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Aus dem Bereich Mythen und Märchen – Die Werbung heute.

 [jpg] Vor 40 Jahren konnten sich 50% der Zuschauer an eine Werbung erinnern. Wer kennt sie nicht, das HB Männchen oder den Marlboro Mann? Und heute? Nur noch gerade einmal 8% erinnern sich an eine Marke die gerade beworben wurde. Das gilt für Funk und Fernsehen. Bei den Printmedien sieht es noch düsterer aus, gerade einmal 0,5% der Leser erinnern sich überhaupt das in ihrer Zeitung Werbung auf den einzelnen Seiten zu finden war. Spricht man sie gezielt auf die beworbenen Marken oder Firmen an, so erntet man nur ein Kopfschütteln und Verständnislosigkeit.
Botschaften die mit dem Produkt oder der Firma vermittelt werden sollen werden nicht mehr wahrgenommen oder es wird gerätselt.
Die Wirtschaft ist entsetzt und jammert; denn keiner hatte bemerkt der Konsument wurde total überfordert und hat schlicht und einfach abgeschaltet. Konsumentenvertreter sprechen inzwischen von audiovisueller Umweltbelastung die unerträglich sind. Werbung als Belastung? Aber das sollte so nicht sein, sie sollte doch schmeicheln, locken, zum Kauf animieren. Als diese Untersuchungen vor drei Jahren publik wurden, schalteten sämtliche Firmen auf Stopp. Ein Umdenken setzte ein. Werbung wurde, da sie ja  offensichtlich die Konsumenten nicht mehr erreichte, zunehmend als eine Investition verstanden, der ein Risiko beiwohnt.
Risiken gilt es aber zu minimieren, also wurden Managementabteilungen gebildet, die genau dosiert Werbung streuten. Die Printmedien wurden überdacht, dort tummelte sich, als wenn nichts wäre, die Butter, Eier, Käse Werbung, sie bringt zwar nichts, wird aber doch gemacht. Die Einzelhändler und ihre Verbände taten und tun noch immer so, als wenn die Welt vor 40 Jahren stehen geblieben wäre. Dabei müssten doch den Verbänden zumindest die Untersuchungen zu denken geben.

 Wir kennen nun drei große Bereiche der Werbung, die Printmedien, die E-Medien, wie Funk und Fernsehen und die Online Medien. 2008 überholten zum ersten mal die Online Medien im Umsatz die Printmedien, die E-Medien hatten zwar Umsatzrückgänge, die aber bei weitem nicht die der Printmedien erreichte.

Ist denn Werbung überhaupt noch interessant? Eindeutig ja. Nur Werbung hat sich grundlegend ändern müssen und zwar blitzschnell, so sie denn noch Sinn machen sollte.

Was ist passiert? In der Untersuchung hatte man mit Entsetzen festgestellt, Werbung ist nicht kommunikationsfähig! Unternehmen schickten Botschaften an den Konsumenten, hatten aber kein Feedback, das ist keine Kommunikation, das ist nur Ein-Wege-Transfer ohne die Möglichkeit der Reaktion, wobei gerade die Interaktion das A und O der Werbung sein sollte. Konsumenten wollen aber wahrgenommen werden. So ist es nicht verwunderlich wenn nur noch 5% der Kunden ihre Kaufentscheidung anhand der klassischen Werbung abstellen. Aber zu 50% stellen ihre Kaufentscheidung am Point-of-Sales, sprich an der Verkaufstheke, ab. Weitere 20% stellen Ihre Kaufentscheidung nach den Informationen im Internet ab.

Es kommt aber noch dicker in der Untersuchung. Wenn ein Unternehmen 1 Euro Werbung ausgibt, so erhält es nur 54 Cent zurück, und  der Wert des beworbenen Produktes oder der Firma sinkt in den Augen der Konsumenten. Das sind fatale Ergebnisse. Es war also ein Märchen, dass Werbung etwas brächte und das seit Jahren schon.
Warum das so ist, wusste man auch. Kunden haben sich einen ganz anderen Mix an Kontaktkanälen gesucht und offensichtlich gefunden. Ein Produkt oder eine Firma kann sich heute keine Fehler mehr leisten, kommt ein Fehler zutage, wird dieser postwendend auch im Internet veröffentlicht. Dies wird zu Oma und Opa oder wem auch immer weiter getragen. Wenn der 25 jährige Sprössling täglich im Internet ist, so bekommt er Informationen über Firmen und Produkte, die ihn in die Lage versetzen allumfassende qualitative Auskünfte zu geben. Der Sprössling versorgt aber auch Vater, Mutter, Onkel, Tante, Oma und Opa, in der Regel hat er eine Basis von rund 6 Abhängigen in seinem sozialem Umfeld

Da kommt es also ganz normal, wenn der Kauf  erst nach Einholung eines Rates von diesem vorgenannten Sprössling abgestellt wird. Die Sprösslinge sind zu Multiplikatoren geworden. Nur die hatte keiner der Firmen auf dem Radar. Die gab es gar nicht.
Die Industrie steuert dagegen, indem sie Blogs oder Wikis unterstützt, die nett über ihre Produkte berichteten, nur die Blogger sind eine ganz wache Community , die diese Veränderungen bemerken und ruckzuck gegensteuerten.
Verzweiflung macht sich breit. Die Printmedien haben bis zu 50% der großen Firmen verloren. Wenn sie nicht die kleinen Unternehmen der lokalen Liga hätten, müssten sie ganz aufgeben. Unverhohlen spricht man in diesem Zusammenhang von einem Abkommen zwischen den Verbänden Handwerk und Einzelhandel und den Printmedien.
Nur was kann oder sollte man tun? In der Untersuchung hat man eines erkannt man muss die Werbung neu definieren und strukturieren. Und da sollte man erst einmal fragen: Wovon existiert denn die Werbung?

Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten: Werbung existiert von der Akzeptanz! Ein alter Hut, denn werde ich akzeptiert so bin ich auch kompentent.

Nun sollten wir uns mit den Grundsatzfragen der Werbung befassen.

a)    Die Hierarchie im Hinblick von effizienten Werbeformen.
b)    Das wesentliche der Gestaltung der Werbung.
c)    Wie viel Gängelung sollte man dem Konsumenten zumuten?

Das letzte ist ganz einfach zu beantworten. Der Kunde will nicht mehr verfolgt werden, also weniger ist mehr.
Denn gängelt die Werbung weiter, schaufelt sie sich ihr eigenes Grab. Der Kunde soll doch akzeptieren, er kann es aber nicht wenn er verfolgt wird. Wer kann schon seinen Verfolger akzeptieren?

Bei der Gestaltung der Werbung sollte man akzeptieren, der Kunde will gezielt angesprochen werden. Er ist Einzelperson mit einem breiten Erfahrungshorizont und vielfältig vernetzt. In diesem Bereichen will der Kunde Bestätigung erfahren. Er ist Klasse und nicht mehr Masse und in diesem Umfeld müssen die Beziehungsstrukturen erkannt werden und  die Kommunikation der Werbung ansetzten. Aber Kommunikation in beide Richtungen. Man geht nicht mehr "Ein Bierchen" trinken, sondern man geht zur "After Work Party".
Das Kneipensterben der vergangenen Jahre spricht da eine klare Sprache. Personalisierung ist angesagt, erkenne die Gruppen und deren Beziehungen untereinander und verknüpfe dies mit der Gestaltung der Werbung.

Das Zauberwort bei den Werbeformen lautet: Dialog.
Die Zukunft ist crossmedial und vermittelt eine Rundumsicht und zwar transparent. Keine Rätsel in der Werbung über Sinn oder Unsinn der Botschaften, sondern klare kurze Botschaften und nicht die Überladungen der Vergangenheit. Werbung muss wieder Effizient sein, effizient heißt aber nicht sich nur um die zu kümmern die sowieso kommen, sondern auch um die,  die nicht kommen.
Gefeuert wird aus allen Rohren, Blogs, virales Marketing, Guerilla-Aktionen, mobile-Marketing, Events, Direct-Response- TV oder auch email Marketing mittels techn. Systeme, das sind die Systeme des effizienten Dialogs.

Aber das ist noch nicht alles, es ist erst ein Anfang. Die Hochschule St.Gallen fordert Werbung neu zu erfinden, nicht das Produkt muss beworben werden, sondern der Konsument mit seinen vielfältigen Lebensfacetten, er will in seinem alltäglichen Lebensumfeld angesprochen aber auch bestätigt werden.

Niemals aufhören die Grundsatzfragen zu stellen, es darf nie wieder dazu kommen, dass das ganze Werbesystem kollabiert, zuviel hängt daran.

Was aber hat das mit Ennepetal zu tun?

Oh, sehr viel!
Nachdem das Citymanagement gegründet wurde, irrt dieses ziemlich ziel- und planlos durch die Stadt. Der Hauptausschuss hat inzwischen den städtischen Beirat mit Wiggenhagen und Eckhardt besetzt, es ist aber noch keine grundsätzliche Ausrichtung zu erkennen. Eine Ausrichtung, die die vorgenannten Punkte und Erkenntnisse berücksichtigt. Vielmehr werden die alten verstaubten Instrumente ausgepackt, die in den letzten 15 Jahren soviel Schaden angerichtet haben. Sicher wird das Citymanagement für Aldi, Schlecker und Co. gute Dienste leisten und den einen oder anderen Discounter in die Stadt holen aber auch binden. Aber soll das das Ziel sein? Wohl kaum. Zumal dann die EUR 150.000,– spielend von den Discountern aufgewendet werden könnten, um ihr Dasein zu rechtfertigen.Aber doch nicht aus dem Stadtsäckel.

Ziel sollte doch wohl sein einen attraktiven Branchenmix aufzubauen, der von Anfang an überlebensfähig ist! Das bedeutet aber auch die Instrumente in die Hand zu nehmen, die diesen Branchenmix stützt. Der Vorschlag von Frau Arndt, die Domain "einkaufen-in-ennepetal.de" einzurichten, diesem lag die neue  Denke zu Grunde. Nur was nutzt die neue Denke und das zu Grunde liegende Konzept, wenn die beteiligten die EUR 150.000,– vor Augen haben? Die Gier blendet, richtig. Aber muss sie denn auch den Verstand abschalten? 10 Millionen Euro Einzelhandelsumsatz sind in den letzten 7 Jahren abgewandert, wie viel müssen es denn sein, damit die Wiggenhagens und Eckhardts einsehen, dass es offensichtlich andere Instrumente sein müssen?

Der Anfang wäre ja zum Beispiel gemacht, wenn die Verantwortlichen mal daran dächten, dass da Produkt Ennepetal, sprich die Stadt selber, erst einmal vermarktungsfähig gemacht werden sollte.Keinem der Beteiligten ist so recht klar, welche Inhalte oder Formen hat das Produkt Ennepetal. Wer mag schon ein Produkt dessen Wert man nicht erkennen kann, außer dem Produzenten?

Jürgen Gerhardt
 

Das traurige Märchen der Prinzessin Brigitte – Neues von der Pixelhexe

Wir alle kennen das Märchen der Gebrüder Grimm, wo aus einem Aschenputtel die schöne Prinzessin wurde, die in Reichtum und Liebe auf einem zauberhaften  Schloss mit ihrem Prinzen lebte und nicht mehr die Drecksarbeiten für eine grässliche Stiefmutter und deren Töchter erledigen musste.

Jetzt sind wir aber hier im "Land der Füchse", wo die Uhren anders herum ticken als eben anderswo und so ist es nicht verwunderlich, dass auch unser Märchen "Aschenputtel" genau anders herum abläuft.

Es war einmal eine junge, hübsche Prinzessin, die nicht gerade reich, aber eben auch nicht arm war.

Sie hatte eine Menge Leute an ihrem Hof, die sie bewunderten und achteten und die dankbar waren, dass sie dafür sorgte, dass alle genug Brot zu essen und Arbeit  hatten.

Sie bemühte sich  so ausgezeichnet um das Wohlergehen aller, dass ihr Vater beschloss, sie vorzeitig auf den Thron zu heben.

Alles, was er tat,  hatte er zuvor mit seiner Tochter abgesprochen, da er ihre Intelligenz und ihre wohlüberlegten, von Herzen kommenden Ratschläge schätzte.

Der Vater war mächtig stolz auf seine Tochter und sein Volk jubelte ihm zu, dank seiner klugen Entscheidungen. Alle im Land waren glücklich und zufrieden mit der Königsfamilie.

 

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Bärti ist nicht die erste Wahl aber die erste Wahl scheut Milspe

Aus dem Umland wird Ennepetal nicht wahrgenommen.
[jpg] 23.April 2009 zweiter Besuch des Rathauses. Heute sollte es der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung sein.

Geleitet wurde der Ausschuss von Herrn Mielken (CDU). Man kann sagen er wurde von ihm professionell, konzentriert und zügig geleitet. Er hatte jederzeit die Übersicht über diesen Ausschuss, einschließlich der kleinen Unterhaltungsbeilage der Herren Zach und Arnold, die aber als solche nicht wahrgenommen wurde. Vorweg, die beiden Herren wollten ihre Befragung bezüglich der Öffnung der Fußgängerzonen „Inne Milspe“ für den Gesamtverkehr darlegen. Da aber nur Fragen zugelassen waren, kam es lediglich zu einem kurzen Statement. Da der Befragung mit Fug und Recht die Repräsentanz abgesprochen wurde, konnte das ganze als auflockernde Unterhaltung verbucht werden.

Neben den verschiedensten Bauvorhaben die ohne Probleme einvernehmlich abgehandelt wurden, waren aber noch drei Punkte die uns interessierten.

1. Fassadenwettbewerb (TOP 4.1)
Hier stellt man fest, dass nur 2 Anträge eingegangen waren, trotz einer Verlängerung.
Man entschied einem der Ausführenden den ausgelobten Zuschuss zu bewilligen, dem wiederum einvernehmlich zugestimmt wurde. Störend wirkte, es war keine Einzelansprache der Hausbesitzer vorgenommen worden, so dass die Information über diesen Fassadenwettbewerb offensichtlich nur über die Tageszeitung erfolgte. Hier fehlt es offensichtlich an dem grundsätzlichen Verständnis von Kommunikation, seitens der Verwaltung. Das dieser Fassadenwettbewerb eine flankierende Maßnahme sein sollte um die Attraktivität der Stadt zu erhöhen, war nicht so wichtig. In diesem Zusammenhang ist mir vollkommen unklar, wieso auf der Internetseite der Stadt hierzu keine eigene Seite aufgemacht wurde. Selber habe ich mich bemüht diesen Wettbewerb auf der Seite zu finden, es ist mir nur schwer gelungen. Sicher ist er auf den Seiten der Stadt aufgeführt, nur die Usebility dieser Seite erfordert ein längeres Suchen.

2. European Energy Award ® (EEA ®) (TOP 6)

Hier stellte Herr Andreas Hübner von der Firma Gertec, den Ablauf des Zertifizierungsprozesses vor. Er machte aber auch deutlich, dass Ennepetal mit der größten Wahrscheinlichkeit froh sein sollte wenigstens 50% zu erreichen. Begründet warum, wurde dies nicht. Wichtig war wohl nur, dass es eine Festbetragszuwendung von 60-70% für den Berater gab. Unterm Strich wird der Berater für seine Leistung aus dem Stadtsäckel rund EUR 10.000,– bekommen. Der Effekt ist gleich null.

Ein gelungenes Beispiel aus 2008, welches eine Auszeichnung erhielt:
Die Stadt Burscheid hat Ihren Fuhrpark auf Erdgas umgestellt. Neben der guten Umweltbilanz (25 % weniger CO2, 75 % weniger CO, keine Russpartikel) sind auch die Kraftstoffkosten auf rund EUR 9.000,– halbiert worden. Burscheid ist eine Kleinstadt im Rheinisch Bergischen Kreis, mit rund 18.000 Einwohner, die aber von Anfang an ein ambitioniertes Ziel verfolgte. in 2008 wurden 12 Kommunen in NRW ausgezeichnet.

                                                                        
Das Thema heißt also beispielhafte Anstrengung zur Reduzierung des kommunalen Energieverbrauchs. Mein Eindruck war die Beteiligten wollten nur in den Genuss der Fördergelder kommen und waren dafür bereit auch ein paar Schularbeiten zu machen. Ein bisschen mehr Ehrgeiz möchte man sagen, sollte wohl vorherrschen.

3. Einzelhandelskonzept (TOP 7)
Hier trug Herr Michael Karutz von der Firma Cima die Ergebnisse der vorgenommenen Befragung vor.

Eines vorweg. An dieser Befragung darf man erhebliche Zweifel anbringen; denn die heutigen Kundenbefragungen haben viel höhere Fehlerquoten als vormals angenommen.

Beispiel: Wenn man eine Frage stellt, wo kaufen sie ein? So kann man heute sagen, dass die Antwort auch eine vorweggenommene erwartet Antwort ist. Meinetwegen die Antwort wäre Milspe, so kann es aber schon sein, dass der Befragte in der Regel wo ganz anders einkauft. Dann die so genannten Fortschreibungen, sind bei solch dramatischen Veränderungen wie hier in Ennepetal, mit Vorsicht zu geniesen. Auch fehlten bei dieser Befragung so genannte Kontrollfragen.

Und dann kamen die toxischen Bemerkungen, zwar verschlüsselt aber deutlich wahrnehmbar:

Hier die Essentials:

  • Nur 5% der Kunden kommen aus dem Umland
  • Es bleibt schwierig hier als Einzelhändler Fuß zu fassen.
  • Nur langfristig wird das eingesetzte Kapital Gewinn bringen.
  • Sehr hohe Anschubkosten des Investors
  • Außenwirkung Ennepetals mangelhaft
  • Wahrnehmung als Einkaufsstandort ist nicht gegeben.
  • Die erste Wahl der Einzelhändler scheut Ennepetal
  • erhebliche strukturelle Probleme
  • Parkplätze haben kein Leitsystem

Der Behauptung, es hätte sich seit der letzten Untersuchung etwas verbessert, wiedersprechen aber unsere Recherchen.

In den letzten 7 Jahren sind rund 40 Händler vom Markt Ennepetal verschwunden, die einen Umsatz von rund EUR 10 Mio. mitgenommen haben (Quelle: stat.Landesamt). Dieser Umsatz hat sich in die umliegenden Städte als auch in die Oberzentren verteilt. Weiterhin ist die Bilanz zwischen den Nachbarstädten Schwelm und Gevelsberg negativ. Ennepetal gibt Kaufkraft an die beiden Städte ab, bekommt aber nicht die gleiche Kaufkraft zurück. Dann [ dies ist aber jetzt etwas her] verbleiben in Ennepetal nur 50% der zur Verfügung stehenden Kaufkraft, während die beiden Nachbarstädte immerhin 70% in den Stadtmauern halten können.

Einmal mehr zeigt sich das Versagen der Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung innerhalb der letzten 10 Jahre, indem das Problem im Grunde nicht registriert wurde. Den Erfolgen mit der Industrieansiedlung steht das krasse Versagen im Zusammenhang mit der Einzelhandelsstruktur im Innenstadtbereich entgegen.

Das Eine zu tun aber das Andere nicht zu lassen, ist ein Grundsatz einer guten  Wirtschaftspolitik,. Dieses  erfuhr eine sträfliche Nichtbeachtung. Die Belebung der  City   wird ein kostspieliges Unterfangen werden, was aber auch einen langen Atem erfordert. Ob da die drei Jahre und die Eur 150.000,– ausreichen, mag gut und gerne bezweifelt werden. Hier sollte man einen Zeitraum von 10 Jahre und EUR 500.000,– ansetzen, um einesteils ein hinreichendes Angebot aufzubauen und andererseits die Kunden mittels geeigneter Imagewerbung wieder zurückzuholen.

Wir werden sicher  nicht das letzte mal über dieses Problem berichten dürfen, eine Never Ending Story.

Michael Eckhardt, Wilhelm Wiggenhagen und auch Walter Faupel, allesamt von der CDU in den Ring geschickt, sonnten sich jahrelang im Erfolg der Industrieansiedlung Oelkinghausen. Es wurden Investition dort getätigt, die sicherlich notwendig waren, es wurde aber kaum etwas in der Innenstadt angelegt. Insofern können diese drei Personen keine Garanten für den Aufbau einer Wiederbelebung einer funktionierenden Innenstadt sein. Es fehlt ihnen  schlicht und ergreifend das Verständnis hierfür.

Ich denke auch, dass der Beigeordnete Wiggenhagen mit dem Fraktionsvorsitzenden Faupel die schlechteste Wahl in Zeiten der kommenden Krise sind. Was den Herrschaften fehlt ist Kreativität,  aber auch ein unkonventionelles Handlungspotenzial. Mit vollen Händen falsch zu wirtschaften kann jeder. In der Krise sind jedoch die Menschen gefragt, die einen EUR ausgeben, aber den Effekt für zwei Euro erzielen können. In Gesprächen mit CDU Mitgliedern hört man erhebliche Zweifel an der Eignung des Bürgermeisterkandidaten Wiggenhagen, Erbsenzähler nennen ihn die CDU Leute mit denen ich sprach. Er mag zwar flugs ein richtiges Formular finden und ausfüllen, so die CDU Leute, aber die notwendigen Entscheidungen in der Krise zu treffen, wird bezweifelt. Auch die Art wie er eigene fehlerhafte Entscheidungen auf andere abschiebt, wird als großer Führungsmangel angemerkt. An ihm prallt alles ab, nichts bleibt haften, ja aber, hat er denn was Eigenes getan, so die berechtigte Frage? So wird er denn in die Geschichte als "Teflon Wirtschaftsförderer" eingehen? Wenn man sodann auf Walter Faupel zu sprechen kommt, verdrehen sich die Augen bei den CDU Leuten, er hätte Platz für einen Jüngeren machen sollen, so sagen sie. Walter Faupel der "Pattex Mann" in Ennepetal, der nicht wusste wann es Zeit ist zu gehen? So spielen die Beiden die letzte Karte, die Angstkarte! Reklamieren das sie eine gute Politik für die Gesamtinteressen der Ennepetaler machen werden, nur wer soll ihnen das bei solch einer desaströsen Politik in der Vergangenheit noch glauben?

Eine Gesamtbilanz der Vergangenheit wollen sie erstellen, darf ich dabei mal helfen?
Nur im Schönreden bin ich vollkommen ungeübt.

Ich durfte in zwei Ausschüssen das Verhalten der CDU Ratsfrauen und – herren beobachten. Nnur zwei sah ich, welche sich zumindest befriedigend in der Sache einsetzten. Der Rest der CDU Leute saß schlicht und ergreifend die Sitzungen ab. Teilweise hatte ich den Eindruck als wenn sie nicht wussten worum es ging, sie hatten sich schlicht und ergreifend nicht in das Thema eingearbeitet.

Die „gefährliche“ Anita Schöneberg, die angeblich nur Blümchen verteilen kann, die hatte ich allerdings hochkonzentriert, diszipliniert und gut vorbereitet in den Sitzungen erleben dürfen. Und das ist das gefährliche in der Ennepetaler Männerwelt im Rathaus, wenn eine Frau besser ist als die Jungs, die nichts, aber auch gar nichts vom Thema mitbekamen und immer neben der Spur waren. Ach so, Herr Kraft, sie sind ja auch in die Jahre gekommen. Was die unfairen Mitteln im Wahlkampf angeht, sie und ihre Partei haben den Wahlkampf doch mit einer hessischen Attitüde begonnen. Vergessen? Bis jetzt habe ich noch keine Entschuldigung gehört. Nur machen Sie ruhig Ihren Angstwahlkampf, manchmal geht dabei der Schuss nach hinten los. Auch hier sei an das große Vorbild Roland Koch erinnert. Er hatte keine Themen und nur den Angstwahlkampf geführt und haushoch verloren. Was danach folgte geht auf Landesebene, jedoch nicht auf Kommunalebene. Setzen sie sich hin und machen sie ihre Schularbeiten  wie alle Anderen auch. Zeigen sie Perspektiven auf, wie sie das Gemeinwesen Ennepetal  mit weniger Geld nach vorne bringen können. Sprachhülsen und Schlagworte können keine Konzepte ersetzen. Und noch eines –  eine Fußgängerzonen ohne einen funktionierenden Einzelhandel, ist die reine Geldverschwendung. Da haben sie sich ein Auto gekauft, ein schönes Auto ohne Zweifel, aber wissen nicht wo eine Tankstelle ist, eine Analogie, sie passt jedoch. Aber wie sagte ihr Bürgermeisterkandidat so schön, eine Fußgängerzone wird ja erst im Winter bespielt. Na dann spielt mal schön.

                                                                                                                                Jürgen Gerhardt