Trau, schau, wem

[jpg] Stellen wir uns eine Familie vor: Mann, Frau und zwei Kinder. Der Mann ein sehr „sympathischer“ Mensch. Jedes mal wenn wir ihm in unserer Kneipe begegnen, gibt er die eine oder andere Lokalrunde aus. Eines Tages begegnen wir seiner Frau, nach der Begrüßung fragen wir nach ihrem Befinden. Im Gespräch erfahren wir, die Frau hat zu wenig Geld um das Notwendigste zu kaufen. Bei ihr ist noch Socken stopfen angesagt. Betroffen verabschieden wir uns von dieser Frau. Am nächsten Tag kommt der Mann wieder in unsere Stammkneipe. Wie immer großes Hallo und eine Runde für alle. Ich lehne dankend ab, weil ich nicht Schuld an der Not seiner Frau und der Kinder haben will. Der Mann stellt mich zur Rede, ob ich etwas gegen ihn hätte. Worauf ich ihm von dem Gespräch mit seiner Frau erzähle. Das bekommen alle in der Kneipe mit, die nun ihrerseits sehr betroffen ihr Getränk wieder zurück geben. Darauf wird dieser Mann wütend und schreit herum: Seine Frau müsse nur richtig sparen, dann käme sie auch mit dem Geld zurecht. Er verlässt wütend unser Stammlokal und war von diesem Zeitpunkt zumindest in unserer Kneipe nicht mehr gesehen. Gesprächsweise erfuhr ich, dass dieser Mann jetzt in anderen Kneipen seine Lokalrunden schmeißt.

Das ging mir durch den Kopf, als ich die ersten Wahlplakate von FDP und CDU sah. Der obige Mann in der Geschichte ist die CDU/FDP Koalition oder auch Kooperation, was auch immer. Wie war das noch mit dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz 2009? Rund 8,5 Milliarden wurden an Steuern verschenkt und zwar an Besserverdienende oder die rund 1 Milliarde an den Besitzer der Mövenpick Hotelkette, August von Finck, statt 19% Mwst. brauchen die Hotels nur noch 7% zahlen.Sicher sind diese Leute sofort her gegangen und haben sich den zweiten Porsche gekauft. Oder haben sie das mehr an Vermögen in die Schweiz transferiert? Ich denke eher das Zweite.

Diese „Lokalrunde“ von CDU/FDP kostete das Land NRW rund 600 Millionen an Steuereinnahmen die an anderer Stelle zwangsläufig zu Einschnitten führen mussten. Unter anderem auch bei den Kommunen.

Logischerweise wurden die Sozial- und Bildungs- und Kulturbereiche belastet. Nun kamen aber am 09.05.2010 in NRW die Landtagswahlen in der die CDU/FDP Koalition ihre Mehrheit verlor und SPD/GRÜNE eine Minderheitsregierung bildete. Zwei Jahre hielt diese Minderheitsregierung und schaffte mehr als die schwarz/gelbe Mehrheitsregierung.Ich will das jetzt nicht weiter ausführen.

 

   
     

Als die FDP jedoch eine tödliche Krankheit befiel die letztendlich zu ihrem Tod führen könnte, stürzte sie sich in den Tod. (EN-Mosaik berichtete ) Es wurden für dieses Jahr Neuwahlen angesetzt. Anstatt aber jetzt mit Sachthemen zu werben und beim Wähler zu punkten, kamen wie bei allen Parteien nur Sprüche heraus.

Allein diese beiden Parteien sind für 1,5 Billionen Euro an Schulden gut. Wobei es mit den Schulden so eine Sache ist bei den Parteien. Es gibt da gute Schulden und schlechte Schulden. Die Schulden die der politische Gegner macht sind hier zwangsläufig die schlechten Schulden. Man nennt das auch, wir müssen Prioritäten setzen.Übrigens die obigen 8,5 Milliarden Steuererleichterungen, die man Wachstumsbeschleunigung nannte sind logischerweise gute Schulden. Gut deshalb weil es den Freunden zugute kam? Man blickt da ja nicht so recht durch bei den Sprücheklopfern.

Herr Lindner [Bambi] (FDP), der neue Messias seiner Partei, will keine Schulden mehr machen und aus diesem Grunde wollte er Neuwahlen. Dieses entspricht jedoch nicht der Wahrheit und ist meines Erachtens sogar infam. Die Neuwahlen hat nicht die FDP herbeigeführt. Und in Berlin wollte gerade diese Partei bis gestern noch Steuersenkungen mit Schulden finanzieren. Kein Wort über den Solidarpakt Ost der Gemeinden im Osten. Inzwischen  bescherte teilweise den Ostgemeinden ein Finanzierungsguthaben, der wiederum dazu verwendet wird Kredite an not leidende Gemeinden im Westen zu vergeben. Man muss sich schon fragen, ob dieser gute Herr Lindner von der FDP von unserem Staat ferngehalten werden sollte. Mit dem nur ansatzweise vorhandenen Wissen schadet dieser Mann uns nur. Nebenbei bemerkt hatte der gute Herr Lindner mit seiner Internet-Firma Moomax GmbH rund 1 Millionen Steuergelder in Form von Fördergeldern in den Sand gesetzt. Andere Firmen, wie die Königsmacher GmbH, kamen nicht ans Laufen um Steuergelder zu verbrennen. Da war der Staat wohl gut genug, wenn es um die eigenen Belange geht. Also, wer Schulden macht, macht sich das Problem welches er hinterher in seinem Wahlkampf thematisiert.

Und jetzt kommen wir zur CDU, die eine „Politik aus den Augen unserer Kinder“ machen möchte. Norbert Röttgen, in der Berliner Regierung "Muttis Liebling" genannt, blickt etwas lächelnd und schräg (Im doppelten Sinne) in die Kamera, während ihn ein kleiner Racker anstrahlen musste. Das ein konservativer Politiker auf einmal Kinder- und Jugendpolitik machen will, ist schon ziemlich unglaubhaft. Eher soll auch hier das oben beschriebene Schuldenthema abgeklopft werden.

Wie twittert Daniel am 14.April um 18:00 Uhr: „Und zuletzt danken wir noch den Fraktionen der CDU,SPD,und FDP.  Ohne Eure kranke Scheiße hätten wir nie diesen Zuspruch der Bürger. DANKE!“  Es war schon immer so, wenn die etablierten Parteien es zu toll trieben, konnten neue Parteien die politische Bühne betreten. Letztmalig die Linke. Die Grünen gehören ja inzwischen zu den etablierten Parteien.  Und mal ehrlich, es stimmt ja was die PIRATEN sagen. Unsere derzeitigen Politiker sind zu alt und sitzen nicht nur in diesem Elfenbeinturm, sondern sind Galaxien von der Realität entfernt.

Nun etwas zu unserem Land NRW. Wenn NRW der Bundesrepublik Deutschland die Kündigung schicken würde, wären wir in der Welt der Staaten an 14. Stelle von der Wirtschaftsmacht her  gesehen. Wir sind wer! Wir sind von der Bevölkerung und von der Wirtschaft die Nummer 1 in der Bundesrepublik Deutschland. Auf vielen politischen Feldern sind wir führend und geben fast überall den Takt vor. Die Berliner jammern im Zusammenhang mit Multikulti, wir in NRW leben Multikulti ohne zu jammern. Das heißt aber nicht, dass wir keine Probleme hätten. Nur wir brauchen in der politischen Führung jemanden, der den Ministerpräsidentenjob nicht als Aushilfsjob wie Röttgen ansieht oder als einen Job der keine Verantwortung erfordert, wie Lindner.  

     

Deshalb liebe FDP und liebe CDU, reißt die Plakate runter und sagt euren Werbeagenturen: Diese Botschaften sind für NRW zu hohl. Da müssen wir schon konkreter werden. NRW möchte „Butter bei die Fische“ haben. Da kommt das am 14. April entdeckte Plakat der SPD den Anforderungen an eine politischen Aussage schon etwas näher. Arbeitsplätze brauchen wir allemal, haben wir unsere Strukturkrise noch lange nicht überstanden.

Abgesehen von den dürftigen, widersprüchlichen und vorgeschobenen politischen Aussagen der etablierten Parteien, frage ich mich was für Anforderungen diese Kandidaten und Parteien an eine Demokratie haben. Reicht es nicht wenn die Wahlbeteiligungen immer geringer werden? Reicht es nicht wenn die Politiker ein immer geringeres Image haben? Wenn ein Müllkutscher beim Wähler mehr wert ist als ein Politiker, sollte das diesem Personenkreis doch zu denken geben. Es scheint jedoch so als wenn den Politikern alles egal wäre. Noch nie war die Wahlbeteiligung so niedrig wie 2010. Da fragt man sich schon woher nehmen unsere Politiker ihre Legitimation für ihre Entscheidungen? Über die Hälfte der Wahlberechtigten gehen nicht zur Wahl, weil ihnen die vorgesetzten Kandidaten zu windig sind.

Lassen wir es nicht zu wenn ein paar wild gewordene Versager die nur ihr „Schäfchen ins Trockene bringen wollen“ in NRW an die Macht kommen.NRW hat was besseres verdient.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik

[Fotos von Werbeplakaten erstellt]

 

 

 

 

 

19 Kommentare
  1. Avatar
    Raistlin sagte:

    Apropos Wahlplakate:
    Die letzten Plakate „einer Landtagswahlpartei“ (geändert d.Red.) verhießen: „(gelöscht d. Redaktion)“

    Mal von schlechtem Stil und Phrasendrescherei abgesehen, fand ich es nicht schlimm, daß diese Plakate entfernt worden waren- von wem auch immer.
    Was ich nicht gut fand war, daß diese Plakate von den Entfernern achtlos in die Heilenbecke geworfen wurden und dort immer noch verweilen.
    Gerade blickte ich aus dem Fenster und stellte fest, daß die neuen Plakate dieser dubiosen Partei (Aufschrift: „(gelöscht d.Red)“) wiederum entfernt wurden.
    Ich fände es ziemlich zum Kotzen, wenn ich feststellen muss, daß diese wieder im Fluss gelandet sind!
    Daher mein Aufruf: Wenn ihr (wer auch immer) schon diese Dinger abreissen müsst- was, nebenbei bemerkt, eine Straftat ist- dann legt sie an den Strassenrand oder in die Nähe eines öffentlichen Papierkorbes oder Altpapiercontainers, etc., damit die Dinger eingesammelt und ordnungsgemäß entsorgt werden können. Im Fluss haben die Plakate NICHTS! zu suchen!!!
    Es wäre schön zu sehen, daß die Plakate wieder aus dem Fluss verschwinden!
    Danke für zukünftig den Kopf benutzen.
    Euer Raistlin

    P.S.: Weiß jemand, wer für das einsammeln aus dem Fluss verantwortlich ist? Stadt oder Partei?

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    Raistlin sagte:

    Hallo.
    Am 2.6.2012 schrieb ich eine E-Mail an Herrn Wiggenhagen, in der ich ihn auf die in meinem vorherigen Kommentar bereits erwähnten Wahlplakate in der Heilenbecke und etlichen anderen Müll im Fluss hinwies und ihn bat, die Beseitigung derselben in die Wege zu leiten. Jetzt schreiben wir den 25.Juni und ich habe weder eine Antwort bekommen, noch sind die Plakate oder der andere Müll entfernt worden. Es scheint im Rathaus schlicht und ergreifend niemanden zu interessieren, ob unsere Umwelt vor sich hingammelt. Wer solch ein Desinteresse zeigt an der Stadt, dessen erster Bürger er ist, der sollte seinen Posten an den Nagel hängen!
    … oder zumindest wegen Leistungsverweigerung gefeuert werden!
    Euer Raistlin

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    Niklas Luft sagte:

    Die, die z.Zt. in Ept. das Sagen haben, stellen sich neu auf – die jüngere Generation setzt sich durch.
    „Müll im Fluss“ (#2) wird durch Stühle-Rücken überlagert. EN-Mosaik sagt dazu leider nichts.
    Statt dessen wird ein Geheimnis im Museum Folkwang „gelüftet“ …

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    Raistlin sagte:

    Nun, ist es traditionell nicht so, dass die „jüngere Generation“ im Schatten der Altvorderen steht oder zumindest in deren Fußstapfen tritt?
    Auch dort wird man den vermeintlich einfacheren Weg begehen, nämlich den des geringsten Widerstandes. Oder gibt es unter den Jüngeren jemanden, der bereit wäre, sich die Hände schmutzig zu machen? Ich wäre angenehm überrascht…
    Euer Raistlin

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    Niklas Luft sagte:

    (#4) „[…] gibt es unter den Jüngeren jemanden, der bereit wäre, sich die Hände schmutzig zu machen?“
    Die Jüngeren der CDU scheinen ihren verkrusteten Laden mutig umzukrempeln. Nach langer Agonie ist das ein positives Signal, das den jüngeren Generationen der anderen Parteien Mut machen sollte.

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    FrankP sagte:

    So wie es aussieht scheint unsere Planlose SPD den Generationswechsel bei der CDU gerade zu nutzen um von ihrem eigenen Versagen abzulenken.
    Getreu dem Motto :Wir haben keine Ideen mehr, aber solange die anderen im Rampenlicht stehen fällt das schon nicht auf.

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    Raistlin sagte:

    Es scheint, als wäre der „Schichtwechsel“ in der CDU schonmal ein guter Anfang. Aber das dachte ich anfangs auch von Wiggenhagen!
    Nach einem guten Anfang hat er sein Fähnchen ganz schnell in den Wind gedreht. Jetzt bekommt man nicht einmal mehr eine Antwort auf eine E-Mail.
    Mein Tip an die junge Generation: Zeigt Bürgernähe, Offenheit und kümmert euch um eure Stadt und vor allem um die Belange der kleinen Leute!
    Das Wichtigste überhaupt: Hört den Menschen aufmerksam zu. Sie haben euch eine Menge zu sagen; ein Jeder von ihnen!
    Allen einen schönen Tag.
    Euer Raistlin

  8. Avatar
    Niklas Luft sagte:

    Die WR meldet: „Christian Zink glaubt, dass, was von der CDU an die Öffentlichkeit gekommen ist, «nur die Spitze des Eisberges ist!» Die Verlässlichkeit der CDU in Ennepetal sei momentan nicht gewährleistet.“ (1)
    Ist das ein scharfsinniger Zugriff auf das, was zur Zeit in der CDU abläuft? Die CDU krempelt sich um, die Jüngeren schicken die alten ‚Schlachtrösser‘ in die Ehrenabteilung – gut so! Hat Herr Zink das begriffen oder verdrängt er, dass ihm in der SPD demnächst ähnliches bevorsteht? „Verlässlichkeit der CDU“, das ist der Jargon der alten Kungelbrüder, die es als politschen Erfolg verbuchten, wenn sie zusammen mit dem Bürgermeister fotografiert werden. Wenn sich die Jüngeren in der CDU durchsetzen, wird Herr Wiggenhagen nichts mehr zu melden haben.

    ——————–
    (1) http://www.derwesten.de/staedte/ennepetal/jetzt-koennen-sie-fehler-ausbuegeln-id6829011.html

  9. Avatar
    Raistlin sagte:

    Auch lesenswert: http://www.derwesten.de/staedte/ennepetal/dickes-lob-vom-bund-der-steuerzahler-id6840604.html
    Dort heißt es u.a.: „Ohne Konzept Restmittel aus Konjunkturpaket II-Mitteln in aller Schnelle auszugeben, kann nicht im Sinne des Steuerzahlers sein“
    Warum hatte man denn kein Konzept?
    Warum werden denn Schulen geschlossen?
    Warum wird denn bei der Jugend- und Seniorenarbeit gekürzt?
    Und warum hat die Stadt seinerzeit die überschüssigen Gelder nicht an andere Kommunen im EN-Kreis frei gegeben?
    Ist das etwa verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern?
    Meiner Meinung nach hat hier niemand ein Lob verdient!
    Euer Raistlin

  10. Avatar
    Niklas Luft sagte:

    Faupel wendete bevorzugt das politische Prinzip „Karotte“ an: Den Eseln hielt er eine Möhre vor die Nase, um sie in die von ihm angedachte Richtung zu bewegen. Diese Möhren, diese konzeptionslosen argumentativen „Leckerlis“ – wie z.B. die sog. Giftliste etc. – haben gewirkt, Opposition (SPD), Printmedien griffen sie begierig auf.

    (#9) „Warum hatte man denn kein Konzept?“
    Auf dem Niveau „Karotte“ gibt es keine Konzepte und keinen kompetenten Bürgermeister!

  11. Avatar
    Niklas Luft sagte:

    In „Trau, schau, wem“ beschäftigte sich EN-Mosaik vor zwei Monaten mit dem Landtagswahlkampf in NRW. Das NRW-Thema ist längst abgeschlossen, doch in Ennepetal bleibt der Appell (jenseits des Landtagswahlkampfes) aktuell in der Ennepetaler CDU:
    Bernd Decker wurde zum neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt! „Trau, schau, wem“ – kann das gut gehen? Ein geschmeidiger Parteiwechsler (SPD, Schill-Partei, CDU) auf diesem Posten?
    WP 12.03.2002, Lokalausgabe, ‚lü.‘: „Einen Grund in dem Flügelwechsel des Büttenbergers sieht Rauleff in der Ungeduld des nun ehemaligen AfA-Vize [Decker]: „Er wollte schnell hoch hinaus. Bereits Ende vergangenen Jahres [2001] wollte er austreten, als er in keine Führungsrolle gewählt wurde.“ Kennen die CDU-Junior-Rebellen diesen Hintergrund? In einem seiner seltenen lichten Momente sagte Rauleff 3/2002 etwas Verlässliches. CDU-Reform mit Decker? – ich bewundere diesen Optimismus!

  12. Avatar
    Raistlin sagte:

    Also für mein Begriffsvermögen ist die Bezeichnung Rebell auf Nachwuchs innerhalb der Parteien nicht anwendbar. Ein Rebell kämpft gegen ein Regime, eine nicht rechtmäßige Regierung, gegen Ungerechtigkeit, soziale und moralische Missstände. Er steht für die Schwachen und Hilflosen ein und verteidigt ein moralisch korrektes Wertesystem.
    Bei den sogen. „Rebellen“ handelt es sich eher Emporkömmlinge, die um Machtpositionen, Posten und Reputation kämpfen. Dies sind rein persönliche Anliegen und haben wohl mehr mit Ehrgeiz zu tun, denn mit moralischen Werten. Das persönliche, materielle, berufliche und/oder politische Fortkommen ist niemals ein Ansinnen eines wahren Rebellen.
    Kommen wir nun zu Bernd Decker.
    Daß Politiker meist nicht moralisch einwandfreie Zeitgenossen sind, ist ja hinlänglich bekannt. Ist in der Politik auch eher ein Hinderniss. Allerdings jemanden in eine Führungsposition zu berufen, der zum Einen darum bettelt und mit Ausstieg droht, weil er es nicht sofort bekommt, und zum Anderen das Lager wechselt wie andere Leute ihre Unterhosen, ist eine völlige Fehlbesetzung. Hier kann weder von moralischen Werten noch von Loyalität die Rede sein. Dieser Mann wird sich immer dem besseren Angebot zuwenden. „Verrat“ ist hier vorprogrammiert. Wenn solche Menschen an die Macht kommen, nennt man sie gemeinhin Usurpator. Gut, hier geht es „nur“ um den Fraktionsvorsitz… aber damit beginnt es.
    Mangelt es den Verantwortlichen an Urteilsvermögen oder der Partei schlichtweg an Führungspersönlichkeiten? Ich schätze mal eine Menge von beidem!
    Ich gebe Rauleff recht: Eine Reform- schon gar eine sinnvolle- kann mit diesem Mann nicht gelingen. Zumal- und ich will mich vorsichtig ausdrücken- die Mitgliedschaft in der Schill-Partei eindeutig auf eine dezent nationalistische Ader hinweist.
    Nach der BM-Wahl 2009 warf Frau Schöneberger u.a. der CDU Machtgelüste als Grund für die Verteilung der Posten der BM-Vertreter vor. Mit der Wahl Bernd Deckers zum Fraktionsvorsitzenden wird dieser Vorwurf meines Erachtens nach bestätigt und erhärtet.
    Naja, die nächste Bürgermeisterwahl kommt. Warten wir mal ab, wer dann von der CDU als Spitzenkandidat aufgestellt wird, bzw. wer aus der Partei austritt, wenn er nicht aufgestellt wird.

    Have a nice day
    Euer Raistlin

    http://photobucket.com/ennepetalviews

  13. Avatar
    Niklas Luft sagte:

    „Mangelt es den Verantwortlichen an Urteilsvermögen oder der Partei schlichtweg an Führungspersönlichkeiten?“

    „Urteilsvermögen“ ist in Ennepetaler Parteien vorhanden. Leider ist es perspektivisch verengt auf Postenerhalt. Der Mangel an Führungspersönlichkeiten ist unmittelbar darauf zurückzuführen: Kompetente Jüngere wurden/werden weg gebissen – wie z.B. Herr Berg (1) in der SPD. Die sich selbst versorgenden alten Drahtzieher/innen lassen fähigen Nachwuchs vor die Wand laufen, sie werkeln egozentrisch für vorgewärmte Stühle in Ausschüssen und Rat.

    ‚Rebellen‘ – auch die in der CDU – richten sich gegen bestehende veränderungsbedürftige Verhältnisse. Das begrüße ich, weil es Ennepetal hilft, lähmende Verkrustungen abzuschütteln – in der CDU und in den anderen Parteien.
    Die Jungs in der CDU setzen mit Herrn Decker auf einen Mann mit chamäleonartigen Verhaltensmustern. Hoffentlich werden sie den rechtzeitig wieder los!

    ——————-
    (1) http://www.spd-minden-meissen.de/index.php?nr=9723&menu=1

  14. Avatar
    Legolas sagte:

    @Raistlin
    25. April 2012 09:44 „Es wäre schön zu sehen, daß die Plakate wieder aus dem Fluss verschwinden!“

    25. Juni 2012 08:54 „Am 2.6.2012 schrieb ich eine E-Mail an Herrn Wiggenhagen, in der ich ihn auf die in meinem vorherigen Kommentar bereits erwähnten Wahlplakate in der Heilenbecke und etlichen anderen Müll im Fluss hinwies und ihn bat, die Beseitigung derselben in die Wege zu leiten.“

    Sie warten seit dem 25. April darauf?
    Weil es sie stört?

    In der Zeit hätten Sie die Dinger sicher
    schon 10 Mal da raus fischen können,
    da Ihnen laut eigener Aussage
    Ennepetals daran zugrundegehende Natur ja so am Herzen liegt,
    daß Sie dafür sogar den Bürgermeister anschreiben….

    Fällt mir dazu so auf…

    Gruß, Legolas

  15. Redaktion
    Redaktion sagte:

    @ Legolas

    „In der Zeit hätten Sie die Dinger sicher schon 10 Mal da raus fischen können…..“

    Ich glaube, dass ist nicht seine Aufgabe. Auch ist man bei solchen Aktionen nicht versichert. Und wenn der Mann/Frau ein Schwerbehinderter ist? Dann kann er als Steuerzahler auch verlangen, dass der Fluss von den städtischen Betrieben gesäubert wird.

  16. Avatar
    Raistlin sagte:

    @ Legolas:
    1. ist es tatsächlich nicht meine Aufgabe.
    2. bin ich zwar nicht behindert, aber dennoch nicht versichert.
    3. ist es sogar durchaus möglich, daß ich dafür rechtlich belangt werden kann, da ein großteil unserer Landschaft und unsere Flüsse europäisches Schutzgebiet sind. Ein Bekannter musste sich vor Gericht rechtfertigen, weil er in einem Naturschutzgebiet Müll eingesammelt hat und dafür den gekennzeichneten Weg verliess. Tatsache!
    Und 4. ist es Ihnen augenscheinlich nicht einmal aufgefallen, daß die Dinger seit der Landtagswahl im Fluss vor sich hin gammeln!
    Und an den BM habe ich mich gewandt, weil hier ansonsten überhaupt nichts passiert. In der Vergangenheit habe ich es mit dem Umweltamt (Fr. Dr. Tomaschewski) und dem Betriebshof selber versucht. Beides war ergebnislos. Mittlerweile habe ich sogar Antwort bekommen und stehe in Kontakt mit Fr. Brandt vom Amt des Bürgermeisters. Diese versicherte mir, die Sache umgehend an die zuständigen Stellen weiter zu leiten. Wann dann was passiert bleibt abzuwarten…
    Sollten Ihnen, werter Herr Legolas, solche oder ähnliche Dinge auffallen, scheuen Sie sich nicht, sich an das Amt des BM zu wenden. Dafür werden diese Leute u.a. bezahlt! Ich hingegen nicht… 😉
    Einen schönen Abend noch.
    Euer Raistlin

    http://photobucket.com/ennepetalviews

  17. Avatar
    Legolas sagte:

    @Redaktion + Raistlin

    „In der Vergangenheit habe ich es mit dem Umweltamt (Fr. Dr. Tomaschewski) und dem Betriebshof selber versucht. Beides war ergebnislos. “

    Das stand hier nirgendwo zu lesen.
    Daher fand ich es etwas übertrieben, den Bürgermeister anzuschreiben.

    Ich bin halt eher so gestrickt, Dinge, die mich massiv stören,
    selber in die Hand zu nehmen.
    Daß es bereits vorher Versuche gab an anderen Stellen,
    war, wie gesagt, hier nirgendwo ersichtlich.

    Einen Gruß in das Wochenende sendet

    Legolas

  18. Avatar
    Raistlin sagte:

    @Legolas:
    „Das stand hier nirgendwo zu lesen.“

    Hatte auch mit einer völlig anderen Sache zu tun.
    „Dinge selbst in die Hand zu nehmen“ kann schnell mal nach hinten losgehen. Vor allem, wenn es öffentliche Bereiche anschneidet. So etwas ist hier in Ennepetal nicht gern gesehen und wird schnell wehement unterbunden. Etwas einfach zu tun stößt den Verantwortlichen hier in Ept. schnell mal vor den Kopf. Sie sehen es lieber, wenn sie sich die Lorbeeren selbst einstreichen können; nach Möglichkeit noch mit Pressetermin und Blitzlichtgewitter! Vergessen sie bitte nicht, wir haben es hier in Ennepetal mit reinen Selbstdarstellern zu tun. 😉
    Das eigene Prestige ist wichtig, nicht die Handlung oder der Sinn.
    Man stellt hier Form über Fakt und Verfahren über Substanz. Der reinste Mummenschanz also.
    Und was die Untergebenen in der 14 Mio. Truppe angeht, die bewegen sich nicht von der Stelle, wenn es keine Weisung vom Chef gibt. Da streitet man sich über Zuständigkeiten und Befugnisse, schiebt es von einem Amt zum anderen und hofft drauf, daß es in Vergessenheit gerät. Vermutlich passiert im Moment genau das!
    Vom Amt des BM zum Umweltamt, vom Umweltamt zur unteren Wasserbehörde… die sieht sich nicht zuständig… zurück zum Umweltamt… die haben keine Leute… dann wird beratschlagt… Ratlosigkeit macht sich breit… und vermutlich muss erst ein Bürgerantrag an den Rat oder den Umweltausschuss gestellt werden… wo dieses Anliegen vermutlich keine hohe Priorität genießt. Man verbrennt ein paar Steuergelder und passiert ist nichts.
    Ich würd die Dinger ja selbst rausfischen, aber ich besitze keine Gummistiefel und an den Stellen ist die Heilenbecke nicht so ohne Weiteres begehbar.
    Davon einmal abgesehen sollte sowohl der Verwaltung als auch jedem Bürger an einer sauberen Stadt gelegen sein. Augenscheinlich interessiert es nicht einmal linke Aktivisten, sonst hätten diese die Plakate nach dem Abreissen nicht in den Fluss geworfen!
    Naja, Benehmen ist Glückssache und Niveau eben keine Handcreme.

    Gruß
    Euer Raistlin

    http://photobucket.com/ennepetalviews

  19. Avatar
    Raistlin sagte:

    Soweit ich sehen konnte, wurden die Plakate mittlerweile aus der Heilenbecke entfernt.

    Euer Raistlin

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