[la] Es sollte so schön werden das neue Klutertbergfest in Ennepetal. Ursprünglich waren noch vor Monaten große Ereignisse geplant, die für Highlights gesorgt hätten, die aber nach und nach gestrichen wurden. Lag es vielleicht daran, dass der Stadt die Haushaltssicherung drohte, bzw. der Haushalt 2010 noch nicht genehmigt war und man nicht wusste, wie es mit der Finanzierung klappen würde?
Wenn dem so wäre, warum hat man das nicht offen zugegeben, oder besser den Titel "Klutertbergfest" einfach wie so viele Attraktionen gestrichen und dafür wieder ein "Summer-in-the-City" Fest veranstaltet?
Schon im Vorfeld ging einiges daneben. (Wir berichteten) Und schon im Vorfeld hatte man die Ahnung, dass auch die Einzelhändler, welche die unvollständigen Plakate in ihren Läden präsentierten, halbwegs desinteressiert sind, sonst würde man doch feststellen, das die Ankündigungen recht mager und vor allem ohne Ortsangabe der Veranstaltung waren.
Manchmal ist es mir recht unangenehm, immer wieder auf unsere Nachbarstädte zu verweisen, wo so vieles anders und erfolgreicher gehandhabt wird. Aber man kann es eigentlich nicht oft genug sagen, es bleibt die Hoffnung, dass aus diesem ständigen darauf hinweisen vielleicht einmal ein Funke überspringt und man diese Tipps in die Tat umsetzt. Es geht mir nicht um "nur meckern". Unser Leben sollte doch daraus bestehen, von den Besseren zu lernen.
Ob es Schwelm, Hattingen, Gevelsberg ist (um nur einige zu nennen), dort ist es üblich die Presse vorher zu einem Gespräch einzuladen, sie mit ausführlichen Informations-Unterlagen zu bestücken, ihnen Gelegenheit für Rückfragen zu geben und vor allem "ein Konzept" vorzustellen. Ein Konzept, das bis ins Detail geplant ist. So kann die Bevölkerung "angefüttert" und auf das Ereignis neugierig gemacht werden. Vor allem verstehen diese Veranstalter es immer wieder Leute aus anderen Orten herbei zu ziehen.
Für mich war es gestern deprimierend, dass so wenige Besucher sich für diese Veranstaltung interessierten und dass von denen die erschienen waren viele enttäuscht die Meinung hatten "Das ist doch kein Klutertbergfest".
Wenn nun anderen Ortes versucht wird die Beteiligung als gut, akzeptabel oder super hoch zu puschen, so sprechen die Fotos auf eben diesen Seiten eine deutlich andere Sprache.
Ich persönlich bin ein Mensch der seit Jahren immer den Vorsatz hatte "Du mußt nur positiv denken und alles positiv sehen dann wird es schon was". Aber inzwischen habe ich gemerkt, man muß den Mut haben, die Wahrheit zu sehen um daraus für die Zukunft eine Änderung herbei führen zu können.
Wenn oftmals behauptet wird, Ennepetal ist eine "Insel der Glückseligen", so habe ich persönlich allmählich den Eindruck, das stimmt nicht, es ist eher eine "Insel der Glücklosen". Irgendwie scheint einfach der Wurm drin zu sein.
Ja, es sollte so schön sein! Die Sonne spielte voll mit – das Wetter war super schön für eine Veranstaltung. Die Einzelhändler, oder besser Kommanditisten des City-Managements bemühten sich den Besuchern etwas zu bieten. (Was müssen die frustriert sein, denn mit so wenig Erfolg für so viel Einsatz kann doch kaum einer zufrieden sein).
Der ETC-Tanzclub nutzte den Marktplatz für eine umfassende Promotion seines Unternehmens und präsentierte einen reichlichen Querschnitt seines Repertoires auf der nicht nur meiner Meinung nach sehr nüchternen Bühne.( Leider kein bischen geschmückt). Als dann alle Mitwirkenden des Tanzclubs zum Abschluss auf der Bühne standen sah man mit Erschrecken dass jetzt noch weniger Publikum auf dem Platz stand. Und die noch standen, waren hauptsächlich Verwandte und Bekannte der TänzerInnen.
Dafür hatten die Gastronomen mit ihrer Außengastronomie voll besetzte Stühle – aber das kann man auch an einem normalen Wochenende mit schönem Wetter oft beobachten.
Dann kam der Abend. Wir von EN-Mosaik hatten uns eigentlich für das "Dortmunder Lichterfest" akkreditiert, was ein wahrlich wunderschönes Spektakel gewesen sein muß (so hörte ich heute von Kollegen die da waren).
Ich allerdings hatte wie man so schön sagt, so lange "gequerkt", bis wir doch vor Ort blieben. Hatte vor Tagen Karsten Müller versprochen zum Auftritt von "TROYH" zu kommen und da ich die Musik mag gingen wir hin und die Jungs waren wieder echt gut.
Auch hier allerdings das Szenario wie am Nachmittag – nur mit z. T. ausgetauschtem Publikum. Es gab reichlich Platz vor der Bühne und selbst der Spruch von Karsten Müller "Kommt ruhig näher, wir beißen nicht" konnte kaum Publikum anlocken.
Die "TROYH"´s hatten dann auf ihre Art wenigstens ein bischen Atmosphäre mit einem gedeckten Tisch mit Blümchen, Wein und gefüllten Gläsern und Barhockern geschaffen, so dass es nicht mehr ganz so trostlos wie am Nachmittag aussah. Hinzu kamen jetzt natürlich noch die bunten Scheinwerfer, die auch hilfreich unterstützen.
Schade für die Akteure dieses Tages, seien es die Einzelhändler, Feuerwehr, Heimatverein, Industriemuseum und die Musiker, einfach alle, die sich so bemühten. Schade dass der Name des "Klutertbergfestes" jetzt schon eine Macke erhalten hat.
Aus vielen Gesprächen, die ich so beteiligt oder nur zuhörend mitbekommen habe stellt sich nun die Frage "Huhn oder Ei". Sind es die Veranstalter, oder (wie wiederum behauptet wird) die Bürger Ennepetals, die ja mit nichts zufrieden sind. Netter Spruch, könnte z.T. sogar stimmen, aber dann sollte man mal ergründen, warum das so ist.
Immerhin hat ja sogar die "Schaltzentrale zwischen Rathaus und Bürgern" :-))), die sich rund um die Uhr bemüht etwas für Ennepetal zu bewirken, manchmal die Nase voll von dem was in unserer City abgeht.
Okay – dieses war der erste Teil. Über Sonntag wird extra berichtet.
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Linde Arndt von EN-Mosaik