Fredericke – auch kleine können riesig sein

[la] Wenn in müde dreinblickende Augen alter Menschen wieder Glanz und Lebendigkeit einziehen, dann sind meist Kinder daran beteiligt, die ihre Lebensfreude von Herz zu Herz weitergeben.

Nur einen Katzensprung weit von der Schule  GS Wassermaus entfernt ist das Domizil  des Seniorenheims Brunnenstraße  und so ist es seit dem 1. Schuljahr der kleinen Wassermäuse, der GS Wassermaus  längst Tradition  zu den verschiedenen Jahreszeiten oder Sommerfesten  den Bewohnern einen Besuch abzustatten und sie  mit traditionellen Liedern, Gedichten oder Geschichten zu erfreuen. Angeleitet wurden sie von ihren Klassenlehrerinnen Frau Kühn, Frau Maikranz und Frau Hunsdieck.

Dieses mal stand etwas ganz Besonderes auf dem Plan. Die Schüler, die  inzwischen den Klassen 4 angehören, wollten für ihre lieben "alten Freunde" das Musical "Fredericke" aufführen. Die Schüler hatten sich zuvor an dem Projekt der AVU JungesEN 2010 Plus: ENgagement für Nachwuchs und Senioren" beteiligt und so wurde es für sie möglich, mit Hilfe von Frau Martina Klinge – auch über das Stundensoll  hinaus – das Musical einzuüben. Bereits am Weltkindertag stellten die Schüler der GS Wassermaus das Musical auf der Bühne am Marktplatz in Ennepetal einer begeisterten Menge  vor.

Da die Kinder  persönlich nicht nur die schwungvolle frische Musik gerne haben, sondern ihnen auch der Inhalt des Musicals sehr am Herzen liegt, freuten sie sich darauf, ihren Nachbarn diese Botschaft zu übermitteln, die davon ausgeht: "Wer schon einmal von Freunden aus einer Notlage befreit worden ist, weiß, welche wundersamen Kräfte freigesetzt werden können, wenn sich viele zusammenschließen und gemeinsam helfen".

Und so haben sich die kleinen Wassermäuse der GS Wassermaus mit ihren Lehrern und Eltern zusammengeschlossen und ein wirklich beachtenswertes Werk auf die Beine gestellt, das jung und alt anspricht. Ja, den Eltern gilt ein ganz besonderer Dank wusste Frau Hunsdieck, die die Organisation unter sich hatte, zu berichten.  Denn die Eltern haben die Kinder zu den Proben gefahren und abgeholt, die wundervollen Kostüme geschneidert, welche die Mädels und Jungen  trugen und ganz viel Zeit mit investiert, damit es ein Erfolg wurde.

Inzwischen herrschte eine spannende Erwartung in der Cafeteria des Seniorenheims. Eltern, Geschwister und Lehrer waren als Gäste eingetroffen und irgendwo im Flur vernahm man leises Tuscheln und Rascheln. Das waren die Wassermäuse. Gleich würde es losgehen.

Und dann kam einer nach dem anderen durch die Tür und sie gruppierten sich je nach darstellenden Figuren vor den Senioren auf. Nach dem alle komplett ihren Platz eingenommen hatten drückte Frau Grollmisch  auf die Taste des CD-Recorders, die Musik begann und  die Schüler brachten in Soli- und Gruppen-Beiträgen ihren Beitrag.

Die Geschichte handelt von einem besonders eigenwilligen Gänseblümchen namens "Fredericke" das sich wünschte, aus der Gruppe der anderen Gänseblümchen heraus zu ragen und so groß wie ein Apfelbaum zu werden. Ihr Wunsch war so groß, dass er durch einen Zauber in Erfüllung ging. Doch nun merkte es, dass es zwar größer als ihre Kumpel war, aber dadurch auch sehr allein und vergessen. Nun wurde es sehr traurig und wäre am liebsten wieder so klein wie die anderen gewesen. Doch das ging nicht mehr. Es war nur möglich, wenn sich genug Freunde fanden, die es dabei unterstützten.

Und Fredericke fand diese Freunde. Vereint halfen sie ihr und sie kehrte wieder zurück in die Gruppe.

Mit den Worten: Auch kleine können riesig sein, denn Größe steckt in jedem Menschen, ob klein oder groß, wichtig ist: gute Freunde zu haben
endete das Stück und die Botschaft, die mit Musik, Gestik und Worten den Heimbewohnern, aber auch den Gästen, mitgeteilt wurde kam voll rüber. Hier ein  Video-Ausschnitt des Musicals. (Video bitte starten – unterer rechter Button für Vollbildanzeige / mit ESC zurück)

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Begeistert wurden die kleinen Darsteller mit Applaus und  Süßigkeiten verwöhnt und sie versprachen bald wieder zu kommen.

Für eine Dreiviertelstunde war die Sonne in den Gemeinschaftsraum eingekehrt und nachdem die Schüler plaudernd das Seniorenheim verlassen hatten um mit ihren Lehrern und Eltern in der Schule noch eine Kaffeepause zu machen, saßen die älteren Herrschaften berührt von dieser Veranstaltung und ließen das Geschehen noch in sich nachklingen.

Uns selbst hat es so gut gefallen, die Schüler haben dieses Musical großartig herüber gebracht und die kleine Angeliki als "Fredericke" mit ihrer glockenzarten Stimme war ein bezauberndes Gänseblümchen.

Unser Jahr 2010 hat uns in vielen Städten mit sehr vielen Kinder- und Jugendchören zusammengebracht. Nun haben wir die Begeisterung dieser Schüler, ihre Liebe zur Musik noch einmal deutlich erleben dürfen und es bleibt die Frage, warum heisst es
bei den älteren Chören hier im Ort wenn man nach dem Nachwuchs fragt: "Es gibt ja keine Kinder die das machen möchten".

Mensch, hier sind sie doch – und bestimmt anderswo in Ennepetal auch noch.

Hier kann man nur dankbar sein, dass so Menschen wie Frau Klinger (die für die Regie des Musicals zuständig war), Frau Maikranz (Ideengeber zu gerade diesem Stück), Frau Hunsdieck (Organisation) und Frau Grollmisch (zuständig für den musikalischen Einsatz vor Ort) und alle anderen direkt oder indirekt daran Beteiligten aus der und um die Schule Wassermaus herum, sich für unsere Ennepetaler Kinder so arrangieren, dass es nicht nur für die Beteiligten Schüler, sondern auch alle Zuschauer eine Augenweide und ein Ohrenschmaus ist.

           
     

Und vielleicht sollte man an dieser Stelle auch nicht vergessen der AVU zu danken, die mit ihrem Projekt ENgagement für Nachwuchs und Senioren den Anreiz für dieses Projekt  geschaffen hat.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik
unter den Wassermäusen im Seniorenheim Brunnenstraße

 

 

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