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Der Sinn des Lebens, eine uralte Frage [Mahlers 8. Sinfonie]

[jpg] Es gibt einige Werke die sich ein Liebhaber von klassischer Musik nicht entgehen lässt. Eines dieser Werke ist Mahlers 8. Sinfonie in Es-Dur. Warum? Weil Mahler ein Orchester verlangte, welches in der Größe noch nie da gewesen war. Einen Chor der ebenfalls in seiner Zusammensetzung und Größe noch nie da gewesen war. Letztendlich kam vor genau 100 Jahren ein Klangkörper von 1.000 Mitwirkenden zusammen. Jeder Liebhaber klassischer Musik weiß wie schwierig das Zusammenspiel ist. Allein die Vorbereitungszeit ist ein Mammutprojekt für jeden Dirigenten. Ein einzelnes Operhaus kann solch eine Aufgabe niemals stemmen. Ja die Metropolen Paris und London oder auch New York die schaffen dies noch. So war es auch bei der Uraufführung in München, es wurden sämtliche Häuser kontaktiert um diese Menge an Mitwirkenden zusammen zu bekommen.

          
  Künstlerischer Direktor von RUHR.2010 Steven Sloane, Geschäftsführer von RUHR.2010 Fritz Pleitgen und
Oliver Scheytt, Bundespräsident Christian Wulff, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und der Intendant der
Duisburger Philharmonie Dr. Alfred Wendel / Foto: © RUHR.2010/Manfred Vollmer
 

Und jetzt genau 100 Jahre später in Duisburg in der Kraftzentrale fand das Projekt   !Sing der Ruhr 2010 mit Mahlers 8. seinen absoluten Höhepunkt. Das Konzert war schon seit Monaten ausverkauft. Bundespräsident Wulff und die Ministerpräsidentin des Landes NRW Hannelore Kraft waren anwesend. 1.300 Musiker und Sänger welche die Metropole Ruhr für Mahlers größtes Werk aufbrachte und 2.500 Liebhaber der klassischen Musik kamen. Selbst die Generalprobe am Freitag hatte ein volles Haus.

Hier alle Mitwirkenden:

Mitwirkende:

Solisten der Opernhäuser der Metropole Ruhr:
Manuela Uhl – Magna Peccatrix (Sopran I)
Nancy Gustafson – Una Poenitentium (Sopran II)
Anna Virovlansky – Mater Gloriosa (Sopran III)
Lioba Braun – Mulier Samaritana (Alt I)
Kismara Pessatti – Maria Aegyptiaca (Alt II)
Thomas Studebaker – Doctor Marianus (Tenor)
Dimitri Vargin – Pater Ecstaticus (Bariton)
Jan-Hendrik Rootering – Pater Profundis (Bass)

Opernchor und Extrachor des Aalto-Theaters Essen
Opernchor und Extrachor des Theaters Bielefeld
Opernchor und Extrachor der Oper Dortmund
Opernchor Köln
Extrachor des Musiktheaters im Revier/Gelsenkirchen
Philharmonischer Chor Bochum
Philharmonischer Chor Duisburg
Philharmonischer Chor Essen
Philharmonischer Chor Siegen
Städtischer Musikverein Hamm
Städtischer Musikverein zu Düsseldorf
Musikverein der Stadt Bielefeld
Oratorienchor der Stadt Bielefeld
Universitätschor Bielefeld
Kantorei der Auferstehungskirche Essen
Chor der Universität Witten/Herdecke
Projektchor „!SING Sinfonie der Tausend"
Aalto Kinder- und Jugendchor
Knabenchor der Chorakademie Dortmund
Kinderchor der Deutschen Oper am Rhein
und der Duisburger Philharmoniker
Essen-Steeler Kinderchor und Jugendchor
Kinderchor der Auferstehungskirche Essen
Klosterspatzen Liebfrauen Oberhausen-Sterkrade
Kinderchor der Musikschule Iecava (Riga/Lettland)
Kinderchor der Windrather Talschule Velbert-Langenberg
Choreinstudierung: Alexander Eberle

Bochumer Symphoniker
Dortmunder Philharmoniker
Duisburger Philharmoniker
Essener Philharmoniker
Neue Philharmonie Westfalen
Philharmonisches Orchester Hagen

Musikalische Gesamtleitung: Lorin Maazel

Um 15:30 Uhr begann das kostenlose Vorprogramm in der Gebläsehalle:

      

Diskussion: !SING: Warum singt der Mensch? – Zur Kultur und Kunst des Singens. Mit: Steven Sloane (Künstlerischer Direktor RUHR.2010), Patrick Hahn (Musikkritiker), Norbert Abels (Publizist, Literaturdozent und Dramaturg), Moderation: Dr. Holger Noltze (Musikjournalist).

Singen als ein menschliches Grundbedürfniss und Ausdruckssform der lustbetonten Kommunikation. Jeder kann und will singen, es ist geradezu ein inneres Anliegen sich mit dem Gesang dem anderen mitzuteilen.

Um 17:00 Uhr gab es eine Konzerteinführung zu Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 8 von Prof. Dr. Jens Malte Fischer.

Fischer stellte eindrucksvoll die 8. Sinfonie als Höheponkt im Schaffen von Mahler dar. Wobei in der heutigen Sichtweise andere Werke Mahlers ( Die 2.Sinfonie) einen größeren Stellenwert haben, da sie dem Denken Mahlers viel näher kommen.

Das Interesse an beiden Veranstaltungen war riesengroß und wurde deshalb auf zwei Bildschirmen nach draußen übertragen.

Bei strömendem Regen hat eine Aktionsgruppe große Zettel mit den Namen der Opfer der Loveparade auf den Weg zur Kraftzentrale gelegt und mit Steinen beschwert. Als Erinnerung und Mahnung an die Opfer. Es sollte ein Flashmop (ein im Internet geplanter Menschenauflauf) werden der aber nicht stattfand. Vielleicht war es das schlechte Wetter oder die Erwartungshaltung auf das kommende Ereignis, die viele Menschen hastig und nicht auf diese Aktion aufmerksam werdend zur Veranstaltung eilen ließ.

 

In Gedenken an die 21 Toten der Loveparade wurde innen in der Halle vor Beginn der Veranstaltung eine Schweigeminute eingelegt. 





Zur Sinfonie selber: Man muss die damalige Zeit verstehen um Mahlers Werk zu verstehen. Die 8. von Mahler ist ein Mammutwerk des Komponisten Mahler. Es wurde in einer sehr kurzen Zeit [überliefert sind  3 Wochen] geschaffen, jedoch dauerte es vier Jahre bis das Werk zur Aufführung gelang. Mahler war damals der Komponist der die Tür zur Moderne aufgestoßen hat. Wobei Mahler selbst sah es als sein "Opus Magnum" an und schrieb nach dessen Vollendung an den Dirigenten Willem Mengelberg: "Ich habe eben meine 8. vollendet. – Es ist das Größte, was ich bis jetzt gemacht habe. Und so eigenartig in Inhalt und Form, dass sich darüber gar nicht schreiben lässt. – Denken Sie sich, dass das Universum zu tönen und zu klingen beginnt. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen."  Mahler als Gottsucher? Den Beinamen Sinfonie der 1000 mochte Mahler zeit seines Lebens nicht, es war ein griffiger PR Beiname. Vergleichbar ist Mahlers 8. textlich mit der 9. von Beethoven mit der „Ode an die Freude“. Dort Schiller und hier Goethes Faust, beide huldigen dem Übersinnlichen. Musikalisch ist Mahlers 8. mehr kantatenmäßig aufgebaut, bzw. hat kantatenmäßige Züge, welches sehr viele Seitenthemen hat, Beethovens 9. entspricht da mehr einer Sinfonie. Aber folgen wir Mahler und lassen dieses sehr schöne und ansprechende Werk als Sinfonie stehen.

                  

Eingeleitet wird die Sinfonie mit dem alten Pfingsthymnus "Veni creator spiritus" (übersetzt: "Komm, Schöpfer Geist") für die Schlussszene wählte Mahler aus Goethes Faust, die "Anachoretenszene" (Mit Anachoreten sind fromme Eremiten gemeint, die in Felshöhlen wohnen) aus. Im ersten Teil variiert Mahler das Mysterienthema in einer Andeutung welches er im zweiten Teil konsequent zu Ende bringt; nämlich der Erlösung des Menschen durch die Liebe. Der Tragödie zweiter Teil". Faust, der dem Pakt mit Mephisto zufolge der Hölle anheim fällt, sobald er im fortwährenden Streben nach Höherem einen Punkt erreicht hat, an dem ihn sein Dasein so sehr erfüllt, dass er innehalten möchte ("Verweile doch, o Augenblick, …"), wird von himmlischen Heerscharen durch die Macht der Liebe gerettet. So lässt uns das Ende der 8. Sinfonie (Schlusschoral: Chorus Mysticus)  nicht nur kraft seiner strahlenden Schönheit an den Finalsatz der 2. Sinfonie denken, sondern auch durch seinen Inhalt – der Mensch geht ein in die Liebe des himmlischen Herrschers.

Es ist wie ein Schlag vor die Stirn, so ergibt sich dies aus Mahlers 8. Ja, nur so kann es sein und nicht anders.

Nach einer Sekunde des Luftholens gab es frenetischen Applaus der in einem stehenden Applaus endete.

  
Foto:© JPG
 

Es wird für viele der 2.500 Zuhörer ein unvergessenes Erlebnis bleiben dieses für mich so erhabene Werk in der Form gehört zu haben. Sicherlich mag die eine oder andere Kritik zu dieser Aufführung angemessen sein. Auch kann man das Werk Mahlers inhaltlich und im Aufbau selber kritisch betrachten. Es verbietet sich aber, ob der Leistung die der Komponist als auch der Klangkörper in Duisburg erbracht hatte.

Lorin Maazel hat mit dieser Aufführung mal wieder beeindruckt, musste er doch einen der größten Zusammenschlüsse von unterschiedlichen Chören und Orchestern verschiedenster Häuser zusammenführen.

Als die Idee aufkam die 8. von Mahler zur Aufführung zu bringen, sagten alle Häuser des Ruhrgebietes ohne Wenn und Aber „Ja“.

Eindrucksvoll wurde damit die interkulturelle Leistungsfähigkeit der Metropole Ruhr gezeigt. Während die Politik als ewige Zauderin im Ruhrgebiet ihr (Un-) Wesen treibt, verbünden die Kulturträger sich wie selbstverständlich zu einem großen Ganzen.
Aber nicht um der Selbstaufgabe Willen, vielmehr behielten die einzelnen Häuser ihre Eigenständigkeit.

    


Auf den Parkplätzen konnte man sehen woher die Besucher kamen, ich sah Busse aus Frankfurt, Hamburg, Heilbronn oder auch Hannover. Pkws  aus den unterschiedlichsten Städten des Bundesgebietes. Es war also nicht nur eine regionale Aufführung, vielmehr wurde hier einer Metropole Ruhr in seiner Leistung national die Referenz erbracht.


 

Nebenbei bemerkt:

In Ennepetal gibt es die verschiedensten Chöre, zwei durften wir in die Veltins Arena begleiten, was uns auch eine große Freude bereitete. Beide Chöre klagen aber ständig keinen Nachwuchs mehr zu bekommen. In Gesprächen mit den Ennepetaler Chören wurde uns immer wieder gesagt, die Jugend sitze lieber am Computer oder gehe ins Internet anstatt sich für den Gesang zu interessieren. In der Veltins Arena aber auch jetzt in der Duisburger Kraftzentrale wurde diese Aussage widerlegt. Es waren gerade die Kinder und Heranwachsenden die sowohl in der Veltins Arena als auch bei Mahlers 8. ein wesentlicher Bestandteil der Chöre waren. Kann es sein dass die Ennepetaler Chöre ein Vermittlungsproblem haben? Woran liegt es sonst wohl, dass hier die Jugend nicht begeistert werden kann?


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Ich habe die unterschiedlichsten Chorleiter gesprochen, die mit den Kindern und Jugendlichen arbeiten. Eines war ihnen gemeinsam wichtig, sie behandeln die Kinder und Jugendlichen als gleichberechtigte Chormitglieder. Die Liebe zur Musik und darüber hinaus zum Gesang beseelte alle gleichermaßen.
Wenn dem so ist, dann sollte man in Ennepetal  schleunigst etwas ändern –  denn es lohnt sich.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Duisburg


 

Hier noch einige Impressionen aus von der Sinfonie der 1000 aus Duisburg (Fotos:© JPG):

        
         

  

   
         

   

 

   

   

OB Sauerland (CDU) Duisburg legt sich mit Blogosphäre an

[jpg] Der Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) hat die Gelegenheit verpasst sein Amt in Würde zu verlassen. Würde- und charakterlos steht er nun da. Und weil er auch gerade einer ganzen Stadt, also nicht nur der Stadtverwaltung vorsteht, so ist diese auch damit betroffen.

Die ehemalige evangelische Bischöfin Margot Käßmann hatte seinerzeit unter Alkoholeinfluss ihr Fahrzeug gesteuert und wurde dabei von der Polizei in einer Verkehrskontrolle einvernommen. Unumwunden gab sie ihr Versagen zu und trat, nachdem sie eine Nacht darüber geschlafen hatte, von allen ihren Ämter zurück (Wir schrieben darüber). Das nennt man würde- und verantwortungsbewusstes Handeln und es brachte Margot Käßmann von allen Seiten nur Achtung ein.

Nicht so Adolf Sauerland (CDU). Er und sein Umfeld spielen mit den Begriffen Schuld und Verantwortung und zwar schon so lange, bis die Begriffe gleichgesetzt sind.  Schuld hat Sauerland im juristischen Sinne nicht, noch nicht, denn dies muss erst ein Gericht feststellen, und nur Gerichte stellen dies in unserem Lande fest. Aber Verantwortung hat er für seine Stadtverwaltung, für seine Bewohner,  ja für seine ganze Stadt. Wolfgang Bosbach (CDU) nannte dies ein Privileg und führte Im ZDF bei Maybrit Ilner an: Ein solches Amt sei aber "nicht nur mit Würde, sondern gelegentlich auch mit einer Bürde" verbunden. Wie dem auch sei, der Zeitpunkt für Sauerland (CDU) ist verpasst. Seine ganzen Verdienste, und die hatte er, sind damit im Müll der Geschichte.

Aufklären will Sauerland nunmehr und hat sogleich von der Kanzlei Heuking, Kühn, Lüer & Wojtek aus Düsseldorf einen rund 300 Seiten starken Bericht plus Anhängen anfertigen lassen, die Sauerland und die Stadtverwaltung in einem milden Licht erscheinen lassen sollten.

Aus dem Dokument wurde immer mal wieder passagenweise zitiert, mehr nicht. Nun ging der Blogger Thomas Rodenbücher auf seinem Blog http://www.xtranews.de/ her und stellte diese Dokumente für jeden sichtbar ins Internet. Dies brachte den Aufklärer Sauerland (CDU) und seine Stadtverwaltung dazu, sofort durch die Kanzlei Heuking, Kühn, Lüer & Wojtek eine Unterlassungsklage vor dem Landgericht Köln erfolgreich durchzusetzen. Begründet wurde diese Unterlassungsklage mit dem Urheberrecht, was rechtlich sehr fragwürdig ist. Josip Sosic,  der Sprecher der Stadt Duisburg,  gab denn auch unumwunden auf telefonische Anfrage zu, dass diese Begründung etwas unglücklich wäre und die Stadt Duisburg heute die Begründung Datenschutz benennen würde. Denn in den anhängenden Dokumenten wären doch sehr viel Namen genannt worden.Thomas Rodenbücher nahm darauf die Dokumente vom Netz weil bei Zuwiderhandlung ein Ordnungsgeld von € 250.000,– drohte. Und wie das so in der Blogosphäre ist wurden die Dokumente auch gespiegelt, so dass diese Docs (4,5MB) auch nicht verloren gehen. [s.u.a. http://rs667.rapidshare.com/files/413506712/Loveparade.zip ]
Thomas Rodenbücher will dies aber so nicht stehen lassen und möchte dagegen vorgehen. Überschaubar würde ein Prozess rund € 7.500,– kosten und das ist zuviel für die Kasse eines Bloggers. Deshalb wird, auch von uns, zu Spenden aufgerufen. Der Spendenaufruf ist hier zu finden: http://www.xtranews.de/2010/08/18/spendenaufruf-xtranews-vs-adolf-sauerland/

Ich denke die € 7.500,– werden zusammen kommen. Es geht ja um nichts anderes als um unsere Demokratie und zu der gehört nun einmal transparentes Verhalten. Gemauschelt und vertuscht wird nur in totalitären Systemen.

Es geht aber noch weiter mit unserem OB Sauerland (CDU). Da der Rat der Stadt Duisburg sich nicht so recht über einen Antrag auf Abwahl einig wird, haben Duisburger Bürger eine Unterschriftenaktion gemacht und am 18.08.10 war es soweit. Die notwendigen Unterschriften sind zusammen um einen Bürgerantrag zur Abwahl des Bürgermeisters im Duisburger Rat auf die Tagesordnung zu setzen. Das dieses für den Rat der Stadt Duisburg beschämend ist, möchte ich hier nicht unerwähnt lassen. Der Antrag auf Abwahl wird wahrscheinlich durchgehen. Jedoch wird die eigentliche Abwahl, die ja immerhin 2/3 der Stimmen des Rates erfordert die Hürde nicht nehmen. Die CDU Fraktion hat heute durch einen Sprecher, Frank Heidenreich (42), Ratsherr und überregionaler CDU-Fraktionschef , erklärt, Landesinnenminister Jäger (SPD) solle doch stattdessen zurück treten.
Hört eigentlich die Verhöhnung der Opfer  nie auf, wie beschämend muss das noch werden?

Für die Stadt Duisburg kommt es aber noch schlimmer.
Eines der Imageprojekte, das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst gerät ins Trudeln, der Erweiterungsbau kann evtl. nicht fertig gestellt werden, es fehlen € 8 Mio.
Grund: Die Sponsoren wollen nicht mehr. Dadurch gerät die "Duisburger Gemeinnützigen Baugesellschaft" (Gebag) , die dadurch im Obligo steht in die Bredouille. Die Gebag, eine städtische Tochter, kann diese € 8 Mio. evtl. jedoch nur aufbringen indem sie Teile ihres Vermögens veräußert. Dies würde die Eigenkapitalbasis bedenklich schmälern.

An dieser Stelle möchten wir aber nochmals auf die klischeehafte Diskriminierung der Raver zurückkommen. Es ist schlicht und ergreifend Unsinn, wenn die konservative Masse der Gesellschaft die Raver als Drogensüchtige und Alkoholiker pauschal diskriminieren. Nach unserer eigenen Augenscheinnahme sind auf dem Gelände der Loveparade und im Umfeld nicht mehr an "Auffälligen" sichtbar gewesen als auf einem beliebigen Schützenfest oder einer Kirmes in den Städten – eher weniger. Aber ich habe jede Menge junge Menschen am Hauptbahnhof und in der Stadt gesehen, die versuchten ihre Eltern telefonisch zu erreichen um ihnen mitzuteilen, dass es ihnen gut geht. Allerdings war das Mobilfunknetz zusammen gebrochen. Davon wird nicht gesprochen.

Man muss die Technomusik nicht mögen, aber, wenn  ein Teil unserer Gesellschaft sie  mag, so mag ich nicht dagegen sprechen. Wenn die Welt nach der konservativen Gesellschaft ausgerichtet wäre, würden wir den ganzen Tag entweder Dieter Bohlen mit seinem Deutschland sucht den Superstar oder Am weißen Rössl am Wolfgangsee hören müssen. Mir würde vor dieser Welt grauen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

                                                                                                                   Foto © Linde Arndt En-Mosaik

 

Langsam weicht die Lähmung im Zusammenhang mit der Loveparade Tragödie

 

– Ein Plädoyer –

[jpg] Während die Duisburger Verantwortlichen der Love-Parade noch immer  nach ihrer Verantwortung suchen und sie offensichtlich nicht finden wollen, hat der Geschäftsführer der Ruhr 2010 Fritz Pleitgen sich sofort der Situation gestellt und seine moralische Mitverantwortung erklärt. Dass die Veranstalter der Love-Parade und auch die Stadt Duisburg  durch ihr Verhalten die Würde und das Vertrauen in die Stadt Duisburg als auch in ihre Ämter verloren haben, scheint den Verantwortlichen vollkommen egal zu sein. Auch dass der Imageschaden der Stadt Duisburg immer größer wird geht den Verantwortlichen vollkommen ab.

Hier fragen wir uns immer noch was macht diese Tragödie mit den 21 toten jungen Menschen, den hunderten Verletzten und Traumatisierten für einen Sinn. Wir stehen immer noch fassungslos vor diesem unsäglichen Leid.

Wir haben nun eine ganze Zeit lang das Kulturhauptstadtjahr Ruhr 2010 begleitet und nur aus diesem Grund die Love-Parade in unsere Berichterstattung mit einbezogen. Die Euphorie, die uns durch die vielen schon erlebten Projekte durchdrang, ist einem Bewusstsein gewichen, welches  auch unsere Verantwortung im Zusammenhang mit der Tragödie widerspiegelt. Jeder muss mit seiner eigenen Schuld fertig werden, der mit dieser schrecklichen Tragödie zu tun hatte – auch wir. Es gilt aber nicht selber in tiefe Depression zu verfallen, dies nützt weder den zu Tode gekommenen jungen Menschen noch dem eigenen Leben. Die Trauerarbeit, und es ist verdammt schwer diese zu bewältigen, ist sicher bei den Meisten genau so wie bei uns noch nicht zu Ende Insofern sind wir noch nicht so abgeklärt, was wir auch während der Veranstaltung merkten. Aber muss man als Pressevertreter so abgeklärt sein um jederzeit den Handlungen und Geschehnissen  gewachsen zu sein die auf einen einwirken? Ich denke nein!  Wenn dem so wäre, so würden wir unser Menschsein verleugnen.

Der Gedanke des Kulturhauptstadtjahres sollte jedoch nach unserer Auffassung auf keinen Fall untergehen. Und das ist es, was uns wieder aufstehen lässt. Denn noch immer ist die Arbeit des Projektes "Metropole Ruhr" nicht beendet. Bis jetzt war es nur ein Impuls der durch die Vorkommnisse der Love Parade in Duisburg einen Schatten erhalten hat – dieser  wird auch niemals weichen.

Da scheint es vollkommen unverständlich zu sein,  wenn das Flagschiff der konservativen Presse die FAZ die Idee  des Kulturhauptstadtjahres, eine Metropole Ruhr mittels eines starken Impulses zu initiieren, angreift.

 So schreibt die FAZ in ihrem Artikel:

"Diese Tendenz der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010, alles und jedes zu adoptieren und in ihr Programm aufzunehmen, ihr dadurch starker, ja bestimmender Zug ins Beliebige und Allesmögliche, die massive Ausrichtung auf populäre, massenkompatible Events und mithin große Besucherzahlen – diese einerseits facettenreiche, andererseits durch Überfülle kaschierte Konzeptionslosigkeit war von Anfang an der zentrale Punkt, auf den sich die Kritik am Programm der Kulturhauptstadt richtete.
Insbesondere an den vielen Großveranstaltungen, mit denen der Rekord von Liverpool 2008, als 9,7 Millionen Besucher gezählt wurden, geknackt werden soll, machten sich die Bedenken fest."

Diese Argumente sind zu vordergründig und durchsichtig als dass man sie so stehen lassen kann. Nun muss man wissen, dass die FAZ eine nicht unwesentliche Deutungshoheit darüber hat, was Kultur in Deutschland sein soll oder ist.  Aber – und das ist  das Wesentliche – die FAZ ist eben ein konservatives Blatt und für die Konservativen ist Kultur nur den Eliten vorbehalten. Die Love-Parade gilt den Konservativen jedoch als Proll-Veranstaltung und ist nicht wert erwähnt zu werden.

Kultur und damit auch die Kunst ist also grundsätzlich erst einmal elitär,  weil eben  nur dieser Bevölkerungsgruppe zugeordnet. Das wäre  also erst einmal eine einfache Erklärung. Was also will die FAZ mit diesem Angriff, oder sagen wir mal Seitenhieb, im Zusammenhang mit der Tragödie von Duisburg sagen?

1.    Ich denke für die FAZ gibt es in Deutschland Kulturmetropolen die keiner weiteren Metropole mehr  
       bedürfen. Die Metropolen sind: München, Frankfurt (Mainmetropole), Köln/Düsseldorf (Rheinmetropole),
       Berlin und Hamburg. Das Ruhrgebiet ist jedoch sicher auf dem Radar der FAZ eine "Malochermetropole"
       und so soll es wohl auch bleiben.
2.    Es spielen bestimmt auch gewisse Ängste der Kulturschaffenden eine Rolle. Denn der
       Kulturbetrieb, der auch ein Wirtschaftssektor ist, ist nicht vermehrbar. So versucht die FAZ diese
       Ängste zu transportieren und zu schüren.
3.    Kultur und damit auch die Kunst gehören konservativer Deutung nach nicht zum Massen-
       betrieb. Als Blaupause von konservativer und elitärer Kultur mögen die Festspiele in Bayreuth herhalten.
4.    Die "Arbeiter" sollen sich mit ihrem Broterwerb befassen, sich das Fernsehprogramm ansehen,
       bestenfalls Dieter Bohlen konsumieren – und darüber hinaus sich ihrem Schicksal ergeben.

Hiermit  lassen wir es einmal gut sein, wir wollen ja nur die Richtung des konservativen Denkens aufzeigen und nicht die ganze verfehlte Denke des konservativen Lagers abbilden. Nebenbei hat die konservative Presse seit Joachim Fest keinen wesentlichen, authentischen aber auch ernstzunehmenden Sprecher mehr hervor gebracht.

  Nun folgt die Frage, was kann oder will ein Kulturhauptstadtjahr erreichen und dies speziell auf die Ruhr 2010 bezogen?

Ist der Vorwurf der Beliebigkeit, der "Gigantomanie" und der Konzeptionslosigkeit berechtigt? Ganz bestimmt nicht, so meinen wir.

Die Ruhr 2010 wollte und will auf keinen Fall irgendwelche Besucherrekorde, wie Liverpool mit seinen 9,7 Millionen, brechen. Warum auch?

 v.l.n.r: Dieter Gorny  /künstlerischer Direktor der RUHR2010 GmbH
Fritz Pleitgen [Vorsitzender Geschäftsführer der RUHR 2010 GmbH] 
 
   

Abgesehen davon, dass die Besucherzahlen meistens Zahlen aus dem PR Bereich sind und niemals irgendwelchen Belastungen standhalten können. Wenn nun Fritz Pleitgen diese 9,7 Mio. von Liverpool erwähnte, so hat er das immer mit einem zwinkernden Auge getan. Die eigentliche Aussage in diesem Zusammenhang war jedoch, wenn Liverpool durch das Kulturhauptstadtjahr einen Strukturwandel erbringen konnte, so gelingt das sicher auch im Ruhrgebiet. Was ist also falsch an dieser ambitionierten Zielsetzung? Nochmals, die Zielsetzung heißt dem Strukturwandel einen starken Impuls zu verleihen.

Nun zu der Konzeption der Ruhr 2010 der Metropole Ruhr. Hier muss ich allerdings etwas ausholen.

Dem Kulturhauptstadtjahr 2010 liegt der Ausspruch von Karl Ernst Osthaus zu Grunde: "Wandel durch Kultur, Kultur durch Wandel" – eine Gleichung. Der Hagener Osthaus versuchte Anfang des vorigen Jahrhunderts die Tristesse des damaligen Ruhrgebiets mittels eines Kulturimpulses zu überwinden. Das Ruhrgebiet war damals das industrielle Herzstück Deutschlands. Aber es hatte einen Nachteil. Es hatte nur zwei Funktionen, Wohnen und Arbeiten, sonst gab es nichts. Die urbanen Ansiedlungen waren nur auf eines ausgerichtet, und zwar auf die Leistungserbringung im Bereich Kohle und Stahl. Köln und Düsseldorf waren die nächsten Kulturmetropolen. In Berlin war damals die Avantgarde der Kulturschaffenden anzutreffen. Osthaus, der als junger Mann ein nicht unerhebliches Erbe antrat, band in Folge Künstler an Hagen und Umgebung, indem er ihnen ein Leben und Wirken ohne Existenznöte anbot.

Seine Idee: Kultur und damit die Kunst sollten sich mit allen andern Lebensbereichen versöhnen und befruchten. Und zu diesen anderen Lebensbereichen gehörte eben auch die Wirtschaft, die ja Teil der gesamten Gesellschaft sein soll.

1901 gründete er das Folkwang Museum welches später nach Essen umzog, sich aber bis heute dem Gedanken Osthaus verpflichtet fühlt. Osthaus versuchte mit der Bindung von Kulturschaffenden ein Umdenken in der Gesellschaft zu erreichen. Die Baukunst sollte mehr dem modernen Gedanken der Funktionalität eines Gropius oder van de Velde verpflichtet werden. Die moderne Malerei wurde erst maßgeblich durch ihn unterstützt und auf den Weg gebracht.

Kurz, er wollte dass dieses kreative Schaffen auf die anderen Lebensbereiche abfärbte, was es ja auch tat. Der "Hagener Impuls" ist noch heute ein fester Begriff in der Kunstgeschichte. Sein Wirken beschränkte sich aber nicht nur auf Hagen, vielmehr weitete er seine Aktivitäten auf das Rheinland aus und wusste sich auch in der Kulturmetropole Berlin Geltung zu verschaffen. Er formte den damaligen Ort Hagen zu einem kleinen Zentrum neben Berlin um. Leider kam der erste Weltkrieg und der viel zu frühe Tod Osthaus dazwischen, so dass dieser Impuls eben nur ein Impuls blieb. Es fehlte die Nachhaltigkeit und Verstetigung dieses Impulses. Die Frage, was geschehen wäre wenn Osthaus länger gelebt  und sein Wirken fortgesetzt hätte, musste sich jedem stellen, der die Aktivitäten von Osthaus studiert hatte.

Und das ist es was die "Macher" der Ruhr 2010 sicher bewegt hat, denn warum sonst sollten sie den Ruf Osthaus "Wandel durch Kultur, Kultur durch Wandel" als ihr Credo ausgewählt haben?


Gasometer Oberhausen
   Seit 2006, als Essen und damit die Ruhrregion den Zuschlag für das Kulturhauptstadtjahr bekommen hatte, befindet sich die Ruhrregion in einem dramatischen Strukturwandel.

Viele Städte arbeiten mit einem so genannten Nothaushalt. Eine Perspektive, dass es wieder aufwärts geht, ist bis heute nicht in Sicht. Deutschland hat im Gegensatz zu Frankreich keine nennenswerte Industriepolitik vorzuweisen. Deutschland hat es ja immer abgelehnt Industriepolitik zu betreiben. Kohle und Stahl sollten verschwinden oder sind bereits verschwunden. Andere Länder, wie Australien Indien, China fördern und produzieren wesentlich billiger.

Die Folgekosten, die durch die Beseitigung von den nun bestehenden Industrieansiedlungen entstanden, überforderten und überfordern die Kommunen. Haushaltsmittel der Kommunen sind auf Jahre in diesem Bereich gebunden und erschweren eine neue andere Wirtschaftspolitik. Erschwerend kam hinzu, dass die Ausgaben im Sozialbereich explodierten. Dies zwang die Kommunen dazu andere Bereiche zu vernachlässigen und das seit Jahren.

Der Ansatz einer tiefen Depression im Ruhrgebiet machte sich breit. Rund 5 Mio. Menschen leben mit einer Arbeitslosenquote von teilweisen 25% und mehr ohne Perspektive. Berlin investiert in die Zentren des Ostens, die Ruhrstädte müssen sogar noch in den Solidarfond für den Osten mit einzahlen. So dauerte es Jahre bis der Bund und das Land NRW mit dem Förderprojekt "Stadtumbau West" etwas für die Städte des Ruhrgebietes auflegten.

Es musste also eine andere Art der Motivation in der Ruhrregion Einzug halten, bevor die Depression sich manifestieren würde.

65% der Wirtschaft ist Psychologie und zur Psychologie gehören nun mal die Motivation und damit die Bewusstseinsschaffung. Und darauf zielt das Konzept der Ruhr 2010 ab.

Das Selbstbewusstsein und damit die Stärke der Region Ruhr, jetzt Metropole Ruhr,  sollte ans Tageslicht gefördert werden. "Wo das geht (Kohle und Stahl), geht noch mehr", einer der Slogans der Ruhr 2010.

Rund 300 eigene Projekte hat die Ruhr 2010 angestoßen. Hunderte andere Projekte wurden unter das Label der Ruhr 2010 gestellt. Es wurde ein riesiges Netzwerk über 53 Städte gespannt, aber nicht nur das, es wurden auch noch die ausländischen Partner mit ins Boot geholt. Und das Wesentliche, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Städten wurde befeuert. Innerhalb eines viertel Jahres war das Label Ruhr 2010 ein fester Begriff. War Anfang des Jahres 2010 noch eine kritische Grundhaltung bei vielen Stadtoberen zu konstatieren, so wich diese Grundhaltung zunehmend einer positiven Einstellung des "Wir schaffen das".

Es ist ja auch alles in der Metropole da, es gibt Museen, Opernhäuser, herausragende Künstler, Ideen zu Hauff, Kultur in der Nische aber auch Kultur von Weltrang. Es musste nur sichtbar gemacht  und die Eigenständigkeit der Metropole herausgearbeitet werden. Die Region ist ja ein riesiges Ballungsgebiet, wo die einzelnen Städte bestenfalls als Ortsteile durch die Bevölkerung wahrgenommen werden.

Auch die fehlenden Traditionen wurden wieder belebt: Staunend erfuhr der Besucher, dass die Region wesentlich mehr Burgen und Schlösser auf ihrem Gebiet hat als es anderswo der Fall ist. Die Ruhr 2010 brachte Leuchttürme ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, wie den Day of Song, Schachtzeichen oder auch das Still Leben bei der die A40 auf einer Länge von 60 km gesperrt wurde und die Alltagskultur ihre Bühne fand. Aber es fanden auch kleinere Projekte nach vorne, wie das Ruhratoll, 2-3 Strassen oder Element X, die sowohl einem ausgesuchten Publikum und auch dem Massenpublikum einen Kunstgenuss verschafften. Aber nicht nur Kunstgenüsse alleine, sondern auch bewusstseinsbildende Impulse gab es, die zu neuer Stärke führen können. Können ist das richtige Wort, denn einen Garantieschein kann die Ruhr2010 nicht geben.

Die Folge: Viele große Firmen bekannten und bekennen sich zu der Ruhrregion und kündigten Investitionen oder ihre Investitionsbereitschaft an. Firmen die im Begriff waren weg zu ziehen, blieben. Denn wo kreative Menschen sind, sind innovative verwertbare Errungenschaften nicht weit, kurz, die klimatischen Bedingungen haben sich grundlegend geändert oder befinden sich  in Änderung. Diese an allen Orten stattfindenden Impulse können und sollen zu einer größeren Bewegung werden, die letztendlich zu der angedachten Metropole Ruhr führen sollten.

Und dann war da noch die Love Parade. Bochum hat sie im vorigen Jahr aus sicherheitstechnischen Gründen abgesagt, wofür die Stadt öffentlich gesteinigt wurde. 2010 war Duisburg dran, so war es abgemacht.

Der Polizeipräsident von Duisburg Cebin sah erhebliche Sicherheitsprobleme, was in Duisburg auch für vielen Diskussionsstoff sorgte. Bis Februar 2010 war nicht sicher ob die Love Parade in Duisburg stattfinden  könnte. Die Ruhr 2010 hat mit Pleitgen und Gorny sicherlich motivierend eingegriffen, indem sie den Stadtoberen Mut machte dass sie es schaffen würden. Nur haben sie sicher niemals den Sicherheitsaspekt zur Disposition gestellt. Vielmehr werden sie von einer soliden und seriösen Planung ausgegangen sein. Die Ruhr2010 vertraute der sachlichen und fachlichen Kompetenz der Kommunen und war von der Leistungsfähigkeit derselben überzeugt – wie denn sonst. Und die Love Parade ist ein Format das viele jungen Menschen aus aller Welt anspricht. Techno ist nicht jedermanns Geschmack, es ist aber eine Ausdrucksform der Jugend, wie eben ihre Väter dem Rock, Folk oder Jazz als Jugendliche anhingen.  Ich denke da an die Flower Power Bewegung der 68er.  Analog ist die Love Parade ein fester Bestandteil im Kulturbetrieb der Jugendlichen von heute.

Was lag da näher als ihr das Label der Ruhr 2010 zu geben? Seht her auch für die Jugend hat unsere Metropole Ruhr etwas, ihr braucht nicht zu gehen, könnte das Signal lauten. Denn zurzeit gehen die jungen Menschen aus der Region aber auch aus Deutschland. Ein nicht zu übersehender Aderlass.

Und dann die Tragödie mit ihren 21 Toten und den vielen Verletzten und Traumatisierten.
Mit aller Wahrscheinlichkeit wird diese Tragödie auf krasse Planungs-, Organisations- und Führungsfehler zurück zu führen sein. Sicherheitseinwände wurden nicht in die Planung mit einbezogen, oder es wurde zu sehr einem euphorischen Gefühl nachgegangen und der finanzielle Aspekt überwiegte, was letztendlich zu einer Selbstüberschätzung oder auch Fehleinschätzung führte. Das  ist zu diesem Zeitpunkt aber mehr ein spekulativer Erklärungsversuch.

Aber rechtfertigt das den Vorwurf der Gigantomanie oder Konzeptionslosigkeit? Nein! 

Soll man jetzt die Idee des Kulturhauptstadtjahres begraben? Um Gottes Willen, nein!

Denn eines ist sicher, der strukturelle Wandel muss in der Ruhrregion beschleunigt werden, und das ist unter Politikern aller Parteien unbestritten.

Nur die Wege zu einem nachhaltigen Strukturwandel sind strittig. Und weil der Streit schon lange andauert, dauert auch der notwendige Wandel an.

Wandel muss aber, wenn er wirksam sein sollte, auch die gesamte Region durchdringen und zwar schnellstens, nicht erst wenn der letzte das Licht ausmacht. 

 
Bild oben: Schurenbachhalde

Nur wie ist der Wandel finanzierbar, wenn die Kassen der Kommunen, des Landes als auch des Bundes leer sind? Auch hier greift das Konzept des Kulturhauptstadtjahres, indem es die Städte zur Zusammenarbeit ermuntert – Stichwort interkommunale Zusammenarbeit. Aber auch die internationale Zusammenarbeit soll aktiviert werden, indem Städtepartnerschaften mit in die Projekte einbezogen werden. Große hier ansässige Firmen, wie RWE, EON, Schenker, Haniel, Edeka oder der Deutsche Sparkassen und Giroverband, haben sich gerne mit einbeziehen lassen. Aus dem Impuls ist eine Bewegung geworden. Die Kreativität der Kunst bewegt eine ganze Region und befeuert ihren Wandel.

Mitte des Jahres konnte man feststellen, es findet ein Übergang zu mehr Nachhaltigkeit statt. Aber es sind noch viele Stellschrauben zu drehen um diesen Wandel auf einen guten Weg zu bringen. Unter anderen die Einsicht und die Erkenntnis der Ruhrgebietskommunen, dass nur das gemeinsam abgestimmte Handeln der einzelnen Kommunen als auch der ganzen Region einen Gewinn bringen kann. Und dieser Gewinn heißt einen Weg aus dieser strukturellen Krise zu erreichen. Gewinnen werden alle Kommunen dadurch. Und, was wichtig ist, die Selbstständigkeit der Kommunen steht hierbei nicht zur Disposition.

Bis jetzt hat die Politik diesen ganzen angeworfenen Prozess der Ruhr 2010 positiv begleitet und ich denke sie wird  diesen Prozess weiter begleiten, obwohl ein Wechsel in Düsseldorf stattgefunden hat. Und wenn die Macher der Ruhr2010 es schaffen den Impuls umzuwandeln und eine Verstetigung zu erreichen, was spricht dann gegen eine Metropole Ruhr gleichberechtigt neben den anderen Metropolen? Nichts! Denn die neu geschaffene Metropole Ruhr könnte Signal für andere ehemalige Industriegebiete sein – eine Umwandlung ist zu schaffen.

Das Malocher- und Schmuddel-Image haben wir in den vergangenen 6 Monaten schon etwas abgelegt, nun sollten wir uns aufmachen das  Image einer Region der Kreativen zu bekommen, aber auch einer Region, die sich aufmacht sich am eigenen Schopf aus der Krise zu ziehen.

Und was die PR Zahlen betrifft, vielleicht wird die Metropole Ruhr nur 9,6 Mio Besucher haben. Na und, so sind wir halt nur zweiter im Besucher- Ranking, Hauptsache die Metropole Ruhr ist auf dem richtigen  Weg.

Langsam weicht die Lähmung die die Tragödie der Love Parade mit ihrem unsäglichen Leid in mir erzeugt hat.

Vielleicht sollten wir die Love Parade Tragödie wie eine Bergwerkskatastrophe mit vielen Toten behandeln, zu diesem Zeitpunkt vielleicht  ein fragwürdiger Gedanke so meine ich.

1925 kamen auf der Zeche Minister Stein in Dortmund 136 Bergleute bei einer Schlagwetterexplosion ums Leben. Diese Schlagwetterexplosion wurde durch eine Sprengung ausgelöst die nur unzureichend erprobt war. Danach wurden umfangreiche Vorschriften erlassen, die solch ein Unglück nicht mehr zu ließen oder zumindest einschränkten.

Innenminister Ralf Jäger hat solche Vorschriften für Großveranstaltungen öffentlich angedacht und angekündigt.

Unsere Väter sind trotzdem nach solch einer Katastrophe mit einer tiefen Traurigkeit wieder in den Berg eingefahren und haben weiter gearbeitet. Doch sie haben die Toten und Opfer nie vergessen.

Wie sangen die Toten Hosen in einem Lied:

                                           Steh auf, wenn du am Boden bist!
                                                   Steh auf, auch wenn du unten liegst!
                                                            Steh auf, es wird schon irgendwie weiter gehn!

Handeln wir danach: Stehen wir auf, ich zumindest will aufstehen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal
 
                                                                                                                 [Bildmaterial: © Ruhr2010 Pool und Linde Arndt]

Ich wollte bei der Love Parade nicht funktionieren …

[jpg] Der Trauergottesdienst ist vorbei. Ist dann auch die Trauer vorbei? Nein!
Als ich vorgestern meine Tochter und meinen Schwiegersohn traf und bei beiden ein Lächeln über das Gesicht ging, ging auf einmal ein Glücksgefühl durch meinen Körper. Ein Glück sie gibt es noch. Wie mag es anderen Eltern, Geschwistern, Ehepartnern gehen, die dieses Lächeln nicht mehr sehen können, weil ihre Lieben zu Tode kamen? Es überfällt einen ein tiefes Gefühl von Trauer je näher man an diesem Unglücksort war.

Jeder trauert für sich alleine, es ist ein persönliches intimes Erleben wofür es kein Rezept gibt, wir werden einfach mit diesem Trauerprozess konfrontiert.

.

So fand sich in der Salvatorkirche in Duisburg eine Woche nach dem Unglück eine Trauergemeinde aus einem weiten Kreis von Betroffenen als auch der Politik ein um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen.

Der Präses der evangelischen Landeskirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, nannte diese Love Parade einen Totentanz und mahnte Verantwortung von denen an, die dieses Unglück zu tragen haben. Und er konstatierte: "Stärker als der Tod ist die Liebe von uns Menschen zu einander".

 
   

Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck sah uns als Menschen, die von einem Moment ihres Lebens zum anderen in Extremsituationen stehen. Jung, dynamisch und lachend, es wird alles gut gehen. Und dann? Katastrophe die alle unbarmherzig in ein großes Leid stürzt – so zerbrechlich ist unser Leben. Und so kommt auch er in seiner Predigt zu dem Schluss: "Die "Loveparade" ist vor einer Woche an ein schreckliches Ende gekommen.
Es ist schwer mit dem zu leben, was geschehen ist.

Und doch bleibt etwas und geht weiter, was auch der Name der "Loveparade" zum Ausdruck bringt: die Liebe".

Ministerpräsidentin des Landes NRW Hannelore Kraft war sichtlich bewegt in ihrer Rede.
"Diese Trauerfeier kann Trost spenden, nur sie kann keinen endgültigen Schlussstrich ziehen. Viele benötigen auch weiterhin unseren Trost."
Und so wandte sie sich besonders an die Gruppe der vielen Helferinnen und Helfer als auch der Ordnungskräfte, die bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gegangen waren. Sie hielten aus, stützten und waren unter Hintenansetzung ihrer eigenen Gefühle gefordert. Und dann war da noch eine Gruppe, sie wollten nur feiern und sahen sich urplötzlich von einem Moment zum anderen der Katastrophe ausgesetzt. Auch sie waren es die halfen, die Menschen die der Ohnmacht nahe waren stützten, die Wasser zum Trinken reichten damit niemand kollabierte oder die nur ihre Hand reichten obwohl sie selber in Nöten waren. Es waren die stillen Hilfen die beweisen – wir stehen uns alle doch so nahe.

Dieses Ereignis  gipfelt in der Bitte eines Vaters an die Ministerpräsidentin einmal unser Wertesystem zu überdenken; denn das Wohlergehen und die Sicherheit jedes Einzelnen sollte immer im Vordergrund stehen. Und wenn das dadurch bedacht würde hätte der Tod seiner Tochter wenigstens doch einen Sinn.

Frau Kraft  beendete ihre Trauerrede damit, dass sie den Trauernden zu rief  "Öffnen auch Sie Ihre Herzen und lassen  Sie sich  von anderen helfen. Sie sind nicht allein."

Damit endete der oekomenische Gottesdienst.

Was bleibt? Nun ich will auch weiter nicht funktionieren. Pressevertreter zu sein kann für mich nicht bedeuten meine Gefühle zur Gänze zu unterdrücken. Wenn ich morgen noch mal in die Situation kommen sollte zu entscheiden ob ich auf den Auslöseknopf der Kamera drücken sollte oder die Hand zur Hilfe zu reichen, so würde ich weiterhin die Hand zur Hilfe reichen.

Und meine Wut? Die richtet sich gegen die, die immer noch nicht in der Lage sind Verantwortung zu übernehmen. Gestern erfuhr ich aus Landes CDU Kreisen, dass der Rücktritt von Oberbürgermeister Sauerland (CDU) nicht in das Konzept der strategischen Überlegungen der Partei passen würde.Wie erbärmlich.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik

                     

 

Rücktritt von OB Sauerland (CDU) in Duisburg?

[jpg] Immer lauter werden die Stimmen der Oberbürgermeister von Duisburg, Sauerland (CDU), soll mit seinem Rücktritt die Verantwortung für die LoveParade übernehmen. Sauerland hat sich in seinem Rathaus verbarrikadiert und ist zu keiner Stellungnahme mehr bereit.

Sowohl die Ministerpräsidentin des Landes NRW, Hannelore Kraft (SPD) als auch der Innenminister des Landes NRW Ralf Jäger (SPD), verstärken diese Forderung. Parteifreunde des OB Sauerland, wie  Wolfang Bosbach (CDU) sehen auch die politische Verantwortung beim OB. Kategorisch lehnt Sauerland dieses Ansinnen jedoch ab.

Nur hat man bedacht, ein Rücktritt von einem gewählten OB ist in unserem System überhaupt nicht vorgesehen. Tritt Sauerland zurück, käme das einer außerordentlichen Kündigung gleich und er würde sämtliche Pensionsansprüche aus seinem Amt verlieren. In unserer heutigen materiellen Zeit wäre das ein erheblicher Verzicht, immerhin auf rund € 10.000,–. Dies wird  Sauerland sicher umtreiben, denn als ehemaliger Lehrer wird er bestimmt in seinem Alter  nicht sofort einen neuen Job bekommen. Angesichts dieser Tragödie hört sich das eher frivol an, es ist aber so.

Nur, die Frage ist jedoch, was macht die Politik? Wie geht sie mit dem Problem um?
Die Opfer -allesamt – haben ein Recht auf ein eindeutiges Signal:
"Ich übernehme die Verantwortung für dieses Desaster!"  Verantwortung heißt
aber nicht in diesem Falle ein Schuldeingeständnis, welches gerichtlich verwertbar
ist. Dieses obliegt einem ordentlichen Gericht, eine Schuld zu zuweisen mittels Gerichtsurteil.
 

   OB Adolf Sauerland

  In diesem Zusammenhang sollte man die Blicke auf den Rat der Stadt Duisburg lenken, denn der hat es in der Hand, sowohl den OB Sauerland, den Ordnungsamtsleiter Rabe als auch den kommissarischen Polizeipräsidenten von Schmeling zum "Teufel" zu jagen. Von diesem Rat der Stadt Duisburg hört man jedoch keinen Ton.  
Rechtsdezernet
Wolfgang Rabe
      Polizeipräsident Detlef von Schmeling

Es ist schon fraglich wie die Landes SPD mit ihrer Ministerpräsidentin und dem Innenminister einen Rücktritt des OB fordern, die SPD Mehrheit im Rat der Stadt Duisburg keinen Antrag auf Abwahl nach der GO formulieren wollen. Denn in der Gemeindeordnung (GO) ist das Prozedere einer Abwahl klar formuliert. Und mit einer Abwahl behält der OB für die gewählte Zeit seinen Anspruch auf Entgelt.

So bleibt wie immer ein bitterer Beigeschmack, wenn die Politik auf der einen Seite etwas fordert aber auf der anderen Seite nichts unternimmt um diese Forderung Realität werden zu lassen. Denn es ist doch anscheinend offensichtlich, dass OB Sauerland keinen finanziellen Nachteil erleiden will.

Während der Finanzkrise haben wir gesehen wie schnell die Politik reagieren kann. Warum nicht hier? Wo die Opfer doch endlich einen Verantwortlichen sehen wollen. Wie gesagt es geht um die politische Verantwortung, nicht um ein gerichtlich verwertbares Schuldeingeständnis. Und diese politische Verantwortung hat etwas mit der Würde dieses Amtes aber auch der Stadt zu tun.

Es wird Zeit, dass sich der Rat der Stadt Duisburg mit einer Dringlichkeitssitzung zusammenfindet um solch einen Antrag zu formulieren. Die Trauerfeierlichkeiten haben noch nicht begonnen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Ist der Veranstalter an der Tragödie Loveparade 2010 in Duisburg schuld?

[jpg]  Es war eine Pressekonferenz angesetzt, welche die Informationen zur Tragödie der Duisburger Love Parade liefern sollte, womit der Anspruch der Öffentlichkeit befriedigt werden sollte, also Aufklärung.

          

         

Was heraus kam ist eine uneingeschränkte Ehrenerklärung des Innenministers Ralf Jäger(SPD) gegenüber seiner Polizei.
Der Innenminister des Landes NRW, Ralf Jäger, und der Polizei-Inspekteur NRW, Dieter Wehe brachten nur wenig Neues und Erhellendes, was nicht schon bekannt war.

Neu war, dass der Veranstalter der Loveparade, die Lopavent GmbH, am Unglückstag schon um 15:30 Uhr die Polizei um Hilfe ersucht hatte.  In diesem Gespräch soll der Veranstalter gesagt haben:"Ich habe meine Veranstaltung nicht mehr im Griff, bitte helft mir." Somit hätte der Veranstalter schon zu diesem Zeitpunkt die Kontrolle über die Loveparade Veranstaltung verloren gehabt. Die Polizeibeamte schritten auch daraufhin sofort ein.  Um 17:02 Uhr wurde das erste Opfer gemeldet, zu dem Zeitpunkt waren die ersten Polizeibeamten bemüht Herr über das Chaos zu werden. Warum hat man nicht sofort die Veranstaltung geregelt aufgelöst. Denn das Konzept, welches ja als Bedingung der Genehmigung der Veranstaltung zu Grunde lag,  des Veranstalters war nunmehr hinfällig und die Veranstaltung damit illegal.

Zur Ursache der Tragödie wurde im Pressegespräch die Rampe herangezogen. An der oberen Stelle, also auf der Kuppe der Rampe, blieben die Leute einfach stehen, weil direkt vor ihnen die Floats vorbei fuhren, dieses löste den Rückstau aus. Die vom Veranstalter zugesagten Pusher, welche die Menge in das Gelände herein drücken sollten, waren nicht vorhanden. Auch die zugesagten 150 Ordnungskräfte des Veranstalters wurden nur teilweise bemerkt. Durch den Stau entstanden Ängste die zu panischen Reaktionen führten. Ziel dieser Reaktionen waren drei Punkte, der Container, die Lichtmasten und die zuerst gesperrte kleine Treppe. Der Druck auf die Treppe war so groß, dass auch dort die meisten Menschen erstickt, sprich mit eingedrücktem Brustkorb aufgefunden wurden. Eingesetzte Polizeibeamte versuchten als Kette die Menschen von der Rampe abzudrängen, was allerdings nicht gelang. Die Kette wurde durch die Menschenmassen gesprengt.

 

Lassen wir das mal so stehen.
Polizei-Inspekteur NRW, Dieter Wehe, erörterte, dass die Polizei nur für den nicht gekennzeichneten Veranstaltungsbereich zuständig gewesen sei, alles andere sei im Verantwortungsbereich des Veranstalters.
Die folgenden Fragen wurden jedoch leider wieder nur unzureichend beantwortet.

1.    Der ehemalige Polizeipräsident Rolf Cebin sollte sich massiv in 2009 gegen die Veranstaltung (a) aus Sicherheitsgründen und (b) weil keine geeigneten Flächen im Stadtgebiet vorhanden gewesen wären, ausgesprochen haben.
2.    Warum die Stadt Duisburg die Loveparade nach einer sicherheitstechnischen Prüfung nicht genauso wie Bochum die Veranstaltung abgesagt habe.
3.    Warum der kommissarische Polizeipräsident von Schmeling nicht Manns genug war seine angeblichen Bedenken in eine Verweigerung umzuwandeln? Er hätte ja auch den Innenminister anrufen können.
4.    Warum erst um 9:00 Uhr des Veranstaltungstages die Genehmigung für die Loveparade Veranstaltung der Polizeicvorgelegen habe.
5.    Als um 15:03 Uhr das Ordnungssystem des Veranstalters zusammenbrach, wusste die Polizei nicht die Veranstaltung aufzulösen. Obwohl durch diesen Zusammenbruch nunmehr ein erhöhtes Gefährdungspotenzial  vorhanden war.
6.    Wieso keine Kommunikation zwischen den einzelnen Gruppen vorhanden war. So war immer wieder zu beobachten, dass Beamte auf sich alleine gestellt waren. Auch klappte die Kommunikation von Polizei zu den Rettungskräften und den Ordnern im Bereich der Veranstaltung nicht. Es gab keine gemeinsame Leitstelle. Das Argument, man hätte ja über Handy kommunizieren können, ist wohl aus der Luft gegriffen wenn die Mobilfunknetze zusammen nur zeitweilig einsatzbereit waren.

   
  v.l.n.r:   Polizei-Inspekteur NRW, Dieter Wehe /  Innenministers Ralf Jäger(SPD)  

                    
Sämtliche Informationen hatte man sich von der Duisburger Polizei geholt, die ja schon zu Anfang offenbar nicht die Übersicht hatte. So hielt sich zunächst bis nach der am Sonntag einberufenen Duisburger Pressekonferenz die Darstellung der Polizei, sämtliche Opfer wären durch Stürze zu Tode gekommen. Es wurde immer der Eindruck von der Duisburger Polizei erweckt, die Raver wären an ihrem Tod selber schuld.

Der Veranstalter ist von 1 Mio Besuchern ausgegangen, was die Polizei nicht in ihre Planung mit einbezog, vielmehr hatte die Polizei 500 Tsd. veranschlagt. Über Hubschrauber hat die Polizei im ganzen Stadtgebiet angeblich jedoch nur 300 Tsd. ausgemacht. Der Loveparade Veranstaltungsot war jedoch nur für 250 Tsd. zugelassen. Aus diesem Grunde sah man auch die eingesetzten 4.000 Beamte als ausreichend.

Wenn man bedenkt, dass nunmehr bis heute 21(Heute starb eine junge Frau) junge Menschen zu Tode kamen und hunderte Verletzte und traumatisierte Jugendliche aus der Veranstaltung hervor gingen, so ist es doch mehr als bedenklich, wenn auch heute noch niemand zumindest die moralische Verantwortung übernehmen will. Die Polizei wäre gut beraten, wenn auch sie ihren Part an moralischer Verantwortung übernehmen würde. Nicht die einzelnen Beamten die auf dem Gelände sich um die Raver mühten um weiteren Schaden von ihnen abzuwenden, die sind bis an ihre Grenzen gegangen. Nur die Führung der Polizei hatte offensichtlich kein Konzept wie man dieser Katastrophe Herr werden konnte.

Es bleiben viele, viele Fragen offen, die auch hier auf Grund der laufenden Ermittlungen nicht beantwortet wurden. Das schwarze Peter Spiel geht also unvermindert weiter.

Was bleibt? Es bleibt ein mulmiges Gefühl. Und ein deutscher Beamter hat schon seine Probleme mit der Moral und der Verantwortung. Das haben die Eltern der Verstorbenen und Verletzten sicher nicht verdient.

Jürgen Gerhardt von EN-Mosaik
aus dem Düsseldorfer Landtag

 



Telefonseelsorge und Landschaftsverband sind Ansprechpartner

(pen) Menschen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, die die tragischen Ereignisse der Loveparade am vergangenen Samstag in Duisburg miterlebt haben und Hilfe suchen, können sich rund um die Uhr an die Telefonseelsorge für den Ennepe-Ruhr-Kreis, Hagen und den Märkischen Kreis wenden. Auf dieses Angebot weist jetzt die Kreisverwaltung hin. Die gut ausgebildeten Mitarbeiter hören den Ratsuchenden zu und können bei Bedarf Kontaktdaten weiterer Ansprechpartner nennen. Die kostenfreie Telefonnummer lautet 0800/111 0 111. Eine Beratung ist auch online möglich, wer diesen Weg wählen möchte, nutzt die Internetseite www.telefonseelsorge-hagen-mark.de.

Weitere Anlaufstelle sind die Trauma-Ambulanzen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). In den neun Trauma-Ambulanzen des LWL, darunter die Standorte Bochum und Dortmund, können sich Betroffene und ihre Angehörigen für entlastende Gespräche kurzfristig anmelden. Dort werden sie von spezialisierten Therapeuten dabei unterstützt, wieder Abstand zu den quälenden Erinnerungen zu gewinnen und in den Alltag zurück zu finden.

„Die Bewältigung solcher Erlebnisse wie in Duisburg überfordert manchmal die Betroffenen“, so Dr. Alexandra Dittmann-Balcar, stellvertretende zentrale Notfallpsychotherapeutin des LWL-Psychiatrieverbundes Westfalen. Die Menschen würden von quälenden Erinnerungen in Form von Alpträumen überfallen. „Im Verlauf der Erinnerungen erleben sie Gefühle, Gedanken oder Bilder aus der ursprünglichen Situation wieder.“ Die Betroffenen reagierten in den ersten Tagen nach dem Ereignis mit diffusen Ängsten, Nervosität, innerer Unruhe, Schreckhaftigkeit und Schlafstörungen. Manche erlebten sich teilnahmslos, andere zeigen Wut, Depressionen oder Schuldgefühle. Dittmann-Balcar: „All das sind völlig normale Reaktionen, die fast alle Menschen zeigen, die solchen extremen Erfahrungen ausgesetzt waren.“

Die Trauma-Ambulanzen in Bochum und Dortmund sind wie folgt zu erreichen: LWL-Universitätsklinikum Bochum, Telefon 0234/5077-0, www.lwl-klinik-bochum.de, LWL-Klinik Dortmund Kinder- und Jugendpsychiatrie, Telefon 0231/913019-0, www.elisabeth-klinik-do.de.

Fest der Liebe gerät zum Fest der Trauer, Hilflosigkeit und Wut.

[jpg] Gestern nach der Katastrophe war im Pressezentrum eine Mischung von Betroffenheit, Trauer, Hektik, Wut und Unverständnis anzutreffen. Ich stand mit drei älteren Kollegen draußen vor der Pressebrücke und wir waren uns einig, dass hätte nicht passieren dürfen. Es war von unserer Seite ein zu hohes Maß an Vertrauen gegenüber den Verantwortlichen vorhanden gewesen. In den voraus gegangenen Pressekonferenzen wurden zwar kritische Fragen zur Sicherheit gestellt, wir waren aber alle zufrieden mit den teils oberflächlichen Antworten. In Einzelgesprächen wurden diese kritischen Fragen den Verantwortlichen gegenüber nochmals gestellt, wir alle wollten jedoch nicht als Spielverderber oder Bedenkenträger dastehen. Und so beließen wir alle es dabei und dachten dass, was alle dachten: Es wird schon gut gehen.

Nur es ging eben nicht gut. Und in dieser Hinsicht haben wir uns alle irgendwie schuldig gemacht.

Als Beispiel mag die heute von der Stadt Duisburg abgehaltene Pressekonferenz herhalten, die man nur als stümperhaft einstufen kann. Technisch hatte man keine Vorbereitung getroffen um den sich nun stellenden Fragen der in- und ausländischen Presse Rede und Antwort zu geben. Betroffenheit und Trauer sollte man schon persönlich formulieren können und nicht vom Blatt ablesen, welches ein Öffentlichkeitsreferent angefertigt hat. Und es sollte die erste Reihe der Stadt anwesend sein und sich auch als solche ausweisen.

Nicht der stellvertretende Leiter der Polizei Duisburg Detlef von Schmeling, sondern der Leiter der Polizei Rolf Cebin hätte anwesend sein müssen. Ebenso die mit der Planung beauftragten Leiter der Stadt Duisburg und nicht nur der Leiter des Krisenstabes. Berechtigte und wichtige Fragen wurden allesamt mit Statements beantwortet. Man hatte den Eindruck die Verantwortlichen sprachen von einer ganz anderen Veranstaltung, nämlich der, wie sie hätte sein sollen, nicht der wie sie sich darstellte. Die wesentliche Aussage war jedoch, wir, die Verantwortlichen sind nicht Schuld an der Katastrophe, die Besucher haben ihren Tod selber herbeigeführt. Rainer Schaller  [Lopavent GmbH] der Organisator der Loverparade war fein raus, er verkündete das " Aus" der Loveparade nach dem er seine Betroffenheit geäußert hatte. Danach überließ er alles seinem Pressesprecher. Und der Oberbürgermeister Sauerland (CDU) wusste nichts Wesentliches zu dieser Veranstaltung zu sagen, außer die vom Blatt abgelesene Betroffenheit.

Dezernent der Stadt Duisburg  Wolfgang Rabe, wollte gar nur als Leiter des Krisenstabes befragt werden, zur Planung und Organisation oder zum Sicherheitskonzept wollte er nichts sagen. Detlef von Schmeling der stellvertretende Leiter der Polizei Duisburg verwies darauf, dass der Organisator, also die Loveparade [Lopavent GmbH]  selber, für die Sicherheit verantwortlich gewesen sei. Was haben die Verantwortlichen doch ein Glück, dass nunmehr zwei Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft eingetrudelt sind. So braucht man keine dezidierte Stellungnahme abzugeben – wegen des Ermittlungsverfahrens. Ach ja, nebenbei hatte man mal so eben zugegeben, dass dieser Platz nur für 500 tsd. ausgelegt war und die anwesenden 1,4 Mio nur nacheinander hereingelassen werden konnten.

Nun zu unserem persönlichem Eindruck von dieser Loveparade.

Recht früh um 16:00 Uhr kam das Team welches sich im Bereich aufhielt wo sich die Tragödie danach abspielte zurück und berichtete, dass dort ein fürchterliches Gedränge vorherrschte und keine Arbeitsmöglichkeit vorhanden wäre. Die Aussage der Beiden, wenn das man gut geht. Die Teams blieben nunmehr am Eingang der nur der Presse und den VIPs vorbehalten waren und arbeiteten von dort aus. Der Tunnel als auch die Rampe zur Veranstaltung war uns durch Augenscheinnahme bekannt, die Enge wurde auch in den PKs kommuniziert.

Am Freitag versuchte ich mich mit dem Veranstalter [Lopavent GmbH] , der Polizei und der Stadt auf eine Regelung hinsichtlich der Anreise zu einigen. Mein Eindruck: Es herrschte eine krisenhafte Stimmung vorab, keiner der Befragten wusste eine klare befriedigende und kompetente Antwort zu geben.

Wir waren also auf uns gestellt. Am Samstag parkten wir in der Waldstrasse ca. 5 Minuten vom Veranstaltungsort ab und gingen zu Fuß dorthin. Auf dem Weg fiel uns als erstes auf, dass die von uns angetroffenen Polizeibeamte keine Ortkenntnis hatten, nur einer hatte einen Stadtplan privat mitgebracht. Keiner der Beamten wusste genau wo der Veranstaltungsort ist, für meine Begriffe ein Unding. Bis wir dort ankamen sahen wir nur vereinzelnd Polizeibeamte. Als wir am Pressecounter ankamen und unsere Zugangsberechtigungsbänder bekamen übernahm die Sicherheit des Veranstalters [Lopavent GmbH] .

Da war eine Pressebrücke für Fotografen, die nur für 80 Personen ausgelegt war, was aber nicht so recht überprüft und kontrolliert werden konnte. Erst nach der Katastrophe fing man an zu zählen, nur man konnte von zwei Seiten auf die Brücke, wobei die eine Seite nur kontrolliert wurde.

Die Kommunikation über WLan ging nach einer relativ kurzen Zeit in die Knie und wir hatten nur im kb Bereich einen Zugang. Das Laden gestaltete sich als Geduldsspiel. Alle Ansprechpartner waren nicht umfassend informiert, sie hatten nur einen kleinen Teilbereich von Informationen parat. Als die Veranstaltung  pünktlich um 14:00 begann, wollte jeder nur seine Bilder haben, wir auch. Alles andere wurde irgendwie ausgeblendet, auch von uns.

Und dann ging es Schlag auf Schlag. Das worst case Szenario trat ein – die Katastrophe war da. Als ich von den 10 Toten und den vielen Verletzten erfuhr, wusste ich ehrlich gesagt nicht wie ich damit damit umgehen sollte. Während ich noch mit meiner Gefühlswelt beschäftigt war, sprangen die Kollegen allesamt zum Unfallort. Einige Kollegen wurden von ihren Redaktionsleiter angeschrien ob sie sich denn nicht endlich auf den Weg machen wollten um von der Unfallstelle Bilder zu machen. Ich persönlich war wie gelähmt. Die ersten Kollegen kamen zurück und brachten die Bilder vom Unfall. Es waren schreckliche Bilder die ich auf den Bildschirmen sah. Alle waren ensetzt. Wir haben dann gemeinsam entschieden, wir machen keine Bilder vom Unfallort aus ethischen Gründen. Nicht weil wir die Guten sein wollten, sondern, was sollte das bringen? Bringt die Hereingabe eines Bildes von herumliegenden Leichen und herumstehenden Tragen mit Verletzten eine wesentliche Information für einen Leser. Nein!  Es würden nur die niedrigen Instinkte unseres menschlichen Daseins bedient.

Es herrschte aber ein Gefühl der Trauer bei uns vor und dem wollten wir nachgeben. Wir brachen unsere Berichterstattung ab.
Auf dem Rückweg sahen und hörten wir wie schlecht die Organisation war, die unseres Erachtens nicht annähernd mit der nun eingetretenen Situation zurecht kam. Da irrten junge Menschen durch die Strassen und wussten nicht wie sie mit ihren Eltern in Verbindung kommen konnten um diesen mitzuteilen, dass es ihnen gut geht. Das Mobilfunknetz war zusammen gebrochen. Öffentliche Fernsprecher gab es nicht. Polizeibeamte wussten Ortsfremden nicht den Weg zum dem Bahnhof zu weisen, weil sie selber ortfremd waren.

Der Rückstau zum Hauptbahnhof wurde sich selber überlassen und war auf einige Zehntausend angewachsen. Über die Gleise irrten junge Menschen und versuchten sich durchzuschlagen. Wohin?  Wohin wohl, es gab ja keine Information. Über den Köpfen kreisten die Hubschrauber der Polizei als auch der Rettung. Wir sahen nur einen Plan, keinen mehr auf das Gelände zu lassen. Aber das wurde nicht kommuniziert. Es kriselte. Und ehrlich gesagt, wir wollten schnell weg. Beinahe kamen wir nicht zu unserem Wagen durch, weil die Polizei dachte wir wollten auf das Gelände. Erst durch massive Intervention ließ man uns durch. Als wir endlich in unserem Auto und aus dem Ring heraus waren, sahen wir wie immer mehr Polizei- und Rettungskräfte mit Blaulicht herangeführt wurden. Auch auf der A3 sahen wir immer wieder dutzende Einsatzfahrten auf Duisburg zufahren.

Mein Eindruck:

Was nützt die tollste Organisation wenn sie sich in der Realität nicht bewährt. Schönwetterorganisationen braucht man für solch eine Veranstaltung nicht, wenn es um Menschen und deren Leben geht. Für meine Begriffe haben sowohl die Stadt Duisburg als auch der Veranstalter  [Lopavent GmbH] der Loveparade auf der ganzen Linie versagt. Sie haben billigend in Kauf genommen, ob bewusst oder unbewusst, dass Menschen bei einer Grenzsituation zu Schaden kommen. Duisburg wollte anscheinend diese Imageveranstaltung "Loveparade", jetzt muss die Stadt mit dieser Entscheidung und deren Folgen leben. Wie schreibt die spanische Zeitung "El Mundo" "Der Umzug der Liebe wurde zur Parade des Horrors." und damit hat die Stadt Duisburg auch Deutschland in Verruf gebracht. Warum ist man nicht wie Bochum hergegangen und hat die Veranstaltung abgesagt? Die Bochumer haben nachdem das notwendige Sicherheitskonzept zu teuer wurde, die Veranstaltung abgesagt. Sicherheit geht eben vor allen anderen Aspekten, zumal wenn es um Menschen geht.
Was jetzt zu tun ist? Die Verantwortlichen von Stadt und dem Veranstalter [Lopavent GmbH] sollten ihren Hut nehmen und sich der Verantwortung stellen, alles andere wäre nicht angemessen genug den Toten und Verletzten gegenüber.

Für mich selber bleiben nur die Verarbeitung meiner Trauer und Hilflosigkeit und eine neue Erfahrung, die ich gerne nicht gehabt hätte.

Eines ist aber auch sicher, durch diese Tragödie wird das Vertrauen in die Sicherheitskonzepte einer Polizei als auch der öffentlichen
Behörden, wie einer Stadt, nachhaltig geschädigt. Was ist zum Beispiel von einer Polizei zu halten, die bei einem privaten Veranstalter und seinem Sicherheitsteam nicht einschreitet, wenn Menschenleben offensichtlich in Gefahr sind. Die Polizei in einem Staat ist für unserer aller Sicherheit verantwortlich, dafür darf nur sie alleine Gewalt gegenüber anderen ausüben. Und das mit gutem Recht. Sie hätte viel früher einschreiten  und die gesamte Sicherheit übernehmen müssen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Duisburg

 

Es ist zu viel passiert – es lässt mich nicht los

[la] Es sollte auch für mich ein besonderer Tag werden – er wurde es, aber anders als ich je gedacht hatte.

Seit Anfang des Jahres sind wir unentwegt auf Pressekonferenzen und Veranstaltungen der Ruhr2010 im Einsatz. Alles, was bisher veranstaltet wurde war großartig und beeindruckend. Wir haben eine Crew kennengelernt, die bis ins Detail alles organisierte und plante und für reibungslose Abläufe und für die Besucher und Beteiligten einmalig beeindruckende Veranstaltungen und Events inszenierten.

Der Spruch "Wo das geht, geht alles" motivierte und gab emotional einen starken Schub an Vertrauen, Zuversicht und Mut. Viele Dinge, die ich in diesem Jahr mitgemacht habe, hätte ich sonst nicht getan, seien es die abenteuerlichen Fahrten beim Ruhr-Atoll, die Fahrt mit "Der Reservist" auf dem Kanal, der Einsatz in der "Veltins-Arena" und, und, und.

Aber alles war und wurde einfach gut, dank der Umsicht und Organisation der Macher der Ruhr2010 GmbH und ihrer Crew. Ich habe selten solch gut aufeinander eingespielte Teams gesehen, die "mit Herz" und nicht wegen ihres Jobs an einer Sache arbeiteten und sie sind für mich immer noch Menschen, denen ich große Achtung zolle.

Dann kam das Projekt "Loveparade". Man sollte nicht unerwähnt lassen, dass die Ruhr2010 GmbH hier zwar mit ihrem Label eingebunden war, aber letztendlich mit der Organisation nichts zu tun hatte und auch keinerlei Einfluss darauf nehmen konnte.

 

Unser "junges Team war schon ganz heiß auf die Loveparade und wir selbst wollten ursprünglich zu Hause bleiben und das Ganze von hier aus begleiten. Dann wurde die Frage an unsere Redaktion gestellt "Holt Ihr uns nachts dort ab?" Klar doch, wollten wir.Und dann "Oder könnt Ihr uns auch hin bringen, denn es wird mit dem Zug wohl chaotisch werden und mit dem Auto hat man kaum eine Chance, da ja ziemlich viel Straßen gesperrt werden sollten."

Und plötzlich reagierte ich spontan "Ja, dann möchte ich eigentlich auch dabei sein – nicht mittendrin, aber hautnah dran", denn ich wußte, dass für die Medien ein Extrabereich eingerichtet wurde, wo sie sich zurückziehen und auch von da aus direkt live Artikel und Bilder ins Internet einstellen konnten.

Wir haben uns nachakkreditiert und dann am Donnerstag während der Ortsbesichtigung und des Soundchecks, welche von 16:00 bis 17:00 Uhr angesetzt waren unsere Ausweise abgeholt. Schon da merkte man, dass diese Organisation weit entfernt von den üblichen Vorbereitungen war, die wir sonst von Veranstaltungen der Ruhr2010 GmbH gewohnt waren. Es war klar – hier gab es andere Verantwortliche. Hier hatten die Stadt Duisburg und der Veranstalter Lopavent GmbH, Berlin das Sagen, hier war in den Ablauf und die Planungen die Ruhr2010 nicht eingebunden.

Es war für uns schon schwierig, den richtigen Eingang zum Veranstaltungsort zu finden und so wurden wir auf Befragen von Passanten und Ordnungshütern hin und her geschickt, bis das wir endlich kurz vor Ende des Termins das Gelände erreichten.

Als ich meine Fotos machte sprach ich mit einigen Kollegen, die auch bei den sonstigen Veranstaltungen mit uns zusammentrafen.

Ich machte mir Sorgen um den recht fragwürdigen Aufbau der Pressebrücke, der nur 80 Personen aushalten sollte, rund 1.000 Vertreter hatten sich aber angekündigt. Würde das wirklich kontrolliert? Das war ja jetzt, wo nur wenige von uns heraufkletterten schon ziemlich wackelig.

                                    

Dann hatte ich so stille Bedenken, das das mehr als morbide Gebäude des ehemaligen Güterbahnhofs dem aggressiven Dröhnen der Bässe nicht Stand halten könnte. Letztendlich war der Soundcheck auf 1/3 herunter gedimmt und schon das war recht heftig (also auf jeden Fall Ohrstöpsel mitnehmen). War die Statik dafür berechnet? Ich habe jahrelang in einem Betrieb gearbeitet, der mit dem Bau zu tun hatte.

Was aber viel mehr nachdenklich stimmte war die Tatsache, das von den anwesenden Helfern und Ordnungshütern jeder nur über seinen kleinen Bereich informiert war und nicht global über das Gesamtkonzept der Organisation Bescheid wußte und auch sehr junge Helfer eingesetzt waren, die bereits im Vorfeld den Eindruck machten, etwas überfordert zu sein. Das wir auf dem riesig freien Platz an einer Stelle parkten, die nicht dafür vorgesehen war, war wichtiger, als Informationen an uns weiter zu geben, die für den nächsten Tag, dem Ereignis von Bedeutung waren.

Wir fuhren grummelnd nach Hause  und machten uns schon unsere Gedanken, wie das alles wohl bei so viel Unbedarftheit funktionieren soll. Aber das war es auch erst einmal – leider. Man kommt zu leicht zu dem Gedanken "Ich kann´s nicht ändern"

Am nächsten Tag fuhren wir recht früh mit dem Auto  nach Duisburg und erwischten, oh Wunder, auch noch einen Parkplatz ausserhalb der Sperrungen. Mit Kameras und Laptop ausgestattet machten wir uns auf den Weg zum Veranstaltungsort und da ging es auch schon los. Da wir ja nach langem Parkplatzsuchen nun ortsunkundig in Duisburg waren und in Richtung der gesperrten Straßen gingen um Ordnungshüter nach dem Weg zu fragen, stellten wir zu unserem Entsetzen fest, es waren Mengen an Polizisten an allen möglichen Stellen vorhanden, aber sie kannten sich selbst nicht vor Ort aus. Sie waren u.a. aus Leipzig angerückt, haben ihren Platz angewiesen bekommen – aber keinen Stadtplan, keine Informationen oder Anweisungen wo es zu den Eingängen ging.

 


Auf der linken Seite sieht man den geraden und breiten Zugang für die Presseleute.

Oben Besucher, die während der Katastrophe auf der Gegenseite – dem eigentlichen Ein- und Ausgang für Besucher – ausnahmsweise diesen Eingang auch benutzen durften.

     

Wir hatten für die Presse und Vips einen eigenen breiten Eingang. Bei dem Gedanken läuft mir jetzt noch ein Schauer über den Rücken. Für uns Medienleute war er viel zu breit, hätte er schmaler sein können und für die Besucher hätte es eine bessere Lösung sein können. Irgendwann im Laufe des Tages, als sich auf der anderen Seite schon das Unglück ereignet hatte, wovon wir noch keine Kenntnis hatten, da wurden auf einmal durch diesen Eingang an die etwa 300 – 400 Besucher eingeschleust und auf das Gelände gelassen – wahrscheinlich um die andere Seite zu entlasten.

Bei einer gut vorbereiteten Planung hätte hier gut eine Ausweichmöglichkeit geschaffen werden können. Aber Plan B gab es wohl nicht.
Vorher war alles recht easy abgelaufen. Der Platz hatte sich allmählich gefüllt. So allmählich, dass ich schon den Eindruck hatte, da haben die wohl zu viel erwartet. Nach dem Startschuss und als die Floats sich in Bewegung setzten, sah es schon anders aus.
Da waren doch schon Mengen auf dem Platz. Fröhliche, junge Menschen. Zwar etwas ausgeflippt kostümiert, aber keinesfalls aggressiv und unangenehm in ihrer Art.  Nein es war Stimmung auf dem Gelände und ich fand, dass es gut war, das ich das mal selbst miterleben konnte. Überall gute Laune und Musik (durch die Ohrstöpsel gut zu ertragen) und Fotomotive ohne Ende.

Ich hatte mir sogar ein Tshirt von "The Art of Love" zugelegt und es auch sofort angezogen. Es sollte eine spätere Erinnerung an diesen außergewöhnlchen Tag sein. Nun liegt es im Schrank und wenn ich es sehe steigt Traurigkeit in mir auf.

Unser "junges" Team hatte sich sogar unter die Menge gemischt, um von dort aus Fotos zu machen. Als sie zurück kamen berichteten sie, das auf der gegenüberliegenden Seite (also dem Eingang für die Besucher) ziemliches Gedränge herrschte und man in der Menge ziemlich hin und her geschoben würde. Das war aber nicht direkt im Eingang, sondern davor, wo die Floats ihre Runden drehten.

Es war aber alles noch überschaubar und eine absolut fröhliche Stimmung. Bis zu dem Moment, als einer unserer Pressekollegen aus Richtung Eingang kam und völlig aufgelöst berichtete "Es soll schon 10 Tote geben".

Ich verließ die Pressebrücke und ging ins Hauptzelt, wo die Presseleute schon über Twitter, Facebook im Internet informiert wurden. Die grauenvollen Bilder die von Reportern von WAZ Gruppe und den Agenturen oder auch Bild  und anderen Medienvertretern jetzt eingespielt wurden,  haben mich völlig aus der Bahn geworfen. Es war ein Gefühlschaos, das ich gar nicht beschreiben kann. Dann ging es weiter "schon 15"  – "schon 17" – " jetzt 19 Tote".

Es war nur noch betretene Stimmung und Entsetzen über diese traurigen Tatsachen. Und es war außerdem bedrückend, dass direkt vor uns ahnungslose Raver jubelten und tanzten, während ein paar Meter weiter die Toten und Verletzten geborgen wurden. Aber irgendwo begriff man auch, das ein spontaner Abbruch evtl. weiteres noch größeres Chaos hervorgerufen hätte. So mußte man versuchen, mit der grotesken Situation fertig zu werden. Es war nicht wirklich möglich.

Viele unserer Pressekollegen mußten auf Anweisung ihrer Agenturen "vor Ort" gehen um Katasstophenbilder zu bringen. Wir brachen ab, verließen den Ort des Leids und fuhren gefühlsmäßig innerlich gelähmt nach Hause.

Aber im Herzen und Gedanken ist dieser Ort mit uns gezogen. Bis heute!!!! Seit Sonntag laufen auf unserem Fernseher sämtliche Sondersendungen über das Duisburger Drama. Freunde aus dem Pressebereich von uns sind gestern noch einmal an den Ort der Trauer gefahren und haben auch in unserem Auftrag für die Verstorbenen eine Kerze gezündet. Ein normaler Alltag ist immer noch nicht möglich, wie muß es des direkt Betroffenen erst zu Mute sein.

Unsere Gedanken sind bei den jungen Menschen, die auf solch eine unsinnige Weise ihr Leben verlieren mußten. Bei den Familien – wie sollen sie damit fertig werden – wie es begreifen, ohne zu wissen, warum es so passiert ist. Gedanken sind bei den vielen Verletzten, deren Zahl auch immer mehr angewachsen Ist !?! Gedanken bei denen, die Gott sei dank überlebten, aber dieses Grauen hautnah miterleben mussten. Gedanken bei den Helfern, die ebenfalls von den Ereignissen traumatisiert sein müssen, helfen zu wollen und nur begrenzt helfen zu können, oder schlimmer noch gar nicht.

Ich stehe völlig neben mir – immer noch.

Und trotzdem kommt irgendwie Wut auf über Verantwortliche und Veranstalter, die sich gegenseitig versuchen die Schuld zuzuschieben und auf Langwasser machen in der Hoffnung selbst evtl. unbeschadet daraus zu kommen.

Wut aber auch über diejenigen, die lapidar sagen "Sind ja alles nur Säufer und Drogensüchtige", "warum geht man überhaupt zu einer Massenveranstaltung" – Leute, die andere einfach verurteilen. Wer selbst dabei sein konnte – egal ob als Berichterstatter oder Raver/Besucher, der hat auch die unendlich vielen jungen Menschen gesehen, die einfach nur Spaß haben  und "ihre" Musik hören und tanzen wollten.

Und wenn irgendwann in den nächsten Stunden oder Tagen in meiner Gefühlswelt wieder der Alltag Einzug hält, dann wird dieses Erlebnis nur noch ein Schatten sein, aber ein Schatten, der in der Erinnerung immer irgendwie bleiben wird.

 

Linde Arndt von EN.Mosaik

 

The Art of Love – Loveparade mit elektrisierenden Beats in Duisburg


[la] 17. Juni 2010  12:00 Uhr. Der Fahrstuhl trägt uns hinauf in die 16. Etage des Calderoni-Hochhauses in Duisburg. Als sich die Fahrstuhltür öffnet, durchflutet elektrisierender Beat den Vorraum und wird immer intensiver, je mehr wir uns dem Presseraum nähern. Das bevorstehende Ereignis wird eines der größten Events der Veranstaltungen von RUHR2010 mit über einer Million erwarteten Besuchern und so ist es nicht verwunderlich, dass sich hier extrem viele Medienvertreter tummeln um die Botschaft der nun doch stattfindenden und heißbegehrten Loveparade mit allen Vorankündigungen aufzusaugen und in die Welt zu tragen. Die Musik verstummt und los geht es. Vor den interessierten Reportern, Fotografen und Kameraleuten haben sich in lockerer Runde nebeneinander die Hauptakteure dieses Spectakels aufgebaut.

   
  v.l.n.r: Anthony Rother, Musikproduzent / Adolf Sauerland, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg / Oliver Pocher  als Moderator für die PK / Rainer Schaller, Loveparade-Geschäftsführer / Prof. Dr. Oliver Scheytt, Geschäftsführer der RUHR.2010
 

Angepasst an das Kulturhauptstadtjahr RUHR2010 wurde der diesjährige Titel gewählt "The Art of Love" und die Planungen verheissen Großartiges. Die Austragung der Loveparade stand lange auf der Kippe, nun können Millionen Raver aufatmen.

Die Loveparade verwandelt Duisburg in die Hauptstadt der elektronischen Beats, es wird die größte Party der Welt: Die internationale DJ-Elite dreht am 24. Juli die Plattenteller, darunter Weltstars wie Tiesto und David Guetta. Der Startschuss zur größten Party der Welt fällt um 14 Uhr, wenn die Lautsprecher der 16 Floats (Paradewagen) die Beats und Bässe der neuen Hymne „The Art of Love“ über das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs jagen.
                 

     
  v.l.n.r.: Oliver Pocher [Moderator] / Anthony Rother, Produzent  der Hymne "The Art of Love" / Rainer Schaller, Loveparade-Geschäftsführer  

Der DJ und Musikproduzent Anthony Rother hat erstmals die Hymne geschrieben, die wie immer nach dem aktuellen Motto der Loveparade benannt ist. Ab sofort wird jedes Jahr ein anderer DJ die Hymne komponieren. Damit geben die Loveparade-Macher einer Vielzahl angesehener DJs die Chance, ihr ihren individuellen Stil zu geben.

DJs auf zwei Bühnen
      

Die Abschlusskundgebung beginnt um 17 und endet um 24 Uhr. Die Bühne steht vor den Hallen des ehemaligen Güterbahnhofs, in der Nähe des Hauptbahnhofs. Die Kulisse passt mit ihrem industriellen Charme perfekt zur Musikkultur der Loveparade; durch das Bühnendesign und die Lichtprojektionen verschmilzt die Bühne visuell mit der Gebäudefront.
Line-up Abschlusskundgebung, Hauptbühne (17-24 Uhr):
– Änderungen vorbehalten –

  • Tiesto (NL)
  • David Guetta (FR)
  • Anthony Rother (GER)
  • Booka Shade (GER)
  • Westbam (GER)
  • Fedde Le Grand (NL)
  • Tiefschwarz (GER)
  • Monika Kruse (GER)
  • Boys Noize (GER)
  • M.A.N.D.Y. (GER)
  • ATB (GER)
  • Pan-Pot (GER)
  • Mathew Jonson (CAN)
  • Mark Knight (UK)
  • Dapayk (GER)
  • Gustavo Bravetti (UY)
  • Elektro Orchestral by
  • Guido Schneider & Mark Scheibe (GER)

Line-up Love-Stage (15 bis 24 Uhr):
– Änderungen vorbehalten –

  • Boris Dlugosch (GER)
  • Tom Novy (GER)
  • Moonbootica (GER)
  • Alex Bau (GER)
  • Felix Kröcher (GER)
  • Moguai (GER)
  • u.v.a.

Ein Höhepunkt ist der Auftritt des Elektro Orchestral, mit dem zum ersten Mal auf der Loveparade Klassik auf Elektro trifft: DJ Guido Schneider spielt live und Mark Scheibe dirigiert dazu das Berlin Revue Orchester des Berliner Admiralspalastes. Zum Line-up auf
der Hauptbühne zählen unter anderem Tiesto, David Guetta, Booka Shade, Anthony Rother, Westbam, Fedde Le Grand und Tiefschwarz. Mit der Love-Stage wird es erstmals eine zweite Bühne geben, auf der DJs wie Moguai, Moonbootica und Felix Kröcher von 15 bis 24 Uhr an den Plattentellern stehen. Sie befindet sich auf der Südseite des Geländes und ist in eine 50 Quadratmeter große LED-Wand eingebettet.

Floats aus sechs Ländern
Die Floats kreisen zehn Stunden lang um die Güterbahnhofshallen. Mit Beginn der Abschlusskundgebung auf der Hauptbühne um 17 Uhr übernehmen die Trucks immer dann das Tonsignal der Hauptbühne, wenn sie den Bühnenbereich erreichen. Sobald sie diesen wieder verlassen, erklingt auf den Paradewagen wieder die eigene Musik. Kreative Grenzen in der Wagengestaltung sind in diesem Jahr nicht gesetzt – weder Brücken (Höhenbegrenzung) noch Straßenschilder sind auf dem Gelände im Weg.

Floatliste der Loveparade 2010
– Änderungen vorbehalten –

  • 1Live – Köln / Deutschland
  • Sunshine Live – Mannheim / Deutschland
  • Raveline – Köln / Deutschland
  • Nature One & Syndicate – Koblenz / Deutschland
  • Virtualnights.com & Beatport.com feat. Fedde Le Grand & Mark Knight – Essen-Berlin / Deutschland
  • Sensation – Düsseldorf / Deutschland
  • Brasil – São Paulo / Brasilien
  • Pulseradio – Sydney / Australien
  • Smag – Essen / Deutschland
  • Dream – Berlin / Deutschland
  • CusCus & Zoo Project Ibiza – Dortmund-Ibiza / Deutschland- Spanien
  • Gastenzondergrenzen – Amsterdam / Holland
  • Ultraschall meets Klub 100 – Duisburg / Deutschland
  • Ship Of Fools – Ameland / Holland
  • DAR Records – Moskau / Russland
  • Tunnel – Hamburg / Deutschland

Loveparade goes Internet
Zum ersten Mal moderiert Oliver Pocher eine Sendung live von der Loveparade, unterstützt wird er dabei von seiner Lebensgefährtin Sandy Meyer-Wölden. Fans elektronischer Musik können die gesamte Musikveranstaltung auf www.loveparade.com verfolgen: Dank der Partnerschaft mit der Live-Stream-Plattform UStream.tv, unter anderem bekannt durch den Obama-Wahlkampf, wird die Loveparade erstmals in HDTV im Internet übertragen. Der Zuschauer wird dabei zum Regisseur: Aus über 30 Kameras kann er seine individuelle Sendung mit den gewünschten Szenen zusammenstellen – ein Verfahren, dass weltweit in dieser Form neu ist.

Im TV überträgt der WDR rund sechs Stunden live von der Loveparade, von 13.40 bis 17.50 Uhr und von 22.45 bis 00.20 Uhr. 1Live berichtet den ganzen Tag aus Duisburg, die Abschlusskundgebung wird von 18 bis 24 Uhr übertragen, der Sender sunshine-live ist von 17 bis 24 Uhr on air.

Die Loveparade ist ein Projekt der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010. Auch in diesem Jahr ist die Fitnessstudiokette McFit wieder Hauptsponsor der Loveparade und finanziert diese mit rund drei Millionen Euro.

Über die Loveparade

Vom alternativen Techno-Umzug mit 150 Ravern entwickelte sich die Loveparade innerhalb weniger Jahre zur größten Party der Welt mit bis zu 1,6 Millionen Besuchern. Die Parade präsentiert die vielen Facetten elektronischer Musik und gilt als Wiege der deutschen Techno- und House-Szene. Die Loveparade Metropole Ruhr 2007-2011 findet statt in Essen (2007), Dortmund (2008), Bochum (2009
ausgefallen), Duisburg (2010) und Gelsenkirchen (2011).

                
  Adolf Sauerland, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, mit der Hymne "The Art of Love", von der Presse umlagert
 

Wer mehr über Details zur Loveparade wissen möchte, hier noch PDF-Dokus zum Ansehen oder Downloaden:

Hier einmal der Streckenplan

Die Geschichte der Love-Parade  und  Love-Parade von A – Z

 

Es wird spannend in Duisburg, wenn  elektrisierende Beats einen Tag die Stadt beherrschen und Menschen aus der ganzen Welt ihr Friedensfest, die LOVEPARADE feiern.

Wir selbst werden das Geschehen in unserer Redaktion begleiten und unser junges Team nach Duisburg schicken, die dann hautnah von dort berichten werden.


Linde Arndt von EN-Mosaik aus Duisburg

Fotos, alle Rechte bei Linde Arndt EN-Mosaik