Beiträge

Tun wir einfach mal so als ob

[jpg] Alle hatten sich etwas vom 22. September 2011 im Schwelmer Jugendzentrum versprochen.

Nur was? Ich zumindest sah nicht vorrangig das  Thema Erhalt der Schwelmer Brauerei, zumindest nicht auf Seiten der Facebookgruppe. Es sollte eine moderierte Diskussion um die Zukunft der Schwelmer Brauerei werden. Die Moderation übernahm der Chefredakteur der Westfälischen Rundschau Klaus Bröcking. Auf der einen Seite war die komplette politische Riege nebst Stadtverwaltung mit Bürgermeister Jochen Stobbe angetreten. Und auf der anderen Seite viele „Freunde“ des Schwelmer Bieres, nebst der „8.000 er“ Facebook Gruppe.

 
  Forum der Bürgersprechstunde im Jugendzentrum                                                       Foto: © Linde Arndt
 

Bürgermeister Stobbe machte darauf aufmerksam, dass im Forum sehr viel Energie vorhanden wäre, die man positiv nutzen sollte.

Klaus Bröcking zurrte erst einmal die Regeln fest: Es sollte über die Zukunft der Schwelmer Brauerei geredet werden. Und um es etwas spannender zu gestalten, sollte auf eine Frage eine direkte Antwort kommen. Nachfragen oder Statements waren nicht erlaubt. Jetzt will ich die ganzen Fragen nicht aufdröseln. Vielmehr will ich das Erreichte dokumentieren.

 

Auf Seiten des Rathauses:

 

  • Politik, und zwar sämtliche Parteien, und Verwaltung waren uneingeschränkt für den Erhalt der Schwelmer Brauerei. Aber, und das wurde auch klar gemacht, Schwelm kann sich finanziell nicht bei der Brauerei arrangieren.

  • Falls ein Investor mit seinem Geschäftsmodell eine wie auch immer geartete bauliche Veränderung im Zusammenhang mit dem Erwerb oder der Pacht der Brauerei wünscht, wird das Rathaus die notwendigen Anträge mit Vorrang prüfen und auch genehmigen.

  • Jeder Investor der ein tragfähiges Geschäftsmodell vorweisen kann ist dem Rathaus willkommen.

 


v.l. BM Jochen Stobbe und Ralf Schweinsberg
Foto: © Linde Arndt

  Ob jedoch das Geschäftsmodell tragfähig ist, wird und kann nur von den Eigentümern der Immobilie als auch der Markenrechte entschieden werden.

Auf die Entscheidung hat das Rathaus nur bedingt Einfluss. Falls von Seiten der Genossenschaft oder der Facebookgruppe die Vermittlung eines Gespräches durch das Rathaus angedacht ist, wird die Stadt hilfreich zur Seite stehen.

Soweit das Rathaus mit Bürgermeister Jochen Stobbe und den gesamten Parteien.


Und was war mit den Schwelmern und der Facebookgruppe?

Nun, obwohl der Moderator die Fragen konstruktiv auf die Zukunft ausgerichtet sehen wollte, schmeckte dies vielen Leuten gar nicht. Die Facebookgruppe erkannte man an den beschriebenen Seiten die sie vor oder neben sich liegen hatten. Auf diesen Seiten waren die Fragen aufgeschrieben. Und was für Fragen!? Es ging darum einen Schuldigen zu finden, der für die Insolvenz herhalten sollte.

         
         

vlnr.: Barbara Lingnau, Claus Kaiser,  Dirk Podszuweit  und Yvonne Daniel                            Foto: © Linde Arndt

Der war auch relativ einfach gefunden – Bürgermeister Jochen Stobbe. Er hatte angeblich Investoren vergrault. Hinterher stellte sich jedoch  der Zeuge, Brauereimeister und Prokurist der Schwelmer Brauerei Stefan Jukic, der dies mitbekommen haben wollte, als nicht glaubwürdig heraus. Jukic soll auf der einen Seite im Zusammenhang mit dem Ossenkämper Fall unglaubwürdig und auf der anderen Seite mit der Erklärung gegen den Bürgermeister glaubwürdig sein. Die „Betriebsberaterin“ Yvonne Daniel wusste zum ersten mal konkrete und überprüfbare Zahlen zu nennen. Es sind rund 180 Genossen mit einem Kapital von rund 200.000,– Euro die sich erklärt (!!!) haben. Da die Genossenschaft erst am Morgen gegründet wurde, also eine Genossenschaft in Gründung ist, konnten noch keine Bankauszüge vorgelegt werden. Ob die Genossenschaft schon eingetragen ist wurde nicht gesagt. Es gibt allerdings einen Anwalt und einen Wirtschaftsprüfer auf Seiten der Genossenschaft, so Frau Daniel. In einem anderem Satz sprach Frau Daniel von Investoren (Plural), also mindestens zwei und im Nebensatz von einem Investor (Also drei Investoren) mit einem höheren Geldbetrag. Weitergehende Informationen über diese Investoren, wie Geschäftsmodelle, angedachte Investitionssumme, eigenes Personal, aus der Brauereibranche, die in solchen Gesprächen üblich sind konnten nicht genannt werden. Überhaupt bunkerte die Facebookgruppe wenn man sie gezielt befragte. Kurz, keine Aussage war belastbar man blieb im Allgemeinen und Nebulösen.

Michael Zander von der Facebookgruppe, wollte von allen Rathausmitgliedern eine persönliche Erklärung (Sogar schriftlich) gegen eine Nur-Brauhaus-Lösung haben. Als BM Jochen Stobbe diese Erklärung, nach Augenkontakt, für alle abgab, wollte Zander dies nicht gelten lassen, es sollten Einzelerklärungen abgegeben werden. Klar war aber auch, dass der Investor bei der Gruppe offensichtlich mit einigen Einschränkungen zu rechnen hat. Marktwirtschaftliche Regeln scheinen bei dieser Gruppe keine Geltung zu haben. Unfassbar und peinlich, war diese Veranstaltung, weil man weder eine Kapitalbedarfsberechnung, eine Anschubfinanzierung aufgestellt hatte, es braucht nur der Brauereiknopf auf „Go“ gestellt zu werden.Wie die Gruppe einem zukünftigem Investor helfen will ist mir schleierhaft. Durch höherem Bierkonsum?

Partizipative Demokratie kann man mit solchen Verhaltensweisen vergessen, denn es geht ja nicht um die Zukunft, es geht um Vergangenheitsbewältigungen und Therapiesitzungen um das Lecken der Wunden die man noch nicht einmal selber lecken will.

 

Und jetzt tun wir einfach mal so als ob Bürgermeister Jochen Stobbe am Abend das Handtuch geschmissen hätte. Was wäre dann gewesen?

 

Ich glaube dann wäre die Gruppe zufrieden nach Hause gegangen um sich dort eine Flasche Veltins, Krombacher oder Radeberger, gerne aus dem wöchentlichen Sonderangebot, zu „krallen“ und auf den Sieg zu trinken. Und die Schwelmer-Brauerei?

Und die Arbeitsplätze? Und Schwelm? Was soll es, Hauptsache wir haben denen da oben einmal gezeigt was Facebook so alles leisten kann und was man für eine Macht haben könnte. Mark Zuckerberg, Inhaber von Facebook, wird ihnen allen für diese kostenlose Werbung danken.

Und wie geht es weiter? Die Facebookgruppe wird so viel wie möglich an Genossenschaftskapital einsammeln, und Investoren Ratschläge erteilen wie sie ihr Geld anlegen sollen. Wie sagte Frau Lingnau vom Betriebsrat sinngemäß so schön: Wir brauchen keine Anschubfinanzierung also kein Kapital, wir brauchen nur bei den Supermärkten einzahlen und schon sind wir wieder im Geschäft. Toll! Betriebswirtschaft kann so einfach sein.

Im Saal sah ich Ernst Walter Siepmann vom Schwelmebad, der in diesem Jahr nicht weiß wie er die Gelder für das Schwelmebad zusammen bekommen wird. Aber wer erinnert sich noch an die Aufstände im Zusammenhang mit der Schließung des Schwelmebad. Wo sind die tausende von Leute ( Übrigens ohne Facebook) hin die ihr Schwelmebad unterstützen wollten. Aber das sind eben nur so Gedanken.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

 

Verschwörungstheoretiker, Realitätsverweigerer und Verfolgungsbewahnte?

[jpg] Die Brauerei Schwelm wird, wenn nichts Wesentliches dazwischen kommt, am 30. September 2011 abgewickelt. Dann werden sämtliche beweglichen Wirtschaftsgüter versteigert um damit die Gläubiger zu befriedigen. Wie viel Prozent die Gläubiger auf ihre Forderungen bekommen ist noch nicht auszumachen. Tatsache ist jedoch, es wird ein nicht unwesentlicher Betrag sein den die Gläubiger nicht wieder sehen. Und danach? Danach geht es ans Planen, für einen evtl. Neuanfang der Brauerei Schwelm. Wie der aussieht, weiß allerdings noch niemand.

Nur eine nicht auszumachende Gruppe weiß das ganz genau. Die Facebook Gruppe, die immerhin mit 8.000 Mitglieder gehandelt wird. 8.000 Mitglieder? Wir sind dem ganzen Treiben einmal nachgegangen und haben uns gefragt woher diese Mitglieder kommen. Es ist verblüffend einfach wie man ohne gefragt zu werden Mitglied solch einer Gruppe werden kann. Und weil das so leicht geht kann man sich einen Freundeskreis im Dutzend auf sein Facebook-Konto holen. Auf dem Facebook-Konto (Gruppe) „Für den Erhalt der Schwelmer Brauerei“ habe ich mehrere dieser Einträge gefunden. Da wurden mal eben 12, 54 oder auch 123 Mitglieder mit einem Klick von einem Gruppenmitglied als Freunde in die Gruppe eingefügt. Im Internet nennt man das Faken um etwas anderes vor zu machen oder zu erreichen. So sind die 8.000 Mitglieder in dieser Höhe denn doch sehr fragwürdig. Das Schlimme daran: Es werden damit auch Menschen diskreditiert die es Ernst mit dem Erhalt ihrer Schwelmer Brauerei meinen, die also ihre Brauerei erhalten wollen. Aber das ist der Facebook Gruppen InhaberIn anscheinend egal, Hauptsache es gibt Spaß auf anderer Leute Kosten.

Mal was anderes. So langsam dämmert es einigen in der Gruppe. Wenn die Facebook Gruppe so an die 8.000 User beträgt, wieso kommen immer weniger Menschen zu den angekündigten Demos? Bei 8.000 User sind 10 – 20%, also rund 1.600 User, als Teilnehmer einer Demo ein normaler Wert. Tatsächlich kamen am 14. September nur ~178 User zur Demo. Auch hier wieder ein Hinweis auf die gefakten Zahlen. Die Frage ist nun, wie viel User gibt es tatsächlich, die sich für den Erhalt der Schwelmer-Brauerei einsetzen wollen? 100, 1.000, 2.000 oder gar 6.000 User? Ich denke, es wird niemand mehr wissen, bei all dem rein klicken von „Freunden“ die nichts dagegen tun können.

Aber das ist ja noch nicht alles was diese Gruppe um die „Unternehmensberaterin“ Yvonne Daniel und Daniela Althaus, neuerdings Dany Ama O Brasil oder auch Schlufine zu bieten hat.

Da wird immer wieder von Investoren gesprochen die sich an die Gruppe wenden um die Schwelmer Brauerei zu retten. Nur von keinem Investor ist die Bonität bekannt. Wie viel Kapital jemand mitbringen wollte. Woran die angeblichen Verhandlungen gescheitert waren. Welche Kenntnisse der Investor mit gebracht hatte. Wollte er selber einsteigen oder hatte er einen sachkundigen Geschäftsführer? Da sollen schon mehrere Investoren bei dem Insolvenzverwalter vorgesprochen haben. Fragt man nach, sind nur die allen schon bekannten Investoren auf dem Radar.

Dann sollte eine Genossenschaft gegründet werden. Gesetzlich heute kein Problem mehr. Nur, wie viele Leute sich bisher gemeldet haben und für wie viel Kapital die Leute stehen, dies alles steht in den Sternen. Logischerweise werden die Verhandlungen alle geheim geführt, weil die Investoren und auch die Genossenschaftsmitglieder, sich ja nicht an einem Pranger wieder finden wollen . Nur wie die angeblichen Gespräche verlaufen sind, woran diese Gespräche gescheitert waren, wer weiß es? Keine Angaben. Warum auch. Hätte man dann doch fragen können ob dies alles zutreffend wäre. Üblich und alltäglich werden bei solchen Gesprächen zumindest die Stimmung oder der Verlauf angegeben. Oder gab es gar keine Investoren?

Und dann wird es im Laufe der Zeit, nachdem sich kein Erfolg einstellte, ein bisschen konspirativ und kriminell.

Da wird obige Yvonne Daniel verfolgt, es wird in ihrem Privatleben umgegraben, Nachbarn werden ausgefragt. Auf die Frage: Wann, wo und wer? Diese Frage mag Frau Daniel doch nicht beantworten. Nur eben kurz durchgegeben, dass man doch sehr leide. Man nennt dies eine Paranoia.

Es kommt aber noch dicker. Bürgermeister Stobbe hat nach der Facebook Gruppe angeblich 25 Mio. Euro für ein neues Rathaus in der Tasche. Klar, dass der Bürgermeister diese 25 Mio Euro doch der Brauerei zur Verfügung stellen sollte. Und weil das doch auch der „8.000er“ Facebook Gruppe zuviel oder zu wenig war, meinte ein Teilnehmer das man doch schon einmal bitte einen Kunstrasen in irgendeinem Stadtteil anschaffen möge. Verwundert stellt man im Rathaus fest, die 25 Mio Euro gibt es nicht.

Aber was es ganz konkret gibt: Sind die seit Tagen eingehenden Anrufe in welchen die Mitarbeiter der Stadtverwaltung auf die unflätigste Art und Weise beschimpft werden. Selbstverständlich haben das städt. Angestellte auszuhalten, die werden ja von uns Steuerzahlern bezahlt. Nur was können die dafür wenn eine Brauerei geschlossen werden soll? Dieses Verhalten nennt man auch Stalking.

Überhaupt hat Frau Daniel ein gutes Timing indem sie halbfertige Informationen in die Facebookgruppe reinstreut um die Gruppe bei Laune zu halten.

Am 13. September streut sie mal kurz die Information vom 19. August über einen angeblich abgewiesenen Investor per Facebook rein:

 

Die PN habe ich erhalten von einem bis zu diesem Zeitpunk sehr interessierten Investor, dessen Namen ich am 18. August dem BM mitgeteilt habe. Am 19. August bekam ich diese PN. Den Namen des Verfassers werde ich nicht mitteilen, ausser vor Gericht oder wenn er selbst es veröffentlichen möchte.

 Logisch, der Investor hat natürlich sofort erkannt womit er es zu tun hat, so schreibt er nur Frau Daniel:

 

…Beenden Sie Ihr Projekt, es wird keinen Sinn mehr haben. Ich habe heute ein Dokument erhalten.
Vertrauen Sie mir, auch wenn Ihnen versichert wird, dass ein Fortführungsinteresse besteht, die Genossenschaft wird, sollte Sie zustsande kommen nur Geld versenken!
Es tut mir leid für Sie, aber Sie rennen gegen Wände, so sehr der Rpckhalt auch ist!
Verwenden Sie Ihre Zeit sinnvoll und dort wo es noch was hilft.

Und weiter am nächsten Tag eine Rückfrage:

" Darf man fragen, was dieses Dokument beinhaltet. Könnte sein, dass man ihnen absichtlich falsche Informationen liefert. Seit gestern kennt der Bürgermeister ihren Namen."

 

Hier die Antwort des Investors:

Der Bürgermeister ist involviert. Aber es geht weiter. Sie stochern da in einem Wespennest, die Chance zu gewinnen liegt bei einer Nahen Unmöglichkeit!
…das hat keinen Sinn und Sie legen sich mit Leuten an, die alle kaputt machen können….

Solchen Humbug habe ich im Zusammenhang mit einem Investment noch nie gelesen. Denn, es fehlen sämtliche weitergehende Informationen. Auch ist der Kontext nicht stimmig. Als da wären:

Warum wurde die Information einen Monat zurück gehalten?

Warum wurde der BM nicht angerufen  um von ihm eine Stellungnahme zu bekommen?

Inwiefern macht das Investment keinen Sinn? Ist schon ein anderes Investment geplant, wenn ja welches? Woran liegt es, an der Kapitalhöhe? Wieso rennt man gegen Wände? Wer blockiert und mit was? Der Bürgermeister ist involviert? In was? Es wird von einem Wespennest gesprochen. Was ist dort bemerkt worden? Welche Personen agieren in diesem Nest? Und zu guter Letzt: Mit welchen Leuten legt sich wer an, die was oder wen kaputt machen können? Und was heißt in diesem Zusammenhang kaputt machen? Diese Fragen hätte jeder normale Mensch schon rein aus Neugier diesem Investor gestellt.

   
  Facebook-Gruppe   Demo-Treffpunkt Bahnhof Schwelm am    14.09.2011  17:32 Uhr                                    Foto: EN-Mosaik                                                                                     

Dann kam die Demo am 14.September. Es waren am Bahnhof Schwelm so an die Hundert Leute, wir fotografierten das aus dem Auto mit der Handykamera. Allerdings behagte dies niemandém und schon kamen auch drei der Damen auf uns zu um uns zu der Demo „einzuladen“. Das wir keine Zeit hatten wollten die Damen nicht gelten lassen, zogen aber trotzdem wieder von dannen.

Und dann kam die Ratssitzung am 15.September. Dem Bürgermeister wurde die Frage zu diesem Investor und dem Treffen gestellt. Und? Tatsächlich war an diesem Tag eine Abordnung des Betriebsrates, wohlgemerkt des Betriebsrates, im Rathaus beim BM. Diese Abordnung nannte einen französisch klingenden Namen der der Investor sein sollte oder wollte. Man sprach über dieses und jenes aber nichts konkretes. Klar waren sich alle Beteiligten einig, dass die Brauerei erhalten bleiben sollte. Was anderes kam bei allen Beteiligten auch nicht in Frage.Weitergehende Gespräche, sei es telefonisch oder mündlich fanden nicht statt, so Stobbe in seiner Erwiderung. Das war es! Und jetzt? Wo war das Gespräch im Wespennest? Wo waren die „mafiösen“ Strukturen? Nichts war. Man setzte sich brav obwohl jeder 3 Fragen und auch 3 Nachfragen hatte. Jetzt erwartete jeder die Gruppe wüsste wie hoch der Investor einsteigen wolle. Was für ein Geschäftsmodell dieser ominöse Investor vorgelegt hatte. Einen Namen hatte keiner erwartet. Aber doch zumindest ein Schreiben in welchem die Namen geschwärzt waren. Nichts aber auch gar nichts kam.

Und was wurde jetzt daraus gemacht? In der Facebook Gruppe, in der Öffentlichkeit?

Selbstredend, alle Anderen haben nicht das gesagt, was man hören wollte. Aber was wollte man denn hören? Das alle anderen ausgemachte Schufte sind und dies auch bitte zugeben sollten? Logischerweise lügen die aus dem Rathaus laut Facebook Gruppe. Und da man einen Namen als Sündenbock brauchte war es eben Bürgermeister Stobbe. Und schon sind wir in der Politik. Da nicht nur der Gerstensaft sondern auch die angebliche Volksseele kocht, lässt sich mit der Bewegung auch politisches Kapital schlagen. Logischerweise sucht eine Partei mit diesem Thema dann auch den politischen Gegner zu diskreditieren. Denn, die nächste Wahl kommt bestimmt. Aber wie wäre es erst mal mit der Wahrheit von Seiten der Facebook Gruppe?

Lustig sind auch die 25 Millionen die von irgendeinem der Facebooker in den Ring geworfen wurden. Die 25 Millionen sollen für ein neues Rathaus ausgegeben werden. Und wo soll das Rathaus hin? Klar, nach den Facebookern auf dem Gelände der Brauerei. Dann fragt man sich, warum überhaupt ein Rathaus oder Politiker notwendig sind? Klar, will man das verhindern und der Bürgermeister soll doch bitte schön in einem Aktenkoffer der Facebook Gruppe die 25 Millionen übergeben. Und überhaupt, warum werden die 30 Leute der Brauerei Schwelm nicht sofort von der Stadt eingestellt? Das Ganze gipfelte denn auch in einem treffenden Kommentar: ... ich könnte soooooo viel erzählen… aber lassen wir das … später mal…

 

Was hat die Gruppe nunmehr erreicht?

Ich denke mir, jeder Investor wird sich dreimal überlegen ob er in solch einem gesellschaftlichem Umfeld investieren sollte. Denn wenn die Kundenbindung sich nur an solchen Personen festmachen lässt, kann man die Marke „Schwelmer Bier“ vegessen. Die paar Hektoliter kann auch eine Großbrauerei in Lohnarbeit brauen und abfüllen. Dafür braucht man keine ganze Brauerei. Die Facebook Gruppe „FÜR DEN ERHALT DER SCHWELMER BRAUEREI „ wäre gut beraten, wenn sie eine ernsthafte und seriöse Gruppe aufmachen würde und sich von Fakern und Bashern distanzieren und trennen würde. Erst dann würde ein Investor ernsthafte Kunden erkennen die eine Bindung zu dem Premium Bier dokumentieren.  
    Teilnehmer der 1. Demo   –                     Foto:EN-Mosaik

Auch für die Internet Community sind solche Gruppen ein Graus. Sie werden letztendlich auch als Trolle eingeordnet und gemieden. Denn eins ist sicher diese Gruppe bringt das Internet in Verruf. Aber und das ist eine traurige und bekannte Wahrheit: Das Internet ist nichts anderes als der virtuelle Spiegel einer realen Welt deren Richtung nicht mehr sichtbar ist.

 

Nebenbei bemerkt, wenn man sich mit so einem Thema befasst wird die Welt auf einmal ganz anders.

Gestern fuhr ich auf der Autobahn nach Essen. Und tatsächlich auch ich werde jetzt verfolgt. Hinter mir fuhren so an die 100 Fahrzeuge. Wenn ich hielt, und das passiert auf der A46 öfter,hielten die anderen Fahrzeuge auch. Das Gemeine ist dabei, keiner stieg aus um mich zu befragen. Die taten alle so als wenn sie mit mir nichts zu tun hätten. Aber ich weiß es ja jetzt besser, nach der Facebook Gruppen Lektüre. Und die müssen es ja wissen.

 

In diesem Sinne Happy Paranoia und viel Spaß.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

Schwelmer Brauerei – Weitere Demo am 20.08.2011 11:30 Uhr

Schon die erste Demo am 13.8.2011 hat gezeigt, dass auch viele Schwelmer Bürger bereit sind, ihre Solidarität zum Kampf um den Erhalt der Schwelmer Brauerei zu bekunden.

Inzwischen haben die Medien für eine starke Veröffentlichung gesorgt und weit über Schwelm hinaus Aufmerksamkeit erlangt. Und es werden immer mehr die sich hier stark machen. Schwelm wird beobachtet.

            

Und so ist – nachdem die Mitgliederzahl bei Facebook auf 7.751 gestiegen ist (Stand 19.8.2011 11:13) – und  auch die Politik  am kommenden Samstag vertreten sein wird –
also

          am Samstag, 20.08.2011  auf dem MÄRKISCHEN PLATZ in SCHWELM

eine weitere Demo/Kundgebung "Für den Erhalt der Schwelmer Brauerei" angesagt.

                                                  Beginn ist um 11.30 Uhr.

Laut Aussage der Organisatoren heisst es:

"Es werden auch einige Redner zu euch sprechen.

Wir vom Organisationsteam würden uns über eine überwältigene Teilnahme freuen! Rafft euch auf. Kommt alle mit Kind und Kegel. Wir wollen

 

  • dass weiterhin gutes SCHWELMER Bier gebraut wird!
  • Wir wollen, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben!
  • Wir wollen verhindern, dass das Brauereigelände zum Spekulationsobjekt wird.
  • Wir wollen möglichen Ivestoren zeigen, dass eine ganze Region hinter dieser kleinen, aber feinen Brauerei steckt!

Das alles wollen wir LAUT ABER FRIEDLICH machen. Krawallmachern bieten wir hier keine Plattform! Macht alle mit! Kommt von Nah und Fern. Erzählt euren Familien, euren Freunden und euren Nachbarn davon. NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK!!!!!"

Unterdessen gibt es auch Überlegungen, eine Genossenschaft zu gründen.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik

Morgen Demo in Schwelm [Schwelmer Brauerei]

Aus der  facebook-.Gruppe „Für den Erhalt der Schwelmer Brauerei“ kommt die Meldung:

Morgen, Samstag, den 13. August (10 Uhr) soll eine angemeldete Demonstration stattfinden. Hier wollen  Fans und Freunde des Schwelmer Biers auf sich und ihre Belange aufmerksam machen und für den Erhalt der Brauerei kämpfen. Treffpunkt ist am Neumarkt in Schwelm auf dem Gehweg direkt vor der Brauerei. Wenn möglich, auch auf dem Brauereigelände,! Von da aus bewegt man sich circa eine Stunde durch die Brauereigasse bis zum Märkischen Platz, durch die Fußgängerzonen bis zum Bürgerplatz und von dort aus wieder Richtung Brauerei. Die Demonstranten werden von zwei Polizeibeamten begleitet die aufpassen, das verkehrstechnisch alles in Ordnung geht.

Die Initiatoren freuen sich auf zahlreiches Erscheinen bitten aber schon im Vorfeld darum, auf den Gehwegen zu bleiben, Bürger nicht zu belästigen, friedlich zu sein und „keinen Blödsinn zu machen“. Hier sollte es aber keine Bedenken geben, denn das die Schwelmer Biertrinker sich zu benehmen wissen, hat das friedliche Verhalten der vorangegangen "Plöpp-Mobs", besser gesagt "Fläsch-Plöpps", in Schwelm und Umgebung ja schon eindrucksvoll bewiesen.

Soweit die Info von  der Facebook-Initiative.