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Straßen und Wege in Gevelsberg

Empfang von Dr. Margarete Korn im Gevelsberger Rathaus Foto: (c) Linde Arndt

 

[jpg] Dr.Margarete Korn ist Gevelsbergerin die sich intensivst mit der Geschichte Gevelsbergs befasst hat und und noch befasst diese führte dazu, dass mehrere Bücher von ihr dazu veröffentlicht wurden.

Es war ihr Geburtstag, der 21.März 2017, und die Stadt lud ausgesuchte Gevelsberger ein um aus dem Vorabmanuskript zu dem neuen Buch „Entstehung-Deutung-Wandel“ der Straßen und Straßennamen Gevelsbergs und darüber hinaus vorlesen zu lassen.

Bürgermeister Claus Jacobi begrüßte Frau Dr. Margarete Korn ganz herzlich im Ratssaal des Gevelsberger Rathauses unter dem großem Applaus der anwesenden rund 200 Gäste. Er verwies auf die Erinnerungskultur die man als Kind von „seiner“ Straße prägend in die Erwachsenenwelt mit nimmt. „Es ist aber auch noch der Frühlingsbeginn, der uns heiter an Gevelsberg denken lässt“, so Bürgermeister Jacobi. Fröhliches Gelächter erhielt Jacobi, als er erwähnte, dass man nur in Gevelsberg  sagen könnte, „Ich komm aus dem Himmel“; denn Gevelsberg hat eine Straße mit dem Namen „Im Himmel“.

Frau Dr. Margarete Korn Foto: (c) Linde Arndt

292 Straßen hat Gevelsberg so referierte die ehemalige Direktorin des VHS-Zweckverbandes Ennepe-Ruhr-Süd Dr. Margret Korn und begann mit der Lesung. Später las noch der ehemalige Bürgermeister Klaus Solmecke einen kurzen Abriss über die Entstehung der Straßen, beginnend mit dem römischen Straßennetz und endend in der Jetztzeit mit dem Straßenwegeplan. Selbst ein Kurzvortrag in der Mundart dieser Gegend wurde vorgetragen; denn die Straßen hatten in der Vergangenheit auch Bezeichnungen die dem hiesigen Dialekt entlehnt wurden.  Der ganze Vortrag war eine Mischung von Kurzgeschichten aus der Gevelsberger Heimat um Straßen, Orte, Wege und Plätze, locker aufbereitet gespickt mit Geschichten rund um die Örtlichkeiten, Dönekes hätte man früher gesagt.

Frau Dr. Margarete Korn und Bürgermeister Claus Jacobi bedankten sich auch bei den vielen Helfern die diese Veranstaltung ermöglichten, wobei der Akkordeonspieler, der nur ein Lied zum Besten geben durfte, schon abwesend war.

Zum Abschluss lud Frau Dr. Korn alle in die Rathauskantine zu einem gemeinsamen Bohneneintopf ein, was die anwesenden Gäste gerne annahmen.

Im Herbst soll das Buch in gedruckter Form bei Susanne Schumacher der Inhaberin der Buchhandlung Appelt vorliegen und obwohl weder Preis noch Fertigstellungsdatum bekannt sind, liegen bei Frau Schumacher schon zahlreiche Voranmeldungen vor, dieses Buch zu erwerben, so der Bürgermeister.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

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Gäste zu Ehren Frau Dr. Margarete Korn im Gevelsberger Rathaus Foto: (c) Linde Arndt

 

Die Privaten erzielen mehr als nur ein Achtungserfolg bei den Grimme Awards

Grimme Award im Grimme-Institut Marl Foto: (c) Linde Arndt

Grimme Award im Grimme-Institut Marl Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Es ist immer spannend wenn das Grimme Institut die Preisträger bekannt gibt und ehrt. Diesmal war es der 52. Grimme Award der vergeben wurde.
Immer wieder wird mit diesem Preis auch der Zustand des deutschen Fernsehens sichtbar. In den letzten Jahren zeichnete sich ein Wettbewerb zwischen den öffentlich rechtlichen Anstalten, ARD und ZDF und den Privaten, SAT1, RTL oder PRO Sieben, ab. Dieses Jahr machten die Privaten gegenüber ARD und ZDF das Rennen.
Großes Aufsehen (Nicht wirklich) machte der Preis für Jan Böhmermann für seine Sendung „Neo Magazin Royale“ – eine satirische Late-Night -Show. Wie allseits bekannt bliebt Jan Böhmermann den Feierlichkeiten zur Grimme-Preis Verleihung fern. Wir wollen uns aber jetzt nicht an dem Medienrummel um Jan Böhmermann beteiligen – es ist eine Satire und gut ist.

Es gab dieses Jahr einen qualitativen Schub nach oben, wobei besonders die Serien eine Renaissance feierten.

Unsere Redaktion will ihnen einige der Preis die uns inspirierten näherbringen.

Patong Girl (ZDF)

Erstausstrahlung: Dienstag, 28.12.2015, 0:05 Uhr, ZDF

Grimme-Award für Pantong Girl v.l. Max Mauff und Aisawanya Areyawarrana Foto:(c) Linde Arndt

Grimme-Award für Pantong Girl v.l. Max Mauff und Aisawanya Areyawarrana Foto:(c) Linde Arndt

Es geht um den Sohn einer recht bürgerlich spießigen deutschen Familie. Die Familie macht in Thailand zu Weihnachten Urlaub. Es läuft nicht alles ganz rund mit dem Urlaub, die Unterbringung ist in der Nähe eines Vergnügungsviertels und auch sonst hatte sich die Familie den Urlaub ganz anders vorgestellt. Der jüngere Sohn von den beiden Söhnen vergnügt sich in dem Urlaubsdomizil und verliebt sich in die Thailänderin Fai (Aisawanya Areyawattana). Diese Liebe wird von Fai auch erwidert.
Als die Familie zurück fahren will, eröffnet Felix seiner Mutter, dass er mit Fai in Thailand zusammen bleiben will. Die Mutter ist entsetzt, vermutet sie doch in Fai eine Prostituierte. Felix hält seiner Mutter den Spruch „Man sieht nur mit dem Herzen gut“, von Antoine de Saint-Exupéry vor, den sie ihm in der Kindheit beigebracht hatte und legt auf. Auf der Fahrt zu Fais Eltern eröffnet Fai Felix, dass sie ein „Lady Boy“ ist. Felix ist verblüfft, steht aber zu seiner Liebe mit Fai.

Was den Film so sehenswert macht, er kommt so unaufgeregt daher. Die Story gäbe doch einen Moral- oder sogar einen Pornostreifen her. Nichts dergleichen. Es ist eine Liebesgeschichte die zwei junge Menschen tagtäglich erleben. Ja, es gibt sogar ein Happy End. Aisawanya Areyawattana ist ein „Lady Boy“, nur haben diese „Lady Boys“ in Thailand eine viel höhere Akzeptanz als in Deutschland. Denn der Buddhismus spricht von einer Seelenwanderung, die in diesem Falle nicht unbedingt mit den beiden Geschlechtern auskommt. Wie praktisch.
Wenn die Liebesgeschichte da nicht wäre, wäre dieser Film eine wunderbare Dokumentation über sexuelle Toleranz und Möglichkeiten des Zusammenlebens von zwei Menschen die bei uns sicher ihre gesellschaftlichen Probleme hätten. Vorurteile, Klischees oder Ängste gibt es in diesem Film nicht, es geht um die ganz normale Annäherung zweier Menschen die die Liebe halt ausgesucht hat. Felix und Fai könnten in Deutschland aber auch in anderen Ländern Brückenbauer sein, aber die Liebe der Beiden hat die Gräben ja schon zugeschüttet. Susanna Salonen hat mit ihrer Regie einen wunderbaren Film gemacht, der ein abgleiten in populistische Sphären unmöglich macht und das menschlich alltägliche ganz in den Vordergrund stellt.

Marhaba – Ankommen in Deutschland (n-tv)

Erstausstrahlung: ab Freitag, 25.09.2015, n-tv

Constantin Schreiber (Spezial für Reaktion und Moderation) Marhaba - Ankommen in Deutschland Foto: (c) Linde Arndt

Constantin Schreiber (Spezial für Reaktion und Moderation) Marhaba – Ankommen in Deutschland Foto: (c) Linde Arndt

So sollte Integration sein wie Constantin Schreiber seine Sendung aufgebaut hat. Immer sind es einige Minuten in denen uns Constantin Schreiber in die Welt des Zusammenlebens und „Von-einander-lernens“ führt. Constantin Schreiber hat eine ganze Zeit in den arabischen Ländern gelebt und spricht fließend arabisch. Der Sender N-TV, der zur RTL-Mediengruppe gehört, hat sich  mit Marhaba ein Format geschaffen, welches für diesen Sender außergewöhnlich ist.
Constantin Schreiber sucht sich einen syrischen Koch aus, geht mit ihm in eine deutsche Küche, um mit ihm die Unterschiede die zwischen den beiden Küchen besteht herauszuarbeiten. Nebenbei: Es gibt keine wesentlichen Unterschiede. In einem Nebensatz, in Syrien isst man sehr gerne und viel süße Speisen, die mit Honig gesüßt werden. Das sind aber keine Besonderheiten, sondern mehr Geschmacksrichtungen die wir in Deutschland im Nord/Süd Dialog auch haben.
Es ist eine Sendung die im Internetfernsehen gezeigt wird, wenn arabisch gesprochen wird, wird deutsch im Zeilenformat eingeblendet, wenn deutsch gesprochen wird, wird arabisch eingeblendet. So steht der syrische Koch dem deutschen Koch gegenüber und sie stellen fest, wir könnten zusammen arbeiten, nur dürfen wir nicht.
Warum? Der Gesetzgeber will das nicht.
Die Sendung kommt nicht moralisierend, mitleidseregend oder besserwisserisch, sondern zeigt die kulturellen und alltäglichen Unterschiede denen ein Kriegsflüchtling in Deutschland ausgesetzt ist. Schreiber bleibt aber hier nicht stehen, sondern zeigt auch Wege wie man die Unterschiede meistern kann, ohne sich selber zu verlieren. Gelungen ist aber auch der Verbreitungsweg indem die Sendung über das Internet gesendet wird. Denn der erste Kontakt mit der medialen Außenwelt findet in der Regel über die mobilen Smartphones statt. Es ist die gute alte Aufklärung die Schreiber hier betreibt. Nebenbei erfährt der deutsche „Ureinwohner“ von seinem Land etwas, was ihm (dem Ureinwohner) nicht mehr erinnerlich war.

Club der roten Bänder (VOX)

Erstausstrahlung: ab Montag, 09.11.2015, 20:15 Uhr, VOX

Grimme Award für "Club der roten Bänder" v.l. Tim Oliver Schultz, Luise Befort, Timur Bartels und Ivo Kortlang Foto: (c) Linde Arndt

Grimme Award für „Club der roten Bänder“ v.l. Tim Oliver Schultz, Luise Befort, Timur Bartels und Ivo Kortlang Foto: (c) Linde Arndt

In einem Krankenhaus auf einer Station verbringen mehrere Jugendliche die an Krebs erkrankt sind und den Alltag im Krankenhaus zwischen Operationen und Streiche spielen verbringen. Die Jugendlichen haben sich zusammen gefunden und die roten Operationsbänder weist sie als „Banden“ Mitglieder aus. Jonas (Damian Hardung) soll der Unterschenkel amputiert werden. Am Vorabend beschließen die Jugendlichen eine Abschiedsparty für den Unterschenkel von Jonas zu geben. Leo (Tim Oliver Schultz ) der Zimmernachbar von Jonas, will ein Mädchen zu dieser Feier einladen. Hier kommt Emma (Luise Befort) die an einer Essstörung leidet ins Spiel.
Die Jugendliche bauen sich in diesem Krankenhaus ihren eigenen Kosmos mit eigenen Regeln. Ihr Verständnis als Gruppe führt sie zwanglos in eine Welt voller Lebensfreude, obwohl die Krankheiten dies nicht zulassen würden. Es sind 10 Folgen in der ersten Staffel. Wie die Planung aussieht, soll es eine zweite Staffel geben.

Es ist ein Drama erster Güte. Gleichzeitig kommen diese Jugendlichen nicht mit der Mitleidsschiene daher, ihr Credo, wir wollen Leben auch in diesem von uns gezimmerten Kosmos. Das zuweilen der Wechsel von Tragik zur Komik zu schnell für den Zuschauer daher kommt macht einen gewissen Reiz. Die Erwachsenenwelt wird, so möglich, vollkommen ausgeblendet. Durch die Krankheit haben die Jugendlichen Narrenfreiheiten, die sie den Zwängen der Erwachsenenwelt entziehen. Irgendwie erinnert die Sendung an den französischen Film „Ziemlich beste Freunde“ mit François Cluzet und Omar Sy, auch hier geht François Cluzet mit seiner Krankheit um als wolle er ein Leben in der fast Regungslosigkeit in vollen Zügen genießen, dies wurde ihm aber nur durch Omar Sy als Driss ermöglicht der ihm eine andere Sicht auf sein Leben eröffnete.
Es werden Grenzen überschritten, die man Angesicht der dramatischen Lebensumstände normalerweise nicht überschreitet.

Unsere Redaktion hat diese prämierten Werke deshalb ausgesucht, nicht weil sie besser sind als die anderen, vielmehr machen diese Geehrten einen Tabubruch. Über Sexualität spricht man nicht und schon gar nicht wenn auch noch irgendwie die Homosexualität oder Transsexualität ein Thema ist.
Oder man spricht zwar über die Integration der Kriegsflüchtlinge, kann aber keine pragmatischen Konzepte vorweisen. Und Krebs, überhaupt Krankheiten, werden am besten in die Banlieue einer Stadt verband.

So sind unserer Meinung nach alle drei Werke gute Beispiele die Rührseligkeiten die manchen Filme anhängen vergessen zu machen.

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Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Marl
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Integration in Gevelsberg und die Religion

Diskussionsrunde v.l. Seyfullah Köse / Pfarrer Roland Krämer / Moderation Frau Sigrid Reihs / Hagay Feldheim Foto: (c) Linde Arndt

Diskussionsrunde v.l. Seyfullah Köse / Pfarrer Roland Krämer / Moderation Frau Sigrid Reihs / Hagay Feldheim Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Religionen als Auslöser von Gewalt. Wenn der Geschichtsunterricht erfolgreich war, haben wir folgendes gelernt: Die großen Weltreligionen waren immer Anlass für blutige Kriege. Das ist falsch! Alle Kriege der Geschichte wurden deshalb geführt weil eine andere Ethnie mehr hatte als die eigene, also Wirtschaftskriege. Trotz allem werden heute wieder solche Gruppen wie der Daesch oder IS, ISIS, ISIL als kriegsführende Partei für ihre Religion wahrgenommen. Tatsächlich ist es aber nur eine barbarische Mörderbande die den Abschaum der Gesellschaft in seinen Reihen führt. In solchem Falle ist die Exekutive aufgerufen, diese Leute für immer hinter Gitter zu bringen.

Der Anschlag von Paris war nichts anderes, als ein Anschlag auf unser Gesellschaftssystem. Diese Leute wollten die Franzosen und die Europäer überzeugen, dass der Tod eine gute Lebensform ist und das Leben verwerflich ist. Das diese Denke niemals Verbreitung finden kann, dahingehend sollten wir die Menschen mit islamischen Glauben, die jetzt zu uns kommen, über unsere Gesellschaftsform aufklären.

Toleranz steht auf unseren Schildern, Toleranz die es jedem erlaubt seine Religion zu leben. Aber wir haben  auch noch Aufklärung auf unseren Schilden stehen. Diese Aufklärung führt uns zu dem Wissen um die Religionen, die im Grunde für Menschen erdacht wurden, die die Fragen beantwortet haben wollten: Was für einen Sinn macht unser Leben? Was kommt nach dem Leben?

Die drei monotheistischen oder auch abrahamitischen Weltreligionen versuchen diese Fragen zu beantworten, gleichzeitig grenzen sie sich aber auch von der anderen Religion ab um ihre Eigenständigkeit zu bewahren. Die Abgrenzung geschieht aber nicht um die andere Religionen herabzusetzen.

Nun sind eine Mehrzahl von Flüchtlingen in Gevelsberg angekommen, die der Religionsgemeinschaft des Islam angehören. Weiter, kommt die Mehrzahl der Flüchtlinge aus Syrien ,einem Land, das mit dem Staat Israel im Krieg lebt, wobei Israel seit 1967 die syrischen Golanhöhen militärisch besetzt hält. Dass die Syrer nicht gut auf die Israelis zu sprechen sind, ist wohl nachvollziehbar. Dass mit den Syrern auch der Antisemitismus in unsere Städte kommen wird, sollte jedem klar sein. Vorbeugung und Aufklärung ist das Gebot der Stunde. Wissensdefizite gilt es zu schließen – Bildung ist die erste Wahl. Als Beispiel sei einmal die nicht nachvollziehbare und immer wieder vorgenommene Gleichsetzung der Religionsgemeinschaft der Juden mit dem israelischen Staat genannt. Und weil das so ist, sollte zu einer erfolgreichen Integration auch der Bereich Religion gehören.

v.l.: Maria Lorenz (Einrichtungsleritung Curanum) /Aysun Tarhan (VHS) / Seyfullah Köse (Integrationsrat Gevelsberg) / Sigrid Reihs ( Berufsschulkolleg Ennepetal) / Thomas Maczkowiak (Belegungsmanagement Curanum) / Pfarrer Roland Krämer ( evangelische Polizeiseelsorge) / Hagay Feldheim (Jüdische Gemeinde Hagen) Foto: (c) Linde Arndt

v.l.: Maria Lorenz (Einrichtungsleritung Curanum) /Aysun Tarhan (VHS) / Seyfullah Köse (Integrationsrat Gevelsberg) / Sigrid Reihs ( Berufsschulkolleg Ennepetal) / Thomas Maczkowiak (Belegungsmanagement Curanum) / Pfarrer Roland Krämer ( evangelische Polizeiseelsorge) / Hagay Feldheim (Jüdische Gemeinde Hagen) Foto: (c) Linde Arndt

Gevelsberg hat den ersten Schritt gemacht, indem es mit dem Projekt „Demokratie leben“ der VHS Gevelsberg einen „Dialog der Religionen“ abhielt. Das Curanum Seniorenzentrum Vogelsang in Gevelsberg hatte alles getan, was für eine dementsprechende Diskussionsrunde notwendig ist.  Es stellte seine Räumlichkeiten zur Verfügung und organisierte die Veranstaltung so, dass sich die Besucher wohlfühlen konnten.

Frau Aysun Tarhan die für die Projektleitung stand, hat für das Forum,

  • Pfarrer Roland Krämer ( evangelische Polizeiseelsorge ), für das Christentum
  • Seyfullah Köse (Integrationsrat Gevelsberg), für den Islam
  • Hagay  Feldheim (Jüdische Gemeinde Hagen ), für das Judentum

eingeladen.

 

Für die Moderation stand Frau Sigrid Reihs vom Berufsschulkolleg Ennepetal, die dort als evangelische Berufsschulpfarrerin ihren Dienst tut.

So an die 30 Besucher waren gekommen.

Nachdem Pfarrerin Reihs die drei Teilnehmer der Religionen kurz vorgestellt hatte, ging es zur ersten Frage. Sie wollte wissen, welche Bedeutung seine Religion für den einzelnen Religionsvertreter hat.

Herr Feldheim versuchte innerhalb der Zeit einen kurzen Abriss der Entstehung seiner Religion darzulegen und die Herren Köse und Krämer zogen nach. Es konnte nicht gutgehen, dafür war die vorgegebene Zeit zu kurz um überhaupt im Ansatz eine der drei Religionen darzustellen.

Danach wurde die Beschneidung, die bei dem Islam und dem Judentum traditionell vorgenommen werden, von den  Religionsvertretern angesprochen. Auch das in der Gesellschaft immer wieder angesprochene Kopftuch musste natürlich herhalten. Ein Zwischenruf verlangte die Position Jesus von Nazareth (übrigens damals mit seinen Eltern ein Flüchtling) zu thematisieren.

Immer wieder mussten die Vertreter des Judentums und des Islam sich rechtfertigen, warum es die Rituale gab, die in ihrer Religion traditionell üblich sind. Man konnte meinen die beiden standen auf der Anklagebank.

Letzendlich musste man sagen, der Moderatorin Frau Reihs ist es nicht gelungen einen wirklichen Dialog der Religionen in Gang zu setzen. So konnten nur die üblichen Klischees abgehandelt werden. Schade eigentlich.

Erfahrungen aus den vergleichenden Religionswissenschaften oder den interreligiösen Dialogen scheint die evangelische Kirche nicht umsetzen zu können. Ein Glück, dass die Anwesenden in der Mehrzahl einer Altersgruppe angehörten die mit der Religion nichts mehr zu tun haben.

Das Format „Dialog der Religionen“ ist eigentlich ein gutes Format, es steht und fällt jedoch mit dem Moderator der sich in diesem Fall etwas besser hätte vorbereiten sollen, als Frau Reihs dies getan hat. Bleibt die Hoffnung, dass die VHS oder die Stadt Gevelsberg diese Thematik innerhalb eines erfolgreichen Integrationsprozesses noch einmal ernsthaft angehen wird.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg.


 

#hinsehen

Ankommen in Schwelm – Wort für Wort

[Schwelm]  18 Menschen, die fliehen mussten, besuchen Sprachkurs und lernen mit Feuereifer

 

Auch in Schwelm leben Menschen, die wegen Krieg, Hunger und Not ihre Heimat verlassen mussten. Z.Zt. sind dies 175 Männer, Frauen und Kinder. Die Stadt bringt die Flüchtlinge dezentral in Wohnungen unter und geht damit für die Menschen einen guten Weg.

Die Flüchtlinge haben den Wunsch, sich in der neuen Umgebung rasch einzuleben und so schnell wie möglich zurechtzufinden. Daher ist das Erlernen der deutschen Sprache unabdingbar. Doch Sprachkurse kosten Geld, das die Kommunen nicht haben. Der Schwelmer Unternehmer Ralf Stoffels hat sich früh für diesen wichtigen Kurs stark gemacht, dem ein ebenfalls kostenpflichtiges Kompetenzauswahlverfahren vorgeschaltet ist, das er finanziert hat.

Der Kurs, den der Rotary-Club Gevelsberg mit einer großzügigen Spende ermöglicht hat, hat inzwischen begonnen. 18 Frauen und Männer aus Syrien, Armenien, Russland, Albanien, Somalia, Georgien, Algerien, Indien und China lernen in 144 Stunden Deutsch bei den Lehrerinnen Frau Flötotto und Frau Härtel. Drei Tage in der Woche wird jeweils fünf Stunden lang gepaukt. Jedes neue deutsche Wort bedeutet, wieder ein Stück weit anzukommen.

Wenn man den Schulungsraum in der Kaiserstraße 67 betritt, dann spürt man die Kraft und den Willen, mit denen die Menschen sich um ein Stück Selbständigkeit in der neuen Welt bemühen. „Die Teilnehmer feuern sich gegenseitig an“, weiß Musa Altundag von der Stadt Schwelm, der die Flüchtlinge betreut.

Gern möchten die Teilnehmer des VHS-Sprachkurses ihr neues Wissen schnell in die Praxis umsetzen. Das geschieht nun im Alltag und auch im Schwelmer Jugendzentrum, wo der städtische Fachbereich Familie und Bildung ein Begegnungscafé eingerichtet hat. Alle zwei Wochen montags (mit Ausnahme der Sommerferien) kommen hier Flüchtlinge und Flüchtlingspaten zusammen, lernen sich kennen, besprechen, was die Menschen auf dem Herzen haben und leben damit ein offenes Willkommen aus. Das nächste Treffen findet am 22. Juni um 16.30 Uhr statt und dann wieder am 24. August um 16.30 Uhr.

 

Wer Schwelms Flüchtlingen helfen möchte (Sach- oder Geldspenden, persönliches Engagement), kann sich an die Hotline der Stadt Schwelm 02336 / 801-115 wenden oder sich im Internet unter www.schwelm.de – Hand in Hand. Willkommen in Schwelm – informieren.

 

Schwelm, den 15. Juni 2015

Sie wollen Brücken bauen und Netze spannen für die Frauen im EN-Südkreis

Sie bauen die Brücken und spannen die Netze zwischen Frauen mit und ohne Migrationshintergrund. Foto: © Linde Arndt

Sie bauen die Brücken und spannen die Netze zwischen Frauen mit und ohne Migrationshintergrund. Foto: © Linde Arndt

[la]  Frauen des Südkreises aufgepasst – dieser Tag gehört euch!

Der Entschluss stand fest. Nachdem bereits in den Vorjahren zwei gemeinsame Aktionen zum Internationalen Frauentag stattgefunden hatten, haben auch dieses Mal wieder die Gleichstellungsbeauftragten der Städte Ennepetal (Sabine Hofmann), Gevelsberg (Christel Hofschröer), Schwelm (Anja Riemann in Vertretung von Susanne Effert, die z.Zt. erkrankt ist ), Sprockhövel (Sabine Schlemmer) sowie Petra Bedow (Gleichstellungsbeauftragte des Ennepe-Ruhr-Kreis) und Rita Miegel (Projektmanagerin der VHS) die Fäden in die Hand genommen, um eine gemeinsame, vielfältige Veranstaltung zu inszenieren.

Gemeinsamkeit macht stark. Und diese Stärke möchten sie auch gerne an alle Frauen weitergeben.
So wurde ein gemeinsames Thema gesucht und mit „weiblich – vielfältig – lebendig“ gefunden, was so bunt und kreativ ist, dass es alle Frauen im Südkreis, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund, begeistern wird.

Am kommenden Freitag , 06. März 2015,  von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr können sich interessierte Frauen im Rahmen eines Frauenempfangs bei der VHS Ennepe-Ruhr-Süd, Mittelstr. 86-88 in Gevelsberg ein Bild davon machen, sich informieren und mit feiern. Der Eintritt ist frei. Ein kurzweiliges Programm, welches sich aus Kunst, Musik, Talk, Dialog und Information zusammensetzt, erwartetr die BesucherInnen.

Christel Hofschröer bringt es auf den Punkt: „Wir möchten das vielfältige bunte Frauenleben hier im Südkreis für alle sichtbar machen, das Engagement vieler Bürgerinnen wertschätzen und natürlich auch unser bereits bestehendes Netzwerk erweitern.“  Es geht um das Zusammenwachsen der Bevölkerung. Kräfte sollen gebündelt werden.

Empfang und Ausstellungseröffnung

Hier stellen wir Ihnen einmal das Programm vor:

  • 15:00 Uhr  – Bürgermeister Claus Jacobi wird die Gäste zusammen mit den Salonbetreiberinnen (Gleichstellungsbeauftragte und VHS im Südkreis) begrüßen.
  • 15:30 Uhr – Vernissage: „Ankommen“ Die Gevelsberger Künstlerin Renate Schmidt –Vogt hat eigens Bilder und Texte zum Thema „Angekommen“ kreiert. 17 zum Teil neuerschaffene oder überarbeiteten Exponate der Gevelsberger Künstlerin werden vorgestellt. Die Journalistin Heike Rudolph wird hierin einführen.
  • 15:45 Uhr –  Zeit für Gespräche: Bilder-Rundgang, Projektmarkt und Weltcafé
  • 16:30 Uhr – Talk im Foyer: wie Integration gelingen kann und welche Rolle die Frauen im Südkreis spielenModeration Sabine Hofmann      Gäste: 
    • Rita Miegel, Aysun Tarhan und Teilnehmer/innen des Modellprojekts ÜMSI der VHS, Übergangsmanagement Migration-Sprache-Integration
    • Frauen mischen mit – Debora Napolitano, Integrationsvorsitzende Gevelsberg, Vanessa Longo, Interkulturelles Frauenfrühstück Ennepetal und Ilona Kellner, Freiwilligenbörse Sprockhövel   
    • Migrantinnen im Blick – Gynäkologin Susanne Grothey aus Gevelsberg zu Frauengesundheit weltweit. Sie hat zahlreiche Patientinnen mit Migrationshintergrund. Ihr Einsatz  geht aber weit über Gevelsberg hinaus, da sie ehrenamtlich auch in Nepal, Dubai und Sri Lanka tätig ist. Viele Menschen sind dort zu arm, sich eine notwendige gynäkologische Behandlung leisten zu können. Das ehrenamtliche Engagement und der medizinische Wissenstransfer der Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland bedeutet hier eine große Hilfe.

Stellvertretend für die vielen engagierten Bürgerinnen und Akteurinnen, die sich in Müttercafés, Nachbarschaftstreffs, Sprachförderprojekten, Freiwilligenbörsen, Beratungsstellen, Arztpraxen oder Integrationsräten engagieren, wird es einen spannenden Talk geben, bevor es am Ende heißt „Türkisch für Deutsche“.

  • 17:00 Uhr -Wie auch schon beim letzten Mal gastiert das deutsch-türkische Quartett „Sevgi und Merhaba“  erneut in Gevelsberg. Sie interpretieren türkische Lieder von traditionell bis jazzig und machen sie Deutschen zugänglich. Ein Klangerlebnis auch für europäische Ohren versprechen die Musiker Benni Mokross (perc.), Wolfgang Brust (git., saz), Wim Wollner (Saxophon, Querflöte) und ihre Sängerin Sevgi Kahraman-Brust.
  • 18:00 Uhr – ENDE.

 

Der Second-Hand-Laden der VHS lädt zum Stöbern ein, ebenso wie die Kunstwerkstatt „Kunstück“. Das Café Dialog sorgt für Kaffe und Kuchen. Waffeln und Internationale Häppchen erwarten die Gäste im Weltcafé.

PROJEKTMARKT:

blaurotVHS – Beratung und Information
Frauennetzwerk Ennepetal mit den Gruppen „Christen und Muslime“, „Frauen und Politik“, „Museum“ und Ennepetaler Frauenrunde
Mehrgenerationenhaus Ennepetal und das Interkulturelle Frauenfrühstück
Elternschule der VHS
Gleichstellungsstellen / Bunter Salon
Integrationsrat der Stadt Gevelsberg mit Waffeln zugunsten des Rucksackprojektes
AWO-Jugendmigrationsdienst
Frauenberatung.EN, Frauenhaus.EN & Gesine Netzwerk.EN
Pro Familia, Beratungsstelle EN-Südkreis
Müttercafé Schwelm des Deutschen Kinderschutzbundes
Frauencafé Gevelsberg
Interkulturelles Frauenfrühstück Gevelsberg
Bürgerhaus Alte Johanneskirche & Nachbarschaftstreff Berge in Gevelsberg
Deutscher Kinderschutzbund Ennepetal
Frauennetzwerk Ennepetal

In Zusammenhang mit dieser Top-Veranstaltung stehen noch folgende Projekte:
Vom 5. bis zum 11. März zeigen das filmriss kino und die Gleichstellungsstelle in Gevelsberg Wunschfilme, die Bürgerinnen zuvor gewählt haben: Grüne Tomaten, das Mädchen Wadjda, Paulette und Kalender-Girls. Wir berichteten.

Außerdem möchten wir unbedingt auf die ebenfalls am 6. März 2015 in der Stadtbücherei Gevelsberg stattfindene „Nacht der Bibliotheken“ aufmerksam machen. Eine sicherlich spannende und abenteuerliche Geschichte.

 


 Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Gevelsberg mit Zwei-Säulen Flüchtlingspolitik

Collage "Flüchtlinge" Linde Arndt

Collage „Flüchtlinge“ Linde Arndt

 

c-jacobi2015

Bürgermeister Claus Jacobi beim Neujahrsempfang 2015 Foto: Linde Arndt

[jpg] In seinem Neujahrsempfang hatte Bürgermeister Claus Jacobi ein Flüchtlingskonzept skizziert. Nun wurde ein paar Tage später im Ratssaal ein Runder-Tisch durchgeführt um dieses Flüchtlingskonzept zu verifizieren. Aufgerufen waren alle Gevelsberger, insbesondere die Vereine, Institutionen, Firmen, Zusammenschlüsse und jeder Einzelne.
Die Flüchtlingsproblematik ist vielschichtig aber auch widersprüchlich und lässt sich sicherlich nicht auf lokaler Ebene final lösen.
Bürgermeister Claus Jacobi möchte jedoch den Flüchtlingen den Zugang in Gevelsberg erleichtern.
Dabei geht er offensiv mit der Flüchtlingsproblematik um indem er ein Konzept entwickelt hat, was über die Pflichtaufgaben, die der Bund vorgibt, hinaus geht. Das Konzept stützt sich auf zwei Säulen.

Die erste Säule – Sprache

Sprache ist der Türöffner in jeder Gesellschaft. Wie kann man kommunizieren ohne eine gemeinsame Sprache? Es soll deutsche Städte geben, in deren Mauern auf der einen Seite Ingenieure waren, auf der anderen Seite gab es Firmen die verzweifelt Ingenieure suchten und nicht fanden. Die Ingenieure wurden abgeschoben und die Firmen suchten weiter. Erst bei späterer Durchsicht der Akten in der Ausländerbehörde, erkannte man den Fauxpas. Das System hatte keinen beruflichen Abgleich mit der Flüchtlings- oder Asylantendatei vorgesehen. Es geht aber nicht nur um Ingenieure, es geht um Handwerker, um Dienstleister oder Akademiker. Bedenkt man, dass Jahr für Jahr rund 150.000 hochqualifizierte Fachkräfte ins Ausland abwandern, dass unsere Gesellschaft zunehmend älter wird, ist dieser Zustand unhaltbar. Deutsch ist nun keine Weltsprache. Warum sollte sich ein Nigerianer mit deutsch rumplagen, wenn ihm doch mit seinem englisch die ganze Welt offen steht? Französisch und spanisch ist da noch eine bevorzugtere Sprache. Also sollten die Deutschen sich schon etwas mühen um die Leute zu halten.

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Melanie Beinert, VHS Foto: Linde Arndt

Bürgermeister Claus Jacobi hatte sich mit Melanie Beinert von der VHS kurz geschlossen, die einen individuellen Sprachkurs erarbeitete. Sprache erlernen indem der Einzelne im realen Leben die Sprache anwendet. So wird der Einkauf, der Schwimmbadbesuch oder der Elternabend in der Schule zu einem Spracherlebnis mit Erfolgsgarantie.
Es ist mehr was die Kommune Gevelsberg leistet – viel mehr. Und weil das so ist und weil dieses Mehr von Berlin nicht vorgesehen ist, benötigt Gevelsberg Spenden. Spenden die eine Investition in die Zukunft darstellen, die letztendlich einen Flüchtling zum Bleiben animiert, der einen Arbeitsplatz besetzt und Steuern und Versicherung bezahlt. Man könnte dies erst einmal so betrachten und dann aufhören. Sollen wir das? Nein, denn es ist ja noch ein menschlicher und sozialer Aspekt ausschlaggebend mit dem Gevelsberg eine adäquate Willkommenskultur ihr eigen nennen darf.

Die zweite Säule – Patenschaften

Erinnern wir uns was Flüchtlinge sind, so definiert die UNHCR wie folgt: „…die infolge von Ereignissen, die eingetreten sind….., und aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will……“
Es ist bittere Not, Armut und Gefahr für Leib und Leben, wenn man Bilder aus den Kriegs- oder Kriesengebieten dieser Welt ansieht. Menschen die sich tausende Kilometer auf den Weg machen, machen das nicht um ein paar Dollars mehr zu verdienen. Und davon sind 50 Millionen zur Zeit auf dem Weg. Und es werden täglich mehr. So registrierte man am 26. Januar 2015, 173 Menschen aus 31 Nationen in Gevelsberg. Die Bezirksregierung in Arnsberg hatte Gevelsberg 106 Menschen in 2014 zugewiesen. Für 2015 rechnet Gevelsberg mit mtl. 10-15 Zuweisungen. Für die Stadt Gevelsberg eine Herausforderung. Mittelfristig fehlt es zu aller erst an schnell verfügbarem Wohnraum. Aber es fehlt das kompetente Auftreten der Flüchtlinge/Asylanten, die ihre Interessen vorbringen. Wie denn, wenn es mit der Sprache nicht klappt? Hier kommen die Paten ins Spiel. Paten, die die Flüchtlinge/Asylanten an die Hand nehmen, sie motivieren, beraten oder Wege aufzeigen. Unterschiedliche Kulturen führen zu unterschiedlichen Problemen, die aber überwindbar sind. Claus Jacobi könnte sich schon vorstellen, wie eine syrische Familie aus Homs mit einer Gevelsberger Familie in Kino, Konzerte oder auch nur in einer Großstadt gemeinsam bummeln gehen. Anfangs wird das Ganze, sprachbedingt, noch ein bisschen holprig über die Bühne gehen, zunehmend werden sich jedoch Beziehungen finden, die auf ein gegenseitiges Lernen oder Erfahren heraus laufen. Ein Gewinn also.

Jasmin Breer, Stadt Gevelsberg Foto: (c) Linde Arndt

Jasmin Breer, Stadt Gevelsberg Foto: (c) Linde Arndt

Wer kann das aber? Im Grunde genommen jeder oder jede GevelsbergerIn, es braucht nicht einmal Mut. Im Hintergrund steht das neue Büro „Büro für Vielfalt und Zukunftschancen. Kontakt: 02332/771-280, jasmin.breer@stadtgevelsberg.de, mit Jasmin Breer und einer weiteren Kollegin in der Stadtverwaltung mit Rat und Tat zur Verfügung. Hier soll alles zusammenlaufen, die Patenschaften aber auch die Spenden. Bei den Spenden haben sich die „Taubenväter“ ins Zeug gelegt, indem sie mit Bürgermeister Claus Jacobi eine Spendenaktion „Gevelsberg gemeinsam“ ins Leben gerufen haben. Das Spendenkonto wird über Frau Breer geführt.

Stichwort Ehrenamt.
Viele Flüchtlinge kommen traumatisiert zu uns. Hier ist es erst einmal wichtig, dass diesen Menschen jemand zur Seite steht um die Verarbeitung des Erlebten anzustoßen. Auch dies gehört zur Patenschaft.

Zugänge zur Gesellschaft

Eindrucksvoll hat Anette Bußmann „ihren“ Intergarten gezeigt, an dem die „grünen Finger“ von mehreren Nationen Nutz- und Zierpflanzen zum wachsen gebracht haben. Stolz zeigen die Mitglieder dieses Garten ihre schön gewachsenen Pflanzen. Nicht minder stolz waren alle internationalen Teilnehmer im Garten von Bürgermeister Ckaus Jacobi, als so an die 10 Nationen sich gegenseitig bekochten.
Und sieht man einige auf der Straße oder in der Stadtverwaltung wieder, so erkennt man schon die Sicherheit mit der sie sich in ihrer neuen Heimat bewegen.

Integration

Integration ist die Zielvorstellung in einer sozialen Stadt wie Gevelsberg. Es ist ein Zustand aber auch ein Prozess des gegenseitigen Lernens und Verstehens. Am Ende dieses Prozesses steht eine andere Gesellschaft ohne die eigene gruppenbezogene Identität zu verlieren. In der Regel ist die Gesellschaft die diesen Prozess durch laufen hat, reicher geworden indem sie die kulturellen Eigenarten des anderen übernommen haben.

Nachbemerkungen

Dieser pragmatische Gevelsberger Ansatz sollte jedoch nicht von der Wirklichkeit des Flüchtlingsproblems ablenken. Denn tatsächlich stehen mangels Perspektiven, und ich meine essenzielle Perspektiven, potenziell eine Milliarde Afrikaner bereit, ihren Kontinent zu verlassen. Für sie ist der Norden das „Schlaraffenland“ welches ihr Überleben sichern könnte. Wenn der Norden das endlich kapieren würde und eine Einwanderungs-, Entwicklungshilfe oder Wirtschaftspolitik betreiben würde, könnte die weitere negative Entwicklung gestoppt werden. Nur die Zentralstaaten des Nordens denken in anderen Kategorien. Die Staaten des Nordens sind hochentwickelte Staaten, die gewaltige Überschüsse produzieren, die es gilt an den Mann zu bringen. Entwicklung der Kundenmärkte ist da ein nachrangiges Ziel.
Und gerade Deutschland ist und war da nicht gerade vorbildlich; bis heute wartet man seit Jahrzehnten noch auf ein Einwanderungsgesetz aus Berlin. Berlin lässt alles laufen und denkt, alles würde sich von alleine regeln.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Gevelsberg zeigt Verantwortung für seine Hauptschüler

Teilnehmer des Ausbildungspakt Geveslberg  Foto: Linde Arndt

Teilnehmer des Ausbildungspakt Geveslberg Foto: Linde Arndt

[jpg] Landauf, landab sieht man Städte die die Hauptschüler im Stich lassen. Sonntagsreden, Lippenbekenntnisse oder Absichtserklärungen hören die Hauptschüler in NRW aber auch in den anderen Bundesländern. Nicht so in Gevelsberg. Gevelsberg stellt sich der Verantwortung die sich mit dem Hauptschulabschluss seiner SchülerInnen ergibt. Lösungen der Vernunft, die die heimischen SchülerInnen einer Ausbildung zu führt und auf der anderen Seite der heimischen Wirtschaft die dringend benötigten Kräfte zur Ausbildung überlässt. Es ist an und für sich ganz leicht, man muss nur miteinander reden, muss Türen öffnen und Menschen zusammen führen.

Bürgermeister Claus Jacobi versteht sich als Türöffner mit Überzeugung; denn er ist überzeugt mit diesem Weg können alle Beteiligten nur gewinnen.

Ausbildungspaktübergabe  Foto + Collage: Linde Arndt

Ausbildungspaktübergabe Foto + Collage: Linde Arndt

Der Ausbildungspakt ist das Werkzeug erster Wahl womit man den AbgängerInnen der Hauptschule Gevelsberg eine Ausbildungschance bieten will. Bürgermeister Jacobi hat sich auf den Weg gemacht und hat alle Beteiligten, wie Job Agentur, zahlreiche Arbeitgeber, Handwerkskammer Dortmund, VHS, SIHK, Bundesagentur für Arbeit und die Hauptschule mit ihren  Lehrern und Schülern an einen Tisch gebracht. Heraus kam ein verbindlicher Vertrag der zwischen der Stadt Gevelsberg, der Hauptschule, den SchülerInnen und den Eltern geschlossen wird – der Ausbildungspaktvertrag. Die Bedingungen für alle Beteiligten wurden gemeinsam erarbeitet und in diesen Vertrag eingebracht.

Dieser Vertrag verpflichtet die Stadt Gevelsberg dem Schüler/der Schülerin eine Ausbildungsstelle zu besorgen, wenn bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt werden.

So müssen Deutsch und Mathematik befriedigend sein, die restlichen Fächer sollten im Durchschnitt ein befriedigend erbringen. Und es sollte kein mangelhaft im Zeugnis auftauchen. Im sozialen Bereich sollte ein gutes bis sehr gutes Verhalten vorherrschen und 150 Sozialstunden sollten ehrenamtlich erbracht werden. Dokumentiert wird dies alles durch Jobpass. Es sind Anforderungen, die ohne große Probleme erreicht werden können.

Band  Foto: Linde Arndt

Band „Folger“   Foto: Linde Arndt

Und so kamen die Schüler der Klassen 9a und 9b in das Gevelsberger Rathaus um ihren Ausbildungspaktvertrag von Bürgermeister Claus Jacobi ausgehändigt zu bekommen.

Es sollte auch etwas feierlich werden und wurde es auch. Die Band „Folger“ unterhielt die anwesenden Eltern und Schüler.

Anwesend waren auch die Klassenlehrerinnen Frau Siringhaus (9a) und Frau Weide (9b), Schulleiter Herr Hillebrand und die kommissarische Schulleitung Frau Oberwinter.  Frau Katja Heck, Agentur für Arbeit Hagen, Frau Annette Tilsner, Märkischer Arbeitgeberverband, Herr Peter Frese, SIHK Hagen und Herr Frank Flörecke, Handwerkskammer Dortmund.

Als positives Beispiel wurde Marie-Therese Rutz vorgestellt, die ehemals  als Ausbildungspaktschülerin erfolgreich eine Ausbildung als Hotelfachfrau im Gevelsberger Hotel „Alte Redaktion“ in diesem Jahr abgeschlossen hat.

Mehrere SchülerInnen zeigten mir strahlend ihre Ausbildungspaktverträge und sahen sich auf einem guten Weg. Auch die Eltern fanden ihre Kinder in einer guten Situation die ihnen beste Chancen eröffnet.

In Gevelsberg laufen die Uhren eben anders, pragmatischer und an den Bedürfnissen der Menschen orientiert.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Mondscheinbummel am 30. November in der Gevelsberger Innenstadt

[gev]   In stimmungsvoller Atmosphäre bis 22 Uhr einkaufen 
Am Freitag, 30. November, findet der beliebte Gevelsberger Mondscheinbummel statt. Die Geschäfte der Innenstadt laden dann wieder alle Kunden zum stressfreien Einkaufen bis 22 Uhr ein. Schöne Tradition ist es mittlerweile, dass viele Geschäftsinhaber den Abend nutzen, ihren Kunden einmal eine besondere Atmosphäre zu bieten, zum Beispiel bei einer Tasse Glühwein, einem Glas Sekt oder einer kleinen Leckerei.
Den festlichen Rahmen wird – wie auch schon in den Vorjahren – der Windlichterpfad durch die gesamte Mittelstraße bilden.  

Viele Innenstadtbesucher werden an diesem Abend erstmals in diesem Jahr die Weihnachtsbeleuchtung betrachten können, welche bereits am Montag, 26. November eingeschaltet wird. 


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  Ein besonderes Glanzlicht bieten die 24 über die gesamte Mittelstraße verteilten Lichtstelen. Diese sollen ab dem Mondscheinbummel und noch einige Tage danach in Blau erstrahlen und somit die Innenstadt in der Stadtfarbe erleuchten. "City in blue" ist der treffende Titel für die Aktion. 

Am Buteraplatz vor der VHS wird ein Lichterfeld aus Feuertöpfen den Platz in ein besonderes Ambiente verwandeln. Zwischen 18.00 und circa 19.00 Uhr werden hier zwei Showeinheiten von Licht- und Feuerjongleuren geboten. Zwei weitere Showeinlagen wird es dann circa zwischen 20.00 und 21.00  Uhr in der Fußgängerzone geben.

Ebenfalls in der Fußgängerzone bringt sich die Gleichstellungsstelle der Stadt Gevelsberg mit einem Mondscheincafé zugunsten gewaltgefährdeter Frauen in das Programm ein. Bei Lichterschein werden hier informative Gespräche und Aktionen angeboten. Daneben können sich alle Besucher an Glühwein, türkischem Tee und Gebäck erfreuen. Zwischen 19 und 20 Uhr findet ein spezieller Aktions- und Infoblock statt. 

In direkter Nähe zum Stand der Gleichstellungsstelle wird zwischen 19 und 21 Uhr Livemusik der Jazzpiraten zu hören sein. 

Veranstalter des Mondscheinbummels ist ProCity Gevelsberg, unterstützt von seinen Citymanagement-Partnern AVU, Sparkasse Gevelsberg und Stadt Gevelsberg.