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Das Glück und die Hingabe an eine würdige Lebensaufgabe

[jpg] Es ist schon etwas Besonderes in einem Jahr zwei Menschen kennen gelernt zu haben, die sich selbstlos zurücknehmen und sich einer Lebensaufgabe widmeten die der Allgemeinheit zu gute kommt. Anfang des Jahres 2010 durfte ich anlässlich der Eröffnung des Folkwang Neubaues in Essen Berthold Beitz kennen lernen. Der 97 jährige Beitz hat der Stadt Essen den dringend notwendigen Neubau des Folkwang Museums über die Kruppstiftung finanziert, rund 50 Millionen hat das Ganze gekostet. Warum schreibe ich das?

Immerhin geht es ja um den 80. Geburtstag eines Wilhelm Erfurt. Wilhelm Erfurt ist ein Mann der das Glück hat diese würdige Lebensaufgabe gefunden zu haben. Dieses Haus Martfeld ist unter seinen Händen eine erste Adresse in Schwelm geworden. Viele im Kreis beneiden die Schwelmer um dieses Juwel.

Wilhelm Erfurt hat viele Facetten die mich an Beitz erinnern. Beitz ist ein Mann der     pragmatisch und zupackend handelt. Er ist patriarchalisch in einer Art die in die heutige Zeit passt und stellt einen ruhenden Pol zu der zunehmend technokratisch aufgebauten Welt dar. Beide, Erfurt und Beitz haben sich aus dem operativen Geschäft zurück gezogen, sind aber immer bestens informiert. Beide widmen sich ihren Stiftungen die eine nicht nur kulturelle Ausrichtung haben.

Beide haben hohe ethische Grundsätze für die sie stehen und die sie auch leben.
Kultur ist für beide kein Schnickschnack oder ein Hype dem kurzfristig gehuldigt werden sollte. Nein, Kultur ist etwas erhaltenswertes, ist Leben und ist etwas wovon wir zehren. Es gilt unsere Vergangenheit zu erhalten um die Zukunft zu gestalten. Und beide haben eine Familie die ihnen den notwendigen Rückhalt geben.

   
     

Wen wundert es, wenn Wilhelm Erfurt an seinem 80. Geburtstag Menschen eingeladen hatte die ihn ein Stück weit begleitet haben. Und es lag auf der Hand, Haus Martfeld, "sein" Haus Martfeld, als würdigen Ort für die Geburtstagsfestivitäten auszuwählen.

Gabriele Weidner und Regine Köppen von der Schwelmer Musikschule überbrachten die Glückwünsche mittels eines Flötenstückes und übergaben die erste Festbroschüre der Musikschule als eine Aufmerksamkeit.

Auch bei der Musikschule griff Wilhelm Erfurt ein als er beim Jeki Projekt ( Jedem Kind ein Instrument) von den finanziellen Engpässen hörte.

Heute ist die Musikschule in der glücklichen Lage den Grundschulkindern eine musikalische Erziehung nahe zu bringen.

 
     

Seine beiden Söhne Martin und Stephan Erfurt, denen er augenscheinlich ein guter Vater aber auch Freund ist, wussten ihren Vater in einem realistischen und menschlichen Licht zu zeichnen. Vor 12 Jahren hat sich Wilhelm Erfurt aus dem operativen Geschäft verabschiedet ist aber immer informiert indem sein Sohn Martin ihm die Protokolle der Geschäftsleitung zu kommen lässt.

Nicht nur das. Vielmehr ist er jederzeit ansprechbar auch für das kleinste Problemchen. Einmal im Jahr machen sie einen Vater/Sohn Tag.

Der Ablauf: Kunst, essen, trinken und reden. Ziel ist es die  Smalltalkebene zu überwinden um auf die ernsten und tiefen Ebenen zu gelangen in denen ein Gedankenaustausch angestrebt wird.

"Ihr seid nicht alleine," vermittelt er seinen Söhnen, aber nicht nur denen. Oder "wir schaffen das schon."

Wilhelm Erfurt als Mutmacher! Wilhelm Erfurt der voran geht. Und, was auch gilt: Reden ist Gold und Schweigen ist Silber. Ja, lasst uns darüber reden.  Facetten der Persönlichkeit von Wilhelm Erfurt, so seine Söhne.

So war es auch die Solidarität von Wilhelm Erfurt, dass er mit seinem Sohn Stephan in Berlin im alten Postfuhramt die Firma "C/O Berlin"  ans laufen gebracht hatte. Viele kleine und größere Probleme wurden gelöst.Und heute? Die "C/O Berlin"  ist eine erste Adresse für Fotografie im Kulturbetrieb. Ein "Internationales Forum für visuelle Dialoge" , wie Stephan Erfurt es will, eben etwas besonderes. In diesem Postfuhramt  feierte Wilhelm Erfurt seinen 80sten im Dezember ´10 im Kreis seiner Familie.

Es wurden viele, sehr viele Glückwunschadressen übermittelt, Bürgermeister Stobbe, Dieter Ehlhardt vom Vorstand der Stiftung Lebenshilfe Ennepe-Ruhr/Hagen und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Schwelm, Lothar Feldmann, sie alle wussten mindestens eine Berührung mit Wilhelm Erfurt zu nennen.

Wilhelm Erfurt brachte in seiner Rede seine Lebensaufgabe für die Kultur zum   Ausdruck, indem er Ministerin Schäfer zitierte die Kultur als Pflichtaufgabe ansieht. Haus Martfeld und die Anlage insgesamt sind Wilhelm Erfurt von Anfang an ans Herz gewachsen.
Als die Restaurierung der Schlossanlage auf der Kippe stand, organisierte Wilhelm Erfurt Bürger die sich mit Schippen bewaffnet einfanden um den ersten Schlamm von der Anlage zu entfernen. Die Politik reagierte und restaurierte Haus Martfeld und Wilhelm Erfurt half wo er nur helfen konnte. Zuletzt wurde der Lesesaal wieder für den Publikumsverkehr hergerichtet und der alte Haferkasten vor dem Zusammenfall gerettet. Wilhelm Erfurt sieht nicht weg, und weil er nicht weg sieht, hilft er und hinter lässt damit Spuren. Spuren die seine Freundschaft zu Schwelm verdeutlichen. Wen wundert es, wenn Schwelm ihn 2006 zu seinem Ehrenbürger ernennt.
 

   
     

Es war eine freundschaftliche Stimmung an diesem Abend. Und weil das so ist fand an diesem Abend eine Welturaufführung statt, indem sich der Stiftungsbeirat zu einem Chor "The Foundation Singers" zusammen gefunden hatte und: Ein Freund, ein guter Freund... von Werner Richard Heymann, sangen, der dieses Lied genau vor 80 Jahren zur Aufführung brachte. Und alle Gäste stimmten ein und sangen begeistert mit.
 
Und Bethold Beitz? Nun, Beitz ist 97 Jahre alt und steht in Essen immer noch dem kulturellen Leben zur Seite und zwar putzmunter. Wilhelm Erfurt ist erst 80 Jahre und wird sicher Schwelm noch lange zur Seite stehen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm


Hier eine Fotogallery der Geburtstagsfeier Wilhelm Erfurt im Haus Martfeld.

Und noch einige Bilder vom Auftritt des Chors  "The Foundation Singers"

 

Alle Fotos dieses Artikels © Linde Arndt

Vielfalt, Größe und Qualität / Kunstausstellung im Haus Martfeld

[la]  Wer bisher noch keine Zeit und Gelegenheit gehabt hat, sich die noch bis zum 6. März 2011 andauernde, anspruchsvolle Kunstausstellung "Blickwechsel" im Haus Martfeld anzusehen, sollte es nicht versäumen diese zu besuchen.

Als Gast der Vernissage am 21. Januar 2011 wurden wir Betrachter einer Kunstausstellung ganz besonderer Art. Es war eine Ausstellungseröffnung, wo während der Vernissage live von den beiden Künstlern gearbeitet wurde.

Die beiden Künstler, das sind  Renate Schmidt-V. aus Gevelsberg und Guido Hense aus Hagen.

   
  v.l.: Guido Hense / Altbürgermeister Dr. Klaus Solmecke / Renate Schmidt-V.  /   Foto: © Linde Arndt
 

Fast war es, als würde man einen geheimen Blick in das Atelier der Künstler werfen. Während Renate Schmidt-V. damit beschäftigt war Vorarbeiten für einen Bronzeguss zu erstellen, indem Sie auf ein vorher gefertigtes Styropormodell in  kleinen Stückchen Wachsplättchen formte, stand Guido Hense im weßen Malerkittel vor seinem Bild, welches er schon Stunden zuvor hier vor Ort vorbereitet hatte und das nun vor den Augen der Besucher sein Finish erfahren sollte.

Zur Verwunderung von Altbürgermeister Dr. Klaus Solmecke aus Gevelsberg, der nach der Laudatio von der stellvertretenden Bürgermeisterin, Frau Christiane Sartor, die Moderation des Abends übernommen hatte, stand Guido Hense  mit verschränkten Armen vor seinem Werk. Einer Aufforderung von Klaus Solmecke, es wäre doch vereinbart gewesen, er solle sein Werk hier vor dem Publikum erstellen, begegnete er mit den Worten, dass es schwierig sei, den Zeitpunkt der Fertigstellung eines Bildes festzulegen. Man steige meist immer wieder in den Malprozess ein und so habe er sich vorgenommen, wenn er den Eindruck habe, das Bild ist fertig würde er den Kittel ausziehen und gut ist. Und wenn er sich jetzt das Bild anschaue, meine er, er könne den Kittel jetzt ausziehen. Dieser Ausspruch wurde mit Lachen und Applaus der Gäste begleitet.

 
 Kunstinteressierte beim Betrachten der Bilder / Foto: © Linde Arndt    "Die Spuckstengel" Musikalische Untermalung  / Foto: © Linde Arndt

Die Stimmung war gelöst und harmonisch und man merkte den zahlreich erschienenen Kunstfreunden an, dass sie mit großem Interesse die wirklich beeindruckenden Werke der beiden Künstler betrachteten, von denen Dr. Solmecke  behauptet hatte, dass sie eine Vielfalt, Größe und Qualität hätten, die im Haus Martfeld ihren würdigen Rahmen gefunden hätten.

Renate Schmidt-V. sagt über ihre Werke:

Meine Exponate sind sehr verschiedener Art: Es sind Gemälde und Objekte.
Gemälde: Zum Teil abstrakt, zum Teil gegenständlich, weil mich dieser "Blickwechsel" immer wieder reizt und die Vielseitigkeit des Lebens wiederspiegelt.

Bei den abstrakten Bildern geht es nicht um die Abbildung von realen Dingen, sondern um die Gestaltung einer Fläche mit bildnerischen Mitteln: Flächen, Farben, Linien, Überschneidungen, Gewichtungen, um Harmonie oder Disharmonie, um Dynamik oder Ruhe, um Aufruhr oder Meditation. [Auszug aus ihren prsönlichen Schilderungen – mehr auf den Seiten Kunstraum-EN.de]

Guido Hense erklärt:

Ich habe in den Bildern einen Abstraktionsgrad gewählt, der Dingliches nur in sehr abgewandelter Form erkennen lässt. Es dominieren die bildnerischen Mittel; mit Farbe, Linien und kargen Binnenformen werden innerbildliche Bezüge und Kontraste initiiert. Die Werke präsentieren sich unabhängig von konkreten Aussagen und stehen in einem spannungsvollen Verhältnis zum Ausstellungsort. Meine Werke sind  überwiegend in Öl und Acryl gemalt. Gelegentlich wird die Struktur bzw. Körperhaftigkeit der Oberfläche durch Materialien wie Metalloxid, Quarzsand und Pigmente


Das im Haus Martfeld von Guido Hense erstellte Bild wartet noch auf einen Käufer. Der Erlös soll der Stiftung für Ausbildung in Papua zu Gute kommen.

 

Eine große Reihe Fotos über diese Ausstellung wurden auf den Seiten von Kunstraum-EN
eingestellt und können dort betrachtet werden.

[Alle Fotos auf dieser Seite und auf der verlinkten Seite Kunstraum-EN © Linde Arndt]


 

Wie oben erwähnt, die Ausstellung läuft noch bis zum  06.03.2011 und kann zu folgenden Terminen aufgesucht werden:

Mittwochs, freitags und samstags von 10 – 13 Uhr
und sonntags von 11 – 18 Uhr
(feiertags geschlossen). Eintritt frei

Kunstausstellung „Blickwechsel“ im Schloss Martfeld

"Blickwechsel" mit Renate Schmidt-V. und Guido Hense
21. Januar: Erste Kunstausstellung im neuen Jahr im Schloss Martfeld

Mit Renate Schmidt-V. und Guido Hense eröffnet die Stadt Schwelm am Freitag, dem 21. Januar, um 19 Uhr ihr Ausstellungsjahr im Schloss Martfeld. Alle Bürgerinnen und Bürger sind zu dieser Präsentation sehr herzlich eingeladen. Schwelms stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Sartor wird die Gäste begrüßen. Und Gevelsbergs Alt-Bürgermeister Dr. Klaus Solmecke wird die Künstler und ihr Werk vorstellen. Die Städtische Musikschule setzt an diesem Abend den musikalischen Akzent. Die Ausstellung kann bis zum 6. März besucht werden, mittwochs, freitags und samstags von 10 – 13 Uhr und sonntags von 11 – 18 Uhr (feiertags geschlossen). Kein Eintritt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
     Renate Schmidt-V.   / Abendplanet

Die gebürtige Remscheiderin Renate Schmidt-V. studierte Pädagogik in Wuppertal mit den Schwerpunktfächern Deutsch und Kunst. Seit 1966 lebt sie mit ihrer Familie in Gevelsberg, wo sie über 25 Jahre im Schuldienst arbeitete. Die Künstlerin ist Mitglied des Autorenkreises Ruhr-Mark, des Gevelsberger Künstlerkreises und der Gruppe Kunstraum EN. Ihr Werk war in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in NRW zu sehen, im Kreis Königswusterhausen und in den Partnerstädten in Frankreich und Polen. Renate Schmidt-V. ist Buchautorin, schreibt zudem für Anthologien und nimmt seit 1979 an Lesungen teil.

Renate Schmidt-V. sagt über sich selbst: "Seit der Kindheit gehören Malen, Zeichnen, Schreiben und plastisches Gestalten zu meinen Lebensäußerungen. Schöpferisches Tun ist immer ‚aufstehen und leben gehen‘. In einer Zeit, in der Berechnetes und Berechenbares überhand nehmen, sind mir vegetative Flächen und Linien beim Gestalten notwendig. Mehr und mehr sind es verschiedene Materialien, die mich zum Umgestalten reizen. Sprache ist für mich ein Instrument, auf dem sich vielseitig spielen lässt. Da ist das Erzählen oder die Lust aufs Fabulieren – und daneben die Lyrik, in der jedes Wort zum Ereignis werden kann."

Die Künstlerin hat an einem Bronzeobjekt für den Bauverein in Gevelsberg mitgewirkt, von ihr steht eine Bronzeplastik im Rathaus von Vendôme, und im Rathaus von Butera ist sie mit einem Gemälde vertreten. 2001 stellte der Westdeutsche Rundfunk Dortmund die Künstlerin in den Mittelpunkt einer Fernsehreportage.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
     Guido Hense / Samedan

Guido Hense, geboren in Hagen, absolvierte ein technisches, naturwissenschaftliches und pädagogisches Studium in Wuppertal, Bochum und Dortmund. Stationen seines Lebens und Wirkens: Lehrtätigkeit  in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern – Fachseminarleiter für das Höhere Lehramt an den Studienseminaren Hagen und Dortmund – Mitwirkung an curricularen und didaktisch-methodischen Neuorientierungen in der Erwachsenenbildung – langjähriges Mitglied der Arbeitsgruppe "Entwicklung einer Konzeption für eine landesweite Lehrerfortbildungsmaßnahme" am Landesinstitut für Schule und Weiterbildung in Soest – Lehrauftrag an der Märkischen Fachhochschule Iserlohn. Guido Hense hat Bücher veröffentlicht, in zahlreiche Ausstellungen seine Öl- und Acrylbildern präsentiert und ist Mitglied der Kunstinitiative "Kunstraum EN e.V."

Quartalsführung im Museum Haus Martfeld am 2. Januar 2011:

Als Jahresauftakt startet am Sonntag, dem 2. Januar 2011 um 11.30 Uhr im Museum Haus Martfeld die nächste Quartalsführung, die Museums- und Archivleiterin Cornelia Hackler zum Thema „Spätantike“ präsentiert. Anknüpfungspunkt sind ausgewählte spätantike Exponate des stadt- und regionalgeschichtlichen Museums, die einen Ausblick in jene weit zurückliegende Zeit erlauben. Eine Zeit der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Umbrüche, die mit der Einführung neuer kultureller Wertmaßstäbe die Entwicklung Europas maßgeblich geprägt hat und auch unsere heimische Region nachhaltig beeinflusste. Handel und Münzwesen, städtische Kultur, landwirtschaftliche Strukturen und Gesellschaftsformen, Religionen, Militärwesen, Befestigungsbau und logistische Systeme wurden Grundlage für die nachfolgende Epoche des abendländischen Mittelalters.

Der Eintritt beträgt 2,00 €, ermäßigt 1,00 € pro Person, die Führung ist unentgeltlich.

 

Cornelia Hackler, 22. 12. 2010

Verein für Heimatkunde Schwelm stellt Jahresgabe2010 und Kräuterbuch des Tabernæmontanus vor

[la] Die Gründung des Verein für Heimatkunde Schwelm e.V.  erfolgte bereits im Jahr 1890.

Dieser Verein  befasst sich schwerpunktmäßig  mit der Erforschung der Geschichte, der Natur und Kultur Schwelms und seiner Umgebung, in Zusammenarbeit mit dem Schwelmer Stadtarchiv und mit dem Museum Haus Martfeld.

Am Ende eines jeden Jahres gibt der Verein seit 1951 die "Beiträge zur Heimatkunde der Stadt Schwelm und ihrer Umgebung" heraus. Jedes Mitglied erhält dieses Heft als Jahresgabe. Darüber hinaus sind diese äußerst informativen und lehrreichen  Publikationen mit ihren  Forschungsergebnissen für Interessierte auch über den Verein, das Museum Haus Martfeld oder den Buchhandel  erhältlich.

Anfang Dezember 2010 war es wieder einmal so weit, die Jahresgabe 2010 wurde im Haus Martfeld vorgestellt und überreicht.

Die Vorsitzende des Vereins,  Frau Anne Peter und Bürgermeister Jochen Stobbe eröffneten die Sitzung. Ein ganz besonderer Dank galt auch Wilhelm Erfurt, der sich auch als Beiratsmitglied  in diesem Verein für die Schwelmer Belange wieder einmal stark gemacht hat.
"Ohne ihn wäre vieles nicht möglich", so Jochen Stobbe und alle Anwesenden waren beim Vortrag des Geschäftsberichtes froh zu erfahren, dass zum Glück nicht mehr über eine Einstellung dieses hochwertigen Magazins gesprochen werden muss, sondern dass es weiterhin fortbesteht.

   
 Anne Peter   BM. Jochen Stobbe    Wilhelm F. Erfurt
          [ alle Fotos: © Linde Arndt]

In weihnachtlichem Ambiente, mit selbstgebackenen Plätzchen und Kaffee, fand sich die Runde des Vorstandes und des Beirates zusammen und lauschte gespannt den Ausführungen der Autoren, wobei schon eifrig in den überreichten Heften geblättert wurde. Denn nicht nur spannender Text ist darin enthalten, sondern hochinteressante Fotos der beschriebenen Objekte.

          
                                                                                                                        Foto: © Linde Arndt  

Das 59. Heft, dass zum Preis von € 12,00 bei oben genannten Stellen zu beziehen ist, wurde von  sechs Heimatkundlern geschrieben und illustriert und befasst sich mit Untersuchungen und Forschungsergebnissen  folgender Themen:

  • Erfassung der Spinnen-Fauna an ausgewählten Standorten im Stadtgebiet von Schwelm [Martin Kreuels]
  • Neu entstandene Kleingewässer entwickeln sich zu Libellen-Biotopen [Lutz Koch]
  • Geschichte des Bleichkottens "In der Wiesche" bei Wichlinghausen
    [Michael Wiescher]
  • Franzosen in Schwelm [Karl Josef Oberdick]
  • Aufbruch in eine Bildungs- und Gesellschaftsreform nach 1945
    Die Antrittsrede des "politischen Pädagogen" Fritz Helling (1888-1973) [Jürgen Sprave]
  • Stadt Ruhr / Über eine Neuerscheinung zur nordrhein-westfälischen Geschichte [Wolfgang Fenner]

 

       
[Fotos: © Linde Arndt]
 

Sodann machte man sich auf den Weg in den Lesesaal der unteren Etage im Haus Martfeld, wo eine wirkliche  Rarität auf die Anwesenden wartete. 

[Bild durch Anklicken vergrößern]
Das aufwendig restaurierte historische Kräuterbuch des Tabernæmontanus  wurde vorgestellt.  Wieder ein Kleinod aus dem Schatzkistchen des neuen Lesesaals.
Der Stellvertretende Vorsitzende,Dr.Wolfgang Fenner, Wuppertal, übergab uns eine Infoschrift, aus der Folgendes hervor ging:
 

"Das Kräuterbuch des Tabernæmontanus war für mehrere Jahrhunderte das Standardwerk  für Mediziner, Apotheker u.a. Es ist bis ins 18. Jahrhundert in zahllosen Auflagen erschienen. Das ältere Schwelmer
Exemplar ist in einer sehr frühen Ausgabe vorhanden, gedruckt in Frankfurt am Main 1625.

Autor ist Jacobus Theodorus Tabernæmontanus, eigentlich Jacob Theodor, der sich nach der latinisierten Form seines Geburtsortes Bergzabern nannte.

Dort geboren wurde er zwischen 1520 und 1525. Er studierte Medizin in Padua, Montpellier und Heidelberg. Er war unter anderem Leibarzt des Grafen Philipp II. von Nassau-Saarbrücken und ab 1564 des Bischofs von Speyer. Später wurde er Stadtphysikus von Worms, danach von Heidelberg, wo er im August 1590 starb.

1588 erschien sein Hauptwerk, das Kräuterbuch.

Der Einband

Der Einband ist aus Schweinsleder. Vor der Restaurierung war er in einem extrem schlechten Zustand.

Davon, dass er vergoödet war, war nichts zu sehen. Vor allem aber konnte man die Prägung nicht erkennen. Als Jahreszahl vermutlich der Entstehung des Einbandes ist 1569 zu lesen.

Neben etlichen allegorischen Figuren auf dem Buchrücken ist hinten ein preußisches Wappen zu erkennen. Vermutlich der Buchbinder hat sich mit seinem Monogramm verewigt: NS.

Auf der Vorderseite sieht man das pommersche Wappen mit einer lateinischen Inschrift darunter: "Das Zeichen des berühmten Herzogs von Stettin" usw.

Wann das Buch den Eingand erhalten hat, der 56 Jahre zuvor gefertigt wurde, weiß man nicht.
Bemerkenswert sind die Verzierungen um Buchschnitt."

[Einige Fotos: © Linde Arndt ]

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

 

Neujahrskonzert im Schloss Martfeld mit Stefan Lex & Pomp-A-Dur

Eleganz, Virtuosität, Humor und ein unverwechselbarer Klang
Neujahrskonzert im Schloss Martfeld mit Stefan Lex & Pomp-A-Dur

Die Herzen der Zuhörer fliegen ihnen zu: Stefan Lex & Pomp-A-Dur, die auch in Schwelm schon große Erfolge gefeiert haben und die am 1. Januar im Schloss Martfeld mit wundervoller Musik faszinieren werden. Das Neujahrskonzert, zu dem der städtische Fachbereich Kultur alle Musikfreunde sehr herzlich einlädt, beginnt um 11.30 Uhr (Beginn 11 Uhr).

Pomp-A-Dur: ein bisschen Pomp – für die Kostüme – und die heitere Tonart A-Dur geben diesem Ensemble seinen Namen. Ein einzigartiger unverwechselbarer Klang, kombiniert mit beschwingter Eleganz, atemberaubender Virtuosität, gewürzt mit einer feinen Prise Humor, machen die Auftritte von Pomp-A-Dur so beeindruckend liebenswert.

Stefan Lex und vier hervorragende Musikerinnen sind ein Team von hochkarätigen Könnern. Da ist die Pianistin Sigrid Althoff, die Gründerin von Pomp-A-Dur, mit ihrem samtig-weichen Anschlag, der einen glauben lässt, sie spiele mit zwölf Fingern. Die ungarische Stehgeigerin Zsuzsa Debre begeistert mit ihren temperamentvollen Soli "Schwarze Augen", dem "Czardas" von Monti und der rumänischen Volksweise "Die Lerche". Die Klarinettistin Isabelle Bach bereichert das Ganze mit ihrer Spielfreude und ihrem einzigartigen Ton. Und selbstverständlich darf Krasimiera Kostova mit ihrem begeisternden Cellospiel nicht fehlen.

Der Tenor Stefan Lex, ebenfalls ein Meister seines Fachs, folgt nicht der momentanen Mode, sich im Dreier-  oder Zehnerverbund zu präsentieren. Er reiht sich vielmehr in die Klasse der Fritz Wunderlich, Rudolf Schock oder René Kollo ein. Sein Repertoire umfasst die Oper mit so populären Arien wie "Nessun Dorma", "La donna e mobile", "Una furtiva lagrima", Stücken aus den Operetten "Im Weißen Rössl", "Der Bettelstudent", "Gräfin Mariza" bis hin zu den großen Klassikern der Tenöre wie "O sole mio", "Granada", "Dein ist mein ganzes Herz", "Freunde das Leben ist lebenswert". Mit seinem herrlichen Tenor, seinem Charme, seiner Jugendlichkeit und seinem breit gefächerten Repertoire fasziniert er das Publikum.
    

Als Gast tritt die Sopranistin Christiane Linke auf. Sie schlüpft sowohl als Solistin als auch Duettpartnerin von Stefan Lex  in immer neue Rollen. Mit furiosen Koloraturen, strahlenden Höhen und ihrer sympathisch-attraktiven Ausstrahlung ist sie einer der Edelsteine, der das Programm glänzen lässt.

Zuschauen und Zuhören sind ein Genuss für Augen, Ohren, Herz und Seele.

Eintrittskarten: 20 € Erwachsene; 15 € Schüler und Studenten; 10 € Schwelm-Pass und Juleica. Vorverkauf im Verwaltungsgebäude Moltkestraße 24: Fachbereich Kultur,
Tel. (02336) 801-273, schmittutz@schwelm.de; oder Bürgerbüro, Tel. (02336) 801-255.

 

14. Schwelmer Weihnachtsmarkt am und im Haus Martfeld

Für alle Generationen:

14. Schwelmer Weihnachtsmarkt am und im Haus Martfeld

Kunsthandwerk, Musik und Kinderprogramm

 

Zum Weihnachtsmarkt am und im Haus Martfeld lädt der städtische Fachbereich Bildung, Kultur, Sport für Sonntag, den 5. Dezember, recht herzlich ein. Zahlreiche Künstler, Kunsthandwerker und Musiker machen sich auch in diesem Jahr wieder für einen Tag am und im Haus Martfeld stark, der von 11 bis 18 Uhr auf angenehme, anspruchsvolle und adventlich-stimmungsvolle Weise unterhalten möchte. Beim Bummel bieten sich zahlreiche Möglichkeiten zum Kauf schöner Geschenke aus Keramik, Holz und Glas, und natürlich wird auch in diesem Jahr neben attraktivem Schmuck wieder Kunst in Gestalt von Grafik und Malerei angeboten.

 

                      

Für die Kleinen spielt die Linderhauser Puppenkiste im Haus Martfeld auf. Im Haus Martfeld läuft die Ausstellung „Architektur der Stauferzeit im Rheinland“. Das Museum hat von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Dem Nikolaus haben die Schwelmer Bäckereien leckere Gaben mitgegeben. Für das leibliche Wohl sorgen die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung EN/Hagen e.V. und der Lions Club Ennepe-Ruhr.

 

Das Programm im Überblick:

 

11:00 – 12:00 Uhr                Musikzug – Big Band der Freiw. Feuerwehr Schwelm

12:00 – 12:30 Uhr                Linderhauser Puppenkiste

12:30 – 13:30 Uhr                Posaunenchor des CVJM Schwelm e.V.

13:30 – 14:00 Uhr                Linderhauser Puppenkiste

14:00 – 14:50 Uhr                Friends of Dixieland

14:50 – 15:20 Uhr                Linderhauser Puppenkiste

15:20 – 16:10 Uhr                Friends of Dixieland

16:10 – 16:40 Uhr                Linderhauser Puppenkiste

16:40 – 17:30 Uhr                Friends of Dixieland

 

 

Schwelm, den 30. November 2010

Schwelm: Machtzentren des Mittelalters Dr. Leenen spricht über die Isenburgen der Ruhrregion

Im Rahmen der erfolgreichen Ausstellungen über Engelbert I. und die Architektur der Stauferzeit bietet das Museum Haus Martfeld am Donnerstag, dem 25. November, um 19.30 Uhr einen weiteren sehr interessanten Vortrag an.

Dr. Stefan Leenen vom LWL-Museum für Archäologie in Herne wird über das Thema "Machtzentren des Mittelalters – Die Isenburgen in der Burgenlandschaft der Ruhrregion" sprechen (LWL – Landschaftsverband Westfalen-Lippe).

Burganlagen finden sich in der Ruhrregion in großer Zahl und in nahezu allen Formen. Das Spektrum reicht von dem eher unscheinbaren Kleinadelssitz bis zur repräsentativen Großburg. Die Entwicklung dieser Bauten soll mit einigen Beispielen kurz umrissen werden. Ausführlicher vorgestellt werden die beiden Isenburgen in Hattingen und Essen, da sie gute Beispiele für die Verflechtung von Befestigungen in die Machtkämpfe des 13. Jahrhunderts sind. Im Streit um die Vorherrschaft zwischen den lokalen weltlichen Adligen und dem Erzstift Köln spielten sie eine zentrale Rolle. Ihre kurze Nutzungszeit ermöglicht zudem eine Darstellung von Bautechnik und Struktur der mächtigen Anlagen.

Der Eintritt beträgt 5 €, ermäßigt 2,50 € pro Person.

Schwelm, den 22. November 2010