Eine Generalabrechnung des Wahlausschusses

[jpg] Manchmal kommt man in einem Raum, man spürt, es stimmt was nicht. Begründen könnte man es nicht, es ist mehr feinstofflich. Die Blicke der Besucher sind nicht so gelangweilt, wie sie sonst immer sind. Eine leichte Spannung liegt über dem Raum, verhaltenes Raunen, zufälliges Treffen der Akteure. Ein Grüßen, das mehr als flüstern einzuordnen ist, so als wenn der Gruß nicht entboten wird.
Auch die Akteure selber sind nicht die erwarteten, denen gerade dieser Auftritt in der Regel noch eine letzte Möglichkeit der Profilierung bietet.

Ungewöhnlich war der Vorsitz des Wahlausschuss, steht dieser Vorsitz doch dem Bürgermeister zu, der damit auch das Ende der derzeitigen Amtsperiode des Rates signalisiert. Jetzt saß auf diesem Platz Herr Palomba, Leiter des Fachbereichs 2, auch der Leiter des Fachbereichs 1 Herr Kaltenbach stand auf Abruf bereit, zu guter letzt aus dem Bürgermeisteramt Herr Däumig.

17:15 Uhr der Ausschuss wird eröffnet, zügig geht es zur Sache. Die zugelassenen Parteien werden verlesen, Abstimmung, einstimmig angenommen. Die Kandidaten und Kandidatinnen die zugelassen wurden  werden verlesen, Abstimmung, einstimmig angenommen.
Normalerweise wäre jetzt die Sitzung beendet und es würden alle Beteiligten verabschiedet, der Wahlkampf tritt in seine "heiße" Phase. Den nicht zugelassenen Parteien und KandidatInnen wird eine kurze Begründung mit an die Hand gegeben, die nicht unbedingt verlesen wird. Weiterlesen

Breaking News: Einstweilige Verfügung des Herrn Wiggenhagen.

Gem. Herrn Mehner wurde die einstweilige Verfügung heute am 22.07.09 zugestellt. Mit heutiger Post wurde Widerspruch eingelegt, es wird sodann zu einer Hauptverhandlung kommen. Da Herr Dr. Mehner Widerspruch eingelegt hat, ist die einstweilige Verfügung hinfällig. Streitwert: 5.000,– Eur. Eine Strafanzeige, wie von Herrn Wiggenhagen angekündigt, liegt jedoch noch nicht vor.

Jugendliche als Spiegel der Erwachsenenwelt

[JPG] Nun sprechen wir schon einige Zeit über die Attraktivität der Stadt Ennepetal. Haben auch klar herausgearbeitet, dass man Attraktivität nicht herbeireden kann. Schönreden oder schön trinken kann man sicher eine Stadt, jedoch  bringt das viele Menschen in arge psychische Bedrängnis, die sich an der Realität orientieren wollen.
Am Sonntag hatte eine ehemalige Nachbarin und Freundin  einen runden Geburtstag und lud uns zum Brunch ins Manus ein. So runde Geburtstage haben etwas eigentümliches, alle sind etwas nostalgisch eingestellt, man erinnert sich an die Zeiten als man immer gerne zusammen bis in den frühen morgen gefeiert hatte. Ja damals, das hört man bei jedem dritten Satz. Irgendwie sind alle froh, sich nicht ganz aus den Augen verloren zu haben.

Persönlichkeiten die man kennt, die man schätzt und an die man sich gewöhnt hat, die einem vertraut sind.

Draußen versammelten sich immer mal wieder die Raucher, die es einfach nicht lassen mögen. Gespräche werden begonnen, wie sich Ennepetal verändert hat. Mit Herrn Schumacher, der Journalist und Autor ist, konnte ich ein sehr intensives und langes Gespräch über die veränderte Presselandschaft, das Schreiben, die Sprache aber auch wie sich alles zum mehr Unpersönlichen gewendet hatte. Es war ein gutes Gespräch, dass mit dem Gedanken und der Frage abschloss, warum man nicht die gute alte Lokalzeitung mehr etablieren kann. Wie das so ist , stießen mal immer wieder andere Personen dazu, Einzelgespräche oder auch Gespräche zu dritt oder viert wurden gehalten. Mit Anita Schöneberg wusste ich mich gut über die politischen Zukunftsperspektiven und ihren daraus resultierenden Gedanken zu unterhalten. Auch über ihren Studiengang, den es zu meiner Studienzeit noch nicht gab, der aber heute umso wichtiger ist und meistens total verkannt wird. Gender Studies, so unser gemeinsames Gespräch, brauchen wir um viele gesellschaftliche Systeme zu verstehen und besser zu organisieren. Die neuen Master und Bachelor Abschlüsse, die ja seit geraumer Zeit das Diplom und den Magister ersetzen sollen. Wie gesagt, es war ein herzlicher Mittag der nachmittags ausklang.

Als ich mit Frau Schöneberg an der Brüstung des Atriums stand, sahen wir zu gleicher Zeit mit Entsetzen folgende Bilder.
 

 

Wie jeder sehen kann, die Treppen waren  übersät mit Abfall  wie Plastikbecher, Flaschen, Kippen usw., die Wände die erst kürzlich neu gestrichen wordem waren, sind wieder beschmiert. Wobei die Wände nicht einmal von den üblichen Graffitisprayern beschmiert wurden, wie man an den fehlenden Tags bemerken konnte.

Im Atrium auf den Treppen und Umgebung hielten sich so an die 12 Jugendliche auf, die sich aber ins Parkhaus nach unten verzogen als sie Leute über die Brüstung schauen sahen. Wir beobachteten die Szene. Vorbeigehende Erwachsene, war dies nur einen kurzen Blick wert –  und sie zogen weiter. Im Grunde genommen war das Tun dieser Jugendlichen allen egal, obwohl das Haus Ennepetal ja eigentlich der Stadt Ennepetal gehört, also unser aller Stadt. Frau Schöneberg versuchte einzugreifen, vertrieb aber die Jugendlichen damit zur Gänze.

Was läuft da ab, was bewegt die Menschen, auch die Jugendlichen? Bestimmte Handlungen sind immer ein Ausdruck einer Grundhaltung oder auch des Befindens einer Person. Es wird nie etwas nur gemacht, weil man mal "Bock" auf etwas hat.

Der Versuch einer Erklärung.

Jugendliche suchen in unserer Erwachsenwelt immer Vorbilder denen es entweder gilt nachzueifen, im positiven Sinne oder um ihre Missachtung auszudrücken, im negativen Sinne.

Nimmt man diese beiden Enden so finden sich noch mehrere Zwischenstufen die man erklären könnte. In diesem Falle ist es den Jugendlichen eindeutig egal wie sie dieses Haus betreten oder auch verlassen. Dass sie dabei die Attraktivität unserer Stadt untergraben, ist ihnen nicht bewusst, immerhin kommen Besucher auch am Wochenende zur Kluterthöhle, die nicht gerade den besten Eindruck von unserer Stadt bekommen.

Aber, so haben wir mehrfach bemerkt, ist es denn der Erwachsenenwelt nicht auch egal, wie unsere Stadt aussieht? Das Brandhaus, Neustrasse, Ecke Friedrichstrasse mit der Müllkippe ist auch den meisten  egal und nur wenige monieren diesen Anblick seit Jahren. Es wurde und wird aber nichts getan, Wieso soll dann den Jugendlichen ihre Stadt mehr wert sein? Haus Ennepetal hat an vielen Ecken Bauschäden, auch seit Jahren, der Erwachsenenwelt ist auch dies egal. Sollen die Jugendlichen besser als die Erwachsenen sein? Also die Jugendlichen die Vorbilder der Erwachsenenwelt? Eine verquere Welt.
Es nützt auch nichts, wenn einmal im Jahr die Erwachsenen sich aufmachen und in ihrer Stadt ein Großreinemachen öffentlichkeitswirksam mit Bürgermeister ansetzen. Das mag zwar kurzfristig einen Effekt haben, ändert jedoch nichts an der Grundeinstellung der von uns gesehenen Jugendlichen.

Die Jugendlichen haben augenscheinlich für sie kein "vernünftiges" Betätigungsfeld. Wenn wir früher Sonntags Langeweile hatten, gingen wir auch auf die Straße oder auf den nächsten Sportplatz und spielten irgendwelche Spiele. Die Straße gibt es für die Jugendlichen schon lange nicht mehr, die Sportplätze sind verschlossen, ja selbst die riesigen Parkplätze der Discounter sind mit Schranken versehen. Wohin also, mit einem jugendlichen Körper, dem eine natürliche Motorik inne wohnt? Es gibt keine Räume mehr für unsere Jugendlichen.

Jetzt werden unsere Konservativen, allen voran die CDU sagen, wir montieren überall Kameras, so dass wir hinterher sagen können wer diesen Schaden angerichtet hat. Den bestrafen wir dann und dann ist wieder alles in Butter. Nein, ist es leider nicht, wenn man auf die Erfahrung der anderen Städte hört. Es geht weiter, nur dann kommen die mit Sturmmasken über den Köpfen, sprayen die Objektive voll und es geht wieder von vorne los. Hase und Igel lässt grüßen.
Was aber kann oder sollte man machen? 

Nun zu aller erst sollte man auch als Erwachsener wirklich ein Vorbild sein, sprich man sollte seine eigene Immobilie selber in einwandfreien Zustand bringen. Frei nach dem Motto, wir halten unsere Stadt in Ordnung so solltest du Jugendlicher dies auch tun können. Dann sollte man auf die Jugendlichen zugehen und sich für ihre Bedürfnisse interessieren, so kann man sie motivieren sich für etwas einzusetzen was unser aller Gemeinwohl dient. Dazu gehört aber auch, dass man ihnen die notwendigen Freiräume anbietet in denen sie sich selber betätigen und bewähren können. Jetzt wird jeder sagen, wir haben doch rund 250 Vereine, sollen die Jugendlichen sich einen davon aussuchen. Das funktioniert aber so nicht, hat noch nie funktioniert.

Denn Vereine setzen ein bestimmtes Sozialverhalten voraus, dass aber heute nicht mehr selbstverständlich ist. Vereine und Schulen können die Defizite die aus dem Elternhaus in punkto Sozialverhalten herrühren nicht grundsätzlich ausgleichen, sie können unsere Kinder und Jugendlichen begleiten, aber nicht grundsätzlich erziehen.

Die politischen Systeme, wie Kommune, Land oder Bund haben dieses Problem zwar erkannt, wissen aber nicht damit umzugehen. Auch hat man bei vielen Politikern den Eindruck, dass bei ihnen die gesellschaftlichen, teilweise revolutionären Umwälzungen gar nicht angekommen sind.

Wenn wir aber nichts tun, so werden die Jugendlichen abgleiten, der Gesellschaft den Rücken zu kehren und eine Karriere machen die evtl. in der Kriminalität endet.  Sie können der Gesellschaft einmal sehr teuer zu stehen kommen, indem sie in den Sozialsystemen, mit monatlich heute rund Eur 1.000,– oder als kriminelle mit monatlich Eur rund 3.000,– alimentiert werden. Für unsere Leistungsgesellschaft die ja immerhin die Werte schafft, die wir für unser Gemeinwesen brauchen, wären sie dann verloren. Wollen wir das?

In den letzten Monaten war doch solch eine Diskussion im Ansatz vorhanden, beim Streetworkerkonzept aber auch als der Bremenplatz seine Tore für Jugendliche geschlossen hatte und bei den Vorfällen am Busbahnhof.

Jetzt dies! Warum sprechen die Verantwortlichen der Stadt nicht über dieses Problem, das ja gerade nach einer Lösung schreit? Es kann doch nicht sein, einen Streetworker für Eur 10.000,– einzustellen und ein paar Kameras zu montieren und dann aus die Maus? Das Problem selber wird sich mit Sicherheit verschärfen, die Arbeitslosigkeit wird ab 2010 dramatisch ansteigen, soziale Verwerfungen in ungeahnter Weise wird es geben.

Müssen denn erst  Mülltonnen, Autos oder Häuser brennen bis die Politik reagiert? Noch haben wir keine richtigen sozialen Brennpunkte. Und die Polizei? Die wurde ja über die Jahre personell zurück gefahren, die können vor Überstunden kaum aus den Augen blicken. Wie lange soll das noch so weiter gehen?

Es ist genug Platz in unserer Kommune, macht den Jugendlichen den Platz den sie benötigen, zeigt ihnen das sie gebraucht werden, sprecht mit ihnen – jetzt!!!

Jürgen Gerhardt
 

Ich backe kleine Brötchen nicht… – oder Neues von der Pixelhexe

kleinesbrot

Wenn es bei Wilhelm Busch dem Suppenkasper heißt  "Ich esse meine Suppe nicht, nein, meine Suppe eß ich nicht", so ist der Slogan für unseren Sonnyboy aus der Backstube leicht umgewandelt. Bei ihm heißt das Motto "Ich backe kleine Brötchen nicht – nein, kleine Brötchen back ich nicht"  Ist doch logisch, oder? Man muss seiner Linie doch treu bleiben. Hat er es bisher nicht nötig gehabt, warum sollte er dann jetzt damit anfangen, gerade jetzt, wo die Fans schon morgens um halb 6 vor der Bäckerei Schlange stehen um "das Brot, das seinen Namen trägt"  zu ergattern.

Okay, ich habe es selbst probiert. Das Brot ist überaus schmackhaft. Aber das allein ist ja nicht der Grund. Wer kennt sie nicht, die Glückskekse vom Chinesen-Restaurant? Die mit den eingebackenen kleinen Botschaften, mit Verheissungen von Erfolg und Glück in der Liebe, im Leben überhaupt, oder den geheimnisvollen Ankündigungen bald zu Reichtum zu kommen. Weiterlesen

Stadtrundfahrt mit kleinen Hindernissen – Problem-Bär und Hilfs-Beer

Obwohl mit Schauern und Gewittern zu rechnen war, hatten wir Glück, großes Glück und so wurde die Stadtrundfahrt am 20.07.2009 wirklich schön.
Von der Organisatorin, einer Freundin von mir, hatte ich schon vor Wochen eine Einladung bekommen, die ich gerne annahm, denn man möchte ja sich gerne auch einmal ein eigenes Bild davon machen. Gehört und gelesen hatte ich schon einiges.

Eigentlich waren im voraus sämtliche der  55 Plätze in dem Bus für diese Fahrt vorangemeldet und es wartete geduldig die große Menge der Reiselustigen auf die letzten 6 Personen, die zwar angemeldet, aber ohne Absage nicht erschienen waren. Da die Telefonnummern in der Liste vor Ort aufgeführt waren, erfolgten Rückrufe und da musste man unter anderem hören, dass man gerade dabei sei Obst einzukochen und es irgendwie vergessen hatte.

Nee meine Lieben, das ist nicht korrekt. Anrufen kann doch jeder eben, hat er ja auch getan, als er sich angemeldet hatte. Die weiteren 3 geplanten Busse sind auch bereits voll ausgebucht und es wären, wie uns die Anwesenden sagten, gerne noch weitere Personen mitgefahren. Aber dazu war es jetzt zu spät. 6 Sitze blieben leer.
                 

Der Bus setzte sich in Fahrt und unsere Gastgeberin, Anita Schöneberg, ging von Reihe zu Reihe, von Sitz zu Sitz, um alle Mitfahrenden zu begrüßen. Nach dieser Begrüßung begab sie sich wieder nach vorne, ergriff das Mikrofon und – –  ja und das Micro war tot. Mit lauter Stimme versuchte Frau Schöneberg den technischen Fehler zu ersetzen, was natürlich recht anstrengend war und auch nicht ganz bis zum letzten Platz hörbar.
     

Erste Station am Platsch. Der Bus hielt, damit die Erklärungen von Frau Schöneberg auch von jedem wahrgenommen werden konnten. Inzwischen telefonierte der Busfahrer Jochen – ein wirklich lieber, sympathischer Mensch – mit seinem Unternehmen und erfuhr, dass wohl das Radio kaputtgegangen war und das Micro deswegen auch nicht funktionieren konnte.

So und nun war er da unser Problem-Bär. Wären wir weitergefahren, so hätte der Bus bei jeder erklärungswürdigen Station dieses Ausflugs anhalten müssen, damit Frau Schöneberg (ohne die Motorengeräusche) hörbar gewesen wäre. Das hätte die Fahrtzeit und die gute Laune der Gäste sicher überstrapaziert.

Ein Rückruf beim Unternehmen – wir hätten einen Ersatzbus mit 45 Sitzplätzen bekommen können, aber der hatte zwar ein gut funktionierendes Microfon, aber leider 4 Sitzplätze zu wenig. Es wurde beschlossen, dann lieber so weiterzufahren, anzuhalten und Frau Schöneberg mußte alles geben, was ihre Stimme leisten konnte. Einer der Mitfahrer meinte erheiternd, da würden sich zu Hause sicher die Männer freuen, wenn sie wieder da wäre und nicht mehr reden könnte :-)))

Wir fuhren ….. dann Richtung "Hölzernde Klinke" und wieder tauchte ein Problem-Bär auf. In der so schon recht schmalen Zufahrt blockierte ein dicker Baustellen-LKW fast die ganze breite der Fahrbahn und …… das Führerhaus war leer und weit und breit niemand in Sicht. Also mußte wieder eingegriffen werden, der Fahrer ausfindig gemacht und weiter ging die Tour. Kurz darauf stellte sich noch ein drittes Hindernis in den Weg in Form eines ebenfalls den Weg versperrenden Fahrzeuges und allmählich zogen dicke dunkle Wolken über den Himmel und man dachte im Stillen."Vielleicht nicht  unser Tag?"

 

Aber dann plötzlich wandte sich das Blatt. Wir fuhren die Milsper Straße hinunter und kamen bei Radio und TV-Beer vorbei und oh Glück, er stand gerade vor dem Haus.  siehe unten *)
Frau Schöneberg bat den Busfahrer einmal anzuhalten, Vera Zenker jumpte aus dem Bus in Richtung Beer und kam nach 3 Minuten mit einem großen Lautsprecher, an dem ein Microfon angeschlossen war zurück. Die Sonne hatte inzwischen die Wolken vertrieben, Frau Schöneberg konnte ihre Ausführungen und Erklärungen bis zum letzten Platz ohne Schwierigkeiten und große Anstrengung herüber transportieren und von jetzt an war alles in Ordnung und die Fahrt wurde sehr informativ und interessant.

 

 

Besonders einige Neubürger, die mit uns auf Tour waren, waren fasziniert von der Vielfältigkeit und Umgebung von Ennepetal. Nachdem die Erkundungsreise zu Ende ging, kehrten wir noch kurz bei "Oma Bienenstich" ein, wo alle Tische bereits liebevoll gedeckt waren und der frische Bienenstich und duftende Kaffee schon auf die Gäste wartete.

Es wurde fröhlich geschwätzt, Erfahrungen und Meinungen ausgetauscht und man war begeistert von dem Ausflug durch Ennepetal.

Schön war auch, dass die Anwesenden reichlich Hintergrundinformationen über unsere heimischen Firmen, Ortsteile und geschichtliche Begebenheiten erhielten. Den genauen Tourenplan können Sie hier per pdf angucken oder downloaden.

Ja meine Lieben, da war ich nun einen ganzen Nachmittag mit der SPD unterwegs und  sicherlich wird es hierüber wieder einige Vermutungen oder Kommentare geben. Aber ich kann Euch versichern, wenn mich Herr Wiggenhagen zu einer Veranstaltung der CDU oder einer Kostprobe seines Wiggenhagenbrotes mit Schmalz einladen würden, auch da würde ich gerne hingehen. Übrigens gilt das nicht nur für Herrn Wiggenhagen, sondern auch für die anderen Mitstreiter in diesem Wahlkampf. Nur in einem Fall würde ich ablehnen müssen, aus innerer Überzeugung.

Also die Tour ist auf jeden Fall empfehlenswert und das nicht nur in der Wahlkampfphase.

Hier noch ein paar Fotos:

*) TV -Service Beer ist ein kompetentes, familiengeführtes Fachgeschäft in der Milsper Straße 151 in Ennepetal-Altenvoerde
   mehr unter http://www.tv-service-beer.de/uns.htm

Ich kenne Herrn Beer schon seit Jahren als zuverlässigen und sehr hilfsbereichen Partner rund um Fernsehen sowohl im  analogen, als auch digitalen Bereich. eine gute, empfehlenswerte  Adresse.

Linde Arndt

Schlaf Kindchen, schlaf – FWE was nun?

 Ich habe die Anfangszeiten der EWG in Ennepetal mit erlebt, als noch Pioniere unterwegs waren, die echt mit Elan und vollem Einsatz für die Ennepetaler Bürger
angetreten sind und viel bewegt haben.

Gibt es nicht zu denken, wenn eine Heidi Schürfeld, die einen Großteil ihres Lebens in die Dienste dieser freien Wählergemeinschaft gestellt und sich mit allem Ehrgeiz unermüdlich dafür eingesetzt hat, jetzt zur CDU geflüchtet ist?

                                                           

Sollte man sich nicht  Gedanken machen, warum die Nachfolger, die jetzige FWE zwar zur Wahl antritt, ohne auch nur in abgespeckter Form einen Wahlkampf zu führen. Sind diese 3 bis 4 kleinen Inszenierungen in der Bürgerschaft nicht eher
als Alibi- oder Scheinveranstaltungen abzuhaken?

Wenn alle anderen antreten und ihre Wähler  in  der heutigen Zeit auch über entsprechende Seiten im Internet informieren und mit den Bürgern kommunizieren,
reicht es dann, alte Kamellen, einfache Floskeln herein zu schreiben und lediglich
die Kandidaten vorzustellen?

Sind sie etwa zu müde zum kämpfen, oder könnte einem da evtl. der Gedanke kommen, sie wollen gar nicht etwas Eigenes auf die Beine stellen.

Was wäre denn, wenn sie nur die Wähler einfangen wollten, die unschlüssig sind ihre Stimme der CDU oder einer anderen Partei zu geben? Die könnten doch dann evtl. die FWE wählen, denn früher haben die freien Wähler ja was bewirkt. Und wenn dann die Stimmen erst einmal eingefangen sind, hatte nicht schon jemand behauptet, die FWE wolle mit der CDU gehen? (In der Koalition oder direkt in der Fraktion?)

Haben dann die Wähler im Grunde nur die CDU-Light gewählt?

Es ist sowieso erstaunlich, dass in ihren Reihen Leute sind, die absolut der CDU zugerechnet werden können, zumindest was ihre Sympathien betrifft.

Ich habe auf jeden Fall noch keine Partei hier in Ennepetal in diesem Wahlkampf gesehen, die zu gleichgültig mit den Informationen und Vorbereitungen zum Wahlkampf umgehen.

Da lob ich mir einen Herrn Wiggenhagen, der alle Register zieht und sogar 3-fach vertreten ist, auf der CDU-Seite, auf Team-Ennepetal auf seiner eigenen Seite
und ständig aktiv und unterwegs.

Da sollte man doch direkt die wählen, die sich wenigstens Arbeit und Mühe machen.

Selbst die UBE macht sich mehr Gedanken um Ennepetal als die FWE. Woran liegt das wohl? 

Vielleicht weiß unser Ennepetaler Forum ja eine Antwort. Ich für meinen Fall begreife es nicht.

Oder sollte da noch was kommen von der FWE?

 

Linde Arndt

Wilhelm Wiggenhagens kleiner Ausweichsalmanach

 

 
A) Brandhaus mit Spielhalle   B) Städt. Wohnhaus mit Bannerrahmen  u. Banner

[jpg]Als ich nach der "BürgermeisterkandidatInnen Kür der SIHK" am 14.07.09 meinen Artikel einstellte, dachte ich es wäre alles vom Tisch. Denkste, da haben mir einige einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. An vorderster Front Dr. Ingo Mehner. Der natürlich in seiner unnachahmlich polterigen  Art seine Kommentare in den Blog rein setzte. Danach machten sich die "Nachbarn" bemerkbar, die offensichtlich den ganzen Abend gedöst hatten und vieles nicht mitbekommen hatten. Als One-man Show ordneten sie die Veranstaltung der SIHK ein. Weiterlesen

In der Ruhe liegt die Kraft – oder Neues von der Pixelhexe

kraft

Wie schon vor wenigen Stunden geschrieben, bin ich auf Entdeckungstour, welche Entspannungspausen  unsere Bürgermeisterkandidaten zur anstehenden Wahl einlegen, um den ganzen Stress unbeschadet zu überstehen.

Da war ich ja gerade in Rüggeberg und hatte mit Erstaunen festgestellt, dass auch fetziger Rock `n roll zur Entspannung beitragen kann und bin nun bei unserer unserer nächsten Kandidatin in Voerde.

Schon von weitem sah man das schmucke Haus, umgeben von wunderschönen Blumen, Bäumen und Grün. Ich näherte mich, wie immer unbemerkt und unsichtbar, und warf einen Blick über die Hecke an einer Stelle, wo das Grün nicht ganz so dicht wie üblich war. Ein wunderschönes Bild bot sich mir.
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Unsere Politiker und die Vergesslichkeit der Wähler

[jpg] Die Psyche eines Menschen baut sich eigentlich ganz gut auf. Ist es doch so, dass wir bestimmte Vorfälle aus unserem Leben relativ schnell vergessen. Würden wir das nicht tun, müssten wir den einmal angesammelten Ballast Tag für Tag mit uns herumschleppen. Wer erinnert sich nicht an die erste Liebe. Nur, die oder der Angehimmelte hatte uns vielleicht verschmäht, was uns in Folge in eine Krise stürzte.

Mit der Zeit haben wir jedoch eine/einen anderen/andere PartnerIn gefunden, was uns schließlich über den Verlust der ersten Liebe hinweg tröstete. Dieser Fall zeigt uns aber auch, dass wir bestimmte Vorfälle im Laufe der Zeit etwas milder einordnen. Das Problem ist jedoch dabei, diese Verhaltensweise sollte und  kann  nicht zur Alltäglichkeit werden. Denn in vielen Fällen des Lebens haben wir wohl Einfluss, um eine Wende in unserem Leben herbeizuführen, wenn, ja wenn diese Vergesslichkeit nicht wäre.

Nun haben wir Wahlen, Kommunal-, Bürgermeister-, Kreis- und zu guter letzt Bundestagswahlen.
Alle Parteien und KandidatInnen mühen sich uns zu erklären, warum nur sie und nicht der/die MitbewerberIn der/die Richtige für uns ist. Auf Bundesebene ist eigentlich alles klar, da treten die nette Frau Merkel,der nette Herr Steinmeier und der smarte Herr Westerwelle an  um von uns gewählt zu werden.

Steuererhöhungen soll es bei einer Verschuldung von 87 Milliarden nicht geben. Nur weiß jeder von uns, dass geht nicht. Und wir wissen auch aus Erfahrung, die "Giftlisten" der Parteien liegen schon längst in den Schreibtischenschubladen. Das schlimmste was uns passieren könnte, und darüber wird in Berlin gesprochen, die 7% ige Mehrwertsteuer wird auf den derzeitigen vollen Satz von 19% angehoben. Träfe dies doch die Ärmsten, die im Moment ihre Nahrungsmittel nur unzureichend erstehen können. Aber und das erschreckt von der Presse alle, diese Ärmsten werden als "Sozialschmarotzer" von den Konservativen und Liberalen diskreditiert. Der Sozialdarwinismus feiert halt fröhliche Urstände, gilt es doch den Ausleseprozess zu beschleunigen.

Nur Wahl bedeutet nicht über die Zukunft zu spekulieren; denn die ist nur in geringen Maße beeinflussbar bei einer zur Zeit vorliegenden Systemkrise. Systemkrise? Richtig, nicht Finanz- oder Wirtschaftskrise, die Marktwirtschaft ist in einer tiefen Krise.

Ein Beispiel aus dem Insolvenzrecht: Übersteigen die Schulden eines Unternehmens das vorhandene Kapital, so muss ein Unternehmen Insolvenz anmelden. Ist eigentlich eine einfache Regel. Wenn aber dieser Fall bei Firmen eintritt, die eine überragende Stellung in unserer Volkswirtschaft einnehmen, ist dieser Fall nicht mehr ganz einfach. Und wenn dieser Fall auch noch bei führenden Unternehmen des Finanzsektors eintritt, wird es noch schwieriger. Was tut die Politik? Ganz einfach, die Unternehmen der Finanzbranche  dürfen ihre Schulden nun auslagern, damit übersteigen die Schulden nicht mehr das Kapital. Ist das nicht eine grandiose Idee? Man nennt dieses Gesetz Bad Bank Gesetz oder auch Gesetz zur Fortentwicklung der Finanzmarktstabilisierung.

Aber halt jetzt nicht gleich los laufen, weil sie noch einen Kredit zu überhöhten Zinsen haben oder ihre Lebensversicherung nicht mehr das abwirft, was ihnen versprochen wurde. Für uns gilt so was nicht, basta.

Mit diesem Gesetz wurden schlicht und ergreifend die Regeln der Marktwirtschaft, für einen kleinen illustren Kreis außer Kraft gesetzt. Denn nach diesen Regeln, die ja angeblich so gut sind, wären diese Unternehmungen schon längst vom Markt verschwunden. Sie merken, keine Finanz- oder Wirtschaftskrise, sondern Systemkrise; denn die Regeln wurden verändert und zwar tief greifend per Gesetz.
Wahl bedeutet aber letztendlich, ich muss auf Grund irgendwelcher Kriterien entscheiden. Wenn schon nicht die schönen Bilder helfen, so können auch die nebulösen Versprechungen für die Zukunft nicht helfen.

Woran soll der Wähler sich denn ausrichten um eine für ihn optimale Wahl vorzunehmen? Man will ja nichts falsch machen und hinterher schlechter dastehen als vorher. Ich meine, man kann nur die Vergangenheit zu Rate ziehen, nämlich die vergangenen Jahre in denen die Parteien, Gruppierungen oder KandidatInnen agiert haben.

Denn wir haben den politisch Agierenden für eine begrenzte Zeit, die Wahlperiode, die Macht gegeben um unsere gemeinschaftlichen Geschäfte für uns zu erledigen. Die Frage, wie haben sie diese Geschäfte erledigt?

Das ist in etwa wie mit einem Autokauf, war ich mit dem Auto zufrieden, werde ich mir wieder die gleiche Marke kaufen. Wenn nicht, wechsele ich die Marke.Ich muss also einen Vorteil gehabt haben, den ich auch weiterhin erwarte. Bei der zwischenmenschlichen Beziehung ist das genauso. Ich vertrau mich doch keinen Bekannten an, wenn derselbe stehendes Fußes es anderen erzählen würde, dass passiert nur einmal.

Kommen wir zu unserer Kommunal- und Bürgermeisterwahl in Ennepetal.

Auch in unserer Gemeinde treten die KandidatInnen und Parteien mit schönen Bildern und allgemeinen aber auch nebulösen Versprechungen an. Keine dieser Versprechungen sind nach Ablauf der Wahlperiode nachprüfbar.

Bürgermeister Michael Eckhardt, der vor 5 Jahren von der CDU auf den Schild gehoben wurde, also von Gnaden der CDU lebte und zwar sicher nicht schlecht aber seine Leistungen waren dürftig, wenn man bilanzieren würde. Er hatte nach Tarif mindestens ein monatliches Salär von Eur 7.000,– gehabt, was in der Industrie ein Geschäftsführer-Gehalt einer KMU bedeuten würde. Die Italiener hätten unseren derzeitigen Bürgermeister als Pupazzo der CDU eingeordnet, was sicherlich auch seinem Rollenverständnis entsprechen könnte. Wir brauchen uns jedoch nicht länger mit ihm zu befassen, außer dass wir ihm nun einen selbst bestimmten Ruhestand wünschen. Mit 60 statt mit 67 in Ruhestand, wahrscheinlich ohne Abzüge zu gehen, ist eben nicht jedem vergönnt. Wir gönnen ihm das von ganzem Herzen.

Nun tritt er nicht mehr an, empfiehlt aber seinen Nachfolger den Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen, der auch parteilos und auch von der CDU auf den Schild gehoben wurde. Flugs wurde er noch schnell vorher zu einem ersten Beigeordneten, zwecks Gehaltsaufbesserung oder aus strategischen Gründen, man weiß ja nie, befördert.

Vorher Leiter des Fachbereiches 5, jetzt erster Beigeordneter, da kommt schon eine erkleckliche Gehaltssteigerung heraus, die sicher weit über einer normalen  liegt.

Nun sind die Aussagen des Wilhelm Wiggenhagen etwas dürftig über die Jahre als Leiter des Fb 5 , wir mussten uns also selber bemühen um daraus eine Person zu erkennen, die immerhin die Geschicke unserer Stadt für die nächsten 6 Jahre als Bürgermeister leiten soll.

Und da fällt uns sofort die Frage ein, was hat er für die Gemeinde Ennepetal gemacht? Eine Gemeinde die im Kreis allseits bekannt ist, mit einer positiven Außenwirkung? Ennepetal wird noch heute mit dem Kreis gleichgesetzt. Die Gesprächspartner sind immer wieder verblüfft, dass es eine Stadt Ennepetal gibt. Hattingen, Schwelm, Witten oder auch Gevelsberg sind überall bekannt. Aber Ennepetal? Die Bevölkerungsstatistik, ich muss es immer wieder erwähnen, hat nichts mit dem demografischen Wandel zu tun, wie Wilhelm Wiggenhagen das immer so schön redet. Der Verlust vieler Einzelhandelsgeschäfte innerhalb der letzten Jahre, hat auch nichts mit der Wanderung in die Oberzentren zu tun, also verändertes Kaufkraftverhalten. Dann das ZET, bis heute liegt davon keine Erfolgsrechnung vor. Ja, es wurden Arbeitsplätze geschaffen, Existenzgründungen auf den Weg gebracht. Aber zu welchem Preis? Eine nachvollziehbare Kosten-/Nutzenrechnung liegt nicht vor. Oder was ist aus den begleiteten Existenzgründungen geworden, in welchem Bereich unserer Wirtschaft haben sie sich bewährt? Existieren diese Unternehmen noch? Dann das Heilebecker Zentrum, ein Klotz, lieblos am Ortseingang hin geknallt, eine architektonische Null Leistung. Das Rewe Haus, sieht von der Neustrasse wie eine Festung aus, mit dem daneben liegenden Parkhaus sieht das ganze so bedrohlich aus, so dass kein Mensch auf die Idee kommt sich der Innenstadt zu nähern. Ein einladendes Ensemble sieht sicher anders aus. Mc Donalds als Aktiva zu bilanzieren ist etwas vermessen, ist es doch bei McDonalds so, dass sich die Franchiseunternehmer um einen Bauplatz an einer verkehrsreichen Strasse bemühen um dort ihre Standarts zu bauen. Dann die ganzen Discounter in den einzelnen Quartieren stehen doch konträr zu der Forderung, eine Stadt attraktiver zu gestalten. Ja diese Discounter behindern jetzt regelrecht eine weitere Entwicklung der Stadt zu mehr Attraktivität. Ennepetal, Stadt der Discounter?

Im Bereich Marketing hat die Stadt Ennepetal, mit seiner Wirtschaftsförderung in den Jahren unter Wilhelm Wiggenhagen es nicht geschafft die Marketingvereine und Interessengruppen zu geschlossenem Handeln zu bewegen. Von Impulsen, die eine Wirtschaftsförderung zu geben hätte, keine Spur. Das ganze, wir beschrieben das bereits, ist nur ein Hin und Her Gewürge.  Was fehlt ist Herzblut, Liebe zur Stadt, Überzeugungskraft, Kreativität und Fantasie. Was war? Er hat nur seinen Job gemacht, mehr nicht. Die aktive Gestaltung war ein passives über sich ergehen lassen. Wegsehen war die Devise. Wobei die Frage erlaubt sein sollte, wohin hat der überhaupt gesehen, außer auf seinem Kontoauszug. Wir ist es mit dem Internetauftritt der Stadt? Andere Städte präsentieren sich modern,liebenswürdig, innovativ,dynamisch, kurz positiv, wir bringen die Müllabfuhr oder Strassensperrungen auf Seite eins raus. Schaut man sich die Seiten unserer großen Firmen an,kann man sich sicher nicht vorstellen, dass diese Unternehmen ihren Standort in Ennepetal haben. 70% der Deutschen gehen ins Internet, zwar ohne Erlaubnis unser Ennepetaler Wirtschaftsförderung,nur diese Leute machen sich über dieses Medium ein Bild von unserer Stadt. Ich kann mich noch erinnern, als Wiggenhagen mir weiß machen wollte, das Internet, wäre nur eine Spielerei und würde so in 10 Jahren für ihn zu gebrauchen sein, das war vor drei Jahre. Und heute? Firmen und Verwaltungen bilden Cluster arbeiten in Clouds;deutsche Buchhaltungen werden etwa in Indien erledigt. Zweckbündnisse, meinetwegen Joint Ventures, werden zwischen den unterschiedlichsten Firmen gebildet um weiter zu kommen.

Und die Stadt Ennepetal? Ja,ich weiß, Ennepetal ist eine Insel. Aber ist in Ennepetal auch die Erde noch eine Scheibe?

Jetzt sagten Walter Faupel und die CDU, es wäre nicht fair immer auf den Bürgermeisterkandidaten der CDU herum zu hacken. Mein Gott, Herr Faupel, was verstehen sie denn unter Verantwortung haben? Herr Wiggenhagen war nun einmal für die Stadt verantwortlich, nicht die anderen KandidatInnen. Wer hatte denn dann mit wechselnden Mehrheiten den Rat der Stadt dominiert? Doch wohl die CDU, die mal je nach Gusto mit der FWE oder der FDP und zuletzt mit den Bündnisgrünen ihre politischen Vorstellungen durchsetzte.

Schöneberg, Hofmann, Siekermann und alle die anderen KandidatInnen waren nie in der Verantwortung, eine Verantwortung kann man bei den vorgenannten jedoch von den zur Zeit wahrgenommenen Tätigkeiten ableiten.

Und da sieht es nach unseren Informationen zumindest bei den Damen Schöneberg und Hofmann, weitaus besser aus als bei ihrem Kandidaten. Beiden, soweit ich informiert bin, wird ein verantwortungsbewusstes Handeln in den von mir befragten Personenkreis attestiert.

Also nochmals Herr Faupel, je höher ich in einer Hierarchie bin, desto höher ist meine Verantwortung. Das Handeln an den Schalthebeln der Macht sollte also viel kritischer gesehen werden. Die HSH Nordbank hatte mit Spekulationen total versagt, wer musste gehen, richtig, Jens Nonnenmacher der Vorstandsvorsitzende, er hatte die Verantwortung für dieses Desaster. Die CDU in Schleswig Holstein hatte ihm in Verkennung seines verantwortungslosen Handelns noch mal schnell ein paar Millionen hinterher geworfen. Meint Herr Faupel dies mit Verantwortung? Georg Funke Vorsitzender der HRE, auch einer Bank, wurde auch aus der Bank hinausexpediert, wegen seiner höheren Verantwortung. Falsch Herr Faupel?

Und Wilhelm Wiggenhagen, steht seit Jahren in der Verantwortung der Stadt Ennepetal, sollte auch danach bewertet werden, nicht mehr und nicht weniger.

Jetzt tritt er als Bürgermeister an. Seine Vorzüge beschreibt er selber so auf den Punkt gebracht, ich kenne noch viele aus der Vergangenheit, mein Elternhaus, den Fußballverein aber auch die Gemeinde. Nostalgisch wendet er sich den verflossenen Zeiten zu, wo noch was ging und jetzt nichts mehr geht.

Was ihm fehlt ist der klare Blick nach vorne, das bestehende aufnehmen, gemachte Fehler erkennen, Korrekturen reklamieren, Menschen mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten erfassen, Kritiken als Chancen sehen und konkrete Handlungsspielräume für alle eröffnen.

Er kann nicht führen, er muss geführt werden, er ist ein Mann der zweiten-, wenn nicht sogar der dritten Reihe.
Ich habe nicht vergessen wie eine Lindenstrasse, eine Mittelstrasse oder Voerder-Strasse einmal aussah, wie der Einzelhandel die Strassen belebte, als man tatsächlich noch bummeln konnte. Die Vergesslichkeit ist bei vielen sehr groß, man hat sich halt damit abgefunden. Nur eine Wirtschaftsförderung sollte sich nicht abfinden dürfen, sie sollte Impulse geben, sollte Anreize schaffen.

Febi, Dorma oder auch Ischebeck haben kraftvoll und zukunftsweisend investiert, die Gebäude dokumentieren den Willen ihrer Firmeninhaber für ihre Kunden, aber auch für die Mitarbeiter attraktiv zu sein, das motiviert die Zukunft zu meistern. Nicht billig war angesagt, angemessen mit einem Schuss Herzblut, jedoch den klaren Blick auf die Investitionen, die sich einmal auszahlen sollten.

Wilhelm Wiggenhagen hampelt jetzt seid seiner Ernennung zum Bürgermeisterkandidaten Monate herum, hat aber die Jahre vergessen als er verantwortlich für den Fachbereich 5 war. Heute schreibt er auf seiner Seite als Überschrift einer Pressemitteilung, "Jetzt ist Schluss!!!!!" Wohl wahr. Bei so einer dürftigen Bilanz.

Wir müssen uns langsam der Bundestagswahl zu wenden, denn auch dort sind die "Wiggenhagens" auf der nationalen Ebene anzutreffen, die nie für etwas verantwortlich sind und auf die Vergesslichkeit der Wähler spekulieren.

Da hat doch unser Bundesverfassungsgericht mit Urteil vom 3. Juli 2008 – 2 BvC 1/07, 2 BvC 7/07 – unser bestehendes Wahlrecht als nicht verfassungsgemäß eingestuft. Dem Gesetzgeber, also dem Bundestag, wurde aufgegeben bis 2011 dies abzuändern. Unsere Parteien im Bundestag, nämlich die Fraktion Bündnis90/Die Grünen, haben auch Anfang dieses Jahres, am 11.2.09 einen Antrag im Bundestag eingebracht, der diese verfassungswidrigen Gesetze, verfassungsgemäß machen sollte.

Was jedoch die Bündnisgrünen nicht bedachten, nur die großen drei profitieren von dem sogenannten negativen Stimmrecht. Anfangs waren ja alle dafür das Gesetz schleunigst zu ändern, nur heute im Juli stellen die Parteien CDU, SPD und FDP auf einmal fest, es ist eng geworden. Es kann eine neuerliche große Koalition geben, aber es kann auch eine CDU/FDP Koalition werden. Da denkt man an die Überhangmandate die sodann fehlen könnten. Nur die bedenkliche Anzahl von Überhangmandaten sind nicht das eigentliche Problem, schlimmer ist dass man mit der Stimmabgabe gegen seine Überzeugung stimmt, indem man seiner favorisierten Partei also schadet, kommt man zu dem gewünschten Ergebnis (negative Stimmabgabe) für seiner Partei.

Der Antrag wurde am 3.7.09 mit der Mehrheit von CDU/CSU/SPD und FDP abgelehnt. Wir stimmen also weiter mit einem verfassungswidrigen Wahlgesetz. Verblüfft sieht man das Ergebnis der Abstimmung und denkt sich, was haben wir doch tolle Demokraten. Damit alle auch einmal sehen wer für die Änderung war und wer dagegen haben wir die Namensliste der Abstimmung als PDF abgelegt.

Deshalb setzen Sie sich alle vor der Wahl noch einmal ruhig hin und fragen, hat mein favorisierter Kandidat in der Vergangenheit etwas für mich und meine Stadt getan,wenn ja was?

Jürgen Gerhardt

 

Ennepetal und die Natur oder wir und die Natur

 [jpg] Nun ist es drei Jahre her, als sich Deutschland so fürchterlich mit einem Bären blamiert hat. Wer erinnert sich nicht an Bruno den Bären aus Bayern. Ein Monat hielt er die Schlagzeilen besetzt. Er riss Schafe, trieb sich in Städten herum, wurde von finnischen Hunden, die eigens eingeflogen wurden, gejagt und schließlich einen Monat später erschossen. Bayern nannte ihn einen Problembär und gefährlich, also weg  damit. 170 Jahre hatten wir damals keinen Bär auf unserem Staatsgebiet gehabt. Andere Länder die noch Bären haben, lebten und leben ganz gut in friedlicher Koexistenz mit den Tieren.

Ich glaube es ist ein typisches deutsches Problem, wenn auf einmal etwas Außergewöhnliches, nicht geplantes passiert, dass wir hysterisch werden und entweder das Problem mit Gewalt beseitigen oder mit offenem Mund da stehen und abwarten ob das Problem sich selber löst.

Wir und die Natur oder unsere Natur, so heißt es manchmal bei uns, jedoch ist dies grundlegend falsch. Die Natur sind wir selber, haben uns also außerhalb gestellt, indem wir als Betrachter die Natur, irgendwie als Zoo sehen. Zaun oder Gitter drum und wir sind geschützt. Doch letztendlich stehen wir nur ein paar tausend Jahren unseren Vorfahren, den Primaten, nach. Alles was uns an unsere Vorfahren in der Evolutionsgeschichte erinnern könnte, wird demnach weggesperrt um eine totale Überlegenheit zu dokumentieren. Doch im Alltag bemerkt man manchmal bei uns, der Spezies Mensch, Verhaltensweisen, die den evolutionären Vorsprung recht zweifelhaft erscheinen lassen. Man denke nur an das rudelhafte Verhalten der Menschen wenn sie sich allesamt zum gleichen Zeitpunkt morgens zur Arbeit begeben, da staut es an allen Ecken, auf den Strassen in den Betriebseingängen, bis jeder hinter seinem Arbeitsplatz sitzt, steht oder wie auch immer. Man kann seine Uhr danach stellen, es ist jeden Tag das Gleiche. Vergleichbar ist das mit einer jedes Jahr einsetzenden Krötenwanderung, dem Einfliegen der Vögel in den Schutzgebieten oder dem Zug einer Herde zur Tränke bzw. zum Fluss. Die Frage, wo ist unser geistiger Vorsprung, wo das Besondere unserer Spezies?

Ich habe einmal beobachtet wie ein Hund zwischen einem großen Schwarm von Graugänsen herum tollte. Überall wo der Hund hin rannte sprangen die Gänse in die Luft um ihm auszuweichen und gingen wieder runter wenn dieser sich entfernte. Der junge Hund fand das lustig, sicherlich dachte er es wäre ein Spiel und konnte gar nicht auf hören. Nun, nach einigen Minuten verlor der Hund die Lust und trottete davon. Die Gänse beschäftigten sich sodann weiter mit ihrer Nahrungsaufnahme, als wäre nichts geschehen. Das Problem war dabei, wir haben den Gänsen gewisse Flächen gelassen, die sich mitten in unseren Siedlungsgebieten befinden, der Hund der ja ein "Haushund" ist gehörte halt nicht zu dieser Szene. Fein säuberlich trennen wir gnädigerweise wo Natur zugelassen wird, wobei wir unsere Natur verdrängt haben.

Bruno der Bär störte also unsere Ordnung, er richtete sogar Schaden an. Wobei wenn wir Bärenfleisch essen würden, wäre das sicher nicht schlimm, wir bedienen uns halt, wenn aber ein Bär seinen natürlich Hunger stillt so ist das eben ein Schaden. Und das geht nicht in der von uns geordneten Welt. Nun sollte man meinen, auch Deutsche haben eine gewisse Lernfähigkeit, wie beispielsweise Delphine, Affen aber auch andere Tiere.

Im Zusammenhang mit der Evolutionstheorie Darwins sind die Galapagosfinken da ein gutes Beispiel, die über die Jahre gelernt hatten sich eines Werkzeuges zu bedienen.

So weit so gut, in etwa soll dies belegen, wir sind nicht so weit von der in uns innewohnenden Natur entfernt, wir sind halt nur eine eigene Spezies. Eine Besondere, nein, weiß Gott nicht. Denn auch wir lernen nicht soooo schnell.

Da fiel uns ein Beitrag im WDR auf der über die Mufflons in unserem Stadtgebiet berichtete. In dem gesendeten Film wurde die Überquerung einer Strasse einer Mufflonfamilie dokumentiert. Der Mufflonvater ging ein Stück auf eine Strasse, sperrte die irgendwie ab, Mufflonmutter und Mufflonkind passierten die Strasse und der Mufflonvater sprang hinter seiner Familie her ins Gebüsch. Eine vorbildliche Strassenüberquerung sollte man meinen. In Folge hörten wir, so geht das nicht, es wurde von der Stadt Ennepetal ein Mufflon-Beauftragter ernannt der sich um diese Angelegenheit kümmern sollte.

Wir fragen uns allerdings ob dieser Beauftragte im Wege einer Antidiskriminierungskampagne welchem Fachbereich zugeordnet wurde. Es gibt ja Frauen -Beauftragte, Kinder-Beauftragte oder auch Integrations-Beauftragte, alles ganz wichtige Leute, die dafür Sorge tragen sollen, dass alles gerecht zu gehen sollte.

Nun hatten wir einen Mufflon-Beauftragten, sollte der für eine gerechte Position bei den Hühner, Gänsen, Kühen und Schweinen in der Umgebung sorgen, so dass diese die Mufflons nicht unterdrücken?
Wie dem auch sei, wir wollen unseren verantwortungsvollen Fachangestellten vertrauen. Martin Küpper hieß der Mensch in der Stadtverwaltung Ennepetal, ein sicher wichtiger Mensch.
Nun meldete die WP am 08.07.09 das diese Mufflons die "Kurve" gekriegt haben. "Kurve" heißt in diesem Zusammenhang Mutter Mufflon wurde einfach überfahren. Es wurde eine aufwendige Aktion angemerkt, welche zum Einfangen der Tiere hätte führen sollen. Nur was haben die Aktionisten unter Leitung des Mufflon-Beauftragten Küpper  nur gemacht, den Mufflon mittels Aldi Tüten oder gar mit einer Rede unseres Bürgermeisters Michael Eckhardt gedroht? Man weiß es halt nicht so recht. Es soll nach dieser Aktion zu keiner weiteren Aktion gekommen sein. Man kennt das ja von unserer Stadtverwaltung, es fehlt halt die Beharrlichkeit und ein gewisser Ehrgeiz etwas zum Guten zu wenden. Seit aber nun Mutter Mufflon tot ist haben die Tiere, Vater und Kind, sich "etwas" zurückgezogen. Und der Mufflon-Beauftragte ist jetzt ganz froh. Weil die Mutter tot ist? 
Aber, es kommt noch besser, dieser liebe Herr Küpper warnt uns nun alle, die Mufflons könnten urplötzlich wieder auf die Strasse gelangen, sie wären halt unberechenbar, wie eben Menschen auch unberechenbar wären, mit ihren Maschinen, wie Autos und Motorrädern. Wie wahr, wie wahr.
Sollen wir jetzt abwarten bis zuerst das Kind "platt" gefahren wird und dann evtl. der Mufflon -Vater?

Ich kann es nicht fassen! Da mühen sich Jahr für Jahr Naturschützer um Waale, Robben, Hunde, Wölfe und was weiß ich noch, liebevoll und fürsorglich mit Erfolg um das Wohlergehen von Wildtieren. Und die Stadt Ennepetal ist nicht in der Lage drei gefährdete Wildschafe in nicht gefährdete Gebiete um zu siedeln?
Spekuliert darüber, dass dieses Problem mittels eines Verkehrsunfalles einer Lösung zu geführt wird?
 Wenn die Wildschafe schon nicht in ihre natürlichen Siedlungsgebiete umgesiedelt werden können, so wird sich doch ein ruhiges und gefahrloses Gebiet in unserem rund 57 qkm großen Stadtgebiet finden, in welchem eine Gefahr für die Mufflons nicht gegeben ist.

Ich sage ja, wir sind nicht weit vom Verhalten eines Rudels Graugänse entfernt, in welcher ein junger Hund sich tollen möchte. Was macht den Menschen angeblich so überlegen gegenüber den anderen Spezies? Ich weiß es nicht. So ist das halt mit der Natur und uns, wo wir doch so überlegen sein wollten.

Jürgen Gerhardt