„Leonardo da Vinci – Bewegende Erfindungen“ im Ruhrtal


[ZD] Zwei Orte, zwei Ausstellungen mit Erfindungen von
       Leonardo da Vinci und Spuren in die Renaissance

Zeche Nachtigall und Henrichshütte Hattingen laden zum Mitmachen und Ausprobieren ein
[Eröffnung war am Standort Henrichshütte in Hattingen am 20. November um 11 Uhr]

 

                        
  Bild 1: Am Schwungrad fachsimpeln: Robert Laube, Museumsleiter der
Henrichshütte Hattingen (re.) gemeinsam mit Kooperationspartner
Udo Schnieders, Sparkasse Hattingen.     Foto:
© ZD
 

Geniale Erfindungen des Renaissance-Genies Leonardo da Vinci als interaktive Modelle zum Anfassen, Ausprobieren und Staunen, präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und lädt Besucher aller Altersklassen in seine zwei Museen im Ruhrtal ein.

Zahlreiche Bereiche wie die Musik, Kunst, Philosophie, Naturkunde, Anatomie, Bionik und Technik sind inhaltlich in den insgesamt 88 ausgestellten Exponaten in der Sonderausstellung "Leonardo da Vinci – Bewegende Erfindungen" in Hattingen und Witten vertreten, die nach dem Vorbild Leonardo da Vincis von Studenten des Studiengangs Produktentwicklung der Fachhochschule Bielefeld gefertigt wurden. Ein vielseitiges Begleitprogramm verbindet die Doppelausstellung, die bis zum 31. Mai 2012 zu sehen und zu bestaunen ist.

Bereits am 13. November eröffnete in der Wittener Zeche Nachtigall die Sonderausstellung mit 35 Modellen und Maschinen, die die Bereiche Flugtechnik, Hub- und Fördertechnik, Musikinstrumente und Theatertechnik beinhalten.

Hier können die Besucher eine von Bielefelder Fachhochschulstudierenden nach Skizzen von Leonardo da Vinci nachgebaute Theaterhebebühne sowie wundervolle Theaterkostüme, einen außerordentlich interessanten Spiegelraum und eine ausgetüftelte Druckerpresse von Leonardo da Vinci bestaunen.

        
 
Bild 2: Das Modell der Druckerpresse von Leonardo
da Vinci ist auf Zeche Nachtigall in Witten
zu bestaunen.       Foto: ©  ZD

 

„Mutig Grenzen überschreiten, in neue Dimensionen vorstoßen und dabei einen langen Atem haben“, so lautet das Zitat von Leonardo da Vinci, das die Bielefelder Fachhochschulstudierenden unter Leitung von Prof. Dr. Ing. Horst Langer im Hinterkopf bei der Produktion der nachgebauten Modelle des Erfinders aus der Renaissance behielten.

 

 

 

 

 

 

        

Denn diese „Leonardo da Vinci“-Ausstellung ist nicht neu, es handelt es sich um eine Wanderausstellung mit Modellen, die bereits an vielen Orten gezeigt wurden.

Seit dem Wintersemester 2004/2005 werden im Studienfach Produktentwicklung der Bielefelder FH unter Prof. Dr. Ing. Horst Langer Modelle nach Skizzen des Universalgenies von kreativen Studenten gefertigt.

Bild 3: Volontärin Jenny Linke bedient das Modell Gelenkflügel in Witten. Foto:  © ZD

 

Oftmals sind nur grobe skizzenhafte Abbildungen von Leonardo da Vinci erhalten, so dass die jungen Techniker gefordert sind die eigenen Ideen zur Vervollständigung eines Produktes, das funktionstüchtig werden soll, zu liefern. "Dadurch entwickeln sich Modelle weiter und es kommen Semester für Semester neue hinzu", erklärt Theresa Viehoff-Heithorn, wissenschaftliche Volontärin  (LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen).

„Für den Standort Witten ist hervorzuheben, dass das Spiegelkabinett und der Flügelschlagapparat zum ersten Mal den Besuchern gezeigt werden“, freut sich Jenny Linke, wissenschaftliche Volontärin (LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall).


In der Wittener Ausstellung sind neben den da Vinci Erfindungen auch Modelle vertreten, die auf Ideen des  genialen Erfinder, Friedrich Westmeyer (1802-1884), der im Ruhrtal tätig war, zurückgehen.  Bekannt als ein großartiger Handwerker, erhielt Westmeyer eine Anstellung als erster Maschinenführer auf Zeche Nachtigall. Neben ausgetüftelten Verbesserungen an den großen Dampfmaschinen, erfand er neue, patentfähige Maschinen, wie die Flechtmaschine für Drahtseile, eine handbetriebene Bohrmaschine für Erkundungsbohrungen im festen Gestein sowie eine Schachtförderanlage für die benachbarte Zeche Theresia.

Am Sonntag, den 20. November, öffnete das Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe an seinem Standort Henrichshütte in Hattingen seine Türen für die neue  Sonderausstellung: "Leonardo da Vinci – Bewegende Erfindungen".

 „Mit diesem Projekt wollen wir Menschen quer durch alle Altersklassen, vom Kindergarten bis in den Seniorenbereich, nicht zu vergessen auch Menschen, die Schwierigkeiten mit ihrem Tastsinn haben, ansprechen“, betont Robert Laube, Museumsleiter der Henrichshütte Hattingen und weist auf die Vielseitigkeit der 53 der insgesamt 88 Modelle und Maschinen der Sonderausstellung "Leonardo da Vinci – Bewegende Erfindungen" ein, die am Hattinger Standort gezeigt werden.            
Auf der Henrichshütte dreht sich alles um vier Bereiche: Mess- und Kriegstechnik, Maschinenelemente und Brückenbau.
 Bild 4: Ausstellungsteam Theresa Viehoff-Heithorn (Standort Hattingen) und Jenny Linke (re. Standort Witten) präsentieren das Schneckenradgetriebe – Als nachgebautes Modell und als Titelbild des Leonardo da Vinci-Katalogs.  Foto:©  ZD

Unter dem Motto „Leo auf der Hütte“ kann der Ausstellungsbesucher den ersten, von den Bielefelder Fachhochschulstudierenden nach einer groben Skizze von Leonardo da Vinci nachgebauten Panzer bestaunen und eine Parallele zur Henrichshütte entdecken. Denn die Fertigung von Panzergehäusen war ein wichtiger Bestandteil der Hattinger Rüstungsproduktion, wovon auch die Henrichshütte profitierte.

Neben dem Ideenreichtum Leonardos, von dem die Modelle zeugen, soll auch der Zeitgeist, in dem der „Künstler-Ingenieur“ gelebt hat, ein zentrales Thema in Hattingen sein. Denn zu keinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte der Menschheit gab es so viele richtungsweisende Erfindungen, Umbrüche und Neuerungen wie in der Zeit der Renaissance. Der Besucher wandert nicht nur auf den Spuren Leonardo da Vincis, sondern auch auf denen berühmter Zeitgenossen wie Dante, Gutenberg, Kopernikus, Machiavelli und Martin Luther.

   
  Bild 5: Auch Kinder dürfen während der Doppelausstellung in Witten und Hattingen kurbeln. Foto:©  ZD
 

 



Das Außergewöhnliche dieser Doppelausstellung:

Das Mitmachen, Anfassen und Ausprobieren, das meistens mit Kurbel, Pedal, Seil oder Knopf funktioniert, ist ausdrücklich erlaubt und erwünscht!

Damit sich die Besucher in die Vergangenheit versetzen können, die Renaissance und den Ideenreichtum der zahlreichen Erfinder nachempfinden können, bietet das LWL-Industriemuseum mit den Standorten Henrichshütte in Hattingen und die Zeche Nachtigall in Witten ein reichhaltiges Begleitprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, das unter folgender Internetadresse zu finden ist:  www.lwl-industriemuseum.de

Hier einige Highlights:

Mit einem Kombiticket können Sie beide Ausstellungsstandorte besuchen!

– Sonntags-Führungen: Witten, 11:30 Uhr, Hattingen, 15 Uhr

Freitag, 02.12.2011, 19 Uhr, startet die Vortragsreihe mit Herrn Dr. Birger Ludwig, der eine Einführung in die Renaissance gibt. Der perfekte Einstieg für jeden, der sich auf die Spuren Leonardos und seiner „bewegenden Erfindungen“ begeben möchte.

Samstag, 03.12.2011, 18 Uhr bis 20 Uhr: Erlebnisführung „Leonardo. Zurück in die Zukunft“ Italien um das Jahr 1500 – Die Menschen entdecken die Welt neu. Reisen Sie mit dem LWL in die Welt der Renaissance. Mit Reiseproviant aus dem 21. Jahrhundert: Oliven, Brot und Rotwein. Anmeldung unter Tel.: 02324/9247-140

Workshop „Bauen mit Leonardo“: Nach einem kurzen Blick in die Ausstellung „Bewegende Erfindungen“ werden die Gäste selber zu Baumeistern. Mit Fischertechnik und Ideen von Leonardo da Vinci entstehen eigene Modelle. Buchung Hattingen: Tel.: 02324/9247-140, Buchung Witten: Tel.: 02302/936640

In der Vorweihnachtszeit: „Tag des Lichts“: junge Besucher können Kerzen basteln und die älteren den Worten von Prof. Dr. H.J. Schlichting lauschen, der etwas zum Thema „Licht und Leonardo da Vinci“ erzählen wird


Gastbeitrag für EN-Mosaik
von Zdena David

 
     

1 Antwort
  1. Avatar
    Lars Debald sagte:

    Hallo und liebe Grüße aus Witten.
    Ich besuchte Diese Ausstellung sowohl in Hattingen als auch in der Zeche Nachtigall in Witten.Ich bin auf der suche nach der Erklärung des Ingenieur Berufes, die wie ich glaube, in Hattingen zu sehen war.
    Können Sie mir weiterhelfen, wie Ich an dies Erklärun gelangen kann?
    Unser Sohn studiert in Bo. Bauingenieur und wir möchten ihm einen Gratulations Brief verfassen .
    Wir wären Ihnen sehr dankbar für Ihre Hilfe.
    Im voraus vielen Dank.
    Mit freundlichen Grüßen
    Lars Debald

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