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Die Parteien und ihre Schularbeiten

[jpg] Nachdem wir in dem ersten Beitrag die Bürgermeisterkandidaten analysiert haben, versuchen wir uns heute an den Parteien selber, die allesamt etwas zurück sind, aber durch ihre Internetauftritte einen ersten Einblick in die perspektivische Arbeit der nächsten 5 Jahre bieten. In der Regel haben es sich die Parteien so eingerichtet, dass sie nur mit Slogans arbeiten und diese 1 bis 2 Monate plakatieren. Sie sind, wenn sie denn mal angesprochen werden,nur in der Lage in Floskeln zu sprechen. Gestellte Fragen, hätten sie gerne „weichgespült“, worauf sie keine direkte Antwort, sondern ein unverbindliches Statement abgeben.

Schauen wir einmal wer am 30.08.2009 antritt:

  • CDU
  • FDP
  • Bündnis90/Die Grünen
  • FWE
  • EN(H)
  • UBE
  • Die Linke ( zu 70% nein )
  • NPD ( wurde durch die Schwelmer NPD angekündigt)
  • SPD

und welche Informationen wir woher und wie verwenden können.

Die CDU hat die Internetseite: http://www.cduennepetal.de

Sie hat den Slogan: „Gemeinsam für Ennepetal“

Nur wer steht hinter „Gemeinsam“, wir alle auch die Missliebigen?

Bei dem Auftritt von Herrn Faupel am Busbahnhof hat man schon gesehen wer gemeinsam ist.

Gemeinsam ist bei Herrn Faupel rein rhetorisch gemeint, was er verkündet, dass ist gemeinsam.

Danach kommen die Ziele auf der Seite. Für die nächsten 5 Jahre?

  • Die CDU Ennepetal will die in der Verantwortung der Kommunen liegenden Entscheidungsprozesse aktiv mitgestalten und beeinflussen.

Aha, hatte sie denn nicht immer ein aktives Potenzial? Und was ist denn in den letzten 5 Jahren gestaltet worden? Oder was will sie denn gestalten oder beeinflussen. Hier fehlt eine klare Aussage. Das ganze, zu allgemein.

  • Die Rahmenbedingungen für die in Ennepetal lebenden Menschen in Bezug auf Ihre Wohn-Arbeits- und persönliche Situation müssen weiterentwickelt und ständig verbessert werden.

Aber war sie denn nicht 10 Jahre an der Macht, wie viel Zeit braucht sie denn noch. In den 10 Jahren sind 3.000 Bürger weggezogen, 10 Millionen Einzelhandelsumsatz sind abgewandert. Wohnhäuser müssen zurückgebaut werden. Die Bevölkerung ist viel älter als in anderen Städten. Da kann man höchsten davon sprechen: Will die in der Vergangenheit gemachten Fehler wieder gut machen oder will ihre Fehler weiter verstärken?

  • Der kommunale Haushalt der Stadt Ennepetal muss sparsam und wirtschaftlich geführt werden, damit die städtischen Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger bezahlbar bleiben.

Sollte nicht grundsätzlich mit den Steuergeldern wirtschaftlich und sparsam umgegangen werden? Oder ist gar in der Vergangenheit da was schief gelaufen? Wenn die CDU in der Vergangenheit das gemacht hätte, bräuchte sie heute nicht die Ängste schüren, die sie im Moment schürt. Wir meinen eine Selbstverständlichkeit für eine politische Partei. Also was soll das?

  • In der kommunalen Selbstverwaltung müssen politische Ziele wie zum Beispiel Stadtentwicklung, Unterstützung der Ansiedlung von Industrie, Gewerbe und Handel sowie Schaffung und Erhalt günstiger Rahmenbedingungen für alle Schulformen, den Sport, die Kultur und das soziale Umfeld der Einwohner/innen entwickelt und erhalten werden. Der Grundsatz der Nachhaltigkeit muss dabei oberste Priorität haben.

Unterstützung von Industrie, Gewerbe und Handel.. Na ja, den Handel haben wir doch in den letzten 10 Jahren erfolgreich vertrieben. Bleiben also nur noch Industrie und Gewerbe. Für Oelkinghausen reichten gerade die personellen Resourcen. Über Kultur wollen wir mal nicht reden, da ist man in den Nachbarstädten besser aufgehoben. Und zur Stadtentwicklung, beim Flächennutzungsplan kamen von Herrn Faupel nur Geschichten aus der Vergangenheit. Und was den Sport angeht, gerade wurde der Bremenplatz für das Bolzen geschlossen. Auch mit dem Begriff Nachhaltigkeit scheint die CDU Probleme zu haben, denn wie hätte es bei einer nachhaltigen Politik passieren können, das die Einzelhandelssituation in Milspe so vor die Wand gefahren wurde?

Da wäre vielleicht der Satz angesagt: Wir haben was man falsch machen kann, falsch gemacht, wir wollen es jetzt besser machen. Wer es glaubt wird da sicher selig.

  • Alle Bürgerinnen und Bürger sollen an der politischen Willensbildung aktiv teilnehmen und müssen dabei gefördert und unterstützt werden.Bürgerinnen und Bürger, die befähigt sind, öffentliche Verantwortung zu übernehmen, müssen unterstützt und herangebildet werden.

Tun wir doch schon längst ohne den Segen der CDU. Wenn ich die Tafel in Voerde sehe, so kann man sagen, Teilbereiche aus der Politik wurden outgesourced. Und was versteht die CDU unter aktiver Teilhabe? Wenn Herr Faupel was sagt, applaudieren? Und die Befähigung öffentliche Verantwortung zu übernehmen, die Menschen gibt es schon längst in Ennepetal ohne den Zuspruch der CDU. Als die Schulkinder hungerten, sind verantwortungsbewusste Bürger eingeschritten und haben erst geholfen und dann lamentiert. Die CDU hat das sicher übersehen. Wenn es nach unseren Parteien gehen würde, würden die Kinder noch heute hungern, weil die Anträge noch nicht gestellt worden sind.

Das war es? Ja, das war es! Daneben sind noch einige Anträge, die beim Rat der Stadt eingereicht wurden, die aber nichts besagen. Denn in der Regel beantragt die Partei A etwas, was die Partei B umformuliert und sodann als eigenen Antrag einbringt. Teilweise belauern die sich und warten auf die Anträge des Anderen.

Was lustiges nebenbei: Die Schlagloch Hotline. Jedes Jahr werden nach einem Winter die Strassen abgefahren und Schlaglöcher ausgebessert. Das hat immer geklappt. Nur dieses Jahr sollte eine Hotline her. Weil Wahlkampf ist?

Nun muss man wissen, die CDU ist an und für sich keine programmatische Partei, sie agiert nicht, sondern reagiert mehr. Nur das sie auf kommunaler Ebene in Ennepetal ein so allgemeines und dürftiges Paket anbietet ist schon gelinde gesagt eine Unverschämtheit. Es scheint so, als wenn sich Faupel und Genossen, ach nein, die nennen sich ja Freunde, ihres Sieges sehr sicher sind. Da braucht man schon mal nichts mehr machen.

Ich wüsste schon gerne wo die Reise mit der CDU in den nächsten 5 Jahren hingeht. Immerhin ist unser alte „Silberrücken“ Faupel dann fast 80 Jahre, ein biblisches Alter.


Kommen wir zur FDP. Die Großwetterlage  hat sich geändert, die FDP liegt wieder bei 10 – 11 %, Guido hatte keinen richtigen Profit aus der Krise schlagen können. Abgesehen davon, dass es die Liberalen ja auch waren, die der Finanzkrise Tür und Tor geöffnet hatten. Sie erinnern sich der „schlanke Stadt“ der sich überall heraushält. Hat er übrigens. Und weil er das hatte, haben wir jetzt die Krise.

Die Internetseite lautet: http://www.fdp-ennepetal.de

Wer die politische Szene aktiv beobachtet weiß, dass die alten wieder verdauten Forderungen bei den nächsten Wahlen aufgewärmt und uns wieder vorgesetzt werden, so auch bei der FDP.

  • Zukunftsinvestitionen in Kindergärten und Schulen

Könnte man so unterschreiben, jedoch die FDP meint was anderes. Seit Jahren stellt die OECD fest, das dreigliedrige Schulsystem, Hauptschule, Realschule und Gymnasium ist im Vergleich zu den anderen Ländern leistungsfeindlich und benachteiligt Kinder aus vielen sozialen Schichten. Auch die Kosten-Nutzen-Rechnung spricht gegen diese Schulformen. In sämtlichen Studien der OECD belegen wir immer die mittleren bis hinteren Plätze. Nichts passiert. Da klingt ein weiter so, irgendwie, wie Ignoranz, oder satirisch, gestern standen wir am Abgrund,  heute  gehen wir einen Schritt weiter. Da kann man nur den Kopf schütteln, so kann man auch die Zukunft verspielen.

Dann Beitragsfreiheit für alle Kinder, im Kindergarten, der Vorschule und sonstigen schulischen Einrichtungen. Das ganze kostet mal so eben EUR 600 tsd. Das diese Forderung nicht ernst gemeint ist kann man schon ein paar Zeilen weiter lesen, wo gespart werden sollte. Also, die Finanzierung ist nicht gesichert.Und ein Konzept für eine tragbare und moderne Kinder-und Familienpolitik? Vergessen wir das.

Liebe FDP, schon mal was von Einbrüchen in der Gewerbesteuer gehört? Und Steuererhöhungen wollten sie doch nicht. Also ist der Punkt dem Wahlkampf geschuldet. Kurz, wir mogeln uns so dadurch.

  • Stadtentwicklung

Hier meint die FDP der demografischen Entwicklung Einhalt gebieten zu müssen. Aber wo war die FDP denn gewesen als in den letzten Jahren überwiegend junge Erwachsene Ennepetal den Rücken kehrten?

Auch den Ausbau der Milsper City „Inne Milspe“ soll vorangetrieben werden, nur wofür, es sind doch keine wesentlichen Einzelhändler mehr da. Mode Deppe musste ja wohl den Milspern zu Hilfe eilen, damit wenigstens ein Textilgeschäft „inne Milspe“ vorhanden ist. Dann ist angeblich das Kaufsortiment des täglichen Bedarfs erweitert worden. Wo denn? Ach, gehören Friseure inzwischen zum täglichen Bedarf?

Offensichtlich hat die FDP ein Wahrnehmungsproblem.

  • Freizeit, Kultur und Tourismus

Dieser Bereich steht bei der FDP. Nach ihrer Meinung soll sich  die Kommune  aus allem raushalten und was auch immer da ist, outsorcen. Prima, dann können wir ja die Ämter oder Fachbereiche alle auflösen.

Das Platsch ist fertig, ok. Jetzt will man mit Steuergeldern noch einen Wohnwagenplatz erstellen, einen Grillplatz (oder gar mehrere?) und weil das alles ganz groß werden soll, holt man sich die Nachbarstädte mit ins Boot. Wenn das ganze dann steht, was dann? Klar, dann verklitschen wir das alles für einen „Appel und ein Ei“  an einen privaten Investor. Man nennt das bei der FDP Marktwirtschaft.

Kultur und Sport werden bei der FDP gleichgesetzt, da gibt es keinen Unterschied. Auch hier überlassen wir das alles den Vereinen, die nach Bedarf Zuwendungen erhalten.

Die Definition von Kultur bei der FDP scheint mir sehr fragwürdig, geht sie doch über das Grillen und den Sportplatz nicht weiter. Armes Ennepetal.

Ach ja, für die Radfahrer wird auch noch ein bisschen gesorgt, ein Radwegenetz soll zügig um- oder ausgebaut werden. Von welchem Geld eigentlich, wenn wir doch sparen sollen?

Und da gibt es noch die Kulturgemeinde, ein Verein, der laut FDP Sozialarbeiter einspart.

Man kann dieses Sammelsurium nur mit Kopfschütteln begleiten.

  • Öffentliche Gebäude und Straßen

Öffentliche Gebäude und Straßen sollen erhalten und verbessert werden. Eine Selbstverständlichkeit über die wir doch nicht reden müssen. Denn wie sonst will Herr Frey zu seinen Kunden, wenn nicht über das öffentliche Straßennetz? Aber man könnte dies ja auch privatisieren und Wegezölle wieder einführen?

Und jetzt ist doch eine Aufgabe für die Stadtverwaltung übrig geblieben – die Stadt soll sauberer werden.

Heißt das wir brauchen in der Stadtverwaltung nur ein paar Straßenfeger, mehr nicht?

Und dann das Bahnhofsgebäude. Das ist ja jetzt in privatem Besitz einer Fliesenfirma. Der soll aber jetzt hinein geredet werden,  wie sie das Gebäude zu gestalten hat. Hallo, das ist eine private Firma, und keine städtische, die wird dieses Gebäude nach ihren  Bedürfnissen ausrichten, was ja auch richtig ist.

Und wenn der Inhaber nicht so will, kaufen wir das Gebäude für teueres Geld wieder zurück. Aber warum haben wir es denn nicht selber gekauft?
Dann das Credo: Unsere Stadt muss attraktiver werden!!

Das sehen wir genauso, jedoch, wenn die FDP alles privatisieren will, wer soll das dann machen?

Wenn ich die Steuern senken will, wie die Ausgaben finanzieren?

Wenn ich die Gebühren abschaffen will, welche Einnahmen habe ich dann?

Abgesehen davon, dass es längst bewiesen ist, dass die Privaten nichts besser machen können, als die öffentlichen Hände. Also ein Stück aus dem Bereich Mythen und Märchen.

Man merkt dem Verfasser richtig die Lust an. Die Lust den ganzen Laden Ennepetal zu verkaufen. Etwas zu gestalten, klar den Ausverkauf Ennepetals. Da kommt mir doch die Frage, warum geht die FDP denn in die Politik? Politik heißt für die Gemeinschaft zu gestalten, das Zusammenleben, die Lebensumstände oder auch den Mangel zu verwalten. Steuern benötigt der Staat aber auch die Kommune um seine ihm von der Politik vorgegebenen Aufgaben zu finanzieren.

Nun, wie dem auch sei, warum geht die FDP nicht her und überträgt die Mandate an einen privaten Investor, der direkt seine Interessen vertritt. Man kann zumindest eine Partei damit einsparen. Ansonsten benötigt diese Partei ein paar Stunden um eine Anzeige hinsichtlich des Verkaufs aufzusetzen.

Ja die FDP hat einen Zuwachs bei der Europawahl gehabt, nur sie hatte aber auch im Gegensatz zu den beiden Volksparteien eine fotogene Spitzenkandidatin, die politisch zwar eine Null ist, aber PR mäßig gut zu vermarkten gewesen war. Frau Koch-Mehrin hat sich beim letzten Wahlkampf, als sie schwanger war, mir ihrem Schwangerschaftsbauch  schon einmal sehr gut vermarktet. Nur ist diese nette sympathische junge nicht gerade als „fleißige Biene“ aufgefallen.


Die Webseite der Grünen lautet:

http://www.gruene-ennepetal.de

Die Seite ist etwas chaotisch und unübersichtlich, man sollte viel Geduld mitbringen um hier eine politische Aussage für sich zu erkennen. Herr Hustadt müht sich redlich dem Webauftritt Inhalte einzuträufeln. Anstelle der Inhalte hat er alleine 38 Navigationspunkte erstellt, die teilweise doppelt sind.

Ich glaube da ist Kalkül dahinter, sollen doch die Navigationspunkte von den recht bescheidenen Inhalten ablenken.

  • Programmteil Fuzo

Ohne wenn und aber steht die Partei hinter der Fuzo „inne Milspe“ und darüber hinaus sollen weitere Gelder in diese Fuzo investiert werden.

Inseln mir Glasdach, Pergolas, Bouleplatz, Kinderspielgeräte und noch eine Bepflanzung. Jeden Samstag soll es einen Event  geben, toll. Ach ja, und die Fahrradfahrer dürfen in die Fuzo, man muss ja nur auf ein vernünftiges Miteinander achten – so einfach ist das.Und wenn die ganzen Klamotten erst einmal „inne Milspe“ stehen, kann ja auch keiner mehr durchfahren. Ach so, Sofas und Stehlampen kann man auch noch „inne Milspe“ stellen.

Und dann setzen wir noch einen drauf und machen eine Fuchskarte, wie die Karten der anderen Parteien.

Das ganze kostet mal so eben, schlappe Eur 200.000,– für eine Meile in der es gerade einmal eine handvoll Einzelhändler gibt. Wo die notwendigen Ladenflächen herkommen sollen, das verschweigt diese Partei. Auch das viele Einzelhändler wegen der desolaten Situation in Milspe schon dankend abgelehnt haben wird schlicht ignoriert. Man nennt so was in der Wirtschaft infantiles Wunschdenken.

Aber was soll es, der dumme Wähler wird das schon schlucken.

  • Programmteil Jugend-Soziales-Demographischer Wandel

Hier wird noch einmal das ganze aus dem vorgenannten Programmpunkt wiederholt , oder eingeflochten.

Aber es soll ein runder Tisch aufgebaut werden an dem die Stadtverwaltung, die Politik, die Vereine und Verbände sitzen. Hier soll zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht werden, was fehlt und was verbessert werden kann.

Tolle Idee, nur warum ist das nicht bis heute geschehen, die Situation ist doch schon seit Jahren so wie sie ist? Beschäftigungstherapeutisch ist das sicher eine tolle Sache. Wollen die Bündnisgrünen auf Kosten der Kommune eine Therapie, weil sie mit der Zeit betriebsblind geworden sind?

Mehrgenerationshaus ist auch ein Thema, nur dieses Thema ist in anderen Städten viel weiter. Frühwarnsysteme auch hier hätte man schon seit Jahren  etwas machen können.

Eine Antwort wie die Stadt Ennepetal für junge Erwachsene attraktiver werden kann, um den Wegzug zu verhindern, das bleibt die Partei uns schuldig. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, kein Wort davon.

  • Programmteil Umwelt und Energie

Dies sollte nun eine Domäne der Bündnisgrünen sein. Zuerst einmal wie toll es ist in die grüne Umwelt zu investieren, zumal das Konjunkturpaket Gelder zur Verfügung stellt.

Aber auch die Bündnisgrünen merken jetzt hier, die Krise ist angekommen. Macht ja nichts! Da wir die Guten sind, dürfen wir uns weiter bedienen.

Da wird das Blockheizkraftwerk für das Platsch schon installiert, erneuerbare Energien und Wärmepumpen müssen her. Ökologische Stadtbeleuchtung, die Mobilfunknetze sollen genehmigungspflichtig werden, die Ennepe wird renaturiert und das Radwegenetz soll familienfreundlich werden.

Das ganze kostet mal so eben konservativ geschätzt  an die Eur 750.000,–, Minus evtl. Zuwendung aus dem Konjunkturpaket.

Das das Wunschdenken ist, muss man hier nicht erwähnen. Aber es ist auch die hilflose Art krampfhaft Programmpunkte zusammen zu kratzen.

  • Programmteil Tourismus

Hier wird jetzt  wieder einmal das ganze aus den vorgenannten Punkten aufgekocht und dann unter Rubrik Tourismus serviert.

Nur der Punkt Tourismus existiert schon seit über 10 Jahren, in dieser Zeit wurde kein Fitzelchen an touristischer Infrastruktur erstellt. Ja, es wurde und wird sogar dagegen gearbeitet. Was haben sie denn in den letzten 10 Jahren gemacht?

Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie, Freizeitaktivitäten alles Fehlanzeigen oder unterversorgt.

Wenn jemand die Kluterthöhle aus gesundheitlichen Gründen besucht, so wird er unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen müssen, es existieren keine weiteren Möglichkeiten hier am Ort etwas zu unternehmen, es sei denn man ist Einheimischer.

Gehen denn die Grünen mit einer Augenbinde durch die Stadt?

Die ganzen Programmpunkte kann man im Rat der Stadt innerhalb einer Wochenfrist abhandeln und sodann in die Ablage geben. Aber was wollen die Bündnisgrünen denn in den restlichen Jahren machen? Das Platsch besuchen, mit Fuchskarte versteht sich?

Konzepte um die Stadt nach vorne zu bringen sehen sicher anders aus, da sollte aber etwas mehr Inhalt her. Abgesehen von der inhaltlich miserablen Internetpräsenz, die sicher besser nicht da wäre, die letzte war genauso schlecht,sollten die Bündnisgrünen sich etwas mehr anstrengen und kein Alibiprogramm erstellen. Es ist doch nicht schlimm wenn einem einmal nichts einfällt, aber dann kann man es doch auch sagen – ist doch menschlich. Es geht doch nur um die Wiedererlangung der Machtpositionen, wie bei allen Parteien.


Auch hier der Webauftritt:

http://www.freie-waehler-ennepetal.de/

Seit unserem letzten Besuch (6 Monate) hat sich nichts, zumindest nicht wahrnehmbar getan. Immer noch sind die Freien den Ennepetalern herzlichst zugetan. Auf der Startseite haben sie den Satz:  „Wir wollen bewegen!!! Sie auch?“ auf einem statischen Bild eingebaut. Der Spielplatz wird nicht benutzt und es gehen zwei Menschen von diesem Platz weg. Was für eine Symbolik!!!! Wir sind danach sehr bewegt gewesen – abre wie!!!!

Unter dem Punkt, „Was wir wollen“ sind viele Punkte aufgelistet die man gut und gerne als Selbstbeweihräucherung verstehen kann. Weiter sprechen die Betreiber, im Impressum steht Herr Hüttebräucker, von den alten Zeiten, als die FWE noch EWG hieß. Lang, lang ist es her. Ja,früher war alles viel besser, da durften wir noch richtige Kerle sein.

Die Seite sieht so aus, als wenn die Zeiten für die FWE abgelaufen wäre. Man macht nur mit, weil man halt immer mitgemacht hat, weil man immer einen oder zwei Sitze im Rat hatte.

Politische Ziele bei der FWE? Was ist das? Hauptsache wir kommen in den Rat!!

Die FWE sollte die Seite abschalten, 4 Wochen vor Wahltermin ihre Plakate kleben und zufrieden sein, wenn ihre paar eigenen Mitglieder ihre Kreuzchen bei sich selber machen.

Wo sind die Rammelmanns, Webers oder Hecks nur hin, die in der Lage waren der Partei Impulse zu geben?


Jetzt betreten wir den exotischen Bereich,den Bereich der Paradiesvögel, die Seite:

http://ingomehner.de/

Dr. jur. Ingo Mehner wollte und will Bürgermeister werden, er hat sich nun entschlossen auch für den Rat der Stadt zu kandidieren. Seine Partei, die die Rechtsform der GbR gewählt hat nennt sich EN(H).

Im Grunde gibt es nur einen Programmpunkt, Ingo Mehner zum Bürgermeister zu wählen.

Auf seiner Seite, die die Form des Blogs gewählt hat, postet er seit Monaten lustig drauf los.

Seine von ihm persönlich erschaffene Feindin begleitet ihn liebevoll bei fast jedem Eintrag auf ihrem Forum. Überhaupt hat er schon manch einem Feind, nach der Devise, „Viel Feind viel Ehr´“ in seinem Bann gezogen.

Der Blog ist ziemlich unstrukturiert und man muss schon ziemlich in die Tiefe gehen um die weiterführenden Programmpunkte zu erkennen.

  • Die Fuzo „Inne Milspe“ soll abgeschafft werden oder zumindest für den gemischten Verkehr wieder freigegeben werden.
  • Haus Ennepetal soll aufgewertet und erweitert werden, so dass eine Mitte ensteht.
  • Ein Bogen von Hasperbach über Voerde. Bis hinter Dorma zwichen Oberbauer soll eine neues Zentrum analog zum Zentrum Mispe geplant werden.
  • Städteplanerisch soll parallel in Voerde Nord ein neues Wohngebiet entstehen.

Soweit so gut, nur dies sind Gedanken die weit mehr als 15 Jahre beinhalten, da reichen die 5 Jahre im Rat der Stadt nicht aus. Abgesehen davon hat der Bürgermeister, sofern Herr Mehner das schafft, nicht die Kompetenz diese Vorhaben anzustoßen. Dies liegt klar bei dem Rat der Stadt, der die politische Kompetenz hat. Er unterscheidet nicht klar vom Amt des Bürgermeisters und einem politischen Mandat.

Herr Mehner ist gesellschaftlich politisch der Paria Außenseiter in Ennepetal. Auf der anderen Seite gibt es viele die ihn wählen werden und würden. Fakt ist, wenn die Wahlbeteiligung niedrig genug ist, hat er eine Chance, es kommt halt auf die Entwicklung bis zur Wahl an.

Die Partei selber ist eine „one man show“, die kein echtes Programm hat, Mehner ist sich Programm genug. Soziale Belange, wie Jugend, Schule oder Bildung sucht man auf seiner Agenda vergebens. Die wirtschaftliche Entwicklung Ennepetals sieht er nur langfristig in einem Zeitrahmen von 15 Jahren. Was aber will er in den nächsten 5 Jahren machen?

Viele, allzu viele Fragen bleibt er schuldig. Auch was die verquere Entwicklung im Milsper Innenstadtbereich angeht. Da ist die Öffnung der Fuzo keine Lösung, sondern sie negiert die vollzogene Entwicklung. Die notwendigen Maßnahmen, die eingeleitet werden müssen, vermag er nicht zu übermitteln. Seine Partei, wie auch er selber, sind nicht zu einer grundlegenden Analyse der Situation fähig. Die ist aber auch bei allen anderen Bewerbern und Parteien so.

In diesem Fall sehen wir alles ganz entspannt der weiteren Entwicklung entgegen.Immerhin ist er ein Jurist, strukturelles und analytisches Denken sollte zu seinem Handwerkszeug gehören.

Eines können wir ihm und seiner Partei schon heute bescheinigen. Wenn es nach dem Unterhaltungswert gehen würde, hätte er für uns die absolute Mehrheit.


http://www.ube2009.de

Die Mitglieder um den Fraktionsvorsitzenden Manfred Schott basteln gerade ihre Homepage, auch haben sie gewisse Schwierigkeiten das Internet als Plattform zu sehen.

Wie aber übermittelt stehen einige Programmpunkte schon.(Bis Red.-schluß war die Seite nicht verfügbar)

Auch ist in der Zwischenzeit eine Vorstandswahl über die Bühne gegangen, näheres wurde nicht übermittelt. Das sie antreten ist gewiss, wenn sie denn mal die Gründungsschwierigkeiten überwunden haben. Auch sie müssen ja noch die Unterschriften hereinholen.

Herr Schott hat mich nicht autorisiert die übermittelten weiteren Informationen zu veröffentlichen. Fakt ist jedoch, die UBE wird den Block der Konservativen zu zuordnen sein und letztendlich der FWE die Wähler streitig machen. Was ich bisher sehen konnte, ist die UBE der FWE inhaltlich weit überlegen.

Wir bleiben jedoch am Ball.


Hier ist immer noch keine entgültige Entscheidung getroffen worden.

Auf Anfrage teilte man mir mit,  die Partei wird eher nicht antreten.

Die Partei selber wird von Schwelm, vom Südkreis, dirigiert.  Es müsste erst ein Ortsverband Ennepetal gegründet werden. Legt man die Zahlen der Europawahl, was sehr fraglich ist, zu Grunde, so haben die Linken schon eine reale Chance.

Fakt ist jedoch, Ennepetal ist ein politisch schwieriges Pflaster und bedarf einer lokaler Kompetenzpersönlichkeit.

Wir bleiben auch hier am Ball.


Diese Partei, aber auch die Schwesterparteien DVU und Republikaner, nicht zu erwähnen, ist gesellschaftlicher Konsens.Was ich allerdings persönlich für falsch halte.

Es gilt aber auch, diese Partei in seiner Widersprüchlichkeit und damit Unwählbarkeit aufzuzeigen, um ein Einziehen in den Rat zu verhindern.

Die Partei selber hat noch keine eigene Internetadresse, wird aber über Schwelm geführt.

Anlässlich der Europawahl ist auch in Ennepetal ein Potenzial der Neonazis vorhanden, wieso das so ist, kann ich nur mit der mangelhaften Aufklärung erklären. Die Schwelmer NPD hat signalisiert, sie wolle in Ennepetal zur Kommunalwahl antreten.

Die Ziele der NPD sind ganz einfach auf eine einfache Formel gebracht: „Deutschland den Deutschen!“

Allein der alte nationalsozialistische Anspruch, die Wirtschaft von einer Außenwirtschaft zu trennen,  würde uns ins Armenhaus Europas expedieren. Deutschland war und ist und war schon immer vielfältig verflochten, wie übrigens alle großen Volkswirtschaften. Unsere Rohstoffe, die wir nun mal nicht haben, importieren wir aus vielen Ländern, denken wir nur einmal an das Öl welches wir für unsere Autos brauchen. Auf der anderen Seite exportieren wir in dreistelliger Milliardenhöhe unsere ganze Palette in andere Länder, dreiviertel davon in den EU Raum. Würden wir dies alles einstellen und eine geschlossene Wirtschaft aufbauen, würden wir relativ schnell auf einen Agrarstaat zurück geworfen. Wir könnten uns eine Kopie von Simbabwe ziehen. Nehmen wir einmal an, diese Theorie ( wobei es ist nur eine fixe Idee ist) würde umgesetzt. Mit einem Schlag könnte Dorma oder auch Febi die Produktion so herunterfahren, dass beide Insolvenz anmelden müssten. Denn beide Firmen, und nicht nur diese, liefern in nicht unerheblichem Maße ins Ausland und beziehen vom Ausland auch die notwendigen Rohstoffe. Ennepetal könnte man vergessen. Wobei das ist nur ein Aspekt, der mir die Schweißperlen auf die Stirn treibt.

Der zweite Aspekt ist die Ausländerfeindlichkeit, speziell die gegen Muslime. In Köln konnte ich mit der Gegendemo im Zusammenhang mit der  Ehrenfelder Moschee diesen dumpfen Ausländerhass spüren. Da wird ganz schnell die Religionsfreiheit außer Kraft gesetzt. Das Muslime auch ein verbrieftes Recht auf Religionsausübung haben, zählte da nicht.

Die Kölner gingen jedoch ganz locker mit den Demonstranten um und machten sie mit einer wunderbaren Art lächerlich.

Nur wir sind auch hier geschichtlich gesehen immer schon den Einflüssen in vielfältiger Weise ausgesetzt gewesen und haben davon auch profitiert. Die deutsche Sprache, die Kultur, die Wirtschaft oder die Wissenschaft bietet viele Zeugnisse der Transfers. Und es wird auch nicht zu unterbinden sein. Ein geschlossenes System unterbindet jedoch diese Transfers.

Für Ennepetal wäre es ein fatales Signal, wenn die Neonazis hier Fuß fassen könnten. Ich denke man kann das gar nicht ernst genug nehmen.

Gegensteuern kann man als Demokrat nur damit, wenn man, und das haben die Kölner eindrucksvoll gezeigt, die Demokratie feste beim Bürger verankert. Ein lascher Wahlkampf, der den Eindruck erweckt, die Parteien und ihre Kandidaten wären nur hinter ihren Posten her, arbeitet den Neonazis in die Hände.


Die SPD hat die Internetadresse:

http://ennepetal.sozi.info/

Vorab, es ist ein umfangreiches Programm, eher was für die nächsten 100 Jahre, die SPD hat aber auch ,wie die anderen Parteien, nur 5 Jahre um ihre Ziele umzusetzen. Sieht man sich den Wahlkampf an, so wünscht man sich ein mehr an kämpferischen Elementen bei der SPD. Es wäre wünschenswert die SPD würde sich aufraffen eine Prioritätenliste für die nächsten 5 Jahre zu erstellen, so ist das Ganze zu unübersichtlich.

Andererseits bedeutet 10 Jahre konservative Politik der CDU auch immer einen Reformstau, der bei einem Wechsel umgesetzt werden müsste.

  • Ennepetal als bedeutender Teil einer starken Region

Die Eckpunkte Kommunikation, sprich die Außendarstellung Ennepetals und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten stellt sich mir als schlüssige und zeitgemäße Forderung dar. Hier hat die Stadt Ennepetal und die politische Kaste in der Vergangenheit, in der Tat, total versagt.

Bleibt zu hoffen, wenn die SPD die Mehrheit hat, dass diese Forderung auch umgesetzt wird.

  • Bremsklötze weg vom Standort Ennepetal – von der Statik zur Dynamik wechseln.

Für eine Fußgängerzone eine 25 jährige Diskussion bis zur Umsetzung führen, dass muss uns erst einmal in der Welt einer nachmachen. Scheint es doch so, als wenn die Ennepetaler mit Bremsklötzen zur Welt kommen. Neu ist, die Stadt Ennepetal als Tagungsstandort zu entwickeln. Nur uns fehlen sämtliche Voraussetzungen, wie Hotels, Gastronomie oder auch kulturelle Möglichkeiten.

  • Handeln in Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen

Hier werden die Finanzen verstanden. Immer mal wieder werden von den politischen Parteien auf die von ihnen selbst verursachten Schulden hingewiesen. Dieser Punkt ist wohl ein altbekannter Punkt, macht sich gut, ist aber inhaltsleer.

  • Erhalt, Stärkung und Förderung des Kulturpotentials

Was die Kultur in Ennepetal betrifft, so muss der Begriff wohl neu definiert werden. Wenn ich ins Theater gehe, selbst im Aalto Theater in Essen, treffe ich immer mal wieder vereinzelnd Ennepetaler. Es ist für mich unverständlich wie man mitten im Rhein/Ruhr Gebiet ein kulturelles Entwicklungsgebiet aufrecht halten kann. Allein dieser Programmpunkt birgt einen Aufwand von Jahren.Unter Kultur versteht die politische Kaste, Bierkasten raus,Grill angeschmissen und los geht es.

  • Selbstverständliche Wertvorstellungen in der Verwaltungsarbeit

Da haben wir doch in den letzten 40 Jahren alle fleißig an der Inflation der Werte gearbeitet und jetzt die Umkehr? Auf der Suche der Grundwerte? Was uns verbindet? Ich dachte das wäre erledigt. Nur was der Gewinnmaximierung dient ist es wert politisch begleitet zu werden. Der Rest kann outgesourcet werden. Na, da bin ich aber mal gespannt.

  • Kinder- und jungendfreundliches Ennepetal

Hier ist das einzig konkrete die Einführung eines Jugendstadtrates, was von meiner Seite eine uneingeschränkte Aufmerksamkeit bekommen würde. Nur die Kinder- und Jugendarbeit in Ennepetal ist doch 100 Jahre zurück! Deshalb ziehen ja so viele junge Erwachsene weg. Unbemerkt? Nein, die Statistik stand und steht jedem zur Verfügung.  Nur was die SPD unter Kinder- und jugendfreundliches Ennepetal versteht, dass bleibt sie schuldig.

  • Sauberes und sicheres Ennepetal

Hier merkt man schon, es ist nicht die Domäne der SPD. Es wird zwar die Prävention angesprochen, dass diese Prävention aber in ein Konzept eingebettet ist, ist sowohl bei der SPD als auch bei den anderen Parteien nicht bekannt. Und im übrigen, ein sauberes Ennepetal, was soll das heißen auch bei den Anderen. Wenn die Bewohner einer Stadt eine hohe Identifikation mit ihrer Stadt haben, so erkennt man das auch an der Sauberkeit der Stadt. Identifikation mit einer Stadt kann man aber nur durch gemeinsame Werte erreichen.

  • Ennepetal – konkret sozial

Normalerweise ist dies die Domäne schlechthin von der SPD. Nur mit Ausschüssen oder Beauftragten in den einzelnen Feldern kann man sicher kein einziges Problem lösen. Das Problembewusstsein ist, glaube ich,  bei allen sehr dürftig ausgeprägt. Das beste Beispiel sieht man am Jugendproblem. Hier sind sich alle Parteien einig, die Vereine sollen dieses Problem lösen. Nur wie sollen diese das denn tun, wenn sie doch die fachliche Kompetenz nicht haben. Die unteren sozialen Gruppen fallen immer durch, sie werden nicht erreicht. Die Stadt hat sich überwiegend von den sozialen Problemen verabschiedet und überlässt die Lösungen den KIrchen und den freien Trägern.

  • Sportstadt Ennepetal

Überschrift könnte hier heißen, das machen die Vereine doch. Bei dem Begriff  Innen-Sportstätten-Konzept musste ich jedoch passen.

  • Ennepetal als vernetzte Stadt

Hier findet man ein Sammelsurium von Ideen die jedoch alle nebulös enden. Es wird versucht dem Gemeinwesen Ennepetal eine Struktur überzustülpen, wobei der gewachsenen Strukturen, wie z.B Voerde, Rüggeberg die geplante und missratene Laborstruktur von Milspe oder Büttenberg gegenüber gestellt werden. Was natürlich schief gehen muss. Dann wird versucht einen Cluster zu initiieren, wobei das Verständnis hierfür gleich Null ist. Städtebaulich hat die Politik in den letzten Jahre alle Fehler gemacht die man machen kann. Alle Parteien waren daran beteiligt, aber haben diese Parteien denn was gelernt? Es darf bezweifelt werden. Das einzige was man hier konkret ableiten kann ist die Attraktivität am Stadteingang zu erhöhen. Aber wenn dies ehrlich gemeint wäre, so frage ich mich, warum hat die Politik dies nicht in den letzten 30 Jahren gemacht? Den einzigen wahrnehmbaren Willkommensgruß an z. B. der B7 bringen die Kirchengemeinden. Apropos vernetzte Stadt Ennepetal. Ist es nicht schon immer so, dass der eine von dem Anderen nichts wissen wollte und will? Mit diesem Zustand waren und sind doch alle glücklich! Auch ist Ennepetal mit seinem überhöhten Wegzug und der damit einhergehenden Überalterung zufrieden. Ich habe bisher keine Gegenstimmen aus der Politik gehört.

  • Ennepetal als attraktiver Standort für Gesundheit und Naherholung

Ach Gott, wie kann man nur dies wieder aufwärmen. Das ist doch ein schon mal verdautes Mahl, welches von vielen wieder aufgetischt wird. Immer mal wieder, macht sich gut. Ich habe letztens solch eine Forderung aus Anfang der 80er Jahre gefunden. Wenn die politischen Entscheider noch nicht einmal in der Lage sind sich z.B. mit  einem Sauerländischen Gebirgsverein zusammen zu setzen und diesem ein Wandernetz in Auftrag zu geben, wie soll das funktionieren? Ennepetal will unter sich bleiben, so ist es halt. Und Königsfeld, na die organisieren Touren nach Remscheid, was auch bei der jetzigen Unattraktivität Ennepetals vernünftig ist.

  • Ökologisches Ennepetal – Natürlich klug!

Träume sind Schäume. Auch hier Absichtserklärungen aber nichts Konkretes. Ennepetal als Vorreiter, für was? Ennepetal ist immer allen Trends hinterher gelaufen. Wie soll das mit der politischen Konstellation gehen?


Man kann diese Programmpunkte goutieren, jedoch sind auch viele Punkte zu abstrakt oder zu allgemein um diese letztendlich nach 5 Jahren zu überprüfen. Ich erinnere mich noch an eine Aussage eines SPD Mitgliedes, welches mir sagte, wir sind ja in der Opposition und kommen nicht gegen den Block von Verwaltung und CDU an. Nur, die SPD ist als programmatische Partei bekannt und hat zumindest ihre Schularbeiten im Gegensatz zu den anderen Parteien gemacht. Ich denke aber auch, es ist der kämpferische Wille der der SPD fehlt um ihr Programm offensiv an den Mann oder die Frau zu bringen. Auch die SPD hat das alte Timing und auch die Abläufe der ehemaligen Wahlkämpfe im Blut und kann sich nicht der neuen elektronischen Zeit anpassen.Was ist nur aus der alten SPD der Schuhmacher, Reuter oder auch Wehner geworden, ein Schatten ihrer selbst.

Und das gilt für alle Parteien. Einen bunten Schirm mit Parteilogo, ein paar Merchandisingartikel, plus das lächeln der Parteimitglieder, lockt keinen Wähler mehr aus der guten Stube. Vielmehr nimmt er im Zweifelsfall die Parteien nicht mehr wahr und wandert ins Nichtwählerlager. Die Gefahr ist groß, dass man die eigenen Stammwähler nicht mehr mobilisieren kann und das ist bei beiden großen Parteien im Moment der Fall.

Die CDU hat bei der Europawahl nur, ich betone nur rund 30% geholt, dass bedeutet, die Stammwähler von ehemals 40% sind weg. Bei der SPD sieht es noch schlimmer aus, sie lag bei rund 20%, auch sie hatte mal ein Stammwählerpotenzial von 40%. Der Trost für die CDU wird jedoch sein, sie wird zweiter Verlierer werden, wenn keine wesentlichen Veränderungen im Verhalten der Parteien eintreten. Wähler beeinflussen oder auch überzeugen kann ich zuerst nur auf der kommunalen Ebene. Aber wo ist die Aufbruchstimmung? Haben die Parteizentralen die Hebel noch nicht aug „Go“ gestellt? Von der kommunalen Ebene wird die Motivation weiter getragen auf Landes-, Bundes- oder Europaebene. Kreativität, Phantasie und unkonventionelles Handeln sind auf kommunaler Ebene gefragt, die mit einer modernen Kommunikation genutzt werden sollte. Die Kostenfrage ist dabei nachrangig und vernachlässigbar. In den 60igern des vorigen Jahrhunderts, waren schon einmal die politischen Verhältnisse so verkrustet, die APO, die einen hohen Mobilisierungsgrad erwirkte, wusste auch andere Kommunikationswege zu eröffnen. Was morgens in den Gruppen in Berlin für Aktionen besprochen wurde, wussten mittags die Gruppen in Frankfurt und anderswo. Es entstanden abgestimmte Aktionen, bundesweit, das politische Establishment sah diesem ganzen Treiben sprachlos zu.

Ich will ja keine Bewegung in Ennepetal, sondern nur ein Bewusstsein, mehr für die Demokratie ein zustehen, als zu sagen, ich bin ja nur Hobbypolitiker oder ich habe eine 60 Stunden Woche, sprich, ich bin für dieses ganze Treiben nicht verantwortlich. So entsteht der Eindruck, der Kommunalpolitiker läst sich wählen weil er ein sehr stark ausgeprägtes Geltungsbewusstsein hat, was ihm andernorts verweigert wird. Dann ist es aber auch konsequent wenn der Wähler nicht zur Wahl geht, wofür auch. Seine Belange kann jeder von uns selber erledigen. So würde ich bei diesen mir vorgesetzten Programmpunkten und den uralt Kandidaten immer im Moment die Partei der Nichtwähler wählen.

So kann man mit Fug und Recht sagen, alle Parteien haben nichts dazu gelernt, außer das der Realitätsverlust gegenüber dem Bürger oder Wähler noch größer geworden ist. Hat man erst einmal den realen Bezug zum Bürger, Wähler und der Stadt verloren, so „spinnt“ man halt seine eigenen Realitäten.

Jürgen Gerhardt

Es schmuddelt im Ennepetaler Wahlkampf?

 [jpg] Die FDP sagt es und die CDU und die anderen sowieso. In Ennepetal wird im Internet ein Schmuddelwahlkampf  geführt. Man möchte sich an das alte Lied von Degenhardt erinnern, "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern…", ja, schon damals wusste derselbe, dass man sich von bestimmten Personen fernhalten sollte. Es passt nicht wenn die schönen Wahlaussagen und Plakate hinterfragt werden.

Nur unsere Aufgabe ist es nicht die Plakate oder Wahlaussagen zu verstärken, sondern hinter die Vorhänge zu gucken, die Tischdecken zu lupfen oder verschlossene Türen zu öffnen.

Der Europawahlkampf ist vorüber. Einer der größten Gewinner waren die freien Demokraten mit ihrer Frontfrau Dr. Silvana Koch-Mehrin. Für viele, die Substanz zwischen den Ohren haben, vollkommen unverständlich.

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Der EN-Kreis und Ennepetal ist auch Europa. Wir haben gewählt!

[jpg] Zum ersten Mal habe ich mich zu einer „Wahlfete“ ins Rathaus begeben, um mir die Ergebnisse  der Stadt und auch vom EN-Kreis anzeigen zu lassen. Fast alle „Häuptlinge“ oder auch „Silberrücken“ waren da, die sich je nach Wahlkreis die neusten Ergebnisse um die Ohren schlugen. Die Indianer saßen entweder vor dem Laptop oder hatten sich in den hinteren Bereich zurückgezogen.

Es war eine reine Männerdomäne, in der von den Bürgermeisterkandidatinnen einzig Frau Schöneberg sich auftat in den Kreis der „Häuptlinge“ wie selbstverständlich einzubrechen. Man merkte schon, dass es den Häuptlingen nicht so recht war, dass ihr angestammtes Gebiet, das Kommentieren der einzelnen Wahlergebnisse, von einer Frau begleitet wurde.

Herr Faupel, der von uns immer wieder beobachtende „Silberrücken“ fühlte sich auch sichtlich unwohl, wartete sicherlich seine Angetraute zu Hause mit dem Abendessen auf ihn, wie es sich gehört.

Auch merkte man, Europa war bei den kommunalen Politikern doch sehr weit entfernt.

An den Ergebnissen, die niemand auf Bundesebene von den Medien verwunderte, konnte man absehen, Europa ist ein Stiefkind geworden. Es wird nicht geliebt aber auch nicht gehasst.
                  [Quelle Internet  Collage JPG]
 

So ist denn anzumerken, Europa hat ein Kommunikationsproblem, es weiß sein Dasein nicht so recht bei dem Wähler rüberzubringen.

Nur wenn es die Kommunalpolitiker von unten nicht rüberbringen können, wer soll es denn dann rüberbringen? In den letzten zwei Wochen wurden nur lieblose Veranstaltungen hier in Ennepetal auf den Weg gebracht, die aber sicher den Wähler nicht erreichten. Die Wahlkämpfe haben ein anderes Timing aber auch eine andere Dramaturgie verlangt, was von der alten Garde der Politiker schlicht und einfach ignoriert wurde.
 
Gegen 0.00 Uhr denken wir haben wir verlässliche Ergebnisse, die wir Ihnen im Einzelnen darstellen wollen:
 
                                        Europawahl in Ennepetal
 
Stimmen 2004
Veränderung
Stimmen 2009
Veränderung
CDU
41,9
-1,7
35,3
-6,6
SPD
29,3
-12,2
28,4
-0,9
Grüne
10,6
4,7
10,8
0,2
FDP
7,5
3,9
12,4
4,9
Linke
2,3
0,9
5,0
2,7
sonstige
8,4
7,1
8,0
-0,4
 
 
 
 
 
Wahlbeteiligung
38,5
-5,1
38,6
0,1
 
Und weil es so schön ist den Kreis direkt dazu:
 
                                        Europawahl im EN-Kreis
 
Stimmen 2004
Veränderung
Stimmen 2009
Veränderung
CDU
35,9
-1,4
30,7
-5,2
SPD
32,5
-13,3
31,5
-1,0
Grüne
13,2
5,7
13,6
0,4
FDP
7,5
4,0
11,3
3,8
Linke
2,4
0,8
5,3
2,9
sonstige
8,4
5,6
7,5
-0,9
 
 
 
 
 
Wahlbeteiligung
41,4
-3,1
42,1
0,7
 
Das gute zuerst. Der vorhergesagte Absturz bei der Wahlbeteiligung ist ausgeblieben. Festhalten müssen wir trotzdem, die Wahlbeteiligung ist sehr niedrig, sprich, das Interesse ist gering.
 
Das zweite was wir feststellten, die Neonaziparteien, wie NPD, DVU und Republikaner haben im Kreis als auch in der Stadt Ennepetal einen „Stammwählersatz“. Genau konnten wir das allerdings nicht ermitteln, in der Regel liefen die auf den Rechnern unter „sonstige“ Wobei die Rubrik „sonstige“ nicht richtig dargestellt werden konnte, hier fehlt es offensichtlich an der Sensibilisierung der Verantwortlichen.
 
Nachdem im Jahre 2004 die SPD zweistellig, durch die Agenda 2010, abgestürzt war, hat sie sich offensichtlich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Allerdings stürzte die CDU nunmehr massiv ab und findet sich auf der Verliererstrasse der Volksparteien wieder. Dies ist einerseits der großen Koalition und andererseits der Finanzkrise und deren Handhabung geschuldet. Das aber die FDP davon profitiert vermag niemand rational zu erklären. Ist doch die FDP die Partei die für die so genannte Freiheit der Märkte, auch der Finanzmärkte, eintrat.
Die ersten Weichen wurden nachhaltig während der Ära Kohl CDU/FDP Koalition gestellt, um sodann in der Ära Schröder nochmals justiert zu werden. Bis heute ist kein einziges Gesetz oder eine Verordnung auf den Weg gebracht worden um die entfesselten Finanzmärkte unter Kontrolle zu bringen.
 
Wenn man für Ennepetal eines daraus lesen kann, so folgendes:
 
Wenn es den Parteien gelänge die Wähler über die 50% Marke zu hieven, so würden die beiden großen Volksparteien die kleinen wieder auf die Plätze verweisen. Aber auch die Neonazis klar, so sie denn antreten, in ihre Schranken der Bedeutungslosigkeit verweisen. Was aber fehlt sind die Themen; denn warum sollte man etwas thematisieren, wenn der Trend einem doch die notwendigen Mehrheiten beschafft?

So ist es nicht verwunderlich, dass die CDU auf einen Angstwahlkampf setzt, um zumindest ihre Stammwähler, die überwiegend zu den älteren Wählergruppen gehören, zu mobilisieren. Denn die Älteren haben diese überzogene Angst ihre Besitzstände zu verlieren. Bei der Bürgermeisterwahl verfolgt die CDU eine Doppelstrategie. Einerseits soll, für die Erzkonservativen, keine Frau an die Macht, andererseits setzt sie auf die angeblich erfolgreiche Politik des Herrn Eckhardt, die von Frau Schöneberg nicht in Gefahr gebracht werden sollte. Das zweite Thema, das in Ennepetal rumgeistert, ist die Fuzo „inne Milspe“, welches von der Mehnertruppe favorisiert wird. Die SPD als auch Frau Schöneberg halten sich gepflegt zurück und halten sich an ihre Programmpunkte.

Die großen Themen, die auch in Ennepetal zu sehen sind, sind von allen Parteien tabuisiert. Ennepetal als Avantgarde, in den Bereichen Jugend, Ausbildung, Bildung, Ehe und Familie oder stellen wir uns vor, die Printmedien titeln, „Ennepetal die kinderfreundlichste Stadt in NRW“ oder "Ennepetal hat dem demografischen Wandel Einhalt geboten und ihn sogar durchbrochen". Für die hasenfüßigen Ennepetaler Politiker wäre das undenkbar, würden sie doch auf einmal aus der Bedeutungslosigkeit ins Rampenlicht gezerrt, und das treibt jedem die Schweißperlen auf die Stirn.
 
 

 Jürgen Gerhardt

 

Billiger gehts nimmer? (I)

 

[JPG] Nun schreiben wir seit Monaten, sind den Parteien behilflich in ihrer Präsentation, unentgeltlich und anonym versteht sich. Politiker sind eine besondere Spezies, sie wissen alles, sie können alles und sie wollen auch alles selber gemacht haben. Wir Bürger sind für diese Spezies nur dekoratives Beiwerk, es gibt uns schlicht und ergreifend nur auf der Sprachebene. So wächst die Politikverdrossenheit in ungeahnte Höhen, was den Politiker an und für sich nicht stört. Er ist sich selbst genug. Probleme gibt es nicht, so der Politiker, die er nicht selbst wahrnimmt. Bürgerprobleme, das haben wir eindrucksvoll durch Herrn Faupel (CDU) dargelegt bekommen, sind nur unangemessene Forderungen in der wahrgenommenen Scheinwelt der Politiker.
Probleme die der einfache Bürger innerhalb Minuten erledigt, geraten bei Politikern zu Vorlagen, die jahrelang durch Ausschüsse wandern, weil keine Entscheidung getroffen werden kann, um dann mal eben ins künstliche Koma versetzt und bei Bedarf wieder erweckt zu werden. So habe ich den Eindruck, dass der Rat der Stadt mit seinen gewählten 40 Ratsmitgliedern, plus die "sachkundigen Bürger", eine riesige beschäftigungstherapeutische Maßnahme ist. Nur eine Therapie hat ja das Ziel eine Besserung oder sogar eine Heilung  zu erreichen. Kosten für diese Therapie,konservativ geschätzt, rund EUR 200.000,– per anno.

Nur welches Ziel wird bei unseren Politikern angestrebt?

Da wird eine Parteiversammlung mal als Frühstück, Neujahrsempfang oder Grünkohlessen deklariert um sich der Mitglieder zu versichern. Dankend nehmen die Mitglieder diese Segnungen auch an. Nur was ist dabei Politik? Geht etwa Politik neuerdings durch den Magen?
Für mich war Politik auf kommunaler Ebene eine neue Erfahrung. Habe aber nunmehr Probleme mit der Begrifflichkeit; denn Politik kann man das Ganze nicht bezeichnen.
53 Fragen haben die Bürger uns bis jetzt übermittelt, allesamt politische Fragen von Relevanz  im kommunalen Bereich, die die Sorgen, Unsicherheit oder auch Wünsche ausdrücken.
Nur was lösten diese Fragen aus? Nur zwei aus dieser KandidatenInnen Riege sahen sich in der Lage 10 Fragen davon zu beantworten. Die Kandidaten der CDU, der FDP oder der Bündnisgrünen waren hiermit total überfordert. Schauen wir uns deshalb einmal auszugsweise Fragen an die von anderer Seite gestellt wurden und die auch von diesen Kandidaten beantwortet wurden. Sie werden staunen, bei welch einfachen Fragen die Kandidaten schon überfordert sind. Oder sind es gar diese Fragen die ihnen eigentlich genehm sind?

Da wird eine Sabine Hofmann, Bündnis90/Die Grünen in einem Promotionblatt gefragt:

Frage: "Was ist Ihr unschlagbares Lieblingsgericht?"
Antwort: "Das ist ganz schwierig. Ich koche und esse sehr gerne. Da gibt es so vieles…. – vielleicht Scampi?!

Was heißt das jetzt? Privat. Ich betreibe das Essen nur als Nahrungsaufnahme, also rein animalisch, wie das liebe Vieh? Nur bei Scampi, würde ich mir evtl. etwas mehr denken? Weil ich damit den Waalen die Nahrungsgrundlage verkleinere?

Was für eine politische Aussage steht dahinter? Erst einmal keine.

Dann aber kann man wohl eine Aussage heraus interpretieren. Nämlich, diese Person hat keine Vorlieben oder Präferenzen, ihr ist alles egal. Es kommt wie es kommt.  Da werden die Zutaten schon mal in den Topf geschmissen und gewartet bis sie gar sind und sodann Nahrungsaufnahme betrieben.
Nein, solch ein Mensch kann nicht gestalten, dieser Mensch kann nur Mitläufer sein.

Und nun kann ich mir vorstellen, warum Frau Hofmann mit den 10 Fragen überfordert war.

Die gleiche Frage an Frau Dr. Hella Siekermann, ergab folgende Antwort:

  Antwort:"Mein selbstgebackenes – und selbst geschrotetes – Schwarzbrot, dass sowohl mit Butter und Marmelade als auch mit Schinken oder Käse schmeckt."

Hier ist zumindest eine Festlegung auf ein Gericht zu bemerken, mehr als nur reine Nahrungsaufnahme.
Das Differenzieren im Bereich der Ernährung scheint hier nicht fremd zu sein.

Was kann man hier nun politisch ableiten? Erst einmal auch nichts.

Diese Frau achtet auf ihre Gesundheit. Sie hat aber keine Alternativen zu der ihr gestellten Frage aufgezeigt, sprich, sie möchte alles aus sich heraus machen. Der Bäcker von nebenan, der evtl. Vollkornbrot herstellt oder das Restaurant mit Vollwertkost ist für sie nicht existent. So wird diese Frau immer Menschen um sich versammeln die ihr zustimmen. Auch kann sie sich nicht vorstellen, dass andere etwas Gleichwertiges machen oder sogar besser sind als sie. Als Führungskraft liebt sie die zustimmende Zuneigung ihrer Mitarbeiter.
Auseinanderdriftende Meinungen sind ihr ein Gräuel, hier verliert sie leicht die Übersicht.

Es ist leicht nachvollziehbar warum die 10 Fragen nicht beantwortet werden konnten.

Die gleiche Frage an Herrn Wilhelm Wiggenhagen, ergab folgende Antworten:

  Antwort:"Das Oberverwaltungsgericht Münster. Spaß beiseite. Ich esse fast alles sehr gern, was sich leider auch manchmal direkt auf der Waage bemerkbar macht. Aber mit Brathähnchen kann man mir immer und zu jeder Zeit eine besondere Freude machen."

Hier eine Persönlichkeit die einen Scherz machen will, den nur er versteht, den er aber sofort zurückzieht als er merkt er wirkt nicht(Beliebigkeit). Beim essen das Gleiche wie bei Frau Hofmann, es ist die reine Nahrungsaufnahme.
Das Brathähnchen ist der Versuch sich wesentlich etwas der Kultur zu nähern. Er ist kein kommunikativer Mensch, er liebt die einseitige Kommunikation – kein Feedback.

Was kann man hier politisch ableiten. Auch, wie vor.

Bedenkt man jedoch, dass er einem Amt vorstehen muss, das immerhin rund 300 Leute hat, so ist da schon eine herausragende Persönlichkeit gefragt. Es ist dieser Persönlichkeit auch alles egal, keine Unterscheidung, aber sind denn im personellen Bereich viele Differenzierungen vorzunehmen? Auch die unterschiedlichen Aufgaben die auf ihn warten, sollten einer speziellen Lösung zugeführt werden. Auch er braucht jemanden dem er hinterherlaufen kann, Führungspersönlichkeiten sehen anders aus. Geben auch andere Antworten.

Hier ist auch nachvollziehbar, warum die 10 Fragen nicht beantwortet wurden.

Die Frage als auch die Antworten wurden dem Magazin "Spektrum-Ennepetal" Ausgabe 1-3/2009 entnommen.

Die Ableitungen würden so in der Industrie gemacht und zwar frei nach dem Hamburg – Wechsler – Test  für Erwachsene, der angepasst wurde. Vorausgesetzt die Fragen und Antworten wurden spontan erteilt und davon ist auszugehen.

Nun könnte man sagen, was hat das mit der Bürgermeisterwahl zu tun? Sehr viel. Denn die genannten drei KandidatInnen stellen sich ja auch zur Wahl, genauso wie eine Führungskraft in der Industrie. Und ein Industrieunternehmen möchte auch den optimalen Bewerber einstellen. Nur dort gibt es die sogenannten Probezeiten oder Zeitverträge und es ist einfacher einen Stelleninhaber loszuwerden. Wir Wähler müssen eineN BürgermeisterIn als Souverän, also  Chef der Kommune jedoch 6 Jahre ertragen und können ihn nicht so einfach loswerden. Da stellt sich schon die Frage der Risikominimierung für den Wähler.

Wie kommunizieren nun die Kandidatinnen und Kandidaten mit ihrem Wahlvolk? Da war eine Runde auf der Handwerksmesse im März, bei der die Lager der einzelnen Parteien ihre Favoriten tatkräftig unterstützten. Vollständiges Erscheinen war bei den Parteien angesagt, der nicht parteigebundene Wähler wurde in den Hintergrund gedrückt. Eine Übersicht wofür die KandidatenInnen nun stehen? Ich denke das kann man nur rudimentär bejahen. Und was passierte danach? Nichts. War irgendwo eine Veranstaltung so wurden die KandidatenInnen  mit ihrem Tross auch gesichtet. So als wenn Heidi Klum das nächste Model sucht, standen sie dann abgeschirmt rum. Sie drehten einfach den Spieß um. Nicht wir die Wähler müssen informiert werden, sondern die Wähler können ja fragen, mit allem Respekt versteht sich. Unbequemen Fragen wird geflissentlich ausgewichen, man hat ja soooo viel zu tun. Auch die Antworten strotzen sodann vor allgemeinen Sprachhülsen, was Konkretes – Fehlanzeige.

Wir hängen das mal am schon vorliegenden Plakat für die Bürgermeister Kandidatin Sabine Hofmann der Partei Bündnis90/Die Grünen auf.

  Hier Frau Hofmann in der Öffentlichkeit und dort auf ihrem Wahlplakat. Unschwer ist der Einfluss von Frau Heidi Klum zu erkennen. "Ennepetal sucht the next Model".
Wählertäuschung oder Irreführung? Entscheiden sie selber.
 

Nimmt als Entscheidungshilfe noch die plakativen Slogans hinzu, so weiß man nunmehr gar nicht mehr wofür diese Bürgermeisterkandidatin steht. Zuerst kamen: "Zukunftsorientiert, sozial und umweltfreundlich"  und nun ist sie zu einer schlauen Füchsin mutiert.
Der Fuchs gilt als ein schlaues Tier, was aber die Schläue dieser Kandidatin ausmacht, dies vermag sich mir nicht zu eröffnen. Weil sie dem Wähler sich nicht stellt? Weil sie alles nimmt was sich ihr bietet, so wie bei dem Essen? Oder kocht sie sich insgeheim ein eigenes Süppchen? Entscheiden Sie.
Wie dem auch sei, der Wähler zumindest der demokratische orientierte, will solche Wahlkämpfe nicht mehr, so die eindeutigen Botschaften nach Befragungen.

Nun kommen wir zu Anita Schöneberg von der SPD die ja auch schon die Plakate fertigte.

  Hier Frau Schöneberg (lks) in der Öffentlichkeit und auf dem Wahlplakat (rechts).Beide Bilder zeigen eine Person die identisch ist. Der Anspruch stimmt also mit der Wirklichkeit überein.
Nun kann man der Kandidatin vorwerfen, sie hätte doch für Heidi Klum ein paar Euro locker machen können. Nur mir ist eine Kandidatin lieber wo ich nicht rätseln muss, ist sie das oder nicht.
 

Die Entscheidungshilfe hier ist der plakative Slogan, "Eine von uns. Für Ennepetal.", hier gibt das gegebene Interview, und das allerdings für meine Begriffe zu umfangreiche, Wahlprogramm und die vielen Gespräche die sie mit dem Wähler sucht,  Auskunft.

Plakate von Frau Dr. med. Hella Siekermann (parteilos, FDP) oder von dem Gevelsberger ersten Beigeordneten Herrn Wilhelm Wiggenhagen (Parteilos, CDU) sind noch nicht in Sicht. Man kann davon ausgehen, dass diese erst 4 Wochen vor dem Wahltermin aufgehängt werden. Sie haben noch das Timing der Wahlen vor 10 Jahren im Blut, im nächsten Leben wird sicher alles viel moderner. Beide legen offensichtlich keinen Wert auf Ihre Wähler, der Wähler kann uns ja fragen, so die Aussage aus ihrer Umgebung. Ein Rückschritt in die Kaiserzeit, als Ihro Gnaden Bürgerbittstunden einrichten lies, die Bürgerbittstunden heißen heute Bürgerfragestunden. Also nur eine sprachliche Änderung.

Ach ja, die Gerüchteküche brodelt auch. Aus dem Umfeld der CDU hört man, die Wahl wäre schon gelaufen.

Die CDU setzt voll auf die Bundespolitische Großwetterlage, wonach die CDU bei rund 34% und die SPD bei 24 bis 27 Prozent stehen. Angeblich soll Frau Hofmann, die ja dem konservativen Lager zugeordnet werden kann, von der CDU den Posten des ersten Beigeordneten versprochen worden sein, wenn sie sich im Wahlkampf etwas zurück nimmt. Wobei es beschlossene Sache wäre, dass der erste Beigeordnete, der Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen, Bürgermeister würde.  Wir beobachten das Ganze aber noch.

Gnädig, Gnädig. Nur heute brauchen wir eine Person die auf der Klaviatur der Kommunikation hervorragend spielen kann. Kommunikation in eine Richtung ist, auch in der Werbung für Parteien und politische Ämter, seit langem passe.
So ist der Wahlkampf der Kandidatinnen und Kandidaten  nicht nur als nicht zeitgemäß zu betrachten, sondern vielmehr, wenn man die Wahlkampfaussagen im Internet noch hinzuzieht, als antiquiert und billig ab zu tun.
Im folgenden Teil werden wir uns mit den Parteien befassen und versuchen die uns vorliegenden Informationen zu strukturieren.

 

 

Jürgen Gerhardt

Frau Dr. Hella Siekermann und die Interviews

 Es ist schon einige Wochen her, als wir uns Gedanken über die zur Wahl stehenden Bürgermeisterkandidaten machten und  – zunächst für uns persönlich – einen Favoriten suchten. Wie aus unserem Artikel vom 9.2.2009  "da waren es auf einmal 5" hervorgeht, waren wir zu dem Zeitpunkt absolut von Frau Dr. Siekermann angetan und so heißt es u.a. in dem Artikel auch:

Zitat: Allerdings könnte das nur eine  Kandidatin machen – Frau Dr. Siekermann. Sie hat, im Bergischen würden wir sagen, einen A…. in der Hose, ist couragiert, ehrgeizig und hat klare Zielvorstellungen. Und darüber hinaus, wie ihre eigene Partei schon richtig bemerkte,  sie ist keine Verwaltungsfrau, sie ist eine Frau aus dem praktischen Leben mit vielen Facetten, die unserer Stadt zum Vorsteil gereichen könnte.

So kam es, dass wir sie als erste um ein Interview baten, mit dem wir sie unseren Lesern vorstellen wollten. Für uns war es eine Frau mit solider, politischer Verstärkung im Hintergrund, aber doch unabhängig und kämpferisch. Zu dem Zeitpunkt war die Angelegenheit "Interviews" noch völlig offen. Frau Siekermann sagte auch zu, bestand lediglich darauf, dass ihr keine inquisitatorischen Fragen gestellt werden sollten. Das Interview war für Montag, den 6.3.2009 geplant. Am 3.3.2009 rief Frau Siekermann an und sprach, da wir nicht anwesend waren, auf unseren Anrufbeantworter. [Wenn Frau Siekermann es wünschen würde, wären wir gerne bereit, die komplette Ansage als Audiofile einzufügen].
Inhalt war u.a., daß Frau Dr. Siekermann gerne von dem Interview absehen möchte, sie wolle ihren Wahlkampf weiterhin ganz normal öffentlich machen und von einem Interview absehen.

Kurz darauf erhielten wir von einer Informantin die Mitteilung, daß Frau Dr. Siekermann abgesagt hätte, da ihr jemand davon abgeraten hätte und erzählte, wir wären Sympatisanten von Herrn Mehner.

Dann erlebten wir Frau Dr. Siekermann auf der Handwerkermesse im Vergleich mit den anderen Kandidaten.

Hierzu hatte ich in    u.a. folgenden Bericht geschrieben:

Dann Frau Dr. Siekermann, ebenfalls eine Dame, die von ihrem Erscheinungsbild her durchaus repräsentieren könnte. Ein Mensch mit bürgernahen, menschlichen Themen in unserer oft aggressiven Welt der Ellenbogenmenschen.

Aber in echt – ich selbst hätte Bedenken, das sie sich gegen allen Unbill, den ein Mensch in dieser Führungsposition auch erdulden  muss, auf Dauer behaupten kann, auch wenn sie ihren kämpferischen
Einsatz bei ihrem Lieblingsgebiet "Jugendhilfe" schon unter Beweis gestellt hat. Sie gab ihr Bestes – wirkte aber ein wenig hilflos.

Das ursprüngliche Bild der kämpferischen Person war da schon ziemlich geschwächt, aber es war ja erst der Anfang. Dann war sie vielerorts, wo sich ihre Mitstreiter um die Bürger bemühten und bei Veranstaltungen präsent waren nicht auszumachen. Warum? Kein Interesse, nicht ihr Millieu oder ängstlich, man könne sie evtl. "inquisitatorisch" angehen? Sie möchte einen sauberen Wahlkampf und verlässt sich auf die Berichte auf den Seiten der FDP im Internet. Aber kann man heute noch so dezent und leise Wahlkampf machen? Wir werden es sehen, wenn im Herbst die Ergebnisse vorliegen.

Leider war da noch der Jugendhilfeausschuss, der wirklich nicht vorbildhaft gelaufen war, wie selbst Anwesende der einzelnen Parteien bemerkten[da natürlich hinter dem Rücken der Moderatorin].

Unser ursprüngliches Bild hielt nicht stand, aber bei uns hat jeder die Chance bis zu letzt.

Also entschlossen wir uns, uns von allen Kandidaten ein persönliches Bild zu machen. Gleiche Fragen wurden an alle Kandidaten/Innen geschickt und jeder sollte Gelegenheit bekommen, sich in einem persönlichen Interview nochmals vorzustellen.Aus diesem  sollte unser Eindruck als Vorwort gefertigt und Bildern aus diesem Interview erstellt werden.
Eine Veröffentlichung des Vorwortes würde nicht erfolgen, wenn der Kandidat dagegen berechtigte Einwände hätte und das Interview könnte auch jederzeit, wenn es nicht genehm wäre, abgebrochen werden.

Nachdem wir den anderen Kandidaten die Unterlagen übersandt hatten, sprach ich auch – trotz damaliger Absage – Frau Siekermann nochmals an und sie wollte es sich überlegen.
Dann bekam ich das Gespräch mit ihr und einer ihr sehr vertrauten Person mit, wo sie deren Meinung einholte, was sie machen sollte.  Ebenso wurde mir zugetragen, dass sie auch schon andere um Rat gefragt hatte, was sie denn auf diese Fragen sagen sollte.

Egal – die von ihr gewünschte Überlegung ging so aus, daß sie mir nachstehende email schickte. Ich bat bis gestern Abend um Mitteilung, ob sie etwas gegen die Veröffentlichung hätte, sonst würde ich den Inhalt hier ins Internet stellen. Ich habe nichts gehört, also hier die Mitteilung:

"

Sehr geehrte Frau Arndt,
vielen Dank für Ihr Angebot, am Interview der Bürgermeisterkandidaten in Ihrem Internet-Forum teilzunehmen.
Nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Schluß, Ihr Angebot nicht anzunehmen.
1) Zur Zeit erhalte ich verschiedene Anfragen für Interviews, bei denen
ich entscheiden muß, ob ich daran teilnehme.
2) Ihre Berichterstattung halte ich nicht für sehr objektiv.
Es ist außerdem ersichtlich, daß Sie einem bestimmten
Bürgermeisterkandidaten zuarbeiten.
Für eine solche Art von Wahlkampf möchte ich mich nicht zur Verfügugn stellen.
Es bleibt Ihnen aber unbenommen, sich auf der FDP-Homepage zu informieren.
Mit freundlichen Grüßen"
Hella Siekermann

War es jetzt die persönliche "Beratung" die sie erhielt oder der Schweregrad der Fragen? Wir werden es nicht erfahren.

Auf meine Rückfrage, wen sie denn als den Bürgermeistekandidaten ansehe, dem wir zuarbeiten sollen, habe ich keine Rückantwort mehr erhalten. Die Frage stellte ich, da uns inzwischen ja nachgesagt wird, dass wir der SPD zuarbeiten :-))) und anderenorts Herr Gerhardt schon gefragt wurde, ob ich jetzt mit Herrn Wiggenhagen hielt  (welche Aussage, nur weil ich einen objektiven, guten Artikel über Herrn Wiggenhagen´s Auftritt bei der Freien evgl. Kirche geschrieben hatte, wo er wirklich enorm kompetent rübergekommen ist und nachdem ich mehrfach mit Herrn Wiggenhagen im Gespräch "erwischt" worden bin.) Und wenn es denn so ist? Wen sollte das stören?

Nebenbei bemerkt:  Ich persönlich habe mich noch für keinen Kandidaten entschieden, denn so schwer ist es noch nie gewesen. Ich persönlich werde dass wählen, was zur Zeit der Wahl für mich die beste Möglichkeit ist. Ich persönlich werde mich in meiner Entscheidung nicht beeinflussen lassen. Und wenn es Wiggenhagen ist, dann wird es so sein. Und wenn es Sabine Hofmann, Anita Schöneberg, Ingo Mehner oder doch Frau Dr. Siekermann ist, dann wird es so sein. Und bis dahin werde ich weiter beobachten, recherchieren und abwägen.

Es ist noch lang bis zur Wahl – und jeder hat seine Chance zu überzeugen, daß er der Richtige ist.

Und ich akzeptiere auch, daß jemand nicht mit uns arbeiten will, wegen Mehner, wegen Anita Schöneberg, wegen unserer Art Bericht zu erstatten. Auch wenn er sich das Feld beim Spektrum und anderen Interviewveranstaltungen ebenfalls mit vorgenannten Personen teilen muß.

Allerdings eines möchte ich noch bemerken – bei Positiven wird auch positiv berichtet. Und Frau Schöneberg ist stark bei den Lesern unseres Magazins rübergekommen. Immerhin hatten wir allein am Veröffentlichungstag über 1000 Zugriffe nur auf diesen Artikel und in den darauffolgenden Tagen immer noch akzeptable Zahlen. Eine bessere Promotion gibt es kaum.

Also Frau Dr. Siekermann – jeder Mensch trägt die Konsequenz seiner Entscheidung. Ich wünsche Ihnen trotzdem für Ihren Wahlkampf gutes Gelingen.

 

Linde Arndt

Manchmal verzweifelt man in Ennepetal.

Jugendhilfe für EUR 10.000,– im Sonderangebot, mit allem Drum und Dran.

 
[Foto: BMFB]

 

 

 

 [jpg] Als ich früher ehrenamtlich als Jugendleiter mein Unwesen trieb, gaben mir die älteren Jugendleiter mehrere gute Ratschläge mit auf den Weg.

1.    Höre auf, wenn Du merkst, die Jugendlichen sind für dich da.
2.    Denke daran, Jugendarbeit ist Zukunftsarbeit. Sie werden Dir  
       einmal als Erwachsene begegnen.
3.    Unterscheide klug, wer ein Freund der Jugend ist und wer
       nicht.

 

Als ich nun am 22.4.09 das erste mal drei Stunden die Sitzung des Ennepetaler Jugendhilfeausschusses besuchte, war es mir als wenn ich auf einem heißen Stuhl saß. Da ging es vorrangig um alles mögliche und erst dann  um die Jugendlichen oder unsere Kinder.

Da ging es erst einmal um eine Formalie in einem früheren Protokoll, sehr wichtig!!!

Dann ging es aber um die Personalie, eine persönliche Vendetta, zwischen der Verwaltung und der Vorsitzenden des Jugenhilfeausschusses. In den vorliegenden Schreiben der GPA NRW   ( Gemeindeprüfungsanstalt NRW) und des Landesjugendamtes (LWL) traten Widersprüchlichkeiten auf, die einen Beschluss nicht zuließen.
Dieses Dilemma löste man, indem man kurz den vorliegenden Beschluss umwidmete, was  in Folge wieder eine formalistische Debatte auslöste und auslösen  wird. Inhaltlich sind sich alle Beteiligten einig, indem sie das Personalproblem im positiven Sinne gelöst sahen wollten. Nur sie hatten sich in einen formalen Dschungel begeben.

Es war ein erbarmungswürdiges Schauspiel, nur die Vorsitzende wollte ihren Kopf halt durchsetzen.

Nun denn, es ist halt diese Parallelwelt die sich mir dort auftat,. Es kam aber noch schlimmer.

Beschlossen wurde sodann nur, dass die bestehende Stelle, die zum August ausläuft, verlängert werden sollte. Inwieweit nunmehr die Anrechnung der Stelle in den Bereich Schule oder Jugendhilfe zugerechnet werde, konnte nicht abschließend geklärt werden, man vertagte das Ganze.

1.    Frauenhaus in Ennepetal

Es folgte eine Präsentation von einer Frauenhaus Sozialpädagogin, die die Aufgaben und Arbeiten recht anschaulich darstellte. Es war aber eine Präsentation light. Als ich die Frau später auf dem Flur befragte, warum sie denn viele wichtige Aspekte ihrer Aufgabe außen vor gelassen habe, sagte diese sie habe nur eine 15 Minuten Zeitvorgabe gehabt.

Beispiele hierzu, was nicht gesagt wurde:


[Foto: AI]
  Gewalt wird heute nicht mehr so einfach interpretiert indem man körperliche Gewalt als die Gewalt schlechthin sieht. Es gibt vielfältige Formen der Gewalt in den Beziehungen, die zu schweren und schwersten Schädigungen bei den Opfern führen. In Folge werden die Opfer sogar stigmatisiert indem sie sich teilweise den Vorwurf gefallen lassen müssen, sie wären beziehungsunfähig. Denn man holt ja evtl. den Empfänger der Gewalt aus der Beziehung heraus, nur die psychologische Nachsorge, Therapie ist nur oberflächlich angelegt, weil die notwendigen finanziellen Mitteln nicht vorhanden sind. Die neuesten Studien, so neu sind sie auch nicht, zeigen eine gewisse Opferhaltung, die den Täter in die Gewaltspirale erst eintreten lässt.

Einem Menschen aber die Konditionierung der Opferhaltung ab zu therapieren ist recht mühselig. Gerade Frauen haben in vielen Familien eine konservative Erziehung erhalten, die diese Opferhaltung beinhaltet. Antiaggressionstraining, Schulungen um Selbstbewusstsein zu erlangen oder auch Gesprächtherapien der teilweise schwer traumatisierten, kein Wort davon. Wie die Gesellschaft ist auch der Ausschuss froh, wenn darüber der Mantel des Schweigens gehüllt wird – wegsehen oder totschweigen ist immer noch die beste Lösung.

Dann das Thema Wiederholungszwang wurde nicht ansatzweise behandelt. Erfährt ein Jugendlicher Konfliktlösungen mittels Gewaltanwendungen, so wird sein Erwachsenenverhalten dementsprechend sein.
Hier spricht die Psychologie aber auch die Soziologie von fehlenden positiven Vorbildern in unserer Gesellschaft. Aber es fehlen auch Anlaufstellen die einem Menschen beibringen wie er mit seinen Aggressionen umgehen sollte. Die Schulen vermögen das seit Jahren nicht mehr zu leisten, sie melden sich nur, wenn etwas total aus dem Lot ist.

Ich hatte zumindest den Eindruck, die Beteiligten wissen nicht wovon hier geredet wurde und alle waren froh, dass es eine Institution gibt die dieses Problem auch löst. Ein Gespräch wurde nicht gesucht aber auch nicht gewollt. Obwohl die Frauenhäuser mit geringen finanziellen Mitteln ausgestattet sind, wurde noch nicht einmal eine Zuwendung angedacht.

2.    Streetworker

Nun, in unseren Stadtteilen finden sich Jugendliche ein um zu "randalieren" oder wie es im Amtsdeutsch heißt, das Vorliegen von auffälligen Verhaltensweisen. Dazu gehört  Suchtverhalten, Drogenmissbrauch, neue religiöse Bewegungen und Weltanschauungen, Rechtsextremismus, politischer Extremismus, Kinder- und Jugendkriminalität, Alltagsgewalt, Mediengewalt (Internet, Fernsehen, Video, CD, Computerspiele, Zeitschriften, Bücher u.a.), Pornographie, jugendgefährdende Orte usw.. Sicher es ist nicht gerade toll was dort stattfindet. Aber es ist immer ein Ausdruck von Unzufriedenheit , der sich in Form von Exzessen äußert. Hier und heute aber auch früher und überall. Das Problem ist jedoch wie begegnet man dem "Treiben"?

Die Arbeit eines Streetworkers ( aufsuchende Sozialarbeit ) ist immer eine präventive Arbeit. Der Gedanke: Bevor ein Jugendlicher in den kriminellen Bereich abgleitet ihn aufzufangen und mit ihm tragfähige Alternativen zu erarbeiten, die ihn letztendlich zu dem gesellschaftlichen Konsens zurück finden lässt. Die Arbeit baut auf Vertrauen auf und ist anonym.Was dem Streetworker zugetragen wird, bleibt auch bei ihm. Er ist quasi einer von "ihnen".
Die Devise: Die Arbeit eines Streetworkers ist billiger als das abgleiten eines Jugendlichen  in eine Subkultur mit evtl. kriminellen Strukturen. Übrigens, ein Platz in einer JVA kostet das Gemeinwesen, z. Zt. rund EUR 3.000,–/Person und Monat. Das Problem: Der Beweis, dieser oder jener Jugendliche hätte bei Einsatz eines Streetworkers keine kriminelle Laufbahn eingeschlagen, kann nicht angetreten werden.

Nun sollten sich 3 Fachkräfte zu diesem Thema äußern und ihre Konzepte vorstellen.

Was sich mir nun darbot, verschlug mir doch den Atem.

Der erste trug vor man könne oder wolle sich mal damit befassen, habe aber jetzt einen anderen Termin wahrzunehmen und einen Stellvertreter mitgebracht. Der Stellvertreter bejahte nunmehr unsicher die Fragen die ihm gestellt wurden, nur ob er diese auch inhaltlich verstanden hatte  ist nicht anzunehmen. Welche Konsequenzen sich daraus boten war nicht auszumachen. Ein Angebot sieht sicher etwas anders aus.

Nun kam Frau Hamann von der Diakonie Ennepe-Ruhr/Hagen. Diese Frau legte die Schwachstellen der Anfrage frei, indem sie erst einmal eine grundlegende Analyse des Verhaltens einforderte. Legte auch die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Jugendlichen dar, die auch die probaten Maßnahmen ihrerseits erforderten. Jugendliche sind nicht mehr nur einer sozialen Schicht zu zuordnen, vielmehr beobachtet man zunehmend eine Herkunft auch von den Mittel- und Oberschichten. Konzeptionell gäbe es viele Ansätze, die aber alle auf den Einzelfall zugeschnitten würden. Auch die unterschiedlichen Erscheinungsformen der so genannten auffälligen Verhaltensweisen, sollten erst eruiert werden
Für die veranschlagten 10.000,– EUR sähe sie nur den ersten Ansatz einer erfolgreichen Streetworkerarbeit.
Sie machte darauf auch an Beispielen unterschiedliche Konzepte deutlich, die aber alle weiterlaufen und noch zu keinem endgültigen Ergebnis führen könnten. Man merkte ihr schon die Kompetenz aber auch Erfahrung im Bereich der Sozialarbeit an. Man merkte dieser Frau Hamann schon an, dass sie aus der Praxis kam und wusste wovon sie sprach.
Rückfragen wurden nicht gestellt, so wurde diese Frau entlassen – schade.

Der nachfolgende Vortrag war zu allgemein, als das man daraus etwas ableiten konnte.

In Folge wurde von der Verwaltung angemerkt, dass bei einem besuchten  Vortrag über die Streetworkerei ohne klare Zielvorstellungen gegenüber den Jugendlichen nichts zu bewegen wäre.

Was denn sonst? Zielvorstellungen müssen aber doch die Streetworker nicht definieren, dies ist ein allgemeingesellschaftliches Vorhaben. Das kommunale Jugendamt ist hier gefragt. Stimmen diese Zielvorstellungen nicht mehr, bricht  der soziale Unfrieden aus, so ist das eben. Wenn der Anspruch eben größer ist als die Wirklichkeit, so ist auch ein größerer Frust oder auch eine größere Wut oder größeres  Gewaltpotenzial vorhanden. Man sieht das an der Qualität der Zerstörungen aber auch an der Gewalt.

Wer nunmehr meinte der Ausschuss würde sich besinnen und sich fachkundigen Rat über die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Jugendlichen einzuholen, der irrte. Es wurde heruntergespielt indem man den Erfolg der Schwelmer Streetworker in Frage stellte. Nach unserer Recherche ist dem jedoch nicht so, vielmehr ist die Schwelmer Streetworkerin inzwischen schwanger und kann dem Beruf nicht mehr nachgehen, die Arbeit ruht also.

Der Erfolg solch einer Arbeit hängt aber von vielen Faktoren ab, eine davon ist die Kommunikation zwischen der Stadtverwaltung aber auch anderen Behörden und den Streetworkern, aber auch den überzogenen Forderungen zeitlicher als auch qualitativer Art. Es geht eben nicht, dass Streetworker mal in 6 Monaten was wegmachen, was die Gesellschaft mit mangelnder Sozialisation über Jahre verbockt hat. Jugendliche haben Eltern und Eltern sein ist eine recht anspruchsvolle Tätigkeit, die aber nirgends eine Ausbildung erfährt. Man wird halt Mutter oder Vater.

So dachte ich mir im Hinausgehen, es waren nicht alles  Freunde der Jugendlichen die in diesem Jugendhilfeausschuss saßen. Als Ehemaliger würde ich sagen, die haben halt die Schecks mit dem Geld, mehr aber auch nicht.

Der Ausschuss wurde von Frau Dr. Hella Siekermann (FDP) geführt. Obwohl, Führung würde ich das wohl kaum nennen. Wenn man Führung als zielgesteuerten Prozess definiert, so stellte sich einem hier die Frage, was war das Ziel und was der Prozess. Unvorbereitet, kein Hintergrundwissen der Thematik, unkonzentriert aber auch undiszipliniert. So kann man einen Häkelkurs führen, aber doch bitte keinen Jugendhilfeausschuss. Oft war ich soweit, aufzuspringen und zu rufen "aufhören". Die Vorsitzende war total mit diesem Ausschuss überfordert, aber ich war ja nur dieses eine Mal in diesem Ausschuss. Jeder hat das Recht auf einen schlechten Tag, auch eine Frau Dr. Siekermann (FDP)

Aber es ging ja um nichts, nur um unsere Jugend und um Gewalt. Ist das wichtig?

Tja, manchmal verzweifelt man in Ennepetal.

Jürgen Gerhardt
 

Nachtrag: Samstag 25.April 2009 Uhrzeit: 0:20h

Zu der Behauptung es gäbe kein Jugendproblem. Mit dem Auto unterwegs.

 

Voerde, Friedhof und Lindenstr. 32 Jugendliche mit Flaschen gezählt.

Milspe, Busbahnhof und Marktplatz 22 Jugendliche mit Flaschen gezählt.

Altenvoerde, Mittelstrasse 5 Jugendlich mit Flaschen gezählt.

Herr Faupel, Herr Kraft und Herr Wiggenhagen, der Tag ist nicht nach dem Abendprogramm zuende, da fangen die Probleme erst an. Wollen wir mal abwarten bis der erste zusammen geschlagen ist. Oder wie wäre es mit dem ersten Drogentoten – ist doch mal was.

Muss man die FDP in Ennepetal schon zum Jagen tragen?

Was muss eigentlich passieren?

 

   Da sind die beiden "Volksparteien" in einem erbarmenswerten Zustand, die CDU kann noch nicht einmal einen  Kandidaten aus den eigenen Reihen benennen und muss schon über die Stadtgrenzen nach Gevelsberg gehen und dann letztendlich aus der Verwaltung einen in der Vergangenheit recht glücklos agierenden Wirtschaftsförderer nehmen.

Wenn die FDP, die ja im Bundesgebiet überall Zuwachs bekommt, jetzt keinen Bürgermeisterkandidaten benennen mag, wann dann? Dann, so heißt es, will die FDP der EWG/FW-Partei  Wähler abnehmen. Die größte Partei, die Nichtwähler, die immerhin rund 50% der Wähler beträgt, muss nur mit schlagkräftigen Themen überzeugt werden – ein ungeahntes Potential.

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