Zauberhafter Neujahrsempfang in Gevelsberg
Gevelsberger Kinder an die Macht – so war es beim Neujahrsempfang 2014 in Gevelsberg
[jpg] Jasmin wollte mal kurz die Welt retten. Sie gehörte zu einer Kinderband die die Bühne rockte.
Bürgermeister Claus Jacobi hatte sich wieder etwas einfallen lassen. Kinder und Familie war das diesjährige Thema. Jasmin, die Bandleaderin der Nachwuchsgruppe der Musikschule EN „Movie Groovies“, ist ein solches Kind, das sich sicher in Gevelsberg angenommen sieht. Claus Jacobi ging nur zu Anfang in den Vordergrund zur Moderation, um die Dekoration von Jürgen Klostermann zu loben, die aber auch wirklich herausragend den Saal schmückte.
Und dann kündigte er für dieses Jahr einen neuen Schritt der Stadt Gevelsberg an. Gevelsberg will sich als „Familiengerechte Kommune“ durch das Ministerium für Familien, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen zertifizieren lassen und empfängt demnächst einen Auditor der Gevelsberg zur Zertifizierung begleiten wird.
Und mit dieser Überraschung trat Claus Jacobi in den Hintergrund und überließ den Kindern die Bühne. Ein jugendliches Moderatorenteam der Jugend-Theatergruppe des „Filmriss“ übernahm die Führung des Empfangs, und zwar mit Bravour.
Da wurde ein Film mehrerer Jugendlicher aus Berge vorgeführt, die in einer lustigen Eigenregie einen grummeligen Berger zeigten der im Stadtteil sein „Unwesen“ treibt. Unwesen deshalb, weil er Russen als wodkatrinkende Sonderlinge einstufte und auch von Polen eine vorgefasste Meinung hatte, die er aber gerne zum Schluss integriert sehen wollte.
Als Gast und Hauptredner wurde Heinz Hilgers, der Präsident des deutschen Kinderschutzbundes, angekündigt. Hilgers freute sich, dass er in Gevelsberg eine Kommune vorfand die von der Geburt eines Kindes über die Kita bis zur Berufsfindung Kindern immer zur Seite steht. Es ist nicht alltäglich solch eine Kommune vor sich zu haben; denn es ist nun mal so, Kinder haben keine Lobby. Und so ist es für ihn ein besonderes Anliegen die Kinderrechte in das Grundgesetz aufgenommen zu sehen. Eine UN-Kinderrechtskonvention gibt es schon, also warum sollte eine Koalition mit einer Mehrheit von 80% ( Grundgesetzänderungen benötigen eine 2/3 Mehrheit) diesen Artikel nicht fassen können, so Hilgers. Aber so resümierte er, im Vergleich zu Indonesien geht es deutschen Kindern sehr gut. Nur es müsste viel mehr getan werden um die Gewalt, die noch immer gegen Kinder ausgeübt wird, zu unterbinden.
Er werde wohl nicht alles umgesetzt sehen was notwendig ist, um unseren Kindern einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft zu sichern. Aber, so Hilgers, der Kölner Dom brauchte ja auch rund 500 Jahre bis er in seiner vollen Pracht stand. Lasst uns also an diesem Dom gemeinsam bauen, der als Symbol für unsere Kinder da stehen könnte.
Barbara Lützenbürger, Vorsitzende des Gevelsberger Kinderschutzbundes, mochte nun auch nicht abseits stehen und versprach an diesem Dom mitzubauen und wollte denn auch die bleiverglasten Scheiben übernehmen. So würde der Kinderdom recht bunt strahlen.
Marc Weide trat mit einer Zaubershow auf, in die er auch zwei Kinder der Tanzschule Balsano eingebunden hatte. Er selbst überzeugte, ich weiß nicht so recht, ich denke mehr als „Kind“, dem der Schalk im Nacken sitzt.
Christine Richert vom Bürgermeisteramt stellte aus der zweiten Reihe zwei Sammelhäuser hin. Es sollte gesammelt werden. Der Erlös sollte je zur Hälfte an den Kinderschutzbund Gevelsberg und die andere Hälfte für das Projekt „Schulen für indische Mädchen in Indien“, das der Präsident des deutschen Kinderschutzbundes verfolgt, aufgeteilt werden.
Nachdem Heinz Hilgers sich im goldenen Buch der Stadt Gevelsberg verewigt hatte, ging die Post ab. Denn nun tanzten in rot/schwarzen Kostümen Mädchen und Jungen der Gruppe „Sweet Kisses“ der Tanzschule Balsano durch die Reihen – alles SchülerInnen der umliegenden Schulen – und ernteten rhythmischen Beifall der ungefähr dreihundert anwesenden Gäste.
Es war eindrucksvoll anzusehen zu was Kinder und Jugendliche fähig sind, wenn Erwachsene, wie ein Bürgermeister Claus Jacobi, es verstehen, Kindern die erste Reihe zu überlassen.
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg
Hier noch eingefangene Momente dieses beeindruckenden Neujahrsempfangs
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