[jpg] Springerstiefel und Glatzköpfe das war gestern. Aber sind sie deshalb verschwunden? Nein!
Heute sind es smarte und nette junge Mädchen und Jungs, die vor den Schulen Hip Hop, Funk, Soul, Rock oder Rap DVDs verteilen. Eben junge Leute wie die von nebenan. Man erkennt sie bestenfalls an der Sprache. Die Älteren haben sich das Outfit eines netten Einfamilienhausbesitzers angeeignet, der von nebenan, dem man vertraut und dem man sich auch anvertraut. Deshalb bleibt es nicht aus, immer wieder und immer wieder, in bestimmten Intervallen aufzuzeigen, wo diese braunen „Kameraden“ hin wollen.
Die Jüngeren unter der Bevölkerung werden sagen: Was habe ich damit zu tun? Ich habe mit dieser Zeit nichts mehr am Hut. Und überhaupt möchte ich mein Leben ungestört genießen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Klar, nur mit dem Genießen hatte es Anfang des vorigen Jahrhunderts sehr schnell aufgehört als die braunen Horden sich in Deutschland organisiert hatten. Da wurde aus dem Genießen eben mal „undeutsches Verhalten“, und ab ging es in die Umerziehung in die KZ´s. In diesen KZ´s wurden anfangs noch keine Massenvernichtungen betrieben, vielmehr wurden Menschen eine „zweite Chance“ gegeben wieder deutsch zu werden.
Man sollte heute also meinen, es geht alle an um gegen das Vergessen anzugehen, die neuen Strategien zu erfahren oder auch nur Menschen kennen zu lernen die ihre eigene Erfahrung mit diesen braunen Horden gemacht haben. Die zur Zeit in der Öffentlichkeit behandelte NSU (nationalsozialistische Untergrund), wo hier in Deutschland 10 Menschen ungestraft ermordet werden durften und die nur durch Zufall gefasst wurden, mag ein mahnendes Beispiel sein.
Gevelsberg geht auch hier traditionell einen eigenen Weg indem man jedes Jahr eine Aktionswoche für Zivilcourage und Gegen Rechte Gewalt organisiert.
Dieses Jahr setzte man noch eins drauf, Frau Melanie Schweitzer von der VHS EN-Süd entwarf ein Logo welches die Umkehr der drei indischen Affen zeigte, nämlich nun >SEHEN<||>HÖREN<||>REDEN< was ein wesentliches Moment dieser Aktion ist.
Dies führte letztendlich zu einem Aufkleber für Autos oder was
auch immer, um letztendlich Flagge gegen rechte Gewalt zu zeigen.
Aber es geht noch weiter,es ist ja eine Aktionswoche und zwar für alle. |
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Der Auftakt der Aktionswoche wird am:
04. Nov. 2012 um 11:30 Uhr
im Bürgerhaus Alte Johannes Kirche, Uferstrasse 3
mit: MO ASUMANG.ROOTS GERMANIA gemacht.
Die Naziband „White Aryan Rebels“ rief 2007 zum Mord an der Afrodeutschen Mo Asumang auf. Mo Asumang wollte danach wissen warum Menschen, die sie nicht kennen, zum Mord an ihrer Person aufrufen. Sie begab sich auch auf die Spur ihrer persönlichen Identität mit der Frage: Wer bin ich? Bin ich Deutsche oder Afrikanerin.
Iris Baeck von der VHS EN-Süd plante und organisierte diese Auftaktveranstaltung.
Am Montag 05. Nov. 2012 um 15:00 Uhr
wird im Gevelsberger Rathaus die Austellung
„ANDERS? – COOL“
durch Bürgermeister Claus Jacobi sowie den AWO Vorsitzenden und MdB Rene Röspel
eröffnet.
Geplant und organisiert wurde diese Ausstellung von Frau Julia Robert/ AWO Jugendmigrationsdienst
Es ist eine multimediale Wanderausstellung, die die Sorgen, Freuden und die Hoffnungen der Jugendlichen widerspiegeln. Es sind authentische Bilder und Texte die intuitiv zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft führen sollen. Die Werkzeuge Sprache, Schule und Beruf werden klar herausgearbeitet und sprechen die Jugendlichen an, so der JMD.
Gleicher Tag jedoch 10:00 Uhr
Im Filmriss – Kino Gevelsberg, Rosendahlerstraße 18
Hier plante und organisierte Klaus Fiukowski, Stadt Gevelsberg
Es wird ein Kinoseminar der Fridrich-Wilhelm Murnau-Stiftung durchgeführt. Filme aus der damaligen Nazi-Zeit werden gezeigt und gemeinsam ausgewertet und intensiv diskutiert. Diese Filme zeigen wie die Nazi Propaganda Menschen dominiert und manipuliert.
Am Dienstag dem 6. Nov. 2012, um 19:30 Uhr
in der VHS EN-Süd, Mittelstraße 86-88, Gevelsberg
„DIE NEUEN NAZIS – IDEOLOGIE UND ERSCHEINUNGSFORMEN“
Es werden die neuen Entwicklungen der neonazistischen Szene durch gesprochen. Neonazis können nicht mehr klar gegen links abgegrenzt werden, die neuen Bewegungen.
Hier plante auch Iris Baeck von der VHS EN-Süd
Am Mittwoch dem 7. Nov. 2012, 18:00 Uhr
Aktionstraining „ARGUMENTE GEGEN RECHTS“
im Verwaltungsgebäude der IG Metall, Großer Markt 9, Gevelsberg
Es geht um das Thema, wie reagiere ich auf verbale Diskriminierung und Ausgrenzung. Ausgehend von Konflikten und Erfahrungen werden die Reaktionen auf die erfahrenen, diskriminierenden Sprüche und Haltungen miteinander durch gesprochen und trainiert.
Geplant und organisiert hat dieses Projekt Clarissa Bader von der IGM
Am Mittwoch dem 7. Nov. 2012, 8:00 bis 13:00 Uhr
Poetry-Workshop „RESPEKT“
mit Sualiman Masomi
im Städtischen Gymnasium Gevelsberg, Ochsenkamp 100
Jungpoeten können unter Anleitung von Sualiman Masomi zu einem lyrischen Werk kommen. Eine sicherlich spannende Veranstaltung bei der einem leeren Blatt Papier zu seiner Bestimmung verholfen wird.
Hier plante und organisierte Klaus Fiukowski, Filmriss Kino Gevelsberg
Am Dienstag/Mittwoch/Donnerstag dem 6. bis 8. Nov. 2012 jeweils ab 9:00 Uhr
GEVELSBERGER STATT-RUNDFAHRT
Am Beispiel einer Stadtrundfahrt durch Gevelsberg wird gezeigt, wie eine Stadt wie Gevelsberg gleichgeschaltet wurde. Wie verhielten sich die Gevelsberger gegenüber dem Unrecht, dass Vielen in ihrer Stadt angetan wurde; bekamen sie überhaupt etwas mit?
Hier plante und organisierte Ingelore Sengstmann vom Antifa Arbeitskreis Gevelsberg
Am Freitag dem 9. Nov. 2012 um 11:00 Uhr
„ÜBERdasLEBEN
ODER MEINE GEBURTSTAGE MIT DEM FÜHRER“
Aula des Schulzentrums Gevelsberg, Ochsenkamp 100
Ein Theaterspiel mit Beate Albrecht
Es wird vom Unrechtssystem der Nazis erzählt die Gleichschaltung, Unfreiheiten und Ungerechtigkeiten hervorbrachten. Es gab Widerstände in unterschiedlichsten Formen in der damaligen Zeit.
Ziel ist ein Bewusstsein, dass es Demokratie und Menschlichkeit nicht umsonst gibt, man muss sie auch leben.
Hier plante und organisierte der AWO Jugendmigrationsdienst in Kooperation mit Klaus Fiukowski, Stadt Gevelsberg
Am Samstag dem 10.Nov. 2012 um 20:00 Uhr
MUSIC AGAINST RACISM
Gaststätte „Pub 18“, Rosendahlerstraße 18
Kultur und Musik sind schon immer die besten Botschafter von Toleranz, Weltbürgertum und Freiheit gewesen. Grenzen oder Ausgrenzung sind hier vollkommen fremd und würden nur hinderlich sein. Reggae, Rock und Dancehall werden deshalb von mehreren Djs im Pub 18 zum gemeinsamen Feiern animieren und gegen Rassismus und Ausgrenzung ein klares Zeichen setzen.
Hier plante und organisierte Jan Frederik Demmer mit dem NGK (Neuer Gevelsberger Kulturverein)
Am Samstag dem 10.Nov. 2012 um 19:00 Uhr
Filvorführung „Die Zündschnüre“
Filmriss-Kino Gevelsberg, Rosendahlerstraße 18
„Die Zündschnüre“ ist ein Roman des Schriftstellers und Liedermachers Franz Josef Degenhardt.
4 Kinder aus dem sozialdemokratischen Milieu setzen sich gegen die Nazis zur Wehr. Anfangs gelingt dies eher spielerisch wird aber zunehmend Ernst.
Im Vorprogramm wird der Liedermacher Peter-Jörn Rüddenklau aus Hattingen auftreten.
Hier plante und organisierte Clarissa Bader mit der IGM, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der AntifaschistInnen.
Am Sonntag dem 11.Nov. 2012 um 13:00 bis 18:00 Uhr
Ausstellung „Kinder aus allen Ländern der Welt – zu Hause in Gevelsberg“
Am 20. Sept. (Weltkindertag) gab Bürgermeister Claus Jacobi mit einer gemeinsamen Malaktion mit Gevelsberger Kindern den Startschuss für eine große Stadtausstellung. Am 11. Nov. ist es soweit. Über das gesamte Stadtgebiet werden die bisher rund 100 Bilder im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntages in allen Schaufenstern der Stadt zu sehen sein. Zusammen mit diesen kleinen und großen Kunstwerken werden Plakate „Gevelsberg hat keinen Platz für Rechtsextremismus“ aufgehängt, ein Signal von allen kleinen und großen Gevelsbergern für ein friedliches Miteinander und gegen Rassismus und rechte Gewalt.
Hier plante und organisierte Klaus Fiukowski, Stadt Gevelsberg in Kooperation mit Pro City Gevelsberg e. V.
Ohne Termin
Musikprojekt „Respekt“
Der Musiker „Slowmo“ alias Moritz Schuster von U-Turn wird einen Song zum Thema komponieren. Eine Strophe und den Refrain gibt er vor, den Rest sollen die Jugendlichen SchülerInnen texten. Das ganze wird im Tonstudio mit den besten Texten eingesungen und auf CD gebrannt. Die CD wird in der Aktionswoche öffentlich vorgestellt.
Hier plante und organisierte Jan Frederik Demmer vom NGK (Neuer Gevelsberger Kulturverein
Ohne Termin
„Gewalt? Geht gar nicht! Und überhaupt nicht in Gevelsberg!“
Der in Gevelsberg lebende und in Witten praktizierende Psychoanalytiker Dr.Heiner Sasse hat eine 45-seitige DIN-A5-Broschüre zur Thematik „Gewaltprävention und Zivilcourage“ erstellt. In dieser werden Lösungsansätze im Umgang mit gewaltbereiten Personen formuliert.
Hier plante und organisierte Dr.Heiner Sasse, Gevelsberg
Am Donnerstag dem 08., Freitag dem 9. und Sonntag dem 11.Nov.2012
Film: „Krieg der Knöpfe“
Filmriss-Kino Gevelsberg, Rosendahlerstr.18
Am Donnerstag dem 8.November Jeweils um 9:00 und 11:00 Uhr ( Schulvorstellung)
öffentliche Vorstellung jeweils um 17:00 Uhr ( 3,00 € Eintritt)
Sonntag dem 11.Nov. Um 16:00 Uhr ( 3,00 € Eintritt)
Aus Spiel wird Ernst: Kinder zweier französischer Nachbardörfer bekriegen sich. Den Unterlegenen werden die Knöpfe ihrer Kleidung abgeschnitten. Dies zieht die Bestrafung der Eltern nach sich. Der wahre Krieg bringt die einstigen Feinde gegen die Nazis zusammen.
Hier plante und organisierte Klaus Fiukowski,Filmriss- Kino Gevelsberg.
Am Donnerstag dem 8.Nov. 2012 um 20:00 Uhr
Am Freitag 9.Nov. Jeweils um 9:00 und 11:00 Uhr ( Schulvorstellung)
Am Freitag dem 9.Nov.2012 um 17:00 Uhr || > ( 6,– € Eintritt, ermäßigt 4,–€)
Film: Kriegerin
Filmriss-Kino Gevelsberg, Rosendahlerstr.18
Es geht um die Probleme aus der rechten Szene auszusteigen. Viele ahnen nicht wie schwierig das ist und brauchen deshalb professionelle Hilfe. Marisa eine gewaltbereite Rechtsextreme zeigt einen Weg bis zumAusstieg auf.
Hier plante und organisierte Klaus Fiukowski,Filmriss- Kino Gevelsberg.
Am Freitag dem 9.Nov. 2012, 20:00 Uhr ( Eintritt 7,50 € )
Revue „…Und dann will es keiner gewesen sein.“
Lieder,Sketche und Witze gegen den Naziterror
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In der Geschichte des Liedgutes haben alles Völker offen oder verschlüsselt ihren Herrschern immer schon die Meinung gesagt. Es wurde das gesagt, was man den Oberen schon immer sagen wollte, dies half die offene oder vermeintliche Unterdrückung zu ertragen.
Das Lachen war immer befreiend und es bliebt jedoch manchen im Halse stecken. Ein Abend mit Flügel, Gesang und Moderation von den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts bis in die frühe Bundesrepublik. |
Hier plante und organisierte Klaus Fiukowski,Filmriss- Kino Gevelsberg.
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v.l.: Bürgermeister Claus Jacobi / Werner Tasbier[1. Vorsitzender ProCity] / Melanie Schweitzer [VHS EN-Süd] / Iris Baeck [VHS EN-Süd] / Heinz Müller [Ig-Metall] / Julia Robert [AWO] / Christine Richert [BdB Stadt Gevelsberg] / Dr. Heiner Sasse / Ingelore Sengstmann-Schaefer [Antifa Arbeitskreis Gev.] Foto: © Linde Arndt
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So freute sich Bürgermeister Claus Jacobi über die Weiterentwicklung des Aktionsbündnisse mit dem neuen Logo und dem gelungenen Programmheft. Für ihn ist ein besonderes Anliegen, wenn Gevelsberg offen für alle Menschen und andere Kulturen ist. Diese Aktionswoche soll alle ermutigen, der Fremdenfeindlichkeit, dem Rassismus, dem Antisemitismus und jeder Art von Gewalt, aktiv entgegen zu treten. Diese Aktionswoche zeigt aber auch die Gevelsberger denen diese Thematik selber am Herzen liegt, die Stadtverwaltung als auch ich können da beruhigt in die "zweite Reihe" treten, so Bürgermeister Claus Jacobi nicht ohne Stolz für seine Stadt als Gevelsberger und Bürgermeister. Erwähnt sei hier noch die sicherlich sehr aufwendigen Arbeiten von Christine Richert. Planung, Organisation oder Koordination z.Bsp. der professionellen Veranstaltungsbroschüre, dies ist nicht mal so nebenbei zu machen. Dazu gehört "Herzblut" und das hat Frau Richert zum wiederholten Male bewiesen.
Das komplette Programm der Aktionswoche befindet sich auf der Gevelsberger Site. Bis auf die Filmvorführungen „Kriegerin“ und „Krieg der Knöpfe“, die etwas umdisponiert wurden, ist das Gevelsberger Programmheft identisch.
Auch EN-Mosaik ist es ein persönliches Anliegen die Freiheit, wovon wir alle profitieren, zu stärken.
Aus diesem Grund möchten wir die Präambel der Charta der UNESCO in Erinnerung rufen, die auch unsere Stadt unterzeichnet hat.
»durch Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beizutragen, um in der ganzen Welt die Achtung vor Recht und Gerechtigkeit, vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten zu stärken, die den Völkern der Welt ohne Unterschied der "Rasse"*, des Geschlechts, der Sprache oder Religion durch die Charta der Vereinten Nationen bestätigt worden sind.«
* Der Begriff "Rasse" wird hier in Anführungszeichen verwendet, da es sich um ein historisches Dokument
handelt. Dieser veraltete Sprachgebrauch suggeriert fälschlich die tatsächliche Existenz verschiedener
menschlicher Rassen, was nach einhelliger wissenschaftlicher Überzeugung und gemäß vieler
Veröffentlichungen der UNESCO nicht zutrifft.
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg