05.2011 bis 25.09.2011

Veranstaltungsort:

Zeche Nachtigall, Nachtigallenstraße 35, 58452 Witten-Bommern

Telefon: 02302 93664-0

Telefax: 02302 93664-22

www.lwl-industriemuseum.de

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag, sowie feiertags 10 – 18 Uhr, letzter Einlass 17:30 Uhr

 

An folgenden Tagen können die Besucher das LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall kostenlos besuchen. Neben drei freien Freitagen (1. Juli, 2. September, 4. November und 13. November 2011) nimmt das Museum auch am Knappentag (3. Juli 2011) keinen Eintritt.

 

Eintritt:

Erwachsene: 3,00 Euro

Kinder, Jugendliche (6-17 Jahre) und Schüler: 1,50 Euro

Ermäßigt: 2,00 Euro

 

Begleitkatalog:

LWL-Industriemuseum. Trabajadoras del Mundo – Frauenarbeit. Gemälde und Plastiken von Cecilia Herrero-Laffin“. Essen, 2011. Preis: 5,20 Euro. Ab dem 29.05.2011 im Museumsshop erhältlich.

Begleitprogramm zur Ausstellung „Frauenarbeit“:

– 08.06.2011, 18 bis 20 Uhr, Vortrag „Der kleine Anfang – in Teilzeit selbständig. Chancen und Risiken der Gründung in Teilzeit“, Referentin. Bigitt Torbrügge, Unternehmensberaterin. Eine Veranstaltung der Gleichstellungsstelle Witten/Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe. Freier Eintritt. Anmeldung notwendig unter:

gleichstellungsstelle@stadt-witten.de oder Tel.: 02302/5811613

– 20.06.2011, 19 Uhr bis 21:15 Uhr, Vortrag und Diskussion, „Der Minijob: Was ist bei einer ‚geringfügigen Beschäftigung‘ zu beachten?“ – Achtung: Abweichender Ort: Seminarzentrum Holzkampstr. 7, Witten. Eintritt frei. Anmeldung unter: Tel.: 02302/910500, Kursnummer 12321. Veranstalter: Gleichstellungsstelle der Stadt Witten/VHS Witten-Wetter-Herdecke

– 30.06.2011, 19 Uhr, Film: We Want Sex, GB 2010, 113 Min., FSK 6. Regie: Nigel Cole

14.07.2011, 18:30 bis 20:30 Uhr, ein Abend in Salon-Atmosphäre mit Musik und Führung durch die Ausstellung. Unter der Moderation von Gudrun Kemmler-Lehr (Regionalverband Ruhr) beantworten Expertinnen zum Thema „Arbeit ist das halbe Leben – Frauen-Erwerbsarbeit im Ruhrgebiet“ Fragen. Einführende Bilder und Worte  liefert Claudia Horch vom Regionalverband Ruhr. Die Gesprächspartnerinnen sind:

– Astrid Berger-Fels, Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit

– Maria Tschaut, Landesbezirk NRW der Gewerkschaft Verdi

– Bärbel Weber, Gleichstellungsstelle Bochum

– 04.08.2011, 14-17 Uhr, Grundkurs „Figuren töpfern“, gemeinsam mit der Künstlerin für Kinder von 6 – 11 Jahren. Anmeldung erforderlich! Teilnahmegebühr inkl.
Material 5,– Euro.

10.09.2011, 13-18 Uhr, Grundkurs „Keramik Skulptur“, gemeinsam mit der Künstlerin für Erwachsene. Anmeldung erforderlich! Teilnahmegebühr inkl. Material und Brand 20,– Euro.

   
   Bild: Cecilia Herrero-Laffin, Tabacalera, 2011, Mischtechnik, 60 x 160 cm.
Foto: ZD, Onlineredaktion www.muensterland-events.de
 

 

 

 

Co2ole Helden 2011 gesucht

                                                                                              

Ideen zum Klimaschutz: Wettbewerb läuft noch bis Ende August

Ennepe-Ruhr, 4. August 2011

Das wäre doch etwas für die Sommerferien: Wer nicht in den Urlaub fährt, kann ein „cooler Held“ sein und an dem gleichnamigen Wettbewerb teilnehmen. Projekte können noch bis Ende August eingereicht werden.

Näheres zu den Teilnahmebedingungen unter www.coolehelden.de

Mit dem Wettbewerb „Co2ole Helden“ werden die besten Ideen zum Klimaschutz und zur CO2-Vermeidung gesucht. Im letztem Jahr hatte das Aktionsbündnis aus Agenda- und anderen Umweltgruppen dieses Projekt für Kinder und Jugendliche gestartet.

Die Preisverleihung wird auf dem Umweltmarkt in Wetter am 17. September 2011 stattfinden. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche im Alter bis 21 Jahre.

Für die Durchführung des Wettbewerbs und zur Finanzierung der Gewinne werden noch weitere Firmen und Organisationen gesucht, die die „Co2ole Helden“ unterstützen möchten.

 

Rock-Wochenende am 12. / 13. 08. im Schwelmer Freibad

Das Schwelmebad läd‘ zum großen Rock-Wochenende am 12. und 13. August im Schwelmer Freibad ein.

Mögliche Regenwolken werden dann ganz einfach mit feinstem Gitarrensound weggeblasen und dieses gleich zwei Tage lang. Dabei können wir auch gleich etwas für die letzten Reste der Brauerei machen. Denn während die Bierstände für das Heimatfest schon Ersatzpläne schmieden, gibt es im Freibad noch Schwelmer.

Die wohl beliebteste Coverband des Ruhrgebietes tritt endlich wieder im Schwelmebad auf. Denn was wäre das Freibad ohne das jährliche Konzert von Lazy Daisy? So freuen wir uns, das wir dieses Jahr wieder einen Termin gefunden haben.

Genießen Sie also am 13.08.2011 nicht nur mit uns gemeinsam den "big sound" von Lazy Daisy, sondern freuen Sie sich auch mit uns bei jedem Glas Schwelmer Bier, wieder ein wenig für den Erhalt unseres Freibades getan zu haben.

Tickets
bald bei Radio Kalthoff, Jürgens Sportshop und an der Freibadkasse.

Aber nicht genug, am Freitag wird schon einmal vorgewärmt. Die Hagener Band TRES MARIAS, die erst kürzlich den Band-Contest der WR gewonnen hat und sich somit als die wohl beliebteste Live-Band herausstellte, gibt sich am Freitag, den 12. August als Headliner die Ehre. Als der Schwelmer Bassist
Steve Lausberg von der derzeit schlechten finanziellen Situation des Schwelmebads erfuhr, war es für ihn Ehrensache seine Bandkollegen für den Benefiz-Gig zu begeistern. "Klar, haben die Jungs sofort zugesagt – schließlich geht es hier um eine gute Sache", so "Kaktus-Rocker" Steve Lausberg. Mit feinstem "Desert-Punk" sollen die Zuhörer unterhalten werden…

Am Freitag sind neben TRES MARIAS auch noch Jeden Sonntagl aus der Stadt des (noch) guten Bieres" mit Alternativ Rock und OMME am Start! Das Unplugged-Duo OMME aus Schwelm hingegen setzt sich stilmässig keine Grenzen: Das ist Unplugged-Cover mit einer abenteuerlichen Mischung aus Rock über Pop bis Dance und HipHop. Die Setlist des dynamischen Duos setzt sich aus den unterschiedlichsten Hits zusammen, egal ob Nancy Sinatra oder die Beatsteaks, 80’s-Kracher von The Bangles und Tom Petty oder modernen "Ami-sound" von Lady Gaga! OMME interpretieren ihre Lieblingssongs neu und verpassen ihren Coverversionen den typischen Sound.

Drei Bands, die unterschiedlicher nicht sein könnten, geben sich also für den guten Zweck am Freitag den 12.08.2011 das Mikro in die Hand und spielen zum Erhalt unseres Schwelmebads, frei nach dem Motto: "Applause ist des Künstlers Brot".

Der Eintritt beträgt 5 Euro inklusive einem Schwelmer Bier (oder ein anderes Getränk).

Beginn ist um 18 Uhr!

 

Trägerverein Schwelmebad e.V.
Arne Bracht

Man muss eine Schlacht verlieren können um dann den Krieg zu gewinnen!

[jpg] Es gibt im System der Wirtschaftslehre mehrere riesige Widersprüche. Einer davon ist  die Gewinnmaximierung. Ihr zugrunde liegt die menschliche Gier die keine Grenzen kennt und letztendlich selbstzerstörerisch sein kann. Die Gewinnmaximierung ist also die Initialzündung des wirtschaftlichen Handelns. Nur, fragt man nach der Höhe des Gewinns, so drehen die Wirtschaftsakteure alle ab. In den Kalkulationen taucht allerdings immer die Position „Gewinn“ auf. Wenn der Eine dort 5% einsetzt, so sieht man in der Kalkulation des Anderen 20 oder 30% als Grundlage des wirtschaftlichen Handelns. Neuerdings hört man schon einmal den Spruch: ……. unter xy Prozent mache ich es nicht! Da sollte doch die Frage erlaubt sein: Wie viel Gewinn ist genug? Denn wenn die Höhe des Gewinns selbstzerstörerisch sein kann, so wird doch jeder vernünftige Mensch vor dem Punkt der Selbstzerstörung Halt sagen. Es sei denn er ist krank und hat Suizid Gedanken. Aber davon wollen wir nicht ausgehen, sonst müssten wir das System der freien Marktwirtschaft in eine Therapie schicken. Es muss also noch etwas anderes geben, was den wirtschaftenden Menschen dazu bringt zu sagen: Genug! Auch muss  es noch was anderes geben, was ihn dazu bringt als wirtschaftendes Subjekt aufzutreten – also nicht nur die Gier.
Da gibt es noch viele Gründe warum ein Mensch sich wirtschaftlich engagiert. Einer dieser Gründe, der übrigens auf der ganzen Welt vorhanden ist, ist der Lokalpatriotismus. Und dieser Lokalpatriotismus,den man heute Lokalcolorit nennt, ist in einer Stadt mehr oder weniger vorhanden, so auch in Schwelm.

  Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf als ich von dem Scheitern der Insolvenzverhandlungen im Zusammenhang mit der Brauerei Schwelm hörte.

Diese Insolvenz läuft ja schon monatelang und hat mehrere Höhen und Tiefen durchlebt. Die Hoffnung überwog in der Vergangenheit, dass der Herdecker Insolvenzverwalter Gottschalk die Schwelmer Brauerei wieder in eine gesunde wirtschaftliche Situation führen könnte.

Es gab auch positive Zeichen und Signale, die diese Hoffnung  noch verstärkten. Bis Anfang des Jahres die Zeichen auf Sturm standen. Die Stadtverwaltung brachte sich sofort ins Spiel, die sich bis dato  nur über den Stand der Dinge informiert sah.
Bürgermeister Jochen Stobbe erkannte den Ernst der Situation und erklärte die Causa Brauerei Schwelm zur Chefsache.

Foto: Linde Arndt    

Stobbe ging nun her und versuchte mit anderen Schwelmer Unternehmer die Verhandlungen auf einem guten Weg zu bringen. Vergebens. Denn am 14. Juli erklärte der Insolvenz- und Vermögensverwalter  Manfred Gottschalk alle Insolvenzverhandlungen für gescheitert und kündigte sämtliche Arbeitsverhältnisse.  Augenscheinlich hat damit Gottschalk die Verwertung, sprich, den Verkauf des Betriebsvermögens  der Brauerei im Blick, denn es geht ja auch um die Befriedigung (Bezahlung) des Insolvenzverwalters Gottschalk und die ist nicht von Pappe. Gottschalk hat offenbar Angst seine eigenen Forderungen nicht begleichen zu können. Immerhin ist er ja seit Monaten in der Brauerei Schwelm als Insolvenzverwalter tätig. Was war aber passiert?

Die Großkunden der Brauerei haben die Produkte der Brauerei Schwelm aussortiert und jede weitere Zahlung verweigert; denn sie sehen die Begleichung ihres Leergutkontos nicht mehr als gegeben an. Offensichtlich hat einer der Verhandlungspartner Signale an die Großkunden gesendet , die das „Weitergehen“ in Frage stellen. Solche Signale werden gesendet um eine Druck- und Drohkulisse aufzubauen, was letztendlich zu einem Abschluss führen sollte oder den Abschluss beschleunigen sollte.

Auf der einen Seite Verhandlungen, die ja jetzt sogar von der Stadt unterstützt wurden  und auf der anderen Seite ein urplötzlicher Abbruch. Die Konsequenz. Das Ende der Brauerei wurde auf den 30.September 2011 gesetzt und die Produktion eingestellt, worauf sich der Bürgermeister und damit die Stadt zurück zog.

Die Zeitung (WR) titelte nun etwas dramatisch: „Eine Niederlage für Jochen Stobbe“ und hielt in einem Kommentar die Grabrede für die Schwelmer Brauerei, indem sie die Schließung der selben voraus sagte. Abgesehen davon,dass es für den Insolvenz- und Vermögensverwalter Gottschalk eine Niederlage sein sollte, ist es Gottschalk doch zu zu schreiben die Enden nicht zusammen bekommen zu haben. Er selber hat doch immer wieder kommuniziert, dass die Brauerei betriebswirtschaftlich „überlebensfähig“ aufgestellt wäre.

Mit diesen Aussagen war doch Fakt , die Brauerei ist überlebensfähig und wirft einen Gewinn ab, so aus gut informierten Kreisen. Aber, und das ist wichtig, der Gewinn wird nur im einstelligen Prozentbereich gesehen, was in der heutigen Zeit nicht so gut ist. Aber und auch das wurde kommuniziert, es gibt eine „Schwelmer Lösung“. Kurz, die Schwelmer Brauerei könnte noch hunderte von Jahren  produzieren und würde seinen Inhaber auch gut ernähren.

Perspektivisch sind die kleinen Brauereien wie die Schwelmer Brauerei im Vormarsch, während die Großbrauereien immer mehr Einbußen hinnehmen müssen . Ein weiteres Problem macht jedoch das Überleben allerdings schwierig: Die Brauerei produziert nicht auf eigenem Grund, nicht in eigenem Gebäude und die Marken der Brauerei gehören ihr auch nicht, so die Information.

Das heißt für den Investor, er müsste sich jahrzehntelang binden, wenn die Rechte und der Besitz überhaupt verkauft würden, so diese zum Verkauf stehen.

    
    Foto: Linde Arndt

Damit gestalteten sich die Verhandlungen in der Kleinstadt Schwelm recht schwierig, eben so wie in der großen Welt. Schwelm, was ein beschauliches Städtchen ist, benötigt aber das Alleinstellungsmerkmal Brauerei Schwelm. Einmal weil es identitätsstiftend ist und weil es mitten in der Stadt einen Anziehungspunkt darstellt. Macht sich doch gut; Stadt des Bieres zu sein.

Also diese Situation herrscht vor: Auf der einen Seite ein Unternehmen das durchaus weiter bestehen kann und auf der anderen Seite Gläubiger und Rechteinhaber die eine nicht näher zu erfahrende Einstellung zur Brauerei haben. Schwelm und die Schwelmer wollen ihre Brauerei auf jeden Fall behalten. Was lag da also näher als dass sich  der erste Schwelmer, also der Bürgermeister, auf den Weg macht und den gordischen Knoten zerschlägt?  Und ist es eine Niederlage des Bürgermeisters wenn offensichtlich der Insolvenzverwalter selber nicht weiß wie er den Großkunden eine Perspektive aufzeigen kann? Auch scheint es so, als wenn die Verhandlungspartner gewisse Animositäten entwickelt hätten, die von dem  Insolvenz- und Vermögensverwalter Gottschalk nicht kanalisiert werden konnten. Alles weist auf einen „schwachen“  Insolvenz- und Vermögensverwalter hin der solchen Verhandlungen nicht gewachsen ist. Für Gottschalk scheint  das wirtschaftliche Fortbestehen der Schwelmer Brauerei keine wirkliche Option zu sein. In den Monaten, in denen die Insolvenz besteht, wurde anscheinend noch nicht einmal die Eigenverwaltung ins Spiel gebracht. Es sieht so aus als wenn Gottschalk nur einen „Job“ macht. Wenn dem so ist, so sollte er zurück treten und Platz für einen Insolvenz- und Vermögensverwalter machen dem die Causa Brauerei Schwelm mehr am Herzen liegt.

Und was hat das alles mit der Gier zu tun?
Ganz einfach. Es scheint allen Beteiligten nicht klar zu sein, dass die Schwelmer Brauerei eine kleine Brauerei ist, die das Stadtbild aber auch die Stadt prägt. Betriebswirtschaftlich muss und kann die Brauerei  keinen opulenten Gewinn abwerfen, der im Finanzsektor alltäglich sein würde. Also sollten die Verhandlungspartner ihre Forderungen auf die Leistungsfähigkeit der Schwelmer Brauerei zurück schrauben. So, und nur so kann ein Betrieb wie die Schwelmer Brauerei überleben. 5% Gewinn vom Erlös ist auch ein erkleckliches Sümmchen, welches sicher teilweise in die Rücklagen fließen kann. Und auf der anderen Seite der Gläubiger Medaille? Dort steht ein Forderungsverlust in ungewisser Höhe an. Dies alles ist aber Aufgabe  des Insolvenz- und Vermögensverwalter gewesen, der die Verhandlungspartner aus den ungeahnten Höhen der Gier in die realen Gefilde normalen Wirtschaftens hätte führen müssen.

Es wird Zeit das Schwelm sich für die Schwelmer Brauerei entscheidet und zwar in wirtschaftlichen sicherem Gewässer. Es ist ja nicht das erste mal, dass die Brauerei in Schwierigkeiten gerät. Warum also jetzt nicht einmal ein Aufbruch in sichere Gefilde?

Schwelmer Bier in USA kann dabei doch nur ein Gag sein.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

 


 

s. auch unseren Bericht  "Wenn es doch so einfach wäre" von der 1. Demo am 13.8.2011

s. auch unseren Bericht  "Wir haben uns alle sooo lieb"  von der 2. Demo am 20.08.2011