Pilger ohne Stock im Ruhrtal
[Witten/Bochum] Pilgern ist „in“ – auch bei Protestanten. Erst recht, wenn das goldene Herbstwetter und das Ruhrtal dazu einladen. So gestaltete das Wittener Martineum einen Studientag für 16 neue (und alte) Diakonenschüler unter Gottes freiem Himmel und „erging“ eine Strecke von Herbede über Bommern zur Wittener Innenstadt – natürlich an einem Sonn-Tag. Allen voran: Diakon Dirk Schulze-Steinen, Sozialarbeiter im Bochumer Jochen-Klepper-Haus der Diakonie Ruhr.
Ziel des Ganzen: Die Studierenden von der Ev. Fachhochschule Bochum sollten die Landschaft ihrer neuen Heimat kennenlernen und sie sollten „Zeichen am Weg“ gemeinschaftlich erleben und bedenken. Das waren nicht nur kirchliche, sondern auch regionalgeschichtliche und industrielle Gebäude. Zu Beginn der Pilgerstrecke gab es für die Gruppe eine Andacht mit Lied und Gebet im Markuszentrum in Herbede mit Jugenddiakon Thorsten Schröder.
Nach dem Übersetzen über die Ruhr mit der Fähre Hardenstein, erinnerte Diakon Schulze Steinen im Innenhof der Burgruine an den Schwedischen Politiker und Mystiker Dag Hammarskjöld, dessen 50. Todestag erst am 18. September gewesen war. Auch vor der Kapelle von Schloss Steinhausen besann sich die Gruppe auf den UNO-Generalsekretär mit seinen Gedanken „Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr Euch weist“.
Pünktlich zur Mitte des Tages traf die Pilgergruppe dann am Bethaus im Muttental ein, wo stilecht gevespert wurde. Über die Bergbau-Geschichte des Ruhrtals konnten sich die jungen Leute anschließend auf den nächsten Metern anschaulich informieren. Nördlich der Ruhr kamen sie dann an Haus Witten und an Villa Lohmann vorbei, um schließlich an der Pferdebachstraße die neue Gedächtnisstätte auf dem Schwesternfriedhof zu „begehen“.
Den Abschluss bildete eine Andacht mit Diakon Karl-Heinz Voß in der Krankenhauskapelle, der einen Bezug zum diesjährigen Martineums-Jahrestreffen im November herstellte. Dort wird das Thema „Spiritualität“ die Martineumsgemeinschaft beschäftigen. Das „Pilgern im Pott“ endete für die Studierenden mit einem weiteren Wort des Christen Hammarskjöld: „Die längste Reise ist die Reise nach innen.“ – Weitere Infos zur Diakonenausbildung im Martineum unter www.martineum.de oder per Telefon unter 02302/1752701.
miw
Zum Foto:
Informationen über den Bergbau im Muttental gab Diakon Dirk Schulze-Steinen (links) im Innenhof des Bethauses. Aufmerksam hörten die Diakonenschülerinnen und -schüler (und ihre beiden Hunde) am Pilgertag zu.
Foto: Barbara Zabka
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