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„Der Lebkuchenmann“ am Theater Hagen

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Foto: Klaus Lefebvre / Rechte: theaterhagen

[Hagen – 24.11.14] Premiere des liebevoll-fantastischen Musicals für Kinder von David Wood ist am 30. November 2014 im Großen Haus / Insgesamt 38 Vorstellungen in der Vorweihnachtszeit.
Der frischgebackene „Lebkuchenmann“ kommt am 30. November 2014, Punkt 17.00 Uhr, zur Premiere auf die Bühne des theaterhagen – und bleibt für insgesamt 38 Vorstellungen in der Vorweihnachtszeit. „Der Lebkuchenmann“ von David Wood ist ein liebevoll-fantastisches Musical, ein musikalisches Märchen über Einfallsreichtum, Mut und die Notwendigkeit, gute Freunde zu haben – und es ist eines der erfolgreichsten Musicals, das weltweit Kinder und Erwachsene gleichermaßen in seinen Bann zieht und begeistert. Regie führt der Intendant des theaterhagen, Norbert Hilchenbach, der Komponist Andres Reukauf hat die musikalischen Arrangements übernommen und die Zwischenmusiken bei dieser Produktion neu geschrieben. Die Premiere selbst ist allerdings bereits ausverkauft.

Möglich wurde die Hagener Inszenierung, die für Kinder ab vier Jahren geeignet ist, auch dank einer Spende der Märkischen Bank über 5.000 Euro. Seit vielen Jahren unterstützt das Institut das theaterhagen in der Weihnachtszeit. „Wir freuen uns, das Theater, das mit seinem abwechslungsreichen Programm so viele Menschen aus Hagen und Umgebung anzieht, erneut bei seiner Arbeit zu unterstützen“, sagte Hermann Backhaus, Vorstandsvorsitzender der Märkischen Bank, während einer Pressekonferenz zur Premiere des „Lebkuchenmanns“.

Zum Inhalt des Stücks: Um Mitternacht, wenn die großen Menschen schlafen, ereignen sich ungewöhnliche Dinge auf dem Küchenregal: es herrscht heftige Aufregung unter den Bewohnern. Die „Großen“ wollen Herrn von Kuckuck mit samt seiner Kuckucksuhr auf den Müll werfen, denn der Arme ist stockheiser und kann die Stunden nicht mehr ausrufen. Doch das können seine Freunde nicht zulassen. Das scharfe Fräulein Pfeffer, der zupackende Herr Salz und der frischgebackene Lebkuchenmann überlegen gemeinsam, was zu tun ist. Honig für die angeschlagene Stimme muss her. Unglücklicherweise steht dieser im obersten Regal, wo die einsame, grantige Frau Teebeutel in ihrer Kanne wohnt. Und dann taucht auch noch Flitsch Gamasche, die hungrige Mafia-Maus auf, die den schmackhaften Lebkuchenmann nur zu gerne vernaschen würde. Mit viel Witz, Mut und ebensoviel Musik nimmt das spannende Abenteuer seinen Lauf.

Musikalische Leitung: Andres Reukauf | Inszenierung: Norbert Hilchenbach | Bühnenbild & Kostüme: Jan Bammes | Choreografie: Ricardo Viviani | Dramaturgie: Miriam Michel

Mit: Annika Firley, Kristina Günther-Vieweg, Annette Potempa, Emanuele Pazienza, Robert Schartel, Tillmann Schnieders

Weitere Termine: Mo. 01.12. (09.00, 11.30, 15.00 Uhr), Di. 02.12. (09.00, 11.30, 15.00 Uhr), Mi. 03.12. (09.00, 11.30 Uhr), Do. 04.12. (10.00 Uhr), Fr. 05.12. (10.00 Uhr), Sa. 06.12. (11.00 Uhr), So. 07.12. (11.00, 14.00 Uhr), Mo. 08.12. (09.00, 11.30, 15.00 Uhr), Di. 09.12. (09.00, 11.30 Uhr), Mi. 10.12. (10.00 Uhr), Fr. 12.12. (10.00 Uhr), Sa. 13.12. (11.00 Uhr), So. 14.12. (11.00 Uhr), Mo. 15.12. (09.00, 11.30, 15.00 Uhr), Di. 16.12. (09.00, 11.30, 15:00 Uhr), Mi. 17.12. (09.00, 11.30 Uhr), Do. 18.12. (10.00 Uhr), Fr. 19.12. (10.00 Uhr), Sa. 20.12. (11.00 Uhr), So. 21.12. (11.00, 14.00, 17.00 Uhr), Mo. 22.12. (15.00 Uhr)

Karten im Freiverkauf unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik

 

Kommentar zum OB-Amtsantritt von Erik O. Schulz

 

[Hagen] Schönen guten Montag. Die OB-Wende in Hagen kam um Mitternacht, aber immerhin nicht unerwartet. Jörg Dehm ist nun nicht mehr Oberbürgermeister in Hagen, das Zepter im Rathaus schwingt jetzt Erik O. Schulz. Eine Woche Zeit blieb dem einen, seine Amtsgeschäfte zu übergeben und dem anderen, sich aus seiner bisherigen Geschäftsführer-Position zu verabschieden und die Vorbereitungen dafür zu treffen, nun der Erste Bürger dieser Stadt zu sein. Im Regen (jedenfalls was wichtige Fragen des Amtsgeschäfts anbetrifft) wird sein Vorgänger den neuen Hagener OB nicht stehen lassen, das hat Jörg Dehm schon signalisiert. Immerhin hat beide ja auch bisher eine gute Zusammenarbeit verbunden. Und nachdem Erik O. Schulz in einem Medien-Interview verkündete, dass er sich hinter die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt bzw. deren Arbeit stellen will, dürften ihn diese bestimmt auch nicht im Regen stehen lassen. Für jedermann verständlich: es ist nicht leicht, sich in ein so umfassendes Amt einzuarbeiten und in dieser Zeit Entscheidungen zu fällen. Die nächste große Ratssitzung ist am 3. Juli, um 15:00 Uhr. Bis dahin, spätestens, wird man sowohl aus der Richtung der Ratsmitglieder aber auch aus der Richtung der Bürger die erwartungsvollen und kritischen Augen auf den neuen Oberbürgermeister Erik O. Schulz richten. Man wird gespannt sein, wie Erik O. Schulz den neuen, bunt gemischten Rat „moderiert“ (wie er es vor seinem Wahlsieg formulierte). Wie er Bürgerinnen und Bürgern begegnet, die sich mit ihren Anliegen an ihn wenden. Ob er das, was er im Wahlkampf versprochen hat und während seiner Amtszeit verspricht auch hält. Wie neutral er als parteiloser Oberbürgermeister bleibt oder ob er sich aus verschiedenen Richtungen vereinnahmen lässt. Ob er menschlich auf dem Boden und in Augenhöhe der Bürgerschaft bleibt. Die Erwartungen in Erik O. Schulz sind, nach dem wie er sich im Wahlkampf „verkauft“ hat, hoch; der Berg der vor ihm liegenden Aufgaben nicht minder. Heute ist der Tag Eins und sechs Jahre sind lang. Ob Erik O. Schulz die richtige Wahl für den Oberbürgermeister dieser Stadt war, die Meinung wird sich jede Bürgerin und jeder Bürger im Laufe der Zeit für sich selbst bilden, sechs Jahre wird die Meinungsbildung aber bestimmt nicht beanspruchen. Zur heutigen Amtsübernahme wünschen wir Erik O. Schulz viel Glück und (frei nach Ludwig Thoma) für das Führen der Stadt in dieser Situation „die göttlichen Eingebungen“.

Ein Kommentar von Hans Leicher  TV58

„Menschenbilder “ – Michael Schlieper im Hagener Osthaus Museum

Behelmte marschieren vorbei  Foto: Michael Schlieper

Behelmte marschieren vorbei Foto: Michael Schlieper

Ausstellung „Menschenbilder“, –
Eröffnung am 22.05.2014, 19 Uhr, – Dauer bis 10. August 2014, –

im Hagener Fenster & Rotunde des Osthaus Museum Hagen.

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„Diese Ausstellung im Hagener Osthaus Museum heißt „Menschenbilder“. Im Laufe seiner Vorbereitungen hat der Fotograf Michael Schlieper (Kunstraum EN) einen Titel-Zusatz hinzugefügt: „ … Frühjahr 2014“. Gewiss, einige der ausgestellten Fotoarbeiten sind schon früher (2008 bis 2013) entstanden. Unter dem Eindruck der Weltereignisse von Gewalt, Mord und Krieg im Frühjahr 2014 hat er einige der früheren Arbeiten für die Ausstellung neu überdacht und zum Teil noch einmal bearbeitet.

Schon in jungen Jahren entdeckte Michael Schlieper seine Leidenschaft für die Fotografie. Reisen nach England, Griechenland, Italien, Marokko, … sehr oft nach Frankreich bescherten ihm einen reichen Fundus. 2001 zeigte er zum ersten Mal seine Fotoserie „Faces & Places – 89 Fotoarbeiten“ im Hagener Osthaus Museum im Rahmen der Ausstellung „die andere Seite“.

Seit 2005 beschäftigt er sich mit „digitaler Fotografie“. – Er experimentiert, manipuliert und überarbeitet eigene Fotografien, … solange bis nichts mehr zu tun ist. Es entstehen Bilder, die unter dem schönen Schein ihrer Oberfläche dem geduldig Schauenden eine kritische Weltbetrachtung offenbaren. – Neben Porträts, Menschenbildern und Stillleben beschäftigt sich Michael Schlieper auch mit abstrakteren Motiven. In konsequenter Weiterentwicklung entstanden immer wieder auch vollkommen ungegenständliche Bilder, – er nennt sie: „Pausenbilder“.

Vita – Michael Schlieper (Mitglied: Kunstraum EN)

1937 geboren in Altenburg / Thüringen
1957 – 1960 Auftritte als Jazzmusiker in verschiedenen Bands
seit 1958 Gründung verschiedener Jazzclubs

ab ca. 1960 analoge Fotografie
seit ca. 1970 künstlerisch tätig (Fotografie, Collagen, Zeichnungen, Objekte)

keine Ausstellungen

1973 Gründung einer Galerie für aktuelle Gegenwartskunst in Hagen:
ca. 300 Ausstellungen, Beteiligung an großen internationalen
Kunstmessen u. a. in Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Köln, Zürich …

ab 2000 zahlreiche `Free-Jazz-Events` in der Galerie MS, Hagen,
u. a. mit Gert Dudek, Dieter Ilg, Charlie Mariano, A. R. Penck, Vitold Rek,
Vladislav Sendetzki, Heinz Sauer, Allan Silva, John Tchicai, Frank Wollny, …

2001 Ausstellung : „Faces & Places – 89 Fotoarbeiten“
im Rahmen der Ausstellung `die andere seite` im Osthaus-Museum, Hagen

31.12.2004 Schließung der Galerie MS, Hagen, nach 31 Jahren
seit 2004 Gestaltung von CD-Covern (realisiert für Charlie Mariano)

seit 2005 Beschäftigung und Arbeit mit digitaler Fotografie

seit 2008 mehr als 20 Ausstellungen fotografischer Arbeiten

Ausstellungen 2014:

SK-Galerie, Ennepetal: „Wendemarke“, 80 neue Fotoarbeiten. März 2014

Galerie der Märkischen Bank, Breckerfeld: So gesehen I. und II. Mai bis August 2014

Kunstraum EN, Ennepetal: „Stolen Moments“. … mit Werner Kollhoff, Malerei. – Vernissage 20.07.2014

Osthaus Museum Hagen: „Menschenbilder – Frühjahr 2014“,

… Neue Fotoarbeiten. 22.05. – 10.08.2014. Vernissage: 22.05.2014,19.00 Uhr

 

“Jesus Christ Superstar” – Premiere in Hagen

[Gastbeitrag Hans Leicher]


Mehr als ein Meisterstück!

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Hannes Staffler (Jesus), Tillmann Schnieders (Simon), Ensemble (Foto: Theater Hagen / Kühle)

Hagen – (HL.) Dass das Theater Hagen ab sofort neben der “Rocky Horror Show” einen weiteren Publikumsmagneten über die Hagener Grenzen hinaus hat, das hat das Ensemble am vergangenen Samstag Abend mit der Premiere von “Jesus Christ Superstar” ganz klar bewiesen.

 

Denn seit Jahren sind die Vorstellungen der “Rocky Horror Show” am Theater Hagen weit im Voraus ausverkauft. Die Rock-Oper “Jesus Christ Superstar”, mit dem das Hagener Theater gleich zum Jahresbeginn gestartet ist, wird nicht weniger begehrt werden. Die Premiere war bis auf den letzten Platz ausverkauft; ein Publikum quer durch die Generationen. Faszination und Spannung waren bis zur letzten Minute der Premiere in den Gesichtern zu sehen. Zwischendurch immer wieder Szenenapplaus und zum Ende ein nicht enden wollender stehender Applaus, der allen Mitwirkenden die entsprechende Verneigung wiederspiegelte, die sie sich in zweimal 45 Minuten erarbeitet hatten.

Die Hagener Inszenierung des sensiblen und fantasiereichen Regisseur Thilo Borowczak bietet viele sinnliche Überraschungen in immer wieder kurzen zeitlichen Abfolgen die die Sinne zwar nicht überfordern aber einen zweiten Besuch durchaus sinnvoll machen um alles, aber wirklich alles, zu erfassen. Mit einem Augenzwinker sei zugegeben: es gibt bestimmt weitaus schlimmere Wiederholungsbesuche. Sicherlich wird sich auch das Ensemble noch weiter in dieser Rock-Oper von Andrew Lloyd-Webber und Tim Rice entwicklen und man darf gespannt sein, was noch alles möglich ist. An diesem Premiere-Abend war und waren jedenfalls alles und alle auf dem Punkt; tiefe Verneigung. Und so sei, jedenfalls an dieser Stelle, niemand und keine Einzelszene besonders hervorgehoben. Die Gesamtleistung aller, die auf, vor und hinter der Bühne, aber auch im Vorfeld lange geplant und geprobt haben, bringt wieder einmal etwas auf die Hagener Theater-Bühne, für das die Bezeichnung Meisterstück weit untertrieben ist. Der Erfolg an diesem Premiere-Abend hat ihnen Recht gegeben. Der Erfolg und ein ständig ausverkauftes Haus wird ihnen auch weiter Recht geben.

Infos und Tickets gibt es unter http://www.theaterhagen.de

Weitere Vorstellungen:  24.1., 29.1., 15.2., 21.2., 1.3., 12.3., 16.3. (15.00 Uhr), 21.3., 6.4. (18.00 Uhr)., 17.4., 30.4., 4.5. (15.00 Uhr) und 9.5.2014 – jeweils um 19.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben.

 

5. Internationale AIDS TanzGala am theaterhagen

Foto: Theater Hagen

Foto: Theater Hagen

[Hagen] Zum fünften Mal lädt das theaterhagen zur Internationalen AIDS TanzGala und setzt damit ein Zeichen für die Solidarität mit HIV-infizierten und an AIDS erkrankten Menschen auf der ganzen Welt.

Auch in dieser Saison hat der Hagener Ballettchef Ricardo Fernando internationale Compagnien eingeladen, um gemeinsam einen spektakulären Abend zu gestalten. Unter anderem mit dabei sind das Quorum Ballet aus Lissabon, Norrdans aus Schweden, die James Wilton Dance Company aus Schottland sowie die Delattre Dance Company (Mainz), die Tanz-Kompanie BO-Komplex aus Bonn, das Ballett des Saarländischen Staatstheaters Saarbrücken, das Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg, die Tanzcompagnie Giessen und das Ballett Eisenach. Alle Künstler treten ohne Gage auf, so dass der Erlös der Gala vollständig dem guten Zweck dient.

Bereits 1998 hat Ricardo Fernando als Ballettchef in Bremerhaven die AIDS TanzGala ins Leben gerufen. Der Impuls zur Initiierung der Gala kam ihm, nachdem sein Bruder 1996 an AIDS gestorben war: „Ich war entsetzt über den verschämten öffentlichen Umgang mit der Krankheit“, sagt Ricardo Fernando. „Ebenso schlimm waren die finanziellen und medizinischen Möglichkeiten zur Überwindung von AIDS. Eine Tanzgala war etwas, das ich mit meinen eigenen Mitteln realisieren und beitragen konnte.“

Dank eines großartigen Programms hat die die AIDS TanzGala in Hagen im zweijährigen Rhythmus bedeutende Summen an die AIDS-Hilfe Hagen übergeben können. Seit 1987 klärt die Selbsthilfeorganisation über HIV und AIDS auf. Außerdem unterstützt die AIDS-Hilfe Hagen Menschen, die an der trotz aller medizinischen Fortschritte immer noch tödlichen Immunschwächkrankheit leiden.

Foto: Rolf K. Wegst

Foto: Rolf K. Wegst

5. Internationale AIDS TanzGala

24. November 2013, 19.30 Uhr, Großes Haus

Karten unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.




“Zwei Männer sehen schwarz” – weiteres Glanzstück von Autor Werner Hahn

Migration unverfroren lässig, cool auf den Punkt gebracht

Foto: Theater Hagen

Foto: Theater Hagen

 

 

(Hans Leicher) Hagen – “Lass doch mal den Kongo raus” – ein Satz den in Werner Hahns neuester Migrationssatire, die an diesem Sonntag Abend im lutzhagen uraufgeführt wurde, nicht genügend Menschen hören können. Denn wenn sie ihn hören, dann erleben sie auch das rund 90-minütige Stück über eine Theater-AG, die eigentlich nur ein heißes Thema wie Menschenhandel auf die Bühne bringen will, dann aber (ob der Besetzung des Stücks) unweigerlich mitten im Thema steht.

“Lass doch mal den Kongo raus” – dabei geht es (wie es in der Stückbeschreibung steht) um “Spaß in den Backen”, “Verrücktheit im Blut und Swing in den Knochen”. Genau dieses Gefühl bringen alle zehn Protagonisten ab der ersten Szene dem Publikum rüber. Sie haben es eben im Blut. Bis auf einen Darsteller haben alle anderen afrikanische Wurzeln. Von Beginn an agieren sie lässig und cool, so als würden sie niemals etwas anderes machen, als auf der Bühne stehen. Im wahren Leben sind sie eine bunt zusammengewürfelte Truppe, die bisher einige Distanz zur Profi-Schauspielerei hatte. Bisher. Denn spätestens nach der Uraufführung haben sie alle erkannt, dass Theater “einfach geil ist”.

Interessant unterteilt ist das Ensemble in die vierköpfige Band “Le Diamont Blanc”, die bereits beim Einlass für die richtige Einstimmung sorgt. Zudem sind es drei Sängerinnen bzw. Schauspielerinnen: Chaira Ndongala, Schekina Ndongala und Debby Kuyitila. Die drei Darstellerinnen, die ihren Weg über ihre Christliche Gemeinde in Bochum nach Hagen gefunden haben und bereits im Projekt “Ohrenbilder” zu erleben waren, überzeugen auf den Punkt genau. Mit einer scheinbar schier unverfrorenen Lässigkeit und Leichtigkeit bringen sie ihre Songs augenscheinlich aus dem Stand heraus; zudem in einer hervorragenden Choreogafie. In der ersten Szene ist das Publikum noch abwartend und schüchtern, dann aber gibt es regelmäßigen, kräftigen Szenenapplaus.

Dritter Part auf der Bühne sind die (auch nicht gerade unmusikalischen) jungen Herren Hardy Karl-I-Bond und Joel Karl-I-Bond (beide sind schon duch einige Lutz-Produktionen bekannt) und Loris Qoraj.

Neben den relativ kurzen Szenen, die sich mit den nicht gerade leichten Thematiken wie Migration, Menschenhandel und der damit verbundenen Prostitution beschäftigen, gibt es jede Menge Musik. Dabei kommen Humor und Satire in keinem der Parts zu kurz. Bleiben wir beim “Neudeutsch”, so sind es geile Texte von Werner Hahn, die wach machen und das in Worte fassen, was wir (vielleicht wegen der grausamen Hintergründe) nicht einmal gedanklich fassen können. Werner Hahn hat hier Wege der Sprache und Formen gefunden, die das Erfassen möglich machen.

Hervorzuheben ist aber neben vielen wichtigen Details, das gelungene und fließende Zusammenspiel, der drei Parts auf der Bühne. Sie sind ein Ensemble, sie bilden eine Einheit und bringen somit eine faszinierende Harmonie in das Stück. Das alles unterstützt von einer perfekt funktionierenden Technik im Hintergrund, deren Ausleuchtung, Licht- und Toneffekte auf dem Punkt sind. Das Gesamtbild vor einem wieder einmal, trotz engem Budget, toll gestalteten Bühnenbild von Jeremias H. Vondrlik vermittelt das Gefühl eines professionellen Weltstadt-Theaters.

Erwähnt sei hier noch einmal die hervorragende Aufteilung zwischen den Szenen und der Musik, die fließend und oft traumhaft ineinander gehen. Betrachtet man die Songs und den Sound, so würde manch einer gerne die entsprechende CD gleich nach dem Stück an der Theaterkasse kaufen.

Trotz aller Faszination, die in diesem Stück auf die Lutz-Bühne gebracht wird, werden die Themen Migration, Menschenhandel, Ausbeutung, Prostitution, und auch das was vielleicht so mancher Migrant als Heuchelei in diesem Land empfindet, wenn er die Realität unseres so hoch gelobten Landes erfahren muss, klar und deutlich auf den Punkt gebracht.

“Zwei Männer sehen schwarz” ist nicht nur sehenswert. Es sollte einfach jeder sehen!

Weitere Termine:

15.11.2013  –  19:30 Uhr
22.11.2013 –  12:00 Uhr
22.11.2013 –  19:30 Uhr

07.01.2014  –  12:00 Uhr
08.01.2014  –  12:00 Uhr

 

„Dance Celebration!“ 10 Jahre balletthagen mit Ricardo Fernando

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[Hagen]

„Dance Celebration!“ 10 Jahre balletthagen mit Ricardo Fernando

Ballettabend mit Choreographien von Ricardo Fernando
Premiere am 19. Oktober 2013 um 19.30 Uhr im Großen Haus

Mit einer spannenden Retrospektive wird die Tanz-Spielzeit am theaterhagen eröffnet: Präsentiert werden Highlights aus zehn Jahren balletthagen unter Ballettchef Ricardo Fernando.
Mit seiner kleinen Compagnie von 14 Tänzerinnen und Tänzern – ab und an unterstützt von Gästen – hat Ricardo Fernando seit der Spielzeit 2003/04 ein Programm geboten, dessen Bandbreite jedem großen Ballett zur Ehre gereicht. Für diesen Abend werden alle Stücke neu einstudiert. Zudem werden die vier neuen Mitglieder der Compagnie an prominenter Stelle vorgestellt.

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Fotos: Stefan Kühle

Der „Bolero“ aus dem Abend „All You Need is Dance“, wird zu sehen sein, ebenso wie ein Ausschnitt aus der gefeierten „Carmina burana“. Für Freunde des klassischen Balletts gibt es ein Wiedersehen mit der Hagener Fassung von „Giselle“, und auch der überragende Ballettkomponist des 20. Jahrhunderts, Igor Strawinsky, ist vertreten, diesmal mit einem Stück aus dem „Feuervogel“. Aus der Hommage an Johann Sebastian Bach unter dem Titel „Bach tanzt“ werden Teile zu sehen sein ebenso wie aus der spektakulären Uraufführung „Prelude to War“ des amerikanischen Komponisten Bear McCreary, dessen Musik mit den japanischen Taiko-Trommeln das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss.

Ein Abend, an dem der Tanz wahrlich gefeiert wird.

Choreographie: Ricardo Fernando
Ausstattung: Peer Palmowski
Es tanzt das balletthagen

Karten unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

Premiere am 19. Oktober 2013 um 19.30 Uhr im Großen Haus
Weitere
Vorstellungen am 25.10., 30.10., 8.11., 17.11. (15.00 Uhr), 21.11., 7.12., 10.12., 21.12. 2013 sowie am 19.1.2014 (15.00 Uhr) – jeweils um 19.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben.

Ballettmatinee zu „Dance Celebration!“

[Hagen]


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Am 13. Oktober findet um 11.00 Uhr die Matinee zur ersten Ballettproduktion der Saison
statt: „Dance Celebration“ eröffnet am 19. Oktober 2013 die Tanz-Spielzeit am theaterhagen
und präsentiert in einer spannenden Retrospektive Höhepunkte aus zehn Jahren
balletthagen mit Ballettchef Ricardo Fernando.

Dance-Celebration Bolero 2007

Dance-Celebration Bolero 2007

Mit seiner kleinen Compagnie von 14 Tänzerinnen und Tänzern hat Ricardo Fernando seit
der Spielzeit 2003/04 ein Programm geboten, dessen Bandbreite jedem großen Ballett zur
Ehre gereicht und das weit über Hagens Stadtgrenzen hinaus Anerkennung fand.
Im Rahmen der Matinee informiert das Leitungsteam mit Ballettchef Ricardo Fernando,
Assistentin Carla Silva und Dramaturgin Dr. Maria Hilchenbach über die aktuelle Produktion.
Das balletthagen zeigt natürlich auch Probenausschnitte: Für „Dance Celebration!“ werden
alle Stücke neu einstudiert. Der Eintritt ist frei.
Ballettmatinee – „Dance Celebration!“

13. Oktober 2013, 11.00 Uhr, Großes Haus
Eintritt frei


„Verrücktes Blut“ am lutzhagen

[Hagen] Zwei Mal noch kann man das Theaterstück „Verrücktes Blut“ im lutzhagen sehen. Die Produktion feierte in der vergangenen Spielzeit Premiere am Kinder- und Jugendtheater des theaterhagen und kommt am 12. und 13. Oktober 2013 noch einmal zurück auf die Bühne.

„Verrücktes Blut“
ist eines der aktuellsten und reibungsvollsten deutschen Theaterstücke.
Eine junge Lehrerin vermittelt deutsche Kulturwerte und prallt auf aggressive, unwillige Schüler mit Migrationshintergrund. Als aus einem Schülerrucksack eine Pistole fällt, reißt die Lehrerin diese kurz entschlossen an sich. Mit Geiselnahme und Terror kämpft sie nun für die Werte der Aufklärung und zwingt die Schüler, Schillers „Räuber“ und „Kabale und Liebe“ zu spielen. Ein abgründiger Tanz um Status und Macht beginnt. Lustvoll und provokant geraten klare Rollenmuster durcheinander. Und ein Sieger bleibt: Friedrich Schiller.

„Verrücktes Blut“ wurde 2010 von Nurkan Erpulat und Jens Hillje für die Ruhrtriennale erstellt. 2011 erhielt das Stück den Publikumspreis der Mülheimer Theatertage, wurde zu den Berliner Theatertagen eingeladen und von der Zeitschrift Theater heute zum
Theaterstück des Jahres gewählt.

Die Hagener Inszenierung erhält ihre Brisanz durch die Besetzung: Jugendliche spielen Jugendliche, ohne Schnörkel, direkt und authentisch.

„Verrücktes Blut“

Von Nurkan Erpulat und Jens Hillje
Am 12. und 13. Oktober 2013 um 19.30 Uhr im Lutz
Karten zu 12,- / erm. 6,- Euro unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen
Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.