Schuhe auf den Strassen des Glücks, 3 Ufer | 1 Fest Kemnade International vom 3. September bis 5. September 2010

[jpg] Endlich ist es soweit, die letzten Informationen über das 3 Ufer|1 Fest Festival sind raus. Die Veranstalter waren bis in die letzten Tage mit vollen Kräften mit der Vorbereitung hierzu  beschäftigt. War es doch bis Ende Mai nicht sicher ob dieses Fest stattfinden konnte ( EN-Mosaik berichtete ). Erst durch die außergewöhnlich großzügige finanzielle Unterstützung der Stadtsparkasse Bochum war das Fest im letzten Moment gerettet worden.

Die Veranstaltergemeinschaft von 3 U f e r | 1 F e s t – der Ennepe-Ruhr-Kreis, die Städte Hattingen und Witten sowie der Bahnhof Langendreer in Kooperation mit der Stadt Bochum sind froh darüber, trotz der kurzen Vorbereitungszeit ein so abwechslungsreiches Programm präsentieren zu können.

Und was für ein Fest wird den Zuschauer geboten! An drei verschiedenen Spielorten finden sich die unterschiedlichsten kulturellen aber auch außergewöhnlichsten Highlights.

      

Am 3. September um 17:30 Uhr geht es mit einer Podiumsdiskussion, Haus Kemnade des NRW Kultursekretariats los. Es geht um Kultur der Nationen in unserer Region die sich multikulturell  darstellt. Hier findet man den Kulturhauptstadtgedanken wieder. Überhaupt passt dieser Event gut in das laufende Programm der Kulturhauptstadt.

Um 20.00 Uhr treten die Bochumer Symphoniker mit Keyvan Saket  in dem Wasserschloss Kemnade auf. Der iranischen Taar-Virtuose Keyvan Saket wird mit seinem Saiteninstrument die Werke abendländischer Komponisten wie Chopin oder Bach zusammen mit den Bochumer Symphonikern neu interpretieren. Saket, der einen internationalen Ruf genießt, macht das zum ersten mal und sieht diesen Auftritt eher als Ausnahme.
Parallel findet in Haus Kemnade die Ausstellung "Von der Gambe bis zu Grönemeyer" statt. Diese Ausstellung will die lebendige Musiktradition der Stadt Bochum verdeutlichen.

                       http://en-mosaik.de/wp-content/uploads/image/kemnade-3ufer/Kemnade1.jpg

Am 4.und 5.September findet von 14:00 bis 19:00 Uhr in und um das Bootshaus Oeveney mit dem IFAK e. V. "Die bunte Kinderwelt" statt. Mitmachprogramme für Kinder von 0-14 Jahren mit Kleinkindecke, Kinderschminken, Ausgrabungen, Glücksrad, Gestaltung des
großen Paradiesvogels und jeder Menge Kreativangebote für große und kleine Kids.

Um 15:00 Uhr spielt das Theater hier eine Rolle für alle Altergruppen "Na und Theater", das Stück "Glück für den Pechvogel". Es ist ein liebevolles Stück von Sabine Jäckel das einen fantansievollen Zauber aus dem Alltäglichen nahe bringt – Spannung mit einbegriffen.
Um 17:00 Uhr finden anatolische Klänge ins Ohr der Zuhörer, Hüsnü  Isik & Band, der seit 1972 eine feste Größe ist, spielt auf.
"Der Welt entrückt – Adjiri Odametey verzaubert mit ausdrucksstarker Musik", so beschreibt die Süddeutsche Zeitung ein Weltmusik-Konzert von Adjiri Odametey. Er tritt um 17:30 Uhr mit melodischen Liedern auf der zweiten Bühne auf, begleitet mit afrikanischer Harfe, Daumenklavieren, Percussion-Instrumenten, aber auch mit modernen Instrumenten wie Akkustik-Gitarre und mitreißenden Percussion-Stücken.

Zirkus ist um 18:00 Uhr im Bootshaus angesagt. Ratz Fatz – hier trainieren und treten Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren gemeinsam auf. Sie teilen die Begeisterung für Zirkustheater, die  Verknüpfung von sportlichen Bewegungskünsten und clowneskem Theaterspiel. Die türkische Tanz- und Musikgruppe Erguvan Türk Halk Oyunlari Ekibi  bereichert das abwechslungsreiche Programm.

Um 18:15 Uhr geht es auf einer anderen Bühne weiter. Das Programm der COMPANIA präsentiert sich dann mit einem Stil-Mix mit zumeist eigenen Texten. Diese besingen "Schuhe auf den Straßen des Glücks", dann einen alten Bekannten, der sich immer "köstlich amüsiert", diesmal nicht in Pankow, sondern in Heiligendamm beim G-8-Gipfel, interpretieren einen Brecht-Eisler-Song als französischen Musette-Walzer und beleuchten die schauerlichen Seiten altdeutschen Märchenguts. Das Land der Barden und Druiden wird mit einer "suite celtique" zelebriert, und an den europäischen Osten erinnert der "klezmer freilachs", erweitert um eine bekannte jiddische Weise von Jtschak Katsenelson.
COMPANIA BATACLAN ist eine 7-köpfige Band aus Bochum/ Witten/ Dortmund/ Fröndenberg.

Weiter geht es 18:45 Uhr mit: Pulse of Brazil & HeartBeat of Bahia Banda Pelodum. Sie  ist mit Sicherheit als Ausnahmeband in der Deutschen Musikszene zu bezeichnen, die über eine außergewöhnliche musikalische Bandbreite verfügt und dennoch im Herzen den lebhaften afro-brasilianischen Rhythmen aus Bahia treu bleibt – ungekünstelt und voller Emotionalität. Der Einfluss der afrikanischen Kultur ist omnipräsent und stark mit dem bahianischen Lebensstil verwachsen, was bis heute unüberhör- und -sehbar in der Musik- und Tanzkultur Bahias ist.

19:30 Uhr  fetzt Watcha Clan, sie  gehören zu den vielversprechendsten Fusion Bands der Jetzt-Zeit.Auf der Bühne entfacht der Clan mit Gitarre, Kontrabass, Harmonium, Keyboards, Mac, Sequencern, Schlagzeugresten, Querflöte und Gesang ein Live- Gewitter aus Drum’n’Bass, Jungle, arabischen Melodien, Hip Hop, Dub und Reggae/Ragga, das seinesgleichen sucht. Und das mit nur noch 3-4 Musikern! 

Dann 19:30 im Bootshaus wird es besinnlich und amüsant, der türkische Autor, Poet und Komiker Ilhan Atasoy bringt nach Auftritten von Berlin über Karlsruhe bis Wuppertal jetzt sein Solo-Programm aus politisch garantiert unkorrekter Satire, Dichtung, Wahrheit und Musik auf die Bühne. Atasoys Blickwinkel ist satirisch verzerrt. Wer hier nichts zu lachen hat, dem ist nicht zum lachen zu Mute.

Um 21:00 Uhr ist im Bootshaus Theater angesagt. F r e i e R a d i k a l e " p a r a d i e s p f a d f i n d e r " Unter der Regie von Katja Lillih Leinenweber wechselt Schauspielerin Charis Nass zwischen den verschiedenen Figuren auf dem brutal-idyllischen Sehnsuchtsschlachtfeld. Das skurrile Solo führt den Zuschauer mit abgrundtief schwarzem Humor mitten hinein in den alltäglichen, aber doch irgendwie anderen Familienwahnsinn.

Auf der Bühne findet um 21:00 Uhr das Konzert von Cumbia Cosmonauts statt. In ihrem Herkunftsland Kolumbien laufen die aktuellen Cumbia-Hits selbst vielen Salsa-Evergreens den Rang ab, und auch im Rest von Lateinamerika ist die afrokaribische Volksmusik schon lange schwer populär. Die Cumbia gründet auf ursprünglich afrikanischen Rhythmen, die durch indigene Einflüsse und europäische Instrumente wie Gitarre und Akkordeon angereichert wurden. Daraus entwickelten sich die verschiedenen Spielarten der Cumbia, die auf dem ganzen lateinamerikanischen Kontinent ihre Anhänger fanden.

Damit haben wir den 4.September erst einmal geschafft, die Ohren sind voll, das Blut kocht und die Seele hatte auch seine Nahrung bekommen.

Am 5. September schleichen sich jedoch Entzugserscheinungen ein und dem kann Abhilfe geschaffen werden.

Um 15:30 Uhr geht auf der Bühne mit NEXT GENERATION weiter. Hier setzen sich die Jugendlichen von X-Vision mit der Frage nach ihrer eigenen Zukunft auseinander und entwickeln daraus eine Bühnenshow aus Songs, Texten und Choreografien.
16:30 Uhr Trovači, seit 7 Jahren wirft die Düsseldorfer Combo einen einzigartigen "balkanisierten"Blick auf den deutschen Alltag, auf Gastarbeiterklischees und Herzschmerz-Themen. Mit über 100 live Gigs bundesweit, einer NRWTour mit der WDR Big Band, und dem rockigsten Grand-Prix Auftritt aller Zeiten 2008 ist Trovači die erfolgreichste Combo der Jugo-Diaspora.

18:00 Uhr gibt es das D u b i o z a K o l e k t i v: Das Kollektiv – 2003 von Bandmitgliedern aus Zenica und Sarajevo gegründet – ist eine der bekanntesten Musikgruppen aus Bosnien und macht inzwischen mit ihrem Mix aus Dub, Reggae und Rock europaweit Furore. Neben ihrem außerordentlichem Musiktalent schafft es die Band vor allem auch mit ihren provokanten Texten zu überzeugen. Oft handeln sie von der Ungerechtigkeit und Instabilität in ihrem Land, kritisieren Nationalismus und treten für Verständigung und Toleranz ein. Die authentischen Statements gepaart mit dem mitreißenden Sound begeisterten zuletzt die Menschen in Norwegen, Dänemark und Schweden. Und das wird am Kemnader Ufer nicht anders sein …

Jetzt ist das Bootshaus um 18:30 Uhr mit M u r a t  K a y i dran: Der einzige evangelische Türke weit und breit gibt Geschichten zum Besten, in denen er von Familienfeiern hüben wie drüben berichtet und Christen wie Moslems gleichermaßen die Leviten liest. Dabei ist er Westfale durch und durch, was so weit geht, dass er seinem ehemaligen Chef – immerhin Sauerländer – viel zu Deutsch war.Trotz allem bleibt die Nase wie sie ist, und so berichtet hier einer aus dem Grenzland zwischen zwei Kulturen, wo Westfalen und Anatolien einander erschreckend ähneln …

19:00 Uhr auf der Bühne: T r a n s o r i e n t O r c h e s t r a + S e l i m S e s l e r
Unter dem Motto "Der Orient beginnt im Ruhrgebiet" nimmt das Transorient Orchestra – die interkulturell besetzte Weltmusik-Bigband aus dem Großraum Ruhrgebiet – seine Zuhörer mit auf eine spannende musikalische Reise zwischen Orient und Okzident.

Das Boothaus wartet um 20:00 Uhr mit: P a r v a n e h H am i d i

"Ich bin Parvaneh.

Seit 24 Jahren lebe ich in Deutschland, habe zwei Diktaturen überlebt, habe eine Revolution, einen Krieg, 12 Jahre Helmut Kohl, 7 Jahre Rot-Grüne Koalition und 4 Ehemänner überlebt. Habe einen schrägen Humor. Das kommt daher, dass ich aus einem schrägen Land komme. Seitdem ich in Deutschland lebe, interessiere ich mich mehr und mehr für Chemie. Allein wegen des Satzes: "Zwischen uns stimmt die Chemie nicht …".
Ich bin das Beste was der Iran exportiert hat."

Dann 20:30 auf der Bühne: B a n d i s t a

Bandista ist ein 2006 gegründetes Musik-Kollektiv aus Istanbul. Die insgesamt 7- köpfige Band sieht ihre Wurzeln in der kulturellen Vielfalt Anatoliens, betonen aber dennoch ihre internationalistische Haltung. Das lässt sich auch hören: Zum einen an ihren Texten, in denen sie gegen Nationalismus und für eine gerechtere Welt ansingen und zum anderen an ihrem Sound. Der variiert nämlich von Django bis Reggae, von Bratsch bis Ska, Dub und Afrobeat und ist immer wieder unterlegt von traditionellen anatolischen Klängen.

Jetzt haben wir aber nur die Programmpunkte aufgeführt, die allesamt umsonst besucht werden können, und auf zwei Bühnen und im Bootshaus Oeveney stattfinden. Ausnahme das Konzert der Bochumer Symphoniker mit Keyvan Saket , hier wird Eintritt genommen. Rund um den findet man auch noch internationale gastronomische Stände die manch neues Gericht in die Augen und den Magen springen lassen könnten. Es wird ein kommen und gehen sein. Denken Sie daran wir haben es im Ruhrgebiet immer international gehalten, wichtig war und ist der Mensch auf den man sich verlassen konnte. Und auf Unterhaltung pur können wir uns bei dem Programm verlassen.

    

 

 

            

 

 

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Bochum

                                                                                                                    [alle Fotos: © Linde Arndt

 

Weniger ist noch zuviel für Ennepetal

[jpg]  Der ehemalige Bürgermeister Michael Eckhardt (CDU nah) wusste immer einen besonderen Vorteil für Ennepetal hervorzuheben –  den niedrigen Hebesatz zur Gewerbesteuer. Dieser lag am Ende seiner "Regentschaft" bei 403% und wurde auch nach der Bürgermeisterwahl 2009 durch den neu gewählten Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen (CDU nah)  nicht in Frage gestellt. Da sollte man meinen dies wäre wirklich ein Vorteil für den Steuerzahler, denn unsere Nachbarstadt Schwelm nimmt den Steuerpflichtigen 450% und Gevelsberg sogar 455% ab. Nebenbei bemerkt, der niedrigste Hebesatz zur Gewerbesteuer der genommen werden muss beträgt 200%  und den nehmen immerhin rund 100 Gemeinden in Deutschland.

Jetzt könnte Ennepetal sich auf die Schulter klopfen und abwarten wie toll sich doch alles entwickeln würde. Firmen müssten sich gerade bei der Wirtschaftsförderung die Klinke aus der Hand reißen um in Ennepetal zu investieren. Und weil das so ist müssten die Einnahmen aus der Gewerbesteuer geradezu sprudeln. Ist das so? Nein! Denn jeder Gewerbebetrieb verhält sich in seinen wirtschaftlichen Bemühungen wie ein normaler Konsument. Er fragt sich: Was bekomme ich für die von mir zu zahlende Gewerbesteuer? Wir alle gehen nach dem Vorteilsprinzip oder Wirtschaftsunternehmen machen eine so genannte Kosten/Nutzen Analyse.

Wenn man nun die drei Städte Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm miteinander vergleicht, so bekommt man unweigerlich den Eindruck, Ennepetal ist in seiner Entwicklung in allen Bereichen irgendwo in den Jahren 1980 bis heute stehen geblieben.

  Gut wir haben wie alle anderen Städte den Kreisverkehr neu entdeckt, ja in Voerde sogar einen niedlichen Doppelkreisel gebaut.

Oder wir haben unsere neue 2008 eröffnete Fußgängerzone "Inne Milspe" gebaut, die bis heute nicht richtig akzeptiert wird. Das war es aber auch schon, mehr ist nicht an Leuchttürmen.

Es fehlt einfach ein klares städtebauliches Konzept welches der Weiterentwicklung der Stadt dienlich sein könnte. Und es fehlt der Wille der Entscheider die Stadt weiter voran zu bringen.

Ja wie denn nun? Für 5 m Anlieger frei?    

Wenn man unsere Nachbarstädte dagegen betrachtet, so sind dort doch erhebliche Anstrengungen hinsichtlich der Stadtentwicklung zu registrieren. Als Beispiel mag hier Gevelsberg mit seinem Engelbert Tunnel, dem Mittelstrassenumbau oder dem Ennepestrand dienen. In der Pipeline von Gevelsberg findet man jetzt den Umbau der B7, welcher der Stadtentwicklung einen weiteren Schub bringt. Die Schwelmer setzen dagegen in vielen Bereichen auf punktuelle Verbesserungen oder Änderungen.

Beide Städte haben einen rund 12% höheren Hebesatz zur Gewerbesteuer, nur  sind solche städtischen Investitionen mit einem  rund 12% höheren Hebesatz zu stemmen? Nein, sicher nicht. Es ist etwas anderes was ausschlaggebend für diese unterschiedlichen Bilder sind.

Aber kommen wir zurück zur Kosten/Nutzen Analyse, die jeder Mensch und jede Firma für sich anfertigt. Und da haben wir ein Problem mit Ennepetal. Die Vorteile in Ennepetal zu investieren, zu leben, zu arbeiten oder gar Ennepetal touristisch zu erfahren, sind doch eher als rudimentär anzusehen. Wenn ein Investor aber keinen Vorteil sieht, zieht er weiter. Besonders spielt das bei krisenunabhängigen Firmen, wie Forschung und Entwicklungen, eine herausragende Rolle.

Es fehlen in allen Bereichen die notwendigen Infrastrukturen um diese Stadt als Ganzes und damit als vorteilhaft für einen Investor erscheinen zu lassen. Schaut man sich die Haushalte der drei Städte an, so kann man unschwer erkennen, Ennepetal konnte aus dem Vollen schöpfen und hätte genügend Mittel gehabt um notwendige Maßnahmen zu finanzieren.

  Haben sie aber nicht getan. Politisch gesehen wurden falsche Prioritäten gesetzt, sprich, die ehemals vorhandenen Gelder wurden falsch investiert.  
Straße 1       Straße 2

Ich will das mal an einem konkreten Beispiel festmachen: Menschen aber auch Firmen leben und arbeiten immer in sozialen Gruppen. Dies bedeutet es existieren Beziehungen die nicht nur in der eigenen Kommune vorhanden sind, sondern auch über die Stadtgrenzen hinaus gehen.

Ein Unternehmen ist auf seine Kunden, Lieferanten und Arbeitnehmer angewiesen. Familien haben soziale Beziehungen zu Verwandten, Bekannten, Freunden und Kollegen in nahem und weiterem Umkreis.

Die vor genanntem Personenkreise wollen das Wirtschaftsunternehmen oder die Einwohner besuchen. Und wie das so ist bei Besuchen, möchte man mit seinem Standort auch dementsprechend Punkte machen. Da kommt es nicht so gut, wenn man zu einem ansprechenden Essen, wenn man zum flanieren der Innenstädte, wenn man zu kulturellen Angeboten jedweder Art oder bei einer Übernachtung in die Nachbarstädte fahren muss. Auch bei einem touristischen Ausflug läuft man Gefahr entweder auf desolate Gebäudesubstanz zu stoßen oder noch schlimmer dass man das Wegenetz vorher begehen muss um ja nicht auf unüberwindbare Hindernisse zu stoßen.

Diese Betrachtung zwingt uns geradezu zu der Aussage, diese Stadt kann nicht mit den ihnen zur Verfügung gestellten Steuergelder umgehen.


Übernachtungsmöglichkeit?
  Denn in den nunmehr 30 Jahren wo ich hier wohne und schlafe, hat sich kaum etwas entwickelt.

Dabei ist es aber gerade die originäre Aufgabe einer Stadtverwaltung die Entwicklungen einer Stadt positiv zu befördern.

Lippenbekenntnisse und Absichtserklärungen, die überwiegend gemacht werden, bringen jedoch keine Stadt weiter. 

Und weil das so ist, frage ich mich doch allen ernstes, ist der 403 % ige Hebesatz zur Gewerbesteuer nicht zu hoch? Geht man nach den Leistungen die bisher getätigt wurden, so denke ich wäre ein 200% iger Hebesatz, der gesetzlich vorgeschrieben ist, ausreichend. Das wird die Stadt sicher dazu bringen ihre Prioritätenliste zu überarbeiten und zumindest ihre originären Aufgaben zu erfüllen, die der Gesetzgeber ihr ins Stammbuch geschrieben hat.

Denken wir auch an den Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg. Mit großem Getöse wurde ein Verein gegründet der jedoch nicht einmal nach 6 Monaten in der Lage ist ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten – typisch Ennepetal. Da sitzen wie das in Ennepetal so üblich ist ein paar Leute rum und versuchen sich an Formalien abzuarbeiten und drängen das eigentliche Thema, nämlich ein Konzept für den nachhaltigen Erhalt des Bahnhofs zu erarbeiten, in den Hintergrund – gut das wir uns mal wieder getroffen haben. Oder der Jugendtreff im Mehrgenerationhaus.Nach einem halben Jahr stellt man fest, die Baumaßnahmen sind immer noch nicht abgeschlossen obwohl sie schon längst abgeschlossen sein sollten. Wilhelm Wiggenhagen will jetzt einmal nach hören woran es denn gelegen hat. Da weiß die eine Hand nicht was die Andere macht  – das Rathaus mit dem absoluten Durchblick.  Wenigstens die Jugendlichen haben hier was getan – sie sind woanders hin gegangen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

á la JACQUARD – Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht …

[la] Im Bereich "KUNST" und "KULTUR" erwartet nicht nur Ennepetal als Veranstaltungsort ein ganz besonderes Highlight.

Diese hochkarätige Veranstaltung wird unterstützt von RUHR2010 / Ennepe-Ruhr-Kreis / LWL [Landschaftsverband Westfalen-Lippe] / AVU / Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld / Kreis Görlitz und Stadt Ennepetal.


Wen und was verbindet das Projekt?

„à la JACQUARD“ heißt das einzige Gemeinschaftsprojekt, das im Rahmen von RUHR.2010 nicht nur die beiden traditionsreichen Textilindustriegebiete an Neiße und Ruhr verbindet sondern auch internationale Dimensionen hat. Auf Initiative des Kreisheimatbundes Ennepe-Ruhr präsentieren polnische, tschechische und deutsche Kooperationspartner textilhistorische und zeitgenössische Reflexionen zur Erfindung des mit Lochkarten gesteuerten Webstuhls. [Quelle: http://www.alajacquard.com/]


                       
  Hier kommen Sie zum PDF-Flyer mit den Programmpunkten vom  4. 9.2010 bis 3.10.2010
 

So erfahren wir zur Ausstellung Alajacquard:

"Das Weberhandwerk war viele Jahrzehnte, früher als Kohle und Stahl für große Teile der Bevölkerung Haupterwerbsquelle. Joseph-Marie Jacquard – auf ihm beruht auch der Name des Projekts – erfand im 19. Jahrhundert die ersten lochkartengesteuerten programmierbaren Webstühle.

Es wurde möglich, Produktionsprozesse zu automatisieren. Damit war nicht nur der Grundstein zur Industrialisierung gelegt, sondern die Erfindung der Lochkarte ist auch ein wesentlicher Bestandteil der heutigen Computertechnik.

Wie viele technische Neuerungen verursachte diese neue Technologie einen gravierenden gesellschaftlichen Wandel: zunehmender Wohlstand auf der einen Seite, Elend und unvorstellbare Armut auf der anderen Seite waren die Folge.
Künstler und Literaten nahmen sich im Laufe der Geschichte dieser Thematik an und erhoben Anklage gegen die unwürdigen gesellschaftlichen Zustände der Weber.

Bei "Alajacquard" ist es wieder die Verbindung von Kunst und Handwerk, und nicht nur die bloße Demonstration historischer Elemente, durch die der Künstler und Initiator Prof. Bernhard Matthes, verhindern will, dass das " Leichentuch" für das Wissen um dieses altehrwürdige Handwerk gewebt wird. Künstler äußern in ihrer Sprache ihre Inspirationen, Illusionen oder Visionen zum Thema Textilherstellung durch Installationen und Kunstobjekte.

Auch die Oberlausitz und Schlesien gehören zu den Regionen, die mit langer Tradition stark durch die Weberei geprägt wurden. Viele Parallelen legten es nahe, gerade mit dem Landkreis Görlitz "an zu bandeln"; um ein gemeinsames großes Stück Geschichte nicht verloren gehen zu lassen.

Die künstlerische Inszenierung der Vergangenheit kann das Bewusstsein dafür schärfen, dass es unerlässlich für die Gegenwarts- und Zukunftsprobleme ist, das, was unser Leben so nachhaltig geprägt hat, in Erinnerung zu rufen und für die Nachwelt erfahrbar zu machen

Ulrike Brux"



    
Prof. Bernhard Matthes
Foto: Linde Arndt
  Auf den Seiten www.alajacquard.com heißt es u.a.:

"Im Industriemuseum Ennepetal werden sich die in Görlitz aufgegriffenen Facetten der Textilherstellung mit Schwerpunkt Ruhrgebiet spiegeln. Nach dem Start der Ausstellung im Jahr 2008 im Museum der Kreisstadt des Ennepe-Ruhr-Kreises „Haus Martfeld“ kehrt die Ausstellung am 4. September 2010 in das Ruhrgebiet zurück. Dort wird Professor Bernhard Matthes die in Görlitz noch an vier Standorten angesiedelte differenzierte Ausstellung zu einem komplexen und komprimierten Gesamtbild zusammenführen."

 

 

 


Allein die Eröffnung am 4. September 2010 von 17:00 bis 22.00 Uhr verspricht ein besonderer Kunstgenuss zu werden. Als weiteres PDF-Formular stellen wir Ihnen hiermit die Einladung zur Vernissage zum Download zur Verfügung.

 

Lassen Sie sich dieses Ereignis nicht entgehen.

Wir sehen uns?

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal


Ein Haar kann singen, faulendes Laub kann malen[ISEA)

[jpg] Unsere Kultur und damit die Künste überraschen uns immer wieder. Zeigen sie uns doch, dass unser Denken keine Grenzen kennt, ja, dass wir sogar in der Lage sind das Undenkbare zu denken – eines Tages. Als Leonardo da Vinci seine Maschinen skizzierte lächelten die Betrachter Jahrhunderte lang, heute sind diese Maschinen in unserem Alltag nicht mehr weg zudenken. Ein Helikopter ist ein alltägliches Fluggerät.

Und als Jules Verne mit seinem Kapitän Nemo in einem Unterseeboot die Tiefsee befuhr, nannte man es damals Phantastereien, spannend und unterhaltend. Unterseeboote gibt es inzwischen zu tausende und in einer Größenordnung und Leistungsfähigkeit die sich Verne so nicht vorgestellt hatte. Beide Männer hatten jedoch eines gemeinsam, sie waren Künstler und Genies die mit ihrer Phantasie und Kreativität ihrer Zeit weit voraus waren.

Nun, solche Künstler gibt es immer noch, es ist uns vorbehalten ihre Werke richtig einzuordnen. Nur wer von uns, wo wir dem alltäglichen, normalen anhängen, vermag die Genialität als solche zu erkennen? Staunend schauen wir zu und vermögen doch keine Einordnung vorzunehmen.

                                                                                                   
  vlnr.: Dr.Renate Buschmann, Prof.Ute Hörner, Dr.Georg Russegger,Karin Bellmann,Dr.Andreas Broeckmann, Stefan Riekeles
Foto: Linde Arndt
 

Erstmals ist  in Deutschland die ISEA (The International Symposium on Electronic Art), die alle zwei Jahre stattfindet, als Projekt der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 im Ruhrgebiet.

Der WDR nannte es in seinen Nachrichten, "Kunst mit technischen Geräten", eine etwas unpassende Einordnung.
Das Gefrieren von Wasser wird in Klang übersetzt, der Zersetzungsprozess von Laub wird hörbar, menschliches Haar wird zu einer Soundquelle.

     

Verteilt über die drei Ruhrgebietsstädte Dortmund, Duisburg und Essen werden 29 Werke von 37 KünstlerInnen aus insgesamt 16 Ländern gezeigt. Der größte Teil der Werke wird im Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund  präsentiert. Die Arbeiten beziehen sich hier auf aktuelle Themen wie den Klimawandel, dekonstruierende Identitätskonzepte und alchemistische Experimente.
In Essen Pact Zollverein auf der Kleinen Bühne wird es umfangreiche Performance Programme geben. Im Dortmunder U gibt es die "Trust" Ausstellung.  "Trust" folgt den ästhetischen Fluchtlinien des Vertrauens, indem sie deren Status hinterfragt. Dialoge mit Maschinen und Medien und dem Publikum, eine triviale Situation, die uns aber immer wieder ein Dilemma vor Augen führen – Vertrauen zu den von uns geschaffenen Geräten.

"Heavy Matter" der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) im Westfalen Forum Dortmund  fragt nach der Wirklichkeit die von uns in den Medien wahrgenommen wird. Künstlerisch werden Erklärungen,Verlautbarungen,Verkörperungen aber auch wissenschaftliche Erklärungsmodelle erzeugt um die komplexe virtuelle Welt, unsere Welt, erfahrbar und greifbar zu machen.

"E-Culture Fair 2010"  Im Dortmunder U zeigt innovative Projekte von "Virtueel Platform" aus Amsterdam, "BAM"  aus Gent und dem Medienwerk NRW im Zusammenschluss mit ECCE. Inhaltlich werden hier die aktuellen Stände der künstlerischen Reflektionen im Bereich der Anwendungen des Digitalen abgebildet.

"Return of the Pilots" – in Duisburg-Ruhrort, Festivalzentrum treffen sich Künstler der Medienkunst im öffentlichen Raum.
Dieses Programm ist so vielseitig und vielschichtig: Es werden Konferenzen stattfinden, Keynotes und Workshops werden abgehalten.
Wir sahen in der Tat auf der Pressekonferenz die Eingangs beschriebenen Haare, das faulende Laub und das gefrierende Wasser. Das von uns Gesehene begeisterte, machte nachdenklich lud uns aber auch ein, sich näher auf die Werke einzulassen. Aus terminlichen Gründen konnten wir jedoch nicht alle Bereiche für uns erfahrbar machen.

Wie Programmdirektor Stefan Riekeles treffend formulierte: Es hat sich herausgestellt, dass im Bereich der Klangkunst und im Bereich von Ökologie und Klima tatsächlich einige der spannensten neuen Arbeiten entstanden sind, die wir im Rahmen der Ausstellung präsentieren können. Übrigens, auch die von uns Tag für Tag angefertigten Daten, die inzwischen ein Ausmaß angenommen haben, stellen das Klima vor Probleme. Ein Beispiel: Eine einzige Google Suchanfrage hat einen Verbrauch an Energie die vergleichbar mit dem Tagesverbrauch einer 60 Watt Lampe ist. Nachdenklich?

Die Austellungen gehen noch bis zum 29.August 2010, eine Programmübersicht haben wir
als pdf zum download bereitgestellt.
Weitere Informationen bietet die Internetsite http://www.isea2010ruhr.org/de/de.

Im Anhang haben wir noch einen Videoschnipsel und mehrere Bilder die wir in einer Galerie untergebracht haben.
Fotos © Linde Arndt

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Dortmund

 

Gäste aus West-Papua im Kreishaus

(pen)„Welche Aufgaben hat ein Landrat?, Warum gibt es Städte und Kreise?, Welche Anliegen werden im Kreishaus bearbeitet?“, viele Fragen an den Landrat hatten die Jugendlichen aus Papua, die heute im Kreishaus zu Gast waren.

                     

Dr. Arnim Brux begrüßte Jugendliche aus West-Papua, die im Rahmen des Partnerprojektes mit dem Kirchenkreis Schwelm zur Zeit den Südkreis besuchen, im Sitzungssaal des Kreistages. Er erläuterte das demokratische System in Deutschland und erklärte die politische Struktur von der Bundesregierung über die Länder bis hin zum Kreistag und den Räten. Anhand von Beispielen der Zulassungsstelle und der Kreisleitstelle verdeutlichte er die Aufgaben des Kreises. „Der Kreis übernimmt die Aufgaben, die durch eine Stadt allein nicht wirtschaftlich wahrgenommen werden aber in der Gemeinschaft der kreisangehörigen Städte gemeinsam getragen werden können“, so Brux.

Vertreterinnen und Vertreter des Kirchenkreises Schwelm begleiteten die Gruppe, die sich an-schließend über das Geo-Informationssystem des Kreises informierte und die Rettungsleitstelle besuchte.

Hintergrundinformation West-Papua:
Neuguinea, die nach Grönland zweitgrößte Insel der Erde, wurde 1511 und 1526 von portugiesi-schen Seefahrern entdeckt. Neuguinea gehörte nicht zu den Gewürzinseln und blieb deshalb zu-nächst für europäische Handelsmächte uninteressant. Erst im 19. Jahrhundert beanspruchten die Niederlande die Westhälfte der Insel, Deutschland den Nordosten und England den Südosten.
Die Grenze zwischen dem West- und dem Ostteil wurde durch den 141. Längengrad festgelegt. Als Indonesien 1945 von Holland unabhängig wurde, blieb West-Papua zunächst unter niederlän-discher Verwaltung. Die Niederlande wollten das Land in die Unabhängigkeit führen. Doch am 1.5.1963 musste Holland unter internationalem Druck das Gebiet an Indonesien übergeben. Ein Referendum unter UN-Aufsicht sollte der Bevölkerung 1969 die Möglichkeit geben, sich frei für oder gegen den Verbleib bei Indonesien zu entscheiden. Indonesien gelang es, eine freie und faire Volkabstimmung zu verhindern. Heute ist West-Papua eine indonesische Provinz, gegen den Willen der Papua, die weiterhin für ihre Unabhängigkeit von Indonesien eintreten.

Die freie Wählergemeinschaft (FWE) und die Wahrheit

[ jpg] Da schreibt das Mitglied obiger Partei, Oliver Dunker, einen offenen Brief an Christian Zink von der SPD, der von dem großen Vorsitzenden Rolf Hüttebräucker unterschrieben wurde.  Es geht um die Zuschüsse im Seniorenbereich (wir berichteten ), der wie bekannt "klammheimlich" um 50% gekürzt wurde.

"Bei der ganztägigen Sitzung des Hauptausschusses am 27.02.2010 sowie der Ratssitzung am 04.03.2010 war Herr Zink anwesend und hat dem Haushalt 2010 einschließlich der nun von ihm kritisierten Kürzung "Zuschuss an Dritte für Seniorenarbeit"  in Höhe von EUR 9.000 (Seite 269 ff Hhpl.-Entwurf) zugestimmt. "

Und wie das so ist in Ennepetal, ist das richtig und auch wieder nicht richtig. Je nachdem von welcher Seite man es sehen will. Die Wahrheit ist in der Politik eben eine Hure und deshalb peinlich sie auszusprechen.

In dem zitierten Entwurf des Haushaltsplan 2010 steht jedoch nicht explizit die Kürzung, vielmehr steht auf Seite 271 unter Planungsstelle 05.01.01.529128 Seniorenarbeit 2010 € 9.000,–, mehr nicht. Nun muss man mal festhalten, dies ist ein Entwurf und ein Entwurf kann durch den Rat der Stadt und die Stadtverwaltung noch abgeändert werden. Um nun die Kürzung von € 9.000 zu erkennen müsste man die Vorlage 157/2010 dazu nehmen oder aber den gesamten Entwurf (rund 600 Seiten) mit dem Entwurf des Vorjahres durchgehen – ein Unding.

Zweckmäßigerweise macht die Stadtverwaltung eine Vorlage, worin sie diese Kürzung ankündigt und über die der Rat einer Stadt auch diskutieren kann. Dies wurde aber unterlassen. Vielmehr kam die Vorlage 157/2010 nach Genehmigung des Entwurfs im Generations- und Sozialausschuss auf den Tisch. Die Entrüstung der SPD war also berechtigt, denn diese Vorlage wurde mehr oder weniger durch die Stadtverwaltung untergeschoben.

Umgekehrt wird also ein Schuh daraus. Wenn die FWE dies als Populismus anprangert, so setzt sie sich eben diesem Vorwurf aus. Abgesehen davon, dass in der Ausschusssitzung der FWE die Kürzung der Senioren vollkommen egal war, es wäre dieser Partei sicher auch egal gewesen, wenn für unsere Senioren nichts bezuschusst worden wäre. Das die FWE gegen den Haushaltsplan gestimmt hatte ist zwar löblich, nur die FWE wusste sicher aus der "Kungelrunde" dass die Mehrheit gesichert war. Es macht sich halt gut, wenn man einmal dagegen ist, sonst aber stramm den Weg der geliebten Mitstreiter mitgeht. Im Rat der Stadt ist die FWE mit einer eigenständigen politischen Meinung bisher noch nicht aufgefallen, eher hat sie sich die Blaupause der CDU genommen um die dann etwas zu variieren.

Nun fehlt zu diesem Vorgang, Kürzung der Seniorenarbeit, nur noch die Stellungnahme der FDP, dann wäre das Wolfsgeheul komplett. Aber Herr Hüttebräucker hat sich zumindest bei der CDU und deren Bürgermeister ein paar Plus Punkte eingehandelt. Wenn es beim nächsten mal knapp wird, stimmen wir ganz sicher mit dem großen Bruder CDU. Ob das aber dem Image einer FWE nützt wage ich zu bezweifeln. Dumm gelaufen, Herr Hüttebräucker.

Ja, ja, Herr Hüttebräucker, wir müssen sparen, deshalb geben wir natürlich rund 40 % mehr an Personal in unserer Stadtverwaltung aus.

Ach und übrigens, liebe FWE. Was macht denn die Bahnhofsumfrage? Die steht doch nun seit Monaten auf der Homepage der FWE. Gibt es schon Ergebnisse oder müssen noch die Neugeborenen befragt werden? Und wenn es schon Ergebnisse gegeben hat warum gibt es noch keinen Antrag? Wollte die FWE nicht den Bahnhof abreißen?  Sicher ist das aber der CDU und dem Bürgermeister zu diesem Zeitpunkt nicht recht und die FWE hat sich noch kein Ok von den beiden geholt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Ist die Paranoia in Ennepetal angekommen?

[jpg] Im Ausland spricht man von der "German Angst", das bedeutet, die Deutschen haben vor allen Neuerungen erst einmal Angst. Wir haben Sommerferien und der Politbetrieb ruht. Die Politiker müssen ihr Sitzfleisch einer Regenerationskur zu führen. Und das dauert, denn 9 Monate sämtliche Probleme aussitzen, da bilden sich Schwielen am Allerwertesten.
Themen sind keine da, also holt man Themen aus dem Off um ja nicht in Vergessenheit zu geraten.
Google Street View ist das Thema Nummer 1 im derzeitigen Sommerloch. Da fährt die Firma Google mit einem Fotogerät auf dem Dach eines PKWs durch die Lande und fotografiert Strasse für Strasse und Haus für Haus und fügt das Ganze in einer Karte ein. Danach wird das alles ins Internet gestellt und jeder kann sich die Strasse, wo auch immer, mittels Internet ansehen. Im Grund genommen eine logische Weiterentwicklung von Google Maps.

In vielen Länder wurden die Wagen von Google mit Hallo empfangen, niemand hatte im entferntesten an etwas schlimmes gedacht. Warum auch? Nur die Deutschen sehen, weil Google inzwischen eine Datenkrake ist, ihre Rechte, die es übrigens bei Gebäuden nicht gibt, extrem verletzt. Google reagierte und versprach innerhalb einer gewissen Einspruchsfrist, sowohl Personen, Autokennzeichen als auch das geliebte Eigenheim zu verpixeln. Bei einer Probe sah das Ganze zwar nicht schön aus, aber man konnte im Grunde nichts mehr erkennen. Selbst der Gartenzwerg ist nunmehr verpixelt. Was will der Deutsche noch mehr?
Aber alle Verschwörungstheoretiker und Paranoiker sind immer noch nicht zufrieden, dass geht durch alle Parteien. Einige denken bereits an eine Lex Google, wonach Google das fotografieren des geliebten Eigenheims verboten werden soll.
So auch Frau Schöneberg (SPD), die will dass die Stadt nunmehr Sammellisten anfertigt und diese der Firma Google übermittelt. Andere Städte haben inzwischen auch diese Sammellisten für ihre Bürger ausliegen, so auch Sprockhövel. Da kommt die geballte Internetkompetenz unserer Politiker zum tragen. Wobei 85% unserer Politiker der Meinung sind, dass Internet sollte verboten werden. Ich glaube hier in Ennepetal werden es sicher 99,5% der Politiker sein. Dem Vernehmen nach soll die Stadtverwaltung ja schon Verbindung zu China aufgebaut haben um die dortige Filtertechnik hier einzuführen, damit nur das Schöne, Reine und Gute von Ennepetal sichtbar wäre.

Na toll! Anstatt sich einmal um Aufklärung zu kümmern, spielen die Ratsfrau Schöneberg  ( SPD) und die Stadt jetzt ein lustiges Spiel. Schöneberg (SPD) will eine Liste mit der die Stadt hinter den Leuten herlaufen soll und die Stadt Ennepetal will nur die Einspruchsformulare bereitlegen. Das alles weist doch wieder auf  ein großes Ablenkungsmanöver von den eigentlichen Problemen der Stadt Ennepetal hin.

Die SPD will nicht wissen, warum wir so hohe Personalkosten haben, warum wir mehr Ausgaben als die Nachbarstädte haben, warum der Kämmerer nicht eigenständig eine Ausgliederung hinbekommt.
Aber Google Street View, ja, da kann man sich profilieren.

Der Verdacht gegen Google? Google spioniert uns aus, so die gängige Meinung.
Komisch nur, dass sich niemand aufgeregt hat, als der Konkurrent SightWalk im letzten Jahr deutsche Städte – ohne Widerspruchsformular – abphotographierte.

 20 deutsche Städte werden in den nächsten Monaten durch Google ins Internet gestellt. Nein, Ennepetal noch nicht. Die Ennepetaler haben noch genug Zeit sich Tarnnetze zu kaufen um die Vermögenswerte unkenntlich zu machen. Da könnten die Ennepetaler Textiler sich ja eigentlich auch schon mit dem Gedanken vertraut  machen, sich evtl. schon mit Tarnanzügen einzudecken. Ja geht es denn noch?
 

Was mich so irritiert an diesem so genannten Ansinnen oder der Idee ist folgendes:

Wo waren denn diese Paranoiker als die folgenden Projekte auf den Weg gebracht wurden?
 
SWIFT-Abkommen (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication)
ELENA-Verfahren (elektronisches Entgeltnachweis-Verfahren)
Payback (Programme zur Kundenbindung)
Vorratsdatenspeicherung (eine Vorstufe der Telekommunikationsüberwachung.)
IMSI-Catcher (ausgelesen und der Standort eines Mobiltelefons innerhalb einer Funkzelle ermitteln)

Und das sind nur einige Projekte in der letzten Zeit. Mit diesen Projekten kann man ohne Probleme den gläsernen Bürger erstellen. Wann sie wo, wann, was gekauft, getan, sich befunden haben und wie teuer oder wie sie das bezahlt haben. Wenn ich zu diesen Projekten alle Möglichkeiten aufzählen würde, würden viele sicher nicht mehr das Haus verlassen und in Schockstarre verfallen. Und das ist noch nicht das Ende der Überwachungsmöglichkeiten, da sind noch einige Dinge in der Pipeline unserer Politiker. Nicht umsonst geistert der Begriff Stasi 2.0 durchs Internet. Von Orwell lernen, heißt überwachen lernen.
Und diese Projekte sind staatlich abgesegnet, mit SPD, CDU, FDP und Bündnisgrünen – ohne Probleme. Hier in Ennepetal habe ich  keinen Protest gehört, auch nicht von Frau Schöneberg (SPD). Aber ist ja noch Zeit. Was nicht war, kann ja noch werden.

Hauptsache wir müssen nicht über die Ennepetaler Probleme sprechen. Denn auf einer "Insel der Glückseligen" gibt es augenblicklich  wohl nur ein Problem – Google Street View.

Und wenn Ennepetal ins Internet gestellt wird, werden die Eskimos in ihren Iglus ausrufen : "But this is an ugly city." Und das ist das schlimme daran, so werden wir nie erfahren ob beim nächsten Flächennutzungsplan nicht doch ein paar Iglus bei uns gebaut werden. Oder wenn auf Oelkinghausen sich ein Unternehmen zwecks Iglu Produktion ansiedelt möchte. Denn woher sollten wir das Wissen haben, wenn wir nie aus Ennepetal rauskommen?
Nebenbei bemerkt, die Paranoia ist heilbar.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Mehr als schöner Schein in Lüdenscheid

“LichtRouten 2006 - Xavier de Richemont, Foto Claus Langer”

“LichtRouten 2006 – Xavier de Richemont, Foto Claus Langer”

  [ jpg] Im Zusammenhang mit der Ruhr 2010 besuchten wir die "Biennale für Internationale Lichtkunst" und berichteten an anderen Orten.

Die Faszination Licht nimmt den Betrachter immer wieder gefangen. Ist es sodann auch nicht verwunderlich, wenn solche Veranstaltungen wie ein Magnet die Besucher anziehen.

So möchten wir auf die nunmehr anstehende 5. Ausstellung "Lichtrouten" in Lüdenscheid hinweisen und von unserer Seite empfehlen. Lüdenscheid liegt für Ennepetal und den EN-Kreis um die Ecke.

Da Ennepetal  mit der Kultur und damit der Kunst so seine Probleme hat, kann man als Ennepetaler nicht genug Empfehlungen bekommen. „Wunderkammern des Lichts“ lautet das Thema der 5. Edition der LichtRouten, die seit 2002 regelmäßig Tausende von Menschen aus dem In- und Ausland in die Stadt des Lichts im Sauerland lockt. Die Lüdenscheider Lichtrouten laden den Menschen ein, sich neuen Denk-und Erfahrungsräume im urbanen Raum zu öffnen. Wobei im Vordergrund das Verständnis mit dem Umgang
Lichtkunst in der Öffentlichkeit, und Berührungen mit derselben, stehen sollte.

 In den Nächten vom 24. September bis 03. Oktober zeigen 22 internationale Künstler/innen und Designer/innen mit Interventionen, Installationen und Perfor­mances im öffentlichen Raum, wie der gestaltende Einsatz von Kunstlicht Sehen und Denken verändern kann.

Wie schon in den früheren Editonen entwickeln die Kuratoren Bettina Pelz und Tom Groll das Konzept wieder mit Blick auf die Standorte, die die Besucher/innen durch die Innenstadt führen. In diesem Jahr stehen die sichtbaren Spuren der industriell geprägten Stadt im Mittelpunkt. Im Zuge der Industrialisierung haben sich die vielen Fabriken und Manufakturen in Lüden­scheid mit ihren international beachteten Erfindungen und Pro­dukentwicklungen als Wunderkammern erwiesen. So wurden z.B. die ersten Luftschiffe, genannt „Zeppelin“, mit Unterstütz­ung des Unternehmers Carl Berg realisiert. Aber auch heute genießen einige in Lüdenscheid beheimatete Industriezweige eine weltweite Reputation. Während der LichtRouten nutzen die Kunstschaffenden 15 aus­gewählte Orte und architektonische Ensembles des 19. Jahr­hunderts für ihre ortspezifischen Arbeiten. Der Parcours durch die Innenstadt wird folglich auch einen Eindruck von den Ver­änderungen Lüdenscheids vermitteln, die die Industrialisierung hervorgerufen hatte. Bei den Künstler/innen und Designer/innen aus ganz Europa, Mexiko und den USA finden sich neben renom­mierteren Positionen wie Ali Heshmati (US/N), Olga Kisseleva (RU/FR) und Sylvian Reynal (FR), Dominik Lejman (PL) und Gebhard Sengmüller (AT) auch junge Positionen wie Armsrock (DK), Ghiju Diaz de Leon (MX) und Ocubo (PT), die erstmals mit Projektionsarbeiten in Deutschland zu sehen sind. Schon die vergangenen Ausgaben der LichtRouten haben gezeigt, dass es Bettina Pelz und Tom Groll gelingt, künstle­rische Positionen und gestalterische Strategien im Umgang mit Kunstlicht in einzigartiger Art und Weise mit Stadträumen zu verweben und unvergessliche Seherlebnisse zu ermöglichen.

Die Teilnahme ist für Besucher/innen kostenlos.

 

Aktuelle Infos zum Heimatfest Schwelm 2010

Auf dieser Seite stellen wir aktuelle Informationen der Stadt Schwelm hinsichtlich des Heimatfestes 2010 zusammen:

1) An den Heimatfesttagen gilt: Hohes Risiko für Kinder und Jugendliche beim Alkoholkonsum

2) Innenstadt wegen Heimatfest-Umzuges gesperrt  / Festzug startet um 13:00 Uhr

3) Zum Heimatfest: Geänderte Verkehrsführung in der Innenstadt /
    Schranke über Wilhelmstraße garantiert ungestörten Kirmesaufbau

 

 

                          
                           Foto: Linde Arndt

Hauptsache gesund oder Gesundheit ist das halbe Leben

Unter diesem Motto veranstaltet die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld am

                           31. August 2010 in der Kundenhalle der Hauptgeschäftsstelle
                           in Milspe, in der Zeit von 8:30 Uhr bis 16:30 Uhr

die Aktion "Fit . Die Leichtigkeit des Seins" im Rahmen der Ausrichtung "Nähe ist kein Zufall".

Gesundheits- und Fitnessprofis des Gesundheitsinstituts Wellvita, der Barmer GEK, der Bahnhofs Apotheke und Sylvia Herberg als Ernährungsberaterin stehen für Kunden und Mitarbeiter bereit, um während des Alltags die Gelegenheit zu geben, Fitness-Schecks und Gesundheitstest durchzuführen und Tipps und Tricks für ein gesundes Leben zu geben.