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Worte und Handlungen, ein Spiel auf zwei Ebenen

[jpg] Das Wort Zivilcourage zu sagen oder zu schreiben ist einfach, es zu leben ist da schon schwieriger. Oder wissen wir, was rechte Gewalt ist? Wenn die bayrische CSU sagt, rechts neben ihr ist kein Platz, was will sie uns, im Zusammenhang mit der alltäglich vorkommenden politisch motivierten Gewalt, damit sagen?

Gevelsberg startet zum 9. mal ihre Aktionswoche

Für Zivilcourage gegen rechte Gewalt

vom 28. Oktober bis zum 18. November 2016.

 

Zivilcourage (c) Nds. Ministerium für Inneres, Sport und Integration

(c) Nds. Ministerium für Inneres, Sport und Integration

Los geht es am 28. Oktober ´16 um 18:00 Uhr in der Aula der Städtischen Realschule Gevelsberg, Alte Geer 4 mit der Ausstellung: „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ Eröffnet wird die Ausstellung von dem Bürgermeister der Stadt Gevelsberg, Claus Jacobi und dem Vorsitzenden der Bürgerstiftung der Stadtsparkasse Gevelsberg, Thomas Baumann.

Es ist eine Wanderausstellung die einen pädagogischen Ansatz verfolgt. Schüler*innen sollen Schüler*innen mit der Lebensgeschichte Anne Franks den Blickpunkt und damit die Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung und der Bedeutung von Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie fördern. Dazu hat die Stadt Gevelsberg in pädagogischen Trainings- und Feedbackseminaren Peer Guides ( Bildung durch Vermittlung Gleichaltriger) auf die Ausstellung vorbereitet. Peer Education (Bildung) ist eine Form der Wissensvermittlung unter Gleichen.

Zur Ausstellung selber: Es ist eine Wanderausstellung einer in Deutschland verbreiteten Erinnerungskultur, die nach dem Ende der verbrecherischen Nazidiktatur entstanden ist. Initiiert wurde sie von dem ANNE FRANK ZENTRUM e.V. aus Berlin. Das Anne Frank Zentrum hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit dem Anne Frank Haus in Amsterdam, das Leben der jungen im KZ ermordeten Anne Frank in Erinnerung zu halten. Die auch anwesende Maya Keifenheim, Bereichsleiterin Wanderausstellungen, des Anne Frank Zentrums wird für Fragen der Besucher zur Verfügung stehen.

Weiter wird es auch in diesem Jahr wieder folgende Veranstaltungen geben: eine Statt-Rundfahrt, eine Informations- und Diskussionsveranstaltung „Kinder des Widerstandes“, einen Vortrag mit einer Gesprächsrunde „Menschenwürde, Macht und Rechtsradikalismus“, eine Theateraufführung „Meine, Deine, unsere Welt“, unter dem Titel „Kann denn Jubeln Sünde sein?“ wird die Frauenrolle in der Nazizeit betrachtet, die Nazionalsozialistische Filmpropaganda wird Anhand von ausgesuchtem Filmmaterial aus der Nazizeit beleuchtet, ein Konzert regionaler Musiker thematisiert den Rassismus mit seinen Ideologien, unter „Tausend und 1 Nacht“ wird es ein Freundschaftsfest geben, die Gedenkveranstaltung zum 78. Jahrestag der Novemberprogrome 1938 wird den deutschen Nazifuror zeigen der damals in Deutschland wütete und jüdisches Leben mordete und zerstörte.

Den Abschluss bilden der Film „Das Tagebuch der Anne Frank“ und eine Lesung und Vorstellung von Literatur über den Nationalsozialismus und den Holocaust (Shoa oder Churban) in der Stadtbücherei, damit werden die Aktionswochen beendet.

Im einzelnen wird die Gevelsberger Internetseite detailliert informieren.

 

Mittelalterrundfahrt „1225 – Ein Mord und seine Folgen“

 

engel-ritter: (c) LWL Herne

(c) LWL Herne

Der Gevelsberger Arbeitskreis „Engelbert“ , veranstaltet in diesem Jahr mit der EMG – Essen Marketing GmbH eine themenorientierte Busfahrt unter dem Titel, „1225 – Ein Mord und seine Folgen“. Die Fahrt findet am 7. November ( Tag des Überfalls auf Kardinal Engelbert ) statt.

Karten für diese Fahrt zum Preise von 12,– Euro können über das Büro des Bürgermeisters unter der Nummer +49 (0) 2332 771-110 oder -112 bezogen werden.

 

 

Diese beiden Veranstaltung haben es verdient einer kritischen Betrachtung unterzogen zu werden.

Kritik und Streit und die damit einhergehende Streitkultur gehört nicht unbedingt zu den deutschen Eigenarten, vielleicht könnte man die von vielen Staaten gepflegte Eigenart in Deutschland einführen – Deutschland fehlt eine entsprechende Streitkultur.

Als Kind hatten meine Großeltern und Eltern noch den „Sedanstag“, der am 2. September stattfand, gefeiert. Mit Feuerwerk, einem besonderen Essen und die eine oder andere Flasche Wein feierte man den Tag, an dem die deutsche Armee die französische Armee 1870 (fast) besiegt hatte. Dieser Tag wurde bis Anfang/Mitte der 50er Jahre gefeiert und geriet dann in Vergessenheit. Für uns Kinder war es ein Tag an dem wir länger aufbleiben durften und unsere Väter und Großväter von ihren „Heldentaten“ erzählten. Auf der Straße und in den Schulen haben wir Kinder mit den anderen Kinder gestritten, welcher Vater/Großvater die meisten Franzosen oder Russen besiegt (getötet) hatte
Der 2. Weltkrieg war für uns Kinder ein heldenhafter Kampf unserer Eltern gegen die gesamte Welt, respektive die Russen. Wobei es immer nur die Russen hieß. Schon damals wurde uns das Dämonische der Russen nahe gebracht. 25 Millionen Russen wurden von unseren Eltern in „heldenhaften“ Kämpfen getötet. Das Unrecht das unsere Eltern angerichtet hatten, wurde uns sowohl in der Schule als auch in der Familie verschwiegen. Viel später wurde dieses Unrecht während meines Studiums behandelt.

 

Warum schreibe ich das?

 

Wenn ich heute die alten nationalsozialistischen Parolen „Deutschland den Deutschen“ höre, frage ich mich, was hat die Erinnerungskultur, die ja erst Ende der 80er und Anfang der 90er in Deutschland installiert wurde, erreicht? Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus oder auch Protektionismus ziehen ungestraft und toleriert durch unsere Straßen, halten Vorträge in unseren Versammlungshallen. Bis zu 30% der Deutschen, so eine Studie, wären wieder bereit einen Adolf Hitler zu wählen. Bernhard Schlink fragte im Spiegel schon 2001, Zitat: Wenn damals das Eis, auf dem man sich kulturell und zivilisatorisch sicher wähnte, in Wahrheit so dünn war – wie sicher ist das Eis, auf dem wir heute leben? Was schützt uns vor dem Einbrechen? Die individuelle Moral? Die gesellschaftlichen und staatlichen Institutionen? Ist das Eis mit dem Ablauf der Zeit dicker geworden, oder hat uns der Ablauf der Zeit nur vergessen lassen, wie dünn es ist? Zitat Ende, und meinte damit die Verbrechen zu denen das Volk der Deutschen fähig war. Es scheint ein deutsches Gen für solche Untaten zu geben.

Was also hat unsere Gesellschaft falsch gemacht, wenn wieder Häuser brennen, Menschen bedroht werden, Steine fliegen und ein hasserfüllter Mob die Straßen für sich beansprucht? Und weiter, reicht es wenn wir uns in unserer ach, so lieb gewordenen Erinnerungskultur wohl fühlen? Wohl kaum; denn die Ergebnisse sind sichtbar, nicht gewollt und frustrierend.

Zivilcourage und gegen rechte Gewalt, klar, nur wer würde denn als Einzelperson gegen eine Gruppe Neonazis vorgehen? Kann man es dem Einzelnen verdenken wenn er aus Angst sich umdreht und der kriminellen Handlung seinen Lauf lässt?

Sollte man sich heute unter dem sichtbaren gesellschaftlichen Ergebnis nicht fragen ob unsere Erinnerungskultur noch zeitgemäß ist und diese einer Revision unterziehen? Was nutzt es, wenn ich zum wiederholten male die Tagebücher der Anne Frank zeige und auf der anderen Seite das türkische Mädchen Tuğçe A. in Offenbach zu Tode geprügelt wird. Ein Einzelfall? Nein, nur die Todesfolge war nicht vorgesehen.

Als ich während der Bekanntgabe der beiden Veranstaltungen den Bürgermeister fragte, warum der mittelalterliche Kardinal Engelbert in Gevelsberg so verehrt wird, obwohl er doch wissenschaftlich eher negativ zu bewerten wäre,  herrschte  betretenes Schweigen, und ja, Engelbert wäre quasi der Initiator der Stadtgründung durch die Gründung des Zisterzienserinnenklosters um 1230/1236. Dass der damalige Zisterziensermönch Caesarius von Heisterbach von Wundern und Mythen erzählte, damit Kardinal Engelbert einen Heiligenstatus bekommen sollte, war den Gevelsbergern nicht gerade recht. Und dass das Kloster ein Sühne Kloster war, machte die Gevelsberger nicht misstrauisch.

So erzählen die Gevelsberger eine Geschichte von Generation zu Generation die so nie wahr war, eine Geschichtsklitterung eben. Jetzt kommen wir wieder zu der Zivilcourage. Sie hat etwas mit Mut zu tun, manchmal etwas zu sagen, was niemand mehr sagen mag, weil es halt ein unumstößliches Datum in einer Geschichte ist. Geschichte wird jedoch immer mal wieder einer Revision unterzogen, Mythen und Märchen jedoch nicht. Wir sollten öfters an des Kaisers neue Kleider denken.

Gevelsberg hat das Zeug andere Wege zu gehen, andere Formate zu suchen um die Menschen zu erreichen die noch nicht hasserfüllt ihr „Deutschland den Deutschen“ heraus brüllen. Dafür muss aber erst einmal eine Einsicht her, dass das derzeitige gesellschaftliche Ergebnis, welches wir im soziokulturellen Bereich vorfinden nicht zufriedenstellen kann. Gevelsberg hätte das Potenzial voranzugehen um anderen ein Vorbild zu sein und dieses Vorangehen ist meines Erachtens auch eine Form von Zivilcourage.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

„VISION 100“ möchte Herzenswünsche erfüllen

vision100-wolke
Es liegt in unser aller Hand. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit sollten wir die Initiative ergreifen um Kindern und Jugendlichen  mit lebensverkürzender Krankheit  schöne, entspannte und glückliche Stunden in der ungewissen Zeit ihrer Lebensspanne zu bescheren.

Es sind die kleinen Wünsche, die für viele von ihnen einen großen Herzenswunsch bedeuten.

Selbstverständlich wollen wir alle wissen, wofür wir uns stark machen und was mit dem Ergebnis der Benefiz-Auktion „VISION 100“ und weiteren Spenden, die durch direkte Spenden an das Hospiz mit dem Vermerk „zweckgebunden für  „VISION 100“ gegen Erstellung einer Spendenquittung  oder aber durch Schaltung von Annoncen in unserem Benefiz-Auktionsheft, dem Katalog, passiert. Darum haben wir  noch einmal  bei der Koordinatorin des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizes Emmaus, Frau Michaela Pesenacker, nachgefragt.

Hier das Ergebnis:

Heute möchte ich Ihnen die Wunschliste der Kinder/Jugendlichen senden.
Die unten aufgeführten Wünsche sind von den Kindern und Jugendlichen persönlich geäußert worden.

  • R. (Junge 17 Jahre, Krebserkrankung):
    Er wünscht sich eine Ferienfreizeit/Wochenende mit Gleichaltrigen
    (der Kinderhospizverein hat entsprechende Angebote, z.B. ein Wochenende in Berlin)

  • S. (Junge 15 Jahre Krebserkrankung verstorben):
    Mutter und Geschwister wünschen sich Eintrittskaten für Starlight Express in Bochum

  • S. (Mädchen 10 Jahre neurologische Erkrankung):
    Sie möchte gerne 1 x reiten (Therapiepferd)

  • 3 Geschwister, (Jungen 7, 10, 12 Jahre, Mutter im Juni verstorben)
    Eintrittskarten für ein Fussballspiel, gerne auch Warner Brothers Movie Park wären ein wunderbares Geschenk
    und würden ein wenig Glück in die augenblicklich trostlose Zeit bringen

  • Ich habe noch ein Projekt im Hinterkopf, das ich gerne realisieren würde, wenn ausreichend Spendengelder zur Verfügung stehen:
    die Anschaffung/Ausbildung eines Therapiehundes, der mit in die Begleitungen geht!

Zwar ist auch angedacht, die Ehrenamtlichen, die sich in aufopfernder, selbsloser Weise um die erkrankten Kinder und Jugendlichen und deren Familien kümmern, durch ein Supervisor-Seminar in ihren Aufgaben zu stärken – Kosten, die ebenfalls von den Kassen nicht übernommen werden – aber zunächst stehen die Kinder bei dieser Aktion im Vordergrund.

Sollte es nicht möglich sein, dass es Menschen aus fünf Städten gemeinsam schaffen, diese Wünsche zu realisieren?

Für alle, die gerne mit ihrer Spende (Ausstellung einer Spendenquittung ist möglich) unterstützen möchten

Konten des Ökumenischen Hospiz EMMAUS e.V.
Stadtsparkasse Gevelsberg
Konto-Nr.: 19703
BLZ:   454 500 50
IBAN: DE59 4545 0050 0000  0197 03
BIC:   WELADED1GEV
Vermerk: zweckgebunden für  „VISION 100“

Wer an einer Annonce im Katalog interessiert ist, melde sich bitte umgehend bei  linde.arndt@kulturgarten.nrw
Der Katalog wird bis 20.10.2016 erstellt.


Hier ein Beispielvideo von Youtube über einen Therapiehund:


Linde Arndt, EN-Mosaik, für  KULTURGARTEN NRW

Künstlerinitiative „Vision 100“ des Netzwerkes Kulturgarten ist weit fortgeschritten

v.l: Linde Arndt (Kuratorin), Pfarrerin Anne Braun-Schmitt (Vorsitzende Hospiz Emmaus), Renate Schmidt-V. (Künstlerin), Michaela Pesenacker (Koordinatorin Hospiz Emmaus), Kerstin Wülfing (Geschäftsführung der Kinderhospiz -Stiftung Bergisches Land), Brigitte Bailer (1. Vorsitzende BBK Westfalen e.V.), Bürgermeisterin Imke Heymann, Ennepetal -stellvertretend für alle Schirmherren ( 5 Bürgermeister und Landrat Ennepe-Ruhr-Kreis Foto: Archiv EN-Mosaik)

v.l: Linde Arndt (Kuratorin), Pfarrerin Anne Braun-Schmitt (Vorsitzende Hospiz Emmaus), Renate Schmidt-V. (Künstlerin), Michaela Pesenacker (Koordinatorin Hospiz Emmaus), Kerstin Wülfing (Geschäftsführung der Kinderhospiz -Stiftung Bergisches Land), Brigitte Bailer (1. Vorsitzende BBK Westfalen e.V.), Bürgermeisterin Imke Heymann, Ennepetal
-stellvertretend für alle Schirmherren ( 5 Bürgermeister und Landrat Ennepe-Ruhr-Kreis Foto: Archiv EN-Mosaik)

[Gevelsberg] Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Unter dem Projektnamen „Vision 100“ wird eine neuerliche Auktion im Industriemuseum Ennepetal durch die Kuratorin Linde Arndt am 27. November 2016 (1.Advent) organisiert. Wie weit das Projekt „Vision 100“ des Künstlernetzwerkes Kulturgarten (http://www.kulturgarten.nrw) gediehen ist, wurde in einem Pressegespräch in den Räumen der ambulanten Hospizeinrichtung Gevelsberg am 19.Sept.2016 vorgetragen.

100 hochwertige Kunstwerke zu einem Eröffnungspreis von 100,– Euro wird der schon bekannte Regisseur, Schauspieler, Sänger am Kinder- und Jugendtheater lutzhagen Werner Hahn versteigern. Alle Kunstwerke sind wunderschöne Einzelstücke und werden von den Künstlern normalerweise höher verkauft. In diesem Fall stellen jedoch die Künstler ihre Kunstwerke ohne einen Cent zu verlangen dem Projekt „Vision 100“ zur Verfügung.,
Werner Hahn, der als Auktionator liebenswert und kurzweilig die Auktion führt, steht hierbei im Mittelpunkt. Weiter wird die Gruppe „Fighting Spirits“ für das musikalische Rahmenprogramm zuständig sein. „Fighting Spirits“ („kämpfende Geister“) sind Sänger und Musiker die unterschiedlich mit der lebensbedrohenden Krankheit Krebs als Erkrankte konfrontiert sind oder waren. Der Kampf gegen die diagnostizierte Krankheit hat diese Band zusammen geschmiedet und ihnen das gegeben, was ein Kind oder Jugendlicher in solch einer Situation braucht – Lebensmut und Lebensfreude. Hier eine Kostprobe auf https://www.youtube.com/watch?v=SIxgVcsKda4 es lohnt sich reinzuhören.
Das Projekt wird unterstützt von den Bürgermeister*innen der Städte Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Schwelm und Sprockhövel als auch dem Landrat des EN-Kreises. Vom Land NRW hat eine herausragende führende politische Persönlichkeit ihr Kommen angesagt. Sie wird wahrscheinlich das erste Kunstwerk zur Versteigerung bringen. Professor Dr. Reinhard Döpp erfuhr von dieser Aktion und stellte das Industriemuseum für den 1. Advent zur Verfügung.

Dies alles und noch viel mehr, wird einen Erlös zugunsten der ambulanten Hospizeinrichtung in Gevelsberg erbringen. Die Veranstaltung findet in der Vorweihnachtszeit, also dem 1. Advent statt, so hat Linde Arndt auch einen angemessenen vorweihnachtlichen gastronomischen Bereich organisiert: So werden von einem deutsch/italienischen Bäcker sizilianisches Marzipan Feingebäcksorten (Dolci) mit weihnachtlichen Zutaten und Gewürzen angeboten und wahrscheinlich wird es Bratäpfel mit Vanillesoße und Apfelpfanzküchlein geben. Die Düfte, von warmen Mandeln, Vanille, Zimt, Kardamon oder Datteln vermischt mit gebratenen Äpfeln werden durch den Saal des Industriemuseums ziehen.

So betonte Linde Arndt die Kuratorin und Organisatorin dieses Projekts denn auch die Notwendigkeit die Hospizeinrichtungen durch dieses Projekt in die Mitte unserer Gesellschaft zu holen. Denn während der Vorarbeiten wurde deutlich, dass nicht nur eine Auktion organisiert wird, vielmehr ist der Hospizbereich in unserer Gesellschaft ein sehr verantwortungsbewusster Bereich der etwas sensibler der Öffentlichkeit zugeführt werden sollte. Effekthaschereien sind hier fehl am Platze.

v.l. Pfarrerin Anne Braun-Schmitt, Bürgermeisterin Imke Heymann(Ennepetal), Linde Arndt (Kuratorin) , Renate Schmidt-V. (Künstlerin, Gevelsberg), Brigitte Bailer (Vorsitzende BBK Westfalen), Kerstin Wülfing (Geschäftsführung der Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land) Foto: D. Marie

v.l. Pfarrerin Anne Braun-Schmitt, Bürgermeisterin Imke Heymann(Ennepetal), Linde Arndt (Kuratorin) , Renate Schmidt-V. (Künstlerin, Gevelsberg), Brigitte Bailer (Vorsitzende BBK Westfalen), Kerstin Wülfing (Geschäftsführung der
Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land) Foto: D. Marie

Bürgermeisterin Imke Heymann aus Ennepetal: Linde Arndt hat unseren wunden Punkt erwischt; denn es gibt Einrichtungen die werden erst wahr, wenn sie durch solch eine Aktion ans Tageslicht gelangen. Im Ennepetaler Haushalt haben ich keine Position für diesen Zweck gefunden, es ist nicht gut, wenn wir solch eine Aufgabe verdrängen. Und in Zeiten leerer Kassen sollten wir, die Kommunen und der Kreis, zumindest nicht weg sehen und auf diese Einrichtungen hinweisen.
So möchte die Gevelsberger Künstlerin Renate Schmidt-V. die Glücksmomente, die in den Kunstwerken sind, an die Hospizeinrichtungen und deren kleine Patienten weitergeben.

Die anwesende 1. Vorsitzende des BBK Westfalen Brigitte Bailer aus Dortmund sieht die Künstlergemeinschaft, von immerhin 75 Künstler, an der Seite der Hospizeinrichtungen.  Über die Hospizarbeit wusste sie auch aus eigener Erfahrung zu berichten.

Und Kerstin Wülfing von der Geschäftsführung der Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land, Wuppertal wies auf die vielfältigen Kooperationen hin, die ihr Haus, welches stationär ausgelegt ist, mit den ambulanten Einrichtungen aber auch mit den Einrichtungen den Palliativ-Care Einrichtungen verbindet. Kein Kind muss leiden, dafür stehen sämtliche Mitarbeiter, ob ehrenamtlich oder hauptamtlich, der Einrichtungen. Kerstin Wülfing stellte aber auch klar, das es sich um eine Begleitung der Kinder in einer Zeit handelt, die sich durch die endgültige Diagnose eines Arztes ergibt, die einen absehbar verbleibenden Lebensabschnitt darstellt. Die Lebensqualität erhalten, wobei die Selbstbestimmung der Patienten oberstes Ziel ist. Wobei es nicht nur um die Kinder geht, in der Regel muss für ein Kind in einer Familie ein neues Zusammenleben organisiert werden. Nichts ist mehr so, wie es vor der Diagnose war. Beispiel: Familie kann auch einmal Urlaub machen um einmal sorgenfrei ein paar Nächte durchzuschlafen.

Linde Arndt will mit dem Projekt „Vision 100“ nicht nur einfach Kunstwerke versteigern, sondern sie war und ist sich auch der Verantwortung bewusst, mit ihrer Aktion die Hospizeinrichtungen ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Denn für einen ehrenamtlichen Helfer ist es nicht leicht, wenn er eine Zeitlang ein Kind begleitet hat, eine gewisse Nähe zu dem Kind hatte, um sich dann von dem Kind zu verabschieden.
Die Hospizeinrichtungen haben zwar Supervisionsmöglichkeiten und Gesprächskreise installiert, dabei ist aber auch jedem klar, dass Menschlichkeit bei aller Professionalität eine gewisse Emotionalität erfordert, die aber letztendlich durch den Abschied von einem Kind zu einem persönlichem Leid führen kann.

Linde Arndt wird im November zu einer abschließende Pressekonferenz/Pressegespräch einladen in welchem sie auch den prominenten Gast namentlich benennen will.

Glossar:

Hospiz (lat. hospitium„Herberge“ Gastfreundschaft) Hospizeinrichtungen gibt eigentlich schon seit Jahrhunderten. So errichtete die römische Christin Fabiola im 4.Jahrhundert n.u.Z. in Rom ein Hospiz. Menschen wurden gepflegt und Sterbende (Moribunden) wurde Beistand gegeben. Die Hochzeit der Hospiz ging bis ins späte 16.Jahrhundert. Im späteren Fall übernahmen die Klöster und Gemeinde diese Arbeit.Herausragende Namen in der Hospizarbeit waren die „Arme Brüder des Hospitals St. Johannes” (Johanniter), auch ,,Hospitaliter“ genannt. Vincenz von Paul mit seinen „Filles de la Charite“ der als Vorläufer der Caritas gilt, gründete In vielen französischen Städten die aufsuchende Pflegearbeit. Cicely Mary Strode Saunders, eine englische Krankenschwester gilt als die Begründerin der modernen Hospizbewegung. Die von ihr verbreitete zentrale Leitideen sind dabei Lebensqualität und Selbstbestimmung bis zum Schluss des Lebens.

Palliativmedizin (lateinisch: palliare, verbergen) Schmerztherapie:Arzneimittel, das nicht die Krankheit beseitigt, sondern nur die Beschwerden lindert um eine höhere oder gewisse Lebensqualität zu erreichen.Die Palliativmedizin bejaht das Leben und ist gegen eine Verkürzung, Stichwort Sterbehilfe, allerdings auch gegen sinnlose Therapieversuche, die den Patienten belasten und verhindern, dass der Patient die verbleibende Lebenszeit optimal nutzen kann. So haben sich die Hospiz- und Palliativmedizinangehörige sich der Ethik-Charta der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) verschrieben. Es folgte die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ der drei Träger, Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) gemeinsam mit dem Deutschen Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) und der Bundesärztekammer. Alle drei Träger betonen freiwillig, Menschen ein würdevolles Leben bis zum Ende zu ermöglichen und dass Entscheidungen unter Achtung seines Willens getroffen werden. Vor allen Dingen werden die Träger und deren Mitglieder den Bestrebungen der Tötung auf Verlangen (Sterbehilfe) durch eine Perspektive der Fürsorge und des menschlichen Miteinanders entgegenwirken.

Nationale Betreuungsstrategie, Forschungsagenda und Hospiz- und Palliativgesetz Trotz allem fehlen noch viele Plätze in strukturschwachen und ländlichen Gebieten die eine allumfassenden Hospiz- und Palliativversorgung ermöglicht. Deshalb hat sich die Politik in Bund und den Ländern zu einer nationalen Strategie zusammen gesetzt.

Weitere Informationen und für Rückfragen:

Linde Arndt, Kuratorin und Organisation
Telefon: +49 (0) 2333 602490
email: linde.arndt@kulturgarten.nrw

 

Jürgen Gerhardt

13. Sommerfest der Gevelsberger Chöre am Ennepebogen

Chor am Ennepebogen Foto: Stadt Gevelsberg

Chor am Ennepebogen Foto: Stadt Gevelsberg

[Gevelsberg] Am Sonntag, den 25. September 2016, findet ab 12 Uhr auf der Veranstaltungsfläche am Ennepebogen das 13. Sommerfest der Gevelsberger Chöre statt.
Nach der offiziellen Eröffnung der Veranstaltung durch Bürgermeister Claus Jacobi bieten die heimischen Chöre den Besucherinnen und Besuchern bis ca. 18 Uhr ein vielseitiges musikalisches Programm. Dabei werden sie von jungen Sängerinnen und Sängern der Grundschule Silschede und der Hasencleverschule stimmgewaltig unterstützt:
12:00 Uhr Begrüßung und Eröffnung durch den Bürgermeister
12:10 Uhr Schulchor Grundschule Silschede
12:40 Uhr Flying Vocals
13:20 Uhr Chorgemeinschaft
13:45 Uhr HarmoniEN
14:10 Uhr MGV Concordia
14:35 Uhr Kantatenchor
15:00 Uhr Wegweiser Chor
15:25 Uhr Wanderchor
15:50 Uhr Schulchor Hasencleverschule
16:15 Uhr Good Girls
16:40 Uhr Shanty Chor
17:05 Uhr Schola Liebfrauen
Auch für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher haben die Chormitglieder und das chorübergreifende Organisationsteam mit Kaffee, Kuchen und Waffeln, Grillköstlichkeiten und Kaltgetränken bestens vorgesorgt.

Ein neuer „Firat“-Antrieb – Lesung bringt Literatur und Automobilität zusammen

[Gevelsberg: ]

Andreas Niehues, Geschäftsführer vom Opel Autohaus Gebrüder Nolte, und Stephanie Kron (Leiterin der Stadtbücherei Gevelsberg) freuen sich über die bevorstehende und kostenfreie Lesung von Firat Demirhan (rechts) am 16. September 2016. Aufgrund begrenzter Plätze bittet man alle interessierten sich im Vorfeld unter der Rufnummer +49 (0) 23 32 / 8 39 82 anzumelden. Foto: André Sicks

Andreas Niehues, Betriebsleiter vom Opel Autohaus Gebrüder Nolte, und Stephanie Kron (Leiterin der Stadtbücherei Gevelsberg) freuen sich über die bevorstehende und kostenfreie Lesung von Firat Demirhan (rechts) am 16. September 2016. Aufgrund begrenzter Plätze bittet man alle interessierten sich im Vorfeld unter der Rufnummer +49 (0) 23 32 / 8 39 82 anzumelden. Foto: André Sicks

„Liebe Schnäppchen-Sucher, schweren Herzens muss ich meinen heiß und innig geliebten Opel Tigra verkaufen, da mein holdes Weib vor zwei Monaten mit einem positiven Schwangerschaftstest nach Hause kam.“
Mit diesen Worten leitete Firat Demirhan im vergangenen Jahr auf eBay die bis dato „wohl längste und geilste Autoanzeige“ aller Zeiten ein, ohne auch nur zu ahnen welch medialen Hype diese auslösen würde. Inhaltlich ging es in der Anzeige dabei nicht nur um Daten und Fakten bezüglich des 1997er grünen Sportfahrzeugs, Firat Demirhan schrieb einfach einmal spontan über sein Leben und wie es überhaupt zu dem Verkaufsangebot gekommen ist. Mit Ablauf der Auktion standen, nach einem Startgebot von 700,- Euro, sage und schreibe 55.750,- Euro auf dem Monitor. Für Firat Demirhan und seine damals schwangere Ehefrau Joanna ein echter Glücksfall. Der Traum von einer neuen Familienkarosse war in greifbarer Nähe. Doch die Seifenblase zerplatze, da sich der anonyme Bieter „als sogenannter Spaßbieter herausstellte“. Somit hatte es also der zähe Tigra irgendwie dann doch geschafft, den Status eines Familienwagens zu verteidigen, mit dem die Gattin und Töchterchen Olivia fortan chauffiert wurden. Eine unglaubliche Geschichte, die der 31-jährige Justizvollzugsbeamte auch in seinem Buch „Firat, das Auto muss weg“ festgehalten hat. Eine authentische, emotionale und sehr amüsante Sammlung an Anekdoten aus seinem Leben und dem seiner ganzen Familie. Allerdings stecken auch ernste Themen wie Integration oder Demut in den Zeilen. Denn innerhalb eines Jahres hat Firat Demirhan so einige Höhen und Tiefen durchlebt: knapp vor dem Tod, Notoperation, Trauer und Frust, ein wahnsinniger Hype sowie unendliche Freude über ein Kind: Über all dies wird er nun am 16. September 2016 ab 19:00 Uhr im Gevelsberger Autohaus Gebrüder Nolte im Rahmen einer Lesung erzählen. Und mit seiner ehrlichen und erfrischenden Art wird Firat Demirhan dabei ganz schnell die Sympathie der Gäste gewinnen. Literatur trifft auf Automobilität und macht zudem auch noch deutlich, dass sich die „Bibliothek in Bewegung“ befindet, um es einmal mit den Worten von Stephanie Kron (Leiterin der Stadtbücherei) zu formulieren. Zusammen mit „Lesefreunde – Förderverein der Stadtbücherei Gevelsberg e.V.“ hat sie die ganze Aktion eingefädelt „Es war zunächst alles sehr geheimnisvoll“, berichtete Andreas Niehues (Geschäftsführer des Opel-Autohauses), „aber wer uns kennt der weiß, wir sind stets offen für neue Ideen.“ Ein Buch dessen „Titelheld“ ein Opel Tigra ist, ein Autohaus das die Marke Opel vertreibt, ein junger Autor und strahlender Familienvater der mit Opel aufgewachsen ist und dessen Opa zudem selbst als Opelaner in Bochum malochte – allein dies ist schon eine runde Sache. Doch es wird am Abend der Lesung zudem noch eine besondere Überraschung geben, da der Opel Tigra mittlerweile nämlich Schrott ist. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Was Firat Demirhan keinem geringen als Günther Jauch und der RTL-Quizshow „Wer wird Millionär“ zu verdanken hat, zudem ihn seine Frau Joanna heimlich angemeldet hatte. Als „Pechvogel“ wurde er am 02. September 2016 in die Sendung gelockt und musste dort mit ansehen, wie sein grünes Baby in der Schrottpresse landete. Zurück blieb ihm nur das Lenkrad als Andenken. So emotional und überraschend diese Situation auch gewesen sein mag, er erhielt dadurch jedoch die Chance auf eine Million Euro. Am Ende erspielte er 32.000,- Euro, von denen nun ein neuer familiengerechter „Firat-Antrieb“ gekauft werden soll.

 

André Sicks

Wie halten die Städte an der Ennepe es denn mit der Kultur?

Vorstellung des Kulturprogramms 2016 Foto: Linde Arndt

Vorstellung des Kulturprogramms 2016 Foto: Linde Arndt

 

[jpg] Als im vorigen Jahr die Kriegsflüchtlinge zu uns kamen, waren einige nette Zeitgenossen sofort dabei die Obergrenzen festzulegen. Wobei, Obergrenzen wurden nie konkretisiert; denn mit einem einzigen Kriegsflüchtling waren diese Zeitgenossen schon überfordert. Ach ja, und das mit den Obergrenzen, wie hoch sollten die sein, wer sollte das bestimmen und wie sollten die auf die Länder verteilt werden. 21% der Kriegsflüchtlinge sollte NRW aufnehmen, aufgenommen hat NRW jedoch 31% wobei die kleinen und mittleren Städte mehr als die großen aufnahmen. Hörte man aus NRW Gejammere wie in Meck-Pom oder Bayern? Nein.

Tausende ehrenamtliche Helfer kümmerten sich rührend um die angekommenen Kriegsflüchtlinge. Sie haben das gemacht was notwendig war und ist, sie haben pragmatisch geholfen, ohne wenn und aber. Politik und Verwaltung sind bis heute nicht in der Lage ein umsetzbares Integrationskonzept aufzustellen, welches ein koordiniertes Arbeiten möglich macht. Sah man die Ehrenamtlichen nicht in der Öffentlichkeit, so sah man Politiker mit „guten“ Ratschlägen, die damit den Ehrenamtlichen teilweise in den Rücken fielen.

Politiker aus der gesamten politischen Farbenlehre nutzten die Stunde, um sich auf Kosten der ehrenamtlichen Helfer zu profilieren oder wie in anderen Fällen Ängste zu schüren. Erreicht wurde, dass ein gestiegenes tiefverwurzeltes Misstrauen gegenüber Kriegsflüchtlingen und alles Fremde zu beobachten ist. Dabei sollte man von einem Exportweltmeister Deutschland, der seine Waren bis in den letzten Winkel unseres Erdballs vertreibt, eine gewisse Offenheit erwarten.

Nein so nicht, klingt es von einem Chor, der in seiner Zusammensatzung bis dato nicht für möglich gehalten wurde.

Da hört man die AfD mit Frauke Petry oder Beatrix von Storch und von der CSU Horst Seehofer mit Markus Söder aber auch die CDU mit Wolfgang Bosbach oder Julia Klöckner (Wahlkampfbedingt) und der FDP-Vorsitzender Christian Lindner stimmt voll damit ein, in den Chor der Angsthasen.

Deutsche Kultur und Werte erhalten – Merkel entthronen“ so war auf einem Schild zu lesen, welches ein Demonstrant der Bundeskanzlerin entgegenhielt. Was auch immer in diesem Zusammenhang gesagt wurde, die Botschaft der Politik lautete: Weg mit den Kriegsflüchtlingen! AfD und die Konservativen unterschieden sich nur dadurch, dass die AfD Spitze schon mal auf Frauen und Kinder schießen wollen, wenn es gar nicht anders geht. Und dem FDP Vorsitzenden Christian Lindner fiel nur die Anpassung ein, die die Kriegsflüchtlinge zu leisten hätten.

 

Bei all´dem Hickhack der politischen Hysterie, kommt dann doch in einer ruhigen Minute die Frage auf: Was bitte versteht Politik und Gesellschaft unter,

 

Deutscher Kultur und deutschen Werten?

 

In Gevelsberg, wo eine recht rührige Bürgergesellschaft zu bewundern ist, wurde das Kulturprogramm 2016/2017 von Bürgermeister Claus Jacobi, Abteilungsleiterin für Kultur, Sport und Schulverwaltung, Bettina Bothe und Sylvia Korte, vorgestellt. Bei allen drei hatte man den Eindruck, man müsse nur das Etikett Kultur verwenden und dann hat da auch Kultur drin zu sein.

Programm 2016/17 Stadt Gevelsberg

Programm 2016/17 Stadt Gevelsberg

In diesem Programm finden sich viele nette und sicherlich unterhaltsame Veranstaltungen, was wir ausdrücklich hiermit bestätigen. Das geht von einer Schlagerrevue über eine Komödie bis hin zum Kabarett. Zum nachlesen und evtl. Vormerkung hier der Link zum Gevelsberger Kulturprogramm 2016/2017 .

Ist das nun die vielseitig reklamierte „Deutsche Kultur“? Vielleicht noch eine Kirmes, ein paar Bekleidungsvorschriften und die Arbeitskultur dazu vermengt und fertig ist die deutsche Kultur?

Der Gevelsberger Bürgermeister Jacobi, und damit steht er stellvertretend für alle lokalen Entscheider, findet es ist ein gelungenes Programm, zumal sich die Kosten für die Stadt in Grenzen halten.

Nun gibt es in Gevelsberg viele Gruppen die schon die Kultur in Summa darstellen könnten. Nur, und das ist das Problem, wie soll sich ein Fremder, zumal aus einem anderen Kulturkreis, sich die kulturellen Erscheinungen, Traditionen oder Werte aneignen, wenn sie nicht gegenüber der eigenen Kultur angeeignet werden können oder in der eigenen Kultur sogar verboten sind? Beispiel: Das Berührungsverbot in der islamischen Kultur. Kulturen und Werte wandeln sich, was gestern noch in Ordnung war, ist heute vielleicht verpönt.

Der Bürgermeister von Gevelsberg und die  in anderen Städten lehnen es ab einen Interessenausgleich zwischen den Kulturen zu erarbeiten. Sie fordern die deutsche Kultur ein, sehen dabei aber nicht das prozessuale der Kultur, sowohl der eigenen als auch der fremden. Obwohl anerkannterweise Kulturen sich annähern und einen Ausgleich fordern und auch immer gefunden haben.

164 verschiedene Kulturdefinitionen gibt es laut Alfred Kroeber und Clyde Kluckholm, die 1952 diesbezügliche Untersuchungen (Culture; a critical review of concepts and definitions) gemacht haben. Später wurden diese Definitionen durch Prof.Dr. Andreas Reckwitz typologisiert (Typologie des Kulturbegriffs 2000)

Und die Werte, die von vielen populistischen Politikern beschworen werden? Sie gehören zum Kontext des Kulturbegriffs oder ergeben sich aus der Kulturdefinition. Nur einfach Kultur zu fordern und nicht zu sagen, was Kultur leistet, dass geht nicht.

Pierre Félix Bourdieu, ein einflussreicher französischer Soziologe und Sozialphilosoph des 20.Jahrhunderts, schreibt denn auch:

Kultur“ ist kein harmloses Konzept eines harmonischen Miteinanders, sondern gelegentlich konfliktreiches Aufeinandertreffen unterschiedlicher Milieus und Lebensstile. Diese wiederum werden sehr unterschiedlich gesellschaftlich anerkannt und bewertet.“

 

Also keine heile Welt!

 

Und zu guter Letzt möchte ich Alfons „Fons“ Trompenaars zitieren, der ein recht anschauliches Bild von Kultur gezeichnet hat.

Ein Fisch spürt erst dann, dass er Wasser zum Leben braucht, wenn er nicht mehr darin schwimmt. Unsere Kultur ist für uns wie das Wasser für den Fisch. Wir leben und atmen durch sie.“

Im Grunde genommen muss sich der deutsche Politiker erst einmal bewusst werden, was er selber unter deutscher Kultur versteht und nicht die Kriegsflüchtlinge auffordern in einem Ratekurs die Inhalte einer deutschen Kultur zu erraten.

Dieser kleine Ausflug in die Definitionen von Kultur und Werten, soll verdeutlichen, dass es fast unmöglich für einen Migranten (besser die alte Bezeichnung Allochthonen) ist, sich der fremden Kultur zu nähern, wenn nicht die Gesellschaft einen transparenten kulturellen Dialog in Szene setzt.

Aus einer reinen Unterhaltungskultur können wohl kaum kulturelle Parameter von den Einwanderern abgeleitet werden, deshalb die vielen Parallelwelten in den Städten, die sich aus einer falschen Kulturpolitik ergeben haben, jetzt führen diese immer wieder zu sozialen Spannungen und Krisen. So hätten die türkischstämmigen Mitbürger sich nicht einvernehmlich für ihren Präsidenten Erdogan eingesetzt, wenn die deutsche Demokratie nicht so ein desolates Bild abgeben würde. Auch das ist Kultur und läuft unter Demokratieverständnis.

 

Finanziell ist auf kommunaler Ebene auch nicht alles geregelt; denn Bund und Länder haben keine Eile die Probleme, die mit den Kriegsflüchtlingen entstanden sind, schnellstens zu regeln. Man hat Zeit, die Flüchtlinge können ja erst einmal gelagert werden. Und die Kultur? Na ja, Sprachkurse reichen ja wohl – erst einmal.

Und dann ist da noch das deutsche Volk der Angsthasen, die immer wieder betonen, wie schlimm doch alles in Deutschland geworden ist, seit es die vielen, vielen Kriegsflüchtlinge gibt. Und diese Ängste werden von AfD, Pegida bestärkt und von den etablierten Parteien bestätigt. Deutschland auf dem Therapiesofa. Sorry, nicht ganz Deutschland. Und Merkel ist an allem Schuld.

Dabei hatte doch Gevelsberg die Probleme die mit den Kriegsflüchtlingen entstanden waren sofort erkannt, Bürgermeister Jacobi sammelte Gelder für Sprachkurse ein, die von Frau Beinert organisiert wurden. Dann kippte die Stimmung und niemand traute sich mehr offen über Kriegsflüchtlinge zu sprechen. Nur die Kriegsflüchtlinge sind noch da. Jedoch müssten schon länger die notwendigen Weichen für eine einigermaßen gelungene Integration gestellt werden. Kultur und Werte. Es reicht nicht über christliche Werte zu reden um die Überlegenheit des Christentums herauszukehren, man muss diese Werte auch umsetzen. Vielen dieser Sprachkünstler sollte man zurufen, lest doch erst einmal die „Bergpredigt“ des Matthäusevangeliums (Mt 5-7).

 

Kultur, und zwar nicht nur die eigene Kultur, ist und kann mehr als nur unterhalten. Wenn die Politik sich mehr um den kulturellen Bereich kümmern würde, würden viele gesellschaftlichen Probleme, die in der Regel der Gesamtwirtschaft sehr viel Verdruss bereiten, im Ansatz gar nicht erst entstehen. Was ist mit der Bildung, die auch zur Kultur gehört?

 

Wie ist es in den Städten des Südkreises bestellt?

 

Ennepetal möchte erst einmal wissen, was Kultur sein soll und hat eine bayrische Firma beauftragt, ihr dies darzulegen. Ansonsten, kauft man Unterhaltungskultur ein um sie den Ennepetalern als Kultur zu verkaufen.

Anders die Gevelsberger, die viele Kulturschaffende in ihren Reihen haben, was fehlt ist eine thematische Vernetzung und klare kulturelle Zielsetzung.

Die Schwelmer haben Kultur als umfangreiche und vielfältige Unterhaltung definiert, wer will kann in Schwelm Unterhaltungskultur organisieren. Wobei das Heimatfest als herausragendes Kulturereignis der Unterhaltungskultur, alle anderen Ereignisse überschattet.

 

Kommen wir zu der Ausgangsfrage, die sich für jeden stellt der Deutschland aufsucht, der Frage nach:

 

Deutscher Kultur und deutschen Werten?“

 

Wenn man diese Frage ernsthaft stellt und eine ernsthafte Antwort erwartet, so ist jede gesellschaftliche Partei überfordert. Letztendlich wird man mit den vielen Klischees oder Stereotypen sich zufrieden geben müssen. Die Frage ist dabei: Wollen wir das? Ich für meine Person möchte nicht als Egoist oder Kraut (Sauerkrautesser) wahrgenommen werden. Ich möchte aber auch nicht einer rosaroten heilen Welt Vorschub leisten, die letztendlich in die Irre führt und Erwartungen weckt, die niemand befriedigen kann.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

„Lust auf Farbe“ Ausstellung von Ismet Polatli

Ismet Polatli Foto: Stadt Gevelsberg

Ismet Polatli Foto: Stadt Gevelsberg

[Gevelsberg] Die Stadtbücherei Gevelsberg, Wittener Str.13 präsentiert in der Zeit vom 1.9.2016 bis zum 9.10.2016 die Gemäldeausstellung des Düsseldorfer Künstlers Ismet Polatli.
Ismet Polatli ist ein Ausnahmekünstler in vielerlei Hinsicht. 1965 in der türkischen Stadt Tercan geboren, zog er in jungen Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland, um dort ein besseres Leben zu finden. Mit 14 Jahren begann er, Gedichte zu schreiben und zu musizieren, vor allem aber zu malen und zu zeichnen. Allmählich rückte die Malerei immer stärker ins Zentrum seiner Interessen. Er übte sich in der Darstellung gegenständlicher Motive ebenso wie in der Abstraktion und gelangte nach und nach zu einer eigenen Stilsprache, die sich anfangs an der Malerei des Expressionismus orientierte, allmählich jedoch immer freier wurde und sich schließlich zu einer individuellen Pinselhandschrift verselbständigte.

Wiewohl Polatli seither in Ratingen bei Düsseldorf ansässig wurde, fühlt er sich bis heute heimatlos und getrieben. Er ist ein Steppenwolf, wie Hesse ihn einst beschrieben hat: Einzelgänger und kritischer Beobachter der Geschehnisse um ihn herum, ausgestattet mit einer sensiblen Wahrnehmung und mit einem wachen Geist, ein Getriebener dabei, der sich mit seiner Malerei auf eine Reise in die Tiefen der menschlichen Seele begibt. Was Ismet Polatli auf seinen Bildern erzählt, sind Geschichten, von denen wir nicht immer mit Bestimmtheit sagen können, ob sie sich tatsächlich ereignet haben oder ob sie der narrativen Vorstellung des Künstlers entsprungen sind. So changiert Polatli mit seinen Gemälden zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen fantasievoll ersonnenen Bildwelten und realweltlich geschauten Begebenheiten. Er ist „ein Maler zwischen den Welten.“ Die Stilsprache, die Polatli dabei pflegt, ist die einer vom expressiven Impetus getragenen, mit bewegter Pinselhandschrift in kraftvollen Farben auf die Bildfläche gebrachten Ausdrucksmalerei. Überfangen werden die nicht selten abstrakt angelegten Untermalungen schließlich durch die gegenständliche Szene. Man muss die Gemälde von Ismet Polatli, die heute meist in Öl auf Leinwand geschaffen und oft mit Malmessern und Spachteln überarbeitet wurden, im Original sehen, um ihre bunten Tiefenschichten und ihren farbigen Reichtum zu erkennen. Sie sind nicht nur „Motiv auf Leinwand“, sondern zugleich Bild gewordener Ausdruck der Lust des Künstlers an der Farbe und an ihrer suggestiven Kraft. In diesem Sinne verstehen sich die Gemälde von Ismet Polatli als Einladung an den Betrachter, sich gemeinsam mit dem Künstler auf eine Reise in dessen geheimnisvolle Bildwelten zu begeben und zugleich in einen Kosmos vorzudringen, der von bunten Valeurs und kraftvollen Kontrasten getragen wird.

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei Gevelsberg (Montag, Mittwoch,und Freitag von 10:00 bis 12:00, Dienstag und Donnerstag von 14:00 bis 18:00 und Samstag von 10:00-13:00) für alle Interessierten zugänglich.
Auskunft erteilt Frau Stephanie Kron, Tel. 02332/771-570

Gevelsberg und seine kulturelle Seite

Christiane Imkamp,Maximilian Imkamp,Thomas Biermann,Günther Troll und Claus Jacobi Foto: Archiv EN-Mosaik

Christiane Imkamp,Maximilian Imkamp,Thomas Biermann,Günther Troll und Claus Jacobi Foto: Archiv EN-Mosaik

 

[jpg] Mehr davon, konnte man am Sonntag, dem 28.August ´16 sagen. Die Stadtsparkasse Gevelsberg hatte zu einer wunderbaren Vernissage eingeladen. Der Vorsitzende des Sparkassenvorstandes Thomas Biermann mit seinem Team um Frau Simon-Behr hatten sich wieder etwas einfallen lassen. An und für sich sollte es ja Gabriele Münter, eine Malerin des Expressionismus und langjährige Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky, werden, die Biermann in Murnau ins Auge fiel. Die Verhandlungen mit der Münter Stiftung in Murnau gestalteten sich jedoch sehr schwierig und langwierig. Günther Troll, der schon einige Ausstellungen in der Stadtsparkasse kuratiert hatte, sprang mit einer Idee die nicht weit von dem Œuvre der angedachten Künstlerin entfernt war. Es sollte Wilhelm Imkamp sein, die gemeinsame Klammer und der Berührungspunkt war Wassily Kandinsky und das Bauhaus in Dessau. Paul Klee, Lyonel Feininger und Josef Albers waren neben Wassily Kandinski die ersten Lehrer bei denen Imkamp studierte. Zu Wassiliy Kandinski hegte Imkamp eine mehr freundschaftliche Beziehung.

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Für Thomas Biermann war das eine hervorragende Lösung. Maximilian Imkamp und Professor Heiner Imkamp, die Söhne, verwalten die Bilder Ihres Vaters in Stuttgart und waren auch sofort bereit die schönsten Bilder ihres Vaters aus ihrem Besitz als Leihgabe der Stadtsparkasse zu überlassen. 30 Exponate wurden es, die im Sparkassen-EnnepeFinanzCenter zur Ausstellung gelangten. Nebenbei bemerkt wurden diese Bilder bisher in keiner Ausstellung gezeigt, so Thomas Biermann.

Maximilian Imkamp war mit seiner Frau Christiane anwesend, worüber sich Thomas Biermann freute und dem er seinen ganz persönlichen Dank für diese Leihgaben aussprach.

Thomas Biermann verfolgte aber noch ein weiteres Projekt mit dieser Ausstellung, nämlich den Gevelsberger Schüler*innen die Kunst etwas näher zu bringen. So haben sich jetzt schon mehrere Klassen für diese Ausstellung angemeldet.

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Der anwesende Bürgermeister Claus Jacobi bedankte sich denn auch für diese niveauvolle Ausstellung die ihm auch persönlich gefiel.

Günther Troll, dem Kurator der Ausstellung, war es vorbehalten ein paar einführende Worte zu den Ausstellungsstücken aber auch zur Vita von Wilhelm Imkamp vorzutragen.

Imkamp, so Günther Troll, geht von einer verinnerlichten Natur aus, die ihn sodann zu einer Komposition eines Werkes führt, sein inneres führt seine Hände. Die Ordnung hat in seinen Werken ein Eigenleben entwickelt.

Im Gespräch mit Maximilian Imkamp und unserer Redaktion erfuhren wir über die schweren Zeiten des Nationalsozialismus die Wilhelm Imkamp neben anderen Künstlern bewältigen musste. Mit seinen Werken gehörte Imkamp zu den „Entarteten Künstlern“ die mit einem Berufsverbot belegt wurden. Imkamp hatte auch aus diesem Grunde keinen Galeristen und verkaufte seine Bilder unter der Hand selber. Offiziell malte er in der damaligen Zeit Landschaftsbilder oder auch Porträts,die  bei Betrachtung seines Œuvre heute etwas fremd anmuten.

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

So war er trotz Berufsverbot durch die Nazis zum Kriegsdienst in einer Luftwaffeneinheit eingezogen worden. 1944 wurde sein Atelier in Gießen im Bombenhagel zerstört, viele Bilder fielen dem Bombenhagel zum Opfer. So konnte Imkamp auch kein Werksverzeichnis (Catalogue raisonné ) anlegen, sodass man heute nicht die Entwicklung Imkamps im Ganzen würdigen kann.

An den im Gevelsberger Sparkassen-EnnepeFinanzCenter ausgestellten Exponaten konnte man aber schon die Bandbreite seines Schaffens erahnen. Und, was noch wichtiger ist, man konnte seine Lehrer und deren Einflüsse in diesen Werken erkennen, die letztendlich zu dem eigenständigen Stil eines Wilhelm Imkamp geführt hatten.

Und so versammelte sich eine recht vergnügte Gesellschaft vor einem Imkamp Werk um die gelungene Ausstellung zu dokumentieren. Wobei das musikalisch Rahmenprogramm wurde durch die Gevelsberger Jazzband der Gevelsberg Musikschule bestritten.

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. September 2016 während der Geschäftszeiten der Stadtsparkasse Gevelsberg in ihrem Sparkassen-EnnepeFinanzCenter zu besichtigen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

Auch in 2016 …IMMER WIEDER SONNTAGS!

Das Programm des Sommerfestivals wurde vorgestellt foto: (c) Linde Arndt

Das Programm des Sommerfestivals wurde vorgestellt foto: (c) Linde Arndt

[la] Einen festen Bestandteil im Gevelsberger Veranstaltungskatalog stellt in den Sommerferien im August das Gevelsberger Sommerfestival dar.
Unter dem schon traditionellen Motto „…IMMER WIEDER SONNTAGS!“ finden in 2016 am 14. und 21. August die beliebten Aktionen auf dem Vendômer Platz statt. Es ist das 10. Mal, dass Daheimgebliebenen in der Urlaubszeit ein buntes, unterhaltsames Programm geboten wird.

(c) Flyer Gev.Sommerfestival

(c) Flyer Gev.Sommerfestival

Die Kirmesgruppen sorgen wieder für das leibliche Wohl. Viele Infostände informieren über Vereine und Institutionen.
Swing und Jazz wird von Wolf R. Ossenberg mit seinen Old Friends am 14.8. geboten und für musikalische Unterhaltung sorgen.

Das Tanzcentrum Ennepe Ruhr e.V. ist auch wieder vertreten und wird Tanzvorführungen verschiedener Stilrichtungen präsentieren.

Der SCHUTZ & POLIZEIHUNDEVEREIN präsentiert den Umgang mit den vierbeinigen Freunden
unter dem Motto:„Spass mit vier Pfoten“.
In einem offenen Atelier stellt ANGELIKA TEUBER  Schmuckstücke aus selbstgefertigten Glasperle ihrer Glasperlen-Werkstatt vor.

 Und weiter geht es am Sonntag, den 21. August mit der Oldtimer-Rallye des Automobil-Club Altkreis Schwelm (ACAS) . Man hofft auf 65 – 70 Teilnehmer. Der Startpunkt ist wieder auf dem AVU-Parkplatz. Dann geht es einzeln weiter zum Vendômer Platz wo sie vorgestellt und auf die weitere Reise geschickt werden.
Nachdem die Oldtimer den Vendômer Platz verlassen haben geht es mit Schwung weiter mit der Tele Big Band unter der Leitung von Joe Bretzing. Die rund 20 Musiker werden für beste musikalische Unterhaltung sorgen.
Im offene Atelier wird ANKE BILSTEINBLAUFELDER  Experimentelle Malerei ihrer MomentMal-Malschule vorstellen.Alle Einzelheiten können Sie dem beigefügten Flyer entnehmen.
An beiden Sonntagen wird die stellvertretende Bürgermeisterin Annette Bußmann die Gäste des Sommerfestivals begrüßen.Das Angebot dieser Veranstaltung ist möglich, da sich ca. 200 Menschen aus Vereinen oder Verbänden dafür ehrenamtlich stark machen und da es Sponsoren gibt wie die Gevelsberger Sparkasse und die AVU.Da wollen wir die Daumen drücken, dass auch Petrus dieser Veranstaltung wohlgesonnen gegenüber steht und viele Gäste das Sommerfestival genießen können.

Line Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

30 Jahre Taubenväter Gevelsberg

Sommerfest / Collage: Linde Arndt

Sommerfest / Collage: Linde Arndt

[Gevelsberg] Feiern für den guten Zweck: Großes Sommerfest der Taubenväter vom 05. bis 07. August 2016
Wie stets am ersten August-Wochenende findet auch diesmal vom 5. bis 7. August wieder das beliebte Sommerfest der „Taubenväter“ auf dem Parkplatz in der Brüderstraße gegenüber dem Ärzte- und Rechtsanwälte-Haus statt.
Traditionell gehört ein kleines Rahmenprogramm zur am Freitag ab 17.00 Uhr mit dem Dämmerschoppen beginnenden Festivität. An den beiden übrigen Tagen beginnt der Betrieb bereits ab 10.00 Uhr.
Gleich zum Auftaktabend und an den beiden weiteren Festtagen sorgt ein DJ für Unterhaltung und Tanzrhythmen für jede Altersgruppe.
Am Samstag und Sonntag gibt es jeweils ab 14.00 Uhr an der beliebten Kaffee-, Kuchen- und Tortentafel wieder reichlich Auswahl an leckeren Spezialitäten aus eigener Herstellung. Für das weitere kulinarische Wohlbefinden an allen drei Festtagen sorgt das Team um „Küchenchef“ Mehmet Dere und Claudia Basten mit schmackhaften Steaks, Würstchen und Pommes Frites.
Nach dem sonntäglichen Frühschoppen ab 11.00 Uhr gibt es gegen 14.00 Uhr ein musikalisches Gastspiel der “Tele Big Band” beim Sommerfest der Taubenväter.
Mit der Ziehung der Tombola-Preise gegen 17.00 Uhr klingt das dreitägige Fest am Sonntag gemütlich aus. Lose hierfür können im Vorfeld bei allen Mitgliedern der Taubenväter sowie natürlich am Sommerfest selbst noch erworben werden.
„Schnurrad-König“ Heinz Happich wird an allen drei Festtagen das Schnurrad drehen und auch an den Getränkeständen wird sicher die bekannt gute Laune herrschen.
Der Reinerlös aus dem Taubenväter-Sommerfest ist traditionell für wohltätige und gemeinnützige Zwecke bestimmt und wird am Jahresende bei der großen Spendenausschüttung im Dorf an Hagebölling wieder an direkt an die Spendenempfänger verteilt.

Da die Taubenväter ihr 30 jähriges feiern, hier wie alles begann:

Zur Gründungsgeschichte der Taubenväter:

1986 ist das eigentliche Gründungsjahr des Vereins „Taubenväter – Menschen helfen Menschen e.V.“. Geboren wurde die Idee damals in einer Skatrunde, der u.a. der heutige Ehrenvorsitzende, Hans Günter Jellinghaus, sowie Helmut Oberste-Berghaus (†) und Heinz Zerr angehörten. Bei der ersten Spendenaktion kamen 500 DM zusammen, je die Hälfte der Summe ging an den Deutschen Seenot-Rettungsdienst und die Deutsche Bergwacht.
Noch war der Erklärungsbedarf gegenüber der Öffentlichkeit groß, den Namen und die Zielsetzung betreffend. Denn mit Tauben haben die Taubenväter nur insofern etwas zu tun, als sie den Vogel als ihr Friedenssymbol sehen und zur Grundmaxime ihres Handels machen.
Ein Jahr darauf wurden die Taubenväter dann als gemeinnütziger Verein eingetragen. Die Gründungsmitglieder, die die Satzung unterschrieben, waren neben den schon genannten Skatbrüdern noch der heutige 1. Vorsitzende, Uwe Kraftscheck, sowie Alexander Hartmann, Hans-Peter Frohn und Willi Bröking.
Schnell erwarb man das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, und genauso schnell und unbürokratisch halfen und helfen die Taubenväter bis heute. Schon damals war es ein einzigartiges Herausstellungsmerkmal: Jeder eingesammelte Pfennig bzw. Cent ging und geht an die Spendenempfänger. Etwaige Verwaltungs- oder sonstige Nebenkosten trugen und tragen die Taubenväter aus eigener Tasche.

Auszug aus der Vereinschronik:
1986: Idee in einer Skatrunde im Lokal „Zum Alten Fritz“ geboren – erste Spendenausschüttung
1987: Gründung und Eintragung des gemeinnützigen Vereins / „Frieden und Eintracht stiften“ titelte die Westfalenpost in ihrer Ausgabe vom 13. Oktober 1987 den Bericht zum ersten Stiftungsfest der Taubenväter.
1988: Verkaufsstand auf dem Weihnachtsmarkt – 5.000 DM Erlös
1989: Ausschüttung mit mehr als 20.000 DM
1990: Hilfe für Weißrussland und 40.000 DM-Ausschüttung
1991: 5 Jahre Taubenväter: Sommerfest mit Kutschfahrten; Spendensumme seit Gründung: rund 300.000 DM
1992: Hilfsgüter für Kroatien und neuer Ausschüttungsrekord mit 50.000 DM
1993: Gesamt-Spendenvolumen übersteigt halbe Million DM; 72.000 DM werden ausgeschüttet
1994: Seniorenfest mit 230 Gästen hat Premiere
1995: Rekord-Ausschüttung mit 90.000 DM; Gesamtvolumen übersteigt die 700.000 DM-Marke
1996: Jubiläumsfestschrift zum 10-Jährigen und Feier in der Halle West
1997: Millionengrenze überschritten und neue Veranstaltung: Oktoberfest – in der Aula Alte Geer; Straßensammlung für die Opfer der Flutkatastrophe in Gevelsbergs Partnerstadt Szprotawa
1998: Spendenausschüttung wächst und wechselt vom „Alten Fritz“ ins „Dorf am Hagebölling“
1999: Zwei außergewöhnliche Spendeneingänge: Nachlass Gevelsberger Verkehrsvereins, der Jahre zuvor seine Aktivitäten eingestellt hatte sowie zum 70. Geburtstag von Alfred Preußner, der seine Gäste bat, anstelle von Geschenken lieber direkt an die Taubenväter zu spenden
2000: Großes Konzert des Heeresmusikzuges in der Halle West
2001: Rauschendes Fest zum 15-Jährigen mit stolzem Ausschüttungsbetrag: 100.000 DM
2002: Sammlung in der Gevelsberger FuZo für die Geschädigten des Elbe-Hochwassers; insgesamt 110.950 Euro (!) inkl. Sonderkonto „Fluthilfe“ kommen zusammen
2003: 1,5 Mio. Euro-Marke überschritten; Taubenväter-Delegation reist erneut auf eigene Kosten ins Elbe-Hochwassergebiet
2004: Empfang beim Bundespräsidenten Johannes Rau
2005: Benefiz-Veranstaltung und Sammlung für die Tsunami-Opfer
2006: 2 Mio. Euro für karitative Zwecke sind erreicht; Bürgermeister Claus Jacobi auf der Spenden-Gala zu 20-Jährigen: „Wenn es die Taubenväter nicht gäbe, müsste man sie erfinden“.
2007: Generationswechsel bei den Taubenväter: Im Jahr des 79. Geburtstages gibt Hans Günter Jellinghaus den Vereinsvorsitz an ab und wird Ehrenvorsitzender. Uwe Kraftschecke führt fortan den Verein.
2008: Michael Habbel verzichtet zu seinem 60. Geburtstag auf Geschenke und bittet um Spenden für die Taubenväter: stolze 5.185 Euro kommen zusammen
2009: Große Trauer um Geschäftsführer Marcus Bremkamp, der völlig überraschend kurz vor seinem 42. Geburtstag verstarb
2010: Erneut mehr als 30.000 Euro werden am Jahresende an rund 40 Spendenempfänger ausgeschüttet
2011: 25 Jahre Taubenväter mir großer Benefiz-Gala in der Sporthalle West
2012: Neue Veranstaltung: Taubenväter-Fußballturnier im Stadion Stefansbachtal; erneut rund 32.000 Euro für den guten Zweck ausgeschüttet
2013: Teilnahme am Quiz hoch vier auf WDR4 live im Radio; Taubenväter verteilen Rosen auf dem Sommerfestival gegen eine kleine Spende;
2014: Verregnetes Sommerfest; seit langer Zeit Spendensumme knapp unter 30.000 Euro
2015: Spenden-Sonderkonto „Gevelsberg gemeinsam“ für Flüchtlings-Sprachkurse; Taubenväter-Fußballturnier wird erfolgreich als Gebauer-Cup in der Halle West zum festem Bestandteil des Veranstaltungskalenders
2016: Sommerfest, Empfang im Rathaus auf Einladung des Bürgermeisters, Taubenväter-Party in der Aula Alte Geer, Teilnahme am Martinsmarkt

Weitere Informationen über den Verein gibt es auch hier: http://www.taubenväter.de/index.php/der-verein/