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Ziele für Ennepetal

Eine effiziente Verwaltung

Hauptaufgabe des Bürgermeister per Gesetz ist die Leitung der Verwaltung zum Wohle der Stadt und der Bürger. Ich werde in den kommenden Jahren die Verwaltung zu einem modernen Dienstleister für die Bürger weiter entwickeln. Eine Verwaltung mit schlanken, effizienten Prozessen und so wenig Bürokratie wie rechtlich möglich ist mein Ziel. Die Verwaltung muss dabei auf vielfältige Art und Weise erreichbar sein – persönlich, aber auch über das Internet und in den sozialen Medien. Die Mitarbeiter der Verwaltung werde ich auf diesem Weg mitnehmen, denn sie wissen am Besten, wie man Prozesse beschleunigen und effektiver gestalten kann. Der Überalterung der Verwaltung werde ich durch gezielte Personalentwicklung, verstärkte Ausbildung und der Einführung effektiver Methoden des Wissenstransfers begegnen. Eine funktionierende und schnelle Verwaltung ist die Grundlage für alle anderen Ziele. Für den Bürger zum Wohle der Stadt!

Transparenz

Die Stadt gehört dem Bürger und die Stadtverwaltung arbeitet in seinem Auftrag. Die Bürger haben verdient zu wissen, wie es um ihre Stadt steht und was die Basis für Entscheidungen ist. Ich werde für Transparenz sorgen und stehe für verlässliche Zahlen, Daten und Fakten. Sachentscheidungen müssen auf der Basis von belastbaren Zahlen getroffen werden. Politik wird im Rat gemacht und nicht im Rathaus. Nur wenn wir die Bürger mitnehmen, können Sie die getroffenen Entscheidungen verstehen und mittragen. Ohne den Rückhalt der Ennepetaler werden wir die Stadt nicht nach vorne bringen.

Kultur der Zusammenarbeit

Ich werde die Kultur der Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Rat und Verwaltung weiter entwickeln. Der Bürger muss  im Fokus stehen, der Rat muss entscheiden und die Verwaltung muss konsequent umsetzen. Wir müssen offen und ehrlich kommunizieren – auch unschöne Entscheidungen oder Fakten. Die Basisdaten für unsere Entscheidungen müssen verfügbar, belastbar und ohne politische Gewichtung sein. Auch innerhalb des Rathauses stehe ich für diese offene und ergebnisorientierte Kultur, mit dem Ziel eigenverantwortliches Handeln zu fördern und die Mitarbeiter für ihre Aufgabe zu begeistern.

Ennepetal 2030

Wir haben kein Konzept und keine Agenda mehr für unsere Stadtentwicklung. Das Vorgehen der letzten Jahre ist geprägt durch Einzelmaßnahmen ohne klare Zielrichtung. Mit dem integrierten Handlungskonzept haben wir uns daran gemacht wieder Zielideen zu generieren. Diese müssen in einem konkretes Handlungskonzept weiterentwickelt werden, was dann durch den Rat beschlossen und anschließend umgesetzt werden muss. Wir müssen Stadtentwicklung langfristig denken und nicht nur auf die Innenstadt beziehen. Ich werde mit allen Ortsteilen eine klare Perspektive für die Zukunft entwickeln, denn nur wenn alle Ortsteile an einem Strang ziehen, bringen wir unsere Stadt als Ganzes nach vorn. Wir müssen auch bereit sein, mutige Entscheidungen zu treffen und die großen Räder zu drehen. Mit kleinen Einzelmaßnahmen werden wir nichts verändern.

Demographiekonzept

Ich werde mit der Verwaltung ein Demographiekonzept für unsere Stadt entwickeln und klare Verantwortlichkeiten und Ansprechpartner schaffen. Wir machen viel, aber ohne Agenda und definiertes Ziel. Dann muss der Rat entscheiden, wie Ennepetal dem demographischem Wandel begegnen soll. Wir brauchen eine Strategie, eine klare Entscheidung über das Ziel und dann müssen wir konsequent handeln.

Neuausrichtung des Tourismus

Auch hier fehlt ein von den Bürgern und dem Rat gemeinsam getragenes Konzept, wie der Tourismus / Naherholung in Ennepetal aussehen soll. Vernetzung von Informationen und handelnden Personen ist hier die große Herausforderung. Wir müssen uns realistische Ziele stecken und einen Weg vereinbaren, wie wir diese Ziele erreichen wollen. Wir müssen gemeinsam Schwerpunkte bilden und nicht versuchen alles zu machen, dafür aber nichts richtig.

Finanzen

Die städtischen Finanzen sind angespannt und werden es absehbar bleiben, da die Kommunen strukturell unterfinanziert sind. Das können wir beklagen, aber wir können es nicht aus eigener Kraft ändern. Wir müssen unter den vorhandenen Rahmenbedingungen jede Ausgabe prüfen, ob sie uns langfristig auch wirtschaftlich nach vorne bringt. Ich lehne es ab, die soziale und physikalische Infrastruktur unserer Stadt herunterzuwirtschaften – wir müssen langfristig und nachhaltig denken und jede Ausgabe auf den Prüfstand stellen. Ich kann nicht versprechen, dass Gebühren nicht erhöht werden – die Entscheidung hierfür liegt beim Rat. Ich werde mich als Bürgermeisterin aber dafür einsetzen, dass wir ein verlässlicher Partner für unsere Bürger und unsere Wirtschaft sind und ihnen einen Planungshorizont liefern, auf den sie sich verlassen können.

Kindergärten und Schulen

Die Ausstattung und Qualität unserer Schulen und Kindergärten war immer etwas, worauf wir stolz waren. Im Bereich der Schulen ist Unruhe hereingekommen. Schließung und Zusammenlegung von Grundschulen, zum Teil ausgetragen auf dem Rücken der Betroffenen, unser Gymnasium mit deutlich rückläufigen Anmeldezahlen und eine Sekundarschule, die nun das zweite Jahr in Folge voll ist und Schüler abweisen muss. Kinder, die nach Ennepetal ziehen, finden zur Zeit keine weiterführende Schule mehr, wenn sie nicht auf das Gymnasium gehen können oder wollen. Ich werde gemeinsam mit den Bürgern und dem Rat die Schulentwicklung wieder zur Chefsache machen – Ennepetal braucht wieder die gewohnt verlässliche, zukunftsfähige und leistungsstarke Schullandschaft.

Integration und Flüchtlingspolitik

Wir brauchen ein Konzept, wie wir als Stadt Flüchtlingen begegenen, die nach Ennepetal kommen. Willkommenskultur darf nicht nur eine Worthülse sein, sondern muss aktiv gelebt werden. Einen ersten Schritt auf dem Weg bin ich mit Petra Backhoff mit unserem gemeinsamen Antrag zum „Leitbild Integration“ gegangen. Hier müssen Standards definiert werden auf Basis unserer Wertegesellschaft, wie wir mit Menschen umgehen, die zu uns aus Krisengebieten kommen und Hilfe suchen. Mit den steigenden Flüchtlingszahlen wird auch Ennepetal vor erhebliche Herausforderungen gestellt werden, denen wir nicht alleine als Stadtverwaltung begegenen können, sondern nur mit der Hilfe unserer Vereine, Verbände und Unternehmen.

Ennnepetal – der wirtschaftliche Motor der Region

Ennepetal ist der wirtschaftliche Motor des Ennepe-Ruhr-Kreises. Viele unserer mittelständischen Unternehmen sind führend in ihren Branchen. Unsere Unternehmen sorgen nicht nur mit der Gewerbesteuer für Einnahmen auf Seite des städtischen Haushaltes, sondern vor allem auch für Arbeitsplätze und damit für Kaufkraft der hier lebenden Menschen. Viele Unternehmen engagieren sich darüber hinaus im sozialen und kulturellen Bereich. Ohne dieses Engagement wären viele Angebote heute nicht mehr denkbar. Ich werde den Unternehmen ein zuverlässiger Ansprechpartner sein, mit dem Ziel durch die Verwaltung Innovation, Ansiedlung und Standortsicherung aktiv zu unterstützen.

Ennepetal, eine liebenswerte und lebenswerte Stadt

Ich werde mich dafür einsetzen, dass Ennepetal als liebenswerte und lebenswerte Stadt wahrgenommen wird. Wir müssen unsere Stärken besser vermarkten, um den Blick der Menschen auf Ennepetal zu richten, wenn sie überlegen, wo sie ihr Unternehmen gründen, wo sie leben möchten, wo ihre Kinder in den Kindergarten oder zur Schule gehen sollen oder wo sie einfach einen schönen Tag verbringen möchten. Ennepetal hat die Kluterthöhle, eine tolle Landschaft mit hervorragenden Wandermöglichkeiten, wir sind der wirtschaftliche Motor des ganzen Kreises und haben die niedrigsten Kindergartenbeiträge in der gesamten Region, wir haben ein vielfältiges und für eine Stadt unserer Größe herausragendes Kulturangebot und unsere Sportstätten, Schulen und Kindergärten sind hervorragend ausgestattet, um nur einige unserer Stärken zu nennen – diese Stärken müssen wir über die Grenzen unserer Stadt bekannt machen. Wir haben auch Felder, an denen wir arbeiten müssen. Die Innenstadt braucht dringend unsere Aufmerksamkeit, wir haben uns um Teile unserer Infrastruktur nicht so gekümmert, wie es notwendig gewesen wäre und wir müssen unser Angebot für Jugendliche verbessern.

Imke Heymann trifft den Wuppertaler OB Peter Jung zum Gedankenaustausch

 

Die gemeinsame Bürgermeisterkandidatin von CDU, FDP, FWE und Bündnis 90 / Die Grünen Imke Heymann war für einen Gedankenaustausch zu Gast bei Peter Jung, dem Vorsitzenden des Städtetages Nordrhein-Westfalen und Oberbürgermeister von Wuppertal.

Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jund [CDU] und Imke Heymann  Foto: © D. Heymann

Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jund [CDU] und Imke Heymann Foto: © D. Heymann

So wurden die Probleme des stationären Einzelhandels in beiden Städten thematisiert. Hier stellte Peter Jung das OCW Projekt (Online City Wuppertal) vor – ein Marktplatz im Internet, wo der stationäre Handel in Wuppertal sich gebündelt präsentiert. Lieferung am gleichen Tag und problemlose Abwicklung von Retouren direkt in den Läden seien hier wichtige Erfolgsfaktoren. Die Online City Wuppertal ist ein Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundes und wird durch den Bund gefördert und soll dazu dienen die Gräben zwischen Online- und Offline-Handel zu überwinden.

„Das Projekt ist sehr erfolgreich angelaufen und zeigt deutlich, dass man auch mal etwas Neues wagen muss, wenn man weiter kommen will. Die OCW zeigt sehr eindrucksvoll, dass Onlinehandel und stationärer Handel sich nicht ausschließen, sondern einander hervorragend ergänzen können. Der stationäre Handel ist unter Druck und muss seine Stärken bewusst ausspielen, um bestehen zu können. Gerade für Ennepetal kann das ein guter Weg sein, um Geschäfte zu stärken, die auf Grund der aktuell zu geringen Kundenfrequenz in eine Schieflage geraten. Ob Ennepetal allein in der Lage ist, ein ausreichend großes, regionales Angebot aufzustellen muss geprüft werden – aber auch hier lohnt es sich über die Stadtgrenzen zu schauen und mit den Nachbarstädten zusammen zu arbeiten. Wenn das Angebot und der Service stimmen, bin ich davon überzeugt, dass es uns gelingen wird, die Ennepetaler zu überzeugen, diese Angebote auch zu nutzen!“, so Imke Heymann.

Interessant war der Austausch zwischen Imke Heymann und Peter Jung auch vor dem Hintergrund, dass Peter Jung auch aus der Wirtschaft und nicht aus der Verwaltung heraus kandidiert hat. Gerade das Wissen, die Denkweise und die Erfahrungen aus der Wirtschaft seien für die Amtsführung ein echter Vorteil gewesen.

Verwaltungswissen ist in einer Verwaltung vorhanden – frische Impulse und Sichtweisen, die Fähigkeit zu begeistern, die Menschen auf dem Weg mitzunehmen und die Befähigung und Bereitschaft voran zu gehen sind hier gefragt.

„Frühjahrsgespräche“ mit der CDA

„…..Auf den  „Frühjahrsgesprächen“ der CDA (Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft) im Ennepetaler Restaurant Lenjas, machte Imke Heymann, Bürgermeisterkandidatin für Ennepetal, deutlich, dass man zuerst einmal die Bedürfnisse der Menschen im Blick haben muss. Wer noch um Mitternacht einkaufen möchte, könne dies heute schon online tun. „Ich will aber die Händler in unserer Innenstadt dafür begeistern, sich diesem veränderten Kaufverhalten nicht zu verschließen, sondern sich ein zweites Standbein im Online-Handel zu schaffen. Wenn wir nicht mehr vor Ort einkaufen, wird es für unsere Städte schwer.“ Hier sehe die Bürgermeisterkandidatin die große Herausforderung für die Zukunft. „Mit einem stimmigen Gesamtkonzept werden wir unsere Innenstadt langfristig attraktiv halten,“ war sich Imke Heymann sicher.

„Auch im Verhältnis von Bürgerinnen und Bürgern zur Verwaltung müssen wir uns primär nach den Bedürfnissen der Menschen richten.“ Man werde durch digitalisierte Amtsstuben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltungen entlasten. Sie hätten dann Zeit für persönliche Hilfestellungen für Bürgerinnen und Bürger. „Wir wollen keine anonymen Verwaltungen,“ so Dr. Babett Bolle und Imke Heymann übereinstimmend…..“

Wahlprogramm Anita Schöneberg

Anita Schöneberg SPD

Anita Schöneberg SPD

Kommunalpolitisches Programm

>>Sozial gerecht und wirtschaftlich vernünftig<<

Das Wahlprogramm befasst sich u. a. mit folgenden Herausforderungen für unsere Stadt Ennepetal.

Informations- und Wissensgesellschaft / Bildung, Kultur

Wirtschaftsförderung und Ökologie

Demografische Entwicklung

Vielfalt und Soziales in der Gesellschaft

Bürgernähe durch Transparenz

Stärkung des Ehrenamtes

Die Umsetzung dieses Wahlprogrammes ist ein Prozess. Dieser verlangt nach einem ständigen Dialog mit unseren Bürgerinnen und Bürgern.

Dabei erfordert eine nachhaltige Wirksamkeit allerdings mehr als eine Legislaturperiode.

Kindergärten

Unsere Zukunft geht jeden Tag durch die Türen unserer Kindergärten.

Betreuung für Kinder unter 3 Jahren

Trägervielfalt und Wertevermittlung

Integrationslotsen

Schulen Bildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft – auch vor Ort.

Schulen im Ganztagsbetrieb

Moderate Veränderung der Grundschullandschaft

Entwicklung des Reichenbach-Gymnasiums und der Sekundarschule

Sozialpädagogen an Schulen

Jugendarbeit

Kinder und Jugendliche brauchen für eine echte Teilhabe auch in ihrer Freizeit die Möglichkeit zum Dialog.

Einrichtung eines Kinder- und Jugendparlaments

Streetworker

Förderung der Jugendarbeit in Verbänden und Kirchen

Stadtentwicklung Ennepetal – Entfaltung auf allen Ebenen.

Identität unserer „Stadt der Kluterthöhle“ und der Stadtteile

Schaffung von „Heimat“ in der unmittelbaren Umgebung der Menschen

Standortsicherung und Wirtschaftsförderung für heimische Unternehmen

Integriertes Handlungskonzept

Tourismus, Freizeit, Natur und Gesundheit

Akquisition von Fördermitteln

Ehrenamt und Bürgernähe

Vielfalt als Chance für ein l(i)ebenswertes Ennepetal.

Heimatvereine, Sport- und Kulturvereine

Verbände und kirchliche Einrichtungen

Seniorenbeirat; Behindertenbeirat

Integrationsrat

Förderung der Eigeninitiative von Nachbarschaften

Kooperation von Stadt, Ehrenamt und Sponsoren

Stärkung Bürgerbüro und Freiwilligenagentur

•„Rollende“ Bürgersprechstunde mit der Bürgermeisterin

weitere Ergänzungen

Querschnittsaufgabe Inklusion

Fazit

Umsetzungswillen, Energie und Leidenschaft für Ennepetal sind Wegbereiter für den Erfolg. Dabei steht Nachhaltigkeit im Vordergrund.

Im kommunalpolitischen Dialog mit Land und Bund sind Netzwerke unerlässlich. In diesen wird auch die Finanzsouveränität der Stadt Ennepetal immer wieder ein Thema sein. Für die zukünftigen Aufgaben sind solide Finanzen unabdingbar.

Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, braucht Ennepetal Offenheit, Mut und einen direkten Weg.

Reden wir doch mal Tacheles

[la] Es gab einmal einen Unternehmer, der ließ in einer kritischen Situation, als es seinem Unternehmen nicht gerade gut ging, mit letzten Mitteln sein marodes Gebäude streichen und die Fensterläden mit frischen Farben aufpeppen. Kurz drauf redete keiner mehr in der Stadt davon, dass die Firma wohl bald pleite gehen würde. Es gab wieder Aufträge, denn es musste ja wohl alles bestens sein. Aber intern veränderte sich leider nichts.

Der Schein trügt, denn nur nach außen so zu tun, als wenn alles bestens wäre, dass fällt einem irgend wann einmal auf die Füße. So war es in obiger Geschichte auch – auch wenn es eine geraume Zeit noch weiter ging – bis zum bitteren Ende.

Es gibt Menschen in dieser Stadt, die gehen davon aus, wenn man alles „schön“ redet, dann würde alles von selbst gut. Und da ja dann alles gut ist – was müsste man noch ändern? Ja, es gibt eine ganze Reihe schönes in Ennepetal – aber noch viel, viel mehr, was geändert oder besser gemacht werden müsste, um Ennepetal lebenswert und liebenswert zu machen.

Ich weiß eigentlich nicht, warum gerade immer in Zeiten einer Bürgermeisterwahl ich den Bezug zu Märchen bekomme. 2009 – es war eine andere Zeit als jetzt – habe ich noch mit meinen Collagen als Neues von der Pixelhexe den Wahlkampf aufgemischt. Heute sehe ich das ganze etwas ernster. Denn immerhin haben die fünf Jahre keinen wirklichen Fortschritt für Ennepetal gebracht (im Gegenteil) und vieles, was in der Wahl versprochen oder angekündigt wurde, ist im Sande verlaufen, bzw. wurde erst gar nicht in Angriff genommen.

 

Die Zeit ist schwerer und ernster geworden. Die Anforderungen (immer mit Blick auf ein drohendes Haushaltssicherungskonzept) sind komplexer. Das Flüchtlingsproblem und viele andere neu hinzugekommenen Aufgaben erschweren die Angelegenheit noch. Es kommt auf Mut, Durchsetzungskraft, Verantwortungsbewusstsein aber auch Ideen an, das bestmögliche aus dieser verfahrenen Situation zu machen.

Bürgermeister oder Bürgermeisterin in dieser Stadt zu werden ist nicht mit einem strahlenden Lächeln und aufgehübschten Fotos erreichbar. Denn das Lächeln könnte schon bald im Alltagsgeschäft verfliegen. Posen mit prominenten Persönlichkeiten putscht zwar das Ego auf – ist aber kaum von Wichtigkeit, wenn man ernsthaft für Ennepetal was bewirken will. Auf jeder Veranstaltung präsent zu sein (und das im Doppelpack) und anschließend darüber zu berichten um dadurch Wählerstimmen zu sichern, ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.

Es kommt auf die Ernsthaftigkeit an neue Wege zu gehen um Ennepetal neu zu justieren.

Dabei ist es völlig unwichtig ob man ewige Zeiten verwurzelt, dutzende von Leuten kennt und duzt – oder neu in der Stadt ist und frischen Wind verspricht. Beides hat seine Vorteile (und Nachteile). Aber denken wir doch einmal an den Bürger! Der hat sich doch in den letzten Jahren schon eine Blase gelaufen und hat besseres verdient.

 

Also wäre es schon wichtig von den Kandidatinnen zu erfahren, [wer weiß ob Mitte Juli nicht noch ein männlicher Bewerber die Reihe aufstockt] welche konkreten Vorstellungen sie für Ennepetal – im Falle ihrer Wahl – haben. Bisher gibt es nur überwiegend Schlagwörter und Ankündigungen, die nicht real genug sind.( So war das in 2009 auch und was ist daraus geworden?) Man kann für die Jugend oder die Alten sein – aber bitte was hat man konkret vor. Was soll passieren, was will man tun oder ändern? Die Bürger haben „vor der Wahl“ eine klare Definition verdient. Damit es nicht wieder so wird wie beim letzen Wahlkampf, bzw. danach.

Das Argument „Die Innenstadt muss gestärkt werden“ grenzt schon fast an Realitätsverlust.

Was nützt dieser Spruch bei immer mehr abwandernden Einzelhändlern und einem kaum vorhandenen Branchen-Mix?

 

Während viele andere Redaktionen die Kandidatinnen mit bezahlten Annoncen puschen, haben wir uns entschlossen einen anderen Weg zu gehen. Wir stellen auf unserem Journal für beide kostenlos (also als Non Profit Aktion) jede Menge Platz zur Verfügung, um unseren Lesern die Möglichkeit zu bieten, nicht nur „schöngefärbte“ Berichte und Themen zu erhalten, sondern zu versuchen, die Essenz aus beiden Personen heraus zu kristallieren. Zwar haben beide Ihre Teilnahme bestätigt – ob, oder wie es aber dazu kommt, werden wir sehen.

 

Ebenso werden wir die Schwelmer Kandidaten ansprechen und Ihnen die gleiche Gelegenheit bieten.

 

Es ist Wahlkampf und kein Kuschelkurs angesagt! Lassen wir uns überraschen.

 

 

Linde Arndt

 

 

 

 

 

 

Bürgermeisterkandidatin Anita Schöneberg

Banner-neu-Anita

An dieser Stelle möchten wir den beiden Bürgermeisterkandidatinnen Platz und Gelegenheit geben, sich gegenüberstellend zu äußern und ihre Botschaften zur Bürgermeisterwahl zu überbringen.

Die an dieser Stelle  getätigten Veröffentlichungen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

Auch liegt die Verantwortung für die übersandten Beiträge und Fotos, sowie die Beachtung evtl. Persönlichkeits- und Bildrechte in vollem Umfang bei der jeweiligen Kandidatin.

Sollten Sie in unserem Journal Kommentare unter einzelne Veröffentlichungen der Kandidatinen schreiben wollen, beachten Sie bitte die NETIQUETTE.

Wir hatten für Sie liebe Leser vom 20.6.2015 bis heute, 10.7.2015  die  Möglichkeit eingerichtet, sich über einen Klick auf obiges Bild mit der Internetpräsenz der Kandidatin zu verbinden und über bisher erschienene Beiträge zu informieren.
Diese Funktion wird nun eingestellt und lediglich uns zur Verfügung gestellte Informationen veröffentlicht.

 

Bürgermeisterkandidatin Imke Heymann

 

Genehmigter Screenshot der Internetpräsenz Imke Heymann

Screenshot der Internetpräsenz Imke Heymann

 

 

An dieser Stelle möchten wir den beiden Bürgermeisterkandidatinnen Platz und Gelegenheit geben, sich gegenüberstellend zu äußern und ihre Botschaften zur Bürgermeisterwahl zu überbringen.

Die an dieser Stelle  getätigten Veröffentlichungen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

Auch liegt die Verantwortung für die übersandten Beiträge und Fotos, sowie die Beachtung evtl. Persönlichkeits- und Bildrechte in vollem Umfang bei der jeweiligen Kandidatin.

Sollten Sie in unserem Journal Kommentare unter einzelne Veröffentlichungen der Kandidatinen schreiben wollen, beachten Sie bitte die NETIQUETTE.

Wir hatten für Sie liebe Leser vom 20.6.2015 bis heute, 10.7.2015  die  Möglichkeit eingerichtet, sich über einen Klick auf obiges Bild mit der Internetpräsenz der Kandidatin zu verbinden und über bisher erschienene Beiträge zu informieren.
Diese Funktion wird nun eingestellt und lediglich uns zur Verfügung gestellte Informationen veröffentlicht.

 

 





Ärger im Ennepetaler Paradies

Viele Bewohner Oberbauers waren zur Informationsveranstaltung  "Albert-Schweitzer-Schule wird Flüchtlingsheim" gekommen  Foto: (c) Linde Arndt

Viele Bewohner Oberbauers waren zur Informationsveranstaltung „Albert-Schweitzer-Schule wird Flüchtlingsheim“ gekommen Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Ennepetal bekommt ein neues Übergangswohnheim für Flüchtlinge in Oberbauer.

 

Es ist eine Schande wie die Stadtverwaltung unter Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen die Ennepetaler behandelt. Da werden die Ennepetaler Stadträte im nichtöffentlichen Teil über das Vorhaben in Oberbauer informiert, was dazu führt, dass diese Stadträte in ihren Wahlbezirken nicht tätig werden dürfen. Am nächsten Tag wird das Vorhaben auf der Ennepetaler Stadtseite im Internet veröffentlicht, wobei die Stadträte mit ihrem Nichtwissen durch die Bezirke gingen. Die Wähler klären ihre politischen Vertreter über die Internetseite der Stadtverwaltung auf. Peinlich.

Es folgt eine Einladung zu einem Bürgertreff in die Albert-Schweitzer-Förderschule in Oberbauer die, schon beschlossen, zu einem Übergangswohnheim oder Auffanglager umgebaut werden soll. Nach dem Prinzip, „Friss oder stirb“ wurde den rund 150 Besuchern, überwiegend aus Oberbauer, dies von ihrer Stadtverwaltung mitgeteilt.

Christiane Rüsing-Werth von den Stadtbetrieben (SBE) erklärt die Pläne  Foto: (c)

Christiane Rüsing-Werth von den Stadtbetrieben (SBE) erklärt die Pläne Foto: (c)

Wiggenhagen sprach von einer demnächst leeren Schule, die mit wenig Geld als Übergangswohnheim hergerichtet werden soll. Die Pläne für den Umbau hingen auch schon an der Wand. Michael Schmidt vom Fachbereich 3 der Stadt berichtete, dass man diese Entwicklung im Hinblick der Flüchtlinge nicht vorher sehen konnte. Schmidt hatte mit dem Rat und der Stadtverwaltung gedacht, dass der Zustrom von Flüchtlingen abebben würde, jedoch wurden und werden es immer mehr. Oha. Damit sind die beiden Häuser in der Hagenerstraße und die Häuser in der Heimstraße absehbar voll belegt. Neuer Wohnraum musste her, den die Stadt jetzt in der demnächst leerstehenden Förderschule sieht. Somit hätte Ennepetal jetzt vier Standorte für Flüchtlinge in der Stadt.

Ca. 15 m² Wohnraum für eine Unterbringung mit Bett und Schrank wird es für die Flüchtlinge nach dem Umbau in Oberbauer geben und 5 Duschen werden sich die angedachten 57 Flüchtlinge teilen müssen. Und wie lange die Flüchtlinge bleiben werden, so eine Frage. Maximal 15 Monate strebt die Stadt Ennepetal an, danach werden die Flüchtlinge entweder eine eigene Wohnung bekommen oder abgeschoben. Wunschdenken? 205 Flüchtlinge befinden sich jetzt, Stand: 16.6.2015, in den Stadtgrenzen von Ennepetal. Keine Zuschüsse für die Flüchtlinge bekommt Ennepetal vom Land NRW, gem. der Aussage von Michael Schmidt und Wilhelm Wiggenhagen, so dass die Stadt Ennepetal die Last der Flüchtlingszuweisung alleine stemmen muss. 4 MitarbeiterInnen sind mit der Betreuung der Flüchtlinge befasst. Ärger im Paradies.

Ungehalten ist der richtige Begriff der sich durch die Aussage eines Ennepetalers manifestierte: Wir sind nicht nach Oberbauer gezogen um jetzt mit Flüchtlingen zusammen zu leben. Uns werden die Flüchtlinge einfach vor die Nase gesetzt, wir haben keine Chance gestaltend einzugreifen. Wenn wir vorher informiert worden wären, hätten wir anders gehandelt.

Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen und  Michael  Schmidt  Foto: (c) Linde Arndt

Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen und Michael Schmidt Foto: (c) Linde Arndt

Damit wurde die Stimmung der Anwesenden auf den Punkt gebracht. Wiggenhagen wich diesem Angriff recht ungeschickt aus.Was sollte er noch dazu sagen?

Überhaupt konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Veranstaltung nach einer bestimmten Dramaturgie inszeniert wurde.

Informationen wurden unterschlagen oder verbogen. So ist seit der Katastrophe vor Lampedusa im Jahre 2013, wonach 390 Menschen ertranken, allen Beteiligten klar, es werden weitere Flüchtlingen in Europa auftauchen.

Danach gingen die Bilder von Melilla und Ceuta, den spanischen Exklaven um die ganze Welt. Hunderte kletterten über die meterhohen Stacheldrahtzäune um in den Schengenraum zu kommen.

Trotz oder gerade wegen der im Oktober 2013 beginnenden italienischen Rettungsoperation „Mare Nostrum“ wurden es immer mehr Flüchtlinge. Da will Stadt und Politik nicht von einem Anschwellen der Flüchtlingsströme gewusst haben? Was wird eigentlich von Stadtverwaltung und Politik gelesen, gesehen oder gehört? Soviel Uninformiertheit kann wohl nicht sein!

Auch die Aussage, Ennepetal bekäme kein Geld für die Flüchtlinge, entspricht nicht den Tatsachen. Denn auf dem Flüchtlingsgipfel mit den Ministerpräsidenten sagte die Bundesregierung eine Verdoppelung der Länderzuwendung von 500 Millionen Euro auf 1 Milliarde zu. Ministerpräsidentin Kraft reagierte schnell, so dass Ennepetal eine weitere Zuweisung von 184.000,– Euro bekommt. Damit erhöht sich der Zuschuss von Bund/Land für Ennepetal auf 645.000,– Euro. Auch hier wäre es nett, wenn Stadt und Stadtrat nicht nur die Heimatzeitung lesen würden.

Überhaupt, es wurde eine nicht übereinstimmende Kommunikationslinie sichtbar, Michael Schmidt, Wilhelm Wiggenhagen von der Stadtverwaltung, Bernd Tigges, Angelika Bremicker vom Stadtrat sowie Waldemar Guderian, Anja Martin aus Oberbauer, versuchten die Anwesenden in eine positive Richtung zu bringen. Einige verließen die Veranstaltung vor dem Ende und andere merkten, es machte keinen Sinn in dieser Veranstaltung etwas zu sagen. Das Paradies sollte wieder eröffnet werden. Na ja, Kommunikation war noch nie eine Stärke von Stadt und Politik.

Damit haben die Verantwortlichen einmal mehr ihre mangelnde Kritikfähigkeit bewiesen.

Was aber hat Ennepetal jetzt erreicht? Nun, es wurden bis jetzt die gesetzlichen vorgegebenen Anforderungen des SGB XII umgesetzt. Kurz, Ennepetal hat seine gesetzliche Pflicht getan, mehr nicht. Traumatisierte Flüchtlinge, meinetwegen aus den syrischen Kriegsgebieten, werden danach nicht versorgt. Hier wäre der Kreis zuständig, so Wilhelm Wiggenhagen.

Es wurde mit dieser Veranstaltung jedoch eine große Chance vertan. Die Flüchtlinge werden kommen und sie werden letztendlich die gesamte Schule belegen. Denn im Moment hat Brüssel noch kein Konzept um dem Flüchtlingsproblem Herr zu werden. Die Fischerboote zu beschießen scheint nun vom Tisch, denn es wäre nicht sicher ob sich nicht doch Menschen in den Booten befinden. Dimitris Avramopoulos, der EU-Flüchtlingskommissar, befasst sich zur Zeit mit der Verteilung von Flüchtlingen auf die gesamte EU, wie er auf einer Anfang des Monats abgehaltenen Pressekonferenz mitteilte. Während sich die Flüchtlinge aus den diversen Flüchtlingsauffanglagern in Südeuropa auf den Weg in den Norden machen, auf der Straße können sie wohl überall kampieren. Wenn Brüssel die Südeuropäer mit dem Flüchtlingsproblem alleine lässt, sehen diese sich auch nicht mehr nach Dublin III Vertrag in der Pflicht.

Was Ennepetal nicht gemacht hat, ein Umfeld zu schaffen, wonach eine positive Grundstimmung vorherrscht um den Flüchtlingen demnächst adäquat entgegenzutreten. Was bleibt ist ein bitterer Geschmack und viele Schatten im Paradies Ennepetals.



Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

 

 

 

Bei Anruf Bus: Die VER macht’s möglich.

Bildzeile: Hallo TaxiBus! Von links: Alexandra Gerke (VER), Fatih Ergin (Taxi und Mietwagen Sahin), Petra Steffen-Mester (Campingplatz Rüggeberg) und Hund Shorty. Foto: Sabine Nölke/VER

Bildzeile: Hallo TaxiBus! Von links: Alexandra Gerke (VER), Fatih Ergin (Taxi und Mietwagen Sahin), Petra Steffen-Mester (Campingplatz Rüggeberg) und Hund Shorty. Foto: Sabine Nölke/VER

[Ennepetal]  Mit dem Fahrplanwechsel am 14. Juni nahm auch ein neues Angebot der VER Fahrt auf: Die TaxiBusLinie 560.

Dieses wurde am Mittwoch, 17. Juni, der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei herrlichstem Sonnenschein traf man sich auf dem Campingplatz der Familie Steffen-Mester in Rüggeberg. Nicht ohne Grund: Mit der Einrichtung der neuen TaxiBusLinie wurde nicht nur eine Angebotslücke auf der Linie 560 am Vormittag geschlossen, sondern gleichzeitig auch zwei attraktive Freizeitbereiche in Ennepetal mit angebunden – zum einen der Campingplatz in Rüggeberg, zum anderen die Heilenbecker Talsperre.

Aufgrund der dünnen Bevölkerungsdichte haben wir uns für eine alternative Bedienungsform im ÖPNV entschieden. Der TaxiBus verkehrt bedarfsorientiert“, erklärte Alexandra Gerke. Die Verkehrsplanerin von der VER war genau die richtige Ansprechpartnerin. Sie hatte zusammen mit ihrem Kollegen Dirk Jellinghaus das für unsere Region völlig neue Konzept ausgetüftelt.

Die Linie 560 übernimmt Funktionen auf zwei unterschiedlichen Verkehrsachsen, den Schülerverkehr (Milspe – Heilenbecker Tal – Rüggeberg) und das Industriegebiet Oelkinghausen (Milspe – Oelkinghausen-Helios). Hinzu kommt jetzt noch die TaxiBusLinie 560, die den Freizeitbereich zwischen Milspe – Heilenbecker Tal und Schlagbaum abdeckt.

Doch was ist überhaupt ein TaxiBus? „Der TaxiBus ist ein Taxi, das wie ein Linienbus verkehrt. Er fährt nach einem Fahrplan und auf einem festen Linienweg, und das zum aktuellen VRR-Tarif (ohne Aufpreis). Jedoch nur nach telefonischer Voranmeldung“, erläuterte Alexandra Gerke.

Im TaxiBus werden alle gültigen Fahrkarten anerkannt. Es gilt der VRR-Tarif wie im Linienbus. Alle TaxiBus-Fahrgäste müssen vor Antritt der Fahrt bereits im Besitz eines VRR-Tickets sein.

Leider ist es aus organisatorischen Gründen nicht möglich, die Tickets direkt im TaxiBus zu lösen“, meint die Leistungsplanerin der VER. Ein TaxiBus lasse sich nicht mit dem dazu notwendigen Equipment wie im Linienbus ausrüsten.

Wie so ein TaxiBus aussieht, davon konnten sich auch die Betreiberin des Campingplatzes, Petra Steffen-Mester und einige ihrer Gäste dank Fatih Ergin selbst überzeugen. Ergin ist Geschäftsführer des Gevelsberger Taxiunternehmens „Taxi und Mietwagen Sahin“, mit dem die VER kooperiert.

Wir sind froh, mit dem Unternehmen Sahin einen zuverlässigen Partner an unserer Seite zu haben“, betonte Alexandra Gerke.

Die Fahrgäste können ihren Fahrtwunsch jederzeit bis spätestens 30 Minuten vor ihrer Abfahrt unter der Telefon-Nr.: 02333/3388, bei Nennung ihres Namens und der Ein- und Ausstiegshaltestelle, der Anzahl der Fahrgäste [Bis zu 6 Fahrgästen können befördert werden] sowie der Bekanntgabe von großen Gepäckstücken (z.B. Rollator), anmelden.

Das neue Angebot der VER sei nicht nur pfiffig, sondern auch durch die Anbindung an den Campingplatz für die Aufwertung des Tourismus in Ennepetal förderlich. Dieser spiele eine immer bedeutendere Rolle in der Region, so Petra Steffen-Mester. Es gelte die reizvolle Freizeitregion Ennepetal nach vorne zu bringen. Petra Steffen-Mester hält für ihre Gäste Infomaterial zum neuen Angebot bereit.

Infos bekommt man natürlich auch bei der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr im KundenCenter, Wuppermannshof 7 in Ennepetal oder über die Homepage der VER unter www.ver-kehr.de

Bildzeile: Hallo TaxiBus! Von links: Alexandra Gerke (VER), Fatih Ergin (Taxi und Mietwagen Sahin), Petra Steffen-Mester (Campingplatz Rüggeberg) und Hund Shorty. Foto: Sabine Nölke/VER

Bei Ernährung sollte man ganz sensibel entscheiden

[jpg] Der Vorgang ist eigentlich ganz einfach zu beschreiben. Ein Wuppertaler Caterer, der auch die Ennepetaler Kitas und Ganztagsschulen beliefert, soll verschimmelte Lebensmittel und Lebensmittel bei denen das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist verarbeitet haben.

 

Über 400 Essen lieferte diese Firma aus Wuppertal Tag für Tag in die Einrichtungen der Stadt Ennepetal. Als dieser Vorgang ruchbar wurde, reagierte die Stadt Ennepetal sofort und sprach dem Caterer eine fristlose Kündigung aus.

Bis zu den Ferien will die Stadt Ennepetal improvisieren und das Essen in den eigenen Küchen ihrer Einrichtungen selber machen. Parallel wird man sich um einen neuen Caterer kümmern wollen, so die Stadt.

ernaehrungJetzt könnte man sich beruhigt zurück lehnen, den Kindern und sich selber ein paar schöne Ferientage wünschen und abwarten welcher Caterer nach den Ferien das Essen für unsere Kinder bringt. Es sind ja nur Kinder, die verdienen ja noch kein Geld, haben also noch keine Rechte, so könnte man meinen.

Falls der Wuppertaler Caterer wirklich verdorbene oder abgelaufene Lebensmittel eingesetzt hat, ergibt sich die Frage, wie konnte es dazu kommen? Nun, in allen diesen Fällen ist es die Kontrollfunktion die in diesem sensiblen Bereich nur unzureichend war genommen wird und wurde. In der Regel war es, wie in allen anderen Lebensmittelskandalen, der Zufall der zu der Entdeckung dieses widerlichen Vorgangs führte. Hier war es die Sendung des investigativen Journalisten Günter Wallfraff, die zu einer dementsprechende Reaktion im Ennepetaler Rathaus führte. Es bleiben jedoch viele Fragen an Stadt, Politik, Personal der Kitas und Eltern, hinsichtlich des Verhaltens in diesem Zusammenhang.

Wir gehen zurück und erinnern uns an unsere Aufzeichnungen, als die Aussprache über die Verpflegung für Kitas und OGGS stattfand. Die Ausschussmitglieder hatten nur ein Kriterium, den Preis. Es waren mehrere Angebote eingeholt worden und der „billigste“ sollte den Zuschlag bekommen. In der Ausschusssitzung konnte man den Eindruck gewinnen, es könnte auch noch „billiger“ sein. Fragen nach einer ausgewogenen, gesunden oder reichhaltigen Ernährung wurden nicht gestellt.

Zum Allgemeinwissen gehört jedoch, dass Gerichte um 2,– bis 3,– Euro meist aus Lebensmitteln bestehen, die einen geringen Nährwert haben. Zumindest ausgewogen kann und sollte man sie nicht nennen. Fatal wird es jedoch wenn diese Gerichte Kindern gereicht werden, die ja noch in der Wachstumsphase sind. Bis zum 18. Lebensjahr gilt ein erhöhter Energiebedarf aber auch an Mikro-Nährstoffen, wie Mineralien, Vitaminen oder sekundären Pflanzenstoffen, wobei abwechslungsreiche und gemischte Kost vorherrschen sollte. Dies alles setzt einen sehr sensiblen Umgang in der Küche voraus. Der Nährwert eines Gerichtes tendiert gegen Null wenn die Zutaten nicht schonend und sachgemäß verarbeitet werden, ein alter Hut.

 

Ein Beispiel: Der Nährwert eines knackigen Salates beträgt bei der Ernte 100% nach einer Woche beträgt der Nährwert nur noch 30%, die Nährstoffe des Salates haben sich schlicht verflüchtigt.

Sorgfalt beim Essen wäre angebracht   </br> Foto: (c) Linde Arndt

Sorgfalt beim Essen wäre angebracht Foto: (c) Linde Arndt

Eine Großküche oder ein Caterer kann hochwertige Speisen nur bedingt zu diesem Preis kochen, und wenn, so zahlt er drauf. Also muss er diesen Preis, in der Sendung wird über 2,10 Euro gesprochen, woanders ausgleichen um Gewinn zu machen. Und das geht nur über die Qualität der Waren und des Personals.

Jetzt wären die Entscheidungen der Stadt Ennepetal nicht so schlimm gewesen wenn man engmaschige Kontrollen eingeführt hätte. Damit hätte man das Risiko zumindest minimiert. Einfach davon auszugehen, die Kinder werden sich schon melden wenn was nicht in Ordnung ist, ist nicht nachvollziehbar. Eltern und Erzieher hätten auch etwas bemerken müssen, denn einige Kinder hatten schon am Essen gemäkelt, so wie es unserer Redaktion mitgeteilt wurde. Dies hätte man sicher ernster nehmen müssen. So wie unsere Recherche ergab, gab es viele Signale von den Kindern, den man aber nicht nachgegangen ist. Ein schmackhaftes Essen kann auch mit Glutamat angereichert worden sein und muss nicht zwangsläufig ein gesundes Essen sein.

Was kann und sollte man machen. Dieser Vorgang stellt eine Zäsur aber auch eine Chance dar und sollte dahin gehend auch wahrgenommen werden, indem nicht nur ein neuer „billiger“ Caterer gesucht wird. Denkbar ist eine Initiative der Stadt Ennepetal eine Gemeinschaftsküche des Südkreises zu initiieren. Portionen würden sicher genug herauskommen um einen Betrieb in Selbstregie zu führen.

Und wenn eine neue Initiative für einen neuen Caterer gestartet wird, so sollten sich unbedingt Kinder/Jugendliche, Eltern, ErzieherInnen, Politik und Verwaltung in einem Entscheiderkreis zusammensetzen – Verantwortung für Kinder sollte gelebt werden können. Denn Verwaltung und Politik waren ja mit dieser Entscheidung offensichtlich überfordert.

Der Fraktionsvorsitzende Güzel Albayrak von der Partei „Die Linke“ war da mit seinem Vorschlag nicht so weit weg von einer optimalen Lösung. Nur der Stadtrat wollte keine weitere Erörterung. Falscher Mann und falsche Partei?

Das Märkische Gymnasium in Schwelm hat es sich bei der Suche nach einem Caterer für seine neue Mensa nicht leicht gemacht. Eltern, Schüler, Stadtverwaltung machten sich auf die Suche um einen Caterer für die Mensa zu finden. Herausgekommen ist ein Caterer der sehr eng mit den Eltern und den Schülern zusammenarbeitet. Kurze Reaktionszeiten bei Problemen mit dem Essen, Eltern haben sich in einen Förderkreis für die Essensausgabe eingesetzt. Es geht also auch anders und besser. Und der Caterer? Er macht mit diesem System Gewinn und hat ein ruhiges Gewissen.

Bleibt zu hoffen, dass Ennepetal daraus gelernt hat und Verwaltung, Politik, ErzieherInnen und Eltern jetzt verantwortungsvoll handeln. Denn es geht, wie übrigens immer, um die schwächsten in unserer Gesellschaft – hier um Kinder.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal