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Große JeKi Aufführungen der Musikschule Gevelsberg

[Gevelsberg] Am 16. Juni 2013 ist es wieder soweit: Instrumentalschülerinnen und Schüler des 2. bis 4. Unterrichtsjahres „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) stellen sich erneut musikalisch einem großen Publikum vor. Neun Monate lang wurden sie in den verschiedenen Gevelsberger Grundschulen von den Lehrkräften der Musikschule auf verschiedenen Instrumenten unterrichtet. Bei dem großen Auftritt werden alle Beteiligten nun in zwei spannende Klanggeschichten eingebunden, die von Elisabeth Rex extra für die JeKi-Kinder geschrieben wurden.

Jeki-Schüler beim Geigenspiel  Foto: Linde Arndt

Jeki-Schüler beim Geigenspiel Foto: Linde Arndt

Das Stück „Die Ennepe“ wird von den Kindern des 2. JeKi-Jahres aufgeführt und dauert von 15:00 bis 15:45 Uhr. Die Kinder erleben dabei einen Tag im Leben der Ennepe, unseres kleinen Heimatflusses.

Das 3. – 4. Jeki-Jahr führt das Stück „Grillenzauber“ auf (Dauer: 17:00 bis 18:00 Uhr). Lilli und Mecki, zwei Grillenkinder, fiebern dem großen Orchestertreffen ihrer Großfamilie entgegen, bei dem sie zum ersten Mal selber mitspielen dürfen. Doch bis es zum musikalischen Genuss kommt, gibt es erstmal ein paar Probleme zu lösen.

Beide Konzerte finden in der Aula Schulzentrum West statt. Kleine und große Musikfreunde sind herzlich willkommen!

Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. 02332/2851.

In Ennepetal wird nur noch gekreist

[jpg] Unter der Hand im Innenhof im Haus Ennepetal standen rund 180 Menschen, wobei die kleineren Menschen ihre Musikinstrumente mit gebracht hatten. Plakate mit Forderungen und Slogans waren ausgerollt und die Kinder spielten auf ihren Instrumenten. Eine Streifenwagenbesatzung war auch angerückt und stand mit dem Leiter des Ordnungsamtes zusammen. Man konnte ja nie wissen. Wenn so ein Kind mal wütend wird, fliegt schon mal eine Blockflöte etwas tiefer. Ich konnte nicht sehen ob die Polizisten Kinderhandschellen bei sich hatten.

Es ging um die Musikschule, die ja bekanntermaßen keine ausreichenden finanzielle Mittel hat um den Schulbetrieb ohne Einschränkung aufrecht zu erhalten. Die Eltern, die sich in einem Förderverein organisiert haben, wollen die Kürzungen jedoch nicht hinnehmen. Frau Thomas hatte schon einmal in einer Hauptausschusssitzung einen Bürgerantrag eingereicht, der jedoch abgeschmettert wurde.

       

Jetzt wurden allerdings über 700 Unterschriften für solch einen Antrag der Ausschussvorsitzenden Frau Dautzenberg (CDU) überreicht. Etwas gequält und verlegen lächelnd nahm Frau Dautzenberg das Paket mit den Unterschriften in Empfang. Im Hintergrund stand Wilhelm Wiggenhagen steif mit versteinerter Miene im Eingang. Die dazu gehörenden Forderungen mussten sich alle über ein mitgebrachtes Megaphon anhören. Ein älterer Milsper konnte sich nicht erinnern jemals solch einen Auftritt gesehen und gehört zu haben. Einige der Ratsmitglieder versuchten auch die Demo gequält weg zulächeln. Es war genau 17:10Uhr und ab ging es in den Raum 1 des Hauses. Etwas Stühle rücken und der Ausschuss konnte seine Arbeit aufnehmen. Arbeit? Von den anwesenden 15 Ratsmitgliedern konnte ich allerdings nur einen ausmachen der ernsthaft arbeitete – Stefan Mayer-Stoye von den Bündnisgrünen. Alle anderen beschworen etwas was es nicht gab aber auch nicht geben kann in Ennepetal – Gemeinsamkeiten. Diese Gemeinsamkeiten waren und sind über die Jahre aufgebraucht worden.  Aber lassen Sie uns  einen kleinen Exkurs  in Staatskunde machen.

Es macht nämlich Sinn; denn ab Freitag dem 8. Juli dieses Jahres arbeiten alle Bürger wieder für sich. Bis dahin haben alle Bürger für den Staat gearbeitet, auch für die 14 Millionen Truppe und den gesamten Rat der Stadt Ennepetal. Was bekommen wir aber alle dafür? Unter anderem bekommen wir, neben einer Bundeswehr die uns bei Bedarf verteidigen soll, ein komplettes Bildungssystem. Dieses Bildungssystem beinhaltet Schulen, Universitäten, Lehrer, Professoren, Bücher, Mobiliar und, und, und. Kostenlos, versteht sich. Gut, nicht?

Die Lehrer werden bezahlt und zwar so, damit sie motiviert den SchülerInnen etwas beibringen. Und was noch wichtig ist, diese SchülerInnen sollen sicher sein, dass ihre LehrerInnen ihnen über Jahre als Bezugsperson erhalten bleibt. Diesen SchülerInnen soll nicht nur Wissen beigebracht werden  um  der Wirtschaft eine gute Arbeitskraft zu sein. Nein, diese SchülerInnen sollen wertvolle Mitglieder der Gesellschaft werden, eben gute Staatsbürger.  Was das ist? Dafür haben wir Professoren genommen die uns Rat gaben, gute Professoren, [wie z.B. einen Professor Hartmut von Hentig] die den Lehrern und Politiker sagen wie man aus SchülerInnen gute StaatsbürgerInnen macht.

Und zu dieser Ausbildung gehört auch eine musische Ausbildung. Ach, und Herr Frey von der FDP schimpfte ja so schön über die Kosten, die von Steuergeldern beglichen werden müssten. Richtig Herr Frey von der FDP, dafür arbeiten die Eltern dieser Kinder ein halbes Jahr für den Staat, indem sie Umsatz-, Einkommen-, Kirchen-, Mineralöl-, Kfz-, Salz-, Sekt-, Versicherungs-, Alkohol- oder auch Vergnügungssteuer entrichten.
Und jetzt werden die Forderungen der Eltern der Musikschule einfach umgedreht, so dass eine Forderung des Rates und der Stadtverwaltung daraus wird, die Verantwortung und die Finanzierung für die Schule selbst in die Hand zu nehmen. Zwar ist die Forderung nicht offen ausgesprochen worden, aber man konnte sie schon heraus hören. Wie soll das gehen? Nun erst einmal soll die Öffentlichkeit ausgebootet werden. Es wird ein Arbeitskreis gebildet, bei  dem die Presse nicht mehr dabei ist. Wer zu diesem Arbeitskreis gehören soll, soll noch besprochen werden. Was dort besprochen werden soll, wurde schon andeutungsweise erörtert. Da sollen die Lehrkräfte umsonst arbeiten, man nennt das Neudeutsch Ehrenamt in Ennepetal. Und weiter, Hobbymusiker sollen als Lehrkräfte ehrenamtlich einspringen. Da kommt mal eben schnell Anita Schöneberg mit der E-Gitarre vorbei? Umsonst, versteht sich. Es war eine Liste des Grauens, eine Armutserklärung gegenüber den anwesenden Eltern und Steuerzahlern. Wie ist es dazu gekommen?

Die Stadt Ennepetal mit Rat und Stadtverwaltung haben sich verkalkuliert. Sie haben sich für das Jeki (Jedem Kind ein Instrument) Projekt gemeldet. Dieses versprach 50% Zuschüsse bei den erworbenen Instrumenten. Und es waren viele Instrumente. Und das Jeki Programm fordert:

  • Die Kinder sollen Unterricht in dem erworbenen Musikinstrument bekommen.
  • Die bestehende Musikschule darf aber nicht zurück stehen.
  • Und fünf Jahre sollte der Unterricht stattfinden.

Wenn das nicht eingehalten werden kann, muss das Geld zurück gezahlt werden.

Nun müssen wir ja schon rund 500.000,- Euro für das Zocken (Swap Geschäfte) zurück zahlen, rund 300.000,– Euro Beraterhonorare zahlen oder rund 1.000.000,– Euro für eine Tribünenüberdachung des TuS bezahlen. Da schmerzt es schon wenn man für die „blöden“  Blagen auch noch Geld zurück zahlen muss, zumal das ja nicht die eigenen Blagen sind. Darüber hinaus hat man Gebühren genommen und als der Unterricht nicht stattfand, hat  die 14 Millionen Truppe nur auf Mahnung die Gebühren zurück gezahlt. Dann hat man  Lehrkräfte der Musikschule in den Jeki Projekt Bereich überführt. Und die Musikschule? Man kann eben nicht alles machen – was soll es. Man lässt die Schule eben alleine und hofft das Problem würde sich alleine lösen. Aber die Probleme blieben. Unverstand hat nun einen Namen – Ennepetal.

Die wildesten Lösungsansätze wurden erörtert – schiere Hilflosigkeit von Rat und Stadtverwaltung.
Die Cellistenstelle solle für ein Jahr gesponsert werden, evtl.(?) gibt es einen Sponsor. (Und danach?) Die Leitung der Musikschule ab 2014 soll aus den eigenen Lehrkräften hervorgehen. Aha, und was wird mit der Kraft und deren SchülerInnen? Es fällt doch damit wieder eine Lehrkraft aus! Und was ist mit der Lehrkraft für Geige? Und was ist mit der Weiterentwicklung einer Musikschule zu einem ernstzunehmenden Institut im Kreise?

Eine Schule sollte den SchülerInnen eine höchstmögliche Sicherheit bieten, Sicherheit in dem Sinn, indem sie den Unterricht erbringt die sie anbietet. Einmal gibt es und einmal gibt es den Unterricht nicht, dies sollte auf jeden Fall unterlassen werden. Aber  dies steuert die 14 Millionen Truppe und der Rat gerade an. Auch will diese hilflose Truppe möglichst ganz und gar die Verantwortung auf die Eltern und SchülerInnen wegschieben und sich damit aus dem Staub machen. Wird dann morgen der Sprach- oder Matheunterricht eingestellt? Ok, wir haben kein Geld mehr. Aber ist das wirklich so? Nein!

1. Wir könnten die Hebesätze von derzeit extrem niedrigen 403% anheben um aus dem Gröbsten heraus zu kommen.
2. Wir könnten die Haushaltssicherung nochmals überarbeiten um die Prioritäten neu zu setzen.
3. Wir könnten den Kreis wegen einer Duldung angehen, denn die Jeki Verpflichtung wurde vor der Haushaltssicherung eingegangen.

Das Haushaltsrecht ist auch bei einer Haushaltssicherung ein bewegliches Recht, wenn man will. Aber will die Stadt im Zusammenhang mit der Musikschule denn überhaupt. Waren das im Kulturausschuss nicht nur Lippenbekenntnisse für die Musikschule? Dann war der Sarg auf dem Innenhof eben doch eine zukünftige Realität.

Was mich bestürzte als Anita Schöneberg (SPD) mit Walter Faupel (CDU) eine große Koalition für unbezahlte Arbeitsstellen bildeten. Gerhard Schröder, der Altbundeskanzler, hatte den Menschen zumindest 1,– Euro belassen. Und in Ennepetal?   [

  Da geht es ohne den Euro. Frau Schöneberg, Herr Faupel, wann führen wir denn wieder die Leibeigenschaft ein? Um es einmal klar zu sagen, auch eine Musikpädagogin ist eine Arbeitnehmerin die ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellt und zwar gegen Entgelt.

Und wenn diese Musikpädagogin nach einem 8 stündigen Arbeitstag die Füße hoch legen möchte, so ist  das ihr gutes Recht. Alles andere was im Kulturausschuss in diesem Zusammenhang vorgeschlagen wurde, nennt man neudeutsch „Sozialdarwinismus“.

  Der einzige der vernünftig auf diese Vorschläge reagierte war der Grüne Stefan Mayer-Stoye.
Er stellte zumindest die Frage, wie das Ganze funktionieren sollte.
Soll die LehrerIn ab 16:00 Uhr die entgeltliche Beschäftigung aufgeben und dann unentgeltlich weiterarbeiten?

Herr Frey von der FDP wurde gar lauter und rief zu Frau Thomas, er habe einen FDP Kollegen in Schwelm der ihm gesagt hatte, dass Schwelm nur einen Zuschuss von rund 200.000,– Euro benötige, statt der rund 500.000,– Euro in Ennepetal.

   Wie Schwelm das macht, dass wusste Herr Frey (FDP) jedoch nicht zu sagen. Wahrscheinlich war der Wein ausgegangen und das Gespräch somit erledigt. Was hat ihn denn gehindert mit dem FDP Kollegen tiefer in die Materie einzusteigen?    

Was hat ihn denn gehindert mit der Leiterin der Schwelmer Musikschule Frau Weidner zu sprechen? Das sind alles Menschen die sich offen einem Dialog stellen. Was man von den Ratsmitglieder nicht sagen kann. Aber darum ging es ihm und den anderen ja auch nicht. Es ging schlicht und ergreifend nur darum, keine Verantwortung zu zeigen oder zu tragen . So sind sie unsere Politiker und Verwalter. Auf der einen Seite wollen sie für alles stehen und wenn es nicht klappt, ist eben der Bürger selber schuld.

Und wie soll es jetzt weiter gehen? Wilhelm Wiggenhagen und die 14 Millionen Truppe samt Rat wollen am liebsten dem Förderverein alles aufbürden. Ja, selbst das Personal sollen die selber einstellen. Das ist verdammt noch mal Verantwortungslosigkeit hoch drei.

Oder war diese Hilflosigkeit deshalb so stark sichtbar, weil die Ratsmitglieder und die Verwaltung aus ihrem Wolkenkuckucksheim gerissen wurden? Ich glaube ja.

Frau Höppke, Frau Thomas und rund 180 weitere Kinder und Eltern haben die Stadt eben mal kurz von ihrer rosaroten Wolke geholt und ihnen klar gemacht was Verantwortung für unsere Kinder und deren Lehrpersonal ist.

Vielleicht macht ja Frau Schöneberg (SPD) mit dem Shanty Chor zukünftig umsonst den Musikunterricht und Herr Faupel (CDU) unterstützt sie fleißig. Umsonst versteht sich.
Möge das uns allen erspart bleiben.

Nicht nur wir haben das Geschehen beobachtet, vielmehr hat die  Landesvereinigung  der Elternvertreter und Fördervereine der Musikschulen in NRW e.V. auch einen Kommentar geschrieben. Hier der Kommentar im PDF Format.

Und hier ein Video-Schnipsel  über die Demo.
[flv:/wp-content/video/MSDemo.flv 380 300]

Womit einmal mehr Ennepetal seinen sehr eigenartigen Reiz bewiesen hat.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Alle Fotos und das Video © Linde Arndt

Ennepetaler Usermeinung

[jpg] Nachfolgend veröffentlichen wir eine email einer Userin, die als Kommentar in mehreren Artikeln eingetragen werden könnte.

 

Wie Herr Thun  ( Friedrich-Wilhelm Thun aus Voerde…d.Redaktion) muss auch ich mich doch sehr über die Schaffung dieser zusätzlichen Stelle ( 50% GleichstellungsbeauftragteR und 50% EhrenamtsbeauftragteR… d.Redaktion) für das Ehrenamt wundern.
Ich weiß, dass Bürgermeister und Kämmerer zusammen mit den Vertretern aller ( !) Parteien uns jetzt erklären werden, dass diese Stelle nichts mit den Streichungen aus dem im vergangenen Winter beschlossenen Personalwirtschaftskonzept zu tun hat. Na klar !

Diese Stelle gab es noch nicht, als man sich, meiner Meinung nach ganz ohne Konzept, überlegt hat, wo denn mal Geld gespart werden könnte. Die damals beschlossenen Sparmaßnahmen, da sind sich alle Politiker einig, können keinenfalls mehr rückgängig gemacht werden.

Aber neue Stellen schaffen, das geht. Klar ! Nur die Bürger, deren Anliegen von diesen Menschen vertreten werden sollen, kommen hier nicht mit und werden schlichtweg für dumm verkauft.

Ich frage mich :

 

Wo war das Leitbild für unsere Stadt, das auch in Zeiten knapper Kassen aufrecht erhalten wird ? Hat man sich jemals die Frage gestellt : Welches Profil soll Ennepetal trotz aller Kürzungen, die im Rahmen des Haushaltssicherungskozepts notwendig wurden, zeigen ?
Der Eindruck drängt sich auf, man habe blind überall da, wo es gerade – aus welchen Gründen auch immer –  möglich schien, gestrichen, ohne sich über die längerfristigen Folgen klar zu sein, ja ohne überhaupt darüber nachzudenken.

Beispiel Musikschule : Die Vollzeit-Geigenlehrerin hatte einen befristeten Vertrag über 2 Jahre, der im Sommer ausläuft. Da bot es sich ja an, diese Stelle eben nicht neu zu besetzen.

Klar, wir müssen eben sparen und es tut uns ja allen auch weh, aber es geht nicht anders.

Diese Entscheidung wird u.a. von Mitgliedern eines Kulturausschusses getroffen, die selber zum Großteil niemals Unterricht an der Musikschule oder gar im JeKi-Bereich der Grundschulen erlebt haben, die aber auch nicht das Gespräch mit betroffenen Lehrkräften suchen. Welche Folgen diese Entscheidung für unsere Stadt hat, welches Bild von unserer Stadt in den Köpfen der Bürger genährt wird, steht nicht zur Debatte.

Die mit großem Hallo bejubelte JeKi-Euphorie, die allen Ennepetaler Kindern (mit Hilfe hoher finanzieller Förderung von Stiftungsseite) eine nachhaltige musikalische Grundbildung verspricht und ihnen fest zusagt, dass sie jeder Zeit auch einen Platz an der Musikschule bekommen, wenn das JeKi-Programm zuende ist, zerplatzt wie eine Seifenblase.

Wann wird man hier den Eltern endlich offen und ehrlich erklären, dass es das nicht geben wird, da mit der Nicht-Verlängerung des Vertrages Geige als zentrales JeKi-Instrument entfällt und selbst Kinder, die seit zwei Jahren in den Grundschulen dieses Instrument erlernt haben, dies nun nicht mehr können ? Noch vor drei Monaten, als längst bekannt war, das dies nicht mehr möglich sein wird, hat man den jetzigen Erstklässern zugesagt, sie dürften ab dem neuen Schuljahr Geige lernen. Bürgernähe ?? Eltern, die seit Jahren ihre Kinder an der Musikschule unterrichten lassen, wird nicht einmal klar gekündigt, sondern sie werden hingehalten mit vagen Versprechungen. Viele dieser Eltern haben ihre Kinder inzwischen in Musikschulen der Nachbarstädte angemeldet : Ist das so von städtischer Seite gewünscht, schließlich wird so das Problem geschrumpft ?

Und jetzt diese neue Stelle. A12 ? ( Das wären rund 2.800,– Euro Grundgehalt…d.Red.) Das ist drei ( !) Stufen höher (rund 600,– Euro…. d. Red.) in der Besoldungstabelle als die gestrichene Stelle der Musikschullehrerin !!
Ich hoffe, in den Köpfen der Bevölkerung unserer Stadt tut sich langsam etwas und wir werden es gemeinsam schaffen zu verhindern, dass sich das Image Ennepetals auf Marktschreierniveau einpendelt.

Isa Thomas
Kettelerstraße 9
58256 Ennepetal

Gevelsberg – Musik zum 1. Advent

Ein fester Bestandteil in der Konzertreihe der Musikschule der Stadt Gevelsberg ist das festliche Konzert zu Beginn der Adventszeit.

Es findet dieses Jahr am Montag, den 29. November, von 18:00 bis ca. 19:15 Uhr statt. Zum ersten Mal ist die Musikschule mit diesem Konzert zu Gast im Ennepe Finanzcenter der Stadtsparkasse Gevelsberg, Mittelstraße 2 – 4.

Ebenfalls zum ersten Mal sind an dem Konzert Instrumentalkinder des Projektes "Jedem Kind ein Instrument" aus verschiedenen Grundschulen Gevelsbergs beteiligt. Weitere Ensembles und Solisten ergänzen das festliche Programm. Interessierte Besucherinnen und Besucher sind herzlich Willkommen.

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen erhalten Sie unter (02332) 2851.

Denn da waren wir beide noch Kinder …

[jpg]  Wir waren spät dran und kamen zum Zeitpunkt als "Greensleeves" mit Gitarre und Kontrabass vorgetragen wurde.

Bürgermeister Stobbe hatte die Eröffnungsrede für die Veranstaltung "Jugend musiziert in der Sparkasse"  gehalten, die schon mehrfach in der Schalterhalle der Sparkasse abgehalten wurde. So auch in diesem  Jahr.

Er entschuldigte sich, dass er nicht bis zum Ende des Konzerts beiwohnen könne. Denn um 12:00 Uhr sollte im Schloss Martfeld die Local Hereos Woche für Schwelm eröffnet werden und die !Sing Säule ihre Einweihung haben. Ausdrücklich bedauerte Bürgermeister Stobbe, dass er aus diesem Grunde so früh diese Veranstaltung verlassen müsse und bat es nicht als Wertung gegenüber den Kindern und Jugendlichen zu sehen. Schade nur, dass es diese Terminüberschneidung gab.

           
   Hannah Danowski am Klavier                                                                                Foto: Linde Arndt
 

Auch wir möchten uns nur entschuldigen, dass es zeitmäßig nur für zwei Stücke  gereicht hatte, zumal denn es uns persönlich ein besonderes Anliegen und eine Freude ist, solch einem Konzert zu zu hören. 

Gerne erinnere ich mich an meine Kindheit als ich mein erstes Instrument, eine Geige, bekam.Später kam eine Gitarre hinzu, wobei mich damals die Musik nachhaltig in meiner Persönlichkeit prägte.

                          
   Probe der Gitarrenspieler für ihren großen Auftritt                          Foto: Linde Arndt  

Und als ich heute die Kinder mit ihren Eltern und den Besuchern, es waren so an die 100, sah, wurde mir auch ganz warm ums Herz.
Junge Erwachsene verdienen unsere ganze ungeteilte Aufmerksamkeit in ihrem Bestreben sich in unserer Gesellschaft, die einmal ihre sein wird, einzuleben. Nur sie können uns Erwachsenen die Bestätigung geben, ob diese Welt von uns richtig organisiert wurde. Denn in ihrer unnachahmlichen Unbefangenheit und Ehrlichkeit geben sie uns die Hinweise damit unser Tun Bestand hat.

                          
   Simone Kraus und Ellen Sewzik – Klarinetten                         Foto: Linde Arndt  

Was ich mir wünschen würde, wäre –  wie die Erfahrungen mit der Kulturhauptstadtjahr 2010 mir gezeigt haben –  dass diese Konzerte übergreifend einmal im Jahr ein festliches Konzert der Jugend des Kreises mit allen Musikschulen erbringen würde. Auch könnte ich mir einen regeren Austausch der einzelnen Musikschulen vorstellen, die zu einem Orchester führen könnten, wobei die Musikrichtungen vollkommen frei sein dürften.

Musik kennt nur eine Unterscheidung, man liebt sie oder man liebt sie nicht. Tatsächlich lieben wir aber alle Musik, es ist schwer und fast unmöglich Musik nicht zu lieben. Und da wären wir schon bei Greensleeves, dem Ruf und Klagen eines Liebenden der seine Liebe vermisst und die ihn verstoßen hat. Denn die Musik ist das Kind in uns, welches wir kaum noch weil wir ihm keinen Raum mehr geben. Verloren oder verstoßen durch uns und doch noch nicht ganz verlassen.

So kann dieses Konzert auch eine Möglichkeit sein, sich an das Kind in uns zu erinnern, um sich wieder der Liebe zu versichern. Denn wofür sonst standen die Kinder vor uns und spielten mit Hingabe ihre Stücke vor?

Und das ist es, sie sind unsere lokalen Helden, local Heroes der Ruhr2010, nicht kleine Helden nur andere Helden, sensibler und intensiver.

Auch wir mussten nach den Kegelduetten von Wolfgang Amadeus Mozart gehen, wir hoffen aber auf eine Wiederholung die dann unsere ganze ungeteilte Aufmerksamkeit haben sollte.

Versprochen. Und wenn die Politik sich einmal besinnen würde, würde sie die Organisation erweitern im Sinne der Ruhr2010.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm