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„Mit mir allein“ – Erich Bitter als Maler

Erich Bitter (April 2014) Foto: Lutz Keiss

Erich Bitter (April 2014) Foto: Lutz Keiss

[Schwelm] Freitag, 6. Juni 2014 um 19:00 Uhr Ausstellungs-Eröffnung im Haus Martfeld

Er war erfolgreicher Radrennfahrer (Deutschlands erster Radprofi), ebenso erfolgreicher Motorsportler und machte sich später einen Namen als Importeur bzw. Produzent von Rennfahrer-Bekleidung. Als Entwickler von Automobilen trug er Schwelms Namen in die Welt hinaus. Im vergangenen Jahr erschien anlässlich des 80. Geburtstages des berühmten Schwelmers ein Buch über sein Leben („…schreib einfach deinen Namen dran!“). Zum ersten Mal sah man damals in Schwelm eine kleine Werkauswahl der Bilder des kreativen und sehr vielseitigen Erich Bitter, der seit vielen Jahren malt. Nun können alle interessierten Bürgerinnen und Bürger seine Werke in einer großen Ausstellung im Haus Martfeld (Haus Martfeld 1) sehen. Sie wird am kommenden Freitag, dem 6. Juni, um 19 Uhr eröffnet und trägt den Titel: „Mit mir allein – Erich Bitter als Maler“.

Zur Eröffnung sprechen Bürgermeister Jochen Stobbe und Martin Wilhelm vom „Bitter Club International“. Den musikalischen Akzent setzt die Städtische Musikschule Schwelm.

Schon als Kind, in den frühen 1940er Jahren, beginnt Erich Bitter, sich mit dem Zeichnen und Malen zu beschäftigen. Später in Schwelm, nach dem Krieg, nimmt er Privatunterricht bei dem Schwelmer Maler Heinrich Schulte. Er malt Aquarelle, malt aber auch in Acryl und später in Öl. Teilweise benutzt er neben Pinseln auch Spachtel, um die Farbe aufzutragen.

Seine Motive findet Erich Bitter bevorzugt in seiner direkten Umgebung. Er malt die bergische Hügellandschaft, später in den USA unbelebte Strand- und Meeresszenen, die nur vom wechselnden Licht leben. Das Licht- und Farbenspiel von Wasser und Himmel fasziniert ihn. Er will die Dynamik in der Bewegung des heranrollenden Meeres einfangen. „In Kalifornien habe ich gemerkt, wie schwer es ist, Wasser so zu malen, dass es sich auch bewegt.“

Gemälde von Erich Bitter Foto: Lutz Keiss

Gemälde von Erich Bitter
Foto: Lutz Keiss

Zu seinem Werk gehören auch Personendarstellungen, Frauenakte und Selbstbildnisse. Seit sich sein Leben nach Wien verlagert hat, malt Erich Bitter Berglandschaften. Auch hier fängt er, meist in kleinen Formaten, die unterschiedlichen Stimmungen ein, in denen Licht und Jahreszeiten die Berge erscheinen lassen.

Erich Bitters Malerei ist beeinflusst vom Stil der Münchner Schule, von Malern wie Max Liebermann, Alexander Koester oder Giovanni Segantini. Er selbst nennt seinen Stil „impressionistisch und gegenständlich“, wobei das impressionistische Element eindeutig überwiegt. Beim Malen geht es ihm wie bei seinem Lieblingssport, dem Marathonlaufen: „Keiner kann mir reinreden, da kann ich ganz der sture Westfale sein und machen was ich will. Außerdem bin ich mit mir allein. Es macht stolz, etwas geschaffen zu haben, ohne zu wissen, woher man dieses Talent hat.“

Die Ausstellung kann bis zum 24. August 2014 besucht werden: samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr. Eintritt: 1,00 € pro Person. Zur Eröffnung der Ausstellung wird kein Eintritt erhoben.

Schwelm, den 2. Juni 2014

 

 

 

Alles muss raus in Schwelm, wegen „Geschäftsaufgabe“

Unterbrechung Ratssitzung 10.04.2014  Foto: © Linde Arndt

Unterbrechung Ratssitzung 10.04.2014 Foto: © Linde Arndt

 

[jpg] Die Sitzungsperiode des Schwelmer Rates ist zu Ende. Der neue Rat wird sich sicher im September konstituieren. So musste der Rat die recht umfangreichen Arbeiten, die einer Erledigung harrten, nun erledigen. Wieder war es eine recht laute und teilweise niveaulose Sitzung, selbstverständlich auch mit dem immer währenden „Schwarzen Peter“-Spiel, wo die Stadtverwaltung immer wieder die schlechten Karten zu gewiesen bekam.

 

Bürgerbegehren Grund- und Hauptschulen

Schwelmer Bürger in der Ratssitzung

Schwelmer Bürger in der Ratssitzung Foto: © Linde Arndt

Gnädigerweise durften aus den beiden Gruppen je ein Redner vor der Abstimmung noch einmal Position zu dem Bürgerbegehren beziehen. Dies änderte jedoch nichts an der Sache, der Rat der Stadt Schwelm wollte die Bürgerbegehren nicht zu lassen. Man suchte auch keine Wege um mit den Eltern eine Lösung zu finden. Hier rächte sich das Verhalten der Politik, die anscheinend über die Köpfe der Eltern entschieden haben.

Michael Schwunk [FDP] Foto: © Linde Arndt

Michael Schwunk [FDP] Foto: © Linde Arndt

Dass Michael Schwunk (FDP) noch einmal zurück auf Start gehen wollte, war doch mehr oder weniger seinem Überlebenswillen zu zu schreiben; denn wie sonst könnte man größtmögliche Aufmerksamkeit für die FDP erreichen als mit solch einem Aufreger wie der Schulschließung. Da die Ablehnungsgründe strittig sind haben die beiden Gruppen Klage angekündigt. Oliver Flüshöh (CDU) aber auch Gerd Philipp (SPD) fanden ganz pragmatisch, wenn ein vorläufiger Rechtsschutz durch ein Gericht erwirkt wird, wird der Rat sofort seinen Beschluss zurück ziehen. Ob der Rat dann dem Bürgerbegehren zustimmt oder einen Bürgerentscheid einleiten will, war nicht so richtig auszumachen.

Am Rande war jedoch auszumachen, die Möglichkeit eine Sekundarschule II zu organisieren, die ja letztendlich auch weitere Möglichkeiten eröffnet hätte, war außerhalb des Bewusstseins von CDU und FDP gerückt. Ennepetal hat diese Möglichkeiten genutzt, so wie es der All Parteien Kompromiss der Landesregierung vorsah.

Dreifachsporthalle an der Milsperstraße B7

Keine Diskussion und durch war diese Vorlage. Jetzt setzt sich die Verwaltung mit Straßen-NRW und der Stadt Ennepetal (Die besitzt ein 100qm großes Grundstück) auseinander um die Modalitäten und die Kosten der Zuwegung dieses Vorhabens abzuklären. Finanziellen Auswirkungen oder Risiken, die zwar im Ansatz vorhanden sind, ging man mit Schweigen aus dem Weg. Man wollte keine Probleme sehen. Denn beim Sport gibt es in der Regel immer eine große Koalition, sollen doch die zukünftigen Generationen die Belastungen tragen.

Durchgewunken   Foto: © Linde Arndt

Durchgewunken Foto: © Linde Arndt

Verkaufsoffene Sonntage in Schwelmer

Auf einmal geht es. Die 3 verkaufsoffenen Sonntage hat der Rat ohne Kommentar durch gewunken.

Wollte der Schwelmer Rat sich nicht gegenüber den Ratskollegen aus anderen Städten mit seiner Kleinlichkeit blamieren? Man weiß es nicht. Obwohl die Presse diesmal zu fünft war, hatten wir keine Erklärung zur Hand.

 

Brauerei Gelände Bebauungsplan Nr.96 „Historische Brauerei“

Geheime Abstimmung wird vorbereitet  Foto: © Linde Arndt

Geheime Abstimmung wird vorbereitet Foto: © Linde Arndt

Inzwischen gab und gibt es gefühlte 50 Vorlagen zu diesem Thema. Und während der Ratssitzung wurde von den Grünen eine weitere Vorlage formuliert. Die Grünen wollten alles wieder zurück in die Vergangenheit, wonach nur noch Einzelhandel ( z.B. Kik, Tedi oder Kodi?) zugelassen werden sollte. Über diese nun von den Grünen formulierte Vorlage sollte geheim abgestimmt werden. Wenn ein Investor etwas anderes wollte, sollte dies dann über eine Nutzungsänderung dem Rat vorgelegt werden. Ein Schlag in das Gesicht eines jeden Investors. Vertrauensvolle Zusammenarbeit gegen größtmögliche Kontrolle durch den Rat. Die beiden anderen Vorlagen wurden abgelehnt, die Vorlage der Grünen wurde bei der geheimen Abstimmung angenommen. Damit sind Klagen der Firma Pass Invest vorprogrammiert. Denn Pass hat ja schon seinen Rückzug angekündigt, wie aber sollte er jetzt sein Grundstück verkaufen wenn darauf nur mit Restriktionen investiert werden darf? Pass Invest müsste per Klage die Restriktionen wieder aufheben lassen. Und die Chancen stehen nicht schlecht. Denn Artikel 28 GG steht nicht über Artikel 14 GG und es steht kein Gesetz gegen eine Gewerbeeinteilung der Flächen.

Warum eine geheime Abstimmung? Es sollte gewährleistet sein, dass die einzelnen Ratsmitglieder sich später beliebig über ihr Abstimmungsverhalten äußern können.

Pass Invest will jetzt die Sichtblenden zur Schulstraße entfernen um den Bürger freie Sicht auf die Wunde im Innenstadtbereich zu gewähren. Michael Schwunk (FDP) warf denn auch der Stadt mangelnde Professionalität vor; denn Pass kann die „Schutthalde“ jetzt 5 Jahre liegenlassen, so dringend hat er das Geld ja nicht nötig. Es sollte noch eine Hausmeisterwohnung in Parterre integriert werden, womit die Ratsmitglieder total überfordert waren.

Lustig und Illoyal schrieb Oliver Flüshöh (CDU) als Fraktionsvorsitzender der Stadt Schwelm der anwaltlichen Gegenseite einen Brief um seine Position der Dinge zu erläutern. Was muss der Anwalt jetzt vom Rat halten, damit wurde ja die Behauptung untermauert, dass die Verwaltung nicht der Ansprechpartner eines Investors sein kann.

Pass will ja nur einen Veräußerungsgewinn ziehen, so der Rat. Meine Güte, was machen Unternehmer denn sonst?

 

Wo sollen in Zukunft die Sitzungen des Rates und seiner Ausschüsse stattfinden?

Wie bekannt, kann der Ratssaal im Rathaus nicht mehr genutzt werden, deshalb finden die Sitzungen auch in der Gustav-Heinemann-Schule statt. Diese Schule aber soll veräußert und gegebenenfalls abgerissen werden. Was dann?

Es war ein Armutszeugnis was sich die Stadt Schwelm ausstellte. Das Tableau der Gebäude die dann genutzt werden beinhaltete u.a. eine Hospitation im Kreisgebäude. Warum nicht in den Ratssälen von Ennepetal und Gevelsberg? Auf der einen Seite will man eine Dreifachsporthalle für 6 Millionen stemmen und auf der anderen Seite schlüpft man wie ein „Obdachloser“ unter das Dach anderer Leute.

 

Sonstiges

Hans-Werner Kick   Foto: © Linde Arndt

Hans-Werner Kick Foto: © Linde Arndt

Und wieder wurde es zwischendurch recht laut als Oliver Flüshöh (CDU) Bürgermeister Jochen Stobbe zurief: „Glauben Sie das was sie da sagen?“  Worauf sich Bürgermeister Stobbe gegen die Anfeindungen verwahrte.

Hans-Werner Kick (SPD) fand denn das Flüshöh Standfestigkeit mit Starrheit verwechselte und sich einer anderen Tonlage bedienen sollte. Und da wir gerade dabei waren, beschwerte sich Marcel Gießwein (Grünen) über Jürgen Feldmann (Die Linke) der seiner Meinung den ganzen Rat beleidigt hatte, ohne das Bürgermeister Stobbe einen Ordnungsruf ausgesprochen hatte.

Aber zu guter Letzt bedankte  sich Oliver Flüshöh (Als Altersabgeordneter?) für die gute Zusammenarbeit im Rat aber auch mit der Verwaltung. Man muss sicher nicht alles verstehen wenn man sich dem Infantilismus aussetzt. Hoffentlich ist alles erledigt worden.

 

Man sieht sich nach der Wahl in neuer Zusammensetzung wieder.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Step-by-step geht es in Schwelm voran

Bürgermeister Jochen Stobbe bei seiner Ansprache zum ZOB   Foto: Linde Arndt

Bürgermeister Jochen Stobbe bei seiner Ansprache zum ZOB Foto: Linde Arndt

[jpg]In Schwelm läuft es nicht so gut. Jeder Euro muss zweimal umgedreht werden. Denn die Stadt steht unter einem Haushaltssicherungskonzept und könnte über kurz oder lang in den Nothaushalt rutschen. Dazu kommt, dass der Rat der Stadt Schwelm unter Führung der CDU mit dem Bürgermeister anscheinend eine Vendetta auszufechten hat. Die Belange der Stadt bleiben bei solch einem Verhalten logischerweise außen vor.

Die SPD im Rat ist da machtlos, denn die Mehrheiten sind eben auf der anderen Seite.Jetzt erst hat die Gruppe um die CDU erfolgreich einen Unternehmer mit einer Investitionssumme von 20 Millionen Euro verärgert und vertrieben. Und weil das ganze nicht so sauber war, könnte es gut zu einer Regressklage des Unternehmers kommen. Nicht so schlimm, so hört man, Schwelm hat sicher eine Gemeindeversicherung, also braucht die Stadt diesen Regress nicht aus dem Haushalt bezahlen. Nur bedenkt niemand den großen Imageverlust, den die Stadt dadurch zu erleiden hat. Welcher Unternehmer investiert gerne in einer Stadt, in welcher er keine Gewinne machen darf.

Fast täglich hört man wie die oben genannte Ratskoalition wiederum Geschütze gegen die Stadtverwaltung in Stellung bringt. Das Treffen, welches die CDU unter dem Titel „Werkstatt-Gespräch Innenstadt“ mit einigen wenigen unvoreingenommenen Schwelmern hatte, konnte man denn auch getrost als Alibiveranstaltung einordnen. Der angerichtete Schaden durch die Causa Pass ist groß, nun versucht man die Meinungs- und Deutungshoheit im Zusammenhang mit der Innenstadtgestaltung wieder zu erlangen. Man (CDU) war mehr oder weniger unter sich und sprach sich für die kommende Kommunalwahl Mut zu.

Symbolischer Spatenstich des ZOB  Foto: Linde Arndt

Symbolischer Spatenstich des ZOB Foto: Linde Arndt

Trotz allem ist es der Stadtverwaltung wieder gelungen eine städtische Investition in die Zukunft und für die Stadt Schwelm auf den Weg zu bringen. Schwelm bekommt einen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) am Bahnhof. Es war ein langer Weg durch den Rat, der mit einigen Hindernissen versehen war, denn der Schwelmer Hauptverwaltungsbeamte Bürgermeister Jochen Stobbe sollte ja keinen Erfolg haben – koste es was es wolle. Da wurde mal schnell eine Tasse Kaffee im Rat zu einer Bestechungsaffäre hoch geputscht.

Trotz allem traf man sich am Bahnhof Schwelm um einen symbolischen ersten Spatenstich zu machen. Bürgermeister Jochen Stobbe, AVU, VER, VRR und die BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW mbH aus Essen schritten zur Arbeit. Es wird ein barrierefreier ZOB werden, der Behinderten die Möglichkeit bietet das Verkehrsmittel ÖPNV zu benutzen. Auf den Bahnsteigen wurden die Einstiege für die Züge schon angepasst, es fehlte nur noch der Anschluss an den Buss. Die etwas längeren Gelenkbusse können nach Fertigstellung des Bahnhofs durch die VER endlich eingesetzt werden. Die elektronischen Informationsanzeigen werden die Bussan- und – abfahrten digital anzeigen. Langfristig sollen über diese Anzeigen auch weitergehende Informationen übermittelt werden.

Tatsächlich gewinnen die Schwelmer aber ein neues Tor zur Stadt über das die täglich rund 6.000 Besucher einen positiveren Eindruck von der Stadt bekommen, so Bürgermeister Jochen Stobbe. Und weiter bittet er alle Benutzer des Bahnhofes jetzt schon um etwas Geduld bei den Einschränkungen die durch die Baustelle entstehen. Ein Trost: Bis zum Heimatfest soll der ZOB in seinem ganzen Glanz fertig sein. Aber das ist nicht alles. Die Umwelt soll nicht zu kurz kommen, so wird es Ladestationen für E-Fahrräder und Elektroautos geben und mit dem Betrieb der installierten Solarmodule könnten 15 Haushalte mit Strom versorgt werden, so der Geschäftsführer der AVU Thorsten Coß. Am ZOB können nun mehr Fahrräder und Motorräder geparkt werden. Sofort nach Bekanntwerden der Modernisierung des Bahnhof-Vorplatzes zu einem modernen ZOB meldeten sich denn auch 3 Interessenten für das Bahnhofsgebäude um mit ihren Architekten das Gebäude zwecks weiterführender Nutzung ins Auge zu nehmen.

Man warte nun bei der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW mbH auf die Konzepte der 3 Investoren.

Es war ein guter Tag für Schwelm und die Schwelmer die mit dem Bau dieses ZOB ein neues Stadttor zu einer doch liebenswerten Stadt bekommen. Step-by-step geht es voran, solide wie es die Kasse eben zu lässt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Schwelmer Rat rüstet ab

Schwelmer Hauptausschuss 23.01.2014 - Panel der Verwaltung  Foto: © Linde Arndt

Schwelmer Hauptausschuss 23.01.2014 – Panel der Verwaltung
Foto: © Linde Arndt

[jpg] Es war wohltuend, als die Vernunft im Rat der Stadt Schwelm vorbei schaute. Im Zusammenhang mit der Investition auf dem Brauerei Gelände wurden viele Wunden geschlagen. Der Investor kündigte daraufhin seinen Rückzug an und will mit seinen Grundstücken erst einmal nichts machen. Pass Invest sah keine Zukunft für seine Investition. Und der Rat der Stadt machte in einer emotional aufgeladenen Sitzung am 12.12. 2013 alles, um sich, Bürgermeister Jochen Stobbe und der Stadtverwaltung, einen Imageschaden zu zu fügen. EN-Mosaik berichtete  und danach nochmals  von dieser unappetitlichen Sitzung.

Unappetitlich deshalb, weil der Stadtverwaltung mit ihrem BM etwas in die Schuhe geschoben werden sollte, was so nicht stimmte, nur um von den eigenen Fehlern abzulenken.

Es konnte so nicht weiter gehen.

Und so hatte die Stadtverwaltung zwei Vorlagen zur Brauereiinvestition vorbereitet, in denen Platz für konstruktive Diskussionen waren. Eine kluge Entscheidung.

Oliver Flüshöh [CDU] Foto: © Linde Arndt

Oliver Flüshöh [CDU] Foto: © Linde Arndt

Oliver Flüshöh (CDU) nutzte die „dargebotene Hand“ indem er ein Credo für einen Neuanfang anstimmte. Denn durch die irrige Definition von Einzelhandel durch Rat und Stadtverwaltung ist es erst zu dieser unseligen Situation gekommen. Wir sollten uns deshalb nicht weiter die „Köpfe einschlagen“, wir sollten aus dem Vergangenem lernen. Denn durch den Investitionsantrag der Pass Invest wurde unsere Planung der Realität ausgesetzt und hielt dieser Realität nicht stand.

Innehalten und nachdenken über diese Investition hinaus. Denn wenn wir heute mit dieser Investition rechtlich scheitern, scheitern wir auch mit der nächsten Investition. Flüshöh schlug deshalb eine Überprüfung des gesamten Innenstadtplanes vor.

v.l. Gerd Philipp [SPD], Thorsten Kirschner [SPD], Marcel Gießwein, Frau Gießwein  Foto: © Linde Arndt

v.l. Gerd Philipp [SPD], Torsten Kirschner [SPD], Marcel Gießwein und Brigitta Gießwein[Grünen/Bündnis90]
Foto: © Linde Arndt

Der Fraktionsvorsitzender Gerd Philipp (SPD) und Thorsten Kirschner (SPD) gingen auf die Vorschläge Flüshöhs (CDU) ein und wollten, da ja inzwischen mehrere Gesetze im Planungs-und Baurecht eine Änderung erfahren haben, Überprüfungen bis zum Bahnhof Loh vorgenommen sehen – dies als Vorschlag. Kirschner (SPD) meinte denn auch, der Rat sollte nicht aufeinander losgehen, vielmehr sollte man in der Diskussion sich an der Sachlage orientieren.

Michael Schwunk [FDP]

Michael Schwunk [FDP] Foto: © Linde Arndt

Dem Vorschlag der CDU, alles wieder auf Start zu stellen, mochte sich Michael Schwunk (FDP) nicht anschließen, er wollte weiter auf die Stadtverwaltung „los prügeln“ ( Die FDP sieht bei der kommenden Kommunal-und Europawahl einem Desaster von 3% entgegen). Marcel Gießwein (Grünen/Bündnis90) sah keine Notwendigkeit für einen Neuanfang und schlug deshalb vor, hier und jetzt über die vorhandenen und vorgelegten Bebauungsplänen abzustimmen. Wir haben nicht umsonst 2 Jahre darüber beraten, so Gießwein.

Letztendlich wurde kein Beschluss gefasst und die beiden Bebauungspläne dem Rat, der am 30. Jan.tagen wird, zur Entscheidung vorgelegt.

Es bleibt zu hoffen, dass diese konstruktive Arbeitsweise bis zum 30. Jan.  anhält.

Der Rat sollte allerdings einige Attribute, wie schlampige- oder dilettantisch Arbeit der Stadtverwaltung, unterlassen um ein weiteres hochkochen der Emotionen zu vermeiden. Es ist zu erwarten, dass sowohl die Brauerei als auch die DHL Investition Bestandteil des zukünftigen Wahlkampfes sein werden, Oliver Flüshöh (CDU) wollte dies allerdings vermeiden.

In der nachfolgenden Vorlage über die angestrebte DHL Investition am Bahnhof Loh, wurde nur der Sachlagenstand von der Stadtverwaltung vorgestellt.

Es ist eine zweifelhafte Darstellung, die sich ja erst sich in einem sehr frühen Stadium befindet, in der man noch Erwartungen austauscht, die jedoch keine Rechtsverbindlichkeit besitzen. Letztendlich kann das zur Verunsicherung der Ratsmitglieder führen, die dann zu einem späterem Zeitpunkt wiederum zum Chaos führt.

Irritierend ist immer wieder das mangelhafte Vertrauen, welches der Rat der Stadtverwaltung entgegen bringt. Pass Invest hat Recht, wenn er den Ansprechpartner Stadtverwaltung für sich in Anspruch nimmt. Wenn dieser Ansprechpartner jedoch durch den Rat diskreditiert wird, fehlt das notwendige Vertrauensverhältnis zwischen den zukünftigen Vertragspartnern. Rat und Stadtverwaltung wären gut beraten ihre Außenwirkung zu bedenken. Denn der erste Ansprechpartner ist nun einmal die Stadtverwaltung und nicht eine Partei – welche auch immer.

Zur Außenwirkung gehört aber auch die Darstellung in der Lokalpresse, also Westfalenpost/Westfälische Rundschau. So schreiben die beiden Blätter: „Ein entscheidender Knackpunkt bei der gesamten Brauerei-Geschichte war, dass sich die Politik geschlossen dafür aussprach, im Erdgeschoss ausschließlich Einzelhandel zuzulassen – basierend auf der Grundlage des Stadtentwicklungskonzepts und des Einzelhandelskonzepts.“ Weggelassen wurde hierbei, dass die Politik, also der Rat, sich nicht darüber im klaren war, was genau Einzelhandel ist. Auch hatte Politik, also der Rat, es versäumt, den expliziten Einzelhandelsstatus in diesem Konzept zu begründen. Dies wäre notwendig gewesen, da ein Investor in dem Einsatz seines Kapitals eine Einschränkung hinnehmen müsste. Stattdessen wird über, „unantastbaren Planungshoheit des Rates“ fabuliert. Die Planungshoheit des Rates ist jedoch, wie andere Rechte auch, in unser Rechtssystem hierarchisch eingebunden. Der Rat hat also mit seiner Planungshoheit nicht grundsätzlich recht, sondern die Planungshoheit muss auch im Einzelfall abgewägt werden. Das alles wegzulassen ist unredlich und verdient einer besonderen Beachtung.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Die Schwelmer Politik kann es nicht lassen

Ratssittzung Schwelm Foto: Linde Arndt

Ratssittzung Schwelm Foto: Linde Arndt

[jpg] Irgendwann sollte man auch einmal Ruhe geben können. Denn es muss ja weiter gehen. Nach einer gewissen Zeit muss man wieder miteinander reden können.

Was sich allerdings in unserer Redaktion abspielt hat uns –  um es einmal vorsichtig zu formulieren –  erschüttert. In Emails, Telefonanrufen und persönlichen Ansprachen haben wir schon erfahren, es hapert mit der politischen Allgemeinbildung vieler Ratsmitglieder und dem sozialen Umfeld.

Um ein Stück weit dem Treiben die Spitze zu nehmen wollen wir nicht abseits stehen und etwas Aufklärung betreiben.

Planungshoheit reklamiert die Politik für sich und wirft Pass Invest vor, eben diese Planungshoheit nicht anzuerkennen. Pass Invest würde nicht akzeptieren, dass der Rat „Einzelhandel“ auf diesem Gelände haben wollte und weiter an den von ihm beantragten Gewerbeflächen festhalten, so die Politik.

Tatsächlich steht die Planungshohheit, die sich aus Artikel 28 GG (Selbstverwaltung der Kommunen) ableitet, in Konkurrenz mit Artikel 14 GG (Eigentumsrechte) die Pass Invest geltend machen könnte. Und danach kann die Planungshoheit nur in ausdrücklich begründeten Fällen das Eigentumsrecht beschneiden. Einfach nur zu sagen, wir wollen nur Einzelhandel reicht da wirklich nicht aus.

Abgesehen davon ist der Politik offensichtlich nicht klar welche Konsequenzen die Einteilung Einzelhandel für den Investor hat. Die nette Bäckerei mit warmen Brötchen und einem Kaffee to Go, die kann eben nur auf einer Gewerbefläche angesiedelt werden. Witzig fand ich den Einwand, wenn Pass diese Bäckerei in seinen Einzelhandelsräumen haben wolle, so kann er doch eine Sondergenehmigung beantragen. Haben wir nicht schon genug Bürokratie? Und wenn der Bäcker wieder auszieht und ein Einzelhändler seine Socken verkaufen will, müsste wieder eine Sondergenehmigung beantragt werden, weil die Fläche nicht mehr Einzelhandelsfläche ist?

Und nach diesem unbegründeten Streit handelte Pass Invest vernünftig und ausgleichend, wenn er sagte, ich ziehe mich zurück, denn ich habe keine Lust meine wirtschaftlichen Aktivitäten mit Anwälten erstreiten zu müssen. Denn der Politik ist die Rechtsstaatlichkeit, die in unserem Staat eben Grundlage jeden Handelns ist, nicht klar.

Dann wurden uns  noch dieser und ähnliche Sätze zu gesandt:

„ …. dass ein neuer Investor gefunden wird, der bereit ist die brach liegenden Flächen, besonders die der Brauerei…“

Hat die Politik Pass Invest schon enteignet? Noch kann doch wohl nur Pass Invest über diese Fläche verfügen. Und eine Enteignung ist in diesem Zusammenhang ein schwieriges Terrain. In Russland oder China würde so was gehen, in Deutschland geht so was nicht – Gott sei dank.

Die Schwelmer Politik sollte den Graben nicht noch weiter vertiefen; denn Pass Invest ist eindeutig Eigentümer dieser Grundstücke und kann damit machen was er will. Und kommen sie bitte jetzt nicht auf den Gedanken, dass nach Artikel 14 GG Eigentum verpflichtet. Das hat Pass Invest hinreichend getan, indem er zwecks Sicherung der Immobilie den Bau abgerissen hat. Mehr muss nach unserer Gesetzgebung nicht sein. Und jetzt kann Pass Invest sich zurück legen und sein Kapital, sprich die Grundstücke, für sich arbeiten lassen.

Die WAZ Blätter wollen auch keine Ruhe geben und listen in einem Artikel die baulichen Rückstände auf Schwelmer Gebiet auf. Kaum ist das Marien Hospital geschlossen, stauen sich natürlich auf der B7 die Investoren die dort bauen wollen und wieder hat die Stadt Schuld wenn dort kein Vorwärtskommen ist. Da das Marien Hospital noch nicht ganz frei ist, kann auf diesem Grund nicht gebaut werden. Vergessen hat die WAZ das Rathaus als Baustelle, welches unrühmlich ohne Entscheidung der Politik erst einmal abgelegt wurde; jetzt tagt man in der Hauptschule.

Die politischen Akteure einschl. der von ihnen angesprochenen  Medien, sollten sich erst einmal anderen Dingen zu wenden, damit sich das Thema um die Investitionen von Pass Invest etwas abkühlen kann. CDU mit ihren Appendizes und die FDP können ja eine Runde, „wie komme ich aus der Sache ohne Gesichtsverlust raus“ einlegen. Wie wäre es denn mal mit einem Kommunalwahlkampf ohne Schlammschlacht? Vielleicht vergisst der Wähler dann die nicht gerade rühmlichen Auftritte.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Die klimatischen Bedingungen für Investitionen in Schwelm

brauerei2011

Demo 2011 vor der Brauerei Schwelm . Foto: © Linde Arndt

[jpg] Das war zu erwarten, Pass Invest GbR zieht die Reißleine in Schwelm. Burkhard Pass muss man bewundern, wenn man den steinigen Weg seiner Investitionsvorhaben in Schwelm betrachtet.

Als das Brauerei Gebäude noch stand wurde er von abenteuerlichen Forderungen der Belegschaft und anderer drangsaliert, indem man ihm vorschlug die Brauerei mit Pass Invest Kapital weiterzuführen. Einfach nur so. Selbstredend sollte Pass Invest auf einen Mietzins verzichten. Haarsträubende Geschichten gingen durch Schwelm, schlußendlich wurde das Schwelmer Bier von Frank Hense und dem Braumeister Stefan Hammermeister in Detmold gebraut. Dabei war doch alles so einfach, Burkhard Pass wollte für das Investment Brauerei einen angemessenen Zins für sein eingesetztes Kapital. Und er wollte keine Brauerei betreiben; denn eine Beschäftigung, die ihn ausfüllte, hatte er ja. Es machte keinen Sinn, dem Gedanken an einer Brauerei nach zu hängen. Denn die gemachten Vorschläge und Ideen waren allesamt unseriös. Damit keine weitere Diskussion mehr stattfand ließ er denn auch das Gebäude der Brauerei abreißen.

Was entstand war eine recht große Wunde im Innenstadtbereich. Gerne wollte Pass Invest GbR diese Wunde schließen indem er einen Bauantrag für ein Gebäude mit Wohn- und Gewerbeflächen aufstellen ließ. Kaum ging der Bauantrag im Rat der Stadt ein, gingen auch die Querschüsse gegen dieses Investment los. Denn unter der Führung von CDU und FDP hatte man ein gutes Verhältnis zwischen dem Hauptverwaltungsbeamten der Stadt, Bürgermeister Jochen Stobbe und seiner Stadtverwaltung ausgemacht. Allerdings sind solche Verhältnisse unabdingbar für eine Stadtverwaltung um eine langfristige Bindung zu erzeugen, und, was noch wichtiger ist, diese Bindung sollte für beide Seiten gewinnbringend sein. Man denke an die gesellschaftlichen Verpflichtungen, die Firmen in ihren Städten zum Wohle der Städte eingegangen sind. Auch die Firma Pass Invest stand in diesem Zusammenhang nicht abseits indem sie sich z.Bsp. im kulturellen Bereich engagiert.

Anscheinend sahen die Stadträte der CDU und FDP diese Bindung als nicht förderlich für ihre eigenen Interessen. Welche Interessen dies waren vermochten die beiden Führer Flüshöh (CDU) und Schwunk (FDP) damals und auch heute nicht zu sagen. So sollten die beantragten Gewerbeeinheiten nur mit Einzelhandel belegt werden, eine unzureichende Begründung schob man hinterher. Man wolle attraktive Alternativläden im Innenstadtbereich geschaffen sehen, so die Begründung. Das diese Begründung rechtlich keinen Bestand haben konnte, sahen  Flüshöh (CDU) und Schwunk (FDP) nicht.

Burkhard Pass   Foto: © Linde Arndt

Burkhard Pass Foto: © Linde Arndt

Und so kam es wie es kommen musste, ein Rechtsanwalt von Pass Invest GbR meldete sich zu Wort und legte haarklein dieses Problem dar, bot aber trotz allem ein (auf) klärendes Gespräch an.

Es war wie im Tollhaus als der Rat der Stadt dieses Schreiben in der Vorlage zu Gesicht bekam. Vorsichtshalber suchte man schon mal einen Schuldigen, den man in Bürgermeister Stobbe auch sofort ausmachte. Von Erpressung durch den Investor war die Rede, von Nichtachtung der Demokratie, alles Anschuldigungen die für jeden Investor dazu angetan waren sich aus dieser Stadt zurück zu ziehen.

Flankierend kam noch die lancierte Meldung über eine Vorteilsnahme in Höhe von einer getrunkenen Tasse Kaffee (!) die Bürgermeister Stobbe im Rahmen eines Besuches bei Familie Pass zu sich genommen hatte. Und weiter, die Tochter des Bürgermeisters die bei der Firma Pass arbeitet, dies wurde in diesem Zusammenhang als Vorteilsgabe der Firma Pass kolportiert. Es waren geradezu groteske Anspielungen gemacht worden. Was sollte das?  In diesem Zusammenhang spielten die Printmedien in Schwelm ein ziemlich unrühmliches Spiel. Keine Hintergrundinformationen wurden dem Leser an die Hand gegeben. Sie befeuerten diese nicht bestätigten Meldungen auch noch.
Kurz, Pass Invest wurde ohne Ende provoziert, gegängelt und teilweise beschimpft. CDU und FDP führten sich manchmal auf, als wenn beide das letzte Bollwerk der kommunistischen Planwirtschaft gegen den bösen kapitalistischen Investor Pass wären. In der Dezember Ratssitzung war denn auch ein Hauch von Erich Honecker zu verspüren, als der „Staatsrat“ sich  in die Nebenräume zurück zog.

Und jetzt der Rückzug von Pass Invest GbR.

Es ist ja nicht so, dass nur die Investitionssumme von rund 20 Millionen Euro verloren ist, dies werden Flüshöh (CDU) und Schwunk (FDP) sicher aus eigener Tasche gut machen. Es ist auch nicht so, dass die Chance vertan wurde eine neue Mitte für Schwelm zu gestalten ( Dazu wäre der Investor übrigens bereit gewesen d. Red.). Es ist auch nicht so, dass einige Arbeitnehmer einen Arbeitsplatz in diesem Gebäude bekommen hätten. Mit dieser Entscheidung hat die Politik viele Chancen für Schwelm vertan.
Aber vor allen Dingen ist ein ungeheurer Imageschaden in Schwelm entstanden, der sicher den einen oder anderen Investor davon abhält in einer Stadt zu investieren, in der die Politik nicht weiß was sie will. Und warum?

Unterbrechung der Ratssitzung vom 12.12.2013

Unterbrechung der Ratssitzung vom 12.12.2013
Foto: © Linde Arndt

Nur weil die Politik mit CDU und FDP einem SPD Bürgermeister den Erfolg für diese Investition nicht gönnt. Nur weil Politik so in ihrem Eifer besessen ist und nicht bemerkt wenn die Sachlage sich verändert hat. Das Junktim Zassenhaus- und Brauereiinvestition war schon längst durch Pass Invest aufgehoben, da sprach die Politik aber noch von Erpressung. Oder dieses unsägliche Wissensdefizit der Politik im Zusammenhang mit Gewerbe- und Einzelhandelsflächen, was einen Investor erst einmal nicht auffallen muss, wenn er auf Augenhöhe mit einer Stadt verkehrt. Und immer wieder befeuerten die Printmedien mit ihrem rudimentären Wissen die politische Szene, die wollten und wollen Blut sehen. Recherche über die Möglichkeiten die das Baurecht bietet, war bei denen nicht angesagt. Es waren einfache Formeln angesagt: Gute CDU und FDP und böser Bürgermeister, das kommt gut.

Keiner hat gerufen, hört auf, wir vergraulen einen Investor und verhindern eine Investition!  Lasst uns vernünftig miteinander reden!

Und jetzt? Unserer Redaktion liegen sämtliche Stellungnahmen der politischen Vertreter, außer den Linken, im Rat der Stadt Schwelm vor. Keine Einsicht ist von irgendeinem politischen Vertreter zu sehen, im Gegenteil. Die Grünen sprechen weiter von Einzelhandel, obwohl längst klar sein sollte, ein Bäcker und Konditor ist ein Gewerbebetrieb. CDU sieht gar „….damit der Demokratie Schaden zufügen….“ die Demokratie gefährdet wenn Pass Invest seine Pläne umsetzt. FDP schließt das Ganze ab und verlangt von dem Investor „…. dass die Grundstücke zügig anderen Investoren verkauft werden...“ und gibt noch einen drauf indem sie von „…. unzureichender wirtschaftlicher Kalkulationen des Unternehmens…“ schreibt. Die Tonart könnte man ohne Probleme in der ehemaligen DDR ansiedeln. Der Rat scheint vergessen zu haben, dass unsere Demokratie den Schutz des Eigentums garantiert. Dies alles nunmehr eine Frage der Gesichtswahrung und Schuldzuweisung. Sämtliche Parteien haben nichts aber auch gar nichts verstanden, man kann das nur als Realitätsverweigerung attestieren. Was Dipl. Kfm. Burkhard Pass richtig in seiner Presseerklärung anführt, ist die Rechts- und Planungssicherheit die er als Investor einfordert. Es ist ein Unding 20 Millionen unter unsicheren Bedingungen zu investieren, wir sind doch hier nicht in Russland oder China. Ein Investor braucht einen kompetenten Verhandlungspartner, mit dem er seine Zielvorstellungen umsetzen kann. Er kann nicht an den Parteien längs gehen, evtl. Parteispenden austeilen, um mit verschiedenen sich widersprechenden Zusagen Planungen beginnen. Er kann auch nicht über die verschiedenen Begriffe, die im Inhalt seiner Bauanfrage auftauchen, seinen Architekten dozieren lassen. Was Gewerbe und was Einzelhandel ist, muss schon zur Allgemeinbildung eines Stadtverordneten gehören.

Und noch eines, im Rat der Stadt Schwelm sollte man sich  über die Mindestanforderung eines Dialogs in der Öffentlichkeit und deren Auswirkung im Klaren sein. Die SPD, die sich übrigens nicht an der „Hatz“ beteiligt hatte, fragt in ihrer Presseerklärung, ob diese Entwicklung die sich jetzt ergeben hat nochmals umgekehrt werden könnte. Ich denke diese Frage sollten sich die Fraktionen  in einer nichtöffentlichen Sitzung stellen. Denn wenn man sich diese Unverschämtheiten einmal zu Gemüte führt, könnte man es verstehen, wenn Burkhard Pass seine Firmen in einer anderen Stadt anmeldet und dann einer Strategie einer Steuervermeidung nach geht. Und das ist nicht im Sinne der Bürger von Schwelm, denen auch die CDU/FDP verpflichtet sind. Eine Stadt wie Schwelm braucht ein positives Klima um Investoren an sich zu binden.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Grußwort des Schwelmer Bürgermeisters zu Weihnachten und zum Jahreswechsel

[Schwelm]

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

Bürgermeister Jochen Stobbe    Foto: © Linde Arndt

Bürgermeister Jochen Stobbe Foto: © Linde Arndt

vor so vielen Jahren, dass viele von uns sich daran kaum erinnern können, war es auch Städten wie Schwelm möglich, Bürgerwünsche beinahe aus dem Stegreif zu erfüllen. Warum? Weil ausreichend Geld vorhanden war. Das ist seit 25 Jahren nicht mehr der Fall, seitdem wird eisern gespart. Schwelm ist Stärkungspaktgemeinde, das bedeutet: Das Land greift uns unter die Arme, aber nur, wenn wir durch weiteres strammes Sparen auf den berühmten grünen Zweig kommen.

Doch trotz der Tatsache, dass wir kein Geld für freiwillige Leistungen ausgeben können, möchten wir uns einen noch so kleinen Handlungsspielraum bewahren. Die Politik hat in der jüngsten Sitzung des Stadtrates den Haushaltsplan der Stadt Schwelm verabschiedet und damit  ein wichtiges Zeichen gesetzt.

Wünsche dürfen und sollen weiter geäußert werden, lassen sich aber in diesen Zeiten oft nur durch Bürgerengagement erfüllen.

Sie als Bürgerinnen und Bürger handeln seit langem danach. Sie haben mit Ihren Mitteln den „Kreisel am Ochsenkamp“ ermöglicht und ebenso unsere neue Weihnachtsbeleuchtung, die ordentlich an Umfang und Glanz gewonnen hat. Besonders schön trat sie nun zutage, als wir uns endlich wieder über einen gelungenen Weihnachtsmarkt in der Mitte unserer Stadt freuen durften.

Den Zentralen Omnibusbahnhof, den wir 2014 gestalten werden, können wir nur bauen, weil das Land NRW den Löwenanteil bezahlt. Wir entwickeln uns also weiter, aber Schritt für Schritt und nicht über unsere Verhältnisse.

Entwicklung heißt, ein gutes Stück weit Verantwortung auch für die Zukunft zu übernehmen. Dazu gehört leider auch die Aufgabe der Standorte zweier Grundschulen, deren Schüler künftig am Ländchen unterrichtet werden. Wir dürfen uns die Entwicklung der Schülerzahlen nicht schönreden und wir können nicht länger Gebäude unterhalten, die zu groß für zu wenig Schüler sind. Viele Eltern und Schüler haben eindrucksvoll gezeigt, dass sie das nicht so sehen – ich bitte sie herzlich darum, sich konstruktiv für das Schulleben in einem neuen Gefüge stark zu machen.

Vieles hat sich in 2013 in unserer Stadt bewegt. Ein Behindertenbeirat hat sich gebildet und leistet sehr gute Arbeit. Das Wohngebiet Winterberg erfährt eine überaus erfreuliche Resonanz. Heißt das nicht, dass viele Bürgerinnen und Bürger hier eine Entfaltung auch für ihre Familien sehen? Dazu gehört auch, dass wir in Schwelm dank der Anstrengung aller beteiligten Kräfte ausreichend Plätze für die U-3-Betreuung und die Ü-3-Betreuung zur Verfügung stellen können.

Unser Jugendzentrum wurde 30 Jahre jung und spricht mit einem modernen Programm viele Kinder und Jugendliche an. Und im kommenden Jahr feiern wir „40 Jahre Schwelmer Hallenbad“.

Unsere 4. Senioren- und Pflegemesse war ein großer Erfolg. Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Schwelms Sozialpfleger/innen und viele Sozialverbände sind verlässliche Ansprechpartner für unsere älteren Bürger.

Unsere Freunde aus Fourqueux haben auch in diesem Jahr auf dem Heimatfest einen Glanzpunkt gesetzt und sie festigen das deutsch-französische Miteinander durch ihr Mitwirken auf dem Volkstrauertag. Das alles verdanken wir  der Kraft zahlreicher Bürger in den Partnerschaftsclubs in Schwelm und Fourqueux, die sich dafür mit ganzer Kraft einsetzen.

Hinter den wechselnden populären Themen in unserer Stadt stehen oft unzählige kleinere stillere Themen, die aber ungeheures Gewicht für das soziale Miteinander haben. Wie viel Gemeinschaft wird nicht in unseren Vereinen geleistet mit ihren Programmen für Kultur, Sport und Heimatgeschichte.

Ich denke auch an zahlreiche soziale Einrichtungen, in denen sich ebenfalls viele Ehrenamtliche für ihre Nächsten einsetzen. Ich denke daran, dass in unserer Stadt viele Menschen aus Bürgerkriegen Zuflucht gesucht haben, die ein gutes Wort und Vertrauen bitter nötig haben. Und jede Adventsfeier, die ich besuche, zeigt mir, dass Menschen einander brauchen.

Vor allem wird immer deutlicher, dass auch heute noch für uns gelten muss: Der Ton macht die Musik. Das Wort „Respekt“ darf keine Worthülse sein, Respekt muss als Haltung gelebt werden. Wenn wir in Würde miteinander umgehen, ist Verständigung auch über Meinungsunterschiede hinweg möglich.

Wir leben in einer Stadt, die es wert ist, geschätzt zu werden und die uns alle braucht, um sich weiter zu entwickeln. Wer kritisiert, und das ist wichtig, der ist umso glaubwürdiger, als er auch lobt, was in Schwelm anerkennenswert ist.

Unsere Stadt ist in dem Maße gut, dynamisch, warmherzig und mitfühlend wie wir selber es im besten Falle sind, denn: Wir sind unsere Stadt!

Vielen Dank für Ihr Vertrauen, Ihre Kritik, Ihre Anregungen und Ihre Unterstützung. Bitte setzen Sie sich weiterhin für Schwelm ein!

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest und ein Gutes Neues Jahr 2014!

Mit den besten Grüßen
Ihr
Jochen Stobbe
Bürgermeister

In Schwelm zerfleischen sich Rat und Stadtverwaltung

 

Bürgermeister und Verwaltung   Foto: © Linde Arndt

Bürgermeister und Verwaltung bei der Ratssitzung in der Gustav-Heinemann-Schule Schwelm
Foto: © Linde Arndt

[jpg] Der Wahlkampf für die Kommunalwahl in NRW 2014 ist in Schwelm eröffnet worden. Bei der letzten Ratssitzung in diesem Jahr wurden die „Hunde von der Leine“ gelassen. Da SPD und CDU jeweils 12 Sitze im Rat haben ist es schon gut früh genug zu kläffen. Die SPD schaute da ziemlich verdrießlich bei dieser Kläfferei drein. Alle gegen den Bürgermeister, der ja bekanntermaßen das Parteibuch der SPD besitzt. Man zielt auf diese eine Person um die Gruppe zu treffen. Arme SPD, die das beißen und kläffen verlernt hat. Journalismus heißt aber nicht, dass man sich dieser Kampagne anschließen sollte um die Auflage zu steigern. Sondern man sollte die Übersicht behalten um zu erkennen worum es hier geht.

Und in dieser Ratssitzung kamen viele, viele Versäumnisse und Fehler ans Licht, die einerseits vom früheren Bürgermeister nicht abgestellt wurden und andererseits auf die verfehlte Politik des Rates zurück zu führen ist. In einem kann man dem Rat ein Zeugnis ausstellen, sie alle haben einen Award für herausragende schauspielerische Leistungen für diese fast 6 stündige Ratssitzung verdient.

Bröseln wir das Ganze doch  mal ein bisschen auf:

      • Es gibt jetzt ein Bürgerbegehren  gegen die von Rat der Stadt gemeinsam beschlossene Schulreform.   Warum?  Der Rat in seiner Gesamtheit war nicht in der Lage die Bürger  mitzunehmen. Selbst die Parteien Bürger für Schwelm (BfS) oder  Schwelmer Wählergemeinschaft (SWG) fanden nicht zu den Schwelmer  Bürgern. Nun müssen die Bürger auf einem anderen Weg zu ihren Politikern finden. Aber wie sagte einer der Ratsherren so schön: „Wir haben beschlossen und geben das jetzt an die  Schulpflegschaftsvorsitzenden weiter.“ (Sollen die sich damit   herumschlagen)

      • Die Feuerwehr und die Sanitäter  waren stark im Zuschauerraum vertreten,  ging es doch um den  Ausgleich ihrer Mehrarbeit die aufgelaufen war. Dieser Ausgleich  wurde per Vergleich auf 208.000,– Euro angesetzt.  Keine Diskussion  im Rat. Der Vergleich wurde ohne Murren durch gewuncken, einstimmig.   Merke: Wenn ich einen Vorteil habe, sollte ich nicht darüber reden.

      • Herr Michael Schwunk (FDP) wollte nochmals  seine gesammelten Gedankensplitter zum Haushalt 2014 zum Besten  geben. Das dieser Antrag unseriös war und kein einziger Betrag  irgendwie realisiert werden konnte, wusste anscheinend jeder im Rat.   (EN-Mosaik berichtete darüber) Schwunk ist Jurist und versteht das  Zahlenwerk eines Haushaltes nur rudimentär.

      • Und dann kam der Auftritt von  Oliver Flüshöh (CDU) zum Haushalt 2014. Er versteht den Haushalt  nicht so recht und weil er ihn nicht versteht, wie soll denn der  einzelne Bürger den Haushalt verstehen? Macht nichts, denn zwei  Sätze weiter, empfahl er dem Bürger sich über den Haushalt bei den Parteien schlau zu machen. Toll! Trotz allem stimmte er dem Haushalt 2014 nunmehr zu.

      • Nebenbei bemerkte niemand vom Rat,  dass der Kämmerer Ralf Schweinsberg fehlte, ist es doch die vornehmste Aufgabe eines jeden Kämmerers „seinen“ Haushalt durch zu bringen und das ist  nun einmal nur durch das Votum des Rates  einer Stadt möglich. Ungewöhnlich; denn EN-Mosaik hat bei den  Haushaltsverabschiedungen in anderen Städten immer den Kämmerer     gesehen. Macht ja nichts, der Haushalt war wohl nicht so wichtig.

      • Das Gelände der ehemaligen  Brauerei kam zur Beratung. Hier ist inzwischen ein Zustand  eingetreten, der nur Kopfschütteln zulässt. Der Investor Pass  Invest hat einen Bauantrag gestellt. Inhalt Gebäude mit Wohnungen und Gewerbeeinheiten zu bauen. Der Rat der Stadt mit den Parteien  CDU und FDP wollten die Gewerbeeinheiten nicht durch lassen und verlangten, es dürfe nur Einzelhandel genehmigt werden. Pass Invest  wollte aber eine breitere Genehmigung haben um die Investition  gesichert zu sehen. Nun meldet sich das Rechtsanwaltsbüro der Firma     Pass Invest und droht mit Normenkontrollklage – zu Recht.

      • Denn der Rat der Stadt hatte  seinerzeit mit einem Federstrich aus den Gewerbeeinheiten  Einzelhandel eingetragen und zwar ohne Begründung. Das war frech  und dreist. Griff doch der Rat maßgeblich in die  Eigentümerinteressen des Investors ein. Der Rat hätte diesen Eingriff vornehmen können, hätte diese Entscheidung aber dezidiert begründen müssen. Arrogant wie Räte nun einmal sind hatte er  diese Begründung nicht gegeben.  Gleichwohl hätte man diesen Antrag aber auch an den Ausschuss zurück überweisen können; denn offensichtlich lag dort der Schlüssel für diese mangelhafte  Bearbeitung. Es musste aber noch ein Schuldiger gefunden werden für  diesen fatalen Eingriff in das Eigentumsrecht des Investors. Der war schnell gefunden, es war der Bürgermeister. Das hier ein gemeinschaftliches Versagen des Rates vorlag wollte man nicht wahrnehmen. Das Gesprächsangebot des Rechtsanwalts wurde nach einer   30 minütigen Beratung der Fraktionsvorsitzenden mit dem  Bürgermeister angenommen. Wobei über diesen Bauantrag kein  Beschluss gefertigt wurde.

      • Ein weiterer Bauantrag hatte  teilweise tumultartige Auswirkungen. Es ging um die Ansiedlung der DHL am ehemaligen Bahnhof Loh. Hier waren im letzten Moment Informationen als Tischvorlagen nachgereicht worden, was durchaus in Ratssitzungen üblich ist. Der Tumult ist aber dem Umstand geschuldet, weil mehrere Bürger sich gegen die Ansiedlung wenden.Macht Sinn wenn Wahlkampf ist. Man schlägt sich bis zum Wahlkampf auf die Seite der Bürger um nach dem Wahlkampf doch alles  zu beschließen.  Auch hier konnte man auch alles wieder in den Auschuss zurück überweisen, der hier nachsitzen sollte. Aber wer hatte die  Schuld? Klar der Bürgermeister. Nur, der Bürgermeister ist nicht für das fehlerhafte Arbeiten der Ausschüsse zuständig.   Dafür ist der Rat zuständig. Alle drei Anträge wurden mit Mehrheit abgelehnt.

      • ZOB oder Zentraler  Omnibusbahnhof am Schwelmer Bahnhof kam noch auf den Tisch.  Ein Mehrbedarf von 43.120,– Euro wurde signalisiert, ein durchaus normaler Vorgang. Und wieder sprang man auf um dem Bürgermeister die Meinung zu sagen.

Unüberschaubare Abstimmung der  Ratsmitglieder   Foto: © Linde Arndt

Unüberschaubare Abstimmung der Ratsmitglieder
Foto: © Linde Arndt

Da war doch noch was. Klar, der Rat tagte in der Gustav-Heinemann-Schule und zwar weil nicht einmal im Ansatz eine Entscheidung bezüglich des Rathauses zu erwarten ist. Die Ratsmitglieder müssen dort etwas versetzt sitzen, so dass bei einer Abstimmung die Übersicht nicht gegeben ist. Mehrmals mussten deshalb die Ratsmitglieder aufstehen um ein ordnungsgemäßes Votum möglich zu machen. Das kommt davon wenn man die eigenen Gebäude, wie das Rathaus, verkommen lässt.

Hermann Grüntker (CDU) will keine Emails zugeschickt bekommen in der im Kopf alle Adressen des Rates stehen. Er befürchtet, dass seine Adresse dann in falsche Hände gelangt. Frank Nockemann (CDU) will keine „nicht-öffentliche“ Unterlagen per Email zugeschickt bekommen, weil er diesen Weg der Übermittlung als zu unsicher sieht. EN-Mosaik hat in der Stadt recherchiert ob eine der Ratsparteien einen Antrag hinsichtlich der digitalen Situation gestellt hat. Keine Partei interessiert sich für diesen Bereich. Herrn Grüntker sei gesagt, es gibt für den Emailverkehr sogenannte Formmailer oder Serienmailer und Herrn Nockemann sei gesagt für die sichere Übertragung von Emails gibt es die SSL (Secure Sockets Layer) oder TLS (Transport Layer Security) Verschlüsselung, dies gehört aber nun zur Allgemeinbildung eines normalen Bürgers mit geringen techn. Kenntnissen. Das diese Möglichkeiten in Schwelm nicht gegeben sind ist wohl dem niedrigen Verständnis für Kommunikation geschuldet. In diesem Zusammenhang sei der Internetauftritt der Stadt Schwelm erwähnt, der aus dem vorigen Jahrhundert stammen muss. In anderen Städten wurden Anträge gestellt um die eigenen Stadt nicht als von vorgestern da stehen zu lassen. Was mir bei der Recherche in der Stadt auffiel ist die geringe Personaldecke bei größerem Arbeitsaufwand durch Anforderungen des Rates. Man kann nicht auf der einen Seite das Personal ausdünnen auf Teufel komm raus und auf der anderen Seite Mehraufwendungen verlangen. Der Rat wäre gut bedient wenn er sich einmal den Krankenstand und die Fluktuation ansehen würden; denn die beiden Zahlen sind immer ein Indiz für zu hohen Arbeitsaufwand.

 

Eines kann man nach dieser Ratssitzung sagen, der Anfang für einen „schmutzigen“ Kommunalwahlkampf ist gemacht. CDU, FDP und die sogenannten Bürgerparteien wissen nicht was sie der Stadt Schwelm und ihren Bürgern versprechen sollen. Die SPD wäre gut beraten, wenn sie frühzeitig gegensteuern und nicht nach Berlin schauen würde. In dieser Ratssitzung wurde der Bürgermeister vom Rat „gegrillt“. Tatsächlich war aber die SPD gemeint, damit sollte ein negativer Transfer hergestellt werden. Es reicht nicht wenn Herr Hans-Werner Kick (SPD) nur seriös die Angriffe abwehrt. Bei der lauten Kläfferei ist das dann nicht mehr wahrnehmbar. CDU und FDP haben mit lautem Getöse den Wahlkampf eröffnet. Auffallend ist, die Lokalpresse der WAZ/Funkemediengruppe hat anscheinend vor, daraus eine Kampagne zu machen. Das bringt wieder Auflage die dringend benötigt wird. Bis zur Wahl im Mai 2014 ist von dem Schwelmer Rat nichts mehr politisch zu erwarten. Das Getöse und Gekläffe wird sicher jetzt öfter zu vernehmen sein. Nur sollte man nicht vergessen, irgendwann muss man wieder zusammen arbeiten.

Nun gilt es die Ärmel hochzukrempeln und den Wahlkampf etwas früher anzufangen. Und wenn Wadenbeißen angesagt ist, muss jemand diese Rolle übernehmen.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm.

Schwelm zwischen Wahn und Wirklichkeit

Ratssitzung Schwelm  Foto + Collage: Linde Arndt

Ratssitzung Schwelm Foto + Collage: Linde Arndt

[jpg] Es ist ungemütlich in Schwelm. Im Rat entsteht der Eindruck als wenn CDU und die restlichen Bürgerlichen um ihr Recht auf Dummheit kämpfen würden. Der beginnende Kommunalwahlkampf mag das entschuldigen, er bringt diese ewigen und nervigen Grabenkämpfe jedoch nicht ins Lot des ausgeglichenen Haushaltes. Da gibt es in Schwelm Probleme, die auf eine politischen Entscheidung warten, jedoch werden die Lösungsmöglichkeiten schon im Ansatz blockiert. Stattdessen versucht man den eigenen Bürgermeister zu diskriminieren indem er ohne die CDU/FDP gefragt zu haben mit dem Unternehmer Pass eine Tasse Kaffee getrunken hat. Das lenkt schon mal ab von der eigenen Unfähigkeit, von der mangelnden Dialogfähigkeit, von dem vorhandenen Wirklichkeitsverlust oder der vorhandenen Wahrnehmungsverzerrung. Das nahm und nimmt immer mehr wahnhafte Züge an, wobei die Wirklichkeit fast vollkommen ausgeblendet wird.

Da legt der Kämmerer Ralf Schweinsberg, der von der CDU/FDP gewollt war, einen Haushalt 2014 vor, den die ihn favorisierten Parteien, politisch nicht goutieren wollen. Wochenlang wird an diesem Haushalt herum gedoktert, Verständnisprobleme werden in stundenlangen Sitzungen abgearbeitet, aber  alles umsonst. Schon eingeplante Einnahmen zerplatzten in der Luft, zum zweiten mal. Wie im vorigen Jahr hatte der Kämmerer die Einnahmen/Ausgaben nicht richtig eingeschätzt. So war der Haushalt 2013 auch erst nach mehreren Anläufen genehmigt worden. 2013 wurde Schwelm der vorgelegte Haushalt 2013 von der Oberbehörde um die Ohren geschlagen, was aber keinen im Rathaus zu mehr Disziplin antrieb. Im Gegenteil, man beschäftigte sich lieber weiter mit sich selber als mit den Probleme des Haushaltes 2013. Jetzt ist der Haushalt 2014 dran und wieder werden die gleichen Spielchen gespielt, wobei durch die schauspielerischen Fähigkeiten der Akteure als auch die gesteigerte Komplexität der Spielchen eine gewisse Steigerung des Unterhaltungswertes zu registrieren ist.

Der Aufruf der Verwaltung, dass der Rat sich an der Gestaltung des Haushaltes  beteiligen sollte, wurde nur unzureichend befolgt. Taschenspielertricks wurden durch einige Ratsmitglieder im Ratssaal der „Hauptschule Gustav-Heinemann-Schule“ vorgeführt. Es war abzusehen, dass der Haushalt 2014 am 28. Nov. 2013 abgelehnt werden sollte, waren doch die Probleme für alle sichtbar.

Aber  es wird noch peinlicher, es gibt eine weitere Runde mit dem Haushalt 2014 am 12. Dez. 2013 im Ratssaal der „Hauptschule Gustav-Heinemann-Schule“.

Übrigens soll die „Hauptschule Gustav-Heinemann-Schule“ geschlossen werden, vielleicht zieht ja dann das Rathaus ein um dem Gebäude den bausubstanziellen Rest zu geben. Das Problem Rathaus ist ja mit einem Palaver vom Tisch. Sicher wird der Rat sich noch mehrmals damit beschäftigen wollen. Macht ja was her, wenn man dem Anderen unterstellt, er wolle sich mit dem Neubau ein Denkmal setzen. Allerdings ist die eingestürzte Decke dadurch nicht beseitigt worden, lediglich eine Plane hat man über den Schutt gelegt.

Unterhaltend wird die Ratssitzung am 12. Dez. 2013 nicht werden, eher eine peinliche Nummer die dann wieder abgezogen wird.
Es geht um Millionen die eingespart werden müssen und da sind die paar tausend Euro nicht gerade hilfreich, zumal sie nicht realisierbar sind, sie kosten die Zeit die benötigt wird um zielführende Entscheidungen zu treffen. Immer wieder wird der mangelnde Sachverstand der Ratsmitglieder vorgetragen der bei komplexen Entscheidungen, mangels Zeit, zu Fehlentscheidungen führt. Das ist zwar alles richtig aber  mit solchen Spielchen, wie sie in Schwelm gerade stattfinden, sollte man die Seriosität des Rates nicht aufs Spiel setzten. Der Rat hätte in 2012 ein Einsparpotential gehabt, indem er gem. § 3 Abs. 2 des Kommunalwahlgesetz NRW die Ratsmitglieder von derzeit 38 Mitgliedern auf die erforderliche Mindestzahl von 20 Mitglieder herab gesetzt hätte. Auch die Ausschüsse hätten verkleinert werden können. Die Sitzung wären so extrem kürzer geworden.

Aber da werden Energien verschwendet für den Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB), Zuschüsse wurden zurück gewiesen, überflüssige Gutachten wurden erstellt oder der Kreisverkehr Ochsenkamp wurde madig gemacht. Jedoch erfolgte der Vorschlag für einen Kunstrasenplatz der Sportvereine – Finanzierung durch die  Stadt. Solche Vorschläge sind hochgradig unseriös und unredlich zugleich. Wer soll das bei der Haushaltslage bezahlen? Und wofür? Nur als Ablenkung oder Nebelkerze  um der Notwendigkeit zu entgehen einen Haushalt 2014 zu verantworten?

Schaut man sich den Haushalt an, sieht man die Zinsaufwendungen die Schwelm zu zahlen hat und zwar nicht zu knapp. Und diese Zinsaufwendungen werden steigen wenn nichts Wesentliches passiert. Und dieses Wesentliche könnte heißen: Einmottung des Hallenbades, Schließung der Musikschule, der Bücherei, des Jugendheimes oder Streichung von Zuschüssen an Vereine.

Es stehen unbequeme und schmerzhafte Entscheidungen in Schwelm an. Besser wäre es wenn sich Politik und Verwaltung im Haus Martfeld in Klausur begeben würde. Wenn der Rat endlich die Enden zusammen hat, könnte man ja weißen Rauch aufsteigen lassen, wie bei einer Konklave.
Schwelm muss wieder seine Bewegungsfähigkeit erlangen und das geht nicht mit Spielchen um eine Tasse Kaffee, sondern um einen Haushalt 2014 indem man mit tiefen Schnitten in Einnahmen und Ausgaben die notwendige Luft zum atmen wieder erlangt. Diese tiefen Schnitte sind es, die durch den Rat der Stadt Schwelm solidarisch mit der Verwaltung gemacht werden müssen. Die Misere ist nicht erst in den letzten Jahre entstanden, nein die Schwelmer Misere geht auf Politiker aller Parteien zurück die allerdings nicht mehr im Rat sitzen. Und damit ist ein weiteres Problem in unserer Demokratie sichtbar, die in der Vergangenheit gemachten Versäumnisse, die die gegenwärtige Generation ausbaden muss. Ein Trost? Unsere Kinder und Kindeskinder haben schon heute einiges auszubaden,wenn man sich nur die Zinsaufwendungen in einer Stadt wie Schwelm ansieht.

Hört mit dem Wahnsinn auf und stellt Euch der Wirklichkeit!
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Es wird immer unappetitlicher in Schwelm

Burkhard Pass  Foto: © Linde Arndt

Burkhard Pass     Foto: © Linde Arndt

[jpg] Jetzt ist es schon eine Affäre wenn man zum Kaffeetrinken eingeladen wird. Schwelms Bürgermeister Jochen Stobbe verbrachte im Campingwagen auf Sylt seinen Urlaub. Die Schwelmer Familie Pass erfuhr vom Aufenthalt der Familie Stobbe und lud diese zu einer Tasse Kaffee ein.

Sicherlich haben sich Gäste als auch Gastgeber unterhalten, was unter gut erzogenen Menschen auch üblich ist.  Soweit so gut.

Zurück in Schwelm wurde sodann von einem Unbekannten ( Unbekannte nennt man Faker im Netz) auf Facebook dieser Besuch angesprochen. Dies aber so, dass der Eindruck entstehen konnte, es wäre nicht alles in Ordnung mit diesem Besuch. Im Finanzausschuss wurde dieser eigentlich nicht erwähnenswerte Vorfall durch das FDP Ratsmitglied Mike Dilly orchestriert. Wie das in solchen Fällen üblich ist, fanden sich im Orchester sofort die dementsprechenden Ratsmitglieder um diesen Vorfall aufzuheizen. Es fehlten nur noch diejenigen, die die Nachrichten transportierten. Und da fanden sich mit  der Westfalenpost willige Übermittler. Dramatisch ging es in der Westfalenpost zur Sache: „Die Angst ging um. Reine Verleumdung, oder ist an dem Gerücht (?) tatsächlich etwas dran? Wenn ja, in wieweit ging es bei diesem Treffen um Politik? Fragen, die die Ausschussmitglieder aufwühlten (!).“

Bürgermeister Jochen Stobbe   Foto: © Linde Arndt

Bürgermeister Jochen Stobbe
Foto: © Linde Arndt

Man spürte förmlich körperlich wie die gestandenen Mitglieder des Finanzausschusses geduckt aus dem Ratssaal gingen. Es war zwar noch nichts bekannt was denn nun der Bürgermeister getan hatte, und niemand von der FDP wollte sich inhaltlich dazu äußern. Es genügte der FDP eben nur die Anspielung, den Rest sollte die Fantasie erledigen.

Normalerweise hätte der Ausschussvorsitzende Michael Schwunk (FDP) nun einschreiten und seinen Kollegen Mike Dilly (FDP) um die Konkretisierung seiner Anspielungen bitten müssen. Tat er aber nicht, denn er hatte ja ein Interesse an dem weiteren Anschwellen dieser Verdächtigungen. Und weiter ging das Anheizen dieser wilden Spekulation in der bereitwilligen Westfalenpost: „Derzeit kann man sich allerdings nicht des Eindruckes erwehren, dass hier im Sinne einer Salamitaktik nur das herausgegeben wird, was er gerade für nötig hält.“ Der Bürgermeister begebe sich bei diesem Thema immer wieder in eine Angriffshaltung. „Das ist weder der Sache, noch seinem Amt angemessen. Wenn der Bürgermeister nicht vollends an Glaubwürdigkeit verlieren möchte, sollte er die Karten jetzt offen auf den Tisch legen.“ so Heinz-Joachim Rüttershoff (CDU) „ und weiter: „Auch die FDP legte gestern nach und fordert „ein Ende dieser Salamitaktik“. Die FDP-Fraktion könne nur Fragen stellen, Ermittlungen (!) müssten gegebenenfalls andere führen so, FDP-Fraktionschef Michael Schwunk.“

Gut gemacht Westfalenpost, da sind sicher so an die 200 Exemplare Westafalenpost oder Westfälische Rundschau mehr über die Ladentheke gegangen mit dieser orchestrierten Kampagne.

Egal ob was dran ist oder nicht.

So fragt sich der Verfasser inwieweit sich die Westfalenpost von der Funke Mediengruppe sich noch den Ethikregeln des deutschen Presserates verpflichtet fühlt?

So schreibt der Presserat in seinem Kodex: “Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.Jede in der Presse tätige Person wahrt auf dieser Grundlage das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Medien.”

Diese wilden Spekulationen um eine vierstündige Kaffeerunde kann man nur als Unterstützung einer Treibjagd auf den Bürgermeister bezeichnen.

Kurz danach meldete sich auch Burkhard Pass als der Investor mit dem sich Bürgermeister Stobbe zum Kaffeetrinken getroffen hat. Er findet das Ganze diffamierend und ehrenrührig für alle Beteiligten und fragt sich natürlich ob seine Investitionen in seiner Heimatstadt Schwelm überhaupt noch angebracht und gewünscht sind.

Die von der FDP und der CDU mit Hilfe der Westfalenpost gemachten Andeutungen sind eindeutig, sie zielen auf den Tatbestand der Vorteilannahme § 331 StGB. Nur soviel Mut haben die Gerüchteträger natürlich nicht klar inhaltliche Anschuldigungen von sich zu geben. Ein bisschen Dreck schmeißen, damit auch ja was hängen bleibt.

Wir wollen nicht verhehlen, dass dieser Artikel auf Grund des offenen Briefes von Bürgermeister Stobbe zu diesem Thema und der boulevardesken Berichterstattung durch die Westfalenpost/Westfälische Rundschau entstanden ist. Der Vollständigkeit halber stellen wir den Originalbrief von Bürgermeister Jochen Stobbe nachfolgend ein:

 

„Liebe Bürgerinnen und Liebe Bürger,

im Finanzausschuss am 10. Oktober 2013 wird von der FDP Fraktion, vertreten durch Herrn Dilly, eine Frage platziert, die sich auf Äußerungen in „facebook“ bezieht. Hier würden Gerüchte verbreitet, dass sich „ein ranghoher Schwelmer Politiker“ dem Verdacht eines Fehlverhaltens ausgesetzt haben könnte und sprach damit den gesamten Rat an. Da Herr Dilly mich in diesem Zusammenhang auch direkt angesprochen hat, habe ich derartige Verdächtigungen in Bezug auf meine Person zurückgewiesen.

Ich, aber auch alle anderen Ratsmitglieder dürfen erwarten, dass Herr Dilly sorgfältig recherchiert und die erhobene Vorwürfe substanziell sind.

Vielmehr stellte sich inzwischen heraus, dass es von Anfang an gegen meine Person ging. Bis heute wurden keine dieser „facebook“ Gerüchte erhärtet, vielmehr wurden entsprechende Einträge um den 12. Oktober 2013 herum gelöscht.

Seitdem stellt mir die FDP inquisitorisch Fragen, ohne konkret zu werden und hofft, dass ich als Bürgermeister im „Gerede“ bleibe. Herr Schwunk fordert laufend „Transparenz“, ohne zu erklären, was er denn erhellt wissen will.

Ich meinerseits bin sehr gerne transparent, machen Sie sich bitte selbst ein Bild:

Es ist in Schwelm seit langem bekannt, dass meine Tochter ein Praktikum bei dem in Schwelm ansässigen Unternehmen Pass absolviert hat und im Anschluss daran ein befristetes Arbeitsverhältnis begründen konnte. Weitere Fragen zu diesem Arbeitsverhältnis gehen – rechtlich betrachtet – ausschließlich meine Tochter bzw. ihren Arbeitgeber etwas an und können nur von diesen beiden beantwortet werden. Im Übrigen kann meiner Tochter nicht das Recht verwehrt werden, sich in ihrer Heimatstadt einen Arbeitsplatz zu suchen.

 

Unseren Campingurlaub haben wir auf Sylt verbracht. Wir hatten einen Wohnwagen angemietet. Herr Pass, Schwelmer Unternehmer, hatte von unserer Anwesenheit auf Sylt erfahren und lud mich mit meiner Familie telefonisch „zum Kaffeetrinken“ ein. Als Bürgermeister sage ich nicht: „In Schwelm kenne ich Sie, aber im Urlaub darf ich Sie nicht grüßen.“ So werde ich auch in Zukunft nicht handeln.

Es sind hierbei die für ein solches gesellschaftliches Zusammentreffen üblichen Aufwendungen entstanden, nämlich Aufmerksamkeit für die Dame des Hauses meinerseits, Bewirtung mit Kaffee und Kuchen andererseits. Von einer Geltendmachung oder Erstattung der jeweils angefallenen Kosten haben sowohl der Gastgeber als auch ich selbst abgesehen.

Vielleicht habe ich jetzt Fragen beantwortet, die Sie gar nicht hatten. Ich danke Ihnen jedenfalls für die Zeit, die Sie sich zum Lesen dieser Zeilen genommen haben.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Jochen Stobbe

Bürgermeister

 

Zum Abschluss sollten alle Beteiligten der FDP und CDU mit der Westfalenpost sich einmal Gedanken machen wie Wirtschaftsförderung in einer Stadt funktionieren soll, wenn ein Bürgermeister sich mit den Unternehmern nicht zu einem Meinungsaustausch treffen darf?

Ob das nun in Sylt oder anderswo ist, ein Bürgermeister ist immer verpflichtet sich für seine Stadt einzusetzen. Die Familien Pass, Müller oder auch Erfurt sind alte Schwelmer Familien die immer zu Schwelm, ihrer Heimatstadt standen, die FDP und CDU sollte vorsichtig sein, das gute Verhältnis dieser Familien zu Schwelm nicht zu zerstören.

Was zur Zeit in Schwelm betrieben wird ist nahe an der Grenze zur Verleumdung § 187 StGB, wobei ehrenrührig ist es auf jeden Fall. Und eine Verleumdung ist kein Kavaliersdelikt, was Herr Schwunk (FDP) als Jurist sicher bestätigen kann.

Die CDU und FDP sollten mit dieser Kampagne nicht von ihrer Unfähigkeit ablenken den Haushalt 2014 im Finanzausschuss auszugleichen. Denn die beiden Parteien sind verpflichtet den Haushalt 2014 auszugleichen; denn sie haben immerhin mit den anderen bürgerlichen Parteien die Mehrheit. Im Moment fällt ihnen  nicht viel zum Haushalt ein. Der Bürgermeister kann aber nicht die Arbeit für die Parteien machen. Und das ist das eigentliche Problem.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm