Bunter Salon: Forum für Frauenleben und Frauenpolitik

(pen) Wie Frauen leben und was sie vom Leben wollen – diese Debatte wollen die Gleichstellungsbeauftragten und die VHS im Ennepe-Ruhr-Südkreis beflügeln. Mit dem „Bunten Salon“ setzen sie zwischen Oktober 2010 und März 2011 eine Veranstaltungsreihe fort, die Themen und Anliegen aufgreifen will, die Frauen in der Region bewegen. „Der Salon will ein lebendiges Forum für Frauenleben und Frauenpolitik in der Region sein, zur Diskussion über mehr Chancengleichheit anregen sowie Themen aufgreifen, die für Frauen, aber auch für Männer interessant sein können“, so die „Salonbetreiberinnen“. Auf dem Programm stehen Angebote aus den Bereichen Arbeit, Kreativwirtschaft, Mediennutzung, Selbstbestimmung und Lohngleichheit, Schauplätze sind Gevelsberg und Schwelm, der Eintritt zu allen Angeboten ist frei.

Das ausführliche Programm ist ab sofort in den Rathäusern der Städte Gevelsberg, Ennepetal, und Schwelm sowie im Kreishaus erhältlich.

Die Veranstaltungen im Überblick

Salto Feminale – Wie Frauen leben und arbeiten wollen
Donnerstag, 7. Oktober, 19.30 Uhr, Volkshochschule, Mittelstr. 86-88, Gevelsberg

 


Stellten das neue Salonprogramm vor: Renate Terboven, Rita Miegel und Christel Hofschröer
  Ob Kinder oder keine, Karriere oder dritter Rang, die Eltern unterstützen oder alles zusammen?

Welche Lebensmodelle Frauen vorantreiben wollen und zu welchem Preis, das ist das Thema der Auftaktveranstaltung.

Vier interessante Frauen zwischen 27 und 55 Jahren aus Bildung, Politik und Wirtschaft erzählen von ihren Erfahrungen und gehen gemeinsam mit dem Publikum der Frage nach, was zu tun ist, wenn frau die Macht will, aber nicht so.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den business FrauEN statt.

Kunststück, Keramik und Zarentöpfchen
Mit Ideen zum Erfolg
Donnerstag, 28. Oktober, 19.30 Uhr, Keramikwerkstatt Weidenfeld, Westerholt 63, Schwelm

Im Mittelpunkt steht die Kreativwirtschaft, durch die sich Frauen neue oder weitere berufliche Perspektiven erschlossen haben. Neben der Kunstwerkstatt der Volkshochschule Ennepe-Ruhr-Süd, die für kreatives Design, moderne Accessoires und eine berufliche Perspektive für arbeitslose Frauen steht, stellen an diesem Abend noch zwei weitere Künstlerinnen ihre Ideen und ihre Arbeit vor. Treffpunkt ist die Keramikwerkstatt der Eheleute Weidenfeld.

www. ist schon ok – Kinder und Jugendliche im Internet
Donnerstag, 20. Januar, 19.30 Uhr, Kommissariat
Vorbeugung, Wilhelmstr. 43, Schwelm

Kinder und Jugendliche surfen täglich im Internet, chatten mit Freunden per „ICQ“, schauen Videos auf „You Tube“ an oder haben schon eine eigene Seite bei „MySpace“. Elektronische Medien sind längst ein fester Bestandteil im Leben junger Menschen. Die Familie ist dabei zumeist der erste Ort, an dem die Weichen für Mediennutzung gestellt werden. Hier gilt es wichtige Regeln im Umgang mit Medien zu formulieren und Vereinbarungen zu treffen. Uwe Kreis, Kriminalhauptkommissar und Jugendbeauftragter der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr, steht an diesem Abend als Gesprächspartner zur Verfügung. Interessierte sind herzlich eingeladen, die Faszination und Risiken des „World Wide Web“ und mögliche Schutzmechanismen kennen zu lernen.

Die Fremde – Filmfrühstück
Sonntag, 6. Februar, 11 Uhr/13 Uhr Film, filmriss kino Rosendahler Str. 18, Gevelsberg

„Die Fremde“ erzählt die aufwühlende Geschichte eines Ehrenmordvorhabens inmitten einer Welt junger Türken, die gemeinhin als integriert gelten, ohne dabei einfache Schuldzuweisungen zu bedienen.„Hör auf zu träumen“, sagt die Mutter zu ihrer 25jährigen Tochter Umay als diese mit ihrem kleinen Sohn Cem vor der Berliner Wohnungstür ihrer Eltern steht. Umay ist aus ihrem unglücklichen Eheleben in Istanbul ausgebrochen und will in Berlin ein selbst bestimmtes Leben führen. Sie weiß, dass sie ihren Eltern und Geschwistern damit viel zumutet und hofft, dass die liebevolle Verbundenheit stärker ist als gesellschaftliche Zwänge. Doch die Familie droht an den traditionellen Erwartungen zu zerbrechen und beschließt, Cem zu seinem Vater in die Türkei zurückzuschicken. „Film ab“ heißt es um 13 Uhr, bereits ab 11 Uhr laden die „Salonbetreiberinnen“ zu einem informativen Frühstück bei zivilen Preisen ein.

Fair P(l)ay! Gleicher Lohn für gleiche Arbeit –  Wie kann’s gehen?
Donnerstag, 24. März, 19.30 Uhr, Volkshochschule, Mittelstr. 86-88, Gevelsberg

Frauen, die heute ins Berufsleben starten, sind gut gerüstet, hoch motiviert und haben oft beste Abschlüsse. Doch der Lohn, den sie für ihre Arbeit erwarten dürfen, liegt im Schnitt ein Viertel unter dem ihrer männlichen Kollegen. Europaweit gehört Deutschland damit zu den Schlusslichtern, was die gerechte Entlohnung von Frauen angeht. Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe diskutiert Dr. Andrea Jochmann-Döll, Betriebswirtin und ausgewiesene Expertin in Sachen Entgeltgleichheit, mit Interessierten darüber, welche Mechanismen die Einkommensunterschiede zwischen nähren und wie Beschäftige, Tarifparteien und der Gesetzgeber gegensteuern können.

Ansprechpartnerinnen für weitere Informationen und Salonideen sind die Gleichstellungsbeauftragten der Städte Gevelsberg, Ennepetal und des Ennepe Ruhr-Kreises, Christel Hofschröer (02332/771 124), Kornelia Gabriel (02333/979 207) und Renate Terboven (02336/93 2430) sowie Rita Miegel, Projektmanagerin der VHS Ennepe-Ruhr-Süd (02332/9186 112).


 

Schwelmer Eingang zur Stadt zukünftig in neuem Glanz

[ jpg] Als die ehemalige Bundesbahn und heutige DB AG ihre Bahnhöfe nicht mehr brauchte, ließ sie diese zuerst verkommen. Dann wurden die Imageprobleme jedoch zu groß. Denn die DB AG hatte einfach nicht bedacht, dass die Bahnhöfe der Republik nicht nur Gebäude waren, welche die Dienstleistungen der Bahn verkaufen sollten. Vielmehr hatten die Bahnhöfe eine Strahlkraft und Symbolik entwickelt nach der die Städte ihren Status definierten. Bahnhof oder wie im englischen Bereich Station bedeutet auch angekommen zu sein, bedeutete aber auch Verabschiedung. Es war und ist noch immer ein Momentum nach welchem sich für den Einzelnden immer noch entscheidet, ob man sich wohl fühlt oder nicht – ein emotionaler Moment.
Die DB AG schnürte deshalb Pakete mit ausgedienten Bahnhöfen und wollte sie an einen Investor verkaufen, damit wollte man die Verantwortung für die Bahnhöfe loswerden. In einem dieser Pakete war auch der Bahnhof Schwelm. Wer nun den Schwelmer Bahnhof aus einem dieser Pakete wieder herausfischte ist heute nicht mehr auszumachen. Denn den Schwelmern war dieser Zustand des Bahnhofs schon lange ein Dorn im Auge. Auch der Bahnhof ist ein Eingangsbereich für eine Stadt wie Schwelm und sollte anziehen, so Bürgermeister Jochen Stobbe.

Außerdem  ist Schwelm auch die "Kreishauptstadt" und hat damit eine Doppelfunktion im Kreis. Den Bahnhof Schwelm besuchen immerhin Tag für Tag 5.000 Menschen, die dadurch einen ersten oder auch dauerhaften Eindruck von dieser Stadt mitnehmen.

Der Bahnhof soll nun einer totalen Sanierung und Modernisierung durch den Architekten Oliver Garthe aus Wetter unterzogen werden. Ihm zur Seite steht die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft NRW mit dem Projektleiter Dipl.-Ing. Carsten Kirchhoff. 1,6 Mio Euro, bei einer Bauzeit von rund 9 Monaten sind veranschlagt um den Bahnhof wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

 

Die Investitionssumme entspricht in etwa der Summe die auch bei einem Neubau aufgewendet würde.

In einem ersten Schritt wird der Bahnhof entkernt, dann wird der mittlere Bereich aufgestockt und nach hinten versetzt und der heutige Eingangsbereich mit einer Glasfassade versehen und stellt sodann das Verbindungsglied zu den beiden derzeitigen 3 stöckigen Giebelelementen dar. Dadurch entsteht ein Gesamtbau der mehrere Funktionen abdecken kann. Die derzeitige 100 jährige Fassade wird restauriert, so dass der Erkennungswert des alten Bahnhofs erhalten bleibt.

Im Parterrebereich, der auch gleichzeitig weiterhin der Eingangsbereich zu den Gleisen sein wird, wird ein Systembäcker mit Außengastronomie, ein Kombimarkt mit Fahrkartenverkauf und dem Bedarf für Reisende entstehen. Der Kombimarkt soll aber gehobenen Bedarf wie Weine und Parfümerie haben, so der Gedanke. Neben dem Durchgang zu den Gleisen wird ein Durchgang zu den oberen Stockwerken vorhanden sein. Die oberen Stockwerke sollen durch Dienstleister und selbstständige Berufe angemietet werden. Angedacht sind Berufe wie Rechtsanwälte, Zahnärzte, Sozialberufe oder auch Architekten. Durch die totale Sanierung ist auch an den Lärmschutz gedacht worden, der Fremdgeräusche total unterdrückt. Da sich das Projekt noch in der Planungsphase befindet, können sich Interessenten für eine Anmietung eine ihren Bedürfnissen entsprechende Fläche aussuchen. Flächen von 70 m² bis 400 m² bei einem Mietzins von bis zu 8,70 €  je nach Zuschnitt sind möglich. Dadurch entsteht eine weitere Kundenfrequenz, die für die darunterliegenden Gastro- und Marktbereiche Umsätze bringen. Auf jeden Fall liegt einer der Schwerpunkte darauf, dass der neue Bahnhof barrierefrei gestaltet wird.

In einem zweiten Schritt soll die Verkehrsituation vor dem Bahnhof neu organisiert  und die Taxizentrale in den neun geschaffenen Gebäudekomplex integriert werden. Die Parkplatzsituation muss überdacht werden, denn Schwelm hat nicht den üblichen Platz für P+R. Parallel wird der im Bahnhofsvorbereich befindliche Park überarbeitet. Die gesamten Arbeiten sind nur möglich wenn andere betroffene Teilnehmer, wie zum Beispiel die VER, mitwirken. Ungewiss ist allerdings die Lösung des neben dem Bahnhof befindlichen Pavillons, der immerhin auch gastronomisch tätig ist und erst vor 9 Monaten gebaut wurde. Hier bietet sich eine architektonische Lösung an, die diesen Pavillon mit einbindet.

           
   v.l.n.r.: Frank Sormund (Sachgebietsleiter Planung) / Tilo Kramer (Geschäftsführer Stadtmarketing) /
Dipl. Ing. Carsten Kirchhoff (Projektleiter Stadt- u. Regionalplanung) / Bürgermeister Jochen Stobbe /
Oliver Garthe (Architekturbüro Wetter) / Wilfried Guthier (Fachbereichsleiter Bürgerservice)   Foto: Linde Arndt
 

Wenn dieses gesamte Projekt fertig ist, wird Schwelm einen würdevollen Bahnhof mit einem freundlichen hellen Eingangsbereich haben. Auf der Gleisseite werden vorbeifahrende Reisende einen positiven Eindruck wahrnehmen. Denn auch die DB AG wird den Bahnsteigbereich in Schuss bringen, so dass dieser Eindruck verstärkt wird.
Man sollte jedoch nicht vergessen, dass Schwelm einen kleinstädtischen Charme entwickelt hat, der dann durch das sanierte Bahnhofsgebäude ein weit in die Stadt strahlendes Merkmal hat. 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Tanz der politischen Habenichtse in Ennepetal

[jpg] Nun ist die Kommunalwahl schon 1 Jahr her. Hat diese  uns doch zwei "exotische Paradiesvögel" in den Rat der Stadt gepustet. Die Ratsherren Andre Hüsgen von der NPD und Wilhelm Völlmecke von der Partei Die Linke. Was haben diese beiden Ratsherren der Kommune gebracht? Wilhelm Völlmecke (Die Linke) wollte das Thema Afghanistan behandelt sehen, man hatte den Eindruck er hätte am liebsten den Bürgermeister ins Kriegsgebiet geschickt um die Bundeswehr zurück zu holen. Ich bin auch nicht für diesen Krieg, nur er gehört nicht auf die kommunale Ebene, hier haben wir lokale Probleme die gelöst werden müssen. Als ich Wilhelm Völlmecke einmal auf den kommunalen Bereich hinwies sagte er mir: Ich weiß doch gar nichts über Ennepetal. Ich wohne zwar seit Jahren hier, wüsste aber nichts über diese Stadt zu sagen. Damit war für mich schon einmal Wilhelm Völlmecke (Die Linke) ein Totalausfall für eine Ennepetaler Politik.

Andre Hüsgen (NPD jetzt parteilos) fiel mir im Zusammenhang mit der Integrationspolitik auf, wo er sich klar zu dem codierten "Ausländer raus" bekannte, welches heute als Rückführungshilfe von den Neonazis deklariert wird. Oder seine gesprächsweise abgesonderten Putzideen für Ennepetal. Das war es aber auch schon. Beide spielten sie ihre Rolle als Anhänger von extremistischem Gedankengut mehr schlecht als recht. Für Ennepetal also ein totaler Ausfall im politischen Betrieb. In den Sitzungen des Hauptausschuss als auch im Rat der Stadt saßen sie mehr oder weniger als dekorative Elemente herum. Sie wurden neben den Rednerpulten postiert, damit die doch etwas in die Tage gekommenen Rednerpulte nicht umstürzen können. Sie entsprachen noch nicht einmal dem Klischee eines negativen Ratsmitgliedes. Sie waren nichts, sie können nichts vorweisen und sie werden nichts werden im politischen Sinne, sprich, sie sind politische Habenichtse.

Und nun tritt Andre Hüsgen aus seiner selbst gewählten Heimat NPD aus und wird parteilos. Aber nicht nur das, sondern er spricht mit Wilhelm Völlmecke (Die Linke) um ein evtl. gemeinsames Vorgehen auszuloten. Dies gipfelt sogar in einen Antrag, wonach Wilhelm Völlmecke (Die Linke) in eines der Gremien der neu gegründeten Ennepetaler AÖR rein gewählt werden sollte. Die restlichen Ratsfrauen und Ratsherren waren total verwirrt und liefen "nach Luft schnappend" durch die Gegend. Der WR war das sogar zwei Artikel und eine Glosse wert. Nur, wenn zwei Nullen sich zusammen tun, ist es das wert ein Wort darüber zu verlieren?  Das ist für mich genauso interessant als wenn in China ein Sack Reis umfällt.

Wert wäre allerdings die Meldung, dass sich die NPD mit der DVU Ende des Jahres zusammen tun wird, um ihre Kräfte zu bündeln. Denn beide Parteien sind klar und deutlich höchst undemokratisch und wünschen sich nichts sehnlicher als das unsere Demokratie abgeschafft würde. Aber diese Meldung ist natürlich nicht wert erwähnt zu werden.

Da fragt man sich, warum solch ein Aufheben über diesen doch trivialen Vorgang gemacht wird. Was steckt dahinter? Haben wir keine anderen Probleme?

Ganz einfach die etablierten Parteien und mit ihnen unser Bürgermeister, der seine Bürgermeisterrolle sucht, sind ganz froh, dass von den eigentlichen Problemen abgelenkt wird. Dadurch kann man vielleicht unbemerkt den sozialen Kahlschlag vorantreiben, von den möglichen Sparpotenzialen an anderen Orten ablenken. Man steht dann nicht mehr unter Druck und hat ein unverfängliches Gesprächsthema. Denn über Nullen lässt sich stundenlang fabulieren. Nur löst das ein Problem? Nein!

Der Bahnhof Ennepetal soll nun gekauft werden, toll. Nur es gibt bis heute, nach einem dreiviertel Jahr, noch immer kein tragfähiges Konzept. Die bis jetzt vorhandene Toiletten- und Kiosk-Lösung kann man doch nicht als Konzept bezeichnen. Sie ist eher ein Ausdruck von Hilflosigkeit, dass man nicht weiß wie man ein Konzept erarbeitet. Ja, es gibt noch nicht einmal eine greifende Idee für diesen Bahnhof.

Da kommt das Thema Hüsgen/Völlmecke doch gerade gelegen. Tja, so sieht man wieder mit Nullen lässt sich doch bestens eine nicht vorhandene Politik kaschieren.

Wo nichts ist kann man nur mit dem Nichts etwas sichtbar machen.

So lehne ich mich genüsslich zurück und schaue beim Tanz der politischen Habenichtse zu mit der Erwartung einer evtl. Disharmonie. Disharmonie? Nein, dazu werden diese Nullen auch nicht fähig sein, weiß Gott nicht.

Das musste mal gesagt werden.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Absurdistan in Ennepetal

[jpg] Kaum dreht man sich mal weg und meint man kann sich in Ruhe und Liebe anderen Dingen widmen, stapeln sich die Meldungen über Ennepetal. Es kommen emails und Anrufe ob wir denn nichts mehr wahrnehmen. Und weiter, es gehe in Ennepetal drunter und drüber.
Doch wir nehmen vieles  wahr und wollen uns auch nicht weg schleichen und weiterhin über Ennepetal in unserer unnachahmlichen Art und Weise schreiben.

Da schreibt unser aller Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, der inhaltlich nach der Bürgermeister Rolle sucht, in seinem Portal am 30.08.10.

"Ich liebe meine Stadt Ennepetal!"

Gustav Heinemann, unser früherer Bundespräsident wurde einmal gefragt, ob er sein Land liebe? In seiner eher trockenen Art antwortete Gustav Heinemann: "Ich liebe meine Frau."
Für Heinemann war das zuviel Pathos, sicher hätte er den Terminus "schätzen" benutzt.
Und Wilhelm Wiggenhagen? Nun ich denke, er meint damit, ich liebe meine Stadt Ennepetal, weil diese Stadt mir den Lebenswandel ermöglicht den ich woanders nicht bekommen könnte.

Und dann schreibt Wilhelm Wiggenhagen weiter:

"Wer wie ich die Ennepetaler Art bereits mit der Muttermilch eingesogen und wer als Kind…."

Er spricht von der Ennepetaler Art. Meint er die Art, wie er unter einem missverständlichen Titel, "Organisatorische Änderung…" die Schule Hasperbach schließen ließ und damit der weiteren Entwicklung eines ganzen Stadtteils den Garaus machte? Er hätte auch den ehrlichen Titel, "Schließung der Schule Hasperbach" benutzen können. Hat er aber nicht. Oder meint er die Art wie er mit dem Unterschieben eines Beschlussantrages den Senioren 50% des Budget kürzte? Auch hier hätte er in den Auschussberatungen offen agieren können. Hat er aber nicht. Das sind nur zwei Vorgänge die wir hier beleuchten wollen. Ist das also die Ennepetaler Art? Also nicht offen sondern  mit Täuschungen eine Änderung zum Nachteil anderer herbeizuführen. Nein, dies ist nicht die Ennepetaler Art, zumindest hier in Voerde nicht.  Hier geht man auf den anderen zu und sagt ihm offen was einem nicht passt, man geht keinem Streit aus dem Weg ist aber auch nicht unbedingt auf Streit aus. Es ist schon peinlich wie er seine Bürger diskreditiert.

Und dann steigert  Wilhelm Wiggenhagen sich dazu einem Kritiker zu empfehlen sich doch nach einer anderen Stadt umzusehen, wenn es ihm hier nicht passt. Frei nach der Devise eines guten Gutsherrn, ich habe hier das Sagen, mach dass du weggehst. Nicht um noch vorher seine eigenen Fehler kleinzureden. Er schreibt: "Dass natürlich an Schwachstellen (wo gibt es die denn nicht) weiter gearbeitet werden muss und wird, das bedarf doch keiner besonderen Erwähnung."  Soviel Selbstgefälligkeit grenzt fast an Narzissmus und macht nachdenklich. Hoffentlich hebt der gute Wilhelm Wiggenhagen nicht bald ab und vergisst dabei nicht seinen eigenen Job endlich auszufüllen.

Kommen wir zu den weiteren Vorfällen.

Über das Klutertbergfest, welches nur ein Schatten des ehemaligen Klutertbergfestes war, haben wir schon hinlänglich berichtet. Für Wilhelm Wiggenhagen war es trotz oder gerade wegen der geringen Beteiligung oder der schwachen Inhalte, sicher ein gelungenes Fest. Sicherlich wollte Wilhelm Wiggenhagen das Klutertbergfest für ihn so übersichtlich wie möglich gestaltet sehen, zuviel Leute sind nichts für ihn.  Nur Realitätsverlust ist eine Krankheit, aber doch nicht ansteckend.

Gehen wir über zu der Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusse vom 9. September 2010, wieder einmal mehr eine Sternstunde der Ennepetaler Politik.

Der frühere Wirtschaftsförderer Wilhelm Wiggenhagen bramabasierte immer mal wieder, dass die Firma Berlet auf dem Parkplatz in Milspe neben dem Haus Ennepetal eine Investition tätigen will. Dafür sollte das Postgebäude aufgekauft werden um den evtl. fehlenden Platzbedarf der Firma Berlet zu kompensieren. Das wäre gut für die Kundenfrequenz aber auch gut für den Stadtsäckel. Und so langsam musste Berlet kommen, da manch einer fragte ob Berlet nur Wunschdenken eines Wilhelm Wiggenhagen ist oder nicht. Nun dem Vernehmen nach, ist das Postgebäude verkauft, jedoch nicht an die Stadt. Die anderen Backsteingebäude sollen auch verkauft sein.
Und jetzt stellte die Firma Berlet seinen Vorschlag zur Errichtung einer Filiale in Milspe durch das Architektenbüro Schäfer endlich vor.
Vorgestellt wurde ein eingeschossiger ebenerdiger Fertigbau, der 10 Meter vom Haus Ennepetal den ganzen Parkplatz einnimmt. Danach folgt ein Parkplatz der direkt an die Filiale anschließt und fast bis zur Zufahrt zum Busbahnhof  reicht. Die Zufahrt ist neben Haus Ennepetal von der Neustrasse eingeplant. Das Postgebäude aber auch die anderen Gebäude einschließlich der  Backsteingebäude sollen abgerissen werden. Wer die Kosten trägt ist auch nicht auszumachen.

Als ich das sah, dachte ich, jetzt müsste ein Sturm der Entrüstung durch den Rat der Stadt erfolgen. Weit gefehlt. Denn Vorteile für Ennepetal  durch dieses Investment sind nicht auszumachen.
Nachteile aber jede Menge. Dieses Konzept ist stadtplanerisch unsensibel, bringt zwar Berlet evtl. einen Umsatz aber keinen Transfer für den Milsper Einzelhandel ja, bringt eher  massive Verkehrsprobleme auf der Neu- und Südstrasse. Im Großen und Ganzen muss man das vorgelegte Konzept als unfertig und wenig durchdacht, ja fast stümperhaft zurückweisen. Aber es war eine schöne 3D Zeichnung.
So zweifelten zumindest Frey (FDP) ob der eingeschossigen Bauweise und Berg (SPD) sieht die mangelnde Attraktivität dieses Baues für den Innenstadtbereich. Während Decker (CDU) mit diesem Bau keine Probleme sieht. Dem entgegnete das von Berlet beauftragte Architektenbüro Schäfer, dass der Standort keine 1 a Lage wäre und deshalb adäquat ist. Eine Bauweise wie es in einer 1a Lage angemessen wäre, wäre von Anfang an eine Totgeburt.
Warum die Stadtverwaltung diese Vorlage dem Rat vorgelegt hatte, ist nun wirklich nicht nachzuvollziehen. Die Pläne sind für Milspe aber auch für den Rat eine einzige Provokation und taugen nicht einmal als Diskussionsgrundlage. Sowas bereitet man auf Büroebene entscheidungsreif vor, aber auch hier zeigt sich die Unsicherheit von Wilhelm Wiggenhagen.

Mal ein Beispiel, was sofort ins Auge springt:

Die Voerderstrasse mit ihren Einzelhandelsflächen – über die Leerstände wollen wir jetzt mal nicht reden –  liegt oberhalb der geplanten Berlet Ansiedlung. Bei einer eingeschossigen Bauweise aber auch bei keiner weiteren begleitenden baulichen Maßnahme kann es keinen Transfer von Kundenfrequenz zur Vorderstrasse geben. Das Gefälle, fast drei Stockwerke, stellt ein unüberwindbares Hindernis dar. Im Plan selber ist eine Anbindung nicht einmal im Ansatz zu sehen, vielmehr ist der Plan so angelegt, das diese Ansiedlung eine Insellösung hervorbringt. Schon mal was von einer Win-Win Situation gehört, Herr Wiggenhagen?

Städtebaulich gesehen würde diese Ansiedlung ein denkbar hässliches Bild für Milspe erbringen. Milspe würde von der Neustrasse aussehen wie ein gehübschtes Industriegebiet. Anstatt mit einer mehrgeschossigen Bauweise und evtl. einer Brücke mutig eine Verbindung auf die höher gelegene Voerderstrasse zu schlagen, kommt die Stadtverwaltung mit solch einer Vorlage. Der Todesstoß für Milspe. Was hat Wilhelm Wiggenhagen nur gegen Milspe?
Ich kann nur davon ausgehen, dass Berlet oder aber Wilhelm Wiggenhagen diese Vorlage nur als Versuchsballon aber nicht ernsthaft gemeint haben. Zumindest wurden keine gegenseitigen Erwartungen an solch ein Investment ausgetauscht.  Ja, ja, die Kommunikation ist bei einem Herrschaftsdenken immer schon schwierig gewesen.Vertane Zeit.

Und dann kam der große Auftritt von unserem kompetenten Citymanager Schilling.
Nach mehreren Geschäftsschließungen hat sich nun endlich wieder ein Mensch getraut ein Geschäft in Milspe zu eröffnen ( Der Ärmste), nach dem Prinzip: 4 gehen und einer kommt. Und, man höre, man denkt daran die Leerstände mit Künstlern zu kaschieren. Man wird sicher eines Tages Ennepetal als Stadt der Künstler beschreiben, fei nach dem Motto: Wo andere Jacke und Hose verkaufen, haben wir Bilder aufgehängt.

Und dann hatte  Anita Schöneberg (SPD) 3 Fragen:

1.    Wie hoch waren die Kosten für das Klutertbergfest?
2.    Wie weit ist die angekündigte Imagebroschüre für Ennepetal gediehen?
3.    Kann das Citymanagement ab 2011 eigene Umsätze generieren?

Kosten für das Klutertbergfest konnte und mochte Schilling nicht nennen, die Imagebroschüre soll evtl. Anfang 2011 kommen und eigene Umsätze sah Schilling überhaupt nicht. Anita Schöneberg (SPD) mochte nicht nachhaken, obwohl die Fragen doch ganz einfach gehalten waren. Schilling fabulierte über seine Absichten was er gerne wollte, wenn er doch mal könnte. Es ist ein Kreuz solch einem Mann zu zu hören, der offensichtlich mit seinem Job überfordert ist. Beispiel für eine seiner Aussagen: Es ist schwierig Veranstaltungen zu machen, wenn andere auch Veranstaltungen machen! Welch eine tiefschürfende Erkenntnis. Man, Herr Schilling, wenn andere eine Veranstaltung machen, so muss ich eben eine bessere Veranstaltung machen, so einfach ist das. Schon mal was von Ehrgeiz gehört?
Man kann mit diesem Mann nur Mitleid haben. Nun er hat ja noch ca. 60.000,– Euro zu verplempern, es sind ja nur Steuergelder, also kein eigenes Geld.

Und dann kündigte sich ein altes Thema an, jetzt aber neu verpackt, die Fußgängerzone.
Sie soll laut einem Antrag als Einbahnstrasse wieder befahrbar gemacht werden. In der nächsten Sitzung soll das diskutiert werden. Toll.
Ach ja, die Hundewiese der CDU kommt anscheinend nicht, ist dieser Antrag, der ja der Beschäftigungstherapie des Rates diente, damit auch perdu.
Tja und das war es auch schon vom Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung vom 9. September 2010, danach ging ich nur kopfschüttelnd nach Hause.
 

Am 14. September 2010 tagte der Hauptausschuss, auch hier wieder das gleiche Bild wie aus dem vorgenannten Ausschuss.
Die SPD will einen Bürgerhaushalt, allerdings light, Avantgarde wollen wir in Ennepetal nicht sein, wir lehnen uns an Lüdenscheid an. An und für sich ist ein Bürgerhaushalt nicht schlecht, wird doch das Gefühl der Bürger befeuert mit bestimmen zu können. Und was noch wichtiger ist, die Verantwortung für ihre Kommune zu sorgen fördert die Identifikation der Bürger mit ihrer Kommune. Nun haben wir aber ein Problem, wir haben eine Parteiendemokratie. Die Parteien stehen für die Meinungsvielfalt der Bevölkerung und, da wir in Wahlkreisen wählen, stehen sie auch für die Interessen der Bürger ihres Wahlkreises. Aber da sich die Parteien und die Bürger irgendwie auseinander gelebt haben und nicht mehr wissen was der andere will steht man sich frustriert gegenüber. Die Parteien und Politiker wollen die Bürger nicht mehr und anders herum geht es auch nicht besser. Und die Konsequenz? 50% der Bürger interessiert der Laden Demokratie nicht mehr. Was allerdings die Politikerkaste keinesfalls berührt. Um nun die Frustration zu überwinden, versuchen die Politiker vermehrt den Bürger mit einzubinden.
Eine erste Reaktion – und damit ein Anfang  – ist der so genannte Bürgerhaushalt. Die Idee ist nicht neu, denn sie wurde in den 80ern in Brasilien aus der Taufe gehoben und hat sich in vielen Ländern inzwischen mit Erfolg durchgesetzt. In der Regel stellt die Stadtverwaltung die freien Mittel einer Kommune den Stadtteilen, oder bei kleineren Kommunen der gesamten Stadt, zur Verfügung. Die SPD will allerdings einen Bürgerhaushalt light. Dieses heißt, die Bürger sollen zu den einzelnen Bereichen Wünsche und Ideen äußern dürfen die evtl. umgesetzt werden können oder sollen. Also eine Art Wunschkonzert. Die Stadt ist wie es bei Radio Eriwan üblich ist grundsätzlich dafür, jedoch  soll erst einmal das Haushaltssicherungskonzept erstellt werden. Vielleicht im nächsten Jahr oder am Sankt Nimmerleins Tag. Der Kämmerer Kaltenbach nannte als Beispiel Essen, wo sich bis heute erst 1.000 User eingetragen und Ideen geliefert haben. Also weg damit aber höflich gesagt: Wo kommen wir denn da hin?

Und da war noch der Antrag der SPD die Anträge und Beschlüsse zu kontrollieren, warum in diesen Antrag nicht die gestellten Fragen der Ratsmitglieder in den Sitzungen  mit eingeflossen sind kann ich nicht nachvollziehen. Hier kniff die Verwaltung indem sie einen relativ großen Fragenkatalog für diesen Antrag erarbeitete hat um den Anschein zu erwecken, dass es sehr, sehr schwierig wäre solch ein System in das vorhandene Ratsystem einzubinden.
Nun, obwohl die Verwaltung dem Rat verpflichtet ist, scheint sie nicht richtig Lust zu haben sich kontrollieren zu lassen. Dabei wäre es ganz einfach an das Ratssystem ein Ticketsystem anzuhängen, im IT Bereich arbeitet man seit Jahren schon erfolgreich mit solch einem System. Fragen, Anregungen, Ideen oder auch Fehler werden in das System eingegeben, werden einem Sachbearbeiter oder einer Abteilung zugeordnet und von diesem bearbeitet. Diese Bearbeitung dauert so lange bis dieser Vorgang einen Erledigungsvermerk bekommt. Auch ein so genanntes To Do System wäre sicher eine Möglichkeit diese Forderung umzusetzen. Die Einbindung in das Ratssytem, sowohl in den geschützen als auch in den ungeschützen Bereich wäre problemlos mittels Link zu erledigen. Dafür braucht man übrigens keinen Systemanalytiker, sondern nur einen einfachen Coder. Übrigens wollte Wilhelm Wiggenhagen den Bürgern nicht während des Wahlkampfes auch solch eine Möglichkiet schaffen? Was soll es. Wer installieren kann, der kann auch solch ein System einbinden, kostenfreie Software gibt es zu hauf und für alle Betriebssysteme.

Und dann kam das allgemein erwartete, von unserem "Silberrücken" Walter Faupel (CDU) in der Presse schon angekündigte Highlight, die "Giftliste" oder der Sparvorschlag der Stadtverwaltung: Stand 02. September 2010.

Was in dieser Liste besonders betroffen macht ist die Schließung einer Förderschule. Denn in Förderschulen sind Kinder die eine schwere Beeinträchtigung beim lernen haben, sie brauchen von der Gemeinschaft besondere sozialpädagogische Betreuung. Im Grunde genommen sind es die Ärmsten. Aber was soll es, sollen diese Kinder sehen wie sie klar kommen. Hätten sich ja andere Eltern aussuchen können. Das erst einmal vorab.
Lustig ist auch die Abschaffung des Zuschusses für das Citymanagement ab 2012, wofür es noch gar keinen Beschluss gibt, also eine falsche Angabe.
Der Gewerbesteuerhebesatz wird in zwei Stufen von derzeit 403% auf 420% 2012 erhöht und ab 2014 auf 440%. Warum nicht gleich auf 440% ist nicht nachvollziehbar. Das Ganze ist sehr diffus gehalten und bedarf sicher einer weitergehenden Bearbeitung. Wobei ich eine sehr einseitige, hin zu sozialen Kürzungen, Aufstellung konstatiere.
Was aber fehlt sind das Platsch, Haus Ennepetal, die Sportvereine, die Kluterthöhle, Personalkosten und Anstrengungen im interkommunalen Bereich. Während sich andere Kommunen Leistungen teilen um damit Kosten zu senken, ist Ennepetal offensichtlich nicht vernetzt um daraus einen gemeinsamen Nutzen zu ziehen.
Dann steht immer noch das Blockheizkraftwerk für das Platsch in Höhe von € 460.000,– im Haushalt  obwohl das Platsch mit Verlust arbeitet. Haus Ennepetal und die Kluterthöhle arbeiten auch mit Verlust. Die ganze Einsparungsliste ist nicht gerade von einem der hellsten Köpfe erarbeitet worden. Man erkennt schon, dass dem Verfasser das Soziale im Großen und Ganzen irgendwie nicht behagt. Auch erkennt man an den gering ausgeprägten Einsparungen im Personalbereich der Verwaltung seine Solidarität mit seinen Kollegen. Und da kommt bei mir die Frage auf: Wo sind die kw (Kann wegfallen) und ku  (künftig umwandeln) Vermerke im Personalbereich? Wo ist der Umstrukturierungsansatz der den natürlichen personellen Abgang durch Kündigung oder Verrentung auffängt. Vorgezogener Ruhestand gehört in der Wirtschaft zum Alltag und in der Verwaltung?
Nein, nein, diese Sparliste muss total überarbeitet werden, sie ist absurd.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

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„Wohnen für Generationen“: Exkursion nach Düsseldorf

(pen) Die Gevelsberger Gruppe „WieeN – Wohnen in enger echter Nachbarschaft“ und die VHS Ennepe-Ruhr-Süd bieten Interessierten in Zusammenhang mit der Reihe „Wohnen für Generationen“ ein weiteres Mal eine Exkursion zu einem nachahmenswerten Wohnprojekt an. Nach Schwerte, Dortmund, Bielefeld und Köln geht es dieses Mal nach Düsseldorf. Ziel ist am Samstag, 25. September, ein Gemeinschaftsvorhaben des Vereins „Wohnen mit Kindern“ und der Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf Ost. Sie betreuen im Stadtteil Düsseltal ein Gebäude, in dem mehr als 40 Kinder zwischen 6 Monaten und 16 Jahren den Ton angeben.

Markenzeichen des Projektes sind eine integrierte Kindertagesstätte und nachbarschaftliches Leben, Barrierefreiheit und gemeinsame Aktivitäten. Das Gebäude an sich verfügt über innovative Grundrisse und ist besonders an den Bedürfnissen von Familien mit Kindern ausgerichtet.

Treffpunkt der Teilnehmer ist das Wohnprojekt in Düsseldorf, Otto-Petersen-Str. 2-8. Nähere Informationen erhalten Interessierte bei Angela Leisten von der Gruppe WieeN (02339/7402). Sie hilft ggf. auch bei Absprachen zum Bilden von Fahrgemeinschaften. Die Teilnahmegebühr beträgt fünf Euro.

Das aktuelle Programmheft der kreisweiten Reihe „Wohnen für Generationen“, in dem sich auch Wohnprojekte aus Gevelsberg, Hattingen und Schwelm ausführlicher vorstellen und zu ihren regelmäßigen Treffen einladen, liegt unter anderem bei den Volkshochschulen, Stadtverwaltungen und im Schwelmer Kreishaus aus. Als download steht das Heft unter www.en-kreis.de, Stichwort Demografie, zur Verfügung. Fragen beantworten Christa Beermann, Tel.: 02336/93 2223, e-Mail: C.Beermann@en-kreis.de und Iris Baeck, VHS Ennepe-Ruhr-Süd, Tel.: 02332/9186 112, e-Mail: bae@vhs-en-sued.de.

Stichwort Veranstaltungsreihe „Wohnen für Generationen“

Seit 2008 setzen sich der Ennepe-Ruhr-Kreis, die VHS Ennepe-Ruhr-Süd, die Stiftung trias/Gemeinnützige Stiftung für Wohnen, Bauen und Ökologie, die Initiatoren von Wohnprojekten im Kreis sowie die Städte, verschiedene Wohnungsunternehmen, weitere Volkshochschulen und der MieterInnenverein Witten dafür ein, vorhandene Wohnprojektgruppen vorzustellen, Ansätze und Ideen gemeinschaftlicher Wohnformen zu fördern und sichtbar zu machen. Sie haben sich Austausch, Information und Vernetzung auf ihre Fahnen geschrieben und gehen der Vielzahl von Fragen nach, die mit dem Thema Wohnen im Alter und über Generation hinweg verbunden sind. Für Landrat Dr. Arnim Brux, gleichzeitig Schirmherr der Reihe, steht „WoGEN“ im direkten Zusammenhang mit den Aktivitäten des Kreises auf dem Gebiet demokratischer Wandel. „Der ständige Austausch über vorhandene Projekte und Ideen ist notwendig, damit mehr Bürgerinnen und Bürger ihre Wünsche für ein gemeinschaftliches Leben im Alter umsetzen können.“

 

Auch im Alter kreativ und voller Energie

Heitere Ausstellungseröffnung mit CURANUM-Künstlern im Rathaus

[hr] Bilder voller Lebenserfahrung und Lebensfreude begrüßen die Besucher des Schwelmer Rathauses in den kommenden Monaten. Ob Blumen, Landschaften oder freie Farbkompositionen: Die 24 Damen und Herren, die diese 50 kleinen Wunder gemalt haben, stellen ihre Bilder in der Rathaus-Galerie in der Hauptstraße 14 bis Anfang November aus.

Die älteren Damen und Herren sind Bewohner der CURANUM-Seniorenresidenz am Ochsenkamp und erhalten seit eineinhalb Jahren Malunterricht von der bekannten Schwelmer Künstlerin Slivia Straube-Holbach. Möglich wurde dieses Unterfangen durch die Unterstützung des Schwelmer Ehrenbürgers Wilhelm Friedrich Erfurt. Inzwischen gibt es neben den "Montagsmalern" noch die "Mozartgruppe", in der Bewohner des CURANUMS malen, die an Demenz erkrankt sind.
               
Zur Eröffnung der Ausstellung betonte Schwelms stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Frauke Hortolani die große Leistung der Seniorinnen und Senioren. Sie würden mit ihren stimmungsvollen Arbeiten nicht nur ein Klima der Freude bereiten. Sie würden zudem uns allen Hoffnung machen auf ein Leben im Alter, das von Kreativität und Gestaltungskraft geprägt sein kann.

Dr. Hortolani nannte alle Künstlerinnen und Künstler beim Namen: Frau Bäcker, Frau Büchele, Frau Kötting, Frau Sondergeld, Frau Reinhoff, Frau Pusch, Herrn Tripp, Herrn Görtz, Herrn Vogl, Frau Fenske, Frau Witkeviec, Frau Weber, Frau Herzenbruch, Herrn Döring, Herrn Bärwolf, Frau Oswalt, Herrn Wistuba, Herrn Schmidt, Herrn Schäfer, Frau Fulde, Frau Kraut, Frau Hagenburger und Herrn Knechtel. 

Einige der Damen und Herren, die im Schnitt 87 Jahre alt sind, waren von CURANUM-Leiter Christoph Schmidt und Adelheid Wolf (Belegungsmanagement) zur Eröffnung gefahren worden. Gern und ausführlich unterhielten sie sich mit den zahlreichen Besuchern, darunter auch Heinz-Joachim Rüttershoff, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Sport.

Die Ausstellung ist im Treppenhaus und auf den Fluren des Rathauses zu sehen. Die Öffnungszeiten: montags von 8 bis 17 Uhr; dienstags und mittwochs von 8 bis 15.30 Uhr; donnerstags von 8 bis 16 Uhr; freitags von 8 bis 12 Uhr.

Schwelm, den 16. September 2010

„Meine Kinder waren doch nicht dabei“

(pen) „Kinder und häusliche Gewalt“ so heißt ein jetzt vorgestelltes Informationsblatt des Runden Tisches gegen Häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis. „Kinder, die erleben müssen, wie in ihrer Familie Gewalt ausgeübt wird, werden in den Diskussionen häufig vergessen. Auch wenn sie selbst nicht direkt Opfer sind, als Zeuge des Geschehens sind sie dennoch betroffen. Darauf möchten wir auch anlässlich des Wettkindertages am 20. September hinweisen“, macht Renate Terboven, Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung und Koordinatorin des Runden Tisches, deutlich.

Die von Betroffenen häufig zu hörende Aussage „Meine Kinder waren doch nicht dabei“ will die kleine Broschüre nachdrücklich widerlegen. So wird darauf verwiesen, dass Kinder mehr mitkommen, als viele glauben möchten. Wörtlich heißt es: „Kinder sind Ohren-, Gefühls- und Augenzeugen von häuslicher Gewalt und damit auch Betroffene und Opfer. Sie leiden vielfach im Stillen, wollen ihre Eltern nicht belasten, verstecken ihre Angst und ihre Gefühle.“

        
  Kathleen Schmalfuß vom Frauenhaus EN (links) und Renate Terboven stellen
Landrat Dr. Arnim Brux das neue Informationsblatt vor/    Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
 

                   
Terboven sieht in der kleinen Broschüre einen weiteren Schritt, um die Bevölkerung für das Thema häusliche Gewalt zu sensibilisieren und Betroffene zu motivieren, die vorhandenen Hilfsangebote zu nutzen, auch und gerade im Interesse der Kinder. „Wie viele unter Häuslicher Gewalt leiden, lässt die Zahl der aktenkundigen Fälle erahnen. Allein im letzten Jahr wurden im Ennepe-Ruhr-Kreis rund 300 Anzeigen aufgenommen und mehr als 200 Frauen an Beratungsstellen verwiesen. Dazu kommt eine vermutlich hohe Dunkelziffer.“

Die Autoren des Informationsblattes führen den Betroffenen die Verantwortung für sich und ihre Kinder vor Augen. „Ja“, so heißt es, „Kinder brauchen beide Elternteile. Aber sie benötigen auch ein gewaltfreies Familienklima und manchmal ist es nötig, die Familie zumindest vorübergehend zu trennen. Konflikte durch Gewalt zu klären, endet im Teufelskreis, ohne Hilfe von Außen gibt es keinen Ausweg.“

Auf zwei Seiten werden daher Anlaufstellen aufgelistet, die Wege aus der Sackgasse sein können. Dazu zählen die Kontaktdaten von Beratungsstellen und Jugendämtern in allen neun kreisangehörigen Städten sowie Notrufnummern von Polizei, Opferschutz und Frauenhaus. „Dank einer Auflage von 30.000 Exemplaren können wir die Informationen sehr breit streuen“, so Terboven.

Öffentlichkeitswirksam präsentiert wird das Informationsblatt in jeder kreisangehörigen Stadt. Die Jugendämter vor Ort starten anlässlich des Weltkindertages am 20. September Aktionen und verteilen dabei auch „Meine Kinder waren doch nicht dabei“.

Stichwort „Runder Tisch gegen häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis“

Der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis“ besteht seit 1999. Fachleute aus Justiz, Polizei, dem Opferschutz, den Beratungsstellen, dem Frauenhaus, der Frauenberatung, dem Gesundheitswesen und die Gleichstellungsbeauftragten der Städte und der Kreisverwaltung arbeiten gemeinsam daran, die Situation von gewaltbetroffener Frauen nachhaltig zu verbessern und Gewalt öffentlich zu ächten. Schirmherr ist Landrat Dr. Arnim Brux.

Um Gewalt an Frauen und Kindern zu ächten, hat der Runde Tisch in den letzten Jahren neben dem Erstellen von Informationsbroschüren und der Organisation von Fachtagungen regelmäßig auf kreisweite Aktionen gesetzt. Dazu zählten 200.000 Brötchentüten mit der Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte“, 50.000 Taschentücherpäckchen mit der Botschaft: „Keine Gewalt gegen Frauen. Wir haben die Nase voll!", 10.000 Taschenkalender mit dem Aufdruck „Die Zeit ist reif – Keine Gewalt gegen Frauen!" und 1.000 Regenschirme mit dem Slogan „Wir lassen Frauen nicht im Regen stehen!“.

 

Kreisausschuss berät Rettungsdienst und Magna Charta Ruhr.2010

(pen) Die Ergebnisse der bisherigen Beratungen der Haushaltskommission stehen auf der Tagesordnung für die Sitzung des Kreisausschusses des Ennepe-Ruhr-Kreises am Montag, 20. September. Weitere Themen sind das Transparenzgesetz NRW, die Gebührensatzung im Rettungsdienst sowie der Fahrdienst für Menschen mit Behinderungen. Außerdem beschäftigen sich die Ausschussmitglieder mit dem Beitritt des Kreises zur Magna Charta Ruhr.2010. Diese Erklärung setzt sich für Kinderrechte ein und hat zum Ziel, dass die Unterzeichner auf Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit verzichten und statt dessen auf fair gehandelte Erzeugnisse setzen.

Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr im Schwelmer Kreishaus, Hauptstr. 92, Raum 166. Die Tagesordnung sowie die entsprechenden Vorlagen stehen auch im Internet. Sie sind unter www.en-kreis.de im Bereich Politik/Sitzungskalender 2010 zu finden.

1. Kammerkonzert mit den „Salonlöwen“ am 19. September 2010

"Von schönen Frauen und tragischen Figuren"

19. September 2010 – 11.00 Uhr – Kurzführung im Kunstquartier
19. September 2010 – 11.30 Uhr – Kammerkonzert im Auditorium im Kunstquartier

Programm:
Jean Gilbert: Der ersten Liebe gold’ne Zeit
Gerhard Winkler: Chianti-Lied
Will Meisel: Leuchtendes Florenz
Giuseppe Verdi/Ad. Schreiner: Fantasie von Themen aus "La Traviata"
Heinrich Mannfred: Ein Frühlingshauch
Jacob T. H. Gade: Jalousie
Scorpions/A. Reukauf: Wind of Change
Leonard Bernstein/A. Reukauf: "West Side Story"-Medley         

Den Auftakt zur neuen Saison gestalten die Salonlöwen mit leidenschaftlichen Melodien, die von begehrten Damen und tragischen Figuren erzählen. In diesem musikalischen Salon träumt man sich in das "Leuchtende Florenz", sinnt "Der ersten Liebe gold’ne Zeit" nach und fühlt mit dem Schicksal der Salondame Violetta Valéry aus der Oper "La Traviata". Wo schöne Frauen sind, bleibt Eifersucht selten aus, und so können wir uns auf mitreißende Tangorhythmen in "Jalousie" freuen. Aber auch blühende Lebensfreude kommt u. a. mit dem "Chianti-Lied" auf, und die aus dem Jahr 1990 stammende Rockballade "Wind of Change" erinnert uns an die Hoffnung auf Freiheit und politischen Wandel der damaligen Zeit.

          

Kurzführung im Osthaus Museum Hagen – Emil Nolde: "Blumengarten"
Es führt: Anna Herber

Am Sonntag, den 19. September 2010, findet im Osthaus Museum um 11.00 Uhr eine Kurzführung vor dem 1. Kammerkonzert der "Salonlöwen" statt. Vorgestellt wird Emil Noldes "Blumengarten" aus der klassischen Sammlung des Osthaus Museums. Nolde fängt die malerische Landschaft seines Gartens mit gewaltigen Farbakkorden ein. In das Farbenkonzert bettet er eine wunderschöne weibliche Gestalt, seine Frau Ada, die die wunderbare Stimmung  im Bild auf den Betrachter überträgt. Diese schöne Frau lässt nicht das Schicksal der tragischen Figur Emil Noldes erahnen: Über tausend seiner Bilder werden von den Nationalsozialisten beschlagnahmt, zum Teil verkauft und  zerstört. 1941 wird Nolde ein Malverbot ausgesprochen, das ihn im Geheimen die "Ungemalten Bilder" schaffen lässt.

Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de