Musikalischer Hochgenuss im Schloss Martfeld Martfeld-Quartett, M. Terziyski und S. Harada spielen Brahms


Musikfreunde erwarten mit Freude das nächste Konzert des Martfeld-Quartetts, das am Sonntag, dem 12. September, um 15 Uhr im Schloss Martfeld stattfindet (Einlass: 14.30 Uhr). Das Quartett – Hikaru Moriyama, Karin Nijssen Neumeister, Liviu Neagu-Gruber und Axel Heß – spielen gemeinsam mit Momchil Terziyski und Sadao Harada das Streichquintett Nr. 1 und das Streichsextett  Nr. 1 von Johannes Brahms

Sadao Harada war der jüngste Solocellist des Tokyo Symphonieorchesters, bevor er in die USA auswanderte, um dort seine Karriere fortzusetzen. Er absolvierte die Juilliard-Schule und studierte dort mit Claus Adam, Robert Mann und Raphael Hillyer.

Er ist Begründer des berühmten Tokyo String Quartet (1969) und blieb bis zum Jahr 1999 dessen Cellist. In diesen dreißig Jahren führte er das Quartett, das für seine außergewöhnliche technische Brillanz und nuancierte Dynamik bekannt ist, an die Weltspitze. Heute ist Harada viel beschäftigter Musiker, Solist, Kammermusikpartner und Pädagoge.

In Vidin geboren, trat er schon früh als Solist mit Orchester auf. Er studierte an der Sofioter Musikakademie, an der Musikhochschule Köln bei Vl. Andonov und M. Buchholz und an der Folkwang-Hochschule Essen bei Vl. Mendelssohn. Er war Solobratscher der Philharmonie in Sofia und tourte mit dem Kölner Kammerorchester, mit dem Westdeutschen Sinfonia Kammerorchester und als Solist und Kammermusiker durch die besten Säle Europas und Kanadas.

Eintrittskarten gibt im städtischen Verwaltungsgebäude Moltkestraße 24: Bürgerbüro, Tel. 02336/801-255, und Fachbereich Bildung, Kultur, Sport, Raum 241, Tel. 02336/801-273, Fax: 02336/801-313, e-mail: schmittutz@schwelm.de. Sie kosten 14 € für Erwachsene, 10,50 € für Schüler und Studenten und 7 € (Schwelm-Pass/Juleica).

Schwelm, den 20. August 2010

 

An den Heimatfesttagen gilt: Hohes Risiko für Kinder und Jugendliche beim Alkoholkonsum


Die Heimatfesttage stehen bevor und wieder werden auch Kinder und Jugendliche Alkohol trinken, viele sogar weit mehr als sie vertragen. Alkohol ist das unter jungen Menschen am weitesten verbreitete Suchtmittel.
 
Vor einigen Jahren hat sich zu dem Thema Feste feiern – aber wie? das Netzwerk Suchtprävention in Schwelm gegründet. Die Mitinitiatoren Rita Köster vom Caritas Suchthilfezentrum und Karlheinz Vestweber vom Jugendamt Schwelm geben Antworten auf Fragen zum Thema Alkohol.
 

Warum ist Trinken von Alkohol für Kinder und Jugendliche so gefährlich?

Kinder und Jugendliche vertragen wesentlich weniger Alkohol als Erwachsene, da ihr Körper und das Gehirn sich im Wachstum befinden. Der Alkohol wird langsamer abgebaut. Darüber hinaus besteht für jugendliche Rauschtrinker eine höhere Wahrscheinlichkeit, später alkoholabhängig zu werden. Trinkverhalten in jungen Jahren ist mit entscheidend, ob Alkohol im Erwachsenenalter zum Problem wird.

Dürfen minderjährige Kinder und Jugendliche auf dem Heimatfest Alkohol trinken?

Ab 16 Jahren dürfen Jugendliche Bier, Wein und Sekt, ab 18 Jahren auch branntweinhaltige Getränke, also Schnaps und hochprozentige Getränke, kaufen und konsumieren.

Dürfen Erwachsene Schnaps an Jugendliche unter 18 Jahren weitergeben? Oder darf ich als Volljähriger Schnaps kaufen und an meine minderjährigen Freunde weitergeben?

Wer Hochprozentiges an Minderjährige weitergibt, macht sich strafbar. Nur Bier und Wein dürfen an Jugendliche ab 16 Jahren abgegeben werden.

 

Werden Kinder und Jugendliche auch in der Schule über den Umgang mit Alkohol aufgeklärt?

Es gibt verschiedene pädagogische Programme, die bereits in der Grundschule ansetzen und auch in den Klassen 7 und 8 fortgeführt werden. Auch kurz vor dem Heimatfest informieren die weiterführenden Schulen ihre Schüler über die Gefahren des Alkoholmissbrauchs.

 

Was können Erwachsene tun?

Die meisten Erwachsenen trinken Alkohol, er ist oft Bestandteil unserer Fest- und Tischkultur. Kinder und Jugendliche erlernen den unschädlichen genussorientierten Umgang aber nicht von allein. Gerade in der Pubertät testen sie ihre Grenzen aus. In dieser Zeit benötigen sie deutliche Hinweise und nachvollziehbare klare Regeln, die gerade auch den Konsum von Alkohol betreffen. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen Orientierung geben und Vorbild sind; Erwachsene, die sich für ihre Kinder interessieren.

 

Warum ist Koma-Saufen, also Rauschtrinken, so gefährlich?

Alkohol ist ein Zellgift und kann gerade bei Jugendliche zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen, da Kinder und Jugendliche die Rauschwirkung und das Risiko oft nicht einschätzen können.

 

Welche Angebote macht das Netzwerk Suchtprävention während des Heimatfestes?

Das vor einigen Jahren gegründete Netzwerk besteht u.a. aus Vertretern des Suchthilfezentrums, Stadt und Kreis Schwelm, freien Trägern der Jugendarbeit, Schulen und Politik. Am Freitag- und Samstagabend (3. u 4. September 2010) wird von 18 bis 1 Uhr eine Chill-out area am Neumarkt/Ecke Moltkestraße eingerichtet. Dort können Kinder und Jugendliche eine Auszeit nehmen, etwas Wasser trinken, kickern, reden, abhängen, sich erholen. Mitarbeiter des Netzwerkes werden dort sein, aber auch über das Heimatfestgelände gehen und auf das Angebot hinweisen.

 
Wo gibt es Hilfen in Schwelm zu Themen wie Drogen, Sucht und Jugendschutz?
  • Jugendamt Schwelm, Tel. 801-397
  • Kommissariat Vorbeugung, Kreispolizeibehörde, Tel. 9166-2951
  • Caritas Suchthilfezentrum, Tel. 7001.
 
 
 
Schwelm, den 20. August 2010
 
 

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Innenstadt wegen Heimatfest-Umzuges gesperrt / Festzug startet um 13 Uhr

 

Am Sonntag, dem 5. September, findet von 13 bis circa 17.30 Uhr der traditionelle Festzug der 13 Nachbarschaften zum Schwelmer Heimatfest statt. von Daher ist die Schwelmer Innenstadt für den allgemeinen Fahrzeugverkehr bereits ab 11.30 Uhr gesperrt. Umleitungsstrecken sind ausgeschildert.
 

Trotz der Sperrung der Innenstadt wird der Busverkehr von Wuppertal nach Ennepetal und zum HELIOS-Klinikum Schwelm aufrecht erhalten, da die Linie 608 in Richtung Ennepetal über Dieselstraße/In der Graslake/Blücherstraße/Talstraße/Hattinger Straße/Schwelmer Bahnhof/Märkische Straße umgeleitet wird. Aus Richtung Ennepetal und HELIOS-Klinikum Schwelm erfolgt die Umleitung in entsprechend anderer Reihenfolge. Eine zusätzliche Haltestelle wird an der Einmündung „In der Graslake / Blücherstraße“ eingerichtet. Festzugbesuchern wird empfohlen, öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch zu nehmen.

 

Auf gebührenpflichtige Parkmöglichkeiten in der Tiefgarage „Mühlenteich“ wird hingewiesen.

 

Leider haben auch im letzten Jahr einige Kraftfahrer nicht berücksichtigt, dass Feuerwehr und Rettungswagen für ihre Einsatzfahrten mehr Platz brauchen als ein normaler Pkw. Polizei und Stadtverwaltung kündigen daher an, dass notfalls verstärkt abgeschleppt wird.

 
 

Schwelm, den 20. August 2010

 

 

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Zum Heimatfest: Geänderte Verkehrsführung in der Innenstadt / Schranke über Wilhelmstraße garantiert ungestörten Kirmesaufbau

 

Schranke über Wilhelmstraße garantiert ungestörten Kirmesaufbau

Geänderte Verkehrsführung in der Innenstadt

Um den ungestörten Aufbau der diesjährigen Innenstadtkirmes zu gewährleisten, werden die Technischen Betriebe Schwelm – wie auch in den vergangenen Jahren – am Dienstag, dem 31. August, 13 Uhr, eine Metallschranke über die Wilhelmstraße senken (in Höhe des Ärztehauses) und damit den Fahrzeugverkehr verhindern. Diese Lösung wurde notwendig, weil in den Vorjahren immer wieder Absperrungen von Autofahrern umfahren oder beiseite geschoben worden waren.
 

Da in den vergangenen Jahren während der Aufbauphase und des Betriebes der Innenstadtkirmes viele Verkehrsteilnehmer das Verbot für Fahrzeuge aller Art (außer Anlieger) im unmittelbaren Bereich der Kirmes missachtet haben und es dadurch zu massiven Verkehrsstörungen und auch Gefährdungen für Fußgänger und Schausteller gekommen ist, wird die Stadtverwaltung in Absprache mit der Polizei auch in diesem Jahr eine Änderung der Verkehrsführung in der Innenstadt vornehmen.

 

Die Zufahrt zur Innenstadt (Neumarkt, Moltkestraße etc.) über die Gartenstraße bzw. Schulstraße wird durch Beschilderung und Absperrböcke unterbunden. Die Einhaltung des Verkehrsverbotes wird von Mitarbeitern der Ordnungsbehörde der Stadt Schwelm und der Polizei überwacht. Anlieger- und Lieferverkehr in Richtung Innenstadt kann demnach nur noch über die Kaiser-/Wilhelmstraße erfolgen. Abfließender Verkehr über die Bismarckstraße in Richtung Bahnhofstraße ist weiterhin möglich. Um Beachtung wird gebeten.

 
 
Schwelm, den 20. August 2010
 

 

 

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Stadtverwaltung Schwelm: Detlef Fischer unerwartet verstorben

Frühere Kollegen und Sportsfreunde trauern um bekannten Schwelmer

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schwelmer Stadtverwaltung sind bestürzt. Im Alter von nur 53 Jahren verstarb am 18. August der frühere Personalratsvorsitzende Detlef Fischer. Wegen einer schwerwiegenden Erkrankung war der bekannte Schwelmer erst vor kurzem von seinen Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand verabschiedet worden.

                    
  Foto der Verabschiedung von Detlef Fischer – übersandt von der Stadt Schwelm
 

Detlef Fischer begann 1972 als Praktikant bei der Stadtverwaltung, durchlief die Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst, arbeitete später in der  Kämmerei, im Steueramt und in der Bauverwaltung. Von 1989 bis 1994 war er stellvertretender Leiter des Sozialamtes.

1997 wurde Detlef Fischer zum erstenmal zum Personalratsvorsitzenden gewählt und dann immer wieder. Fischer war ein Charakterkopf, eine Persönlichkeit, die durch  Kompetenz und unverhandelbare moralische Grundsätze beeindruckte. Seine Kolleginnen und Kollegen schätzten seinen klugen Humor, seinen Weitblick, seinen scharfen Verstand und seine Schlagfertigkeit. Vor allem aber bleibt seine menschliche Einstellung als prägendes Merkmal seines Wesens in Erinnerung – den Kollegen wie den Bürgern, die in über 37 Jahren mit ihm zu tun hatten. Auch Bürgermeister Jochen Stobbe kann es nicht fassen. Er kannte Detlef Fischer persönlich über 45 Jahre und ist sehr betroffen.

Detlef Fischer war vielen Schwelmern zudem durch sein Engagement für den Sport bekannt. Über einen langen Zeitraum war er bei "Scharz-Weiß-Schwelm", die später im Schwelmer Sportclub aufgingen, als Abteilungsleiter für Basketball tätig, einschließlich der Basketball-Jugendabteilung.

Schwelm, den 20. August 2010

Yoga, Billard, Afrikanisches Kochen Neue tolle Kurse im Schwelmer Jugendzentrum

Im Schwelmer Jugendzentrum, Märkische Straße 16, beginnen nach den Sommerferien neue tolle Kurse. Hier das Angebot: Im Schwelmer Hallenbad wird beim Wasserspaß mit Andrea kräftig geplanscht: 02.11. Zeit: 15-17:30 Uhr. Treff am JZ/oder nach Absprache. Alter: 6-14 Jahre. 7mal/5 Euro.

Beim Yoga für Kinder bringt die Entspannungspädagogin Tanja Böhr den Teilnehmern die Grundlagen des Yoga bei. Es wird also sehr lehrreich und entspannend zugehen. 7 Termine kosten insgesamt nur 10 Euro Teilnahmegebühr. Start ist am 4.11. Uhrzeit: 16:30-17:45 Uhr. Alter 8-14 Jahre. Verbindliche Anmeldung.

In Kooperation mit dem Verein Wuppertal Nord Gelbe findet ein Billard-Anfängerkurs statt: Am 5.11. geht es los. 6 Sitzungen sind geplant. Die ersten drei Sitzungen finden im JZ Schwelm statt,  die drei weiteren im Vereinshaus in Langerfeld. Details nach Anmeldung. Uhrzeit: circa 17-18:45 Uhr. Die Kosten betragen komplett 10 Euro.

Im Töpfer-Kurs gestalten Kinder ihre Ideen in und mit Ton. 10 mal kosten 13 Euro. Start: 17.09. Zeit: 15:30-18 Uhr. 6-14 Jahre.

Selbstbehauptung für Mädchen: Körperhaltung und Abwehrtechniken werden erprobt. Der Kurs erfolgt in Kooperation mit der Kampfsportgruppe (KSG) EN-Sued. Start: 6.11. Zeit: 16:15-17:45 Uhr. Preis 6 mal/6 Euro. 8-14 Jahre.

Lecker, lecker: Afrikanisches Kochen: Frau Kayi Schlücker wird den Kurs authentisch afrikanisch durchführen und für exotische Genüsse sorgen.11mal kosten 10 Euro. Start: 15.09. Dauer: 15:30-18 Uhr. 6-14 Jahre.

Paint und Power Point für Kids (Computerkurs): Start: 5.11./ 6 Sitzungen kosten 6 Euro. Zeit: 18-19:30 Uhr. Alter: 8-14 Jahre.

Schwelm, den 20. August 2010

Das Zauberwort auf der Gamescom heißt „Move“

[jpg] Als Nintendo seine Wii herausbrachte war das eine Revolution in der Spielebranche. Da sahen die Xbox und die Playstation etwas mickrig aus. Konzeptionell war die Wii der Renner, sodass Nintendo hinsichtlich verkaufter Systeme schnell vorne lag. Microsoft mit seiner Xbox und Sony mit der Playstation mussten etwas tun. Und beide taten etwas, Sony brachte das System "Move" heraus und Microsoft seine Xbox 360, die man mit dem System "Kinect" verknüpfte.

Beide scannen den Spieler mittels einer Kamera in 3D und speichern diesen als Person auf dem Rechner ab. Die Kamera erkennt sodann den Spieler und setzt seine Bewegungen auf dem Bildschirm um. Das geht soweit, dass zum Beispiel bei der Playstation beim Tischtennisspiel der Ball als angeschnitten erkannt wird. Nun heißt es bei den Spielen nachzurüsten und da ist die Richtung klar. Fete ist in den eigenen vier Wänden angesagt, wobei alle Teilnehmer dieser Fete dauerhaft eingescannt werden können. Spaß ist in den zur Verfügung gestellten Spielen oder Möglichkeiten wie bei der Wii vorprogrammiert . Ob aber das kraulen einer Wildkatze, wie bei dem Kinect System zu beobachten ist [ was übrigens in Japan der Renner ist ] auf die Dauer nicht langweilig wird, sei einmal dahingestellt.

Wie dem auch sei. Die grafischen Darstellungen haben sich wiederum erheblich verbessert, was logischerweise einige Euros kosten wird. Nun muss der Gamer erheblich in Hard- und Software investieren um die entwickelten Systeme umzusetzen.

Die Weiterentwicklungen werden sicher in den Scannern zu suchen sein, denn die dargestellten Personen wollen sich bestimmt  irgendwann 1:1 wieder erkennen können. Die Technik ist schon lange da, nur sie ist noch zu teuer für den Konsumenten. Auch sehe ich noch erhebliches Entwicklungspotenzial in den sensorischen Möglichkeiten bis dahin, Spiele mittels Gedanken zu steuern. Die schon bekannten Laborentwicklungen lassen schon einiges ahnen. Auch im Anzeigebereich sind noch erhebliche Potenziale vorhanden, wenn man bedenkt, dass es schon Tapeten mit Video Möglichkeiten gibt. Wo man aber im Moment die Systeme verfeinert ist die Vernetzung indem man alles mit allem verbindet. Die modernen Smartphones sind schon heute in der Lage Spieler, mittels eines Plugins, über Entfernung einzuladen. Nur die neuen
Entwicklungen werden scheibchenweise vorgenommen, was einen höheren Gewinn verspricht.

Den anderen Bereichen  der Games hatten wir nichts Neues abgewinnen können. Auch hier hat sich die grafische Darstellung erheblich verbessert, was allerdings auch die dementsprechende Rechenpower voraussetzt. Inhaltlich sind die Spiele sowohl im Home als auch im Online Bereich  nicht wirklich weiterentwickelt worden. Bei den so genannten Gewaltspielen legt man nunmehr sehr großen Wert auf eine freiwillige Alterskontrolle um einer Indexierung durch den Staat zu entgehen. Wir möchten uns  über den Sinn oder Unsinn der Diskussion von Gewaltspielen nicht beteiligen, denn dies macht keinen Sinn. Eine gute Erziehung und Bildung durch Eltern und Schule, die ein humanistisches Wertesystem beinhalten, macht noch jeden Menschen resistent gegenüber einem Gewaltspiel. Nachdenklich stimmt aber schon, warum die Bösen immer so hässlich sind und die Guten immer so schön aussehen. In der realen Welt kann man die Bösen und die Guten nicht nach ihrem Aussehen unterscheiden, hier werden unseres Erachtens nur Klischees bedient.

Was die Erziehung der Gamer betrifft, so habe ich vereinzelnd Eltern gesehen, die mit ihren Kinder und Schutzbefohlenen über die Stände gelaufen sind und mit diesen auf den Ständen gemeinsam die Spiele ausprobierten. Ich mag dies als vorbildlich ansehen, denn nur so funktioniert gute Erziehung. Auch fanden wir es sehr lustig, dass die Gamer nach noch  nicht einmal  2 Stunden Messegang auf den Gängen, Lounges und dem Freigelände schlapp machten und sich niedergelassen hatten um sich zu regenerieren. Was ist nur mit der Fitness unserer Heranwachsenden los?

Die Gamescom ist die Nachfolgerin der Gamesconvention Leipzig. In Leipzig waren keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr, so dass die Spielemesse 2009 nach Köln umzog. 2010 ist also das zweite mal die Gamescom in Köln ausgerichtet worden. Wie bei anderen Messen auch, so hat die Gamescom ein Partnerland zum Mittelpunkt gemacht. 2010 war das Kanada. Kanada steht an dritter Stelle unter den in der Videospielproduktion erfolgreichsten Ländern der Welt und verzeichnet beeindruckende Wachstumsraten in diesem Bereich. Ob man allerdings ein Land an einer Branche festmachen sollte stimmt mich nachdenklich.

Während unserer Anwesenheit wurden die Gewinner des Gamescom-Award 2010 ausgezeichnet, ein PR Effekt ohne gleichen. So feiert man sich selber. Einen weiteren  PR Effekt fanden wir noch in dem Business Bereich wo sich der geplagte Vertreter oder Journalist  kostenfrei die Schulter massieren lassen durfte.

Auch das die ganze Kölner Innenstadt zur Spielzone umfunktioniert wurde ist meines Erachtens einmalig und verspricht einen ungeheueren Umsatzschub.

Noch ein Wort zur Medienkompetenz. Unumstritten ist, dass Pädagogen und Eltern eine wichtige Schlüsselrolle für die Medienbildung von Kindern und Jugendlichen haben. Nur wo sind die Eltern und Pädagogen auf der Gamescom gewesen? Vereinzelt sahen wir welche, aber doch nicht vermehrt. Kinder und Jugendliche sollten von medienkompetenten  Eltern und Pädagogen begleitet werden, aber doch nur wenn diese sich selber die notwendige Medienkompetenz aneignen.

Auf dem Gamescom Congress wurden nur Absichtserklärungen in vielerlei Hinsicht abgegeben, konkrete Umsetzungskonzepte konnte man nicht vernehmen. Wie auf solchen Veranstaltungen üblich will man sich nur in Szene setzen um ein positives Image zu befördern.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Köln

Hier noch einige  Szenen von der Gamescom:

                                                                                                         alle Fotos © Linde Arndt EN-Mosaik


 

Langsam reicht es in Ennepetal

[jpg] Da laufen in Ennepetal unsere so genannten Politiker herum und versuchen uns weiß zu machen sie würden, weil sie von uns gewählt worden sind, unsere politischen Geschäfte besorgen. Neuerdings werden wir immer mal wieder animiert, diese Geschäfte mittels Ehrenamt doch bitte selber zu machen. Demnächst müssen wir vielleicht die Strassen nach jedem Winter selber ausbessern – im Ehrenamt versteht sich. Wir werden zu Ausschüssen eingeladen um ihnen bei ihrer "Beschäftigungstherapie" (Wie anders soll man das nennen) zu zusehen.  Und was sieht oder hört man? Im Grunde genommen nichts. Denn die 40 Ratsmitglieder haben mit einer ernsthaften politischen Arbeit kaum etwas am Hut, denn wie sollte auch ein im Grunde politisch uninteressierter Mensch politische Arbeit leisten können. Und darüber hinaus bemerkt man verblüfft, dass kann doch nicht alles gewesen sein, diese Sitzung.

Und schon verweist man uns aus dem Saal, es folgt die nicht öffentliche Sitzung. Nicht öffentlich heißt, da werden Namen genannt, Preise bei Auftragsvergaben, Hintergründe beleuchtet aber auch mal Tacheles geredet.

Hört man später jedoch was in den nicht öffentlichen Sitzungen besprochen wurde, stellt man fest, es ist reine Wichtigtuerei. Es soll nur der Eindruck vermittelt werden, dort geschähe was wichtiges zu Gunsten der Stadt Ennepetal.

Es muss der Eindruck entstehen, diese "so genannten Politiker" sind mit den Zuständen und der Abwicklung des politischen Alltags mehr als zufrieden. Das alles wäre für einen Betrachter eigentlich in Ordnung. Aber nur solange, bis der Betrachter andere Gremien des politischen Geschäftes kennen lernt, also Vergleiche anstellen kann. Ich will jetzt nicht unbedingt den Umgang in Düsseldorf bei der Landesregierung, dem Rat der Stadt in anderen Städten oder der Bezirksregierung darlegen. Der Umgang dort und der Umgang im Rathaus der Stadt Ennepetal, da liegen Galaxien dazwischen. Während man an anderen Orten weiß was ein Konzept ist und auch damit arbeitet, so meinen die Ennepetaler Politiker augenscheinlich, Konzepte sind eine Spezialität der italienischen Küche.

Man arbeitet mit Stich- oder Schlagworten in Ennepetal. Ein paar Sprachhülsen um die Stich- oder Schlagworte herum geschrieben und fertig ist die Botschaft an den Souverän und den politischen Gegner.

Ach ja, politischer Gegner in Ennepetal. Ihn gibt es nicht wirklich, vielmehr gibt es immer mal wieder eine halbwegs perfekte politische Posse zu bewundern. Nur für uns. Das Schlimme ist, diese Possen sind sehr teurer. Statt dem Kluterbergfest ein paar Euro an die Hand zu geben, müssen solche Possen finanziert werden.

Als eine Posse ist das interfraktionelle Gespräch zu verstehen. Da kommt eine Gruppe privilegierter Ennepetaler Politiker zu einer konspirativen Sitzung zusammen, streng geheim versteht sich, um über ganz wichtige Themen zu beraten oder sich aufklären zu lassen. Nur bei Licht betrachtet können diese Personen von ihrer Ausbildung oder Allgemeinbildung her eigentlich nicht wirklich diesen Themen folgen, geschweige denn sich ein umfassendes Bild darüber machen.Na ja, das Thema Hundewiese geht schon.

Da trafen am Montag, dem 16.08.10 die geballten Kräfte von 8 Semestern Betriebswirtschaft plus mindestens 2 jähriger Praxis der Firma Pricewaterhouse Cooper auf biedere Politiker der Stadt Ennepetal.

Als da sind:

     Wilhelm Wiggenhagen, Verwaltungsbeamter mit Diplom
     Dieter Kaltenbach, Verwaltungsfachangestellter oder -beamter, Kämmerer
     Volker Rauleff (SPD), Industriemeister und Fraktionsvorsitzender
     Anita Schöneberg (SPD), Bankkauffrau, stellvertretende Bürgermeisterin
     Walter Faupel (CDU), Geschäftsführer und Fraktionsvorsitzender
     Johannes Kraft (CDU), Dipl.-Verwaltungswirt, stellvertretender Bürgermeister
     Wolfgang Frey (FDP), Architekt, Fraktionsvorsitzender
     Dr.Hella Siekermann (FDP), Ärztin, stellvertretende Bürgermeisterin
     Sabine Hoffmann (Bündnisgrüne), Pädagogin, stellvertretende Bürgermeisterin
     Rolf-Dieter Hüttebräucker (FWE), Geschäftsführer und  Fraktionsführer

Man möge mir verzeihen, wenn es ein paar mehr Ratsmitglieder sind, auch sind die Berufsbezeichnungen nicht gerade leicht zu herauszubekommen.

Diese 10 Leute trafen sich nun um einen Bericht der hochqualifizierten Beraterfirma PricewaterhouseCooper entgegen zu nehmen. Der Bericht wird auf dem Kundenblatt "Ennepetal" der Firma PwC mit einem Zeitaufwand vermerkt werden und wird so an die € 10.000,– kosten. Ein Schnäppchen. Nur die 10 Leute werden inhaltlich evtl. nichts verstehen denn ihnen fehlt die Befähigung dazu. Also € 10.000,– für nichts ausgegeben.

Und da schreibt eine Frau Schöneberg in ihrem Portal:
"Vom Selbstverständnis eines "Interfraktionellen Gesprächs"…
und weiter:
"An dieser Stelle möchte ich noch einmal deutlich machen, dass ein interfraktioneller Gesprächkreis keine Beschlüsse fassen kann und darf.
Richtungsweisende und komplexe Zusammenhänge sollen im Groben vorgestellt werden, danach – so verfährt auf jeden Fall die SPD- Fraktion – wird erst einmal die Fraktion insgesamt informiert.
Die Detaildiskussion muss dann später in einem offenen Diskurs wegen der Nachvollziehbarkeit und der Transparenz für die Bürgerschaft auch öffentlich geführt werden.
Dafür gibt es die parlamentarischen Ausschüsse."

Anspruch und Wirklichkeit, so nennt man das.

Es ist schon dreist wie man in Ennepetal verschaukelt wird, denn die interfraktionellen Gespräche sind allseits als "Kungelrunde" bekannt. Was heißt hier im Groben, die Runde stellt fest, der Bericht ist in deutscher Sprache angefertigt worden?
Mitglieder der früheren interfraktionellen Sitzungen berichteten, dass bis ins Detail das Abstimmungsverhalten bei einzelnen Anträgen durchgesprochen wurde. Da wurde der Opposition zugestanden bei diesem oder jenem Antrag dagegen zu stimmen, weil die Mehrheit sowieso gesichert war. Da wurden Posten und Pöstchen verteilt. Den Fraktionen wurde nur das Abstimmungsverhalten übermittelt. Begründet wurde das mehr oder weniger oberflächlich oder gar nicht. Teilweise wurde die Dramaturgie für Ratssitzungen durchgesprochen. Und das soll heute anders sein? Ich glaube nicht.

Denn wenn es heute anders wäre, so könnte man auch Sitzungsprotokolle anfertigen und veröffentlichen. Oder man könnte die Presse hinzu bitten um Öffentlichkeit herzustellen.
Die Thematik ist doch klar: Bericht der PwC Firma und Anmietung eines rund 1.000 qm großen Gebäudes für die neue AÖR. Was soll daran so schwierig sein? Die 10 Leute schleudern doch sowieso das Geld, unser Geld, mit vollen Händen aus dem Fenster raus.

Und da nennt Frau Schöneberg in einem Satz den Ältestenrat als Analogie für diese Kungelrunde, zwar gesperrt, aber immerhin. Offensichtlich ist die politische Bildung in Ennepetal so rudimentär, dass der Ältestenrat der Länderparlamente und des Bundestages nicht so recht bekannt ist. Ja, ja, ich höre es schon, in Ennepetal [auf der "Insel der Glückseligen"] ist alles nicht vergleichbar. Der Ältestenrat der Parlamente ist eine der seriösesten Einrichtungen überhaupt und das ist jedem halbwegs gebildeten Staatsbürger bekannt,
In einem Ältestenrat würden keine politischen Gutachten, Berichte oder grobe Richtungen vorgegeben – niemals. Dieser Bericht, so teuer und beschämend er für die fachliche Kompetenz der Ennepetaler Stadtverwaltung auch ist, gehört grundsätzlich in den öffentlichen Teil des Finanzausschusses.
Hier hat der Kämmerer, und wenn nötig der Bürgermeister,  über die Ungereimtheiten des Haushaltes 2010 zu berichten, aber auch Rede und Antwort zu stehen. Alles andere ist keine Demokratie.
Das hat nichts mit einer Posse zu tun? Wie anders ist es denn zu verstehen, wenn ich während meiner Tätigkeit im Rat als Pressevertreter rund 97 Fragen an die Verwaltung notiert habe. Von diesen Fragen wurden einmal gerade 45% beantwortet, wobei die Beantwortung wiederum zur Hälfte nur allgemein war, also nicht abschließend. Diesen Umstand habe ich mehreren Ratsvertretern gesprächsweise mitgeteilt, Antwort – ein Grinsegesicht.
Die Parlamente nummerieren die Fragen der Fraktionen oder Parteien und arbeiten diese auch zeitnah ab. Der Rat der Stadt Ennepetal notiert zwar die Frage im Protokoll (was ich nie kontrollieren konnte) aber niemand kontrolliert die Beantwortung. Hat denn keiner gemerkt, dass die anwesenden Pressevertreter sich Notizen machen?
Wie dem auch sei. Nun schwingt sich die SPD auf einen Antrag zu stellen.

"Die Verwaltung wird beauftragt, kurzfristig ein System der Beschluss- bzw. Antragskontrolle für den Rat und seine Ausschüsse zu installieren. Dabei soll sich die Verwaltung an Beispielen anderer Kommunen orientieren."
Toller Antrag. Was aber ist mit den Fragen und Anregungen an die Verwaltung? Brauchen die also auch in Zukunft nicht beantwortet oder umgesetzt werden? Und warum müssen wir uns an anderen Kommunen orientieren? Haben wir kein eigenständiges Bedürfnis nach einem guten Informationssystem? Heißt das jetzt, wenn in Pusemuck kein Bedürfnis besteht, machen wir das auch nicht? Hat Ennepetal kein Selbstbewusstsein etwas Eigenständiges zu installieren, so dass andere Kommunen mal auf uns schauen können?
Immer wieder höre ich aus dem Rathaus, Ennepetal ist doch so schön. Ja, das ist es, aber doch nur landschaftlich. Und die Landschaft wurde nicht durch Ratsbeschluss erstellt, die war schon immer da.

Langsam reicht es. Hat der Rat der Stadt und die Stadtverwaltung keinen Stolz etwas Eigenständiges Ambitioniertes zu schaffen? Das Kluterbergfest hat uns vor Augen geführt, wie weit Ennepetal auf den Hund gekommen ist. Bescheiden wollte man dieses Fest gestalten, ich nenne es Unfähigkeit  ein wirkliches Fest zu gestalten. Oder der Haushalt 2010, meines Erachtens, ein Armutszeugnis der Stadt Ennepetal.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

OB Sauerland (CDU) Duisburg legt sich mit Blogosphäre an

[jpg] Der Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) hat die Gelegenheit verpasst sein Amt in Würde zu verlassen. Würde- und charakterlos steht er nun da. Und weil er auch gerade einer ganzen Stadt, also nicht nur der Stadtverwaltung vorsteht, so ist diese auch damit betroffen.

Die ehemalige evangelische Bischöfin Margot Käßmann hatte seinerzeit unter Alkoholeinfluss ihr Fahrzeug gesteuert und wurde dabei von der Polizei in einer Verkehrskontrolle einvernommen. Unumwunden gab sie ihr Versagen zu und trat, nachdem sie eine Nacht darüber geschlafen hatte, von allen ihren Ämter zurück (Wir schrieben darüber). Das nennt man würde- und verantwortungsbewusstes Handeln und es brachte Margot Käßmann von allen Seiten nur Achtung ein.

Nicht so Adolf Sauerland (CDU). Er und sein Umfeld spielen mit den Begriffen Schuld und Verantwortung und zwar schon so lange, bis die Begriffe gleichgesetzt sind.  Schuld hat Sauerland im juristischen Sinne nicht, noch nicht, denn dies muss erst ein Gericht feststellen, und nur Gerichte stellen dies in unserem Lande fest. Aber Verantwortung hat er für seine Stadtverwaltung, für seine Bewohner,  ja für seine ganze Stadt. Wolfgang Bosbach (CDU) nannte dies ein Privileg und führte Im ZDF bei Maybrit Ilner an: Ein solches Amt sei aber "nicht nur mit Würde, sondern gelegentlich auch mit einer Bürde" verbunden. Wie dem auch sei, der Zeitpunkt für Sauerland (CDU) ist verpasst. Seine ganzen Verdienste, und die hatte er, sind damit im Müll der Geschichte.

Aufklären will Sauerland nunmehr und hat sogleich von der Kanzlei Heuking, Kühn, Lüer & Wojtek aus Düsseldorf einen rund 300 Seiten starken Bericht plus Anhängen anfertigen lassen, die Sauerland und die Stadtverwaltung in einem milden Licht erscheinen lassen sollten.

Aus dem Dokument wurde immer mal wieder passagenweise zitiert, mehr nicht. Nun ging der Blogger Thomas Rodenbücher auf seinem Blog http://www.xtranews.de/ her und stellte diese Dokumente für jeden sichtbar ins Internet. Dies brachte den Aufklärer Sauerland (CDU) und seine Stadtverwaltung dazu, sofort durch die Kanzlei Heuking, Kühn, Lüer & Wojtek eine Unterlassungsklage vor dem Landgericht Köln erfolgreich durchzusetzen. Begründet wurde diese Unterlassungsklage mit dem Urheberrecht, was rechtlich sehr fragwürdig ist. Josip Sosic,  der Sprecher der Stadt Duisburg,  gab denn auch unumwunden auf telefonische Anfrage zu, dass diese Begründung etwas unglücklich wäre und die Stadt Duisburg heute die Begründung Datenschutz benennen würde. Denn in den anhängenden Dokumenten wären doch sehr viel Namen genannt worden.Thomas Rodenbücher nahm darauf die Dokumente vom Netz weil bei Zuwiderhandlung ein Ordnungsgeld von € 250.000,– drohte. Und wie das so in der Blogosphäre ist wurden die Dokumente auch gespiegelt, so dass diese Docs (4,5MB) auch nicht verloren gehen. [s.u.a. http://rs667.rapidshare.com/files/413506712/Loveparade.zip ]
Thomas Rodenbücher will dies aber so nicht stehen lassen und möchte dagegen vorgehen. Überschaubar würde ein Prozess rund € 7.500,– kosten und das ist zuviel für die Kasse eines Bloggers. Deshalb wird, auch von uns, zu Spenden aufgerufen. Der Spendenaufruf ist hier zu finden: http://www.xtranews.de/2010/08/18/spendenaufruf-xtranews-vs-adolf-sauerland/

Ich denke die € 7.500,– werden zusammen kommen. Es geht ja um nichts anderes als um unsere Demokratie und zu der gehört nun einmal transparentes Verhalten. Gemauschelt und vertuscht wird nur in totalitären Systemen.

Es geht aber noch weiter mit unserem OB Sauerland (CDU). Da der Rat der Stadt Duisburg sich nicht so recht über einen Antrag auf Abwahl einig wird, haben Duisburger Bürger eine Unterschriftenaktion gemacht und am 18.08.10 war es soweit. Die notwendigen Unterschriften sind zusammen um einen Bürgerantrag zur Abwahl des Bürgermeisters im Duisburger Rat auf die Tagesordnung zu setzen. Das dieses für den Rat der Stadt Duisburg beschämend ist, möchte ich hier nicht unerwähnt lassen. Der Antrag auf Abwahl wird wahrscheinlich durchgehen. Jedoch wird die eigentliche Abwahl, die ja immerhin 2/3 der Stimmen des Rates erfordert die Hürde nicht nehmen. Die CDU Fraktion hat heute durch einen Sprecher, Frank Heidenreich (42), Ratsherr und überregionaler CDU-Fraktionschef , erklärt, Landesinnenminister Jäger (SPD) solle doch stattdessen zurück treten.
Hört eigentlich die Verhöhnung der Opfer  nie auf, wie beschämend muss das noch werden?

Für die Stadt Duisburg kommt es aber noch schlimmer.
Eines der Imageprojekte, das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst gerät ins Trudeln, der Erweiterungsbau kann evtl. nicht fertig gestellt werden, es fehlen € 8 Mio.
Grund: Die Sponsoren wollen nicht mehr. Dadurch gerät die "Duisburger Gemeinnützigen Baugesellschaft" (Gebag) , die dadurch im Obligo steht in die Bredouille. Die Gebag, eine städtische Tochter, kann diese € 8 Mio. evtl. jedoch nur aufbringen indem sie Teile ihres Vermögens veräußert. Dies würde die Eigenkapitalbasis bedenklich schmälern.

An dieser Stelle möchten wir aber nochmals auf die klischeehafte Diskriminierung der Raver zurückkommen. Es ist schlicht und ergreifend Unsinn, wenn die konservative Masse der Gesellschaft die Raver als Drogensüchtige und Alkoholiker pauschal diskriminieren. Nach unserer eigenen Augenscheinnahme sind auf dem Gelände der Loveparade und im Umfeld nicht mehr an "Auffälligen" sichtbar gewesen als auf einem beliebigen Schützenfest oder einer Kirmes in den Städten – eher weniger. Aber ich habe jede Menge junge Menschen am Hauptbahnhof und in der Stadt gesehen, die versuchten ihre Eltern telefonisch zu erreichen um ihnen mitzuteilen, dass es ihnen gut geht. Allerdings war das Mobilfunknetz zusammen gebrochen. Davon wird nicht gesprochen.

Man muss die Technomusik nicht mögen, aber, wenn  ein Teil unserer Gesellschaft sie  mag, so mag ich nicht dagegen sprechen. Wenn die Welt nach der konservativen Gesellschaft ausgerichtet wäre, würden wir den ganzen Tag entweder Dieter Bohlen mit seinem Deutschland sucht den Superstar oder Am weißen Rössl am Wolfgangsee hören müssen. Mir würde vor dieser Welt grauen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

                                                                                                                   Foto © Linde Arndt En-Mosaik

 

Wie gewonnen, so zerronnen

[jpg] Da jubelt der SPD Vorsitzende Christian Zink über die Studie von Allensbach, die im Zeitraum 01. August bis 12. August gemacht wurde. Hurra, meine SPD hat einen Prozentpunkt Vorsprung vor der CDU. Ganz aus der Puste war er und musste sich danach vor Glück setzen.

Die CDU hatte in der Studie 31%, die SPD 32% und die Bündnisgrünen 17%. Endlich geht es aufwärts. Hatten die beiden Volksparteien CDU und SPD, die schon lange keine Volksparteien mehr sind, doch durch geduldiges Aussitzen der Probleme den Souverän nicht überzeugt ihnen die genommenen Mehrheiten wieder zu geben. Mehr aus Gefälligkeit als aus Überzeugung gibt der Souverän mal der einen Partei oder der anderen Partei einen Prozentpunkt. Nur 14% der Deutschen sind noch überzeugt, dass eine der beiden Parteien CDU oder SPD die Geschicke des Landes übertragen bekommen sollte, ja, das diese überhaupt ein Problem lösen können. Das sind doch überzeugende Zahlen?!

Und kaum ist der Jubel verhallt, kommen Forsa und Emnid, zwei weitere Institute,  mit neuen Umfrageergebnissen an und die stellen die Zahlen von Allensbach auf den Kopf.

Emnid meldet: CDU 32%, SPD 29%, Bündnisgrüne 17%
Forsa meldet:   CDU 30%, SPD 27%, Bündnisgrüne 20%

Beide Institute melden 1% Punkt mehr für die CDU und einen Prozentpunkt weniger für die SPD, das geht seit Wochen so. Mal gewinnt die SPD und mal eben die CDU.  Die einzige Konstante die man durch die Umfragen als denkender Politiker ersehen kann, ist die, dass die  Bündnisgrünen sich seit der Bundestagswahl nahezu verdoppelt. haben.

Und was bitter ist für beide Parteien, bei 30% hört es mit dem Volksparteienstatus auf, heißt, sie decken die Themenfelder nicht mehr zur Gänze ab. Sie sind dann nur noch eine Interessenpartei, wie eben die FDP; Bündnisgrünen oder die Linke.
Und da geht doch der große Vorsitzende Christian Zink her und macht den Bündnisgrünen in Ennepetal ein Angebot, sie mögen doch unter die rote Bettdecke kommen. Wenn die SPD so weiter macht, also solch eine schlechte politische Arbeit abliefert, kann es vielleicht sein, dass die Bettdecke in Zukunft grün aussieht. Es kann gut möglich sein, wenn die Bündnisgrünen in Berlin und Düsseldorf weiterhin eine gute Arbeit machen, dass sie die beiden Parteien CDU und SPD sogar überholen. Jürgen Trittin oder Renate Künast in Berlin, aber auch Sylvia Löhrmann in Düsseldorf, haben durchaus das Potenzial die Bündnisgrünen nach vorne zu bringen.

Hier in Ennepetal dominiert die Familie Hofmann die Bündnisgrünen und die sind nur dadurch aufgefallen, dass Sabine Hofmann 25 Jahre im Rat der Stadt nicht aufgefallen ist. Die politische Arbeit überlassen sie lieber der CDU mit denen sie in ewiger Freundschaft verbunden sind – mehr aber auch nicht.
Was sagt uns das jetzt? Wahlen werden nicht mit Umfragen gewonnen, sondern durch gute politische Arbeit. Und solch eine politische Arbeit vermisst man auf der "Insel der Glückseligen".

Ach übrigens, ist der Antrag "Hundewiese" der CDU schon durch? Ist sehr, sehr wichtig für Ennepetal. Senden wir damit doch im Kreis ein positives Signal aus: Ennepetal, ein Herz für Hunde!

Ach ja, und jetzt haben wir auch noch eine weitere Möglichkeit gefunden die politische Ideenlosigkeit zu überwinden. Die Bürger sollen laut SPD ihre Wünsche, so die anderen Parteien zustimmen, bezüglich des Haushalts im Rathaus einreichen. Na das ist doch schon was, politische Arbeit als Wunschkonzert.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal