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53 P.E.N.-Autoren zu Gast in der Kulturhauptstadt – Ruhr2010

[jpg] Auch im Südkreis finden Lesungen am 10. Mai 2010 statt. So werden diese Lesungen in Erinnerung an die Bücherverbrennungen der Nazis abgehalten.
Die schlimmste und dunkelste Zeit in der deutschen Geschichte, wo eine verbrecherische Gruppe Deutschland in die Barbarei führte.  Nicht nur Bücher wurden verbrannt, sondern auch wichtige und herausragende Kulturgüter, wie Bilder oder Kompositionen wurden geächtet und als entartet hingestellt. Viele dieser Kulturgüter wurden für immer vernichtet. Es war nur der Beginn, der letztendlich zu dem 2.Weltkrieg führte indem mind. 50 Millionen Menschen getötet wurden und am Ende Deutschland in Schutt und  Asche lag.
In diesem Zusammenhang gilt das vorausschauende Wort von Heinrich Heine:

"Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen."

Und damit  das nie wieder passieren kann, hat sich das P.E.N. Zentrum Deutschland mit der Ruhr 2010 GmbH in Kooperation entschlossen, im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres in allen 53 Städten Lesungen mit bekannten  Autoren zu veranstalten. Die 53 Lesungen der Schriftstellerinnen und Schriftsteller finden an ganz unterschiedlichen Veranstaltungsorten, z. B. in Stadtbibliotheken, Buchhandlungen, Schulen, Kulturzentren, Cafés, Bars, Restaurants, Schlössern oder auch in einer Zeche statt.

Im Südkreis, für Gevelsberg, Schwelm und Ennepetal haben wir für EN-Mosaik die Veranstaltungen recherchiert.

In  Gevelsberg liest:

"Urs Jaeggi in der Stadtbücherei Gevelsberg" am Montag, dem 10. Mai 2010, um 19:00 Uhr.

"Prof. Dr. Jaeggi hat zahlreiche Bücher geschrieben und wird aus seinen aktuellen Romanen "Weder noch etwas" und "Wie wir" lesen.
Florian Neuer: "Der in Berlin und Mexiko-Stadt lebende Schweizer hat mit "Weder noch etwas" ein Buch geschrieben, das die deutsche Literatur in all den Jahren nicht zustande gebracht hat: ein intelligentes Stück Prosa über die Verwerfungen der Nachwende-Zeit – aus der Perspektive eines Mannes, der in der DDR als leitender Ingenieur tätig war und dessen Leben in den neunziger Jahren aus den Fugen gerät."

Genießen Sie in der Bücherei mit kleinen Köstlichkeiten des VHS – Cafés die tolle Atmosphäre der Autorenlesung. Die Bücher von Urs Jaeggi können im Anschluss mit einer persönlichen Widmung erworben werden.

Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr; der Eintritt ist frei -Kartenreservierung unter 02332/ 83982.

In Schwelm liest:

In Schwelm liest der Berliner Lyriker Jan Wagner am Montag dem 10.Mai 2010  ab 20.00 Uhr in der Stadtbücherei.
Der Eintritt ist frei.
Jan Wagner wurde für seine lyrischen Werke mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2002 im Künstlerhaus Edenkoben, 2004 mit dem Heinrich-Heine-Stipendium in Lüneburg und 2007 in der Deutschen Akademie Rom/Casa Baldi) den Hamburger Förderpreis für Literatur (2001), den Förderpreis zum Hermann-Hesse-Preis (2001), den Christine-Lavant-Publikumspreis (2003), den Alfred Gruber Preis (2004), den Mondseer Lyrikpreis (2004), den Anna-Seghers-Preis (2004), den Ernst-Meister-Preis (2005) und den ersten Arno-Reinfrank-Literaturpreis (2006)


In Ennepetal liest:

Im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung mit dem Reichenbach-Gymnasium liest die Schriftstellerin Ursula Krechel in der Stadtbücherei Ennepetal am Montag, dem 10. Mai 2010 ab 19:30 Uhr aus ihrem neuesten Buch "Shanghai fern von wo" wofür sie  2008 den  Rheingau Literatur Preis erhielt.
Die Lyrik, anfangs noch von Frauenbewegung und neuer Subjektivität, später dann häufig vom Surrealismus beeinflusst, bildet den Schwerpunkt von Ursula Krechels Werk.

Der Klappentext zu "Shanghai fern von wo"

"Da steht sie mitten in einer Restaurantküche in Shanghai und walkt den Teig, als ginge es um ihr Leben, und das tut es auch. Ein Strudel soll es werden, ein süßer natürlich, aber dann füllt sie, was noch übrig ist, mit zartem Gemüse, und auf einmal hat sie der chinesischen Küche etwas hinzuerfunden, was niemand mehr missen möchte: die Frühlingsrolle. Franziska Tausig ist eine von vielen, der Berliner Buchhändler Ludwig Lazarus ist ein anderer, und am Ende waren es achtzehntausend Juden, die seit 1938 eines der letzten Schlupflöcher noch nutzen konnten und so im fernen fremden Shanghai überlebten. Sie kamen ohne Visum und Illusionen mit einem Koffer und zehn Reichsmark in der Tasche, Anwälte, Handwerker, Kunsthistoriker, und wenn sie in dieser überfüllten Stadt und dem feucht drückenden Klima zurechtkommen wollten, dann waren Erfindungsgabe und Tatkraft gefordert. Nicht jeder war, nach dem, was hinter ihm lag und vor ihm, dazu imstande. "

 Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen erhalten Sie in der Stadtbücherei Ennepetal telefonisch unter 02333-979241.

Warum die Stadt Ennepetal nicht auf den geschichtlichen Kontext mit diesem Termin hingewiesen hat, ist für uns unverständlich und offensichtlich dem mangelnden Geschichtsbewusstsein geschuldet.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

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Hier – in Ennepetal – werde ich es nicht tun

[jpg] In den letzten Tagen haben mich viele Zeitgenossen aus den unterschiedlichsten Lagern angesprochen, ob ich denn eine Berichterstattung über die "local Heroes" Woche in Ennepetal machen werde. Ihr Argument: Ich hätte doch über so viele Veranstaltungen und Projekte die in anderen Städten stattfanden berichtet, da sollte ich auch Ennepetal mit in meine Arbeit einbeziehen.
Meine eindeutige und klare Antwort lautete: Nein!  Ich werde nicht über diese "local Heroes" Woche in Ennepetal berichten.

Die komplette Berichterstattung wird Linde Arndt übernehmen (so sie mag) , das ist die, die immer neben irgendwelchen Vaterhäusern herumsteht, oder auch als Pixelhexe ihr Unwesen treibt, also die Nette aus der Redaktion.

Ich will das auch begründen, wie ich es auch in Einzelgesprächen schon getan  habe:

  1. Ich persönlich bin seit 2007 informativ mit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 verbunden. Mit der Zeit begeisterte mich dieses Projekt  immer mehr – zumal die Akteure des Projektes durch ihre gute Arbeit, weite Kreise der politischen und gesellschaftlichen Gruppen erreichten und mitnahmen. Auch mich hat diese Idee erfasst und durchdrungen, was mich bewegte diese Idee weiter zutragen oder zu verstärken.
  2. Im März 2009, während des Kommunalwahlkampfes, habe ich indirekt  hierüber in Ennepetal gesprochen und geschrieben, und zwar bewusst. Immer mal wieder habe ich dieses Projekt  in meine Artikel einfließen lassen um letztendlich ein Bewusstsein bei den Multiplikatoren und Entscheidern zu erzeugen. Schlussendlich ist es mir auch gelungen, die Idee und den Inhalt dieses Projektes hier in Ennepetal ankommen zu lassen. Was will ich mehr?
  3. Durch meine kritischen Artikel gegenüber der Ennepetaler Politik habe ich eine bestimmte Position eingenommen, die mich in diesem Falle nicht in die Lage versetzt, über die nun stattfindenden Aktionen zu schreiben. Es wäre für mich ein Widerspruch, einesteils die Idee und den Inhalt des Kulturhauptstadtjahres 2010 positiv zu verfolgen, zu transportieren und zu begleiten und andererseits über die angekommenen Aktionen hier in Ennepetal zu berichten. Subjektiv  habe ich das Gefühl etwas von meiner kritischen Grundhaltung zu verlieren. Und das will ich auf keinen Fall. Denn gerade diese kritische Grundhaltung hat in Ennepetal etwas bewegt, zwar nur marginal, aber immerhin.
  4. Die letzten Tage haben mir im Zusammenhang mit dem Haushalt 2010  wieder einmal gezeigt, dass Ennepetal noch nicht aus seiner Position der "Insel der Glückseligen" herauskommen will. Da bringt sich, und damit Ennepetal, eine Gruppe von Politikern in eine Ecke, die Ennepetal als eine Stadt von Verschwörungstheoretikern und paranoiden Neurotikern erscheinen lässt. Ja, es ist wieder Wahlkampf. Aber ist den Verantwortlichen nicht bewusst, dass sie der Stadt mit diesem, ihrem Verhalten nachhaltig schaden? Nur um ein paar Stimmen mehr  im Landtagswahlkampf ist ihnen der Ruf der Stadt egal? So weit ich die Zahlen über die Wahl zum Landtag mitbekommen habe, wird es nach der Wahl auf jeden Fall eine andere Zusammensetzung der Regierung geben. Wahrscheinlich wird die FDP nicht mehr in die Regierungsarbeit gelangen und muss die Oppositionsbank drücken. Aber und das ist wesentlich, daran hat  die FDP selber Schuld.                                                                                                
    Der Haushalt steht nun einmal auf der Kippe und wird, wenn sich nichts ändert, von der kommunalen Aufsicht mit der Forderung zurückgewiesen, es müsse ein Haushaltssicherungskonzept erstellt werden. Unsere Redaktion wusste das schon lange, nur mit einer Arroganz ohne gleichen wurde dieser Haushalt dem Kreis vorgelegt. Wie es zu der Forderung ein Haushaltssicherungskonzept zu erstellen kam, dass wissen die verantwortlichen Politiker sehr genau und es ist unredlich heute dem Kreis und der Bezirksregierung den schwarzen Peter zu zu schieben. Diese Vorkommnisse haben mir gezeigt, dass die Politik in Ennepetal noch nicht bereit ist eine Politik zu machen, die sich an dem Gemeinwohl der Ennepetaler Bürger orientiert. Das heißt aber auch, meine Arbeit ist immer noch irgendwo am Anfang zu verorten. Zu einem für mich guten Ende, und das ist mir bewusst, wird es allerdings wohl kaum  kommen.
  5. Ennepetal habe ich als eine "Insel der Glückseligen" beschrieben und das aus gutem Grunde. Warum? Ennepetal ist eine von 9 Städten im EN-Kreis, spielt sich aber so auf als wenn es eine kreisfreie Stadt wäre. Ja, manchmal habe ich den Eindruck, Ennepetal will eine Republik Ennepetal ausrufen. Diese Einstellung, die von den politisch Agierenden eingenommen wird, ist für Ennepetal fatal. Führte diese Einstellung doch dazu, dass die Attraktivität der Stadt von Jahr zu Jahr abnahm. Dies wird letztendlich dazu führen, dass Ennepetal in die Bedeutungslosigkeit zurück fallen könnte. Alle statistischen Zahlen haben mir gezeigt, dass ein nicht unbedeutender Teil der Bevölkerung Ennepetal verlassen hat. Es waren in der Regel junge Leute, die hier keine Perspektive mehr für sich sahen. Und diese jungen Leute fehlen heute um den Alten neue Impulse zu geben. Ideen die unbefangen vorgetragen werden können und die Stadt damit nach vorne bringen könnten.Solche unkonventionelle Ideen kommen halt nur von den Jungen. Ich für meinen Teil möchte nicht das Ennepetal eine "Insel der Glückseligen" ist und bleibt, sondern eine achtbare Stadt innerhalb des Verbundes des EN-Kreises aber auch darüber hinaus. Aber dies geht nur indem sich Ennepetal auch öffnet, und zwar nicht nur mit Worten.  

    Wilhelm Wiggenhagen hat auf seiner Internetseite den Lokomotivführer Jim Knopf von Michael Ende sehr nett aufgeführt, wobei er "Lummerland" ins Spiel brachte. Nur offensichtlich ist ihm die Geschichte von Michael Ende nicht gänzlich bekannt. Denn es gibt eine viel zutreffendere Beschreibung oder Analogie die in dieser Geschichte beschrieben wurde, das "Tal der Dämmerung". Ich glaube nicht, dass Wilhelm Wiggenhagen diese Geschichte richtig gelesen hat, sonst wäre er auf dieses Tal auch gestoßen. Vorerst benutze ich also weiter den Begriff der "Insel der Glückseligen", auf welcher die Bewohner nichts anficht.

Nun habe ich in 5 Punkten in ganzer epischer Breite eine Begründung geliefert, warum ich nicht über die "local Heroes" Woche berichten werde.

Vielleicht wird es mir ja irgendwann vergönnt sein über Ennepetal zu berichten,

 

–  in der gute Politik gemacht wird. In der es eine ernstzunehmende Opposition gibt, der eine klare Mehrheitspartei
   oder -koalition gegenübersitzt
–  einen Bürgermeister hat, der sein Amt unabhängig gegenüber den Parteien wahrnimmt – dieser Bürgermeister
   den Rat der Stadt ermutigt Ideen aufzugreifen und zu diskutieren, die diese Stadt nach vorne bringt
– diese Ideen dann auch mit einer leistungsfähigen und -bereiten Verwaltung freudig umsetzt und zwar so
   umsetzt und nach vorne bringt, dass sie im Verbund des Kreises überhaupt positiv erwähnt wird.

Und dann, lieber Herr Faupel, kann man von einem "Ennepetaler Weg" sprechen. Und dann würde bei der Frage, wo kommen sie her?, man nicht mehr sagen müssen, ich wohne zwischen Hagen und Wuppertal. Und wenn man sagen kann, ich wohne in Ennepetal, dann ist man auch eingezogen.

Trotz allem wünsche ich allen Beteiligten ein gutes Gelingen und "Glück auf" innerhalb der "local Heroes" Woche. Ich selber bin nur teilweise da und habe die Einladung des Bochumer Künstlerbundes angenommen, der in der Bochumer Turbinenhalle eine Ausstellungseröffnung im Rahmen des Projektes "Starke Orte" hat.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Ennepetaler Schuster bleib´ bei deinen Leisten..

[jpg] Da wird die Stadt Ennepetal erwischt, wie sie einen Haushalt aufgestellt hat den die oberen Behörden nicht genehmigen mögen. Nicht offen wollte man das zugeben, vielmehr wurde das öffentlich als so nebenbei Frau Schöneberg die falsche Frage stellte. Oder war es doch die Richtige? Als das Ganze nun publik wurde und der Kämmerer Kaltenbach vor dem versammelten Rat berichtete, hyperventilierte die Jamaika Koalition nebst der FWE.

Da war von, die wollen nur an unser (wessen?) Geld, die Rede, die neiden uns unsere guten Einnahmen, die wollen uns zu höheren Hebessätzen zwingen usw. usf., bis hin zu der Äußerung, können wir denn den Kreis nicht verklagen?
Es war eine jämmerliche Vorstellung die der Rat an diesem Tag abgab und sicher nicht geeignet vertrauensbildend auf den Kreis oder die Bezirksregierung einzuwirken. Hätten die Hyperventilierer vorher zur Seite geschaut, so hätten sie auf der Pressebank die WR als auch EN-Mosaik gesehen. Es war geradezu die Pflicht beider Pressevertreter darüber zu berichten, was sie auch taten. Die Antwort des Kreises war auch postwendend eine Presseerklärung indem man sich gegen diese Anschuldigungen verwahrte und die unqualifizierten Äußerungen klarstellte. Ja es wurde  sogar ein Nachhilfeunterricht für die Ennepetaler Fraktionsvorsitzenden angeboten um die gesetzlichen Vorgaben etwas näher zu bringen. Nun hätte es gut sein können, wenn nicht die FDP mit Herrn Frey auf deren Internetauftritt nachgetreten hätte.

Herr Frey ist Architekt und befasst sich mit dem Bau von Häusern. Sicherlich ist da ein enormes Fachwissen gefragt, denn die Häuser sollen ja nicht zusammenbrechen, sondern ihren Eigentümern Freude im Gebrauch bringen. Nur bitte wo ist die Reputation eines Herrn Frey für den Bereich Haushaltsrecht? Da plustert sich dieser Mann weithin sichtbar auf um seiner Partei, der FDP, ein paar Prozentpunkte zu bringen. Wahlkampf pur. Warum nur? Nun die FDP ist in den letzten Monaten förmlich abgestürzt. Hatte sie noch im Bundestag 14,6% geholt, liegt sie nunmehr bei gerade 8% – ein Desaster. Nur die FDP hat selber Schuld, denn ihr Vorsitzender hat sich in der Zeit nach der Wahl aufgeführt, als wenn die Außenpolitik von einem Rumpelstilzchen besetzt wäre. Die Quittung kam prompt, er ist nunmehr einer der unbeliebtesten Politiker in Deutschland. Darunter leiden auch die Zahlen der Gesamtpartei in NRW. So wie es aussieht wird es die schwarz/gelbe Koalition nicht mehr schaffen, sagen die Umfragen. Das nützt also alles nichts, da muss der politische Gegner einmal kurz abgewatscht werden. Und da nimmt man es mit der Wahrheit nicht mehr so genau und es ist dann in der hysterischen Verfassung auch egal, wenn man Verschwörungstheorien verstärkt und den Eindruck erweckt man habe sich geradewegs eine Paranoia  eingehandelt.

Genüsslich haben wir uns diesen Artikel zu Gemüte geführt und wir wollen diesen unseren Lesern auch nicht vorenthalten. Er gehört sicher zu den Artikeln die man als Unterhaltung pur einstufen kann. Im Einzelnen:

"Der Rat der Stadt Ennepetal hat am 4. März 2010 den Haushaltsplan für das Jahr 2010 im Rat beschlossen."

Das ist richtig und falsch. Termin ist richtig, nur steht dort nichts über die Qualität des Haushaltsplanes.
 

 

In der Wirtschaft würde man sagen, wir haben den Plan nach den uns vorgelegten Unterlagen beschlossen. Also eingeschränkter Beschluss, die Richtigkeit wird nicht durch den Rat bestätigt – kann ja auch nicht.

"Bei dem Besuch des Regierungspräsidenten Diegel (Obere Kommunalaufsicht) bei der Stadt Ennepetal sagte dieser eindeutig, dass er keine Notwendigkeit sähe, dass die Stadt Ennepetal ein Haushaltssicherungskonzept aufzustellen habe."

Auch wieder so ein Ding – eine Suggestion.
Tatsache ist, der Regierungspräsident war am 24.2.2010, also 8 Tage vor der Verabschiedung des Haushaltes im  Ennepetaler Rathaus zum Antrittsbesuch bei dem neu gewählten Bürgermeister. Die Zahlen lagen ihm ja noch gar nicht vor, wie sollte er denn dezidiert darüber Auskunft erteilen? Er kann also nur auf Befragen eine wohlwollende Meinung vertreten haben, dies aber vorbehaltlich der Prüfung durch seine Fachabteilung. Aber niemals wird er eine abschließende Meinung vertreten haben. Herr Frey hält Herrn Diegel offensichtlich für sehr dumm. Denn erst durch den Beschluss des Rates am 4.3.2010 wurde der Haushalt 2010 amtlich und konnte bewertet werden. Eben mit diesem Ergebnis wie es nun der Stadt vorliegt. Passiert nichts, muss die Stadt in die Haushaltssicherung.

"Das hätte vielfältige Folgen. So müsste nicht nur die Ausgabenseite beleuchtet werden, sondern auch die Einnahmeseite. Das bedeutet, dass wir auferlegt bekämen, unsere Steuereinnahmen anzuheben."

Jetzt kommt der Landrat ins Spiel, der ja nun SPD  Mitglied ist, der böse spielt nicht so recht mit. Denn Herr Frey, ein nunmehr ausgewiesener Haushaltsexperte, fabuliert nun lustig rum, nachdem er einmal in Fahrt gekommen ist. Er hat nun schon einmal erkannt, es gibt Ausgaben und Einnahmen. Prima! Nur er hat nichts davon gesagt, dass diese beiden Seiten auch ausgeglichen sein müssen. Passt ja auch nicht zu der Argumentation. Denn wir sollen ja gezwungen werden die Steuereinnahmen, sprich die Gewerbesteuer, zu erhöhen. Wie bitte?
Nein, Herr Frey, müssen sie nicht, sie können auch die Ausgabenseite bearbeiten, da ist noch erhebliches Potenzial. Wie kommt es denn, dass andere Gemeinden gleicher Größe mit 60 Millionen auskommen, während Ennepetal 90 Millionen veranschlagt. Auch können sie ruhig den Hebesatz auf 200% von derzeit 403% senken, nur, sie müssen eben die Ausgaben dementsprechend kürzen. Der Kreis sieht das sicher genauso und wird bei einem dementsprechenden Zahlenwerk die Unterschrift nicht verweigern. Aber was machen wir mit den drei Jahren, wo sie ja nie einen ausgeglichenen Haushalt hatten?

Oder täuschen wir uns ganz und es sind während des Wahlkampfes Versprechungen gelaufen die jetzt eingelöst werden müssen? Und sind diese Versprechungen etwa schon auf der Ausgabenseite im Haushalt 2010 eingerechnet?  Wie dem auch sei, es ist Wahlkampf und da kann man gut ablenken.

"Die SPD Ennepetal stellt die Diskussion über die Gewerbesteueranhebung aber immer wieder in den Raum."

So ist das mit anderen Parteien, die haben doch glatt weg eine andere Meinung. Man sollte die Demokratie abschaffen.

"Man muss sich fragen, wer an einer Anhebung der Steuersätze in Ennepetal Interesse hätte. Sicherlich in erster Linie der Kreis, da er durch die Gewerbesteuerumlage direkt an den Ennepetaler Steuereinnahmen partizipiert. Direkt auch die umliegenden Kommunen, da sie weniger an Kreisumlage zahlen müssen, wenn der Anteil Ennepetals erhöht wird. Allen umliegenden Städten und dem Kreis ist der niedrige Gewerbesteuerhebesatz in Ennepetal schon immer ein Dorn im Auge."

Das ist aber jetzt eine ganz falsche Darstellung. Die Kreisumlage wird nach Recht und Gesetz ermittelt, sie ist eine feste Größe. Wenn Ennepetal mehr einnimmt, zahlt Ennepetal auch mehr an den Kreis. Das heißt aber nicht, dass dadurch die anderen Städte weniger zahlen, auch sie zahlen nach einer festen Größe. Den umliegenden Städten ist dies kein Dorn im Auge, vielmehr fragen sich diese Städte, warum es Ennepetal nicht besser geht mit diesen großen Einnahmen.  Übrigens frage ich mich das auch. Die Attraktivität der Stadt Ennepetal ist trotz der hohen Gewerbesteuereinnahmen in den Jahren gesunken. Also, hier ist die Verschwörungstheorie vollkommen fehl am Platze.

"Nun reagieren der Landrat und der Kreis auf unsere Kritik sehr nervös. Die Kommunalaufsicht sei kein politischer Spielball!? Ich frage mich, ob denn die Kommunalaufsicht eine "sakrale Institution" ist, die nicht kritisiert werden darf? Sie ist Teil der Politik und wird von Politikern geleitet, muss sich gefallen lassen, dass ihre Handlungen auch bewertet werden dürfen."

Es war keine Kritik, es war klar eine Schelte gegen den Kreis und den Landrat. Kritik ist immer sachlich begründet. Was ist da Kritik, wenn die Bemerkung gemacht wird, der Kreis will uns zwingen die Gewerbesteuer zu erhöhen? Dann die Drohung den Klageweg einzuschreiten? Die Bewertungen der Stadt hinsichtlich der Gebäude, des Kanalnetzes, der Straßen oder die Überführung der Vermögenswerte in die AÖR. Welche Rechtsposition nehmen sie denn bitte ein? Welche Gesetze oder Verordnungen und deren Ableitungen legen sie denn bitte ihrer Kritik zu Grunde? Gibt es weiterführende Rechtssprechungen zu ihren Kritiken? Hat der Gesetzgeber Ausführungsbestimmungen erlassen, die sie anführen können?

Lieber Herr Frey, auch im Baurecht, was sie sicher als Architekt wissen müssten, gibt es umfangreiche Gesetze und Verordnungen, die es gilt einzuhalten. Tun sie sicher auch, dann tun sie das doch auch im Haushaltsrecht. Wenn Ihnen eine statische Berechnung nicht gelingt, bekommen sie auch ein Bauvorhaben nicht genehmigt, da können sie nicht hergehen und dem Bauamt Vorwürfe machen, es wäre neidisch auf ihre schönen Bauten.
 
"Erstaunlich fand ich, dass sich die örtliche Berichterstattung in WR und WP auf die Seite des Kreises geschlagen hat. Auch hier versteckter Wahlkampf? Die Nähe von Sabine Nölke zu Anita Schöneberg und der SPD ist offensichtlich."

Und jetzt geht es zum Rundumschlag auf die Presse. Ja, ja die böse Presse, die ist an allem Schuld. Und weil wir gerade dabei sind, bringen wir auch noch Anita Schöneberg und Sabine Nölke und die SPD mit in die Verschwörungstheorie. Der Beweis ist damit erbracht! Vergessen wird dabei, nicht Sabine Nölke und Anita Schöneberg haben den Haushalt aufgestellt, sondern der Kämmerer und der Bürgermeister. Schöneberg hat dem Haushalt übrigens sogar zugestimmt.

Weiterführend könnte man noch anführen, wollte der Kämmerer Kaltenbach, der ja auch SPD Mitglied ist,  den CDU favorisierten Bürgermeister etwa in eine schlechte Position bringen?

Ein richtiger Verschwörungstheoretiker hat mehrere Personen in der Hinterhand. Manchmal bieten sich auch die kleinen grünen Menschen an, die vom Mars.

So kann man dem FDP Fraktionsvorsitzenden Frey nur raten: Schuster bleib bei deinen Leisten.
Der Artikel auf der FDP Internetseite war kontraproduktiv und macht dem Kämmerer das Leben nicht leichter. Man hat den Eindruck, jetzt wollen die Jamaikaner die Haushaltsicherung, so wie dort agiert wird.

 

Nachtrag 30.04.2010 – 12::14h

 

Eine schöne Paranoia und eine gute Verschwörungstheorie ist eigentlich nichts wenn man sie nicht mit einem guten "Kumpel" teilen kann. Auf der Internetpräsenz der CDU meldet sich Walter Faupel zu Wort (http://www.cduennepetal.de/lokal_1_1_19_Wer-bestimmt-was-in-Ennepetal-geschieht-oder-ist-die-kommunale-Selbstverwaltung-eine-Farce.html) und möchte natürlich nicht zurück stehen. Es ist schon schlimm, alle Welt, zumindest die SPD Welt, hat was gegen Ennepetal. Aber Hallo, es gibt nunmehr einen "Ennepetaler Weg". In der kreativen Geldvermehrung? In Schulden kaschieren?

Wir warten hier stündlich auf die Stellungnahme von Frau Hofmann von den Bündnisgrünen und Herrn Hüttebräucker von der FWE. Nun aber mal hurtig.

Wenn die nicht immer so jammern würden, man bekommt beim Lesen das reinste Mitleid.

Dabei ist doch alles klar, in Düsseldorf wird es keine Neuauflage von schwarz/gelb geben.Die FDP ist draußen.

Ach, ich habe vergessen, die Bündnisgrünen und die FWE kommen ja mit dem Internet nicht klar, die verharren ja noch im Gestern.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Bahnhofsverein auf der Suche nach einem Ziel

[jpg] Es sind noch viele Ungereimtheiten die einer sinnvollen Arbeit im Wege stehen. Aber wir befinden uns halt auf der "Insel der Glückseligen", da macht man etwas ohne zu wissen wo das hinführen soll.

  Es sollte die Sitzung des Bahnhofsvereins werden, auf welcher man die Weichen für die weitere Vorgehensweise stellen wollte. 
Rund 34 Mitglieder waren am Donnerstag, dem 22.4.2010 in das Restaurant Manus gekommen. Die 5 Tagungsordnungspunkte sahen nach einem gut durchdachten Anfang aus.
v.l.n.r. stellvertr.Vorsitzender Dieter Dummann / Vorsitzender RA Frank Oberdorf / Öffentlichkeitsarbeit Helga Schulte-Paßlack    

Nur dann kam es anders als der Vorstand sich das offensichtlich gedacht hatte. "Bildung eines Beirates" wurde von dem Vorstand abgesetzt. Begründung: Man müsse die  Mitglieder erst  einen Beirat wählen lassen. Nur die Mitglieder waren ja anwesend, beschlussfähig und hätten auch sofort wählen können. Wie dem auch sei, es wurde kein Beirat gebildet. Dann sollte es weiter gehen mit der Bildung von Arbeitskreisen. Der Vorstand schlug auch gleich 5 Arbeitskreise vor:

  • Mittelstand und Handwerk
  • Kunst
  • Kultur
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Wirtschaft / Denkmalschutz

Und schwupps kursierten Zettel auf denen sich die einzelnen Mitglieder für die dementsprechenden Arbeitskreise eintragen konnten.
Parallel hob aber eine chaotische Diskussion der Mitglieder an, die mit der Vorgehensweise so nicht einverstanden waren. Da wollte eine Gruppe erst einmal eine Begehung des Bahnhofs anstreben um sich überhaupt erst ein Bild von dem Objekt zu machen. Das behagte dem Vorsitzenden Herrn Oberdorf nicht so recht, was er auch kundtat. Dann wollten andere erst einmal über die Vergangenheit des Bahnhofs reden. Andere wieder wollten festgehalten haben, dass es sich bei dem Bahnhof um ein Denkmal handelte und dieses auch dementsprechend gewürdigt sehen.

Dann ging es darum, dass man erst einmal die Bürger ins Boot holen wolle, wobei ich mich da fragte wer denn die anwesenden Mitglieder waren. Etwa keine Bürger? Auf einmal wollte man auch schon mal über den Kauf oder Nichtkauf des Bahnhofs sprechen.

 Kurz es war eine Stunde Chaos pur. Da wunderte es nicht, dass den anwesenden Politikern Wolfgang Frey (FDP) und Walter Faupel (CDU) nach über einer Stunde der Kragen platzte . 

 
    Walter Faupel (CDU)

Sie forderten erst einmal zwei Arbeitskreise:

  •   Wirtschaft und Finanzen
  •   Nutzung und Technik

aus denen dann vier Arbeitskreise gemacht wurden. Nun kamen die Zettel, auf den die einzelnen Mitglieder sich eingetragen hatten umgewidmet zurück und es mussten alle anwesenden Mitglieder neu eingetragen oder umgetragen werden. Die Mitglieder waren jedoch nicht so ganz zufrieden mit der Entwicklung, fanden sich aber damit ab und gingen dann langsam nach Hause.
Die eigentlichen Probleme, wie dass der Bahnhof noch gar nicht gekauft ist oder dass immer noch kein tragfähiges Nutzungskonzept vorhanden ist, wurden jedoch alle erst einmal ausgeblendet.
Nutzung bedarf aber Ideengeber und zwar Personen die weiter und freier denken können als über das Toiletten-Kiosk-Wartesaal Konzept hinaus. Warum hat der Vorstand nicht zur Kenntnis genommen, dass zwei Konzeptgeber im Raum waren? Diese Konzepte sind zwar noch grobe Skizzen, die einer weiteren Überarbeitung bedürfen, aber immerhin. Warum wirbt man nicht für ein drittes Konzept? Diese Konzepte müssen unter der Leitung der Konzeptgeber bis zur Entscheidungsreife nach vorne getrieben werden. Und wenn diese Konzepte stehen, also einschließlich der Aufwendungen und der projektierten Erträge, kann eine Mitgliederversammlung darüber diskutieren.

  Als Arbeitskreis "Nutzung" mit zur Zeit zwei Gruppen. Da ist die Gruppe unter Karsten Müller mit dem Projekt "Kunstakademie" und die Gruppe Werner Kollhoff mit dem Projekt "Kulturzentrum", die gut und gerne sich ihre Mitstreiter nehmen sollten und ihre Projekte nach vorne treiben könnten. Danach könnte dies mit dem Denkmalschutz abgeglichen werden.

Aber zuerst sollte man den Ideengebern den Freiraum belassen um ihre Ideen weiter zu entwickeln.

Und dann die zweite Gruppe "Finanzen" hätte auch schon längst aktiv werden können.

Frau Dr. Christine Hohmann (Denkmalschutz)    

Warum hat diese Gruppe nicht schon längst mögliche Finanzierungsformen erarbeitet, eine Datenbank mit einem Adresspool der möglichen Ansprechpartner. Kann es sein, dass die Anwesenden allesamt auf die möglichen Schecks von Seiten der lokalen Sparkasse und der Stadt spekulieren? Die DB AG ist im Rahmen des Kulturhauptstadtprojektes einer der Sponsoren und zwar mit erheblichen Beträgen. Auch die Sparkasse ist nicht nur lokal im Sponsoring tätig, sondern ist auch im regionalen und nationalen Bereich aktiv. Anlässlich der diversen Pressegespräche, betonten Heinrich Haasis, Präsident des DSVG, Dr. Rolf Gerlach, Präsident des WLSGV und Michael Breuer, Präsident des RSGV ihr regionales Engagement im Bereich Kultur. Vielleicht klärt Herr Kraft (CDU) den Verein ja mal auf, denn er hatte ja anlässlich der Ausstellung "Ruhrblicke" Gelegenheit mit den drei Präsidenten ein unverbindliches Kontaktgespräch in Essen zu führen. Nur alle, und nicht nur die beiden aktiv tätigen Sponsoren, wollen eines, ein tragfähiges Konzept mit dem man einen Transfer herstellen kann. Und worüber sprechen wir denn? Wir sprechen über eine Investition von mindestens 2 Millionen und diese müssen eingeworben werden.
Auch wurde nicht über den Ankauf des Gebäudes gesprochen. Die Stadt kann im Moment den Ankauf nicht tätigen, weil der Haushalt 2010 noch nicht durch ist. Und wenn die Bezirksregierung und der Kreis sich mit ihrer Rechtsposition durchsetzen, muss die Stadt in die Haushaltssicherung. Und mit der Haushaltssicherung ist der Kauf des Bahnhofs bei der Stadt erst einmal vom Tisch. Es sei denn sie würde eine kreative Lösung des Bahnhofkaufs finden. Das bedingt aber, dass die 180 Tsd. für den Bahnhof im Haushalt 2009 noch vorhanden sind.
Wie dem auch sei, wir haben in dieser Sitzung viele Ungereimtheiten registrieren müssen, welche eine klare Linie vermissen lassen. Die Alternative "Abbruch", die keine Alternative sein soll, steht nach dieser Sitzung drohender denn je im Raume.

Aber so ist das eben auf eine "Insel der Glückseligen", Realitätsverweigerung ist auf solch einer Insel der Alltag. Wilhelm Wiggenhagen möchte jedoch Ennepetal zu Lummerland umfirmieren, "eine Insel mit zwei Bergen" aus Michael Endes Jim Knopf. Nur Lummerland ist in der Vorlage so klein, dass man, wenn man sich bewegt, evtl. nasse Füße bekommt, weil man dann im Meer steht, so die Vorlage. Dem kann ich nun folgen, weil ich ja Tag für Tag sehe, wie wenig sich in Ennepetal bewegt. Haben die etwa alle Angst nasse Füße zu bekommen?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Fotos: © Linde Arndt

Die Kindheit wie ein einziger langer Sommer

      

Bettina Brökelschen
zur Local Heroes-Woche
bei uns in Ennepetal

                                         
[la] Die Dortmunder Nordstadt Ende der 60er Jahre.

Ein kleines Mädchen steht mit nackten Füßen  im Staub der Straße und schickt Seifenblasen in den schmutzig grauen Himmel.  Eingeschlossen in die empfindlichen Gebilde, eine ganze Welt.

Die Seifenblasen sind lange zerstoben, der Himmel über der Ruhr ist inzwischen blau –  und die Kleine von damals trägt heute auch mal Pumps. Geblieben sind ihr jedoch bis heute die grenzenlose Phantasie und die entwaffnende Naivität  der Kindheit.

Gemalt hat Bettina Brökelschen schon immer. Und schon immer waren Bilder für sie ein Weg, sich anderen mitzuteilen. Manchmal der einzige Weg.  "Mit Worten konnte ich nie besonders gut  umgehen", erinnert sie sich, "und wenn ich mich verletzt fühlte, z.B. von meinen Lehrern, habe ich einfach gemalt und ihnen die Bilder gezeigt."

Viele Bilder sind auf diese Weise entstanden.  Von den Eltern geliebt, von den Lehrern und Mitschülern gemocht, erscheint ihr auch heute noch die Kindheit wie ein einziger,  langer Sommer…….

Vielfältig und umfangreich ist ihr künstlerischer Weg bisher gewesen. Sie hat Achtung erzielt und  sich nicht nur in Dortmund, sondern in zahlreichen Galerien und Kunstausstellungen  einen Namen im Bereich zeitgenössischen Kunst und sozialem Engagement gemacht.

Ihr Lebensmut und ihre unerschöpfliche Kreativität haben selbst da nicht Halt gemacht, als das Schicksal sie durch eine schwere Krebskrankheit in die Knie zwingen wollte. Die sympathische, einst bildhübsche Frau nimmt ihr Schicksal an und behauptet mit einem geheimnisvollen Lächeln:„Bin schön so wie ich bin“.

Kunstraum-EN. e.V., der zur Ennepetaler Local-Heroes-Woche wieder einmal eine Kunst-Ausstellung an einem ungewöhnlichen Ort initiiert [wir berichten noch ausführlich darüber] freut sich, eine so begabte und anerkannte  Künstlerin, die in Dortmund lebt und  zum Netzwerk RUHR2010 gehört, in dieser Ausstellung zu Gast zu haben.

Bettina Brökelschen wird mit einigen ihrer Werke während der Ausstellungszeit vertreten sein.

   

Sie wird ferner nur zur Vernissage am 2.5.2010 bis Ende offen drei ihrer gemeinsam mit Prof. Luigi Colani gemalten und signierten Werke ausstellen.

Kunstinteressierte haben am Eröffnungstag die Möglichkeit  diese Unikate käuflich zu erwerben.

Bettina Brökelschen, wird bei der Vernissage persönlich anwesend sein.

Dort wird sie Kataloge über die Dokumentation ihrer gemeinsamen Arbeit aus den 15 Jahren mit Prof. Luigi Colani verschenken.

 

Prof. Luigi Colani und Bettina Brökelschen    

 

Aus der Zeit ihrer diversen Fernsehauftritte bei RTL, SAT 1, WDR, ARD, VOX hat sie ein Bild erstellen lassen, auf dem Unterschriften und kleine Signaturen verschiedener Fernsehgrößen wie Hans Meiser, Bärbel Schäfer, Jean Pütz, Verona Feldbusch, Christine Westermann, Götz Altmann u.v.a. enthalten sind.

Dieses Bild würde sie gerne zum Kauf anbieten, wobei der Erlös nicht ihr selbst, sondern  dem Kinderschutzbund Ennepetal zu Gute kommen soll.

Weitere Einzelheiten, sowie die Vita entnehmen Sie bitte der beigefügten pdf-Dokumentation.

                                                         

Ein Stück des Weges durfte ich mit Bettina Brökelschen bei gemeinsamen Ausstellungen  auf der LandArt in Unna, dem Rathaus Dortmund (Gruppe Weibsbilder), Künstlernetzwerk Köln Lebenskunst – Herzenslust und diversen Ausstellungen in Praxen des EN-Kreises gehen. Ich freue mich, diese beeindruckende Künstlerin wieder zu sehen.

Linde Arndt

von EN-Mosaik

Treu dem Rock und das seit Jahren – Die Gruppe TROYH

[jpg] Bekanntermaßen steigt am 2. Mai 2010 in Ennepetal die "Local Heroes" Woche des Kulturhauptstadtjahres Ruhr 2010.

Etwas versteckt finden wir im umfangreichen Programmheft der Stadt eine Perle des Deutsch-Rock-Pop die Gruppe TROYH. Diese Gruppe trat im Zusammenhang mit den 60 Jahrfeiern "inne Milspe" 2009 mit der Gruppe Ruhrbeat auf und stellte ihr eigens für Ennepetal komponiert und getextetes "Ennepetal" Lied vor. Die Zuschauer und -hörer waren begeistert.

Während einer   Probe der Gruppe  in Velbert  durften wir dabei sein. Wer Deutsch-Rock-Pop hört denkt zu aller erst einmal an die "Ärzte", vielleicht noch an "Silbermond" oder "Juli", alles große und bekannte Bands.  

TROYH hat sich, wie viele dieser Bands, auch einen Namen gemacht. Für die Veranstaltung am 7. Mai 2010 probten die vier fleißig ihre alle selbst geschriebenen und getexteten Songs und feilten mit Gefühl an deren Interpretation.

Deutsch-Rock ist wieder schwer im kommen, nicht umsonst haben die oben genannten ausverkaufte Häuser. TROYH´s Stil ist eindeutig als Rock Pop einzuordnen, wobei der neue  Titel "Niemals" eindeutig ein Ohrwurm werden könnte.
                                          
Für Ennepetal haben sie noch einige Titel getextet und komponiert, die sie an diesem Tage singen werden. Als wir da waren verstand man alles und es rockte auch richtig, sicher wird das ein fetziger Auftritt.  Und es wird ein Live Auftritt.

Die Gruppe besteht aus:

         kein Bild
Dirk Rosenbaum
(Drums)
  Jürgen Janssen
(Bass, Voc.)
  Maik Weber
(Gitarre, Voc.)
  Karsten Müller, Ennepetal
(Leadgesang, Gitarre)
  Paul Neumann
(Gitarre)  Gast

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Karsten Müller unser Fuchsinitiator aus Ennepetal ist und  hier in unseren Stadtmauern auch sein "Unwesen" treibt.

Alle Musiker treten auch noch in anderen bekannten Bands auf, sind also echte Profis.

Kohle, Kühe, Kunst – 4 Städte 1 Weg ist eine Ausstellung im Hülsenbecker Tal, welche von der bekannten "Nature Art" Ausstellung adaptiert wurde.
[wir berichten noch gesondert darüber] Zur Eröffnung am 7.5.2010 tritt nach 16:00 Uhr die Gruppe TROYH in der Musikmuschel   auf.

Für alle die Deutsch-Rock-Pop mögen wird das bestimmt ein Leckerbissen sein. Man sieht sich im Hülsenbecker Tal.

                                           

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Velbert

 

Ennepetaler Rat und Stadtverwaltung als Tollhaus?

[jpg] Da tagt der Jugendhilfeausschuss und hat Fragen zu dem Kinderbeauftragten und der zuständigen Fachbereichsleiter ist nicht da. Nun sollte man meinen, ein Leiter wird sicherlich einen Stellvertreter haben. Weit gefehlt, der Fachbereichsleiter, und nur er kann offensichtlich Auskunft erteilen. Wenn er nicht da ist, bricht offensichtlich dieser gesamte Bereich zusammen. So nebenbei erfährt man, dass die Jugendfreizeiteinrichtungen bis auf weiteres geschlossen sind, wann diese wieder geöffnet werden, das steht wiederum in den Sternen.

Und der Entwicklungsstand bei dem Schülerparlament, welches seit 2008 nicht mehr existiert, na ja, der zuständige Sachbearbeitet Herr Schilling erklärt sich als kommissarischer Bearbeiter und weiß auch nichts Genaues. 

Im Klartext, offensichtlich will man weder einen Kinderbeauftragten noch ein Schülerparlament. Aber wir sind eine kinder- und jugendfreundliche Stadt, so sagen es die Politiker und die Stadtverwaltung. Zu Recht moniert das Ratsmitglied Zink (SPD), dass keine Lehrer oder Schüler anwesend sind um über den Stand der Dinge im Zusammenhang mit dem Schülerparlament zu berichten. Er, Herr Zink fühlt sich auf die Schippe genommen.  Aber was nützt das, wenn es der Verwaltung anscheinend an dem notwendigen Respekt vor dem Rat der Stadt fehlt. Die Aufklärungspflicht aber auch die Kontrollfunktion des Rates wird hier mit den Füßen getreten. Das sich nur ein Ratsmitglied aufrafft diese Verhalten der Verwaltung zu missbilligen ist nicht nachvollziehbar. Wen wundert es, wenn Kinder und Jugendliche sich von der so genannten Erwachsenenwelt abwenden und im späteren Fall Ennepetal sogar den Rücken kehren.

Aber es kommt ja noch doller, wir sind ja immerhin in Ennepetal einer "Insel der Glückseligen" die ihre eigenen Regeln hat.
Am nächsten Tag tagte der Rat im Haus Ennepetal, dieses Haus welches es nicht wert ist erwähnt zu werden. Unter Mitteilungen der Verwaltung teilte der Bürgermeister mit, dass die Veranstaltung "Ennepetal auf Rollen und Rädern" nicht stattfinden werde. Nur anlässlich der Vorstellung der Bahnhofswerbetafel ( wir kommentierten http://en-mosaik.de/?p=11615) griff der Bürgermeister zum Handy und meinte die L699 würde pünktlich zu der vorgenannten Veranstaltung ausgebessert, so der Landesbetrieb Straßenbau am anderen Ende.

Jetzt auf einmal liegt ein Schreiben des Landesbetriebes vom 19.4.10 vor, in welchen diese Arbeiten eben zu diesem Termin nicht zugesichert werden können. Ja, wie jetzt? Telefonisch ja und schriftlich nein? Und wenn, wieso hat man sich von der Verwaltung nicht schon viel früher bemüht? Der Termin "Rollen und Räder" stand Anfang des Jahres schon fest, die Straße war auch schon seit Februar mit den Schlaglöchern übersät. Meint denn die Verwaltung der Landesstraßenbau steht vor Ennepetal stramm? Da muss man halt hinterher sein und nachhaken. Andere Städte haben auch Straßenschäden. Und wie der Landesstraßenbau auch schreibt gibt es Straßen die ein weit höheres Verkehrsaufkommen haben, also wichtiger sind. Und deshalb lehnt der Landesstraßenbau die Verantwortung für eine derartige Veranstaltung ab und weist auf eine erhöhte Gefährdung hin. Aber das ficht den Rat nicht an. Flugs wird ein Antrag formuliert in welchem mal schnell die Verantwortung für einen Unfall von der Stadt auf das Landesamt geschoben wird. Dabei ist die Verantwortung sowieso bei der Landesbehörde, denn die ist ja immerhin der Eigentümer dieser Straße.

Warum also dieser Antrag zur Abstimmung gebracht wurde, wird auf ewig ein Geheimnis bleiben. Trotzdem will man selber die Verantwortung nicht übernehmen, sollte ja auch keine Camel Trophy werden.

Aber es geht ja noch weiter. Da schreibt die WR am 22.4.10, dass Ennepetal im Moment den Haushalt 2010 nicht vom Kreis und der Bezirksregierung bewilligt bekommt. Beide Behörden sind der Meinung der Ennepetaler Haushalt müsse in die Haushaltssicherung, weil er nicht ausgeglichen ist. Im Rat wird dann die Presse abgewatscht, weil die ja wie immer etwas falsch verstanden und angeblich vorschnell berichtet hat. Ja, wie jetzt? Der Kämmerer sieht das nicht so, denn für ihn sind das unterschiedliche Rechtspositionen die einer Einigung bedürfen. Klar, nur wenn der Kreis als auch die Bezirkregierung die Position Haushaltssicherung vertritt, hat sie natürlich gemäß einem Ennepetaler Kämmerer Unrecht.

Da sollten sich die oberen Behörden schon anpassen.
Dann ging aber das "Lamento" im Rat der Stadt los. Herr Frey (FDP) sieht ein Spiel des Kreises um Ennepetal in die Haushaltssicherung zu treiben. Weil, ja weil der Kreis Ennepetal zwingen will die Hebesätze der Gewerbesteuer zu erhöhen. Denn die hohen Gewerbesteuereinnahmen waren dem Kreis immer schon ein Dorn im Auge. Herr Faupel (CDU) assistiert, indem er erst einmal nach der Motivation des Kreises fragt, warum Ennepetal so behandelt wird. Herr Hüttebräucker (FWE) sieht Spielchen, wo die Stadt Ennepetal nicht mitmachen sollte. Er hatte allerdings den Haushalt in der Ratssitzung zur Gänze abgelehnt, wobei er teilweise die Gründe des Kreises vorgetragen hatte. Und Frau Hofmann (Bündnisgrüne) meinte gar, andere wollen nur an unser Geld, was sie als schändlich ansieht. Dann fragt sie, ob man nicht klagen könne.

Es war die Zeit der Verschwörungstheoretiker, die fröhliche Urstände feierten. Frau Schöneberg (SPD) fragte, wie wir auf die 40 Millionen im Zusammenhang mit der AÖR kämen? Hier meinte Herr Kaltenbach, unser Kämmerer, wir wissen ja noch nicht ob wir auf 40 Millionen kommen. Ja, was denn nun? Wenn die Stadtverwaltung nur auf 35 Millionen kommt hat der Haushalt einen Fehlbetrag von 5 Millionen und ist damit nicht ausgeglichen.
Man kann doch nicht mit der Mütze nach irgendwelchen Zahlen schlagen. Solch ein Haushalt ist eine seriöse Angelegenheit, die sachlich hinreichend begründet werden muss. Es könnte sein, wir erlösen 5 Millionen oder welchen Betrag auch immer weniger, da schrillen die Alarmglocken bei jedem Haushaltsexperten. Da machen die dicht. Und Bemerkungen, wie, die wollen uns in eine Ecke drängen, betrachten Haushaltsexperten als Kriegserklärung.

Man kann nur den Kopf über solche leichtfertigen Äußerungen schütteln. Denn eines ist sicher, der Kreis freut sich doch über ein höheres Steueraufkommen bei den Stadt Ennepetal. Denn über die Umlage bekommt er doch dadurch einen höheren Anteil ab. Warum sollte er den Ennepetalern dies neiden? Wie dem auch sei, man hat den Eindruck der Rat der Stadt und die Verwaltung wissen nicht recht was sie tun und sagen. Herr Kaltenbach wäre gut beraten unaufgeregt und ohne Drohgebärden in die weiteren Verhandlungen mit dem Kreis und der Bezirksregierung zu gehen. Eine Kommune sitzt da am kürzeren Hebel.

Und dann endlich. Der Integrationsrat ist beschlossene Sache. Nach einer Ehrenrunde durch die Ausschüsse und einem runden Tisch im Haus Ennepetal, wurde er nunmehr nach rund 4 Monaten nach Antragsabgabe durch die SPD heute bei einer Gegenstimme beschlossen. Es müssen jetzt nur noch die Vorbereitungen durch die Verwaltung auf den Weg gebracht werden und dann kann im nächsten Jahr!!!! gewählt werden.

Jetzt wurde noch ein bisschen Wahlkampfgetöse gemacht, indem die Resolution des Kreises zur kommunalen Finanzierung, die wie allen bekannt sein dürfte desaströs ist, verhackstückt wurde. Wie dem auch sei, sie ging mit 22 ja, 2 nein und 13 Enthaltungen durch.

Man hatte heute den Eindruck, der Rat der Stadt wäre fast  zu einem Tollhaus mutiert. Ich frage mich schon, wie der Rat als politische Instanz zu einer sachbezogenen fundierten Arbeit finden kann. Ennepetal ist eben nicht der Nabel der Welt, sondern eingebettet im Kreis und dem Regierungsbezirk, so hatte es der Gesetzgeber gewollt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Die Kasse stimmte genau auf den Cent

[la] Er hat es geschafft – mit einer sogenannten "Nullkasse" (bedeutet, die Kasse stimmte genau auf den Cent) und einer erarbeiteten Summe von  € 1.100,00 hat Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen im dm-Markt Ennepetal, in der Voerder Str. 39 (Kaufhausgebäude am Markt) seine  Premiere an der Tageskasse beendet.
                           

Und es waren eine Menge Bürger da, die es sich nicht entgehen lassen wollten, diese einmalige Aktion persönlich in Augenschein zu nehmen. Ein Bürger meinte verschmitzt "Da sieht man den Bürgemeister endlich mal arbeiten" und auf mein verdutztes Gesicht hin  feixte er "na ja, sonst arbeitet er ja an einem Platz, wo man ihn nicht zu sehen bekommt".

Der Einsatz hatte sich gelohnt. Das war ein toller Erfolg.

Nicht das einer glaubt, man hätte ihn geschont, oder er hätte tagelang (oder stundenweise vorher) geübt. Nein, er sprang ins kalte Wasser und hat es gut gemeistert. Dabei wurde er mit allen möglichen Dingen konfrontiert. Nicht nur einfach scannen, Betrag ablesen, kassieren. Auch Scheckkarten, Payback-Karten, Rückgaben u. a. musste er bewältigen. Und es hat super geklappt.

Da ist es wohl mehr als angebracht, dass er zwischendurch schnell mal einen Schluck Kaffee zu sich nahm, bevor es wieder zügig weiter ging.

Da sich sehr viele Kunden eingefunden hatten, übernahm Frau Rutz die zweite Kasse, damit sich der Stau nicht bis draußen verteilte und es ist mehr als beachtenswert, dass auch die Summe aus dieser Kasse für alles, was innerhalb dieser Stunde eingenommen wurde, der Gesamtsumme hinzugerechnet wurde. Und nachdem das eine Gesamtsumme von mehr als  € 1.000,00 ergab, rundete die Filialleiterin, Frau Grobe, das Ganze auf glatte € 1.100,00 auf.

Wenn ich es mir recht überlege, hätte diese Aktion in die Woche vom 2. – 8. Mai 2010 gehört, denn in dieser einen Stunde wurde unser Bürgermeister zum Local Hero – zumindest für Frau Nebel und die vielen Bedürftigen des Tafelladens.

In einem Gespräch mit Frau Grobe erklärte sie, dass es ihnen wichtig sei, einmal zu zeigen, dass sie nicht nur ein Unternehmen einer Kette sind, die nur an ihren Profit denkt, sondern dass sie sich – wo sie sich ja nun einmal hier in Ennepetal angesiedelt haben –  auch als zu Ennepetal gehörend fühlten und sich auch sozial einbringen möchten. (was sie nach Aussage von Frau Nebel vom Tafelladen ja auch das ganze Jahr über schon praktiziert).

Danke an Frau Grobe und ihr Team und besonderen Dank an unseren Bürgermeister, der sich wacker geschlagen hat zum Wohle des Tafelladens.

   
   v.li n.re: Frau Tania Rutz, Frau Grazia Grassiccia, Fr. Irina Nikolaeva BM Wilhelm Wiggenhagen Frau Brigitte Grobe, Frau Karin Nebel
 

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Fotos: © Linde Arndt

Mittwoch im dm-Markt – „Hier bedient Sie Wilhelm Wiggenhagen“

  • Er hat nicht die Nase voll vom Amt und will was anderes machen.
  • Man hat ihn nicht abgewählt
  • Sein Gehalt bei der Stadt ist nicht sooo klein, dass er sich einen Zweitjob suchen muß

Nein – unser Bürgermeister  hat ein Herz für die armen Mitbürger, die auf den Tafelladen angewiesen sind, um in etwa " über die Runden" zu kommen.

Die Idee kam von Frau Grobe, Filialleiterin des dm-Marktes in Ennepetal, Voerder Straße 39, die mit einer spontanen Aktion zu dieser Hilfsaktion aufgerufen hatte und Wilhelm Wiggenhagen war ebenso spontan dabei.

So wird er morgen,

                                             Mittwoch, den 21. April 2010
                           von 17:00 bis 18:00 Uhr

an der dm-Markt-Kasse sitzen und kassieren.

Wer nun denkt, was ist dabei? PR-Trick oder sonst etwas eigennütziges, täuscht sich.

Denn ALLES, was in dieser Stunde durch die Kasse, bzw. in die Kasse läuft, kommt in voller Höhe dem Tafelladen Ennepetal zu Gute. 

Frau Nebel vom Tafelladen wußte außerdem zu berichten, dass der dm-Markt, Frau Grobe, nicht nur diese einmalige Sonderaktion durchführt, sondern auch über das Jahr verteilt Waren an den Tafelladen spendet, was dann ein Extrabonbon für die Menschen bedeutet, die auf diese Institution angewiesen sind.

Da die Pixelhexe meine Nachbarin ist, hat sie schon einmal vorweg gegriffen, wie es morgen sein könnte.

                                 

Wer es lieber live erleben möchte, oder auch ein Herz für Bedürftige hat, sollte morgen die Gunst der Stunde nutzen und zwischen 17:00 und 18:00 Uhr im dm-Markt einkaufen.

 

Linde Arndt

für EN-Mosaik

 

Haben wir da nicht was vergessen am Bahnhof?

[jpg] Toll, endlich ist es geschafft. Nachdem im Januar Frau Erwin aus Voerde den Vorschlag mit dem Schild am Bahnhof machte, nahm das auch Herr Wiggenhagen dankbar auf.

Im Laufe der folgenden 3 Monate brütete man auch sicher fleißig über dieses Schild. Es sollte ja gut werden, der ankommende Gast sollte sich sofort orientieren können.
                                         
Was in anderen Städten Alltag ist, ist auf der "Insel der Glückseligen" fast ein Jahrhundertwerk. Da bastelt und malt der Bürgermeister höchstpersönlich, oder etwa nicht?

Zumindest muss er solch ein Jahrhundertwerk,  nebst Bildern versteht sich, zweimal durch die Presse  jagen.

Einmal wurde der Dummy vorgestellt und witterungsbedingt auch direkt wieder eingepackt um das Endprodukt in dementsprechenden Glanz zu erstellen.

Dann, nachdem das Endschild angemahnt wurde, ist es auch  flugs befestigt worden. Aber oh Graus, die Texte waren vertauscht. Da geriet das Hülsenbecker Tal zu dem Straßenmuseum und das Straßenmuseum zum Hülsenbecker Tal (  Pixelhexe schrieb darüber so schön )  Mit der Kontrolle hat man es wohl nicht so recht auf der "Insel der Glückseligen".

Bis zum zweiten Pressetermin, nebst Bürgermeister und all den netten Kollegen oder Mitbürgern, wurde nun das Schild nochmals gefertigt. Alle standen nun glücklich lächelnd um das Schild herum um den Aufbruch in das neue Zeitalter zu dokumentieren – kann ich bei solch einem Aufwand auch verstehen,.

Jetzt endlich kann der Reisende staunend erfahren, so er denn aussteigt und auch wirklich durch den Tunnel geht, was für eine schöne Stadt Ennepetal  ist. Ich hätte mich ja auch aufgerafft Herrn Wiggenhagen für diesen Erfolg zu gratulieren. Man sollte auch die kleinen Dinge loben, die manchmal einen ungeahnten Reiz haben. Wenn nicht, ja wenn nicht meines Erachtens nach, diese paar Punkte den Erfolg als zweifelhaft erscheinen lassen.

  1. Die Wahl des Standortes ist denkbar ungünstig, wenn nicht sogar unmöglich für Reisende. Hätten die Ausführenden doch einmal den Publikumsverkehr beobachtet, so wären sie sicher auf einen ganz anderen Standort gekommen. Denn der Publikumsverkehr geht vom Bahnhof direkt zur Bushaltestelle oder zum Taxistand und zurück, so dass das Schild eher einen recht schwachen Informationswert besitzt. Vermehrt hören wir jetzt Stimmen den Bahnhof im Außenbereich mit Informationen über Ennepetal "zu zu pflastern". In diesem Zusammenhang sollte nicht unerwähnt bleiben, dass wir in unserem "Zentralzoo" im Hülsenbecker Tal ein Hängebauchschwein haben.
  2. Die 6 Informationspunkte sind zwar jetzt richtig, es fehlt jedoch ein wesentlicher nachgerade der wichtigste Punkt überhaupt, der für Besucher von übergeordneten Wert ist. Das Haus Ennepetal! Wie konnte so was nur passieren?

Für Ennepetal ist das Haus Ennepetal ein Mehrzweckgebäude, in welchem auch noch das Mehrgenerationenhaus untergebracht ist.

In diesem Hause finden in jedem Jahr zumindest einige Veranstaltungen statt, die auswärtige Besucher veranlasst Ennepetal zu besuchen. Wenn dieses Haus noch ein professionelles Eventmanagement hätte, so könnte man – wenn man wollte – Meetings, Symposien, Events oder andere Unterhaltungsveranstaltungen stattfinden lassen. Na ja, wir wollen jetzt nicht übertreiben, möglich ist es jedoch, wenn die Haustechnik modernisiert würde.

Wie dem auch sei, mir zumindest fallen ad hoc so an die 10 Veranstaltungen mit mehreren 100 Besuchern ein. Bei einer Christmas Rock Night irrten vor 2 oder 3 Jahren gar Besucher durch die Stadt um dieses Haus zu finden. Und jetzt das. Ist denn Haus Ennepetal keine Sehenswürdigkeit die eine Information wert ist? Haben wir dem auswärtigen Besucher keine Spielstätte zu bieten?

Was ist nur mit diesem Haus Ennepetal los, dass es immer wieder gern unerwähnt bleibt? Liegt es daran, dass dieses Haus in einer Zeit erbaut wurde, die man am liebsten vergessen möchte?

Wie dem auch sei, es ist vergessen worden, ein schwerwiegender Fehler so meinen wir.
Und wieder ist es unserem Herrn Wiggenhagen gelungen, seinen vermeintlichen Erfolg in einen Misserfolg umzumünzen. Gut gemeint aber schlecht gemacht.

Übrigens das Schild hätte man, bei etwas mehr Gehirnschmalz, auch auf dem Bahnhof sichtbar anbringen können. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Nun sollen wir das Ganze nicht schlecht reden, so eine Kleinigkeit wie das Haus Ennepetal brauchen wir sicher nicht sofort. Auf einer "Insel der Glückseligen" hat man sehr viel Zeit bis einem irgendwann die Kokosnuss auf den Kopf fällt, was dann zu einem Feuerwerk von Ideen, samt Ausführungen führt.

Was bleibt? Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit muss in Ennepetal, der "Insel der Glückseligen" irgendwo in der Nähe von Teufelszeug angesiedelt sein. Auch der Begriff Leistung ist im Rathaus falsch angekommen. Denn wie soll man es verstehen, dass man auf Ergebnisse keinen Wert legt? Nur einfach was machen entspricht nicht dem Leistungsgedanken.

In diesem Sinne grüße ich heute.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal