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Stimmt etwas nicht mit der Lernfähigkeit unserer Kandidaten?

[jpg] Die Kolpingfamilie hatte in Voerde eine Forumsdiskussion ausgerichtet. Erst einmal sollte man das loben. Der Wähler kann, um die Wahl nicht zur Qual werden zu lassen, nie genug Informationen bekommen. Das ist aber auch schon alles was man von dieser Veranstaltung  Positives sagen kann.

Wir haben am Nachmittag das Familienfest der CDU auf Gut Braband besucht. Dort sahen wir wie sich alle lieb hatten.  Selbst mich versuchte man mittels Umarmung in dieses Familienfest zu integrieren. Mich persönlich machen solche Umarmungsbemühungen jedoch immer hellwach. Denn wieso sollte mich ein Mensch der mich nicht kennt und den ich nicht kenne auf einmal umarmen? Selbst mein guter alter "Silberrücken" Walter Faupel strahlte mich an und versuchte mit mir ein unverbindliches Schwätzchen, indem wir kleine "Nettigkeiten" austauschten. Ich strich also über den Hof um das Problem erfahrbar zu machen. Es gab alles umsonst, wie halt auf einer Familienfete. Nur durfte man, wenn man wollte,  eine Spende zu Gunsten des Kinderschutzbundes machen (Oder irgendwie erwartete man es auch).

Diese Spende gab man ja auch gerne, konnte man doch dadurch die vielfältigen ehrenamtlichen  Aktivitäten des Kinderschutzbundes unterstützen. Und dann verstand ich das Ganze. Es gibt eine Aufgabe des Kinderschutzbundes die ich in diesen Stadtmauern schon als längst erledigt angesehen hatte. Im vorbeigehen erfuhr ich, dass der Kinderschutzbund noch immer – besser Gott sei Dank – Schüler der Ganztagsschulen, deren Eltern es sich nicht leisten können, mit Mahlzeiten unterstützt. Das die Politik es bis heute nicht geschafft hat, die organisatorischen und finanziellen Mittel aufzubringen dieses Problem zu lösen, ist meines Erachtens eine Schande.

So titelt die Süddeutsche Zeitung am 12.12.08 "Magenknurren in der Mittagspause"  und stellt in diesem Artikel fest, das die Verantwortung für dieses Problem überhaupt nicht richtig gesehen oder aber abgewälzt wird.
Nur eine Stadt wollte sich an diesem unseligen Spiel, welches auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird, nicht beteiligen.

Die Süddeutsche Zeitung schreibt in ihrem Artikel:

"Die Stadt Würzburg ist der Staatsregierung und dem Städtetag bereits einen Schritt voraus: Die Stadt übernimmt freiwillig die Kosten der Mittagsverpflegung für bedürftige Kinder und Jugendliche. Reinhard Glaab, der Leiter der Hauptschule Heuchelhof, sieht darin auch einen hohen pädagogischen Wert: "Seitdem die Finanzierung des Mittagessens gesichert ist, stimmen viel mehr Eltern zu, dass ihre Kinder ganztags in die Schule gehen." Für Heranwachsende, die bislang nach dem Unterricht unbeaufsichtigt herumhingen, gebe es nun endlich eine gezielte Nachmittagsbetreuung."

Die Frage die sich in Würzburg stellte lautet, muss man warten bis das Land, der Bund und die Kommunen dieses Problem ausdiskutiert haben? Nein, muss man nicht!  Man kann auch vorausgehen, wenn man die Not eines Kindes in seinen Augen hat. Wenn der Bund sich endlich einmal mit den Ländern und danach mit den Kommunen über die Bezuschussung geeinigt hat, umso besser. Aber bis dahin sollte solch eine freiwillige Leistung, denn das ist es nun mal, oberstes Gebot haben. Unsere Schulen haben gerade begonnen, was fehlt ist ein Antrag einer Partei und die Anberaumung einer Sitzung. Wo ist das Problem?

Zurück zur Podiumsdiskussion im Kolpinghaus.

Die Kolpingfamilie hatte liebevoll Tische mit Kuchen und Kaffee gedeckt, man war halt auch hier in der Familie. Allerdings einer etwas anderen Familie – einer christlichen Familie.

Nach der üblichen Vorstellung der Kandidaten bei denen nur Bekanntes vorgetragen wurde, stellten die beiden Moderatoren die einzelnen Fragen.

Die Kandidaten waren gut vorbereitet, wussten sie doch geschickt nichts Konkretes herauszurücken an dem man sie später hätte messen können.

Wilhelm Völlmecke von der Partei "Die Linke." war jedoch geistig auf einer ganz anderen Veranstaltung. Kommunalpolitik ist offensichtlich nicht sein Ding und Ennepetal schon gar nicht. Mindestens die UNO muss es sein, wo der Mann sein Wesen oder Unwesen ganz entfalten könnte. Sein Auftritt war doch mehr oder weniger peinlich für einen Kommunalpolitiker, der immerhin den Bürgermeisterposten anstrebt. Was zum Teufel hat die Partei Die Linke veranlasst diesen Mann ins Rennen zu schicken, eine bessere Negativwerbung habe ich noch nie gesehen.

Ich versuch jetzt nicht den Ablauf zu skizzieren, vielmehr was mir so aufgestoßen ist, so dass ich zweimal rausgehen musste um etwas Luft zu schnappen.

1.    Es ist noch immer nach 6 Monaten Wahlkampf nicht angekommen, dass es einmal einen Bürgermeister und zum zweiten einen Rat der Stadt zu wählen gilt. Der Rat der Stadt , und nur dieser, ist das politische Organ einer Stadt. Sämtliche Fragen die gestellt wurden, bis auf eine, betrafen aber den Rat der Stadt. Zur Verfügung standen jedoch die Bürgermeisterkandidaten, die lustig die politischen Fragen beantworteten. Wofür sollen wir denn dann den Rat wählen? Nur je nach Mehrheitsverhältnissen sind sie lediglich ausführende und evtl. vermittelnde Personen.

Dieses Gesetz existiert schon 10 Jahre! Wann wird es  auch in Ennepetal gültig sein? Dann wurden kurzerhand die unterschiedlichen Wahlperioden des Rates ( 5 Jahre ) und der Bürgermeister ( 6 Jahre ) durcheinander geschmissen. Glücklicherweise intervenierte Frau Schöneberg von der SPD hier, worauf sie von allen Beteiligten verdutzt angeguckt wurde. (War doch egal was so ablies) Ich habe überhaupt den Eindruck, dass die Parteioberen ganz glücklich waren, nicht Rede und Antwort stehen zu müssen. Die saßen fast alle selbstzufrieden in der Runde.

2.    Eine immer wieder gerne gestellte Frage, die Frage nach den Finanzen, wurde auch hier gestellt. Nur nach 6 Monaten kam diese Panikmache mit der Haushaltssicherung wieder aufs Trapez. Nur so wie die KandidatInnen die Haushaltssicherung verstehen, müsste der Landtag die GO NRW neu,  quasi eine Lex Ennepetal, verabschieden.

Zur Erinnerung:
Die Haushaltssicherung tritt dann ein, wenn eine Gemeinde mit seinen Einnahmen die Kosten nicht mehr decken kann. Man spricht dann von einem nicht ausgeglichenen Haushalt. Soweit so gut.

Was muss die Gemeinde jetzt tun? Sie muss der kommunalen Aufsicht nunmehr ein Haushaltssicherungskonzept vorlegen, wie sie innerhalb von 4 Jahren wieder zu einem ausgeglichenen Haushalt kommt. Bei diesem Konzept ist sie (noch) vollkommen frei. Sie muss nur dieses Konzept vorlegen. Das ist so als wenn man in der Vergangenheit nie die Schularbeiten gemacht hat, und nachdem es auffiel, diese Schularbeiten jetzt täglich den Eltern vorlegen muss. Die entscheiden dann, ob die Arbeiten gelungen oder missraten sind. Gelingt der Gemeinde der ausgeglichene Haushalt, wird sie aus der Haushaltssicherung entlassen. Gelingt ihr das in der 4-Jahresfrist nicht, wird sie mit einem Nothaushalt belegt, sprich, jetzt wird es bitter, die Spielräume werden sehr, sehr eng.

Die KandidatInnen erweckten alle den Eindruck, wir stehen vor einem Not-Haushalt, was natürlich totaler Quatsch ist. Hier hätte ich von unserem "kompetenten Diplom Verwaltungsfachwirt Wilhelm Wiggenhagen" zumindest ein paar aufklärende Worte erwartet, der blies aber lustig ins gleich Horn der Panikmache.Frei nach der Devise: Ich bin der kompetente Manager der Krise. Ich weiß zwar nicht was ich mache, aber das mache ich gerne.

Für mich erheiternd war, dass sich eben dieser Dipl.Verwaltungsfachwirt darüber ausließ, dass man sich im September mit den Firmen zusammensetzen wolle um eine Erhöhung der Gewerbesteuervorauszahlungen zu erreichen. Wie soll das gehen? Soll eine Firma den Antrag stellen, die Gewerbesteuervorauszahlung zu erhöhen? Es gibt da überhaupt keine Rechtsgrundlage. Oder sollen die Firmen, die nunmehr neu festgesetzte Vorauszahlung mit einer freiwilligen Vorauszahlung verbinden? Auch hier gibt es keine Rechtsgrundlage. Rechtsgrundlagen sind immer die vorausgegangen geleisteten Gewerbesteuerzahlungen, die letztendlich zu der Festsetzung der Gewerbesteuervorauszahlungen führen. Zu einer neuen Festsetzung führt nur die Gewerbesteuererklärung der einzelnen Firmen für das Jahr 2009. In der Regel kann das im folgenden Jahr ( 2010)  geschehen, danach folgt also die neue Festsetzung.

Im Klartext, dass Problem Haushaltssicherung, wird in 2010, spätestens 2011, erledigt sein. Es bleibt also nur die Frage der Zwischenfinanzierung oder kurzfristiger Kosteneinsparungen.

Bei dem Vortrag der Kosteneinsparungen durch die KandidatInnen, rollten sich mir die Fußnägel und die Nackenhaare stellten sich mir auf. Das ganze konnte man nur als ausgemacht weltfremde Ansichten abhaken. Da war von Putzfrauen die Rede, die mehr putzen sollten, dadurch geringer entlohnt werden, von verkürzten Öffnungszeiten bei Büchereien. Als wenn die städtischen Angestellten einen Stundenlohn bekämen. Es hätte noch gefehlt,  dass man die EDV wieder abschaffen und alles wieder per Hand erledigen wollte. So geht das nicht! Der Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen flüchtete sich in nebulösen sinnentleerten Abwägungen. Aber gerade er hätte hier doch glänzen können, Verwaltung isollte doch seine Domäne sein. Seine Einlassungen: Wir dürfen nicht an den Ausgaben so sparen, um die angestrebte Attraktivität der Stadt nicht in Frage stellen. Ja toll. Frau Hofmann, hatte ihr Blockheizkraftwerk von EUR 460.000,– auf der Agenda, Frau Dr. Siekermann EUR 600.000,– Kindergartengebührverzicht in der Tasche, die Stadt selber hat noch den neuen Busbahnhof im Hinterkopf, Kosten unbekannt.

In solch einer Situation arbeitet man in der freien Wirtschaft nach Kennzahlen.  Kurzfristig kürzt man die variablen Kosten.  Wo gibt es eine Prioritätenliste? Alle 5 KandidatInnen schienen mir nur rudimentäre Kenntnisse über den Aufbau einer Verwaltung und seiner Kostenstruktur zu haben.
Ich will mal etwas provozieren: Ich denke 1/3 der Verwaltung ist über. (Jetzt steinigt mich)

3.    Ach ja, der demografische Wandel, der war auch wieder da. Nur begriffen hat den augenscheinlich immer noch keiner. Die Zu- und Wegzugsbilanz, die bei uns exorbitant schlecht ausfällt, hat nichts aber auch gar nichts mit dem demografischen Wandel zu tun. Auch mit der vorherrschenden Ignoranz kann man diese Bilanz nicht vom Tisch bekommen. Aber es gilt ja das schönreden. Mehr Platz für alle?

4.    Und dann die aufgewärmte Frage der Kinderfreundlichkeit unserer Stadt. Auch hier in 6 Monaten nichts gelernt. Gestern waren wir auf dem Rockkonzert von Revolverheld in Voerde, welches auf unserem Kirmesplatz stattfand. Für mich einmalig, hätte ich mit vielen anderen jungen Menschen der Stadt Ennepetal nicht zugetraut. Ob die Stadtverwaltung wohl auf Droge war, als sie dieses Konzert plante und organisierte? Als das Konzert um 21.30h zu Ende war, wo gingen die Jugendlichen hin? Nirgendwo, es gibt ja nichts wo man als Jugendlicher hingehen sollte. In anderen Städten hat man Treffs, in denen man noch chillen kann. Hier in Ennepetal muss man nach Hause vor die Glotze, Party sieht anders aus.  

Jetzt sprechen wir von Jugendlichen. Wie sieht es mit den Kindern aus? Stichwort: Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Wenn man ein Kind hat und arbeiten muss, so muss man schon auf die Öffnungszeiten der Kitas oder Schulen achten. Achten aber auch die Firmen  auf diese Öffnungszeiten? Also bleiben nur bestimmte Arbeiten für das Elternteil übrig, wie Putzfrau/-mann, ZeitungsausträgerIn usw. Ein Problembewusstsein was eine moderne Familie für eine Lebensplanung hat, existiert nicht einmal im Ansatz. Alte konservative Strukturen herrschen in Ennepetal vor und werden auch nicht in Frage gestellt. Wie sollen sich andere Dienstleister rund um Familie und Kind dann bilden?Ein Kinderwunsch wird da aus Verantwortungsbewusstsein schon mal verdrängt.

Hier möchte ich frustriert aufhören, es lohnte nicht sich dieses Forum anzutun. Ennepetal will und kann keine moderne Stadt werden, weil die Politik noch mit den alten Rezepten rumläuft, die sie immer wieder aufwärmt und als neu verkauft. In 6 Monaten hat sich die Erde 182-mal um sich selber gedreht, die politisch Verantwortlichen sind jedoch nur einmal aufgestanden.

Der Willen etwas zu wählen kommt bei diesen 5 KandidatInnen gar nicht erst auf. Sie sind ein Indiz für die weiter fortschreitende Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit. Es war eine pseudodemokratische Veranstaltung auf sehr niedrigem Niveau, mit fragwürdigen Aussagen. Wie soll man sich mit einer Stadt identifizieren, die die Probleme ihrer Bürger nicht einmal im Ansatz wahrnimmt?

Tja, da bleibt noch das Argument, wenn man nicht wählen geht, würde man die Extremisten stärken.
Es ist kein Argument, weiß Gott nicht, denn die Extremisten werden durch unsere Politiker ganz alleine gestärkt, indem sie alle unser Gemeinwesen Kommune nicht weiter entwickeln wollen. Diese ewige Mutlosigkeit etwas Neues zu wagen, diese Verweigerungshaltung gesellschaftliche Veränderungen wahrzunehmen und damit neue Wege zu gehen, es treibt einen in die Verzweifelung.

Wir haben viele Probleme,lassen wir sie liegen.

Stellt euch vor es wäre Wahl und keiner geht mehr hin?

Jürgen Gerhardt

Wie wählen die User von EN-Mosaik 14 Tage vor der Wahl?

 

[jpg]Nachdem wir nun den Rücklauf der User haben, die allesamt, nebst Kommentaren, ihre Wahl getätigt haben, fällt es uns etwas schwer diese Wahlempfehlung auch zu veröffentlichen.Auf der einen Seite ist uns bewusst, was wir inzwischen für einen Einfluss auf eine große Gruppe von Bürgern haben, auf der anderen Seite sehen wir aber auch die Verantwortung die uns etwas niederdrückt. Dürfen wir das, so haben wir uns immer wieder gefragt? Verlassen wir nicht die evtl. gebotene Neutralität im Sinne der Presse?

Ich denke ja, wir dürfen. Weiterlesen

Politik hat kein Gefühl der Betroffenheit

 [jpg] Am 8.8.09 lud der VDK seine Ennepetaler Mitglieder ein, um die BürgermeisterkandidatInnen im Mehrgenerationshaus vorzustellen. Es sollte mit einem gemütlichem Grillen beendet werden.

 
Es kamen von den Bündnisgrünen, Sabine Hofmann, den Sozialdemokraten, Anita Schöneberg und der parteilose Wilhelm Wiggenhagen, Kandidat der Christdemokraten. 

Nach kurzer Begrüßung, stellten sich die anwesenden zukünftigen BürgermeisterInnen kurz mit dem schon so oft unverbindlich Gehörten vor.
Bei der Frage bezüglich der Haushaltsentwicklung durch die Finanzkrise war keine einheitliche Meinung der drei KandidatInnen zu hören, bei allen war aber die Hilflosigkeit in punkto, was man dagegen tun sollte oder kann, herauszuhören.

Schlimmer als ein Wahlkampf ist kein Wahlkampf

[jpg ] Wo sind sie, die herausragenden Persönlichkeiten in Ennepetal? Ich will ja nicht gerade einen Ennepetaler Barak Obama  haben, dass wäre sicher total überzogen. Auch einen europäischen Obama gab und gibt es nicht.
Der Bundestagswahlkampf bringt auch mit den beiden Volksparteien CDU und SPD nicht gerade zwei schillernde Gruppierungen  in den Wahlkampf ein. Merkel und Steinmeier unterscheiden sich nur durch ihr Geschlecht. Politisch könnte sowohl die eine als auch der andere bei der jeweils anderen Partei anfangen, würde sicher keinem auffallen.

In der Redaktion haben wir schon einmal an ein neues Geschäftsmodell gedacht: "Rent a Obama"

Was allen Parteien und Kandidaten fehlt, ist ein eigenes Profil. Ein Profil, welches man annehmen oder auch ablehnen kann, sprich man kann wählen. Da nützt es auch nichts wenn alle Parteien und Kandidaten immer wieder behaupten, sie hätten ein Profil. Wenn man dann aber mal nachhakt sieht man nur allgemeine Ankündigungen aus denen man alles oder nichts heraus- oder hineininterpretieren kann.

Was ist das schlimme daran, fragen viele? Und jetzt kommt es: Wir halten sowieso nichts mehr von diesem "Kasperletheater", die (Politiker) sind uns doch so was von egal. Es ist und bleibt eine Vertrauenskrise in die Politik und noch schlimmer, in die Demokratie. Das bringt uns zu der Feststellung:

Schlimmer als einen Wahlkampf zu führen, ist eben keinen zu führen!

Nun sind wir hier in Ennepetal und bis zum 30.08.09 ist noch etwas Zeit. Nur hier ist es so, als wenn  eine Pharmafirma kübelweise Psychopharmaka über unsere Politiker ausgekippt hat. Alle sind irgendwie sediert.

                            
Da werden zu Ostern, schwarz, rot, gelb und grüne Ostereier lächelnd "zwangsweise" verteilt. Wer nicht schnell genug auf die andere Straßenseite kommt, muss solch ein Ei nehmen. Die Botschaft: Der Osterhase ist in unserer Partei?Da wird öffentlichkeitswirksam ein Sonnenblumen bemalter Fuchs auf gestellt. Die Botschaft: Füchse würden unsere Partei wählen?
Oder der absolute Renner: Da wird ein Brot auf den Namen eines Kandidaten benannt.
Die Botschaft: Erst wird man durchgemengt, dann geknetet und zu guter Letzt ist man am ganzen Körper verbrannt? Die einzigen die einigermaßen Wahlkampf betreiben, sind diejenigen die nicht zur Wahl antreten, die Medien.

Wobei, bis jetzt wurden ja nur die BürgermeisterkandidatInnen angegangen, und die haben, wenn sie denn mal gewählt werden, einen recht beschränkten Einfluss auf die politischen Geschehnisse der Zukunft. Die Parteien wurden ja noch nicht einmal an den Rand des Ringes gerufen. Mein Eindruck, die sind ganz froh darüber.

So war der größte Wahlkämpfer bisher, der Vizepräsident der SIHK Herr Rolf Bilstein. Er fand zumindest klare Worte zu den unterschiedlichsten Themen in der Politik. Aber auch er verzweifelte an den vagen Aussagen der KandidatInnen. Punkten konnten zwar die beiden Kandidatinnen Hofmann und Schöneberg, und zwar gewaltig, aber zur Gänze überzeugen konnten sie nicht.

Was mich in diesem Zusammenhang immer wieder entsetzt, ist der immer wieder sehr schwache Auftritt des Gevelsbergers  Dipl.-Verwaltungswirtes Wilhelm Wiggenhagen, Bürgermeisterkandidat der CDU und immerhin führend in der Stadt seit Jahren tätig. In der Zwischenzeit nennt man ihn hier in Voerde, "Wilhelm das Brot", die Voerder haben da einen etwas trockeneren Humor. Wie dem auch ist, manchmal sollte man Rätsel ungelöst lassen.

Ach ja, Herr Bilstein. Da waren einige Leute mit Erwartungen erschienen die hinterher frustriert die Räume verlassen hatten. Die Erwartung: Alle dürfen jetzt schön ihre von allen Seiten weich geklopften Sprüche los werden, und gut wäre es gewesen. In der Hoffnung, ihr Kandidat würde die meisten Punkte machen. Zwischendurch wäre ein Tässchen Kaffee gereicht worden, damit ja keiner einschläft.

Nur, Herr Bilstein spielte zum Tanz auf und wurde letztendlich dem vorgegebenen Thema "Quo Vadis" gerecht.
Denn wenn man wissen will wohin die Reise geht, sollte man schon wissen, wo man her kommt und wo man steht, sonst könnte das Ganze  ins Auge gehen. Bilstein verstand es aber auch uns die Spreu und den Weizen vorzuführen, trennen müssen die Wähler halt selber. Sicher werden einige im Geiste ihr Kreuzchen gemacht haben, aber nur für die BürgermeisterkandidatInnen.

Man mag ja über Dr.Mehner reden wie man will, nur er hatte und hat eins, er hat zumindest eine Persönlichkeit die man ablehnen oder annehmen kann. Nur wo haben die anderen Kandidaten etwas, was man annehmen kann?

Eine Wahlhelferin, eine etwas infantile Persönlichkeit,  nannte die Menschlichkeit des Gevelsbergers Wilhelm Wiggenhagen als herausragende Facette um ihn zu wählen. Mein Gott, sind denn die Anderen unmenschlich?  Wohl kaum. Sie dokumentiert damit aber auch, dass ihr Kandidat für sie auch nichts Wählbares hat. Politik sollen die KandidatInnen in den nächsten fünf bzw. sechs Jahren machen, Menschlichkeit setzen wir als gegeben voraus. Es gibt hier in Ennepetal eine gewisse Ratlosigkeit. Der Politologe  Korte nennt sie die "ratlose Unruhe" und es ist ein großes Risiko dies so zu belassen. Denn die politischen Scharfmacher der Rechtsextremisten haben dazu gelernt. Sie sehen "menschlich"  durchaus symphatisch aus, ihre politischen Inhalte sind jedoch zutiefst unmenschlich. Nur, wie gesagt, sie haben gelernt, ihre Sprache ist nicht mehr so "laut".

Was bleibt? Wenn sich nicht noch einmal jemand aufrafft und einen größeren Rahmen für ein politisches Podium schafft, war es das. Die Diskussion bei der Kolpingfamilie oder dem CVJM kann man getrost als Kuschelveranstaltung schon jetzt einordnen. Nur nicht wehtun, was auch immer das ist, nur nicht nachhaken, nicht in Frage stellen oder den Geist strapazieren. Denken ist in unserem Land eine Schande oder gar ein Tabu.

Wenn das so weiter geht, werden wir es sicher noch erleben, wie unsere Demokratie den Bach hinunter geht, sicher wird dann das Ermächtigungsgesetz nicht Ermächtigungsgesetz heißen, eher "Gesetz zur Wiederherstellung des sozialen Friedens".

Jürgen Gerhardt

 

Entspannung im Wahlkampf – oder Neues von der Pixelhexe

rockbiene-kl

Nach all den Turbulenzen der letzten Tage und jetzt, wo es in die heiße Phase des Wahlkampfes geht, bin ich neugierig geworden, was so die einzelnen Kandidaten zu ihrer Entspannung tun, habe mein Unsichtbarmachcape umgelegt, den Pixelstab eingepackt, mich auf den Besen geschwungen und ab ging es Richtung Rüggeberg.

Oben auf der Höhe, in der frischen Luft, hörte ich heisse Rhytmen aus einem Fenster tönen. Es war halb offen und so traute ich mich nah genug heran, um nachzusehen, was da im Zimmer ab ging.
Da war sie, die sonst kühl und konzentriert überlegene, eher ruhig wirkende Kandidatin, die hier voller Power Ihre Hüften, Mähne und Gitarre schwang.
Ein ganz schönes Energiebündel, wobei Energie ja sowieso ihr Metier ist. Ist sie nicht toll, unsere Rock-Bine?
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Quo Vadis – oder Neues von der Pixelhexe

 

Hallo meine Fans,

eigentlich ist es nicht meine Zeit, da ich ja meist nur am Wochenende aktiv werde, aber wenn besondere Ereignisse sind, sollte man zumindest sich ganz kurz damit befassen.

Ja und so war es. JPG und Linde hatten das Büro verlassen und ich war mit dem Kater alleine. Am PC lag ein Schriftstück mit der Aufschrift "EINLADUNG" von der SIHK und  neugierig, wie ich nun einmal bin, las ich was da so alles stand, was mich dann wiederum noch neugieriger machte. Das will ich mir anschauen. War ja nur kurz um die Ecke von uns und da brauchte ich noch nicht einmal meinen Besen.

Also wurde der Kater vergattert, neu eingehende emails zu beantworten, was eigentlich mein Job gewesen wäre. Schnell den Pixelstab und das Unsichtbarmachtuch eingesteckt und ab durch die Mitte.

Irgendwie musste ich mich wohl mit der Entfernung verschätzt haben, denn ich landete unterhalb einer Treppe im Innensaal. Als ich die Augen aufschlug sah ich folgendes Bild vor mir und konnte mir ein Schmunzeln nicht verwehren. Gab es doch früher Schokoladen auf denen eine Reihe Figuren abgebildet waren und wo man jeweils mit einem Streifen die Köpfe oder Füße verschieben konnte, so daß ganz kuriose Bilder entstanden.

Schon spielte ich mit dem Gedanken, diese Situation mit meinem Pixel-Zauberstab nachzuvollziehen, dann aber entschied ich mich kurzerhand lieber einmal zu lauschen, was da abging. Ich warf einen genaueren Blick weiter nach oben und da sah ich sie. Alle 6 Kandidaten, obwohl das eine war nicht der sechste Kandidat, sondern der Moderator.

Alle trotz der großen Hitze total konzentriert, denn jetzt mußten  sie sich den Gästen stellen und der Frage "Quo vadis" oder "Wohin gehst Du".

Erstaunlicherweise gab es viele Gemeinsamkeiten und doch wichen alle in persönlichen Punkten von einander ab. Während sich fast alle bemühten, einen seriösen Eindruck zu hinterlassen, hatte einer, der neu in der Runde war sich vorgenommen, etwas zur Erheiterung der Anwesenden vorzutragen. die betroffenen Gesichter der anderen Kandidaten und Besucher zeigte, dass er hier wohl im falschen ‚Film war. Mensch Wilhelm, Kabarett war gestern und an einem anderen Ort, heute ist die Show der Champignons.

Was mir jedoch am Besten gefiel war, dass der Moderator auch unser Magazin "EN-Mosaik" liest, denn eine Unmenge aufgezeigter Mängel,  die in Ennepetal seit Jahren vorherrschen und die wir in einigen . unserer Artikel bereits angeführt haben, hatte er ebenfalls zum Thema gewählt.

Es war nicht anders zu erwarten, dass der am stärksten mit diesen Themen involvierte Kandidat wieder einmal völlig in die Schusslinie geriet. Wenn er auch versuchte gelassen und souverän sich jeder Frage zu stellen, hatte ich doch ein wenig Angst, daß er vom vielen Zähne aufeinanderbeissen bald einen Zahnarzttermin brauche. Manchmal würde ich ihn gerne aus solchen Situationen heraushexen, aber vielleicht vertue ich mich und er mag es, würde er sich sonst noch das Bürgermeisteramt antun wollen?

Die beiden Damen von mir aus gesehen auf der linken Seite erinnerten mich irgendwie an die Kessler-Zwillinge, die auch meistens einer Meinung sind.

Na und da blieb dann nur noch eine – eine wie keine – eine von uns…….
Redegewandt, kompetent, mit starken Argumenten. Erschreckend in der Pause zu hören (selbstvertständlich war ich auch heimlich am Buffett) "Sie ist ja wirklich gut und überzeugend, wenn sie nur nicht von der Partei wäre, der sie angehört. Wir haben ja unseren Kandidaten, den unser Micha  uns empfohlen hat. Wo war der eigentlich heute?"

Ich habe nie viel für Politik übrig gehabt, aber das brachte direkt meinen Magen zum Rebellieren. Also dachte ich , nix wie weg und ab nach Hause, aber nicht, ohne wenigstens einen kleinen Zauber zu hinterlassen.

Sind sie nicht schön, elegant, vielversprechend? Das ist unsere Champignon Liga. Und so entstand das Bild mit den großen Lettern "Quo Vadis" und den noch unbedruckten Siegerscherpen denn  noch sind alle Möglichkeiten offen.

Fast hätte ich es nicht bemerkt, dass auf der linken Bildseite jemand verschämt einen Hut über die Brüstung hielt. Aber mehr gab es nicht zu sehen.
Eine kleine Weile ließ ich das Bild noch auf mich wirken, um dann den Zauber wieder aufzulösen und fragte mich auf dem Nachhauseweg

"Und wohin gehen Sie?" Und dabei hatte ich irgendwie das Gefühl, dass diese Frage immer noch nicht geklärt werden konnte.

 

So, laßt es Euch gut gehen.

Eure

Pixelhexe

 

Krafttraining für den Sieg – oder Neues von der Pixelhexe

sieger-kl

Heute habe ich eine Bekannte besucht, die in einem Hochhaus wohnt. Der Fahrstuhl war ausgefallen und so machte ich mich daran, die Treppen zu Fuß zu erklimmen. Nach der 4. Etage verließ mich die Energie und die gute Laune und ich holte rasch meinen Pixelstab hervor, der mich in einem schwungvollen Rusch ohne Probleme die letzten Stockwerke hinaufbeförderte.  Nun, ich hatte es gut, denn ohne meinen Stab hätte ich gemerkt, dass nur mit dem dicken Hintern ständig vor dem PC sitzend und wenig die Beine bewegend nicht genug Kraft ist, um Hindernisse zu bewältigen, bzw. Ziele zu erreichen.
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Einen Jux will sie sich machen

 

[jpg] Substanziell hörte man nach der Handwerkermesse wenig von den Bündnisgrünen aus Ennepetal. Auf Nebenschauplätzen tauchen sie urplötzlich auf, gehen durch die Reihen und stellen sich sodann als homogenes Grüppchen an irgendeinen Stand. Klopfen sich gegenseitig auf die Schulter und versichern sich gegenseitig, dass sie sich wählen wollen. So bemerkt auf der Voerder Kirmes oder der 60 Jahr Feier für die Ennepetaler Bevölkerung. Man ist ja wer und hat das Ohr am Volke. Kurz man reitet auf der Sympathiewelle der achtziger Jahre und bemerkt nicht, dass man die gerade verspielt. Mühe in einem Ennepetaler Wahlkampf braucht man sich nicht zu machen, sollen die Anderen diese Arbeit machen, meinetwegen die Bundespolitiker.
In Ennepetal, nein, da hat man ein Dauerabo für den Rat der Stadt, man kennt sich halt. So auch auf der Grillparty der Ennepetaler CDU mit der IG Altenvoerde, die unter dem Thema "Sternenzauber" lief.
Urplötzlich tauchte unsere Bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidatin Sabine Hofmann auf, gesellte sich wie selbstverständlich zu ihren Ennepetaler CDU Kollegen und harrte geduldig bis endlich das Spanferkel durch gegrillt war. Und da müssen hochpolitische Gespräche zwischen den beiden Parteien gelaufen sein, anders kann ich mir den neuerlichen geistigen Abgang, der unter dem Thema Finanzen läuft, nicht erklären.

Ich versuche mal ein Gespräch mit Wilhelm Wiggenhagen Bürgermeisterkandidat der CDU, Walter Faupel Fraktionsvorsitzender der CDU ( Unser guter "Silberrücken") und Sabine Hofmann, Bürgermeisterkandidatin und Fraktionsvorsitzende Der Bündnisgrünen zu inszenieren:

Walter:    Wir müssen reden Sabine.
Wilhelm:  Es gibt Probleme, die von Du weißt doch deren Namen wir nicht nennen ( En-Mosaik ).
Sabine:    Was denn, ihr habt die doch als Nestbeschmutzer ausgebootet.
Walter:    Nein, das klappt nicht, die Leute nehmen das uns nicht ab.
Wilhelm: Ja,und sagen, die haben doch Recht.
Sabine:   Und jetzt?
Walter:
   Mein einziges Thema, was eigentlich kein Thema ist, kommt nicht an.
Wilhelm: Die Leute wollen keine Angst haben, die sagen wir spinnen. ( Verdreht die Augen)
Walter:   Du musst uns helfen.
Sabine:   Wie denn? ( Guckt ungeduldig zu dem Spanferkel )
Wilhelm: Also wir haben uns das so gedacht. ( Schaut zu Walter )
Walter:   Also Du musst das mit den Finanzen etwas verstärken, meinetwegen Du machst ein Wahlkampfthema
                 Finanzen. Du schreibst da auch rein wie schlimm es doch ist und das wir die Leute retten können.
Sabine:   Was kriege ich denn dafür?
Wilhelm: Na, du kannst ja rein schreiben, du kriegst das Blockheizkraftwerk.
Walter:   Und die Fuchskarte und noch ein paar Moosröschen in der Fuzo "Inne Milspe"
Wilhelm: Ich mach´ die Fuzo aber nach der Wahl wieder auf. Ilona hat sich schon beschwert, dass sie immer  so weit laufen muss.
Sabine:   Wie du machst die Fuzo wieder auf, davon weiß ich ja nichts? Und meine schönen Moosröschen?
Walter:   Ach Sabine (Klopft ihr auf die Schulter). Du wirst erste Beigeordnete, wenn Wilhelm unser Bürgermeister ist. ( Schaut zu Wilhelm )
Wilhelm: Klar Sabine, wir verstehen uns doch so gut, wir sind das geborene Verwaltungsteam. ( Schaut ihr tief in die Augen)
Sabine:  (Überlegt einen Augenblick, schaut dabei Wilhelm an) Na gut, Jungs, ich mach es. Walter aber nicht noch einmal mich als Blümchenschwingende bezeichnen. Das war nicht fair. ( Schaut wütend zu Walter rüber)
Walter:   Ist ja gut. Meine Leute haben mir schon den Mund verboten, ich darf sogar noch nicht einmal was schreiben.

Aus dem Hintergrund kommt der Ruf: Das Spanferkel ist fertig!

Alle stehen auf und stellen sich an.

So oder so ähnlich muss dort ein Gespräch stattgefunden haben.

Denn wie anders ist ein solches unausgegorenes Thema, welches so vage, allgemein und wiedersprüchlich ist, zu verstehen.

"Finanzen
Auch und vielleicht gerade in Ennepetal ist die Wirtschaftskrise angekommen. In der Vergangenheit basierte unsere gute finanzielle Ausstattung auf den hohen Gewerbesteuereinnahmen.
Diese sind nun um gut 50% eingebrochen.In dieser Situation gilt es, alle Einnahmen und Ausgaben zu überprüfen, um ein Haushaltssicherungsverfahren zu vermeiden. Ziel muss es sein, bewährte Strukturen zum Beispiel durch Reduzierung der Standards (Öffnungszeiten, ….) zu erhalten, um nach einer wirtschaftlichen Erholung wieder aufbauen zu können. Hierbei darf die Stadt ihre soziale und ökologische Verantwortungnicht vernachlässigen.

Im Bereich der Ökologie führen Investitionen (z. B. In ein Blockheizkraftwerk, in ökologische Stadtbeleuchtung) zu deutlichen Energieeinsparungen. Fördergelder wie das Konjunkturpaket II erhöhen zusätzlich die Amortisation.

Gleichzeitig muss die Stadtentwicklung (Fußgängerzone,…) weiter begleitet werden um die gelungene Umbaumaßnahme zu einem Erfolg zu führen. Unsere "Ennepetaler Fuchskarte" unterstützt sowohl die Ennepetaler Bevölkerung als auch Vereine, Händler, Dienstleister,….

Auf der Einnahmeseite darf auch eine moderate Erhöhung der Gewerbesteuer kein Tabuthema sein.
Während der Hebesatz in Schwelm bei 435 und in Gevelsberg bei 455 liegt, wurde die Gewerbesteuer in Ennepetal auf 403 Punkte gesenkt! Auch wenn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Gewerbesteuererhöhungen zunächst nicht als konjunkturförderlich gelten – im Falle eines Haushaltssicherungsverfahrens würde die Stadt Ennepetal gezwungen sie auf das Niveau der übrigen Städte anzuheben. Dem sollten wir zuvorkommen!
Auch wenn Einschnitte jeglicher Art sicherlich schmerzhaft sind – es gilt, diese Zeit zu überbrücken um Schlimmeres zu verhindern.

Gemeinsam schaffen wir das!"

Entschuldigung, solchen Schwachsinn habe ich noch auf keinem Wahlkampf gelesen, dass ist ein Jux.

Also erst einmal, die Wirtschaftskrise hat sich gerade aufgemacht wieder zu gehen.Der IWF hat seine Prognose angehoben, drei Wirtschaftsinstitute sehen das Ende der Wirtschaftskrise. Die Bundesregierung meldet der Export und die Inlandsnachfrage zieht wieder an. Nur der Finanzsektor unserer Volkswirtschaft will nicht so recht ans Laufen kommen, was aber andere Gründe hat. Durch das so genannte "Bad Bank" Gesetz werden die Probleme jetzt aber beseitigt sein. Was also soll das?  Liest man hier nur das Gemeindeblatt oder die Bildzeitung? Werden die national erscheinenden Zeitungen in Ennepetal nicht ausgeliefert? Oder gibt es hier keine Internetanschlüsse?
Dann weiter, nicht die Gewerbesteuereinnahmen sind eingebrochen, sondern nur die Vorauszahlungen auf die Gemeindesteuer sind von den Unternehmen antragsgemäß gekürzt worden. Die eigentlichen Gewerbesteuern für 2009, werden doch erst in 2010 mit der Steuererklärung fällig. Wenn also die Gemeinden und die Finanzämter ohne Kontrollen den Anträgen der Firmen entsprechen, so müssen sie sich nicht wundern wenn die Vorauszahlungen nicht mehr so sprudeln. Auch hier, was soll das?
Lustig geht es weiter, die Standards sollen verändert werden, indem wir die Öffnungszeiten des Rathauses verkürzen. Hallo! Das sind Angestellte im Rathaus, keine Leiharbeiter, die kriegen weiter ihr volles Gehalt, ob das Rathaus auf oder zu ist. Was bitte soll da gespart werden? Und dann der Super Satz, Einnahmen und Ausgaben sollen überprüft werden.Aha, was macht denn sonst ein Kämmerer? Schmeißt der Kämmerer die Einnahmen- und Ausgabenbelege ungeprüft in die Tonne?
Aber wir wollen unser Blockheizkraftwerk für ungefähr EUR 500.000,–. Wer soll das bezahlen, wie ist das mit den Folgekosten oder den Betriebskosten, wie hoch sind die? Solide kann man das nicht nennen. Wie dumm muss man sein um so was durchgehen zu lassen? Die Stadtentwicklung besteht sodann aus der Fuzo "Inne Milspe" und einer Fuchskarte für die Bevölkerung und sonstige Gruppen. Das nenne ich ja mal eine ganz neue Stadtentwicklung. In Voerde, Hasperbach, Oberbauer oder Büttenberg soll keine Stadtentwicklung mehr stattfnden? Tolle Idee. Das Spanferkel war wohl schlecht?

 

Ach ja, und dann haben wir ja noch die Einnahmen. Die Gewerbesteuer, also die Hebesätze, die ja vor Jahren  von 405 auf 403 gesenkt worden sind, sollen an die Nachbarstädte,  Schwelm und Gevelsberg, angepasst werden.

Frau Hofmann ist es entgangen, dass 403%, ein ganz normaler Hebesatz ist, in Straelen braucht man nur 310 Prozent zu zahlen und in Gelsenkirchen, Bottrop und Marl allerdings 490 Prozentpunkte.

 

 Der fiktive Satz liegt sogar nur bei 403% und der NRW Durchschnitt bei 416%. Hier die Hebesätze aller Kommunen im Vergleich von Landesamt für Statistik NRW zum Vergleich. So gute waren in Ennepetal wirklich nicht. Alles Zahlen die bekannt sein dürften. Das Schwelm und Gevelsberg so hohe Hebesätze haben liegt eben an der Haushaltssicherung, wobei Gevelsberg kaum mehr Schulden pro Einwohner hat als Ennepetal und aller Wahrscheinlichkeit aus der Haushaltssicherung demnächst entlassen wird. Also was soll das denn nun? Hier mal die Schuldenliste des Landesamtes für Statistik, so dolle hat Ennepetal in der Vergangenheit nicht gewirtschaftet, andere Städte scheinen da aber viel besser dazu stehen.

Und dann kommt die Floskel mit den Einschnitten, die schmerzhaft sein sollen weil die Grünen schlimmeres verhindern wollen. Und Mama Hofmann schreibt dann, "Heile, heile Gänschen, es wird bald wieder gut", ach ne, es heißt ja dann, Gemeinsam schaffen wir das – süß.

Da halte ich doch glatt dagegen mit: Monate standen wir vor einem Abgrund, sollen wir heute einen Schritt weiter gehen? Gemeinsam schaffen wir das!! Da möchte ich jedoch nicht dabei sein. Ich frage mich wie dumm muss der Wähler für die Bündnisgrünen sein um solch einen Programmpunkt überhaupt zu lesen. Zutrauen kann man den Verfassern sicherlich nichts, außer das sie das Sitzungsgeld kassieren. Oder war das Spanferkel, der Wein oder gar beides nicht geraten?

Es ist halt wie eine Posse von Nestroy, nur etwas anders: Einen Jux wollen sie sich machen – nur noch absurder.

Jürgen Gerhardt

Ein Lied kann eine Brücke sein – oder Neues von der Pixelhexe

 

Haben wir im Land der Füchse uns schon voll und ganz auf drei Damen und zwei Herren konzentriert, so wird die Anzahl der Bewerber um einen weiteren Platz auf der männlichen Seite erhöht und man weiss noch nicht, was evtl. noch kommen kann. Denn noch sind einige wenige Tage bis zum 13. Juli 2009 18:00 Uhr, wenn es ab 18:01 Uhr beim Wahlamtsleiter heißt: "Rien ne va plus" – nichts geht mehr.

Allmählich macht sich eine leichte Nervosität breit, denn ab jetzt zählt jeder gesprochene, oder eben nicht gesprochene Satz, jede Geste, jeder Blick. Dann hört man überall die Worte "Wir müssen alle an einem Strick ziehen", aber wenn man genau hinschaut ist es zwar ein Strick, aber jeder zieht in eine andere Richtung und da befürchte ich schon, wenn der Druck zu groß wird, reißt das Seil und alle purzeln in sämtliche Himmelsrichtungen.

Da fühle ich mich halt einfach verantwortlich, den Lieben ein wenig unter die Arme zu greifen und sie gemeinsam zu einen, damit sie endlich das "WIR"-Gefühl spüren. Was aber frage ich Sie ist  daran eigentlich so schwierig?

Na gut, genug gelabert, ran an´s Werk. Den Zauberstab schwingen und sagen: Alle Kandidaten hier seid vereint zum großen WIR.
 

Oh nein, nein Kandidat 1. Bei Gemeinsamkeit sind alle gleich. Nicht wieder an die Spitze, reihen Sie sich ein in die Gruppe. Es ist ein Orchester, kein Soloauftritt. Ich weiß, Anpassung kennen Sie nur wenigen Menschen gegenüber, obwohl Sie sich gerade bei denen besser durchsetzen sollten.

 

Hier sind wir dabei etwas Großes und Einmaliges aufzubauen. Na ja, vielleicht habe ich den Stab nicht schwungvoll genug geschwungen, so dass Sie mal wieder ausbüchsen konnten. Also dann noch einmal. Tssszsch.

 Na also, Kandidat 1, jetzt haben Sie Gemeinsamkeit hergestellt und stehen im Grunde immer noch in der
ersten Reihe, aber jetzt ergibt es nach aussen ein anderes Bild. Ich habe Sie gemeinsam mit Ihrer Nachbarin
schon immer für das wirkliche Dreamteam angesehen, aber das müssen wir jetzt hinten anstellen, denn hier
sollen alle gleich behandelt werden.

Ja gut so, da haben wir alle zusammen. Die Dame rechts im Bild wartet geduldig auf Ihren Einsatz und hält
sich bis dahin noch zurück. Außen links auf der Bildseite wartet schon die dritte Dame auf Ihren Gesangsauftritt.
Der Chormeister hat ihr das Notenblatt in die Hand gedrückt und jetzt ist sie schon ganz aufgeregt, wann sie endlich loslegen kann.
Stopp, stopp – wer trommelt denn da so laut im Hintergrund. Das ist der Mann unter dem Hut. Ach so, der Trommelwirbel gehört zum Programm, um dem Stück den nötigen Schwung zu geben. Nun da machen Sie mal halt weiter, aber denken Sie daran, die anderen müssen auch noch gehört werden [oder sagt man jetzt besser "zu hören sein"?]

Und wer ist der junge Mann zwischen den beiden Damen rechts und Mitte? Ah, der ist neu. Bin mal gespannt  welche Töne der auf seinem Instrument anschlägt. Okay, Moment mal, dann haben wir jetzt ja die wichtigen sechs Kandidaten zusammen.

So, nun schau ich mir das Alles noch einmal von Weitem an. Sieht zwar harmonisch aus, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das ist nur oberflächlich.

Ich glaube, ich hebe jetzt den Zauber auf, lasse alle wieder in ihre alten Rollen zurück und überlege mir für die nächsten Tage eine neue Formation. Mal sehen was wir dann zu Stande bringen.

 

Für heute bin ich zu müde! Ja, auch Pixelhexen brauchen ab und zu Schlaf.

 

Bis dahin lasst es euch gut gehen.

 

Eure Pixelhexe

 

 

Nur die Harten kommen in den Garten – oder Neues von der Pixelhexe

garten

 

Also, da bin ich mal wieder. Es gibt Neues zu berichten aus dem Land der Füchse. Wie ihr wisst, haben sich drei Frauen und zwei Männer aufgemacht, um den Sieg über  den goldenen Käfig zu erringen, der ihnen Macht, Anerkennung und Reichtum bescheren soll.

Und da der Spruch "Nur die Harten kommen in den Garten" allen gleichwohl bekannt ist, hat ein emsiges Treiben eingesetzt.

Ich werde das Ganze mit meinem Pixel-Zauberstab begleiten. Also schauen wir einmal.

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