Schwelmer Rat rüstet ab

Schwelmer Hauptausschuss 23.01.2014 - Panel der Verwaltung  Foto: © Linde Arndt

Schwelmer Hauptausschuss 23.01.2014 – Panel der Verwaltung
Foto: © Linde Arndt

[jpg] Es war wohltuend, als die Vernunft im Rat der Stadt Schwelm vorbei schaute. Im Zusammenhang mit der Investition auf dem Brauerei Gelände wurden viele Wunden geschlagen. Der Investor kündigte daraufhin seinen Rückzug an und will mit seinen Grundstücken erst einmal nichts machen. Pass Invest sah keine Zukunft für seine Investition. Und der Rat der Stadt machte in einer emotional aufgeladenen Sitzung am 12.12. 2013 alles, um sich, Bürgermeister Jochen Stobbe und der Stadtverwaltung, einen Imageschaden zu zu fügen. EN-Mosaik berichtete  und danach nochmals  von dieser unappetitlichen Sitzung.

Unappetitlich deshalb, weil der Stadtverwaltung mit ihrem BM etwas in die Schuhe geschoben werden sollte, was so nicht stimmte, nur um von den eigenen Fehlern abzulenken.

Es konnte so nicht weiter gehen.

Und so hatte die Stadtverwaltung zwei Vorlagen zur Brauereiinvestition vorbereitet, in denen Platz für konstruktive Diskussionen waren. Eine kluge Entscheidung.

Oliver Flüshöh [CDU] Foto: © Linde Arndt

Oliver Flüshöh [CDU] Foto: © Linde Arndt

Oliver Flüshöh (CDU) nutzte die „dargebotene Hand“ indem er ein Credo für einen Neuanfang anstimmte. Denn durch die irrige Definition von Einzelhandel durch Rat und Stadtverwaltung ist es erst zu dieser unseligen Situation gekommen. Wir sollten uns deshalb nicht weiter die „Köpfe einschlagen“, wir sollten aus dem Vergangenem lernen. Denn durch den Investitionsantrag der Pass Invest wurde unsere Planung der Realität ausgesetzt und hielt dieser Realität nicht stand.

Innehalten und nachdenken über diese Investition hinaus. Denn wenn wir heute mit dieser Investition rechtlich scheitern, scheitern wir auch mit der nächsten Investition. Flüshöh schlug deshalb eine Überprüfung des gesamten Innenstadtplanes vor.

v.l. Gerd Philipp [SPD], Thorsten Kirschner [SPD], Marcel Gießwein, Frau Gießwein  Foto: © Linde Arndt

v.l. Gerd Philipp [SPD], Torsten Kirschner [SPD], Marcel Gießwein und Brigitta Gießwein[Grünen/Bündnis90]
Foto: © Linde Arndt

Der Fraktionsvorsitzender Gerd Philipp (SPD) und Thorsten Kirschner (SPD) gingen auf die Vorschläge Flüshöhs (CDU) ein und wollten, da ja inzwischen mehrere Gesetze im Planungs-und Baurecht eine Änderung erfahren haben, Überprüfungen bis zum Bahnhof Loh vorgenommen sehen – dies als Vorschlag. Kirschner (SPD) meinte denn auch, der Rat sollte nicht aufeinander losgehen, vielmehr sollte man in der Diskussion sich an der Sachlage orientieren.

Michael Schwunk [FDP]

Michael Schwunk [FDP] Foto: © Linde Arndt

Dem Vorschlag der CDU, alles wieder auf Start zu stellen, mochte sich Michael Schwunk (FDP) nicht anschließen, er wollte weiter auf die Stadtverwaltung „los prügeln“ ( Die FDP sieht bei der kommenden Kommunal-und Europawahl einem Desaster von 3% entgegen). Marcel Gießwein (Grünen/Bündnis90) sah keine Notwendigkeit für einen Neuanfang und schlug deshalb vor, hier und jetzt über die vorhandenen und vorgelegten Bebauungsplänen abzustimmen. Wir haben nicht umsonst 2 Jahre darüber beraten, so Gießwein.

Letztendlich wurde kein Beschluss gefasst und die beiden Bebauungspläne dem Rat, der am 30. Jan.tagen wird, zur Entscheidung vorgelegt.

Es bleibt zu hoffen, dass diese konstruktive Arbeitsweise bis zum 30. Jan.  anhält.

Der Rat sollte allerdings einige Attribute, wie schlampige- oder dilettantisch Arbeit der Stadtverwaltung, unterlassen um ein weiteres hochkochen der Emotionen zu vermeiden. Es ist zu erwarten, dass sowohl die Brauerei als auch die DHL Investition Bestandteil des zukünftigen Wahlkampfes sein werden, Oliver Flüshöh (CDU) wollte dies allerdings vermeiden.

In der nachfolgenden Vorlage über die angestrebte DHL Investition am Bahnhof Loh, wurde nur der Sachlagenstand von der Stadtverwaltung vorgestellt.

Es ist eine zweifelhafte Darstellung, die sich ja erst sich in einem sehr frühen Stadium befindet, in der man noch Erwartungen austauscht, die jedoch keine Rechtsverbindlichkeit besitzen. Letztendlich kann das zur Verunsicherung der Ratsmitglieder führen, die dann zu einem späterem Zeitpunkt wiederum zum Chaos führt.

Irritierend ist immer wieder das mangelhafte Vertrauen, welches der Rat der Stadtverwaltung entgegen bringt. Pass Invest hat Recht, wenn er den Ansprechpartner Stadtverwaltung für sich in Anspruch nimmt. Wenn dieser Ansprechpartner jedoch durch den Rat diskreditiert wird, fehlt das notwendige Vertrauensverhältnis zwischen den zukünftigen Vertragspartnern. Rat und Stadtverwaltung wären gut beraten ihre Außenwirkung zu bedenken. Denn der erste Ansprechpartner ist nun einmal die Stadtverwaltung und nicht eine Partei – welche auch immer.

Zur Außenwirkung gehört aber auch die Darstellung in der Lokalpresse, also Westfalenpost/Westfälische Rundschau. So schreiben die beiden Blätter: „Ein entscheidender Knackpunkt bei der gesamten Brauerei-Geschichte war, dass sich die Politik geschlossen dafür aussprach, im Erdgeschoss ausschließlich Einzelhandel zuzulassen – basierend auf der Grundlage des Stadtentwicklungskonzepts und des Einzelhandelskonzepts.“ Weggelassen wurde hierbei, dass die Politik, also der Rat, sich nicht darüber im klaren war, was genau Einzelhandel ist. Auch hatte Politik, also der Rat, es versäumt, den expliziten Einzelhandelsstatus in diesem Konzept zu begründen. Dies wäre notwendig gewesen, da ein Investor in dem Einsatz seines Kapitals eine Einschränkung hinnehmen müsste. Stattdessen wird über, „unantastbaren Planungshoheit des Rates“ fabuliert. Die Planungshoheit des Rates ist jedoch, wie andere Rechte auch, in unser Rechtssystem hierarchisch eingebunden. Der Rat hat also mit seiner Planungshoheit nicht grundsätzlich recht, sondern die Planungshoheit muss auch im Einzelfall abgewägt werden. Das alles wegzulassen ist unredlich und verdient einer besonderen Beachtung.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Sensibles Spiel mit Seifenblasen

Gewinner des Planspiel Börse 2013 in Gevelsberg wurden beim Empfang mit  einer Flut von schillerndenSeifenblasen empfangen  Foto: © Linde Arndt

Gewinner des Planspiel Börse 2013 in Gevelsberg wurden beim Empfang mit einer Flut von schillerndenSeifenblasen empfangen
Foto: © Linde Arndt

[la] Überall werden augenblicklich die Siegerehrungen der Teilnehmer der Planspiel-Börse vorgenommen.

Gevelsberg hat sich für die insgesamt 23 Schülerteams der Realschule und des Gymnasium Gevelsberg sowie die teilnehmenden 11 Studententeams diesesmal etwas Besonderes ausgedacht.

Michael Hedtkamp, Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Gevelsberg und Valérie Sieling, Spielleiterin Planspiel Börse, hattendie „Jungbörsianer“ am 14. Januar 2014 zur Galashow Planspiel Börse in das Sparkassen-EnnepeFinanzCenter eingeladen.

Michael Hedtkamp begrüßte die Teilnehmer und war hoch erfreut, wie viele Teams an diesem Wettkampf teilgenommen hatten. Auch wenn es hierbei nur um ein Spiel ging, so wurde den jungen Spielern doch die Ernsthaftigkeit, die hinter diesen Käufen und Verkäufen von Anlagen und Wertpapieren steckt, deutlich.“Das handeln mit Aktien ist riskant“, betonte er „und es ist nicht gut, wenn diese Geschäfte wie Seifenblasen zerplatzen. Mit einem Augenzwinkern hatte er mit diesem Satz schon auf das Rahmenprogramm der Feierstunde aufmerksam gemacht, in der Frank Hoffmann alias Francois Fumée aus Hattingen seinen künstlerischen Umgang mit Seifenblasen demonstrierte.

Aber zunächst wurden erst einmal alle Siegerteams vorgestellt.

Das Team „Die Gevelsberger Aktionäre“ mit Tim Engelbracht, Felix Flockenhaus, Felix Lippe, Lion Pfeil und Maurice Winterhoff bewies mit seinem Sieg in der Depotgesamtwertung sowie in der Nachhaltigkeitswertung, dass nachhaltige Aktien genau so hohe Gewinne erzielen können wie konventionelle: Mit ihrer Strategie erzielten sie einen Depotgesamtwert von 53.125,89 €. Damit liegen sie bundesweit von insgesamt 34.127 Platzierten auf Platz 1977.

Den zweiten Platz im Gesamtranking der Stadtsparkasse sicherte sich das Team „Die Gewinner“ (Maxim Bender, Dustin Berz, Can Fazlaoglu), gefolgt von „Big Business“ (Robert Holtmann, Linus Kamppeter, Mathis Solmecke). Die Teammitglieder sind alle Schülerinnen und Schüler des städtischen Gymnasiums.

Michael Hedtkamp zeigte sich beeindruckt vom Sieg der Schüler und lobte die Strategie der Teams. „Wir sind daran interessiert, den Jugendlichen langfristiges und nachhaltiges Wirtschaften zu vermitteln. Es geht an der Börse nicht um den kurzfristigen Gewinn, sondern um eine kluge Anlagestrategie.“

Bei den Studenten erreichten Dominik Mayer von der Ruhr-Universität Bochum mit „Real Vertrag“ den ersten Platz in der Depotgesamtwertung dicht gefolgt von „Schwarzer“ mit Yannick Schwarzer von der Hochschule Bochum. „MaBö“ mit Marco Bösebeck ebenfalls von der Ruhr-Universität Bochum erreichte den dritten Platz. Bei der Nachhaltigkeitswertung ging der erste Preis an Tim Pfleging.

Nachdem alle Teilnehmer vorgestellt waren, erhielten Sie von Michael Hedtkamp und Valérie Sieling ein Geschenk als Anerkennung für ihr großes Engagement.  In der Depot- bzw. Nachhaltigkeitswertung bekamen die besten 3 Teams darüber hinaus noch einen Geld- bzw. Sachpreis.

Seifengebilde

Fracois Fumèe mit schillernden Seifengebilden Foto: © Linde Arndt

Danach begann Frank Hoffmann als Fracois Fumèe eine beeindruckende Show mit schillernden Seifenblasen in immer größerem Ausmaß, die fast magisch zu hauchfeinen Gebilden geformt waren. Kleine mit Rauch gefüllte Blasen ließ er wie einen Pingpongball auf einem Schläger tanzen, dessen Mitte eine hauchdünne Wand einer Seifenblase war. Er bekam viel Beifall von den Anwesenden.

Nach seiner Soloshow kam ein weiterer Höhepunkt des Nachmittags. die jungen Börsianer durften sich einzeln, oder als Team von zwei bis drei Spielern in einen großen Ring stellen, der mit Seifenlauge gefüllt war und wurden dann von Fracois Fumèe in eine riesige Seifenblase eingepackt. In dieser originellen Verpackung konnten sie sich dann fotografieren lassen. Ein außergewöhnliches Erinnerungsstück an ihre Teilnahme von Planspiel Börse 2013 und gleichzeitig der symbolische Hinweis, wie schnell gerade bei Börsengeschäften eine Blase platzen kann.

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Bei Pizza, Cola oder Wasser und vielen Gesprächen klang der Nachmittag aus.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

Die Schwelmer Politik kann es nicht lassen

Ratssittzung Schwelm Foto: Linde Arndt

Ratssittzung Schwelm Foto: Linde Arndt

[jpg] Irgendwann sollte man auch einmal Ruhe geben können. Denn es muss ja weiter gehen. Nach einer gewissen Zeit muss man wieder miteinander reden können.

Was sich allerdings in unserer Redaktion abspielt hat uns –  um es einmal vorsichtig zu formulieren –  erschüttert. In Emails, Telefonanrufen und persönlichen Ansprachen haben wir schon erfahren, es hapert mit der politischen Allgemeinbildung vieler Ratsmitglieder und dem sozialen Umfeld.

Um ein Stück weit dem Treiben die Spitze zu nehmen wollen wir nicht abseits stehen und etwas Aufklärung betreiben.

Planungshoheit reklamiert die Politik für sich und wirft Pass Invest vor, eben diese Planungshoheit nicht anzuerkennen. Pass Invest würde nicht akzeptieren, dass der Rat „Einzelhandel“ auf diesem Gelände haben wollte und weiter an den von ihm beantragten Gewerbeflächen festhalten, so die Politik.

Tatsächlich steht die Planungshohheit, die sich aus Artikel 28 GG (Selbstverwaltung der Kommunen) ableitet, in Konkurrenz mit Artikel 14 GG (Eigentumsrechte) die Pass Invest geltend machen könnte. Und danach kann die Planungshoheit nur in ausdrücklich begründeten Fällen das Eigentumsrecht beschneiden. Einfach nur zu sagen, wir wollen nur Einzelhandel reicht da wirklich nicht aus.

Abgesehen davon ist der Politik offensichtlich nicht klar welche Konsequenzen die Einteilung Einzelhandel für den Investor hat. Die nette Bäckerei mit warmen Brötchen und einem Kaffee to Go, die kann eben nur auf einer Gewerbefläche angesiedelt werden. Witzig fand ich den Einwand, wenn Pass diese Bäckerei in seinen Einzelhandelsräumen haben wolle, so kann er doch eine Sondergenehmigung beantragen. Haben wir nicht schon genug Bürokratie? Und wenn der Bäcker wieder auszieht und ein Einzelhändler seine Socken verkaufen will, müsste wieder eine Sondergenehmigung beantragt werden, weil die Fläche nicht mehr Einzelhandelsfläche ist?

Und nach diesem unbegründeten Streit handelte Pass Invest vernünftig und ausgleichend, wenn er sagte, ich ziehe mich zurück, denn ich habe keine Lust meine wirtschaftlichen Aktivitäten mit Anwälten erstreiten zu müssen. Denn der Politik ist die Rechtsstaatlichkeit, die in unserem Staat eben Grundlage jeden Handelns ist, nicht klar.

Dann wurden uns  noch dieser und ähnliche Sätze zu gesandt:

„ …. dass ein neuer Investor gefunden wird, der bereit ist die brach liegenden Flächen, besonders die der Brauerei…“

Hat die Politik Pass Invest schon enteignet? Noch kann doch wohl nur Pass Invest über diese Fläche verfügen. Und eine Enteignung ist in diesem Zusammenhang ein schwieriges Terrain. In Russland oder China würde so was gehen, in Deutschland geht so was nicht – Gott sei dank.

Die Schwelmer Politik sollte den Graben nicht noch weiter vertiefen; denn Pass Invest ist eindeutig Eigentümer dieser Grundstücke und kann damit machen was er will. Und kommen sie bitte jetzt nicht auf den Gedanken, dass nach Artikel 14 GG Eigentum verpflichtet. Das hat Pass Invest hinreichend getan, indem er zwecks Sicherung der Immobilie den Bau abgerissen hat. Mehr muss nach unserer Gesetzgebung nicht sein. Und jetzt kann Pass Invest sich zurück legen und sein Kapital, sprich die Grundstücke, für sich arbeiten lassen.

Die WAZ Blätter wollen auch keine Ruhe geben und listen in einem Artikel die baulichen Rückstände auf Schwelmer Gebiet auf. Kaum ist das Marien Hospital geschlossen, stauen sich natürlich auf der B7 die Investoren die dort bauen wollen und wieder hat die Stadt Schuld wenn dort kein Vorwärtskommen ist. Da das Marien Hospital noch nicht ganz frei ist, kann auf diesem Grund nicht gebaut werden. Vergessen hat die WAZ das Rathaus als Baustelle, welches unrühmlich ohne Entscheidung der Politik erst einmal abgelegt wurde; jetzt tagt man in der Hauptschule.

Die politischen Akteure einschl. der von ihnen angesprochenen  Medien, sollten sich erst einmal anderen Dingen zu wenden, damit sich das Thema um die Investitionen von Pass Invest etwas abkühlen kann. CDU mit ihren Appendizes und die FDP können ja eine Runde, „wie komme ich aus der Sache ohne Gesichtsverlust raus“ einlegen. Wie wäre es denn mal mit einem Kommunalwahlkampf ohne Schlammschlacht? Vielleicht vergisst der Wähler dann die nicht gerade rühmlichen Auftritte.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Bayern fordert Brüssel niveaulos heraus

Arbeitssuchende  Fotocollage: © Linde Arndt

Arbeitssuchende Fotocollage: © Linde Arndt

[jpg] Wählertäuschung lieben offensichtlich alle Parteien in Bayern. Da wird über Europa etwas behauptet um Stimmung zu machen. Europa und Brüssel zu diskreditieren scheint ja in Bayern en vogue zu sein. Das aber in diesem Zusammenhang ein ganz niedriger Rassismus gepflegt wird, scheint in Bayern niemanden zu interessieren. Und weil wir die große Koalition haben, scheint die SPD das alles zu goutieren anstatt dazwischen zu gehen.

Nun es sind Kommunal- und Europawahlen in Bayern und anderswo. Anstatt neue Ideen für Europa in den Wahlkampf einzubringen, wird Stimmung gemacht.

Seehofer Foto: ©

Ministerpräsident Horst Seehofer Foto: © VVMünchenTV

Zuerst wird eine Maut für Ausländer gefordert, wobei kurzerhand unsere Nachbarn zu Ausländern ernannt werden, die unsere schönen deutschen Straßen kaputt fahren. Jetzt sollen die aber zahlen, so will es der bayrische Ministerpräsident Seehofer und die „vox populi vox Dei“ in Bayern. Da schreit der bayrische Bergbauer sofort ja, wenn es gegen Ausländer geht. Der Bergbauer bekommt von Brüssel Zuschüsse für seine Milkakühe, was er natürlich auch einsteckt. Berlin hat an Brüssel gezahlt und Bayern kassiert. Die Maut kann es nur geben, wenn, ja wenn die Deutschen auch ihren Inländern (Deutschen) diese Maut abknöpfen. Man will zwar die armen Reichen nicht besteuern aber mit der Maut will man durch die Hintertür doch den Deutschen in die Tasche greifen, und zwar allen. Bayern ist ein Volk des Nehmens, wobei es von allen ohne Skrupel nimmt. Beim Geben ist man da etwas zurückhaltender. Eines haben die Bayern mit ihrem Ministerpräsidenten Seehofer und seinem Atlatus Alexander Dobrindt jedoch erreicht: Die restlichen Mitglieder der europäischen Union denken jetzt auch an eine Einführung einer Maut mittels einer Vignette nach, und, was noch schlimmer ist, denken, welchen Wert Europa für Deutschland darstellt.

Es bedeutet aber auch, für eine Fahrt von Deutschland nach Brüssel könnten 3 Vignetten notwendig sein. Toll, diese deutschen Folkloristen aus dem Süden unseres Landes. Es soll aber noch schlimmer kommen.

Kaum waren die Bundestagswahlen vorbei und CDU und SPD saßen in den Sätteln der Macht und an den Fleischtöpfen der Nation, kamen weitere Ekeligkeiten aus dem Süden. Denn am 1. Januar ging die 7 jährige Ausschlussfrist für Bulgarien und Rumänien zu Ende. 7 Jahre durften diese beiden EU Mitglieder die Freizügigkeit nicht wahrnehmen. Allerdings kamen viele Bulgaren und Rumänen über Werksverträge oder über Subunternehmer in den zweifelhaften Genuss dieser Freizügigkeit. Sie durften schon vorher als Schlachter in den riesigen Niedersächsischen Schlachthöfen für einen geringen Lohn und eine hohe Unterkunftszahlung diese Freizügigkeit geniessen. Die Zahlungen sind dort so niedrig, dass die Osteuropäer kein Geld mehr für ihre Rückfahrt haben. Meckert jemand, fliegt er raus und strandet in einer unserer Städte. Als im Jahre 2000 die Osterweiterung in Brüssel besprochen wurde, die 2004 und 2007 auch kam, wusste man, es konnte zu Überdehnungen in der EU kommen.

 

Pro-Kopf-Einkommen im EU Vergleich im Jahr 2000

EU-Land

Pro-Kopf-Einkommen in Wechselkursen

Pro-Kopf-Einkommen in Kaufkraftstärken

Deutschland

106

106

Bulgarien

7

23

Rumänien

8

27

 

Und gerade Deutschland hatte mit dieser 7 jährigen Ausschlussfrist eine wesentliche Harmonisierung der Lebensverhältnisse dieser beiden Staaten durch die EU im Jahre 2007 gesehen.

Fakt ist jedoch, die Lebensverhältnisse haben sich eher verschlechtert und, was noch schlimmer ist, die Korruption hat in beiden Ländern schweren Schaden angerichtet. Dies führte unter anderem zu 4 Selbstverbrennungen in Bulgarien. Plamen Goranow heißt das letzte Opfer, welches sich in Warna verbrannte. Und zu guter Letzt, in beiden Staaten ist der Analphabetismus mit über 20% erschreckend hoch. Wen wundert es dann, wenn die Gesamtbevölkerung überwiegend keine Ahnung von der EU oder Deutschland hat. Diese kennen gerade einmal das nächste Dorf, die nächste Stadt oder den Stadtbezirk. Das Problem der Sinti und Roma, welches europaweit auf eine Lösung wartet, wollen wir hier nicht kommunizieren.

Vor diesem Hintergrundwissen, welches auch den CDU/CSU Granden zur Verfügung steht, lässt der bayrische CSU Ministerpräsident Horst Seehofer mit dem Slogan „Wer betrügt, der fliegt“ die Hunde auf die Zuwanderer los, die seit dem 1. Jan.2014 auch in Deutschland auf Arbeitssuche gehen dürfen. Von Sozialtourismus, von überdurchschnittlichen Belastungen der kommunalen Sozialkassen, von Selbstbedienung der Sozialsysteme oder gar von Sozialschmarotzertum war die Rede. Seehofer machte damit eine Progromstimmung ohne gleichen aus und zeigte damit den Rassismus in Reinformat. So und nicht anders wurden die ersten Auftritte der NSDAP eines Adolf Hitler befördert. Deutsche sahen sich damals im Unrecht durch Zuwanderer aus anderen Ländern, die nichts anderes wollten als das deutsche „Volksvermögen“. Was jetzt noch fehlt sind die damals marodierenden Freikorps, die willkürlich „Undeutsche“ mordeten. Ist der Ministerpräsident von Bayern noch bei Sinnen? Und Berlin? Berlin wendet sich halbherzig an die Öffentlichkeit, man will die große Koalition nicht aufs Spiel setzten aber auch Brüssel nicht verärgern. Weimar lässt grüßen.

Brüssel meldet sich denn auch, indem man dort die Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb Europas als klares Grundrecht des gemeinsamen Wirtschafts-und Währungsraumes sieht. Und im übrigen können sehr wohl in bestimmten Fällen, Arbeitnehmer in einem anderen Land als dem Heimatland unter bestimmten Fällen aus dem bestehenden Sozialsystem Unterstützung bekommen. Das geht noch ein paar mal hin und her, wobei Deutschland immer wieder durch bewusste oder unbewusste Weglassungen der deutschen Gesetze (Die im übrigen mit europäischen Recht übereinstimmen) den Eindruck erwecken will, dass an der bulgarischen und rumänischen Grenze Armeen von Betrügern zum Angriff auf die deutschen Sozialsysteme bereit stehen. In Umfragen wird untermauert: Deutsche wollen keine Bulgaren und Rumänen an den deutschen Sozialtöpfen. Wieder einmal haben wir es erreicht, die EU und Brüssel sinken in den Zustimmungswerten.


Hier einmal zu dem Thema ein Video von VVMünchenTV:



Tatsächlich ist dies alles dummes Zeug, Seehofer will sich nur profilieren. Denn die Bulgaren und Rumänen die hier hin kommen oder auch schon hier sind haben eine sehr große Chance einen Job in Deutschland zu bekommen. Deutschland will ja auch Akademiker, wie Ingenieure, Ärzte oder ITK Abgänger. Und am liebsten wäre es den Deutschen, wenn man an der Grenze sich die Rosinen raus picken könnte. Pfleger z. B. könnten wir dringend gebrauchen, nicht zu teuer, also unterhalb der 8,50 Euro Grenze. Sie sollten nicht meckern und wenn sie nach einer gewissen Zeit den Beruf körperlich nicht mehr ausüben könnten, sollten sie stillschweigend nach Hause fahren.

Und was ist jetzt mit Harzt IV? Kriegen die nicht doch etwas aus unseren Sozialtöpfen?

Ja und Nein. Erst einmal, es gibt kein Hartz IV, sondern nur ALG I und ALG II. ALG I bekommt nur der, wer ein Jahr als Arbeitnehmer beschäftigt war. Es ist eine reine Versicherungsleistung. Nach diesem einen Jahr bekommt er nach Prüfung einen Aufenthaltsstatus zuerkannt wenn er genügend eigene Mittel zur Existenzsicherung zur Verfügung hat, dies muss er übrigens nachweisen. Es folgt noch eine weitere Stufe, damit der EU Bürgern nicht zu einer unangemessenen Belastung der Sozialsysteme wird.

Wenn nun die von Ministerpräsident Seehofer genannten Bulgaren und Rumänen vor den deutschen Sozialämtern, Jobcentern stehen, so können sie nur, nach einer Einzelfallprüfung (was bei allen Antragstellern sicher sein sollte) von den Ämtern abgewiesen werden. Was bleibt ist die Verbringung des EU Bürgers in seinen Heimatstaat.

Wo ist jetzt eigentlich das Problem, Herr Seehofer? Funktioniert der bayrische Beamtenapparat nicht mehr? Bayern könnte auf dem Wege der Amtshilfe, meinetwegen aus NRW, Verwaltungsbeamte anfordern die den bayrischen Beamten hilfreich zur Seite stehen könnten.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik und european-mosaic aus Ennepetal

 

 

 

Begrifflichkeiten in Ennepetal und anderswo

Das kleine Beet vor der Sonnenapotheke    Foto: © Linde Arndt

Das kleine Beet vor der Sonnenapotheke Foto: © Linde Arndt

[jpg] Wir haben 2014 und es gibt wieder Wahlen, Kommunal-, Kreis- und Europawahlen. Zeit für eine Bilanz der vergangenen Jahre. Was hat der Rat der Stadt Ennepetal oder was hat die Stadtverwaltung in der vergangenen Wahlperiode gemacht? Wilhelm Wiggenhagen, der ja auch ein „politischer“Akteur in Ennepetal ist, muss sich erst nächstes Jahr zur Bürgermeisterwahl stellen. Er hätte sich zwar in diesem Jahr zu Wahl stellen können, was der Stadt immerhin einen Einspareffekt von rund 30.000,– Euro erbracht hätte, hat er aber nicht. Solange die anderen sparen müssen ist das okay, sich selber gegenüber ist man da immer toleranter.

Schwierig ist es in Ennepetal, denn Transparenz ist in Ennepetal nicht so beliebt. Eher kungelt man oder trifft sich konspirativ um Entscheidungen gegenseitig abzuwägen. Es sind keine richtigen Demokraten die in Ennepetal wirken, auch sind sie in der Regel nicht gerade am Wohlergehen der Stadt interessiert – eher an dem eigenen Wohlergehen. Kontrolle findet nur rudimentär statt. Und wenn schon mal die GPA vorbeischaut und die hohen Personalkosten moniert, was soll es. Man gönnt sich ja sonst nichts. So sind die Ausgaben gegenüber den Nachbarkommunen weiter gewachsen, sowohl im personellen als auch im Bereich der Sachaufwendungen. Wenn man die Zahlen im Südkreis miteinander vergleicht, bemerkt man vorzeigbare Ergebnisse in Gevelsberg und Schwelm. In Ennepetal scheinen irgendwo Fässer ohne Boden zu sein, in denen das Geld verschwindet. Als Beobachter des Rates und seiner Ausschüsse in Ennepetal kann man die Bewegungslosigkeit, die Blockaden des politischen Willens nicht übersehen. Es ist reinste politische Rhetorik was im Rathaus Ennepetal abläuft und läuft auf eine Inszenierung hinaus. Wofür? Die Lokalpresse soll ja was zu schreiben haben und das muss choreografiert werden. Es dürfen keine kritischen Bilder gezeichnet werden, und wenn, so werden diese Bilder immer gesteuert.

Wir sollten aber zu einer Bewertung des Geschehenen kommen. Zur Bewertung haben wir mehrere Referenzpunkte die wir uns immer mal wieder ansehen.

  • Der Tafelladen auf der Lindenstraße
    Als Wilhelm Wiggenhagen gewählt  werden wollte, brachte er noch öffentlichkeitswirksam ein paar Brote in den Tafelladen. Die Bäckerei Gremme in Altenvoerde produzierte extra ein „Wiggenhagenbrot“. Wiggenhagen wurde  gewählt und zur „Strafe“ bekamen die Tafelleute keine Brote mehr. Hier in Voerde kommt man öfter an dem Tafelladen vorbei. Im Laufe der Jahre haben die Besucher des Tafelladens nicht abgenommen,  vielmehr konnte man den Zuwachs in den Jahre bemerken –  augenscheinlich.  Ein Zeichen für die gestiegene Armut  der Ennepetaler Bevölkerung und die fehlende Hilfe der Stadt.  2015 sind ja wieder Bürgermeisterwahl. Sicher wird das eine oder andere Brot auch während der Kommunalwahl wieder in den Tafelladen finden.
  • Ennepetaler Straßen, also die  Infrastruktur
    Da gibt es Straßen die würde man  nicht in einer so reichen Stadt wie Ennepetal vermuten. Aber es gibt  sie. Da gibt es bei einem etwas über normal herunter gekommenen  Regenschauer eine Überschwemmung. Die Kanalisation ist entweder  schadhaft oder müsste erweitert werden. Da sind Kanaldeckel so eingefahren, dass man sich einen Achsenbruch und einen schweren Unfall vorstellen kann. Verkehrsschilder sind verblasst oder  verdreckt und man muss raten welcher Inhalt dem Autofahrer was  signalisieren soll. Schlaglöcher sind ohne Ende zu registrieren.
  • Unsere Kinder und Jugendlichen
    Ab und an fahren wir bestimmte Punkte  in Ennepetal ab um zu sehen ob sich die Kinder und Jugendlichen noch  immer im Freien treffen. Vor 5 Jahren sollte ein Streetworker, der  per Sonderangebot vom Rat der Stadt eingestellt wurde, alles richten. Der Streetworker ist weg, man weiß immer noch nicht wie man mit den Kindern und Jugendlichen umgehen kann und sollte. Es  sind mehr Kinder und Jugendliche geworden, die sich an den uns bekannten Punkten bis spät in die Nacht treffen. Die Probleme, wie Alkohol, Drogen oder Sex sind die gleichen und haben sich noch verschärft.
  • Haus Ennepetal
    Hier verschärft sich die Situation  immer mehr. Da nichts wesentliches an der Bausubstanz von Haus  Ennepetal saniert wurde und wird, sieht man nach 5 Jahren die Mängel, die wir schon einmal ins Auge fassten, immer dramatischer. Wen würde es wundern wenn Teile des Hauses zusammenbrechen und Menschen zu  Schaden kommen würden? So war es 2006 als in Bad Reichenhall die Sporthalle, die von der Stadt Bad Reichenhall als sicher erklärt wurde, in sich zusammenstürzte und 15 Menschen getötet wurden. Es  war nicht der einzige Bau der wegen fehlender Sanierungs- und  Reparaturarbeiten zusammenbrach. Sicher wird es auch in Ennepetal  einen Bau- TÜV geben, der aus Gefälligkeit alles abnickt.
  • Voerder-Straße, Lindenstraße  und Mittelstraße

    Voerde hat wenigstens einen Metzger, allerdings soll es um den Kreiselmarkt kriseln. Eine  Weihnachtsbeleuchtung konnte sich Voerde nicht mehr leisten. Überhaupt sieht es nunmehr auch in der Lindenstraße recht trist  aus.

    Die Mittelstraße hat nunmehr nur noch einen Bäcker,  eine Apotheke und einen Tabakwarenladen. Textil und Lebensmittel gibt es nicht mehr. Der Einzelhandelsbesatz ist nunmehr genauso groß wie am Bremenplatz. Zumindest konnte sich Altenvoerde  eine Weihnachtsbeleuchtung leisten.

    Kommen wir zur Voerderstaße in  Milspe. Frau Drews und Ulrich Schilling haben es mit einem  Citymanagement und über 200.000,– Euro Steuergeldern und Beiträgen  tatsächlich geschafft noch mehr Einzelhändler in die Flucht zu jagen. Soweit unsere Redaktion das überblicken kann, wurden in  dieser Wahlperiode 12 Händler vertrieben oder waren froh wenn sie  aus ihren Verträgen rauskamen. Die Hauseigentümer hatten teilweise mit Mietsenkungen versucht die Händler zu halten – vergebens.

 

Es gibt auch etwas Positives zu berichten.

Blumenbeet an der Voerder Straße, wo früher das marode Fachwerkhaus stand  Foto: © Linde Arndt

Blumenbeet an der Voerder Straße, wo früher das marode Fachwerkhaus stand Foto: © Linde Arndt

        • Vor der Sonnenapotheke gibt es nun ein   1 – 2 qm großes Blumenbeet welches mittels einer Patenschaft  gepflegt werden soll. Putzig sieht das ganze aus.

 

      • Gegenüber hat die Stadt ein altes, marodes Schieferhaus aufgekauft und postwendend abgerissen, eingeebnet und  einen kleine Park von 150 qm angelegt. Sehr schön anzusehen. Die  Teppichstange die Werbung aufgenommen hatte, wurde Ersatzlos  entfernt. Und wieder müssen die Interessierten raten was denn nun  in Ennepetal läuft.

 

Erschreckend ist wie wenig die Politik mit der Verwaltung in der vergangenen Wahlperiode auf die Beine gebracht hatte – nämlich nichts nennenswertes. Und da kommen wir zu dem ersten Begriff mit dem sich das Rathaus aber auch die Lokalpresse herumschlägt. In Ennepetal gibt es keine Wahlperiode sondern eine Legislaturperiode. Damit wollen die Ennepetaler „Experten“ signalisieren, wir machen Gesetze wie der Land- oder Bundestag. Denn Legislatur kommt vom lateinischen Lex und heißt soviel wie Gesetz, latur kommt vom lateinischen latum und i.V. soll dies die Gesetz tragende Versammlung sein. Die Legislative ist eine der drei Gewalten in unserem Staat – sollte man wissen. Zumindest ein Hauptverwaltungsbeamter, wie ein Bürgermeister, sollte sich solch einen Fehler nicht erlauben. Auch spricht der Bürgermeister von einem Parlament in Ennepetal. Nein, wir haben einen Stadtrat mehr nicht. Auch ein Parlament, wie in Düsseldorf oder Berlin, hat eine Funktion die dem Stadtrat nicht im entferntesten ähnelt.

Gehen wir weiter und wenden uns dem nächsten Begriff zu „Cui bono“. Übersetzt heißt dies, „Wem nützt dies alles?

Zwei Beispiele:

 

      • Unattraktive Fußgängerzone  Milspe  Foto: © Linde Arndt

        Unattraktive Fußgängerzone Milspe Foto: © Linde Arndt

        Die Fußgängerzone in Milspe

        Wie jeder augenscheinlich sehen kann ist die „Fuzo“ in Milspe eine totale Fehlinvestition. Mehr noch,  es gibt keine Händler mehr wofür diese Zone gebaut wurde. Und weil  es keine Händler mehr gibt, gibt es auch keine Konsumenten. Jetzt  müsste man nach der Verantwortlichkeit für diese Fehlinvestition fragen. Zu verantworten hat das der damalige Bürgermeister Michael  Eckhardt mit dem Leiter der Wirtschaftsförderung Wilhelm  Wiggenhagen. Michael Eckhardt ist „vorzeitig“ mit 60 Jahren in  den Ruhestand gegangen und hat sich 2009 der Wahl nicht mehr     gestellt. In Folge wurde er auch noch Ehrenbürgermeister. Was  sicher ein bezeichnendes Licht auf ihn wirft. Nachfolger im  Bürgermeisteramt wurde Wilhelm Wiggenhagen. Um nun von der Fehlinvestition abzulenken, versuchte der Bürgermeister mit den Parteien eine Belebung der „Fuzo“ mit Events zu erreichen, was den gewünschten Effekt nicht brachte. Nach fünf Jahren stehen wir  vor einem Scherbenhaufen den keiner zu verantworten haben will. Denn man behauptet, die Ennepetaler wollten diese „Fuzo“ selber! Damit sind die  Ennepetaler wohl selber verantwortlich. Aber, der Retter naht.

        Michael Eckhardt   Foto: © Linde Arndt

        Michael Eckhardt Foto: © Linde Arndt

        Michael Eckhardt hat die ersten  Gespräche geführt und Wilhelm Wiggenhagen hat sie fortgesetzt. Es geht um die Investition Berlet. Die Vorarbeiten sind so weit  gediehen, dass abzusehen ist, wann es los geht – nämlich 2015.     2015 wird mit großem Getöse von der Firma Berlet neben dem Haus  Ennepetal ein Geschäft mit Elektronik- und Unterhaltungswaren eröffnet.  Am 13. September 2015 wird es aber auch die     Bürgermeisterwahl geben. Wilhelm Wiggenhagen wird von der  Investition Berlet in Milspe sicherlich profitieren, denn er ist  dann der Retter/Macher von Ennepetal. Tatsächlich lenkt das ganze  aber von dem begleitenden Wirtschaftskonzept ab, welches zu der  „Fuzo“ durch die Wirtschaftsförderung damals hätte erstellt werden müssen. Einfach eine „Fuzo“ zu machen ohne zu überlegen wofür, ist doch kaum zielführend,  auch für einen Verwaltungsbeamten des gehobenen Dienstes. Die Investition Berlet wird sicherlich nur eine kurze Zeit bestehen können und dann den  Bach runter gehen. In der Regel braucht es 3 Jahre, das ist die Bonuszeit, bis Ennepetal eine Brache mehr hat. Zwei Jahre später  wird dann auch Wilhelm Wiggenhagen zum Ehrenbürgermeister gewählt.

      • Spielplätze

        Als der Stadtrat nach der Wahl  zusammen kam waren die Finanzen desaströs zu nennen. Es musste gespart werden, denn die Einnahmeseite wollte man nicht angehen.  Unter anderem wurden Kinderspielplätze geschlossen, weil die Pflege und Unterhaltung durch die Stadt zu teuer waren. Diese fragwürdigen Schließungen wurden von den Eltern bemerkt und es hagelte Proteste.  Auf einmal entdeckten die Parteien und die Stadtverwaltung ihre Liebe zu den Kindern. Ja, sie waren sogar bereit, einen großen  Hauptspielplatz ins Auge zu fassen, wie er  in Schwelm auf dem Gelände von Haus Martfeld zu bewundern ist. Der Hauptspielplatz ging dann doch zu weit für die Ennepetaler. So kassierte man diesen Vorschlag mit der Begründung, es wäre nicht genug Fläche in Ennepetal. Die Spielplätze wusste man jedoch öffentlichkeitswirksam wieder zu öffnen. EN-Mosaik beobachtete den Spielplatz an der Lindenstraße Ecke Hagenerstraße.  Es war ein beschämendes Hin und Her um diesen Spielplatz, mal geschlossen, mal geöffnet mit einer Patenschaft der Baugenossenschaft „Die Voerder“.

        Immer musste ein Journalist der WAZ  erscheinen, Bilder machen und positiv den Stand der Dinge darlegen.  Und so entstand der Eindruck, diejenigen die die Schließung betrieben haben, waren auch diejenigen die Öffnung und Erweiterung des Spielplatzes betreiben. EN-Mosaik besichtigte diesen Spielplatz  mehrfach während der einzelnen Phasen und stellte immer wieder erhebliche Mängel fest. Heute ist der Spielplatz zwar einigermaßen auf Vordermann, kann aber sicher nicht als Blaupause für einen gelungenen Spielplatz dienen.

„Cui Bono“ , wem nützt dies alles? Man reißt etwas zusammen und bringt dieses Problem an die Öffentlichkeit ohne den Verursacher oder Verantwortlichen zu benennen. Dann die Entrüstung über das nun neu entstandene Problem. Und zu guter Letzt stellt der Verursacher des neuen Problems die alte Situation in abgewandelter Form wieder her. Wir brauchen nicht mehr zu raten wer der Macher/Kümmerer ist; denn die normalen „Schäfchen“ haben schon längst vergessen wer das Problem verursacht hat. So nützt diese ganze künstlich geschaffene Problematik nur einer Gruppe, dem Rat der Stadt und dem Bürgermeister. Dies verlangt ein abgestimmtes Timing auf die Wahltage und diese Abstimmung konnte man beobachten.

Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen  Foto: © Linde Arndt

Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen
Foto: © Linde Arndt

Kommen wir zu einem weiteren Begriff, dem „Pluralis Majestatis“. Er wird immer von solchen Menschen angewendet die ein Unterordnungsverhältnis „bevorzugen“ um es nett zu sagen. Der französische König Ludwig XIV war solch eine Person, „das Volk bin ich“ war eine seiner bevorzugten Aussprüche in einer absolutistischen Art des Regierens. Wilhelm Wiggenhagen hat in seinen Weihnachtsansprachen diesen „Pluralis Majestatis“ verwendet um zu zeigen: Ich habe die Macht. Wenn er ich oder wir schreibt so meint er immer das ich und ihr seid meine „Untertanen“. In Abwandlung des Ausspruches von Kaiser Wilhelm II würde Wilhelm Wiggenhagen sagen: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Ennepetaler!“ Schaut man genauer hin so wird in dem Redescript nur zweimal ein Name genannt. Alle Arbeiten wurden demnach von Wilhelm Wiggenhagen selber erledigt, die Idee, die Ausführung der Idee und der Applaus für die (logischerweise) gelungen umgesetzte Idee gelten nur ihm alleine. Ein wahrer Selbstdarsteller. Wen wundert es wenn es auf der Ennepetaler Internetpräsenz massenweise Wiggenhagen Auftritte gibt. Da ist kein Platz für einen anderen Fachbereichsleiter, Abteilungsleiter oder Sachbearbeiter. Und das wesentliche es ist alles getan was getan werden musste.

In der Gemeindeordnung NRW besteht die Möglichkeit den Rat der Stadt auf 20 Mitglieder zu senken, spart Kosten, wenn Wilhelm Wiggenhagen sowieso alles selber machen muss. Und schon kommt der Gedanke auf den Wilhelm Wiggenhagen Wahlverein im Rathaus, nur die Vorschläge und Anträge der Stadtverwaltung sind gute Vorschläge und werden auch umgesetzt..Und in der Tat sind es nur Marginalien, wie Blumenkübel in der „Fuzo“ freisetzen, vom Rat der Stadt beantragt worden, ansonsten wurde vom Rat nichts getan. Warum auch, wenn unser Wilhelm alles selber tun muss.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Es ist verdächtig ruhig in der Abhöraffäre von NSA und Co

Ausschuss der EU Brüssel  Foto: Linde Arndt

Ausschuss der EU Brüssel Foto: © Linde Arndt

[jpg] Ich habe nichts zu verbergen. So oder ähnlich schalt es aus allen Gassen der westlichen Welt wenn man über das Abhören der ausländischen Geheimdienste sprechen will. Julian Assange und Edward Snowden, die den ganzen Prozess in Bewegung gesetzt haben, sind fest gesetzt. Jedoch haben sie vorher dafür gesorgt, dass die von ihnen erworbenen Kenntnisse publik gemacht werden konnten. Die deutsche Bundesregierung hat mit ihren Ministern Pofalla und Friedrich diese Affäre mit dem Vermerk „erledigt“ zu den Akten gelegt. Berechtigt oder nicht berechtigt?

 

Es ist ein Schaden entstanden, das Vertrauen zwischen den Verbündeten ist nachhaltig gestört worden. Ende 2013 wollten der französische Präsident Hollande und die deutsche Kanzlerin Merkel in den USA ein aufklärendes Gespräch führen und in der letzten EU Rats-Sitzung 2013 berichten. Nichts dergleichen geschah. Wie so vieles in dieser Affäre wurde auch hierüber der Schleier des Schweigens gelegt. Nach neusten Nachrichten soll USA Präsident Obama die deutsche Kanzlerin Merkel im Rahmen eines Telefonates nach Washington D.C. zu einem Gespräch eingeladen haben. Thema? Schweigen.

Zeit, um sich einige Fragen zu stellen. Da ist zuerst einmal die Frage um welche Staatsform handelt es sich  in den USA und der BRD denn eigentlich? Legt man die Transparenzmesslatte an beiden Staaten an, so haben wir es eindeutig mit einer Diktatur zu tun. Denn nur in einer Diktatur werden die Bürger so im Unklaren gelassen mit den Regierungsentscheidungen die sie betreffen. Auch die Messlatte aus der Staatenlehre bringt kein Ergebnis für eine Demokratie hervor. Denn ein Staat ist nur dann ein Staat wenn er die Geschicke seines Staates selbstbestimmt umsetzen kann. Kann er das nicht, aus welchen Gründen auch immer, so kann man nicht von einem Staat sprechen. Er ist eben nur Teilstaat. Nimmt man den Begriff, „wehrhafte Demokratie“ hinzu, so löst das in Bezug auf Deutschland Irritationen aus. Denn wieso ist Deutschland nicht in der Lage über seine Daten selber zu bestimmen? Wieso ist ein Land wie Deutschland, ein Hochtechnologieland, nicht in der Lage geeignete Maßnahmen zu ergreifen um die Angriffe von Fremdstaaten zu unterbinden?

Warum findet , außer dem mehr oder weniger folkloristischen Auftritt des grünen Bundestagsabgeordneten Stöbele bei Herrn Snowden,  keine analytische Betrachtung des Schadens, der durch das Abgreifen von Daten angerichtet wurde, statt? Denn Wirtschaftsspionage mit einem nicht zu beziffernden Schaden ist nicht auszuschließen.

Da auch Europa betroffen ist haben wir uns auch in Brüssel umgehört. Überall Schweigen? Nein.

Das EU-Parlament hatte Mitte 2013 den Ausschuss für Bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE) beauftragt einen Bericht schnellstmöglich über das Ausmaß des Datendiebstahls anzufertigen. Gleichzeitig sollten Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden um die Datenintegrität wieder herzustellen. Berichterstatter ist Claude Moraes, ein Abgeordneter der Labour Party aus London, der der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialisten & Demokraten im Europäischen Parlament (S&D) angehört.

 

Claude

Claude Moraes
Foto:© European Union 2013 – European Parliament

Auf dem jetzt vorgestellten 52 seitigen Bericht geht Moraes mit seinen Ko-Autoren dem Treiben der Geheimdienste nach. NSA und die anderen Geheimdienste haben darin eine unheilvollen Allianz gegen unsere westliche Demokratie geschmiedet. So soll der deutsche BND Metadaten an die NSA über eine Datensammelstelle weitergegeben haben. Der BND soll, um die Gesetze zu umgehen, das Internet zu einem „naturgemäß ausländischen Raum“ erklärt haben. Damit konnte man jeden deutschen Bürger ohne Probleme abgreifen. Ohne Scham sollen die Geheimdienste ihre Daten untereinander abgeglichen haben. Den Geheimdienstmitarbeitern, die sich dem Abgeordneten gestellt haben, war kein Unrechtsbewusstsein anzumerken. Massiv wurden die Grundrechte der EU Bürger verletzt, die gerade durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) mehrfach verurteilt wurden.

Die Redefreiheit, die Meinungsfreiheit, die Religionsfreiheit, die Vereinigungsfreiheit, den Datenschutz, das Recht auf ein faires Verfahren, den effektiven Rechtsschutz usw werden durch das Abgreifen der Daten ausgehöhlt. Als besonders besorgniserregend stellte sich bei den Untersuchungen die Beeinträchtigung der Pressefreiheit heraus. Journalisten, die Informationen liefern, die für eine fundierte Debatte benötigt werden, werden abgeschreckt durch Praktiken, die einschüchternd sind oder die Berichterstattung verzögern, so der EU-Berichterstatter Moraes. Es werden massenweise Gesetze gebrochen oder umgangen, wobei den USA es relativ leicht fällt; denn durch den Patriot Act und durch Geheimgerichte (Foreign Intelligence Surveillance Court (FISC )) ist alles im Bereich des möglichen. Der ehemalige Präsident Carter sieht die USA denn auch nicht mehr als rechtsstaatliche Demokratie an.

Viele europäische Geheimdienste sollen sich von den USA sogar auf mehr Rechtsbrüche ein gelassen haben als notwendig, nur um dem großen Bruder USA zu gefallen. Es scheint dort ein gewisser Wettbewerb zu herrschen, wer ist der liebste Geheimdienst in den Augen der USA. Den USA soll es nur recht sein.

Und Europa, respektive Deutschland? Hier konnte man einen Dammbruch attestieren, indem alles was gemacht werden konnte auch gemacht wurde und weiterhin wird. Die Supermarktkasse wurde mit den Personendaten abgeglichen und ein Profil mit den Bankdaten erstellt. Ohne richterliche Genehmigung versteht sich.

Während man vor 40 Jahren körperlich Nähe herstellen musste um an solche Daten zu kommen, kann man dies heute viel einfacher über das Internet erledigen.

Ist das alles so hinzunehmen? Kann man sich mit dem „ich habe nichts zu verbergen“ in seiner Hilflosigkeit und Ohnmacht ergeben? Nein, es gibt Lösungen.

 

Die Lösungen sind etwas schwieriger; denn durch das Zusammenwachsen des Internets zu einem großen Ganzen sind die Grenzen des Einzelstaates verwischt. Die Radikallösung wäre demnach an den Grenzen Filter einzubauen die mit einer „White List“ ausgestattet sind. Damit wäre die Idee des globalen und freien Netzes allerdings beerdigt.

moraes-2Der Denkansatz von Claude Moraes wäre eine unabhängige Behörde, die sich mit der Kontrolle der Netze und der Dienste befasst. Es kann doch nicht sein, dass ,wie in Deutschland, der Datenschutz eine Aufgabe des Innenministeriums ist und die Kontrolle der Dienste eine Aufgabe des Bundeskanzleramtes ist. Beide sollten in unabhängigen Ämtern arbeiten können und weitreichende Befugnisse bekommen. Rechenschaft würden diese Ämter nur den nationalen Parlamenten ablegen müssen. Bleiben noch die Gedanken zur nationalen Sicherheit die den Freiheiten des Einzelnen gegenüber gestellt werden. Hier würden die „50 Tshwane-Prinzipien“ inspirierend helfen und die Journalisten gegenüber der Staatsmacht schützen. Denn nach den heutigen Normen würden Journalisten ins Gefängnis gesteckt wenn sie Folter und Mord, die als geheim eingestuft werden, öffentlich machen würden. Nach diesen „50 Tshwane-Prinzipien“ könnten sowohl Assange als auch Snowden von keinem demokratischen Staat belangt werden.

Was mich allerdings sehr stark irritiert ist die deutsche Haltung der Mainstream Medien und der deutschen Regierung, die diesen großen Einschnitt in unsere Demokratie zu lässt. Man muss sich nur die Headlines der letzten Wochen und Monate ansehen, so stellt sich einem die Frage: „Wie viel Wert ist uns unsere Demokratie?“

 

Da der Bericht Claude Moraes noch nicht final ist, wird er zumindest im europäischen Parlament noch debattiert. Die Abgeordneten des europäischen Parlament können zu diesem Bericht Änderungen bis zum 22. Januar 2014 einreichen. Europa ist halt mehr als nur 28 Staaten die sich einzeln nicht trauen, es ist eine streitbare Vision.

 

Jürgen Gerhardt für european-mosaic und für EN-Mosaik aus Brüssel.

 

 

Zum Jahreswechsel 2013/2014

Weihnachten 2013  Foto: © Linde Arndt

Weihnachten 2013 Foto: © Linde Arndt

Markt und Straßen stehn verlassen, still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh ich durch die Gassen, alles sieht so festlich aus.
(Joseph von Eichendorff)

2013 neigt sich dem Ende zu. Alles sieht so festlich aus, fast jedes Fenster ist beleuchtet. Weihnachten steht vor der Tür.Unsere Redaktion möchte es nicht versäumen, Ihnen allen mit Ihren Familien und Angehörigen frohe und besinnliche Festtage zu wünschen. Entschleunigen Sie einmal, denken Sie einmal an die die nicht bei Ihnen sein können aber auch an Sie denken werden. Gleichzeitig möchten wir uns für die vielen Zuwendungen in diesem Jahr herzlich bedanken – sei es Lob oder auch Tadel, persönlich, per email oder auch telefonisch. Ihr Lob aber auch Tadel war uns immer Ansporn, entweder den Weg weiter zu gehen oder eine Neujustierung vorzunehmen.
Es war ein erfolgreiches Jahr mit Ihnen; denn nur durch Sie haben wir die gesteckten Ziele erreicht und werden deshalb weitere Ziele in 2014 anstreben. Viele für uns neue Situationen haben wir mit Ihnen bewältigen müssen und können. Wir erinnern uns besonders an die neue Aufgabe in Brüssel, die uns herausforderte und besser werden ließ.
Wir freuen uns jetzt schon auf die neuen Artikel oder Projekte, die wir mit Ihnen ganz sicher gemeinsam angehen werden.
Wir denken an das nächste Jahr 2014, es wird sicher noch erfolgreicher als das vergangene. Da sind wir alle sehr sicher.

Festliche und erholsame Tage und ein überaus erfolgreiches Jahr 2014 wünscht Ihnen von ganzem Herzen.

EN-Mosaik mit der jungen european-mosaic Redaktion

In Schwelm zerfleischen sich Rat und Stadtverwaltung

 

Bürgermeister und Verwaltung   Foto: © Linde Arndt

Bürgermeister und Verwaltung bei der Ratssitzung in der Gustav-Heinemann-Schule Schwelm
Foto: © Linde Arndt

[jpg] Der Wahlkampf für die Kommunalwahl in NRW 2014 ist in Schwelm eröffnet worden. Bei der letzten Ratssitzung in diesem Jahr wurden die „Hunde von der Leine“ gelassen. Da SPD und CDU jeweils 12 Sitze im Rat haben ist es schon gut früh genug zu kläffen. Die SPD schaute da ziemlich verdrießlich bei dieser Kläfferei drein. Alle gegen den Bürgermeister, der ja bekanntermaßen das Parteibuch der SPD besitzt. Man zielt auf diese eine Person um die Gruppe zu treffen. Arme SPD, die das beißen und kläffen verlernt hat. Journalismus heißt aber nicht, dass man sich dieser Kampagne anschließen sollte um die Auflage zu steigern. Sondern man sollte die Übersicht behalten um zu erkennen worum es hier geht.

Und in dieser Ratssitzung kamen viele, viele Versäumnisse und Fehler ans Licht, die einerseits vom früheren Bürgermeister nicht abgestellt wurden und andererseits auf die verfehlte Politik des Rates zurück zu führen ist. In einem kann man dem Rat ein Zeugnis ausstellen, sie alle haben einen Award für herausragende schauspielerische Leistungen für diese fast 6 stündige Ratssitzung verdient.

Bröseln wir das Ganze doch  mal ein bisschen auf:

      • Es gibt jetzt ein Bürgerbegehren  gegen die von Rat der Stadt gemeinsam beschlossene Schulreform.   Warum?  Der Rat in seiner Gesamtheit war nicht in der Lage die Bürger  mitzunehmen. Selbst die Parteien Bürger für Schwelm (BfS) oder  Schwelmer Wählergemeinschaft (SWG) fanden nicht zu den Schwelmer  Bürgern. Nun müssen die Bürger auf einem anderen Weg zu ihren Politikern finden. Aber wie sagte einer der Ratsherren so schön: „Wir haben beschlossen und geben das jetzt an die  Schulpflegschaftsvorsitzenden weiter.“ (Sollen die sich damit   herumschlagen)

      • Die Feuerwehr und die Sanitäter  waren stark im Zuschauerraum vertreten,  ging es doch um den  Ausgleich ihrer Mehrarbeit die aufgelaufen war. Dieser Ausgleich  wurde per Vergleich auf 208.000,– Euro angesetzt.  Keine Diskussion  im Rat. Der Vergleich wurde ohne Murren durch gewuncken, einstimmig.   Merke: Wenn ich einen Vorteil habe, sollte ich nicht darüber reden.

      • Herr Michael Schwunk (FDP) wollte nochmals  seine gesammelten Gedankensplitter zum Haushalt 2014 zum Besten  geben. Das dieser Antrag unseriös war und kein einziger Betrag  irgendwie realisiert werden konnte, wusste anscheinend jeder im Rat.   (EN-Mosaik berichtete darüber) Schwunk ist Jurist und versteht das  Zahlenwerk eines Haushaltes nur rudimentär.

      • Und dann kam der Auftritt von  Oliver Flüshöh (CDU) zum Haushalt 2014. Er versteht den Haushalt  nicht so recht und weil er ihn nicht versteht, wie soll denn der  einzelne Bürger den Haushalt verstehen? Macht nichts, denn zwei  Sätze weiter, empfahl er dem Bürger sich über den Haushalt bei den Parteien schlau zu machen. Toll! Trotz allem stimmte er dem Haushalt 2014 nunmehr zu.

      • Nebenbei bemerkte niemand vom Rat,  dass der Kämmerer Ralf Schweinsberg fehlte, ist es doch die vornehmste Aufgabe eines jeden Kämmerers „seinen“ Haushalt durch zu bringen und das ist  nun einmal nur durch das Votum des Rates  einer Stadt möglich. Ungewöhnlich; denn EN-Mosaik hat bei den  Haushaltsverabschiedungen in anderen Städten immer den Kämmerer     gesehen. Macht ja nichts, der Haushalt war wohl nicht so wichtig.

      • Das Gelände der ehemaligen  Brauerei kam zur Beratung. Hier ist inzwischen ein Zustand  eingetreten, der nur Kopfschütteln zulässt. Der Investor Pass  Invest hat einen Bauantrag gestellt. Inhalt Gebäude mit Wohnungen und Gewerbeeinheiten zu bauen. Der Rat der Stadt mit den Parteien  CDU und FDP wollten die Gewerbeeinheiten nicht durch lassen und verlangten, es dürfe nur Einzelhandel genehmigt werden. Pass Invest  wollte aber eine breitere Genehmigung haben um die Investition  gesichert zu sehen. Nun meldet sich das Rechtsanwaltsbüro der Firma     Pass Invest und droht mit Normenkontrollklage – zu Recht.

      • Denn der Rat der Stadt hatte  seinerzeit mit einem Federstrich aus den Gewerbeeinheiten  Einzelhandel eingetragen und zwar ohne Begründung. Das war frech  und dreist. Griff doch der Rat maßgeblich in die  Eigentümerinteressen des Investors ein. Der Rat hätte diesen Eingriff vornehmen können, hätte diese Entscheidung aber dezidiert begründen müssen. Arrogant wie Räte nun einmal sind hatte er  diese Begründung nicht gegeben.  Gleichwohl hätte man diesen Antrag aber auch an den Ausschuss zurück überweisen können; denn offensichtlich lag dort der Schlüssel für diese mangelhafte  Bearbeitung. Es musste aber noch ein Schuldiger gefunden werden für  diesen fatalen Eingriff in das Eigentumsrecht des Investors. Der war schnell gefunden, es war der Bürgermeister. Das hier ein gemeinschaftliches Versagen des Rates vorlag wollte man nicht wahrnehmen. Das Gesprächsangebot des Rechtsanwalts wurde nach einer   30 minütigen Beratung der Fraktionsvorsitzenden mit dem  Bürgermeister angenommen. Wobei über diesen Bauantrag kein  Beschluss gefertigt wurde.

      • Ein weiterer Bauantrag hatte  teilweise tumultartige Auswirkungen. Es ging um die Ansiedlung der DHL am ehemaligen Bahnhof Loh. Hier waren im letzten Moment Informationen als Tischvorlagen nachgereicht worden, was durchaus in Ratssitzungen üblich ist. Der Tumult ist aber dem Umstand geschuldet, weil mehrere Bürger sich gegen die Ansiedlung wenden.Macht Sinn wenn Wahlkampf ist. Man schlägt sich bis zum Wahlkampf auf die Seite der Bürger um nach dem Wahlkampf doch alles  zu beschließen.  Auch hier konnte man auch alles wieder in den Auschuss zurück überweisen, der hier nachsitzen sollte. Aber wer hatte die  Schuld? Klar der Bürgermeister. Nur, der Bürgermeister ist nicht für das fehlerhafte Arbeiten der Ausschüsse zuständig.   Dafür ist der Rat zuständig. Alle drei Anträge wurden mit Mehrheit abgelehnt.

      • ZOB oder Zentraler  Omnibusbahnhof am Schwelmer Bahnhof kam noch auf den Tisch.  Ein Mehrbedarf von 43.120,– Euro wurde signalisiert, ein durchaus normaler Vorgang. Und wieder sprang man auf um dem Bürgermeister die Meinung zu sagen.

Unüberschaubare Abstimmung der  Ratsmitglieder   Foto: © Linde Arndt

Unüberschaubare Abstimmung der Ratsmitglieder
Foto: © Linde Arndt

Da war doch noch was. Klar, der Rat tagte in der Gustav-Heinemann-Schule und zwar weil nicht einmal im Ansatz eine Entscheidung bezüglich des Rathauses zu erwarten ist. Die Ratsmitglieder müssen dort etwas versetzt sitzen, so dass bei einer Abstimmung die Übersicht nicht gegeben ist. Mehrmals mussten deshalb die Ratsmitglieder aufstehen um ein ordnungsgemäßes Votum möglich zu machen. Das kommt davon wenn man die eigenen Gebäude, wie das Rathaus, verkommen lässt.

Hermann Grüntker (CDU) will keine Emails zugeschickt bekommen in der im Kopf alle Adressen des Rates stehen. Er befürchtet, dass seine Adresse dann in falsche Hände gelangt. Frank Nockemann (CDU) will keine „nicht-öffentliche“ Unterlagen per Email zugeschickt bekommen, weil er diesen Weg der Übermittlung als zu unsicher sieht. EN-Mosaik hat in der Stadt recherchiert ob eine der Ratsparteien einen Antrag hinsichtlich der digitalen Situation gestellt hat. Keine Partei interessiert sich für diesen Bereich. Herrn Grüntker sei gesagt, es gibt für den Emailverkehr sogenannte Formmailer oder Serienmailer und Herrn Nockemann sei gesagt für die sichere Übertragung von Emails gibt es die SSL (Secure Sockets Layer) oder TLS (Transport Layer Security) Verschlüsselung, dies gehört aber nun zur Allgemeinbildung eines normalen Bürgers mit geringen techn. Kenntnissen. Das diese Möglichkeiten in Schwelm nicht gegeben sind ist wohl dem niedrigen Verständnis für Kommunikation geschuldet. In diesem Zusammenhang sei der Internetauftritt der Stadt Schwelm erwähnt, der aus dem vorigen Jahrhundert stammen muss. In anderen Städten wurden Anträge gestellt um die eigenen Stadt nicht als von vorgestern da stehen zu lassen. Was mir bei der Recherche in der Stadt auffiel ist die geringe Personaldecke bei größerem Arbeitsaufwand durch Anforderungen des Rates. Man kann nicht auf der einen Seite das Personal ausdünnen auf Teufel komm raus und auf der anderen Seite Mehraufwendungen verlangen. Der Rat wäre gut bedient wenn er sich einmal den Krankenstand und die Fluktuation ansehen würden; denn die beiden Zahlen sind immer ein Indiz für zu hohen Arbeitsaufwand.

 

Eines kann man nach dieser Ratssitzung sagen, der Anfang für einen „schmutzigen“ Kommunalwahlkampf ist gemacht. CDU, FDP und die sogenannten Bürgerparteien wissen nicht was sie der Stadt Schwelm und ihren Bürgern versprechen sollen. Die SPD wäre gut beraten, wenn sie frühzeitig gegensteuern und nicht nach Berlin schauen würde. In dieser Ratssitzung wurde der Bürgermeister vom Rat „gegrillt“. Tatsächlich war aber die SPD gemeint, damit sollte ein negativer Transfer hergestellt werden. Es reicht nicht wenn Herr Hans-Werner Kick (SPD) nur seriös die Angriffe abwehrt. Bei der lauten Kläfferei ist das dann nicht mehr wahrnehmbar. CDU und FDP haben mit lautem Getöse den Wahlkampf eröffnet. Auffallend ist, die Lokalpresse der WAZ/Funkemediengruppe hat anscheinend vor, daraus eine Kampagne zu machen. Das bringt wieder Auflage die dringend benötigt wird. Bis zur Wahl im Mai 2014 ist von dem Schwelmer Rat nichts mehr politisch zu erwarten. Das Getöse und Gekläffe wird sicher jetzt öfter zu vernehmen sein. Nur sollte man nicht vergessen, irgendwann muss man wieder zusammen arbeiten.

Nun gilt es die Ärmel hochzukrempeln und den Wahlkampf etwas früher anzufangen. Und wenn Wadenbeißen angesagt ist, muss jemand diese Rolle übernehmen.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm.

Wie viel und was für eine Belebung darf es denn in Ennepetal sein?

Heinze moderiert Fußgängerzone. Foto: © Linde Arndt

Frank Heinze ( Büro Heinze und Partner aus Dortmund) moderiert Pro und Contra Fußgängerzone in Milspe . Foto: © Linde Arndt

[jpg] Kennen Sie den WWW? Nein? Das ist der Wilhelm Wiggenhagen Weg, also der asphaltierte Weg, der als Ersatzfahrbahn von dem Wuppermannshof auf den Parkplatz von Marktkauf auf Veranlassung von dem Ennepetaler BM Wilhelm Wiggenhagen gelegt wurde. Warum? Weil Straßen -NRW umfangreiche Arbeiten an der B7 machte. Zeitweise wurde die B7 durch die Ampelregulierung von der Hembecker Talstraße bis zur Brunnenstraße in Schwelm zu einem Verkehrsengpass erster Güte. Nun ließ Wilhelm Wiggenhagen eine Ersatzstraße zum Marktkauf legen, damit die Marktkaufkunden schneller an die Regale zum einkaufen kommen sollten. Er lies sich auch flugs mit dem Arbeitsgerät einer Asphaltmaschine ablichten. Nur, am nächsten Tag wurde die Baustelle von Straßen-NRW wieder aufgelöst. Die Ersatzfahrbahn war also nur für den einen Tag benötigt. Jetzt liegt der ganze Bitumen auf der Wiese und ein Betrag von 15.000,– Euro kann sicher abgeschrieben werden. Der gute Bürgermeister konnte sicher nicht bei Straßen-NRW anrufen um sich abzustimmen ob es sich lohnt diese Ersatzfahrbahn anzulegen. Ja haben wir denn so viel Geld in der Kasse? Und was soll man von solch einer Stadtverwaltung halten, die sich nicht abstimmen kann? Nichts. Die können doch keine Probleme lösen.

Und Ennepetal hat viele Probleme. Eines dieser Probleme ist, es will kein Einzelhändler in Ennepetal einen Laden aufmachen. Und wenn, so macht er sich nach Vertragsablauf schnellstens aus dem Staube.

Nun hat die Stadt Ennepetal einen Workshop mit dem Büro Heinze und Partner aus Dortmund initiiert. Frank Heinze, einer der Inhaber, moderiert schon einige Zeit mit einigen Leuten aus Politik und der Stadtverwaltung im Haus Ennepetal. So 5 bis 12 Leute aus Milspe finden sich auch immer ein um die Ennepetaler Bevölkerung darzustellen. Ein bescheidener Kreis bei einer Menge von 30.000 Einwohnern. Es scheint als wenn die Motivation gegen Null tendiert, irgendetwas mit oder für diese Stadt zu machen. Aber lassen wir das. Am Mittwoch, dem 11. Dez. wurde ein Kompromiss gefunden um die unendliche Diskussion über die FUZO „Inne Milspe“ für immer zu beenden. Die Fuzo wird halbiert. Eine Hälfte darf befahren werden und die andere Hälfte muss auf Schusters Rappen weiter benutzt werden. Genial? Es ist ein „Fauler Kompromiss“ und ist der mangelnden Kreativität und Innovationsfreude geschuldet.

Auf der einen Seite sehen eine Handvoll Einzelhändler die Umsätze immer weiter schwinden und auf der anderen Seite sehen die Hauseigentümer den Wert ihrer Immobilie seit 5 Jahren sinken. Konsequenterweise sehen beide Gruppen das Übel in der Fuzo, was sie allerdings nicht belegen wollen (Wie auch).
Das die Stadtverwaltung nun das Büro Heinze und Partner aus Dortmund beauftragt hatte für anscheinend 20.000,– Euro (So steht es im Haushalt) eine Lösung mit dem „gemeinen“ Volk zu suchen, war schon mal eine richtige Entscheidung. Es stellt sich jedoch heute heraus, dass Frank Heinze augenscheinlich didaktische, methodische und handwerkliche Fehler macht. Es sei denn er hat den Auftrag die beiden Parteien, Fuzo auf oder zu, zu versöhnen. Denn darauf läuft alles hinaus, weil eine klare Zielvorgabe mit den notwendigen Einzelschritten nicht definiert wurde.

„Ennepetal die Einkaufsstadt“ wäre solch eine Zielvorstellung. Gevelsberg hat es ja vor gemacht. Nur eine Teil – Zielvorstellung „Fuzo halbauf“ beruhigt zwar die Gemüter halbwegs, ist aber sicher nicht geeignet weitere Schritte in Richtung eines gemeinsamen Endziels zu definieren. Nun hat diese Runde einen zweiten Fehler zu gelassen. Die Definition des Stadtteils Milspe als Innenstadt und Mitte, die es zulässt, die anderen Quartiere auszugrenzen, und damit die Bevölkerung dieser Quartiere vor den Kopf zu schlagen. Die Ennepetaler müssten doch gelernt haben, dass die anderen Stadtteile ins „Boot“ geholt werden müssten. Wie will dieses kleine unwesentliche Milspe ohne die anderen Stadtteile nennenswert überleben? Ist es den Veranstaltern nicht bekannt wo die Kaufströme sich hinbewegen? Doch nicht nach Milspe.

Handwerkliche Fehler sind die fehlenden Aufzeichnungen aus den einzelnen Sitzungen um den Teilnehmern jederzeit den Stand der Dinge in Erinnerung vor Augen zu führen. Die Aufzeichnungen sind aber auch für die Neuzugänge wichtig. Oder wollte man nur einen ausgesuchten Personenkreis zulassen? Solche Projekte sind immer offen, weil sie eben für alle von großer Bedeutung sind. Und wenn nur ein ausgesuchter Personenkreis, so waren zu wenig Multiplikatoren anwesend.

Dr. Johannes Ohlemüller    Foto: © Linde Arndt

Dr. Johannes Ohlemüller
Foto: © Linde Arndt

Es fehlten aber auch bestimmte Regeln in diesem Kreis. Ausgemacht sollte sein, keine Mitbewohner zu verunglimpfen. Wie aber konnte der Moderator es zulassen über den Herrn Steinbrink der gleichnamigen Bäckerei herzuziehen? Und dann auch noch falsche Unterstellungen zu zulassen? Steinbrink wurde durch Herrn Dr. Ohlemüller unterstellt er hätte bei Gründung gewusst worauf er sich einließ. Das ist schlicht falsch. Auch Steinbrink hat den diversen Versprechungen der Stadt und der sie stützenden Einzelhändler geglaubt. Von den damaligen Versprechungen ist nichts eingetreten, eher das Gegenteil. Herr Dr. Ohlemüller wäre gut beraten gewesen, wegen der Sache, seinen Mund zu halten.

Es ist auch ungewöhnlich Bürgermeister und weitere Verwaltungsbeamte aber auch mehrere Ratsmitglieder in solchen Workshops zu sehen. Das Klima sollte ja ungehemmt sein, der Moderator ist die Person die das Projekt zum Erfolg führt. Das Resultat dieser Workshops kann ja hinterher Rat und Stadt vorgetragen werden oder zur Diskussion gestellt werden.

Zum Schluss fand noch eine Abstimmung statt, inwieweit die Anwesenden mit der Lösung, halbe Fußgängerzone mit einem Wendehammer in Höhe des derzeitigen Kinderspielplatzes einverstanden wären. Es war eine einstimmige Angelegenheit. Verblüffend war, wie schnell die Anwesenden sich von dem vorhandenen Kinderspielplatz trennten. Wieder einmal mehr hat sich Ennepetal mit einer gewissen Kinderfeindlichkeit geoutet.

Reihe vorne von links: Sulowski / Braselmann Foto: © Linde Arndt

Reihe vorne von links: Manfred Sulowski und Johannes Braselmann
Foto: © Linde Arndt

Dieser Innenstadtdialog soll 2014 fortgesetzt werden und dann in einen größeren Rahmen gestellt werden. Die Frage ist, welche Belebung es in Milspe sein darf, so wie es aussieht, reicht die Belebung mit ein paar Fahrzeugen. Ob die anwesenden Herren Johannes Braselmann und Manfred Sukowski dadurch eine Wertsteigerung ihrer Immobilien erfahren, wage ich zu bezweifeln.

Auch wird sich kein Einzelhändler mehr finden der sich eines steigenden Umsatzes erfreut. Wie denn auch? Zeigt doch einmal mehr, wie Eingangs erwähnt, dass die Verwaltung nicht in der Lage ist ein abstimmendes Telefongespräch zu führen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.

 

 

 

 

 

 

Wenn Kinderherzen höher schlagen.

[la]  So ganz  allmählich aber unaufhaltsam rückt der Tag näher, an dem in Schwelm die Wünsche der Kinder, die am  Weihnachtswunschbaum in der Sparkasse  angebracht waren,  in Erfüllung gehen.

Liebevoll hatten am 2.12.2013 die Kinder des Kindergartens „Kleiner Häwelmann“, wie auch in den Vorjahren, den Baum dekoriert und unter den Gästen ihre selbstgebackenen Plätzchen verteilt.
Der Vorstandsvorsitzender der Sparkasse zu Schwelm, Lothar Feldmann,  hatte denn auch – im wahrsten Sinne des Wortes – alle Hände voll zu tun, um die kleinen Racker auch an die oberen Zweige zu hieven. Bei der Vielzahl der Kinder eine Leistung, die in jedem Fitness-Studio höchste Anerkennung gefunden hätte. Aber man merkte ihm an, dass er es wirklich gerne tat und die Kinder waren glücklich.
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An die hundert Sterne mit Adresse und Wünsche Schwelmer Kinder waren an dem Baum deponiert. Was wirklich beeindruckend, ja berührend war ist, dass sich die Kinder tatsächlich daran gehalten hatten, die finanzielle Höhe des Wunsches bis  auf €  20,00  zu beschränken. Ja erstaunlicherweise waren sie so bescheiden, dass einem die Tränen in die Augen stiegen. Wenn man in der heutigen Zeit davon aus geht, dass bereits 10-Jährige Wünsche wie Computerspiele, Handys, Playstation, Nintendo,  oder andere hochwertige  Artikel hätten, so gab es hier Wünsche wie  Buntstifte, ein schönes Märchenbuch, Malhefte usw.

Die meisten Sternchen sind schon von Einzelhändlern, Unternehmern und Privatpersonen abgeholt worden, damit sie diese erfüllen können. Aber trotz der bescheidenen Summe gibt es immer noch einige wenige, die auf ihren Spender warten. Bis morgen ist noch Gelegenheit, auch die Kinderaugen dieser  Wünschenden zum Strahlen zu bringen. Dann müssten sowohl Geschenk – unbedingt natürlich mit dazu gehörendem Stern mit Name, Anschrift/Telefonnummer und Wunschtitel bei der GSWS Römerstraße 29,  58332 Schwelm (und nicht bei der Sparkasse) abgegeben werden. Sicherlich  ist es auch Privatpersonen möglich noch den einen oder anderen Kinderwunsch zu erfüllen.

Wie bereits berichtet, erfolgt die Übergabe der Präsente vom 12. bis 15. Dezember, täglich gegen 13 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt. Hier kann der Wunscherfüller persönlich sein Geschenk überreichen, oder, wenn er nicht namentlich genannt werden möchte, übernimmt diese Aktion die GSWS oder Mitarbeiter der Sparkasse.

Es wäre schön, wenn die Kinder, die einen Wunsch eingereicht haben,  zu dieser Zeit anwesend sind. Sie werden vorab informiert.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm