Kriegen die denn gar nichts gebacken?

[jpg] Am 25.2.2010 trat der Wirtschaftsausschuss zusammen. Man muss schon sehr "schmerzfrei" sein um einzelne Tops zu ertragen, abgesehen davon das die Haustechnik im Sitzungssaal wohl aus dem vorigen Jahrhundert ist.

Erst einmal ist es unerträglich, dass es keine Mikrofone sowie eine moderne Lautsprecheranlage  wie z. B.  in Gevelsberg gibt. Immer wieder kommt es vor, dass die gemachten Ausführungen akustisch nicht richtig wahrgenommen werden. Da werden Gelder teilweise ohne Sinn und Verstand rausgehauen, für die Haustechnik denkt man noch nicht einmal im Ansatz nach einen Cent zu investieren. Auch im Rat der Stadt, der ja im Haus Ennepetal stattfindet, steht nur eine Kommunikationsanlage aus den 70er oder 80er Jahren zur Verfügung.

                          
Das Abstimmungsergebnis kann man teilweise von  dem Katzentisch der Presse nur erraten, weil teilweise Ratsmitglieder verdeckt sind. Nun, bei Einstimmigkeit ist das kein Problem, wenn aber Gegenstimmen oder Enthaltungen vorliegen, gibt es Probleme, zumal die Sitzungsleiter nicht immer das Abstimmungsergebnis wiederholen. Da soll sich doch der Bürgermeister beschwert haben, dass er nicht richtig zitiert wurde. Hat dieser gute Mann einmal überlegt, ob die Haustechnik denn eine gute Wiedergabe erfüllt?

Der Presse wurden jetzt zum zweitenmal die Sitzungsunterlagen erst bei Nachfrage übergeben. Wie soll man sach- und fachgerecht berichten oder kommentieren, wenn Informationen nicht zur Verfügung gestellt werden? Absicht?

Nun geben wir zu, durch die Teilnahme am Kulturhauptstadtjahr Ruhr 2010 haben  wir bei den unterschiedlichsten Presseterminen ein anderes, professionelleres Level vorgefunden. Die Städte die wir aufgesucht haben sind allesamt in der Haushaltssicherung und fahren teilweise einen Nothaushalt, nur, in der Kommunikation fanden wir nicht so ein hobbymäßiges Equipment vor. Nicht nur, dass die Stadt Ennepetal in ihrer eigenen Außendarstellung keinen Wert auf ein positives Image legt, auch innerhalb scheint der Stadt alles egal zu sein. Mut hat der Regierungspräsident der Stadt zugerufen. Wofür? Endlich einmal in der Jetztzeit anzukommen? In unserer modernen Welt kann es sich niemand mehr leisten Informationen zurück zu halten, der Spekulation wird dadurch Tür und Tor geöffnet und das Image der Stadt wird diffus. Attraktiv will die Stadt sein. Wie oder wo macht sich das bemerkbar? Sollen die potenziellen Interessenten dies erraten? Oder gar bei der Stadt vorsprechen und fragen: He, seid ihr attraktiv? Lohnt es sich bei Euch zu investieren oder Euch zu besuchen? Es ist nicht zu fassen, wie groß das Beharrungsvermögen und die Realitätsverweigerung ist.
Liebes Ennepetal, wir befinden uns im Jahre 2010. Ist das noch nicht realisiert worden? Dann wird es aber Zeit.

Zur Sitzung selber:

Da berichtet Frau Drees Citymanagement von Aktivitäten in der "City" Milspe, so als wenn  alles auf einem guten Weg wäre. Da waren in 2009 mehrere Events und in 2010 werden wiederum Events abgehalten. Das Citymanagement bekommt 50 Tsd überwiesen, die es in diesem Jahr auch "verplempern" kann. Was sie aber nicht berichtet, dass Citmanagemenent ist in Auflösung, es kommen nur noch so an die 5 bis 6 Leute, denen nichts einfällt. Da soll ein Herr Braselmann, der über Haus und Grund Mitglied des Citymanagement ist, einen Herrn Filici empfohlen haben nach Gevelsberg seine geschäftlichen Aktivitäten zu verlagern, wenn er hier nicht mehr klar komme. Die Frau des Beiratsvorsitzenden der Citymanagement GmbH & Co. KG soll sich in der Zeitung gar geäußert haben, dass es sinngemäß nicht empfehlenswert ist in Milspe ein Investment zu tätigen. Was ist das nur für ein Citymanagement? Geht das jetzt danach, Negativwerbung ist auch eine Werbung?

Nun denn, wir pflanzen jetzt im Frühjahr schöne Blumen in der Fuzo "Inne Milspe",reden das Ganze etwas schön und träumen vielleicht schon von einer Bundesgartenschau? Der Bürgermeister gibt Gießkannen aus, für wen auch immer, damit die Blumen mittels gießen auch wachsen. Die Umsätze brauchen dann sicher nicht zu wachsen. Hoffentlich gießen die Einzelhändler diese Gießkannen nicht über ihre Kassen, in der Hoffnung, die Umsätze werden dadurch größer. Ach ja, Spielgeräte soll es auch in der Fuzo "Inne Milspe" geben, hat die Bürgerbox in der Sparkasse gebracht. Toller Vorschlag. Dann wird die Fuzo endlich einer sinnvollen Nutzung zugeführt, einer großen Spielzone.

Aber es ging ja noch weiter.
 
Da fragt Frau Schöneberg von der SPD wie es denn, neben den vielen von ihr gestellten und unbeantworteten Fragen, mit dem Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg aussieht. Frau Drees,die ja immerhin in Rom war, wegen dem göttlichen Beistand meinten wir, hatte keine substanziellen Informationen, außer das übliche "wir sind im Gespräch". Herr Peuser, von der Verwaltung, assistierte damit, dass er seine Informationen aus der lokalen Presse habe, die aber nicht weiterführend wären. Unsere Informationen sind, dass eine Frau Helga, unsere liebe Nachbarin, durch Milspe läuft und Werbung für den zu gründenden Verein macht.

Die Nutzung dieses Bahnhofs erstreckt sich auf eine Toilette, einen Warteraum, einen Kiosk und evtl. ein paar Büros und das für 1,8 Millionen. Es ist auch hier, mangels Ideenarmut, mit keiner wirtschaftlichen Nutzung zu rechnen. Alles läuft auf ein Zuschussgeschäft hinaus. Nur wer die Zuschüsse zahlen soll, ist noch ungewiss. Der Kauf des Bahnhofs kann erst nach Verabschiedung des Haushalts 2010 erfolgen, so hat uns der Kreis signalisiert. Es fehlen halt Leute von Format und Niveau die solch ein Projekt auf den Weg bringen könnten.

Und weiter ging es.

Da wird eine Vorlage vorgelegt die Händler und Dienstleister, die die öffentlichen Flächen, als die Fuzo "Inne Milspe" , in Anspruch nehmen,  wieder mit Gebühren zu belegen . Die SPD wollte eine Gebührenbefreiung von 2 Jahre der Rest von einem Jahr. Lachhaft. Durch eine einfache in Augenscheinnahme ist zu sehen, dass die Stadt dankbar sein sollte, wenn überhaupt jemand einen Stuhl in die Fuzo "Inne Milspe" stellt, ja, dass die Unternehmer noch Zuschüsse bekommen sollten, wenn sie überhaupt was machen. Es ist nichts aber auch gar nichts los in der Fuzo. Die Leerstände sind eher noch höher geworden. Es war eine recht fragwürdige Vorlage, die nur eines beweist: Die Stadt hat die Übersicht über ihre Stadt verloren. Wo sind denn nun die ach so tollen Ideen, die während des Wahlkampfes von einem kompetenten Bürgermeisterkandidaten angekündigt wurden?
Wo ist denn nun der Aufbruch der durch das Marketingkonzept "Mein Ennepetal" angekündigt wurde?

Dann fragt Frau Schöneberg (SPD) nach, warum Unternehmen die ein schriftliches Angebot bei der Stadt abgäben, keine schriftliche Absage erhalten. Ein Unternehmer hatte zu dem Bahnhofsschild ein Angebot abgegeben und hatte dann über die Presse erfahren, dass der Auftrag anderweitig vergeben wurde. Landauf, landab gehört es zum guten Ton, sich für ein abgegebenes Angebot zu schriftlich bedanken und sodann zu bedauern, dass der Auftrag leider vergeben wurde. Aber was heißt schon guter Ton bei unserer Stadtverwaltung.

Dann fiel uns noch was auf, dass geht aber schon eine Weile so. Immer wenn ein Thema etwas tiefer behandelt werden soll, wird es in den nicht öffentlichen Bereich verschoben. Will heißen, die Öffentlichkeit soll nichts davon wissen. Begründung: Es werden Namen genannt. Sorry, so ein wirklich dummes Zeug kann auch nur auf einer "Insel der Glückseligen" durch gehen. Namen werden, so sie dem Datenschutz unterliegen, in anderen Städten geschwärzt, die Inhalte werden jedoch öffentlich behandelt. In anderen Städten ist es sogar üblich, dass die zu nennenden Personen befragt werden ob sie etwas gegen die Veröffentlichung haben. Nicht bei uns.

Ich denke, dass ist reines Kalkül, weil dadurch ein evtl.  Versagen der Stadtverwaltung publik würde oder das Dinge zur Sprache kämen, die nicht so koscher sind.

Ja, ja, Demokratie ist ein schweres Geschäft, es wäre leichter wenn nicht das blöde Volk da wäre, denn das versteht nun mal nicht die hohe Kunst der Politik. Und die Presse? Na die verstehen sowieso alles falsch, die sollen doch nur das schreiben was ihnen gesagt wird. Warum tun die das nur nicht?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal
 

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