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Fair Play im Ennepetaler Bürgermeisterwahlkampf geht anders

[jpg] Am 27. Mai 2015 tagte der Aufsichtsrat der Kluterthöhle & Freizeit Verwaltungs- und Betriebs-GmbH & Co. KG in nichtöffentlicher Sitzung. Während dieser Sitzung stellte der FWE Stadtrat Volker Imlau den Antrag den Geoparkstützpunkt im Haus Ennepetal ein zu Hause zu geben. Stadtrat Imlau hatte von Stefan Voigt erfahren, dass dieser das „Geopark-Center“ nach Ennepetal geholt hatte. Für den Stadtrat Imlau war klar, die freistehenden Räumlichkeiten des ehemaligen ETC zu nutzen, zumal dadurch noch ein touristischer Effekt entstehen würde. Da dieser Antrag im nichtöffentlichen Bereich des Aufsichtsrates der Kluterthöhle & Freizeit Verwaltungs- und Betriebs-GmbH & Co. KG gestellt wurde, konnte und sollte dieser Antrag auch hier zuerst bearbeitet und weiter verfolgt werden. Auf dieser Sitzung war auch die Stadträtin Anita Schöneberg (SPD), die auch Bürgermeisterkandidatin der SPD ist, anwesend.

Am 11. Juni 2015 stellte Anita Schöneberg (SPD) einen öffentlichen fast gleichlautenden Antrag im Rat der Stadt Ennepetal für eine der nächsten Sitzung beim Bürgermeister.

Volker Imlau Foto: (c) Linde Arndt

Volker Imlau Foto: (c) Linde Arndt

„Es kann nicht sein, wenn Nichtöffentlichkeit vereinbart wurde, einige Mitglieder dieses Gremiums sich anmaßen diese Vereinbarung zu brechen,“ so der Stadtrat Volker Imlau (FWE). Weiter monierte Volker Imlau, dass Frau Schöneberg (SPD), weil Wahlkampf wäre, gnadenlos die politischen Ideen und nichtöffentlichen Anträge abkupfern darf, so der Stadtrat der FWE. Zumal die FWE in einer Kooperation mit anderen Parteien selbst eine Bürgermeisterkandidatin unterstützt.

Anita Schöneberg  Foto: (c) Linde Arndt

Anita Schöneberg Foto: (c) Linde Arndt

Unsere Redaktion hat die Stadträtin Anita Schöneberg (SPD) um eine telefonische Stellungnahme gebeten. Frau Schöneberg (SPD) bestritt den zeitlichen Zusammenhang und merkte an. Sie selber war mit dem Höhlenforscher Stefan Voigt schon vor der Sitzung im Gespräch gewesen, dieser Antrag wäre die Reaktion auf dieses Gespräch. Das von Frau Schöneberg (SPD) zitierte Gespräch fand im Rahmen der „SPD vor Ort“ am 1.6.2015 statt.

Anzumerken bleibt, dass der Aufsichtsrat der Kluterthöhle & Freizeit Verwaltungs- und Betriebs-GmbH & Co. KG in nichtöffentlicher Sitzung schon am 27. Mai  tagte und damit eindeutig vor dem Antrag der SPD.

Es gibt Regeln beim Bürgermeisterwahlkampf, darüber hinaus gibt es ungeschriebene Regeln die man unter Fair Play findet. Ob das als  Fair Play bezeichnet werden kann, sollte man ggf. bezweifeln. Und was einen  evtl. Geheimnisverrat betrifft, dafür konnten die ermittelten Informationen nicht zweifelsfrei verdichtet werden.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.



Wir können nur billig und peinlich sein


Der erste Teckel im April 2013

[jpg] Am Sonntag war es wieder soweit. Der Teckel würde am 7. April sicher pünktlich an dem Haltepunkt Klutert eintreffen. Wir ahnten schon einiges, was die Ennepetaler Stadtverwaltung alles anrichten würde. Auf dem ALDI Parkplatz stand ein normaler VER Bus mit der Anzeige „Sonderfahrt“ und einem bedruckten DIN A4 Blatt mit dem Aufdruck „Stadtrundfahrt“ an der Fensterscheibe. Der Bus mit „Mein Ennepetal“ hatte wahrscheinlich am Sonntag frei und fuhr in Düsseldorf. Es saßen schon Fahrgäste im Bus die aber aus Ennepetal waren. Zurück zum Haltepunkt, wo der Teckel inzwischen angekommen war. Hier sprang von dem WAZ Konzern schon Carmen Thomaschewski rum, die anscheinend nur wegen des Teckels und der Busfahrt gekommen war. Es sollte wohl ein PR Artikel für die Stadt geschrieben werden.

Die Bretterbude die seit 2009 immer wieder auf dem Bahnsteig abgelegt wurde ist nicht mehr, dafür müssen die Fahrgäste über die Straße in ein Büro, indem was auch immer geschieht. Es kam also wie es kommen musste, als der Teckel gedreht hatte stiegen dann auch nur vereinzelnd Gäste aus. Von den 4 – 5 Gästen die ausstiegen kamen, ganz gezielt welche nach Ennepetal um die Kluterhöhle zu besichtigen, was EN-Mosaik nach Befragung mitgeteilt wurde. Und so fuhren die restlichen Gäste in dem prall gefüllten Teckel wieder zurück.

Was haben die Gäste nun mit bekommen? Das Ennepetal nicht gerade gastfreundlich ist, ist inzwischen über die Kreisgrenze hinreichend bekannt. Das Ennepetal alles tun würde um sein Image zu verschlechtern ist auch so ziemlich Jedem bekannt.

Wir sind eine reiche Stadt mit wirtschaftlichen Weltmarktführern und kommen aus dem Improvisieren nicht heraus.
Die Kennzeichnung wo es zum Industriemuseum geht, war ziemlich winzig auf der anderen Straßenseite aufgebaut.
Die Dame, die das Büro betreuen sollte, verschwand dann auch als der Teckel wieder fuhr. Was sollte sie auch anders tun, wenn sich niemand für sie interessierte?
Nun denn.
Wer ist nur auf den Gedanken gekommen, Infobereiche über eine Straße zu verlegen?
 
Führungslos unterwegs

Sonderbarer Sonderbus
  Wer ist auf den Gedanken gekommen, bei der Busfahrt nicht den Ennepetaler Bus anzufordern, war der Termin nicht bekannt? Wo war die PR auf dem Bahnsteig um die Gäste auf etwas besonderes einzustimmen?

Warum ist man nicht an die WR/WP von der WAZ herangetreten die sich doch immer wieder durch PR Artikel für die Stadt hervor tut?

Wenn man sich das ganze Treiben ansieht, fehlte nur ein Schild für die Gäste auf dem Bahnsteig: Geht nach Hause, wir wollen unter uns sein!

Die Ennepetaler Personalkosten sind 40 – 50% höher als in anderen vergleichbaren Städten und dann solch eine grottenschlechte Leistung. Wobei der Haushalt der Stadt Ennepetal auch so um die 30 – 40% höher ist als in anderen Städten. In der Wirtschaft wären nach diesem Sonntag einige Köpfe gerollt. In Ennepetal gucken die städtischen Mitarbeiten bei solchen Aktionen nicht mal beim täglich Geldzählen von ihren Geldscheinen auf. Vor 4 Jahren eine gammelige Bretterbude hinstellen, mit ein paar Flyer auszustatten die jemand unter die Leute bringen sollte, ist bei 1 Euro Jobbern sicher in Ordnung aber doch nicht bei solch hoch bezahlen Mitarbeitern der Stadt Ennepetal. Obwohl nach Aussage der Dame von der Kluterthöhle, die die Gäste betreuen sollte, die Bretterbude mehr frequentiert wurde, da alle daran vorbei mussten und die Flyer auf sich aufmerksam machten. Jetzt käme kaum einer über die Straße.

Sind das die sogenannten Ennepetaler Wege die der erste Beigeordnete Kaltenbach dem WAZ Konzern Blättern in den Block diktierte: Wir können nur billig und peinlich! Niveau ist bei uns aus.

Ok, vor 4 Jahren hat die Stadt dieses Provisorium Bretterbude geschaffen. Nur ist es denn nicht normal wenn die Stadt das Provisorium weiter entwickelt hätte, um potenzielle Touristen, Neubürger oder gar Einzelhändler für sich einzunehmen? Nein, nicht für Ennepetal.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

[Alle Fotos © Linde Arndt]

 

Wir können mehr und wollen dieses auch

  [jpg] NRW hat den 2. oder 3. Platz bei den gelisteten Urlaubsländern Deutschlands. Selbstbewusst definieren Minister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MBV) Harry K. Voigtsberger , Landrat des Kreises Lippe-Detmold Friedel Heuwinkel und Frau Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin Tourismus NRW e.V.:Wir wollen die Nummer 1 auf dem Touristikmarkt in Deutschland werden.

Das Thema heißt Diversifikation oder auch Vielfältigkeit. Und diese Vielfältigkeit bringt die Spannung zwischen der Nachfrage und dem Angebot bei Konsumenten und Produzenten, von was auch immer.

Kein Land in Deutschland steht so für Vielfältigkeit wie NRW, also hier eine Strategie zu entwickeln ist sicher eine Fingerübung für alle Beteiligten. Aber, und das gilt auch, kein Land steht so sehr auf provinziellen Mief wie NRW. Da „kämpfen“ Städte, ja ganze Regionen um den ersten Platz wo es gar nicht um Plätze geht. Beispiel: Rheinland und Westfalen. Die Zusammenarbeit dieser Landesteile gestaltete sich immer sehr schwierig und wenn man gar die Lippischen hinzunahm, konnte man dies nur mit Psychopharmaka aushalten. Dies gilt aber nur auf der Ebene der Entscheider die diese Animositäten, die aus den Unterschiedlichkeiten entstanden sind, auch immer befeuerten. Tatsächlich konnten und können jedoch die unterschiedlichen Einwohner von NRW bestens mit der Vielfältigkeit ihres Landes umgehen. Nein, sie gehen nicht nur damit um, die Einwohner leben und lieben diese Vielfältigkeit.

Und so hat sich die Tourismus NRW aufgemacht eine Strategie für die touristische Vermarktung NRW zu erarbeiten. Herausgekommen ist ein erstes Ergebnis,die Freischaltung des Internetportals http://www.dein-nrw.de durch Minister Voigtsberger im Intercontinental Düsseldorf.

Das war aber noch nicht alles. So ist es der Tourismus NRW vorzüglich gelungen eine schlüssige Markenstrategie unter einer Dachmarke zu erarbeiten.

                     
Dachmarke   Produktmarke "Gesund"

Sieben Produkte wurden für den Tourismus erarbeitet: Aktiv, Business, Events, Genuss, Gesund, Kultur und Städte. Unter diesen sieben Produkten sollen für den Besucher oder den Gast Pakete geschnürt werden die sein Hier-Sein erleichtern sollen. Von dem Hotel- bis zum Freizeitangebot soll er alles finden, er braucht nur einen „Klick“ zu machen und sich sodann in das „Abenteuer NRW“ zu begeben. Er soll sich um nichts mehr sorgen müssen. Ob nun ein Ort für ein Meeting gesucht wird oder eine landschaftlich schöne Strecke zum Trekking, für alles soll Bestens gesorgt werden. Aber, es war ja nur ein Kick-Off im Düsseldorfer Conti, bis Mitte 2012 sollen die restlichen und damit letzten Bauteile dieser Strategie eingegliedert werden. Solch eine Marketingstrategie kann man als Strategie wie aus einem Guss bezeichnen, wobei dies erst die Marken sein können; denn eine Marketingstrategie ist niemals fertig, es werden durch die unterschiedlichen Feedbacks immer wieder Korrekturen notwendig sein. Es müssen noch Bauteile auf den Weg gebracht werden, wie ein belastbares Qualitätsmanagement hinsichtlich der Anforderung an die Destinations. Auch müssen noch Gespräche geführt und was noch wichtiger ist die notwendige Überzeugungsarbeit geleistet werden. Vieles ist auf den Weg gebracht worden und einiges muss noch angestoßen werden. Die Ziele sind definiert der Weg muss "nur" noch gegangen werden.

Wir sind ein herausragendes Urlaubsland welches seine Vorzüge in Marken jetzt bündelt, so Minister Voigtsberger. Und Landrat Heuwinkel spricht von den vielen Akteuren die bei der Erstellung der Marketingstrategie der Touristik NRW zuarbeiten.

Frau Dr. Döll-König setzt den Masterplan mittels der neuen Internetplatform schon um. Erlebnisversprechen werden in den neuen Produktlinien erstellt. Die Landesmarken werden auf regionale Marken heruntergebrochen. Und von der Region geht es auf die lokale Ebene. Kompentenzen werden gebündelt und neue Netzwerke erstellt.

Problematisch war und ist es bei der Definition der Zielgruppen und der Preissegmente. Das Problem: Entweder ganz teuer oder ganz billig, die Abstufungen gibt es nur noch unzureichend.

          
              v.l.: Frau Dr. Döll-König / Minister Voigtsberger. /Landrat Heuwinkel                      Fotos: © Linde Arndt  

Döll-König: Wir denken vom Kunden aus um eine erfolgreiche Marke zu installieren. „Wir sind anders“, wir bekennen uns zu unseren Stärken wie:

 

  • authentisch

  • überraschend

  • kraftvoll

 zu sein.

Der Zukunftsforscher Andreas Reiter aus Wien plädierte für einen offensiven Aufbau des Managements. Man sollte die gesellschaftlichen Themen aufnehmen und mit diesen die Themenführerschaft einnehmen. Denn letztendlich hängt am Erfolgsfaktor eine Erlebnisökonomie die man regional installieren kann. Gast und Gastgeber sollten in der Strategie eine Wertegemeinschaft bilden. Der Fremde (Gast) ist ein Einheimischer auf Zeit.

   

Letztendlich geht es doch um Folgendes: NRW zu leben, heißt das Andere zu leben und das Andere muss sichtbar und attraktiv sein. Und zwar so attraktiv, dass es ein Angebot darstellt welches man nicht ausschlagen kann. Wie sagte Oscar Wilde so schön: Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden.

Ich denke Oscar Wilde wäre mit NRW vollauf zufrieden.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Düsseldorf

 

Ennepetals Besucher sind schon unerschrocken und schmerzfrei

 

[jpg] Heute am Sonntag, dem 7. August hatten wir uns vorgenommen einmal den Weg vom Industriemuseum zum Bahnhof Klutert zu finden. Da Ennepetaler Organisatoren vom Grunde aus mit einer Schreib- und Leseschwäche ausgestattet sein müssen, gibt es keine Hinweisschilder von x nach y außer einem Hinweis oberhalb des Teckel Halteplatzschildes "Ennepetal-Kluterthöhle", was beim Ausstieg der Ankommenden rasch übersehen werden kann.

Man geht einfach davon aus, wenn wir (Organisatoren) den Weg kennen, müssen das auch alle anderen Besucher kennen. Interessant sind auch immer wieder die Gespräche die in diesem Zusammenhang geführt werden können.

Als Journalist bekommt man mit wo dem Einzelnen der Schuh drückt; man verliert damit die Bodenhaftung nicht. 

Wie üblich stand am Bahnsteig Kluterthöhle die provisorische Box da. Diesmal war die Box vollbeladen mit Flyern die die Stadtverwaltung Ennepetal so zu bieten hat und die Infobox war wieder mit der Ennepetaler Flagge beflaggt.

Als wir vor der Infobox standen suchten wir vergeblich den Weg zum Industriemuseum. Wir wussten zwar als Einheimische wo dieser lag, aber wie sollte es einem Auswärtigen ergehen?

 
Auf zur Höhle

Kurz darauf fragten wir ein Paar die aus der Höhle kamen, ob sie wüssten wie wir zum Industriemuseum kämen. Das Paar konnte uns dies nicht sagen und als sie hörten, dass im Industriemuseum geschmiedet würde, waren sie ganz Ohr. Aber sie wollten nunmehr wieder nach Hause.
  Nun weiter zum Industriemuseum um dort den Weg zu suchen. Dort fanden wir den Weg auch nur durch Zufall als wir uns mit den Rotkreuzlern unterhielten. Wir gingen den Weg bis zum Bahnhof, wo nun mehr der Teckel eintraf.

 
Ankunft in Ennepetal
  So an die 40 Leute entstiegen ihm und so an die 10 Leute stiegen wieder ein. Die meisten Leute kamen von der Höhle. Warum? Klar, das die junge Dame in der Infobox zuerst den Weg zur Höhle anpries, denn sie wurde ja auch von der Höhle geschickt. Und die Besucherstatistik der Höhle sollte sicher aufgebessert werden. Was mich jedoch störte, bis heute hat es noch nicht geklappt eine einfache und informative Wegbeschreibung zum und vom Industriemuseum bei der Teckelveranstaltung aufzuhängen. Na ja, warum auch. Ennepetaler wissen ja eh wo das Industriemuseum ist, was müssen das auch noch Gäste wissen.

Trotz unbeständiger Witterung müssen jedoch so um die 500 Zuschauer zum Industriemuseum gefunden haben. Der Teckel wiederum hatte so an die 200 Besucher gebracht von denen jedoch die Hälfte mit dem Pkw zurück fuhr. Warum? Weil die Informationen über weitergehende Veranstaltungen nicht hinreichend aufbereitet wurden. So weit zum professionellen Tourismus, den ja die 14 Millionen Truppe haben möchte. Unser Ankündigungsbürgermeister hatte zumindest von einem kompetenten und professionellen Tourismus gesprochen.

Nun zu den Gesprächen, die ich so geführt habe.

Stichwort: Kinoveranstaltung am 29. Juli 2011 vor dem Sparkassengebäude

Das Gespräch geriet zu einer kleinen Debatte bei der zuweilen 5 Personen teilnahmen.

 Hier wurde der alte Film (Schwarz/Weiß)  bemängelt, der keinen interessierte, warum man hier keinen richtigen „Renner“ genommen hätte. Und wenn solch ein alter Western, warum man nicht das Umfeld, also die Fußgängerzone, dann auch westernmäßig dekoriert hätte. Man hätte Luftgewehrschießen aufbauen können oder die daheim gebliebenen Jugendlichen hätten eine Westernstadt in der Fuzo aufbauen können. Dann wurden die zur Auswahl stehenden Filme bemängelt, die relativ unbekannt gewesen waren. Und als letztes fand man das Angebot der Einzelhändler mehr als lächerlich.  
Unsere Karbolmäusken

Dieses hätte bei einem vertretbaren Aufwand ausgeweitet werden können. Das Argument, wir haben kein Geld,  wollten meine Gesprächspartner nicht gelten lassen; denn, so das Argument, es wird schon zu viel Geld für unnützes durch die Parteien und die Stadtverwaltung verpulvert.

Stichwort: Bürgermeisterlauf am 28.August 2011

Im Café des Industriemuseums kam ich bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch mit dem Thema Bürgermeisterlauf. Die Anwesenden fanden kein Verständnis dafür, dass nunmehr für diesen Lauf Startgeld bezahlt werden muss. Denn, so ihr Argument, die Läufer sind doch alle auch Werbeträger für die Stadt Ennepetal. Und es ist erst der 5. Lauf der sicher noch nicht so viele Teilnehmer haben wird wie anderen Läufe im Gebiet die einen größeren Bekanntheitsgrad haben. Am Anfang solcher Events ist eben sehr viel ehrenamtlicher Aufwand notwendig, um aber letztendlich einen größeren ( ein paar tausend Teilnehmer ) Event zu bekommen. Und der Aufwand bei diesem Lauf hält sich doch noch in Grenzen. Recht haben die Läufer. Aber durch das Startgeld will man sicher bestimmte Leute vom Lauf fern halten. Für einen Hartz IV Empfänger sind 4,– respektive 15,– Euro viel, sehr viel Geld.

Es grummelt in Ennepetal wie auch in anderen Städten. Nur in Ennepetal kommt noch eines hinzu. Die einzelnen Menschen scheinen schon längst aufgegeben zu haben.  Dass sie trotz allem noch einzelne Veranstaltungen besuchen ist ihnen schwer anzukreiden, vielleicht läuft in Ennepetal alles unter Schmerzfreiheit, wenn der Ennepetaler trotz und gerade allem seine Kulturstätten besucht. Die 14 Millionen Truppe vermag den einzelnen  jedoch bewusst nicht hinter der Ofenbank hervor zu locken.


Gute Gespräche im Industriemuseum
  Und so ging der Tag zu Ende mit guten Gesprächen, bei guten aber etwas kalter Witterung. Die Bratwürste und der Kuchen im Industriemuseum waren verkauft, wobei die auswärtigen Ennepetal Besucher nichts von Speis´und Trank im Industriemuseum wussten.

Als ich nach Hause fuhr um dort meine letzten Artikel für diese Woche zu schreiben, dachte ich an dieses Ennepetal wo die Bewohner fast alle irgendwie abwesend sind.

  Spricht man mit den Einwohnern so erfährt man genau wie in anderen Städten Impulse und Gedanken ohne Ende. Man kann sie nicht alle umsetzen, aber sie haben es zumindest verdient das sich jemand damit befasst.

Es mutet komisch an, wenn man mental erfahren muss, dass Ennepetal nicht seinen Einwohnern gehört, sondern einer kleinen Clique von  „Privilegierten“ .

Vielleicht sollten die Einwohner sich ihre Stadt wieder mittels Intervention zurück holen – sie gehört ihnen doch. Die 14 Millionen Truppe hat doch nur die Funktion des Hausmeisters.

Fotos: EN-Mosaik Pool

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Ja, ja, ich liebe mein schönes Ennepetal

[jpg] Einige Sachen legen wir uns hier in der Redaktion auf Wiedervorlage. So war der Teckel mit seinem Ennepetaler Bahnhof „Kluterthöhle“ dran. Wir waren damals knapp ein Jahr journalistisch vor Ort tätig und mussten uns immer wieder sagen lassen wie schön Ennepetal ist. Aber, und das war das wesentliche,  vielerorts fand man Ennepetal eben nicht so schön. Wir gingen damals los um die Diskrepanz dieser Aussage zu überprüfen.  Einer dieser Fundorte war die monatliche Teckelfahrt am Bahnhof Kluterthöhle. Da kamen die Fahrgäste von auswärts und mussten auf dem Bahnsteig sitzen

                  
 

Gäste am Bahnhof Kluterthöhle 2009                                                                                      Foto: Linde Arndt

 

Aufgrund unseres Artikels, als auch anderweitiger, baute die Stadt aus Deckenpanele eine provisorische „Bude“, packte überflüssige oder flüssige Flyer auf einen Tresen und stellte Personal in diese Hütte. 2 mal kam auch ein Wagen mit Kaffee und Brezeln aber auch mit dem damaligen Bürgermeisterkandidaten Wiggenhagen. Es war alles mehr als improvisiert. Nun sollte man meinen 2009, 2010 und 2011 hätten eine dauerhafte und ansprechende Lösung erbracht. Weit gefehlt! Die „Bude“ gibt es immer noch, die Flyer sind etwas weniger geworden und es flatterte eine lieblose Ennepetaler Flagge unter der Auslage. In den drei Jahren hat man es jedoch zu einer Sitzbank gebracht, auf der eine Familie schon sitzen kann. Toll! Am 4. Juli kamen, so wie man mir versicherte so an die 80 Besucher mit dem Teckel an.
Für diese Besucher lagen eine Wanderkarte (CDU) der Stadt und eine Wanderkarte (SPD) des Verkehrsvereins aus. Warum CDU und SPD Wanderkarte? Nun, beide Karten habe ich werden gesehen und will das mal erläutern.

                     

Die ältere Wanderkarte ist aus dem Jahre 2010 und ist vom Verkehrsverein in der Stadt Ennepetal e. V. heraus gebracht worden. Die Vorsitzende des Verkehrsvereins ist Anita Schöneberg und ist in der SPD. Die Wanderkarte selber hat aber Martin Moik erwandert und Hintergründe ( Einkehrmöglichkeiten ) gesammelt; und das in mehreren Jahren. Es ist ein kleines aber auch liebenswertes Wanderheft.

Sie ahnen was jetzt kommt.
Die Stadtverwaltung Ennepetal entdeckte auf einmal den Tourismus. Die erste Idee war eine Wanderkarte zu erstellen. Was lag da näher als mit dem Verleger des bereits vorher  erwähnten Wanderheftes, dem Verkehrsvereins, zu sprechen und eine Zusammenarbeit anzustreben. Offensichtlich ging dies jedoch für den unparteiischen Wilhelm Wiggenhagen , der von der CDU aufgestellt wurde, zu weit. Es musste ein neues Wanderheft her, jetzt allerdings mit einem Grußwort von Wilhelm Wiggenhagen. Dieses Wanderheft wurde dann 2011, also ein Jahr später, bei der Familie Brinkmann (CDU) Gut Braband vorgestellt.

    Kopfschüttelnd haben dies viele Ennepetaler zur Kenntnis genommen. Auf der einen Seite wird immer die sachliche Zusammenarbeit über die Parteigrenzen gefordert und auf der anderen Seite wird diese Forderung sofort konterkariert. Diese bigotte Verhalten färbt natürlich ab und ist nicht dazu angetan Sympathiewerte aufzubauen. Denn gerade die dieses Verhalten an den Tag legen finden, IHR, Ennepetal so schön. Es macht schon nachdenklich.

Was wir jedoch noch weiter sehen, es laufen die Gäste immer noch querfeldein. Es sind immer noch hässliche Unfallstellen am Bahnhof. Und der Bahnhof hat sein morbides und unfreundliches Flair behalten. Es ist einfach nichts weiter entwickelt worden. Es ist eine arme, wenn nicht sogar, armselige Stadt die dort ihre Gäste empfängt.

Nun sollte das Industriemuseum eingebunden werden und den Gästen zur Verfügung stehen. Wenn der Teckel kommt, ist das Industriemuseum auch auf. Nur wie soll das funktionieren wenn noch nicht einmal ein Blatt zur Verfügung steht auf dem kurzerhand der Weg zum Industriemuseum beschrieben wird. Sicher, es hängt eine Tafel mit Beschreibung über dem Bahnhofschild, aber sollen die Besucher sich dieses Schild abmachen?

         Und so haben wir uns nicht gewundert als wir im Industriemuseum nur sehr wenig Besucher zu verzeichnen waren.

Da mühen sich die Leute unentgeltlich an allen Orten, ohne die notwendige Achtung.

Was nützt es wenn sich ein ehrenamtlicher sich acht Stunden um Ennepetal müht, wenn die 14 Millionen Truppe nicht ihre notwendige Arbeit macht.

Das Marketing für die Stadt ist bei der Wirtschaftsförderung angesiedelt. Und die haben augenscheinlich schlampig gearbeitet.

     

Wenn Wilhelm Wiggenhagen nicht das Amt des Bürgermeisters ausfüllen will, so soll er das doch bitte sagen. Er kann sich ja mit seiner 14 Millionen Truppe auf die Pflichtaufgaben besinnen, den Rest können die Bewohner selber machen.

Aber den Ennepetalern vorzumachen, es wäre alles organisiert dies sollte aber der Boss der 14 Millionen Truppe unterlassen.

Übrigens haben wir auch einige Gäste angesprochen und befragt. Sicher können sie sich denken was die von Ennepetal halten.

Eine junge Ennepetalerin gab uns umunwunden an, sie wollen wenn sie mit der Schule fertig ist, Ennepetal für immer verlassen. Ihre Aussage: Mich hält hier nichts.

Damit ist die Zielvorstellung der Wirtschaftsförderung wohl aufgegangen.

   
     

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal 

 

Fotos: Linde Arndt

Tagestourismus – das neue Zauberwort für Ennepetal und den Ennepe-Ruhr-Kreis?

[la] Es war der erste runde Tisch in Sachen "Tourismus in Ennepetal" und wieder einmal wurde durch die hohe Teilnehmerzahl (an die 80 Anwesende) dokumentiert, wie wichtig es vielen Ennepetalern ist, sich mit in die Gestaltung ihres Heimat- oder Wohnortes einzubringen.

           

Wenn es zunächst einmal auch nur eine erste zaghafte Erörterung verschiedener Möglichkeiten gab, was man innerhalb Ennepetals unternehmen könnte um in der Außendarstellung attraktiver und nachhaltiger Menschen aus anderen Orten auf sich aufmerksam zu machen, so zeigten die vielen Vorschläge und die rege Beteiligung doch, dass es lohnenswert sein könnte, sich "endlich" mit dem Thema intensiv auseinander zu setzen. denn seit Jahren wurde gerade das Thema Tourismus immer wieder  angeschnitten um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden.

Nun könnte es ein neuer Anfang sein.

Was wäre da ein besserer Start als das Kulturhauptstadtjahr 2010, dass durch die Vernetzung des Ruhrgebietes und die Städte des  Ennepe-Ruhr-Kreises sowieso schon eine Begegnung und einen Austausch mit anderen fördert, die hier schon ihre Erfahrungen gemacht und daraus gelernt haben. Auch haben wir gerade bei den bisherigen Veranstaltungen, sowohl von der Eröffnung in Essen, als auch den bisher erfolgten Aktivitäten in anderen Städten lernen können, was eine gut durchorganisierte und perfekte Planung und Öffentlichkeitsarbeit ist, um den Tourismus anzukurbeln.

Beispiele gibt es mannigfach und wir sind – auf Grund unserer bisherigen Erfahrungen – auch gerne bereit, diese auf Wunsch an entsprechende Arbeitskreise oder Persönlichkeiten, die sich in Zukunft mit der Planung "Tourismus" für Ennepetal beschäftigen werden, weiter zu geben, so fern ernsthafte Absichten dahinter stehen.

Einziger Wermutstropfen ist, dass wir in unserer Stadt erst jetzt richtig aktiv werden. Es ist viel Zeit ungenutzt vergangen, denn auch die Macher von RUHR2010 sind nicht erst im letzten Jahr mit den Planungen und Vorbereitungen angefangen, sondern haben diesen Riesenevent step by step aufgebaut.

Und so sollte es auch für Ennepetal step by step, aber trotzdem mit vollem Elan angegangen werden. Es ist vielleicht unsere letzte Chance, endlich unsere Ressourcen zu nutzen und Kapital daraus zu ziehen. Ennepetal hat genug Ansätze – und nicht nur die schöne Landschaft und die Höhle – aber es muss planvoll nach draussen getragen werden. Erst müssen wir etwas konsequent und gut überlegt aufbauen und dann gezielt die Welt (ist mein Ernst – nicht vermessen gemeint) darüber informieren, was es bei uns alles gibt.

Gestern waren genug Bereitwillige da und es kann zunächst nicht mehr als ein zaghafter Anfang sein. Allerdings sollten die Termine zwischen den einzelnen Treffen gut ausgewogen gewählt werden. Und es wird besonders darauf ankommen das Globale dabei im Auge zu behalten und die Spreu so bald wie möglich vom Weizen zu trennen.

Denn nichts wäre schädlicher, als eine Gruppe von Mitwirkenden anzusiedeln, wo jeder im Grunde nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und wo sich der Zentralgedanke recht schnell zersplittert und zu keiner guten Lösung führt.

Also Bürgermeister Wiggenhagen, der Ansatz ist gut – jetzt ist es wichtig die richtigen Leute am richtigen Ort zu haben, die hier die Sache vorantreiben.

Lieber eine kleine, aber elitäre Arbeitsgruppe, die wiederum für sich Gruppen bildet, die den Kerngedanken unterstützen und darauf hin arbeiten.

Auch sollten die Überlegungen viel weiter gehen. In der aufbereiteten Präsentation über die Möglichkeiten, die hier in Ennepetal sind, haben mir gestern schon viele Punkte gefehlt. Wir haben so viele Facetten, die noch gar nicht erwähnt wurden, aber zu einer runden schönen Sache in Ennepetal führen könnten.

Auch habe ich vermisst, dass der Verkehrsverein so stiefmütterlich behandelt wurde, denken wir da nur an das Hülsenbecker Tal, die Musikmuschel und die Konzerte, die Nordic-Walking-Kurse. sowie  andere Aktionen, oder Krenzer Hammer, der immer ein wenig abseits gestellt wird (ausser Herr Kern und der EN-Kreis binden ihn keiner in seine Informationen mit ein). Dann unsere aktiven Bauernhöfe mit Freizeitgestaltung, Barfußweg, Lamahof, um nur einige zu nennen.

Noch ein Punkt, der sicher nicht nur mir ein Kräuseln auf die Stirn gezaubert hat. 26 Gastronomiebetriebe??? Was wurde da durch das  Internet zusammen sortiert? Etwa auch die Pommesbuden? Na ja, aber da hat Herr Palomba ja schon zugegeben, da ist bisher noch keine qualitative Prüfung erfolgt.

Großes Thema war bei fast allen Anwesenden auch die Öffentlichkeitsarbeit.

Ja, ja – die liebe Öffentlichkeitsarbeit. Daran hapert es – wenn ich das einmal so salopp sagen darf – immer wieder. Informationen kommen zwar, aber meist nicht zeitlich gesteuert, recht spät oder nicht intensiv genug, oder nur spärlich innerhalb Ennepetals. Was ist mit unseren Nachbarstädten?

Schon einmal was von "anfüttern" gehört? Im Vorfeld wieder und immer wieder auf eine Sache aufmerksam machen. Das müssen wir lernen.
Einige versuchen es ja schon, aber es muss einfach gezielter erfolgen.

Und wenn man dann sogar von Leuten, die sich für ein Gelingen einsetzen sollten hört: " Ach, da passiert doch gar nichts, davon kommen sowieso nicht mehr Leute zu uns", fällt mir der schöne Spruch von den Schafen und Birnen ein.  Drei Schafe stehen unter einem Birnbaum und schauen begehrlich nach oben zu den reifen Birnen und langsam läuft ihnen das Wasser im Maul zusammen. Sie versuchen nach oben zu springen um die Birnen zu erhaschen, aber es ist vergeblich. Worauf eines dann schließlich sagt: "Kommt, lasst uns weiter gehen, es hat ja keinen Zweck. Die schmecken garantiert  nicht."

Es wäre somit nun nicht nur das zweite Thema "Runder Tisch", sondern wohl ähnlich wie beim "Bahnhof" wird es wohl ebenfalls auf eine Art Initiative hinauslaufen. Denn mit viel Geld ist schnell viel zu bewegen, aber das ist ja nun leider in der augenblicklichen Situation gerade das, woran es hapert.

Also sind hier kreative Köpfe gefragt, die trotzdem eine Lösung finden.

Und der Spruch, der mich seit unserem Mitwirken bei RUHR 2010 im Ruhrgebiet immer wieder beflügelt und der es in sich hat:

JEDE VISION BRAUCHT MENSCHEN, DIE AN SIE GLAUBEN

In diesem Sinne

Linde Arndt

für EN-Mosaik