[la] Es war ein wunderschöner sonniger Sonntag, einer der keinen Naturfreund in der Stube gefangen hielt. So waren auch wir unterwegs zum Meiler im Hülsenbecker Tal. Schon von weitem drang uns der Geruch nach brandigem Holz in die Nase und irgendwie ergriff mich auch da schon die Faszination dieses besonderen Ereignisses.

Auf dem Weg nach oben begegneten uns viele Spaziergänger, ja ganze Trupps waren unterwegs. Alle wollten das Schauspiel sehen und die anderen Attraktionen, die an diesem Tag für Jung und Alt bereitgestellt waren.

Und da stand der Meiler und aus seinen Poren rundherum drängte sich mühsam aber stetig der Rauch nach draußen um sich zu einer großen Wolke zu formatieren, die sich weit zum Himmel hin ausdehnte und über die Höhen des Hülsenbecker Tales zog.

„Der Falkner wird nicht kommen„, vernahm ich neben mir eine Stimme „er ist auch letztes Mal nicht da gewesen. Die Tiere haben panische Angst wenn sie Feuer und Rauch spüren.“ Schade, dachte ich, denn gerade das hatte ich mir fest vorgenommen, hier einmal Tiere, die man sonst nicht so schnell vor die Linse bekommt aus nächster Nähe zu fotografieren. Nun es gab genug anderes zu sehen, aber etwas traurig war ich schon.

Ganz umsonst, denn als ich gerade am oberen Weg in Richtung Musikmuschel stand hielt ein Fahrzeug direkt vor mir. „Der Falkner ist da, er ist doch gekommen“ riefen aufgeregt ein paar Stimmen und schon öffnete sich die Wagentür und er stieg aus.

Völlig fasziniert starrte ich zu ihm. Das war „Gandalf der Graue“ aus dem Film „Herr der Ringe“ mit seinem langen weißen Bart und dem wilden langen weißen Haar auf seinen Kopf – nur das er kein weißes langes Gewand wie sonst trug.

Aber nein, er war es nicht und trotzdem ließ mich die Faszination nicht los, dass er irgendwie mit Gandalf identisch wäre.

Was jetzt kam war eine faszinierende Show des Falkners Franz Schnurbusch vom Rheinischen Waldpädagogium mit seinen Greifvögeln, drei wirkliche Prachtexemplare.

   
Da war zunächst „Mr. Harris“
(ein Harris Harck Habicht]
  Dann wurde der mächtige
Steinadler „Padja“ aus seiner
Transportkiste geholt, die so
groß wie eine Truhe war.
  Zum Schluss wurde  „Friger“
vorgestellt. Ein putziger,
intelligenter Jagdfalke

Es war so abenteuerlich und beeindruckend. Überall klickten Kameras um diese seltenen Bilder einzufangen und die kleinen Gäste waren absolut mutig und gebannt und streiften sich im Wechsel den riesengroßen Falknerhandschuh an, der bei manchem der Kiddys fast größer als ihr kleiner Arm war. Jeder wollte mitmachen, dabei sein, seinen Mut beweisen und die Erwachsenen standen staunend im Kreis und verfolgten das Spektakel.

Vor allem „Mr. Harris“ hatte mit den Kindern seinen großen Auftritt. An einer Leine gesichert flog er unermüdlich zwischen dem Handschuh des Falkners und der Kinder hin und zurück und bewies seine Geschicklichkeit und Anhänglichkeit.

Aber es gab nicht nur die wunderschönen Greifvögel zu bestaunen, sondern Franz Schnurbusch informierte sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen mit ganz viel Wissenswertes um diese Vögel, ihr Verhalten und  die Natur.
Wen es interessiert, es gibt noch viele Informationen auf den Seiten der Waldpädagogik

Ich fand es wunderschön und  beschloss von diesen Aufnahmen ein kleines Video zu erstellen. Hier ist es.


 

Alle Fotos © Linde Arndt
Lizenz- u. gemafreie Musik von http://www.hartwigmedia.com]