Der Kelch ist aber an Hagen vorbeigegangen

Dominique Caron Bildquelle: Jürgen Pottebaum

Dominique Caron Bildquelle: Jürgen Pottebaum

[jpg] Viele Hagener haben dem Vernehmen nach aufgeatmet und den obigen Spruch ausgesprochen oder gedacht. Dominique Caron, die mit einer denkbar knappen Stimmenmehrheit von 8:7 durch den Hagener Theater-Aufsichtsrat auf den Intendanten Schild gehoben wurde, hat ihre Bewerbung zurück gezogen. Damit steht das Hagener Theater wieder ohne Intendanten da, nur der neue Generalmusikdirektor Joseph L. Trafton, scheint den Vertrag unterzeichnet zu haben. Eine von vier benötigten Führungspersönlichkeiten des Theater Hagen kann das vier Sparten Theater nicht alleine führen. Was hier offensichtlich fehlt ist Klugheit aber auch ein gewisses Fingerspitzengefühl bei der Hagener Verwaltung und dem Stadtrat.
Die Hagener Beigeordnete Margarita Kaufmann, die zum 1. Mai den Kulturbereich von Thomas Huyeng übernommen hatte, hatte offensichtlich nicht das Händchen die kulturellen Belange der Stadt in ruhige Gewässer zu führen. Wobei Margarita Kaufmann eine Persönlichkeit ist, die immer wieder auseinanderdriftende Kräfte zusammenführen konnte. Hier scheint sie allerdings ihrem eigenem Loyalitätsanspruch gegenüber der Stadtspitze im Wege gestanden zu haben.
Letztendlich geht es wie immer ums Geld, nämlich, das Theater möge doch 1,5 Millionen Euro (Und mehr) 2018 einsparen, was per Saldo eine Einsparung von über 10% darstellen würde.Eine Unmöglichkeit auf Seiten des Theaters. Auf Seiten der Stadt ist dies nur ein Beschluss den das Theater „gefälligst“ umzusetzen hat.
Diese „Dickköpfigkeit“ schadet nur der Stadt Hagen, nicht nur intern im Kulturbereich, vielmehr wird das Image der Stadt Hagen schwer beschädigt. Um weiteren Schaden von der Stadt zu nehmen, sollte der Stadtrat sich aufraffen den Beschluss vom November 2013 auszusetzen um endlich einmal den „Dampf aus dem Kessel“ zu nehmen. Trotz Haushaltssicherungskonzept und Stärkungspakt besteht die Möglichkeit mit Aussetzung des Ratsbeschlusses ein ruhiges Gespräch zu führen, zumal die Steuereinnahmen sich wie in anderen Städten positiv entwickeln. So rechnet der Hagener Kämmerer Herr Gerbersmann zum Jahresende 2016 mit einer Verbesserung zwischen 5 und 10 Mio Euro. Wenn dies kein Grund für die Aussetzung des Ratsbeschlusses von 2013 ist?

§ 43 GO NRW – Rechte und Pflichten der Ratsmitglieder
(1) Die Ratsmitglieder sind verpflichtet, in ihrer Tätigkeit ausschließlich nach dem Gesetz und ihrer freien, nur durch Rücksicht auf das öffentliche Wohl bestimmten Überzeugung zu handeln; sie sind an Aufträge nicht gebunden.

Noch Fragen?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Hagen

Hagen macht Tabula rasa mit der Kultur

v.l. Ricardo Fernando und Werner Hahn / Fotocollage: Linde Arndt

v.l. Ricardo Fernando und Werner Hahn / Fotocollage: Linde Arndt

[jpg] In Hagen ist sich Politik und Verwaltung einig, Kultur braucht man nicht. Zumindest nicht soo viel und soo elitär.

Es geht um das Theater Hagen, der letzte Akt einer sich abzeichnenden Schließung, die zwar schleichend aber unumkehrbar sein wird. Es zeichnete sich ab, denn das Mobbing von Stadt und Politik, einmal begonnen, wurde nicht beendet.

Wie EN-Mosaik bereits berichtet hatte geht es um die 1,5 Millionen die das Theater gem. Ratsbeschluss von 2013 einsparen muss. Was war da nicht schon an schmutziger Wäsche gewaschen worden. Höhepunkt des Mobbings war als dem Intendanten Norbert Hilchenbach und dem Generalmusikdirektor Florian Ludwig unterstellt wurde, sie wollten sich einen „goldenen Abgang“ verschaffen indem sie den Sparbeschluss ignorierten.

Hilchenbach und Ludwig gehen nicht in Frieden.

Und jetzt dies, Werner Hahn der das Jugendtheater Lutz aufgebaut hatte und sich damit in NRW ein gutes Renommee erarbeitet hat und Ricardo Fernando der mit dem Hagener Ballett als Choreograf nationale Anerkennung bekam, sie alle werden das Hagener Theater verlassen.
Mit einem Schlag die gesamte Leitung in einem Theater zu verlieren, kommt einer Enthauptung gleich. Ein Imageschaden für das Theater und die Stadt ohne gleichen.
Die Stadt wollte hinter verschlossenen Türen verhandeln, offensichtlich waren jedoch diese Verhandlungen nicht von Erfolg gekrönt; denn von einem Kompromiss hört man weit und breit nichts. Es ging ja nicht nur um die 1,5 Millionen, es ging ja auch um die Tariferhöhungen, die die Angestellten des Theaters bekommen sollten und die an anderer Stelle wieder eingespart werden sollten.

Wie dem auch sei, die ganze Hin und Her Rechnerei erbrachte mehr als nur die 10% die das Hagener Theater einzusparen gehabt hätte. Und es deutete sich ja auch an, denn Oberbürgermeister Schulz (parteilos) fand, Ratsbeschluss ist Ratsbeschluss. Was hätte man da noch verhandeln können, es gab ja nichts zu verhandeln. Wo war da eine Verhandlungsmasse. Also blieb es bei dem Diktat von Politik und Verwaltung. Dazu kam noch die offensichtlich schlechte Führung von Politik und Verwaltung aber auch die schwache Position der Kulturdezernentin Margarita Kaufmann. Es reicht heute halt nicht mehr, dass man sich nur lieb hat.

Das Problem Intendanz und musikalische Leitung hatte sich in der vorigen Woche auch erledigt, man war komplett mit Dominique Caron als Intendantin und Joseph Trafton als Generalmusikdirektor. Jetzt liegt der Ball, die Einsparungen in Millionenhöhe umzusetzen bei Frau Caron. Frau Caron ist jedoch in einer Zwangssituation; denn einerseits kann sie nicht wieder nach Eutin zurück, dort wurde sie auch mit diversen Sparbeschlüssen konfrontiert und hat sich diesbezüglich negativ dazu geäußert und andererseits kann sie in Hagen nicht mehr abspringen.
Man kann jetzt sagen, Frau Caron ist als Totengräberin des Hagener Theaters eingestellt worden. Und wie das so ist in Politik und Verwaltung, diese beiden Gruppen werden hierfür keine Verantwortung übernehmen.
Es war ein Krieg in Hagen, zwischen den Anhängern des Pantoffelkinos und Unterschicht gegen die Leistungsträger der Kultur in Hagen. Und so wie uns übermittelt wurde, steht die nächste Kultureinrichtung im Visier von Politik und Verwaltung, das Osthaus- und das Emil Schumacher Museum.

Es ist ein schleichender Prozess der letztendlich zum Schließen vieler Kultureinrichtungen führt und damit zum Niedergang einer vormals breit angelegten kulturellen Versorgung,wieder hin zu einer elitären Betrachtung und Versorgung von Kulturleistungen. Und die Politik spielt da eine treibende Rolle. Wobei in Hagen kommt noch hinzu, dass dort die Ratsmitglieder kaum als kompetente Anhänger von Kunst und Kultur auffielen. Wie sagten mir im Gespräch zwei Hagener Ratsmitglieder, was ist denn so schlimm daran wenn das Theater schließen würde…ich war noch nie im Theater, wofür auch! Nun, es gibt mehr Hagener Ratsmitglieder als diese beiden Zeitgenossen, nur diese Meinung hat offensichtlich eine Mehrheit.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Hagen

Update 27.Oktober 2016

Es existiert ein Interview zwischen dem Hagener Journalisten Christoph Rösner und dem ehemaligen Generalmusikdirektor der Eutiner Festspiele Urs-Michael Theus. Es gibt Einblicke in die Arbeitsweise von der neuen Hagener Intendantin Dominique Caron, schauen sie mal.

DIE Chance für „Die Hochzeit des Figaro“

(v.l.n.r.) Cristina Piccardi (Susanna), Andrew Finden (Figaro), dahinter Veronika Haller (Gräfin), Keno Brandt (Antonio), Chor des Theater Hagen Foto: theaterhagen

(v.l.n.r.) Cristina Piccardi (Susanna), Andrew Finden (Figaro), dahinter Veronika Haller (Gräfin), Keno Brandt (Antonio), Chor des Theater Hagen Foto: theaterhagen

[Hagen] theaterhagenTag: Stark vergünstigte Tickets für die Mozart-Oper „Die Hochzeit des Figaro“

Was für eine Gelegenheit für alle Opern- und Theaterfans! Das Theater Hagen schenkt seinen Besuchern einen unterhaltsamen Opern-Abend zu einem stark ermäßigten Preis: Beim nächsten theaterhagenTag am Freitag, 14. Oktober 2016 (19.30 Uhr), kosten alle Plätze der Aufführung der Mozart-Oper „Die Hochzeit des Figaro“ im Großen Haus nur 8,00 beziehungsweise ermäßigt 6,00 Euro. Das Angebot gilt ab sofort.

Der theaterhagenTag wird in unregelmäßigen Abständen ausgerufen und erfreut sich stets großer Beliebtheit.

Mit der „Hochzeit des Figaro“ steht eines der beliebtesten Stücke überhaupt auf dem Spielplan des Hagener Theaters. Mozart und seinem Textdichter Da Ponte gelang es darin, Charaktere von großer Lebendigkeit und Natürlichkeit zu zeichnen und sie mit musikalischem Reichtum auszustatten. Das Ensemble der Neuproduktion bringt die musikalische Komödie um die Liebeswirren im Hause des Grafen Almaviva mit viel Spielfreude auf die Bühne und wurde bei der Premiere von Publikum und Kritik gleichermaßen gefeiert.

In der Inszenierung von Annette Wolf und dem Bühnenbild und den Kostümen von Imme Kachel singen und spielen unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Florian Ludwig: Keno Brandt, Andrew Finden, Kristine Larissa Funkhauser, Veronika Haller, Nele Jacobsen, Kenneth Mattice, Ann-Kathrin Niemczyk, Cristina Piccardi, Joslyn Rechter, Anna Lucia Struck, Richard van Gemert, Rainer Zaun, Chor und Statisterie des Theater Hagen und das Philharmonische Orchester Hagen.

Karten sind ab sofort an der Theaterkasse, unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de sowie an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 erhältlich.

theaterhagenTag am Freitag, 14. Oktober 2016

„Die Hochzeit des Figaro“ | Oper von W. A. Mozart | 19.30 Uhr, Großes Haus

„Green“ und das Philharmonische Orchester Hagen in concert

(v.l.n.r.): Thilo Borowczak (Disponent, Oberspielleiter Theater Hagen), Milla Kapolke (Mitglied der Band "Green"), Norbert Hilchenbach (Intendant Theater Hagen), Rolf Möller (Mitglied der Band "Green"), Steffen Müller-Gabriel (Dirigent Theater Hagen) (C) Theater Hagen

(v.l.n.r.): Thilo Borowczak (Disponent, Oberspielleiter Theater Hagen), Milla Kapolke (Mitglied der Band „Green“), Norbert Hilchenbach (Intendant Theater Hagen), Rolf Möller (Mitglied der Band „Green“), Steffen Müller-Gabriel (Dirigent Theater Hagen) (C) Theater Hagen

[Hagen] Klassiker wie »The Dark Side of the Moon«, »Wish You Were Here« und »The Wall« sind zeitlose Meisterwerke der britischen Rockband Pink Floyd, die immer noch begeistern – „Symphonic Floyd“, ein Projekt des Theater Hagen.
In vier Konzerten werden am Karnevals- und am Osterwochenende 2017 (im Theater Hagen) die Hagener Band Green und das Philharmonische Orchester Hagen die Musik der legendären Band in einer spektakulären sinfonischen Bearbeitung zu neuem Leben erwecken.
Green ist keine gewöhnliche Band. Hier haben sich ehemalige und aktive Musiker der beiden erfolgreichsten und bekanntesten Hagener Bands Grobschnitt und Extrabreit zusammengetan, um sich ihrer großen Leidenschaft zu widmen und gemeinsam ihre persönlichen Lieblingssongs der Rockgeschichte live auf die Bühne zu bringen.
Der musikalische Zusammenschluss einer Rockband und eines Sinfonieorchesters wird nun die Musik Pink Floyds in ganz neuer und außergewöhnlicher Klanggestalt aufleben und zugleich eine ganz eigene musikalische Welt entstehen lassen.
Auch der Opern- sowie Kinder- und Jugendchor des Hagener Theaters sind mit von der Partie.
Zudem wird eine aufwändige Video- und Lichtinstallation für eine einzigartige Atmosphäre sorgen.
Neben den großen Hits von David Gilmour und Roger Waters wird das sinfonische Epos »Atom Heart Mother« zu hören sein. Ein bemerkenswertes Konzerterlebnis zwischen rockigen Sounds und sinfonischer Dichte.

An vier Terminen besteht die Möglichkeit, „Symphonic Floyd“ im Theater Hagen (Großes Haus) zu besuchen:

Freitag, 24. Februar 2017,
Samstag, 25. Februar 2017,

Samstag, 15.April 2017,
Sonntag, 16.April 2017,

jeweils 20.00 Uhr.

Der Vorverkaufsbeginn startet am Dienstag, 4. Oktober 2016.

Karten zu 35,- Euro (ermäßigt 17,50 Euro) auf allen Plätzen

Karten an der Theaterkasse, unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

Hagener Findungskommission schlägt Intendantin vor

 Dominique Caron Quelle: Orly Schekahn


Dominique Caron
Quelle: Orly Schekahn

[jpg] Dominique Caron soll die neue Hagener Intendantin am Theater Hagen heißen, so der Vorschlag der Findungskommission des Aufsichtsrates der Theater Hagen gGmbH. Die Vakanz der Intendantenstelle führte zu teils peinlichen Auftritten der Stadt Hagen. Die Stelle wird von dem derzeitigen Intendanten Norbert Hilchenbach bis zum Stellenantritt einer/eines neuen Intendantin/Intendanten geführt. Die Zustimmung des Aufsichtsrat der Theater Hagen gGmbH und dem Rat der Stadt Hagen ist nur eine Formsache. Wie Frau Caron allerdings die 1,5 Millionen Euro am Theater Hagen einsparen will, dazu wollte sich keine der Parteien äußern.

Dominique Caron, derzeit Intendantin der Eutiner Festspiele, steht im Moment selber in einem kritischen Umfeld indem der Beirat der Neuen Eutiner Festspiele GmbH die Geschäftsführerin Sabine Kuhnert weg rationalisiert hat. Caron äußerte sich in diesem Zusammenhang zu dieser Personalie, die gegen ihren Vorschlag vom Beirat der Festspiele umgesetzt wurde: „Ich fühle keinen Respekt für mich.“ Damit verlässt Dominique Caron sicherlich im Zorn die Eutiner Festspiele.

Zur Person selber: Dominique Caron, geboren in Paris, studierte in San Francisco an der USF Linguistik und Theaterwissenschaften. Ihre Theaterlaufbahn begann sie als Regieassistentin an der Deutschen Oper Berlin, danach war sie als Opern- und Betriebsdirektorin am Theater Giessen sowie als künstlerische Betriebsdirektorin am Nationaltheater Mannheim. Weitere Engagements waren die Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg, das Stadttheater Bern, die Vereinigten Bühnen Krefeld/Mönchengladbach und das Staatstheater Kassel. Im März 2008 fing sie als Referentin bei der Oper am Theater Dortmund an, wo sie 2010 die kommissarische Leitung der Opernsparte übernahm. Ende 2011 wurde sie dann zur Intendantin der Eutiner Festspiele berufen.Die Eutiner Festspiele machten zuletzt Verluste in sechsstelliger Höhe, die einen Sparkurs der Festspielleitung auslöste.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Hagen

“Auferstehung” – Konzertsaisonstart mit Gustav Mahlers „Auferstehungssinfonie“

orchesterhagen[Hagen]Das Philharmonische Orchester Hagen eröffnet die Konzertsaison 2016/17 unter der Leitung von Generalmusikdirektor Florian Ludwig im ersten Sinfoniekonzert am 13. September 2016, 20 Uhr, Stadthalle Hagen, mit einem der größten und bewegendsten Werke der gesamten Konzert-Literatur, mit Gustav Mahlers monumentaler 2. Sinfonie, der sogenannten „Auferstehungssinfonie“. Dieses abendfüllende Opus steckt voller Superlative – die Besetzung mit einem sehr großen Orchester, einem Fernorchester, Gesangssolistinnen, Chor und Orgel gehört bis heute zu den größten überhaupt. Vor allem aber die Musik selbst ist es, die mit ihren Emotionen und Klangbildern jeden überwältigt, der sich ihr hingibt. Eine ganze Welt mit sämtlichen Höhen und Tiefen des Lebens erklingt hier in all ihrer strahlenden Schönheit, aber auch ihren erschütternden Abgründen. In dieser Sinfonie integrierte der Komponist auch die menschliche Stimme und vertonte Texte aus der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“ und von Friedrich Gottlieb Klopstock das Gedicht „Die Auferstehung“.
Von der Kraft und der Größe seiner 1895 in Berlin uraufgeführten Sinfonie überzeugt, stellte er selbstbewusst fest: »Es klingt alles wie aus einer anderen Welt herüber. Und ich denke, der Wirkung wird sich keiner entziehen können«, und damit sollte er Recht behalten. Kaum eine andere Sinfonie zieht bis heute derart viele Menschen in ihren Bann und hinterlässt sie tief bewegt.
Für die herausfordernde Präsentation dieses Werkes hat sich Unterstützung von nah und fern angekündigt. Musiker der Bielefelder Philharmoniker verstärken das Orchester, Chor und Extrachor des Hagener Theaters sowie der Philharmonische Chor Hagen bilden für das triumphale Finale eine singende Einheit. Die berührenden gesangssolistischen Partien übernehmen Melanie Maennl (Sopran) und Rena Kleifeld (Alt). Ein Konzertsaisonauftakt, der die Stadthalle erbeben lassen wird.

Infos

Erstes Sinfoniekonzert des philharmonischen orchesterhagen
am Dienstag, 13. September 2016 um 20 Uhr
in der Stadthalle Hagen

Leitung: Florian Ludwig,

Solisten: Melanie Maennl, Sopran;
Rena Kleifeld, Alt;

Chor und Extrachor des theaterhagen, Philharmonischer chorhagen;
in Kooperation mit den Bielefelder Philharmonikern

Karten an der Theaterkasse, unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

Das Hagener Theater spielt weiter, trotz eines drohenden Einschnitts

Die "Neuen" beim theaterhagen Foto: (c) Linde Arndt

Die „Neuen“ beim theaterhagen Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Es ist ein Kreuz mit den Hagenern. Nicht mit den Bürgern.

Über die Region hinaus hat das Hagener Theater einen exzellenten Ruf mit seinen vier Sparten. Ob das nun die Opern, das Theater, das Ballett oder das Jugendtheater ist, Hagen wird mit seinem Theater positiv wahrgenommen. Jeder PR Manager wird bei solch einem Imageergebnis durch das Theater, alles unberührt lassen. Nicht so der Rat der Stadt Hagen und die Stadtverwaltung mit ihrem Oberbürgermeister Erik O.Schulz (Parteilos), sie wollen die Quadratur des Kreises. 1,5 Millionen Euro müssen 2018 durch das Theater eingespart werden und das bei gleichbleibender Qualität. So trug der OB vor, dass wenn das Theater die 1,5 Millionen nicht einspart, die Stadt Hagen ohne einen genehmigungsfähigen Haushalt dasteht. Und darüber hinaus, so die Andeutung, wäre Hagen nicht mehr Mitglied im Stärkungspakt NRW. Heißt, wenn die Kämmerei der Stadt Hagen nicht in der Lage ist den Haushalt anders zu priorisieren, ist das was OB Schulz vortrug nichts anderes als eine Erpressung. Zu sagen, wenn ihr nicht das macht was wir vorgeplant haben, leidet die Stadt, solche Einwendungen sind kontraproduktiv und sind nicht in der Lage die emotionalen Wogen zu glätten.

 

GDM Florian Ludwig und Intendant Norbert Hilchenbach Foto: (c) Linde Arndt

GDM Florian Ludwig und Intendant Norbert Hilchenbach Foto: (c) Linde Arndt

Ratsbeschluss von 2013

Der Hagener Rat hat 2010 mit: „Der Rat bekennt sich zum Hagener Bürgertheater mit all seinen Sparten. Auch für die Zukunft muss ein selbstbespieltes Haus das Ziel aller Bemühungen im Rahmen der Haushaltskonsolidierung bleiben“. (…) „ ein klares Bekenntnis zum Hagener Theater ausgesprochen. Soweit der Rat zu einer anderen Zeit. 2013 gab es jedoch viele Parameter die den Rat der Stadt Hagen zu einem Beschluss veranlasste der „Tödlich“ für das Theater ist und letztendlich zur Schließung führen muss.

Hagen gehört zu den pflichtigen Stärkungspaktgemeinden, die mit ihrer Überschuldung ohne äußere Finanzspritzen nicht mehr lebensfähig sind. Das das Mittel der ersten Wahl eine Austeritätspolitik bei einer konservativ/liberalen Stadtführung ist, war abzusehen. Nur sparen mit dem Rasenmäherprinzip und darüber hinaus die Bereiche zu malträtieren die als weiche Standortfaktoren gelten, ist noch nie gut gegangen. 1,5 Millionen sollen ab 2018 eingespart werden, wobei der Rat nicht in der Lage ist konzeptionell der Theaterleitung zu folgen. Fraglich ist auch immer die Kompetenz der politischen Instanz im Bereich Kultur. Viele der im Stadtrat sitzenden Politiker sind Kulturfans eines Pantoffelkinos das inzwischen auf einfache Naturen zugeschnitten ist. Und diese Leute wollen über einen Kulturbetrieb, wie es ein Theater ist, entscheiden?

 

Spielzeiteröffnung 2016/2017

Es wird die letzte Spielzeit von Norbert Hilchenbach und Florian Ludwig sein und das Kriseln konnte man im Theater körperlich spüren. Nebenbei, für GMD Florian Ludwig hat man schon einen neuen GMD, nämlich den aus Mannheim stammenden Joseph L. Trafton der dort bis dato noch der 1. Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim ist. Von einem Intendanten ist allerdings weit und breit nichts zu sehen.

OBB Schulz Foto:(c) Linde Arndt

OBB Schulz Foto:(c) Linde Arndt

Oberbürgermeister Erik O.Schulz (parteilos) kam denn auch zur Eröffnung der Spielzeit um den einen oder anderen Schmerz auszukurieren. Ansonsten lobte er das Theater über den grünen Klee um aber danach auf die Umsetzung des Einsparungsbeschlusses von 1,5 Millionen zu bestehen. Es war eine vergiftete Rede; denn nicht der demografische Wandel oder die Regierungspräsidentin können eine derartige Forderung begründen, sondern eine fehlende Priorisierung bei politischen Zielvorstellungen. Die Theaterkürzung kann nicht Voraussetzung für die Genehmigung eines Haushaltes sein, die Regierungspräsidentin will eine Alternative für die eingesetzten 1,5 Millionen sehen. OB Schulz möchte die Diskussion über die 1,5 Millionen für beendet erklärt haben und weitere Gespräche nur hinter verschlossenen Türen führen. Wobei, betriebsbedingte Kündigungen (40 sind einmal angedacht gewesen) soll es nicht geben, wohl ein Wunschdenken bei 1,5 Millioen. Auch die Sozial- und Kulturdezernentin Margarita Kaufmann, die das Theater auch erst einmal für seine Arbeit lobt, sieht sich in der Pflicht den Sparbeschluss umzusetzen.

Dr. Peter Born Foto: (c) Linde Arndt

Dr. Peter Born Foto: (c) Linde Arndt

Dr. Peter Born Vorsitzender des Theaterfördervereins erinnerte an die 170.000 Besucher in der vergangenen Spielzeit, welche als eine eindrucksvolle und zahlende Demonstration der Hagener für ihr Theater gesehen werden kann.

Der scheidende Intendant Norbert Hilchenbach bemerkte die nun 10. und letzte Begrüßung der neuen Mitglieder des Hauses. Ihm und dem GMD Florian Ludwig hatte man vorgeworfen ihren Abgang mit einem Feuerwerk an Aufführungen zu versüßen. Hilchenbach sah dies als Unverschämtheit an und hinderlich für einen kreativen Dialog. Planerische Sicherheit braucht ein Haus wie das Theater Hagen, so Norbert Hilchenbach und deutet einen positiven Einigungsprozess hinsichtlich der Einsparproblematik an.

Es geht aber nicht wenn man das Olympische Motto von „Schneller, Höher, Weiter“ in „Langsamer, Tiefer, Kürzer“ umdeutet, dies führt letztendlich zum Stillstand und zum Aus des Hagener Theaters.

„Langsamer, Tiefer, Kürzer“ und Einsparungen und Angestellte freisetzen und die Qualität beibehalten, dass ist eine Gleichung  die nie aufgeht.

Hilchenbach begrüßte mit Florian Ludwig die neuen Mitglieder des Hauses und zeichnete mehrere Jubilare für ihren Einsatz im Hagener Theater aus, so unter anderen Edgar Wehrle.

Es bleibt zu hoffen, dass die Politik mit der Verwaltung das Theater nicht durch die Hintertür dem Verderben aussetzt, hier kann man sicher mehr Ehrlichkeit erwarten indem ein Ende mit Schrecken herbeigeführt wird.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Hagen.

 

Hagen will Kunst nach Kassenlage betreiben

Die Prokuristen der gGmbH theaterhagen Florian Ludwig und Norbert Hilchenbach Foto: (c) Linde Arndt

Die Prokuristen der gGmbH theaterhagen Florian Ludwig und Norbert Hilchenbach Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Es ist zum Verzweifeln. Hagen hat ein Theater mit hervorragender Reputation, leistet Jahr für Jahr anerkennenswerte Arbeiten in allen Sparten und diese Leistungen will man kürzen. Wie soll das gehen, fragt sich der Kunstinteressierte? Kann ein (e) TänzerIn den Schwanensee ohne ein  Corps de ballet tanzen? Ja klar. Man stellt mehrere Schilder hin mit der Aufschrift Schwan und fertig ist das Corps de ballet. Vor diesen Schildern wird der allen bekannte Pas de deux „hin gelegt“ und gut ist? Ausgebildete Tänzer, meine Güte, da nimmt man aus der nächsten Diskothek ein Paar, die diesen Tanz ehrenamtlich hinlegen.
Oder die Oper. Muss ein(e) SängerIn mehr als eine Oktave beherrschen? Reicht hier nicht auch die übliche Badewannengesangsfertigkeit eines jeden Bürgers? Auch hier könnte das Ehrenamt wunderbare Dienste leisten.Und fertig ist die Einsparung von 1,5 Millionen.
Sie haben Recht, werter Leser, auf solch einem Niveau sollte man nicht diskutieren. Und es ist der Lage von Stadt und Theater Hagen nicht angemessen.
Aber auf welchem Niveau diskutiert der Stadtrat und die Stadtverwaltung denn über das über die Grenzen bekannte Theater Hagen? Da wird davon gesprochen, dass sich die Kunst dem Geldbeutel der Stadt Hagen unterzuordnen hat. Da wird davon gesprochen, dass  das Personal abgebaut werden sollte indem man Angestellte wie in einem Verschiebebahnhof evtl. in die Arbeitslosigkeit entlässt. Betriebswirtschaftlich wird das nicht begründet. Über Qualität wird nicht mehr gesprochen – es zeichnet sich ein Imageschaden für den Standort Hagen ab. Ich höre es schon: Die Hagener wollten ein Theater und brachten nur ein Laienspiel auf die Bühne.
Seit Monaten ziehen sich die Verhandlungen zwischen der Theaterleitung und der Stadt über das Budget hin und es ist keine Einigung in Sicht, wobei das Verständnis der Stadt für die Belange des Theaters sich in Grenzen hält. Wie also kann ein Theater mit einer Stadt Hagen verhandeln, wenn das Hintergrundwissen über den Betrieb eines Theaters nur rudimentär vorhanden ist. Es gibt keine halbe Arie im Gesang eines guten Sängers, und gut sollte der Sänger schon sein da das Theater nicht mit dem nächstgelegenen Möbelhaus konkurriert.
Hagen ist verschuldet –  hoch verschuldet, aber hat das Theater Hagen diese Schulden zu vertreten? Es ist ja wohl die Politik und die Verwaltung welche die Stadt in die Schulden getrieben hat. Das Theater Hagen hat nicht nur ihren künstlerischen Auftrag umgesetzt, vielmehr hat es auch mit den Geldern seriös und solide im Sinne der Steuerzahler gewirtschaftet. Das das Theater als Standortfaktor noch vor den Steuern (Gewerbesteuer) kommt, sollte sich auch in der Politik herum gesprochen haben.

In diesem Zusammenhang erreicht uns ein „offener Brief“ des Betriebsratsvorsitzenden Alexander Schwab der es nicht mehr aushält, wenn die Belange des Theater im nicht öffentlichen Bereich entschieden werden sollen. Den wir hier ungekürzt veröffentlichen:

An den Oberbürgermeister
der Stadt Hagen
Herrn Erik O.Schulz
Rathausstraße 13
58095 Hagen

Offener Brief des Betriebsrates der Theater Hagen eGmbH 15.Juni 2016

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

bisher war es für den Betriebsrat der Theater Hagen gGmbh selbstverständlich, interne Debatten zwischen Stadtverwaltung und Theater in dem Rahmen zu besprechen, der ihm gebührt, nämlich nichtöffentlich. Durch den Zeitungsartikel von Martin Weiske in der WP / WR / derwesten.de vom 11.06. „Konsolidierungsziel prägt Theaterzukunft“ und den Erfahrungen, dass Schreiben des Betriebsrats an Sie nicht beantwortet bzw. ignoriert werden, sehen wir uns veranlasst, in einem offenen Brief Stellung zu beziehen.

Ihren Schlusssatz in oben genanntem Artikel, dass das Theater Hagen ein hochattraktives Haus bleibt und auch bleiben muss, unterstreichen wir vorbehaltlos. Die Vorstellungen darüber lassen in der nichtöffentlichen Verwaltungsvorlage, die – von Ihnen unkommentiert – den Weg über die Zeitung in die Öffentlichkeit gefunden hat, aber nicht auf konstruktive Zukunftsgestaltung schließen. Wenn sich die künstlerischen Aspekte dem Konsolidierungsziel unterzuordnen haben, gleichzeitig betriebsbedingte Kündigungen hoffähig gemacht werden sollen und die deutliche Reduzierung in den einzelnen Sparten in Erwägung gezogen wird, dann bedeutet dies, dass das Theater den Fortbestand seines aktuell hohen Niveaus durch Reduzierung bzw. Abschaffung der Theaterschaffenden sichern soll.

Die Mitarbeiter/innen des Theaters, die bis vor eineinhalb Jahren Angestellte der Stadt waren, wurden für die Stadtspitze innerhalb kürzester Zeit zu Angestellten zweiter Klasse. Es wird mit der (immer noch) nichtöffentlichen Verwaltungsvorlage der Versuch gestartet, den geltenden Ratsbeschluss über den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bei der Stadt aufzuweichen, der durch den Überleitungsvertrag auch weiterhin für die am Theater Beschäftigten gilt. Die Rückführung zur Stadt, die im gleichen Atemzug genannt wird, ist aber nur für den Fall einer Insolvenz oder der Auflösung der gGmbH vorgesehen und hat mit betriebsbedingten Kündigungen nichts zu tun.

Deutlicher als in der Beschlussvorlage beschrieben, die unter Ihrer Verantwortung entstanden ist, lässt sich die fehlende Wertschätzung für die Arbeit der Theaterschaffenden kaum ausdrücken. Als Teil einer 100%igen Stadttochter geben sie jeden Tag ihr Bestes, um den kulturell bisher hervorragenden Ruf Hagens nach außen würdig zu vertreten. Solch eine Behandlung haben unsere Kolleginnen und Kollegen nicht verdient!

In der Vorlage wird die mangelnde Wertschätzung u.a. dadurch ausgedrückt, dass sich jeder künstlerische Aspekt der Konsolidierung unterzuordnen hat. Verantwortungsbewusstes Handeln eines Gesellschafters sieht anders aus!

Das Theater Hagen hat in der neuen Rechtsform bewiesen, dass es wirtschaftlich verantwortungsbewusst und erfolgreich agieren kann, was von den Wirtschaftsprüfern eindeutig bestätigt wurde und das trotz zusätzlicher Schwierigkeiten, die die Stadtverwaltung dem Theater ohne Not auferlegt hat wie der Umgang mit Rückstellungen oder unvollständige Einnahmeverbuchungen.

Die sich in dem Artikel vom 11.06. wiederholenden verbalen Provokationen gegen Personen des Theaters sind auch weiterhin kein Mittel für eine sachliche Diskussion. Deshalb rufen wir Sie als Vertreter des Gesellschafters auf, Ihrer Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Wohl der Theater gGmbH nachzukommen, wie es auch im Gesellschaftsvertrag vorgesehen ist, damit die Theater Hagen gGmbH weiterhin die Aufgaben wahrnehmen kann, die in der Präambel des Gesellschaftsvertrags beschrieben sind, nämlich kulturelle, bildungspolitische und soziale.

Das Theater der Stadt Hagen und die Kultur haben keine Krise, die Stadt Hagen hat eine Krise!

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Schwalb

Update 17.Juni 2016

Danke für den Artikel! Seit heute Nacht ist die Petition beendet. Stimmen gesamt: 12.789 – aus Hagen: 4975. Es wäre schön, wenn Sie darauf hinweisen würden, und ebenfalls auf den Theater-Marsch am 23. Juni ab 14 Uhr.

Christoph Rösner

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Hagen

Wege in die Gegenwart II

Hagener Generalmusikdirektor Ludwig mit Tacktstock Foto: (c) theaterhagen

Hagener Generalmusikdirektor Ludwig mit Tacktstock Foto: (c) theaterhagen

[Hagen] Das neunte Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchesters Hagen am Dienstag, 10. Mai 2016 (20 Uhr, Stadthalle) widmet sich programmatisch erneut der Frage nach den vielfältigen kompositorischen Wegen in die Gegenwart.
Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Florian Ludwig treffen Komponisten aufeinander, die in dieser Kombination sonst nicht häufig zu hören sind. Es beginnt mit einem Werk von Ludwig van Beethoven, der wie kaum ein anderer an der Schnittstelle zwischen zwei Epochen steht: Seine Musik gilt zugleich als Höhepunkt der Wiener Klassik und als Türöffner der Romantik. Seine „Leonoren“-Ouvertüre Nr. 3 ist dafür ein repräsentatives Beispiel. Eigentlich gedacht als Vorspiel zu seiner Oper „Fidelio“, die ursprünglich „Leonore“ hieß, sprengte sie mit ihrer Dramatik und Ausdehnung alle damals gültigen Maßstäbe. Benjamin Britten lässt sich schwer in Kategorien fassen, ist jedoch zweifelsfrei als Wegbereiter der Moderne und Mittler zwischen Tradition und Avantgarde von großer Bedeutung für den Fortlauf der Musikgeschichte. Sein Violinkonzert entstand größtenteils 1939 im amerikanischen Exil und wird häufig als Ausdruck der hoffnungslosen politischen Situation dieser Zeit interpretiert. Virtuosität und Gefühlstiefe verbinden sich in dieser Komposition auf vollendete Weise. Den Solopart gestaltet die herausragende deutsche Geigerin Antje Weithaas. Zu Franz Schuberts Sinfonie Nr. 10, die er kurz vor seinem Tod 1828 zu schreiben begann, existieren lediglich Skizzen. Der italienische Komponist Luciano Berio schuf daraus Ende der 1980er Jahre unter dem Titel „Rendering“ eine faszinierende Symbiose von Schuberts später Sinfonik und der eigenen Musiksprache – eine spannende musikalische Begegnung von Alt und Neu, die in Hagen erstmals zu hören sein wird.

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Karten an der Theaterkasse, unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

International renommierte Choreographen beim Tanz Quartett

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[Hagen – Gastbeitrag Jan-Phillipp Leicher  ] Am kommenden Samstag (30.04.2016) findet die Premiere “Tanz Quartett” im Theater Hagen statt. Erstmals mit vier Choreographen werden jeweilig aneinander folgende Balletwerke von verschiedenen Künstlern getanzt.

ricardo

Ricardo Fernando berichtet, dass er sehr stolz sei erstmals mit vier Choreographen, davon zwei weltweit Gefragten zusammen zu arbeiten. Die ersten Durchläufe sind sehr gut verlaufen aber es sei noch viel zu tun bis zur Premiere.

Beginnen wird die Premiere mit dem Werk Blushing von Marco Goecke. Marco Goecke feiert seit 16 Jahren ein Wiedersehen auf der Hagener Bühne. Im Jahr 2000 führte er hier in Hagen seine erste Choreographie mit dem Titel “Loch”. Blushing das heißt so viel wie rot anlaufen oder erröten. Das Werk wird mit der Musik von Tom Waits und Garbage begleitet.

Das zweite Werk wird von Choreographen Raimondo Rebeck (im Bild rechts) geleitet und nennt sich Blind Dreams. Der geborene Berliner begann 2008 erstmal mit der Choreographie. Seit dem hatte er die Möglichkeit mit vielen außergewöhnlichen Künstlern zusammen zu arbeiten. Sein Werk ist eine tänzerische Annäherung zum Thema Blindheit. Raimondo Rebeck sieht Blindheit nicht als Behinderung sondern als Beeinträchtigung im Lebensalltag. Durch die Beeinträchtigung der Mutter hat er sich für dieses Thema noch mehr geöffnet und will dies in seinem Werk wiederspiegeln. Durch das Tänzerische symbolisiert er die Blindheit mit den Farben schwarz und weiß, die Fantasie aber wird das einzige farbige Symbol auf der Bühne sein. Begleitet wird dieses Werk von einer esthetischen und melodischer Musik. Er selber sagte, dass die ganze Compagnie “ganz heiß” sei und er sich selbst noch nicht entscheiden könne, wen er für die Premiere nimmt.

Das dritte Werk leitet Cayetano Soto mit dem Namen Fugaz. Das Werk hat er für seinen an Krebs gestorbenen Vater gewidmet. Mit der Hagener Compagnie studiert er jetzt dieses Werk neu ein. Das Werk selber dreht sich um den Tod und wie nahe wir diesem sind. Begleitet wird dieses Werk von einer extrem poetischen Musik sagte Ricardo Fernando.

Das letzte Werk ist von dem Hagener Ballettdirektor Ricardo Fernando mit dem Titel Tangata. Dieses Werk erhielt schon in zwei Ländern eine Premiere und wird in Hagen mit dem vollen Orchester begleitet. Die Mischung aus Tango und Fuga gibt einen kleinen Einblick über das rhythmische Werk.

Der Ballettabend dauert zwei Stunden und zehn Minuten und beginnt um 19:30 Uhr.

Restkarten sind noch erhältlich unter www.theaterhagen.de.

Jan-Phillipp Leicher