Denn da waren wir beide noch Kinder …

[jpg]  Wir waren spät dran und kamen zum Zeitpunkt als "Greensleeves" mit Gitarre und Kontrabass vorgetragen wurde.

Bürgermeister Stobbe hatte die Eröffnungsrede für die Veranstaltung "Jugend musiziert in der Sparkasse"  gehalten, die schon mehrfach in der Schalterhalle der Sparkasse abgehalten wurde. So auch in diesem  Jahr.

Er entschuldigte sich, dass er nicht bis zum Ende des Konzerts beiwohnen könne. Denn um 12:00 Uhr sollte im Schloss Martfeld die Local Hereos Woche für Schwelm eröffnet werden und die !Sing Säule ihre Einweihung haben. Ausdrücklich bedauerte Bürgermeister Stobbe, dass er aus diesem Grunde so früh diese Veranstaltung verlassen müsse und bat es nicht als Wertung gegenüber den Kindern und Jugendlichen zu sehen. Schade nur, dass es diese Terminüberschneidung gab.

           
   Hannah Danowski am Klavier                                                                                Foto: Linde Arndt
 

Auch wir möchten uns nur entschuldigen, dass es zeitmäßig nur für zwei Stücke  gereicht hatte, zumal denn es uns persönlich ein besonderes Anliegen und eine Freude ist, solch einem Konzert zu zu hören. 

Gerne erinnere ich mich an meine Kindheit als ich mein erstes Instrument, eine Geige, bekam.Später kam eine Gitarre hinzu, wobei mich damals die Musik nachhaltig in meiner Persönlichkeit prägte.

                          
   Probe der Gitarrenspieler für ihren großen Auftritt                          Foto: Linde Arndt  

Und als ich heute die Kinder mit ihren Eltern und den Besuchern, es waren so an die 100, sah, wurde mir auch ganz warm ums Herz.
Junge Erwachsene verdienen unsere ganze ungeteilte Aufmerksamkeit in ihrem Bestreben sich in unserer Gesellschaft, die einmal ihre sein wird, einzuleben. Nur sie können uns Erwachsenen die Bestätigung geben, ob diese Welt von uns richtig organisiert wurde. Denn in ihrer unnachahmlichen Unbefangenheit und Ehrlichkeit geben sie uns die Hinweise damit unser Tun Bestand hat.

                          
   Simone Kraus und Ellen Sewzik – Klarinetten                         Foto: Linde Arndt  

Was ich mir wünschen würde, wäre –  wie die Erfahrungen mit der Kulturhauptstadtjahr 2010 mir gezeigt haben –  dass diese Konzerte übergreifend einmal im Jahr ein festliches Konzert der Jugend des Kreises mit allen Musikschulen erbringen würde. Auch könnte ich mir einen regeren Austausch der einzelnen Musikschulen vorstellen, die zu einem Orchester führen könnten, wobei die Musikrichtungen vollkommen frei sein dürften.

Musik kennt nur eine Unterscheidung, man liebt sie oder man liebt sie nicht. Tatsächlich lieben wir aber alle Musik, es ist schwer und fast unmöglich Musik nicht zu lieben. Und da wären wir schon bei Greensleeves, dem Ruf und Klagen eines Liebenden der seine Liebe vermisst und die ihn verstoßen hat. Denn die Musik ist das Kind in uns, welches wir kaum noch weil wir ihm keinen Raum mehr geben. Verloren oder verstoßen durch uns und doch noch nicht ganz verlassen.

So kann dieses Konzert auch eine Möglichkeit sein, sich an das Kind in uns zu erinnern, um sich wieder der Liebe zu versichern. Denn wofür sonst standen die Kinder vor uns und spielten mit Hingabe ihre Stücke vor?

Und das ist es, sie sind unsere lokalen Helden, local Heroes der Ruhr2010, nicht kleine Helden nur andere Helden, sensibler und intensiver.

Auch wir mussten nach den Kegelduetten von Wolfgang Amadeus Mozart gehen, wir hoffen aber auf eine Wiederholung die dann unsere ganze ungeteilte Aufmerksamkeit haben sollte.

Versprochen. Und wenn die Politik sich einmal besinnen würde, würde sie die Organisation erweitern im Sinne der Ruhr2010.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

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