Ennepetaler Haushalt 2011 ist durch – endlich

[jpg] Ja, wir hatten eine Finanzkrise in der westlichen Welt. Und ja, unser System stand vor dem Orkus der Geschichte. Wenn es nach den Regeln der Marktwirtschaft gegangen wäre, bekämen wir jetzt von China und Russland Entwicklungshilfe. Aber wie das so mit Regeln ist, sie gelten nur so lange wie sie demjenigen nutzen der sie aufgestellt hatte. Und die Regeln des Marktes nutzten uns nichts mehr, vielmehr hätten sie uns geschadet.

Also pumpten wir Billionen in das marode Finanzsystem um dem Untergang zu entgehen. Nur, die Krise wirkt nach, weil eben vorgenannte Regeln nicht geändert wurden.

Über Ennepetal brach auch die Krise herein, wir gebärden uns zwar wie die Bewohner der "Insel der Glückseligen", mussten aber schmerzhaft erkennen auch wir gehören zu dem vorgenannten System. Also brachen die Steuereinnahmen 2009 um rund 50% ein und zwar überproportional. Die Rücklagen waren schnell aufgebraucht, die Krise aber noch da. 2010 waren Wahlen und so traute man sich nur halbherzig und zaghaft auf das Desaster aufmerksam zu machen.

Kräftig versuchte man das drohende Haushaltssicherungskonzept (HSK) weg zu reden. Was allerdings nicht so recht klappte. Der EN-Kreis machte unmissverständlich darauf aufmerksam, es geht nicht ohne HSK und lehnte den Haushalt 2010 ab. Ein Sturm der Entrüstung ging durch die Ratssitzung indem man behauptete der Kreis wollte Ennepetal etwas antun. Rund 24 Mio. Euro drückt Ennepetal an den Kreis ab, da sollte doch der Kreis dankbar sein. Eine Legende von Ennepetaler Ratsmitgliedern. Denn für die 24 Mio. Euro leistet der Kreis ja auch was und zwar nicht zu knapp. Aber wie das so ist in Ennepetal, die Stadtverwaltung nimmt lieber aber gibt nicht so gerne. Jedoch  es nutzte nichts. Der Haushalt 2010 ging, weil sich alles so in die Länge zog sodann durch, dafür hatte dann Ennepetal extra eine Beratungsfirma (Wir haben es ja)  beauftragt um die Zahlen besser darzustellen. Nun, musste man an den Haushalt 2011 und das dazu gehörige Haushaltssicherungskonzept.

Spätestens jetzt hätten die kompetente Verwaltung als auch die Ratsmitglieder die Krise als Chance sehen müssen um den Haushalt 2011 solide und ausgewogen zu gestalten. Heute musste ich erkennen, die Stadt Ennepetal hat diese Chance nicht ergriffen und legte einen Haushalt vor, der eine Mischung von Kürzungen  nach dem Rasenmäherprinzip, Kürzen nach Beliebigkeit, Verschieben auf Sankt Nimmerleinstag  oder gar Wunschdenken dass sich die Zahl auch verwirklicht.

Es war schon beschämend wie angeblich vernunftbegabte Menschen versuchten den Sparbegriff in die Tat umzusetzen. Jeder private Haushalt, der jeden Euro zweimal umdrehen muss, hätte bei diesen Beratungen das kalte Grausen bekommen.

Noch einmal, die Krise als Chance und weiter, die Politik als Gestalterin eines Gemeinwesens. Die Chance bestand darin, indem man sämtliche Fachbereiche und ihre Beziehung zueinander auf den Prüfstand gehoben hätte. Die Chance bestand darin, die freiwilligen Leistungen – auch wenn sie fremdfinanziert wurden – auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen. Dabei hätte es sein können, dass einige Produkte erhöht werden mussten und andere gekürzt oder hätten sogar gestrichen werden müssen.

Teilweise hat man das ja auch getan, aber nicht fachbereichsübergreifend. Insofern gestalteten sich die Haushaltsberatungen eher wie  eine Erbsenzählerei ohne Sinn und Verstand.

  Da war die Inszenierung um die Senioren-beiträge um 9.000,– Euro in einem sehr frühen Stadium der Haushaltsberatungen. Die Seniorenverbände wurden provokativ verhöhnt indem man ihnen unterstellte sie würden ihre Beiträge als Kaffeegeld einsetzen.

Und es ging noch weiter, indem man den Senioren vorschlug einen Antrag für diese Tasse Kaffee beim Bürgermeister einzureichen, so Sabine Hoffmann von den Bündnisgrünen.

 

Die Provokation wurde auch aufgenommen und gipfelte in einer Demo der Senioren im Ratssaal, einmalig für Ennepetal. Dieses lenkte aber auch ab von den anderen Zahlen die schon herum geisterten. Aber es legte auch die Unverhältnismäßigkeit der Kürzungen offen. Denn auf der anderen Seite sollte, nur als Beispiel, das Bremenstadion wie selbstverständlich eine Überdachung für 1 Million erhalten. Die Überdachung war also wichtiger als die ehrenamtliche Tätigkeit der Seniorenverbände, die ja immerhin dafür sorgen, dass die Stadt Ennepetal keine Zuschüsse für Senioren zahlen muss, weil sie die Alten- und Pflegeheimkosten nicht zahlen muss. Sollen die Alten doch bleiben wo sie sind, was kümmert es uns, so der Tenor des Rates und der Stadtverwaltung.

Dann war da noch der Kulturetat der überproportional gekürzt wurde. Die Politik und mit ihr der Bürgermeister forderte den Tourismus für Ennepetal mehr herauszustellen. Nur wie soll das funktionieren wenn man diejenigen, wie z.B. ein Verkehrsverein oder dem SGV die Zuwendungen kürzt? Unter dem Aspekt Fördern und Fordern hätte man diese Vereine sogar mit mehr Mitteln ausstatten müssen. Aber nein, da macht man ein Infobüro in Milspe auf welches sich mit dem Verteilen von Flyern beschäftigt. So kann man Tourismus nicht aufbauen.

Über den Bahnhof möchte ich erst gar nicht schreiben, es ist nach meiner Ansicht ein tot geborenes Kind wofür man noch nicht weiß welchen Sarg man ihm verpassen will. Nur, 70 Tsd Euro wurden schon mal verpulvert.

Dann ist da noch der schulische Bereich. Stolz berichtete man, welche technischen Errungenschaften unsere Schulen haben. So die "Whiteboards" oder Apple Notebooks in den Schulen. Nur fragt man die Schüler nach dem Aufbau eines Netzwerkes oder eines Rechners ist hängen im Schacht. Die Wirtschaft braucht gut ausgebildete Menschen. Und zu einer guten Ausbildung gehört auch die Fähigkeit strukturell zu denken und zu handeln. Und wo kann man dies besser tun, als bei der Erstellung einer Netzwerktopografie oder bei dem eigenen Rechnerbau. Applecomputer sind zwar gute Computer sind jedoch reine Statuscomputer und verleiten dazu keine eigenen Ideen zu entwickeln. Anders die Open Source Bewegung, sie fordern den innovativen Nutzer der sich Gedanken um Verbesserungen in den Abläufen macht, der Theorie und Praxis miteinander verbinden kann und echte effiziente Lösungen erbringt.

Was noch in diesem Bereich auffällt, die personelle Ausstattung in gewissen Bereichen scheint sehr dünn zu sein. Da bringt die Stadt sich in das Jeki Projekt ein, staubt Musikinstrumente ab und stellt dann fest, es fehlen Lehrkräfte. Ein böser Verdacht kommt da auf.

Zumindest sieht es so aus, es sind zwar Sachkosten getätigt worden ob aber die personellen Voraussetzungen geschaffen wurden, ist zumindest zweifelhaft. Ich kann mir schon vorstellen, dass Investitionen getätigt wurden, die jetzt irgendwo in der Ecke liegen, weil die Voraussetzungen nicht bedacht wurden.

 

Kommen wir zum Sportbereich. Wir haben den TuS Ennepetal der in der Westfalenliga im Mittelfeld liegt und Blau Weiß Voerde die in der 2. Kreisliga spielt. Ausgestattet sind beide aber als wenn sie in der Regionalliga West spielen würden. Wenn man einmal über die Anlagen geht oder die Sportheime betritt, meint man, man hätte es mit einem Promisportverein zu tun. Alles vom Feinsten. Fragt man die Sportler nach ihren Ambitionen, schauen die einen verdutzt wegen dieser Frage an. Fragt man die Verantwortlichen, ob sie für die Sportstätten etwas bezahlen müssen hört man verwundert, wieso. Abends ab 18:00 Uhr sind die Plätze schon mal taghell mit einigen tausend Watt beleuchtet und man sieht eine handvoll Kicker auf dem Platz. In anderen Städten ist es durchaus üblich, dass die Sportvereine die Finanzierung ihrer Sportstätten zu 100% selber decken
und darüber hinaus Miete für die Anlage entrichten.

Im Haushalt sind bis 2015 sehr viele Positionen für die Sportvereine  eingebracht worden. Ohne Gegenleistung. Warum? Weil alle Politiker meinen durch diese Gaben potenzielle Wähler für sich zu gewinnen. Ein Trugschluss wie man in anderen Städten schon herausbekommen hat.

Kommen wir zu der Stadtplanung und Wirtschaftsförderung. Ja hier hängt man noch dem Gedanken nach die Gewerbesteuer von 403 % würde der Stadt mehr Wirtschaftsbetriebe bringen als anderswo.

Nach diesem Argument müsste die Stadt Straelen mit einem Hebesatz von 310% sich vor Anfragen kaum retten können und die Stadt Düsseldorf mit seinen 440% dürfte kein einziges Wirtschaftsunternehmen haben.

Tatsächlich ist es jedoch umgekehrt. Weil viele Faktoren bei der Standortbestimmung eine Rolle spielen. Und wenn ein Wirtschaftsunternehmen den Hebesatz einer Gemeinde als herausragendes Kriterium nimmt, so sind doch Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens angezeigt.

 

Ziel einer guten Wirtschaftsförderung sollte sein, krisensichere und wirtschaftlich starke Unternehmen anzusiedeln. Denn die gemachten Investitionen in die Infrastruktur sollen sich für eine Gemeinde rechnen. Und mit dem Rechnen hat die Stadt Ennepetal erhebliche Probleme.

So vermisst man bis heute eine Kosten/Nutzen-Analyse des Industriegebietes Oelkinghausen. Auf diesbezügliche Fragen erhält man nur schön gefärbte allgemeine Antworten die mit Wunschdenken einhergehen. Und so bleibt den politischen Entscheidern auch kein Argument als nur auf den niedrigen Hebesatz hinzuweisen. Und dieser Hinweis hört sich immer so an, wir sind der billige Jakob im Kreis. Auch in diesem Fachbereich sieht man nur Ansätze, die aus der Mottenkiste einer längst vergessenen Wirtschaftsförderung kommen. Denn moderne Wirtschaftsförderung setzt auf die Attraktivität der Gemeinde. Und Attraktivität, was ist das, so fragt man sich seit Jahren in Ennepetal.

                          

Der Jugendbereich, der ja auch immer ein Bereich ist der die Zukunft einer Gemeinde darstellen soll, ist schon ein Bereich der einem die Tränen in die Augen treibt. Seit Jahren wandern die jungen Ennepetaler vermehrt ab. Warum wohl? Weil Jugendpolitik nur daraus besteht, dass man den Jugendlichen den TuS, Blau Weiß, RSV oder sonst einen Verein empfiehlt. Kinder und Jugendliche werden in Ennepetal nicht ernst genommen.

Ein Beispiel: Das Jugendparlament wurde einmal angedacht, weil es eben andere auch andachten. Da versuchte Herr Schilling mit den Schulen ein Jugendparlament einzutüten. Nach drei Jahren stellte Herr Schilling fest die Jugendlichen wollen ja nicht. Wollten sie wirklich nicht? Die Gelder für dieses Parlament wurden gekürzt, Herr Schilling macht jetzt einen auf Citymanager und das Jugendparlament wanderte in den Schreibtisch des Fachbereichsleiters. Tatsächlich wurden weder umsetzungsfähige Konzepte erarbeitet noch wurden diesbezügliche Gespräche geführt. Gespräche mit den SchülerInnen der Realschule und des Gymnasiums durch uns ergaben, es war den SchülerInnen nicht bekannt, dass es solch eine Möglichkeit geben sollte. Jugendarbeit heißt auch immer Überzeugungsarbeit. Wo und wen hat die Stadtverwaltung versucht zu überzeugen?

Zu guter letzt die Personalkosten. Ich habe einmal die Zahlen von Gevelsberg genommen, die in etwa unserer Stadt vergleichbar ist. Hier die Ergebnisse:

Personalaufwendungen in Mio. Euro:

    2010   2011   2012   2013
Gevelsberg   10,7   10,6   10,5   10,4
Ennepetal   14,9   15,4   15,4   15,4

Wie man unschwer erkennen kann hat Gevelsberg weniger Personalaufwendungen als Ennepetal, obwohl beide Städte die selbe Einwohnerzahl haben. Was man aber auch noch sehen kann, in Ennepetal ist von 2010 auf 2011 ein kräftiger Schluck aus der "Pulle" genommen worden. Dies kann nur sein, indem nochmals schnell Beförderungen vorgenommen und Neueinstellungen vollzogen wurden, bevor in 2011 das Haushaltssicherungskonzept greift.

  Die Einnahmeseite stellte sich für Ennepetal denkwürdig und mysteriös dar. Die Frage: Wieso wird die Gewerbesteuer, sprich der Hebesatz erst 2012 angehoben? Und warum hat man diese nicht schon 2011 erhöht?

Es gibt eine Antwort und die kam, als ich die Information über ein Gespräch des Kämmerers Kaltenbach bei der FWE erfuhr. Als der Kämmerer gefragt wurde, warum er die Hebesätze nicht schon in 2011 erhöht hat, antwortete er, das der Bürgermeister und er im Wort stünden. Was für ein Wort soll er dort gegeben haben? Und was war der Anlass solch ein Wort zu geben?

 So genannte Annehmlichkeiten für die Beiden? Nein, das glaube ich nicht, dafür sind die Beiden zu bieder und unwichtig. Nun die Gewerbesteuer wird am Firmensitz erhoben. Was ist wenn die Firmen bei denen der Kämmerer und der Bürgermeister im Wort stehen ihren Firmensitz verlagern können und wollen? Dorma, Febi, ABC sind international tätige Firmen mit Firmensitz in Ennepetal. Ein leichtes den Firmensitz ins Ausland zu verlagern. Nur man braucht Zeit um eine Verlagerung vorzunehmen. Ein Jahr Zeit, das käme hin. Denn es braucht nur der Papierkram gemacht zu werden, physisch muss die Firma nicht verlagern. Die Firmensitzverlagerung ist ein probates Mittel um die Steuern zu senken und im Ausland gibt es keine Gewerbesteuer.Es müssen aber nicht die großen Firmen in unserer Stadt sein, es können auch mehrere kleine Firmen sein. Und dann  macht die vorgenannte Antwort  Sinn. Wie gesagt, die Wirtschaft ist in Zeiten der Globalisierung eine Andere geworden. Darüber hinaus hat Ennepetal nie etwas getan um eine nachhaltige Standortbindung zu erzeugen – wie auch.

So gehe ich aus den Haushaltsberatungen mit einem Gefühl heraus, dass Ennepetal wieder einmal mehr eine Chance, die in der Krise lag, verpasst hat,  dass die politischen Entscheider aber auch die Stadtverwaltung ziel- und planlos den Haushalt als auch das Haushaltssicherungskonzept erarbeitet haben, welcher das gedruckte Papier nicht wert ist. Die Kürzungen der Senioren, dass waren nur Alibikürzungen um allen zu zeigen, seht her wir sparen wirklich. Alle Sitzungen in den Ausschüssen und im Rat waren bis auf ein paar Ausrutscher in der Regel emotions- und teilnahmslos durch die Mehrzahl der Teilnehmer geleistet worden. Manchmal hatte ich sogar den Eindruck ich säße in einem Autistenclub, der die Einwohner und deren Belange der Stadt vollkommen ausgeblendet hat. Einschnitte, wenn überhaupt, sollten und hatten mehr eine Symbol- und Alibifunktion. So waren die Haushaltsreden der einzelnen Fraktionen mehr oder weniger Wiederholungen der Reden des vorigen Haushaltes 2010. Es haben sich Widersprüche ohne Ende aufgetan, sowohl bei den agierenden Personen als auch den Institutionen Rat der Stadt und der Stadtverwaltung.

Nachdenklich sitze ich nun hier und denke über unsere Demokratie nach. Und ich denke wir sollten den Artikel 20 Absatz 2 unseres Grundgesetzes wörtlich nehmen, wonach alle Macht vom Volke ausgeht. Wir sollten uns von den Parteien nicht zu politischen Allesfressern machen lassen; denn die Parteien schauen nicht mehr auf uns, sondern sie wollen dass wir uns auf sie fixieren. Und das kann es ja nicht sein. Die Senioren um Frau Schneider und Herrn Thun haben den Anfang gemacht, es sollte nicht beim Anfang bleiben. Ein bisschen Demokratie kann nie schaden.

So bleibt nur noch die Chronistenpflicht für mich. Bei der Ratssitzung waren 36 von 40 Ratsmitgliedern anwesend. Die Beschlussvorlage über den Haushalt wurde mit 25 ja Stimmen gegen 12 nein Stimmen angenommen. Der Bürgermeister stimmte als 37. Mitglied mit ja. Lediglich beim Personalwirtschaftskonzept wurde einstimmig mit ja gestimmt. Die SPD stimmte komplett mit nein, außer bei dem Personalwirtschaftskonzept. Endlich ist das unwürdige Schauspiel vorbei.

Ach ja, da ist ja noch die Steuerschätzung die Mehreinnahmen von 61 Mrd. erwarten, ich betonen erwarten. Diese Erwartung löst schon einmal Begehrlichkeiten bei der FDP aus, Steuersenkungen auf Pump zu machen. Was soll es, wir zahlen ja jetzt schon Zinsen im sechsstelligen Bereich, auf ein paar 10.000 Euro mehr oder weniger kommt es doch nicht an.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

 

Werkstatt und „offene Probe“ zu Benatzkys „Im weißen Rössl“


Werkstatt  und "offene Probe" zu Benatzkys "Im weißen Rössl" am 20. November 2010

Im Rahmen der Reihe "Theater hautnah" lädt das theaterhagen am 20. November 2010 zur "offenen Probe" mit anschließendem Werkstattgespräch zur Operette "Im weißen Rössl" ein, die am 27. November 2010 Premiere feiern wird. Interessierte Zuschauer haben dabei die Möglichkeit, einer halbstündigen Probe beizuwohnen. Ab 11.30 Uhr geben der Regisseur Thilo Borowczak, der Bühnenbildner Thorsten Macht, die Kostümbildnerin Martina Feldmann und die Dramaturgin Anja Oeck im Theatercafé Einblicke in die Neuinszenierung.

                         

Werkstatt und "offene Probe" zu "Im weißen Rössl" von Ralph Benatzky
20. November 2010 – 11 Uhr – Theatercafé

Eintritt frei

Nur mit Visionen können wir bestehen …

[la] So mancher Unternehmer träumt davon, erfolgreich zu sein, wobei der Erfolg ihm zu der ersehnten Anerkennung in der Gesellschaft  verhelfen soll. Viele dieser Träume sind aber nur Wunschdenken und so bleibt es meistens bei dem Wunsch ohne dass dieser Wirklichkeit wird.

Bei Visionären ist das anders. Sie geben ihren Wünschen Gestalt, verfolgen sie beharrlich und planen bis ins Detail. Sie warten nicht ab, bis etwas  eventuell  von selbst  geschieht, sondern greifen aktiv in das Schicksal ein und korrigieren, wenn es sein muss, ihre Vorstellung um ihr Ziel erreichen zu können. 

Einen dieser Visionäre –  Augenoptik Gunther Schäfer aus Schwelm  – durften wir am 10. November 2010 beim Business-Dinner in seiner Wirkungsstätte kennen lernen. Zwar ist er in Schwelm den meisten als erfolgreicher Unternehmer längst bekannt, aber wie es  zum  Erfolg kam, schilderte er an diesem Abend in leicht humoristischer Erzählform seinen Gästen.

                     

                                                            

Seit Jahrzehnten ist Augenoptiker Schäfer stark am Markt in Schwelm und Umgebung. Und das trotz schwieriger Wirtschaftsbedingungen und einer harten  Konkurrenzsituation, speziell in der Optikerbranche.

Bereits zum dritten Male wurde das Familienunternehmen mit dem Preis TOP 100 ausgezeichnet. Zum Unternehmen gehören 5  Augenoptikermeister, 2 Dipl.-Ingenieure für Augenoptik und 12 erfahrenen  Optikergesellen.  Gunther Schäfer hat viele Spezialgebiete bis zur Meisterschaft perfektioniert. 
Die Visionen, die Erarbeitung eines neuartigen Konzeptes  und dessen mutige Umsetzung haben  diesem innovativen Unternehmen Recht gegeben, auf dem richtigen Weg zu sein..

Alle im Unternehmen sind  Augenoptiker mit Leib und Seele und das wird das Geheimnis sein, warum es gelungen ist, Handwerk, Tradition und Visionen zu einer Symbiose zu vereinen.

Es kommen viele Dinge zusammen, die für die Umsetzung eines erfolgreichen Unternehmenskonzept wichtig sind. So kommt hier eine Persönlichkeit zum Vorschein, die von früher Jugend an Ehrgeiz entwickelt hat  um seine Zielvorstellung, die wir Vision nennen, in die Realität umzusetzen.

Dazu kommt, dass durch den Willen einer Führungspersönlichkeit  sich selber an der Spitze des Schaffensprozesses wieder zu finden – Prozess und Persönlichkeit verschmelzen.

Dadurch ist es gegeben, dass keine Abstriche in der Umsetzung der Zielvorstellungen gemacht werden müssen. Der Zeitfaktor bei der Umsetzung der Ideen spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Kurzfristige Entscheidungen müssen immer wieder mit der langfristigen Zielsetzung abgeglichen werden. Statt Probleme aufzubauen müssen Lösungen gesucht werden.

Gunther Schäfer  setzt auf Netzwerk und schätzt die Zusammenarbeit mit ebenfalls innovativen Partnern.

Ein ganz wichtiger Aspekt ist aber das Wachstum des eigenen Unternehmens. Eine eigene Brillenkollektion, ein weiteres Ladengeschäft  direkt nebenan mit chicen, preiswerten Brillen, sind nur einige Dinge die zum Konzept des Unternehmens gehören. Und so spürte man vom Unternehmer und seinem ganzen Team, dass hier Kreativität äußerstes Gebot ist, ja der Motor des Geschäftes.

Mit seiner sehr engagierten Wortgewalt trug Gunther Schäfer  das Konzept seines Unternehmens beim Business-Dinner vor, um die anwesenden Gäste zu motivieren und dem Einzelhandel neue Wege aufzuzeigen und Mut zu machen.

Es war ein sehr informativer Abend und so manche Anregung oder mancher Gedankenanstoß konnte mit nach Hause genommen werden.


Nach diesem Vortrag  labten sich die Gäste an dem köstlich zubereiteten Buffett und führten noch viele intensive Gespräche.

Als Veranstalter hatten die Gesellschaft für Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung Schwelm (GSWS) und die Städtische Sparkasse zu Schwelm, Schwelmer Unternehmern und  Führungskräften eingeladen um ihnen in dieser besonderen Abendveranstaltung Gelegenheit zu geben,  Informationen nach Feierabend auszutauschen.

Das "Schwelmer Business-Dinner“ ist eine Veranstaltung von Unternehmern für  Unternehmer, Führungskräfte, Freiberufler sowie für Vertreter von Parteien,  Verbänden und Behörden. Ziel ist es, aktuelle Themen aus dem gastgebenden  Unternehmen, wie z. B. neue Vertriebsstrukturen, erfolgreiche Umstrukturierungen oder innovative Marketingideen, die gewöhnlich selten publik werden, bekannt zu  machen.
 


 

 

Die Botschaft, die aus diesem Abend hervorgeht kann umschrieben werden mit dem Satz:

Nutze die Möglichkeiten – jetzt!

Linde Arndt von EN-Mosaik aus Schwelm

[alle Fotos © Linde Arndt]

 


 

 

 

 

Zauberhaftes Schauspiel um Peter Pan im Schwelmer Jugendzentrum

Im Inneren immer Kind bleiben
Zauberhaftes Schauspiel um Peter Pan im Schwelmer Jugendzentrum

Alle Kinder werden erwachsen, außer einem: Peter Pan. Das erleben Mädchen und Jungen in einem Schauspiel mit Musik für Kinder ab 6 Jahren, zu dem der städtische Fachbereich Jugend herzlich für Samstag, den 4. Dezember, ins Jugendzentrum, Märkische Straße 16, einlädt.

In der Regie von Lars Emrich und in Kooperation mit der Bergischen Musikschule spielt das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater diese zauberhafte Geschichte in zwei Aufführungen um 14.30 Uhr und um 17 Uhr. Der Eintritt kostet 5 € (Kinder), 6 € (Erwachsene) und 2,50 € bzw. 3 € (Schwelm-Pass-Inhaber).

              

Es gibt einen Ort, an dem man nur an etwas glauben muss, damit es passiert: das Nimmerland, Heimat von Elfen, Piraten, Indianern, Meerjungfrauen und natürlich den verlorenen Jungen samt ihrem Anführer Peter Pan. Dabei gibt es im Nimmerland eine Regel: „Werde groß und mündig, aber bleibe in deinem Innersten immer ein Kind.” So wird Nimmerland zur Kulisse für eine aufregende, musikalische Reise, bei der zum Takt der Songs die Säbel rasseln, Peter mit Wendy, John und Michael durch die Luft fliegt und bei der auch das Krokodil tanzen darf…

Es ist Nacht, als ein kleines Licht durch das Kinderzimmer der Familie Darling in London streift, während Wendy, John und Michael nichts ahnend in ihren Betten liegen. Das Licht ist Tinkerbell, eine kleine Fee, die nach dem Schatten Peter Pans sucht, den dieser in der Nacht zuvor hier verloren hat. Denn Peter, der ja ohne seine Mutter lebt, mag es, wenn Frau Darling den Kindern Gute-Nacht-Geschichten erzählt. Wendy entdeckt Peter und folgt samt ihren Brüdern dem Jungen in einem wilden Flug in Peters Heimat Nimmerland. Gemeinsam mit den „verlorenen Jungs” erleben sie atemberaubende Dinge: Sie machen die Bekanntschaft von gefährlichen Piraten, stolzen Indianern, einem gewaltigen Krokodil – und dem hinterhältigen Käpt’n Hook.

              

James Matthew Barrie, der Autor von Peter Pan, wurde 1860 in Kirriemuir, Schottland, als neuntes Kind und dritter Sohn einer Weberfamilie geboren. Seine Mutter ermutigte ihn, sich durch Lesen zu bilden. Barrie schloss ein Studium ab und arbeitete als Journalist für das Nottingham Journal, bis er 1885 nach London zog. Nach zwei Romanen schrieb er zunächst für das Theater. Peter Pan, seine bekannteste Figur, wurde durch die Kinder einer Bekannten inspiriert. Als Kinderfreund vermachte Barrie alle Rechte an den Büchern, Filmen und Theaterstücken von Peter Pan dem Great Ormond Street Hospital, einem Londoner Kinderkrankenhaus.

Schwelm, den 12. November 2010

H.A.M.L.E.T – Die Geburt des Zorns. Ballett Uraufführung in Dortmund

[jpg] Was haben der 17-jährige Tim Kretschmer aus Winnenden, der 19-jährige Robert Steinhäuser  aus Erfurt, der 18-jährige Bastian B. aus Emsdetten und der 25-jährige Hamlet, Prinz von Dänemark miteinander zu tun? Vorerst einmal nichts. Die drei ersten waren Amokläufer die eine Zeit lang durch die Nachrichten geisterten. Und Hamlet ist eine Titelfigur in einem Shakespeare Drama.

Und doch sind viele Analogien zwischen den Personen und deren Handlungen deutlich zu erkennen.
Der Dortmunder Ballettdirektor Xin Peng Wang war durch die Amokläufer und ihre Tat zutiefst betroffen und hatte das Bedürfnis diese Taten aufzuarbeiten. Hier kam ihm die Tragödie Hamlet von Shakespeare, dessen Inhalt er in seinen Verstrickungen als gleichartig einstufte, zu Hilfe. Hier wie dort kam es zu einem finalen Ende, welches unsägliches Leid erbrachte – für Andere als auch für jene, die dieses Leid auslösten. Hier wie dort waren es Menschen, die in ihrer Einsamkeit und ihrem Anderssein sich in diese Handlungen hineinsteigerten. Hier wie dort waren es die Beziehungen Gesellschaft, Einzelpersonen die solche Handlungen begünstigten, ja geradezu einen Zwang auf die Akteure ausübten.

               
   Foto: ©Bettina Stoess  

Wang tat sich mit dem Dramatur Christian Baier zusammen um ein abendfüllendes Ballett zu erarbeiten. Christian Baier war zuerst kritisch, ließ sich aber von Wang überzeugen als er die ersten Gedanken und deren Umsetzung auf der Probenbühne sah. Gesucht und gefunden hatte Wang den in Estland geborenen Arvo Pärt,  der in der musikalischen Erlebnis-Tradition der Minimalisten der 70er Jahre steht. "Pärts Werke machen das menschliche Grundbedürfnis nach einer Verbindung von Ästhetik, Ethik und Spiritualität, die in unserer überwiegend säkularisierten Gesellschaft so oft der Politik und Ökonomie untergeordnet werden, deutlich und erlebbar", so die Jurybegründung des internationalen Brücke-Preises. Damit waren die drei Eckpunkte für eine herausragende Ballettaufführung gegeben – eine Uraufführung. Die szenischen Stationen des Stückes ergaben  mit:
Honesty (Ehre), Agony (Agonie,Teilnahmslosigkeit), Mother (Mutter also Eltern), Love (Liebe), Eternity(Ewigkeit,  Sinnhaftigkeit, Dauer, Bestand), Truth (Wahrheit) letztendlich ein Psychodrama welches ein gesellschaftliches Phänomen tragisch skizziert. Freuds Traumdeutungen haben hier offensichtlich Pate gestanden.

Die Besetzung:

Hamlet: Mark Radjapov
Ophelia: Jelena-Ana Stupar
Mutter:Monica Fotescu-Uta
Stiefvater: Howard Lopez Quintero

Drei Geister: Eugeniu Cilenco,Sergio Caraecci, Adrian Robos
Drei Schatten: Svetlana Robos, Esther Perez Samper, Sayo Yoshida
Drei Schauspieler:Rosa Ana Chanza Hernandez, Philip Woodman, Luke Forbes

Zur Handlung:

Hamlet , dänischer Prinz, kehrt aus der Fremde (Wittenberg) an den dänischen Hof zurück. Sein Vater ist tot und seine Mutter an der Seite eines anderen Mannes. Er fühlt sich fremd und alleine zu Hause. Schlafend erscheinen ihm drei Geister die die Geschichte vom Tod seines Vaters erzählen. Sie liefern ihm das was ihm sein Fremdsein erklärt, den nicht natürlichen Tod seines Vaters. Das Schmeicheln seiner Mutter sich ihrem neuen Glück doch hinzuwenden empfindet er als Täuschung.

Da erscheint Ophelia die er früher umworben hatte und die er auch noch liebt. Nur er möchte den vermeintlichen Mord an seinem Vater erst aufgeklärt wissen.

Auf einer Hofgesellschaft ( Corps de ballet ) wird durch drei Schauspieler ein "Königsmord" gespielt. Der Mord wird durch das Einträufeln von Gift in das Ohr des Königs dargestellt.
Hamlet erkennt die Szene aus seinem Traum wieder und beschuldigt seine Mutter des Mordes an dem Vater. Sein Stiefvater weist ihn vor der versammelten Gesellschaft zurecht. Hamlet fühlt sich gedemüdigt und ausgestoßen. Ophelia versucht ihn mit ihrer Liebe zu ihm aus der Einsamkeit und Traurigkeit zu befreien. Hamlet empfindet die Liebe Ophelias als weitere Kränkung, denn ihre Liebe ist nunmehr nur Mitleid für ihn. Ophelia sieht sich brutal zurück gelassen und dem Inhalt ihrer reinen Liebe beraubt. Dem Inhalt ihres Lebens beraubt sucht Ophelia den Freitod.

Ophelias Freitod wird entdeckt und es beginnt das was beginnen musste. Die geschlagenen Wunden   verlangen Opfer. Es gibt keine Versöhnung mehr, da die Liebe gestorben ist. Jetzt haben die schon immer vorhandenen Geister freien Lauf. Schweigen.

Fassungslos sieht der Zuschauer auf die Bühne: Wie konnte es dazu kommen?

So tanzt Mark Radjapov den Hamlet stolz und mit einer Traurigkeit der ihn blind für die Liebe macht. Der Pas de deux mit  Jelena-Ana Stupar als Ophelia wird so zu einem innigen und rührend anmutenden Tanz, der die reine Liebe verkörpern könnte. Inniglich schmiegt sich Ophelia an Hamlet der scheinbar sich ihr hinwenden will, es aber nicht schafft. Und  Jelena-Ana Stupar in ihrem Tanz der zu dem Freitod führt, der den Kampf zwischen dem Leben und der Hingabe zum Tod darstellt ist eine herausragende eindrucksvolle Leistung die überzeugt. Monica Fotescu-Uta als Mutter, die ja nur ihr eigenes Glück will, überzeugt mit ihrer Zurückhaltung in der Bewegung und erzeugt dadurch die Ernsthaftigkeit einer Königin. Sie will Leben in ihrer neuen Liebe.
Das Corps de ballet stellt mit seinem Tanz  beklemmend die Uniformität der Gesellschaft dar, Bewegungen sind synchron wie kopiert, nur die Hüllen der Tetraeder, ob groß oder klein, lassen eine Unterscheidung zu. Der vermeintliche Mord an dem Vater Hamlets, der von den drei Schauspielern gespielt wird, ist faszinierend wie der König wie beiläufig ermordet wird.  Rosa Ana Chanza Hernandez, zieht die Schultern ein, so als wenn sie sagen wollte, sorry, es sollte wohl so sein. Unwohl fühlt sie sich aber doch und begibt sich wieder in die Reihe der Gesellschaft zurück.

Das Dortmunder Ballett hat wieder einmal mehr ein außerordentliches und herausragendes Thema zur Aufführung gebracht, welches den Zuschauer an die Grenzen seiner Gefühle führt. Es fordert zum Nachdenken auf und die bequemen Denkschematas zu verlassen und sich letztendlich den Fragen zu stellen, die dieses Stück fordert. Kann es sein, dass wir immer wieder Menschen in ihrer Einsamkeit der Depression überlassen, nur weil sie anders sind? Sollten wir nicht etwas vorsichtiger mit jedem von uns umgehen? Das Schweigen am Ende lässt uns allein. Jeder muss sich dieser Frage stellen um zu einer eigenen Antwort zu kommen. Machen wir es uns nicht zu leicht, indem wir alles als Schicksal abtun? Die Frage der Schuld steht auch vor uns ganz persönlich. Xin Peng Wang hat sich dieser Frage gestellt. Tun wir es auch.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Dortmund.


Info:

Die nächsten Vorstellungen sind:

November 2010    06., 10., 13., 19.
Dezember 2010    03., 19., 19., 30.
Januar       2011    02., 08., 14., 20.
Februar     2011    05., 09., 18.

Karten unter  ticket-hotline: 0231/50 27 222

oder im Internet unter:http://www.theaterdo.de/tickets.php

sowie an der Theater- und Abendkasse.

 

 


 

Beeindruckende Bilder vom Theater Dortmund
[Fotos: ©Bettina Stoess]

Fünf-Uhr-Tee im Theater Hagen

Fünf-Uhr-Tee am 18. November 2010

 

                  

Am Donnerstag, den 18. November 2010, heißt es wieder "It´s tea time" um 17 Uhr im Theatercafé. Dieses Mal stellen Edeltraud Kwiatkowski und Jürgen Pottebaum Guido Fuchs, Wilhelm Giesecke im "Im weißen Rössl", und Tillmann Schnieders, Prinz in "Schneewittchen und die 7 Zwerge", vor.
Fünf-Uhr-Tee – 18. November 2010
17 Uhr – Theatercafé

Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de

Der kleine Prinz in Rüggeberg

[jpg] Seit dem letzten KIRhoch4 mit dem Thema "Veronica der Lenz ist da" war viel Zeit in Rüggeberg vergangen. Und wieder haben die Initiatoren ihre Fantasie spielen lassen und sich ein neues Thema für einen Abend ausgedacht. Der "Sternenhimmel" war diesmal als Thema ausgewählt worden. Und so war der Gemeindesaal auch mit einem Sternenhimmel ausgeschmückt, denn draußen war es etwas ungemütlich und Sterne waren nicht zu sehen.

"Der kleine Prinz" (Originaltitel: Le Petit Prince)  von dem französischen Dichter Antoine de Saint-Exupéry ist ein modernes Märchen für Kinder und Erwachsene. Es stellt die moralischen Werte von Freundschaft und Menschlichkeit des Verfassers vor.

Vorgetragen wurde es von dem Duo:

Schauspieler Olaf Reitz, vomTheater Wuppertal  (links)

und

Martin Zobel, Trompete und Akustik (rechts)

 

Olaf Reitz las in bester Schauspielermanier den kleinen Prinzen vor, während Martin Zobel die musikalische Begleitung übernahm. Zuletzt hatte ich den kleinen Prinzen mit Will Quadflieg gehört, allerdings nicht in solch einem familiären Umfeld. Reitz wusste mit seiner Mimik und Gestik, sowohl den kleinen Prinzen als auch den Erzähler hautnah rüberzubringen. Die Unschuld des kleinen Prinzen die immer wieder durch die  großen fragenden Augen des Schauspielers betont wurde. Reitz lebte förmlich mit dem kleinen Prinzen. Aber auch die Rolle des Erzählers, der ja immerhin in Schwierigkeiten steckte, wusste Reitz hervorragend darzustellen. Letztendlich verschmolzen die beiden in einer innigen Freundschaft, der Erzähler und der Prinz waren eines.

In meinem Blickwinkel sah ich viele große Augen von Kindern und jung gebliebenen Erwachsenen die gebannt der Erzählung lauschten. Ach überhaupt die Menschlichkeit, die kam bei den Anwesenden nicht zu kurz, entweder man kannte sich oder man wollte dem  "Fremden" ein guter Gastgeber sein.

   
     

In der für die Rüggeberger eigenen Art wurden "himmlische Gaumengenüsse" gereicht. So brachte man eine Kürbiscremesuppe "Antoine", einen französischen Gemüsesalat "Exupery" und einen Farmersalat in Schinken "Prinzenrolle" in freundlicher Art seinen Gästen an den Tisch. Zum Abschluss gab es noch ein Schokoladenflameri "Sternschnuppe" und einen Kirschstreuselkuchen "Sternenhimmel", alles selbst gemacht, versteht sich.

Die beiden Künstler wurden mit großem Applaus bedacht und spielten für diesen Abend "auf Hut".
Während der Pause und nach der Vorstellung sah man viele gute Gespräche unter den Rüggebergern, so als wenn man sich Jahre nicht gesehen hatte. Und was man immer wieder beobachten kann, die Jugendlichen halfen und bedienten mit Freude ihre Gäste.

Es wäre zu wünschen, dass sich solche Kulturereignisse in allen Stadtteilen etablieren würden, die letztendlich dem Stadtteil ein Profil geben sollen. Ich denke mir Kirhoch4 hat das Potenzial den Rüggebergern ein Gesicht zu geben. Zumal die bisher gelaufenen Aktionen für einen Stadtteil wie Rüggeberg auf hohem Niveau stattfanden.

Man kann solche Veranstaltungen nicht genug hervorheben, in einer Zeit, wo die Kultur immer flacher gehalten wird. So gilt das Geheimnis für Rüggeberg: "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

Man sollte gespannt sein was die Fantasie der Rüggeberger beim nächsten Kirhoch4 hervorbringt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 


Hier noch ein paar Fotos von dem romantischen Abend in Rüggeberg.
[Alle Fotos: © Linde Arndt]

RUHR.2010: Gewinner des Ritter Rost-Malwettbewerbs stehen fest

Schon das ganze Kulturhauptstadtjahr wirbt Ritter Rost als blechstarker Kulturbotschafter für RUHR.2010. In Zusammenarbeit mit Jörg Hilbert und dem TERZIO Verlag entstanden so vier kleine Erklärbücher für Kinder. Darin gibt Ritter Rost zahlreiche Ausflugstipps und erlebt spannende Abenteuer in der neuen, etwas anderen Kulturmetropole Ruhr. 

In jedem der Erklärbücher wurde dabei zu einem Malwettbewerb aufgerufen. In den vier Kategorien "Ritter und andere Figuren aus der Geschichte", "Lustige Musikinstrumente", "Die schönsten Blechbauten Schrottlands" und "Fabelwesen im Zirkus" erreichten die RUHR.2010 GmbH insgesamt über 250 Einsendungen aus ganz Deutschland.

Die Einsendungen einer Schulklasse der Hans-Böckler-Realschule Bochum sind ganz besonders aufgefallen. Der Klasse 6a unter der Leitung der Kunstlehrerin Ricarda Meyer wurde am Freitag, 5. November in Bochum ein Sonderpreis verliehen. Außerdem wurden die weiteren Gewinnerkinder ausgezeichnet, die aus ganz Deutschland angereist kamen, um ihre Preise entgegenzunehmen.

Die Platzierungen in den vier Kategorien:

"Ritter und andere Figuren aus der Geschichte"
1. Platz: Gustav Klingenhöfer (5 Jahre alt) aus Ronshausen
2. Platz: Nils Igelmund (7 Jahre alt) aus Köln
3. Platz: Sebastian Heidrich (9 Jahre alt) aus Essen

"Lustige Musikinstrumente"
1. Platz: Nicole Weiß (6 Jahre alt) aus Heilbronn
2. Platz: Veronika Hinkel (6 Jahre alt) aus Teunz
3. Platz: India Wieczorek (8 Jahre alt) aus Essen

"Die schönsten Blechbauten Schrottlands"
1. Platz: Leonie Ludwig (11 Jahre alt) aus Mönchengladbach
2. Platz: Philipp Weiß (9 Jahre alt) aus Heilbronn
3. Platz: Mathilda von Wnucklipinski (9 Jahre alt) aus Rheinbach

"Fabelwesen im Zirkus"
1. Platz: Anna-Lena Abheiden (11 Jahre alt) aus Fresenburg
2. Platz: Luis Juszczak (8 Jahre alt) aus Marl
3. Platz: Amber Oßenkamp (7 Jahre alt) aus Overath

   
  Ritter Rost Malwettbewerb-Gewinner                                                                             Foto: Ruhr2010 ©  Manfred Vollmer Vollmer  

Die Gewinnerbilder können auf www.ruhr2010.de/junge-kulturhauptstadt angesehen werden. Alle Preisträger gewannen ein Familienticket für die große Mittelalterausstellung AufRuhr 1225! im LWL-Museum für Archäologie in Herne sowie Ritter Rost-Artikel aus dem Online-Shop von RUHR.2010 (www.ruhr2010.de/shop).

Die Jury setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Jörg Hilbert (Autor und Illustrator der Ritter Rost-Erzählungen und weiteren Kinderbüchern sowie Musicals), Boris Quest ("BOBORI", Clown aus Essen und Familienvater), Dorothee Schrage (Grundschullehrerin und SchulKulturService der Stadt Essen), Ursula Bendorf-Depenbrock (Dipl. Designerin, Leiterin der städt. Malschule Oberhausen, Projektleiterin RUHR.2010-Projekt "arTWINS") sowie Svenja Reinecke (RUHR.2010 GmbH).


Jede Vision braucht Menschen, die an sie glauben. Die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 dankt ihren Hauptsponsoren:
Deutsche Bahn AG, E.ON Ruhrgas AG, HANIEL, RWE AG, Sparkassen-Finanzgruppe

 

Gitarrenensemble “ FingerFood“ in der Bandfabrik

Das neue Gitarrenensemble " FingerFood" mit dem Schwelmer Gitarristen Stefan Wiesbrock und seinem Duopartner Wolfram Cramer von Clausbruch gibt am Samstag, den 20.11. 2010 um 20.00Uhr ein Konzert in der Bandfabrik in Wuppertal Langerfeld in der Schwelmerstraße 132.

Die beiden Profimusiker stellen Ihre neue CD " Hörmahl" vor und präsentieren ein komplett neues Programm  mit Gitarren, Balalaika, dem Hang, ein seltenes Instrument aus der Schweiz, und Harfe.

                         

Es werden sowohl Instrumentalstücke als auch Gesangstitel erklingen und das Ganze wird zwergfellreizend moderiert.

Ein Abend mit niveauvoller hochmusikalischer Unterhaltung erwartet den Zuhörer.
Der Eintritt beträgt 10,- Euro und Karten können unter 0202/69851933 reserviert werden.


                                  FingerFood

  Groovemelodeske Feingitarren

 

        Stefan Wiesbrock                             Gitarren  Stimme  Humor  

        Wolfram Cramer von Clausbruch       Gitarren  Stimme  Hang 

 

Musik schmecken

FingerFood fasziniert. Durch das musikalische Bewusstsein, ihre Kompositionen genau in den Tempi zu spielen, in denen sie ihre optimale Wirkung erzielen. So kann der Hörer sich entspannt zurücklehnen  und die „gitarrismatische“ Athmosphäre der Klangbilder nachhaltig in sich aufnehmen.

Damit klingt sich FingerFood aus der endlosen Reihe der “höher, schneller, weiter“ Gitarristen aus, obwohl es durchaus sein kann, daß Ihnen aufgrund überschäumender Spielfreude kurzzeitige rasante 32stel Kaskaden durch die Finger laufen.

So präsentiert sich das Ensemble als ein hochmusikalisch durchdachtes Gitarrenduo.

                      

Und – da kommt noch mehr:

                                                        …mit dem Hang zum Humor

Die Synergie dieser beiden außerordentlichen Musiker – sowohl musikalisch als auch persönlich – ist verblüffend! Wolfram Cramer von Clausbruch schafft mit dem seltenen Instrument Hang neue unbekannte Klangwelten, die Wiesbrock mühelos vervollständigt. Die Moderation durch dieses Konzerterlebnisses führt Wiesbrock durch seine 1000 jährige Bühnenpräsenz gekonnt humorvoll und authentisch. Von Cramer von Clausbruchs verbalen Zutaten gewürzt entsteht ein hochluxuriöses Galadinner der musikalischen Unterhaltungskunst. Guten Appetit!

                                                            Die CD – ein Festmahl!

Jede Klangkreation auf der CD „Hörmahl“ hat ihre eigene musikalische Dichtung, die  beim Hörer intensive Gefühle erzeugt. Von meditativ – entspannter Stimmung bis zur emotionalen Achterbahnfahrt ist alles dabei.

„ Hörmahl“ ist eine faszinierende Auswahl vollmundiger Kompositionen feinster akkustischer

Gitarrenmusik mit herzhaft grooviger Geschmacksnote.   

Beissen Sie doch mal ein „Stück“ ab.

  

Kontakt:             mail@stefanwiesbrock.de   oder  01735191088

                         fingerfoodmusic@web.de    oder   01776237355

Anhören?           www.myspace.com/fingerfoodmusic

 


 

 

Wohnen und Leben wie zu Haus -Seniorenheim Brunnenstraße

[la] Meist sind die Wohnbereiche der Seniorenheime funktional und übersichtlich eingerichtet und lassen nur spärlich Raum für persönliche Dinge, die aus dem alten Zuhause mitgebracht werden können. Irgendwo ist das verständlich, denn der zweckmässiger Weise automatisierte Tagesablauf muß gewährleistet sein.

Hier macht das Seniorenheim in der Brunnenstraße eine rühmliche Ausnahme. Bei den  von den Heimbewohnern bezogenen Räumlichkeiten gleicht nicht ein Zimmer  dem anderen, denn es ist Sinn und Zweck den Senioren so viel Persönliches wie möglich zu gestatten um den Abschied aus der gewohnten Umgebung nicht zu erschweren.  Und so gibt es hier eine Vielfalt von Ausstattungen und  Gestaltungen und wenn man von Zimmer zu Zimmer geht ist es fast, als blättere man durch einen Katalog.

  Da lebt z.B. Frau Gunda Höftering in einem gemütlichen Mansardenzimmer. Durch die zahlreichen persönlichen  Bilder und Möbelstücke strahlt es noch mehr Gemütlichkeit aus.

Hier kommt sicherlich nicht das Gefühl auf  in einem Heim untergebracht zu sein.

[Für eine größere Ansicht des Bildes bitte darauf klicken]

Und das ist das Zimmer von Frau Elli Saretzki. Es wurde liebevoll nach ihrem Geschmack ein- gerichtet.

Und auch sie hat viele Dinge, die sie liebt und schätzt mit in ihr neues Heim genommen. So gibt es in der Vitrine aus ihrem früheren persönlichen Wohnbereich auch Sammeltassen und Deckel- vasen.

Gern schaut sie sich immer wieder die auf dem Sideboard aufgestellten Familienfotos
an.

 
         

Und so gibt es noch eine ganze Reihe der unterschiedlichsten, individuellen Zimmer in diesem vierstöckigen Gebäude. Wir wollen Ihnen hier noch ein paar davon vorstellen, nur damit Sie eine Vorstellung der Möglichkeiten bekommen. Bemerkenswert ist auch, dass nicht alle Zimmer den gleichen Grundriss haben und alleine dadurch jedes anders wirkt als das vorherige.

                    

 Aber im Seniorenheim Brunnenstrasse wird auch viel Wert darauf gelegt, dass die älteren Herrschaften sich nicht in ihren gemütlichen Zimmern verschanzen, sondern dass sie Kontakt mit anderen Bewohnern pflegen.

So gibt es auf jeder Etage einen Extrabereich, wo man sich zusammen finden, unterhalten, spielen oder gemeinschaftlich Fernsehen anschauen kann. Und dann ist ja noch die geräumige Cafeteria da, wo alle zusammenkommen wenn besondere Veranstaltungen stattfinden. Und da bietet die Heimleitung mit Ihrer Crew so einiges im Laufe des Jahres.

Eine gerne in diesem Raum in Anspruch genommene Abwechslung bietet auch das neu angeschaffte Aquarium. Hier kann man stundenlang dem bunten Treiben im Wasser zuschauen und so richtig dabei entspannen.
Noch schöner aber ist es, wenn man diese Freude mit anderen Heimbewohnern teilen kann.
 

                     

 Für viele ist der hell und freundlich eingerichtete Wintergarten ein Ort des Zusammentreffens und der Kommunikation. Gemütlich zusammen ein Tässchen Kaffee trinken oder über alte Zeiten klönen erheitert das Gemüt. Und bei schönem Wetter oder im Sommer, kann man auch raus auf die Terrasse gehen und frische Luft schnuppern.

                   

 Hinter dem Haus befindet sich auch ein kleiner Garten. Hier findet vor allem Frau Margarete Koch als echter Gartenfreund mit grünem Daumen noch ihre Beschäftigung. Und obwohl diese Bilder erst im Spätherbst aufgenommen wurden sieht man doch, wieviel Liebe sie da hineingesteckt hat. Und so freut sie sich schon auf das kommende Frühjahr. Auch die anderen Heimbewohner erfreuen sich an der Blumenpracht.

                  

 

 Die Einrichtung des Seniorenheims in der Brunnenstraße hat sich ferner auf Kurzzeitpflege eingestellt, so dass es auch für pflegende angehörige möglich ist, einmal selbst Urlaub zu machen und zu wissen, dass ihr Angehöriger in dieser Zeit pflegerisch bestens versorgt wird, denn hier kümmert man sich rund um die Uhr um ihn. Auch gibt es in dieser Institution ein sogenanntes "Notbett", welches bei besonders dringlichen Fällen zum Einsatz kommen kann.

Ebenso gibt es eine speziell für Demenzkranke eingerichtete Wohngruppe, die sehr großes psychosoziales Engagement für den Patienten erfordert.

Eine liebevolle Betreuung und Versorgung der alten Menschen ist hier in allen Bereichen gegeben.

Weitere Informationen können Sie der Internetpräsenz www.seniorenheim-brunnenstrasse.de entnehmen.


Linde Arndt von EN-Mosaik

[Alle Fotos © Linde Arndt]
Die Heimbewohner haben ihr Einverständnis zur Veröffentlichung dieser Aufnahmen im Internet gegeben.

 

Seniorenheim Brunnenstraße GmbH, Brunnenstr. 17, 58256 Ennepetal
Tel.: 02333-98900
Fax: 02333-87255
email:  seniorenheim-brunnenstr@freenet-de