Nun sind wir komplett, der Reigen kann beginnen

[jpg] Gestern Abend war es soweit, Istanbul feierte als letzte Stadt, nach Pécs und Essen (Ruhr2010), die Eröffnung zur Kulturhauptstadt 2010. Damit werden alle drei Städte nun für ein Jahr ihre umfangreichen Projekte vorstellen.

Es sind hunderte Projekte und tausende Einzelaktionen die den Besucher  in seinen Bann ziehen werden.
Istanbul und Ruhr 2010 haben alleine 25 Projekte und Kooperationen angestoßen, es wird spannend, interessant und auch kurzweilig.

Lassen wir uns gemeinsam die drei Städte betrachten, die eines zumindest in der Vergangenheit gemeinsam hatten, alle drei hatten am Anfang unserer Zeitrechnung die Römer zu Besuch. Aber nicht nur das verbindet uns, es gilt viele kulturelle Gemeinsamkeiten in diesem Jahr zu entdecken. Und diese kulturellen Gemeinsamkeiten sind es, die unser Europa so reich aber auch so bunt und facettenreich in seinen Regionen macht.

Fangen wir mit Istanbul an:

An sechs Orten wurde die Eröffnung gefeiert, wobei die eigentliche Eröffnung im Haliç Congress Center, zelebriert wurde. Dies vorab.

Istanbul ist die älteste Stadt unter den Kulturhauptstädten, die von den Griechen gegründet, aber später auch von den Römern heimgesucht wurde und heute nach Schätzungen 15 Mio Einwohner hat. Kulturell ist Istanbul ein Schwergewicht.

Istanbul ist aber immer wieder gezwungen sich neu zu erfinden, denn auch hier, und da sind wieder die Gemeinsamkeiten, strömen, ja strömen, Menschen unterschiedlicher Herkunft, die in Sprache und kulturellem Hintergrund nicht verschiedener sein können in diese Stadt. Wenn man bedenkt, dass Istanbul 1900 noch nicht einmal 1 Mio Bewohner hatte und diese heute im Jahre 2010 auf geschätzte 15 Mio angewachsen sind, so kann man schon erkennen welche Aufgaben diese Stadt zu bewältigen hatte und hat. Da ist er wieder der Meltingpot, der Schmelztiegel den EU Präsident Barroso meinte.

Für das Kulturhauptstadtjahr hat das türkische Organisationskomitee rund  Eur 123 Mio zur Verfügung. Schwerpunkte wird die reichhaltige Kultur innerhalb der Stadt sein. Umfangreiche Vorarbeiten lassen die kulturellen Bauten in ihrer ganz Pracht sichtbar machen.
Asli  Sevindim, Künstlerische Direktorin für die Stadt der Kulturen bei RUHR.2010, bekannt auch als Redakteurin des WDR, freut sich schon auf diesen interkulturellen Dialog.

Eine Kostprobe? Es wird  das Märchenfestival, die Kasperiade, Wiegenlieder, Poetry Slam, Mehr Licht, Mord am Hellweg, Melez – Kulinarik und Mode; oder auch bei den Künsten Promethiade, Istanpoli/Rimini Protokoll: Landsmannsein, Pollesch, Agora, Fazil Say, und,und,und  geben.
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Die jungen revolutionären Künstler aus allen Bereichen wurden nicht so bedacht, wie es ihrem Ruf entsprochen hätte. Die jungen türkischen Künstler haben inzwischen einen sehr guten internationalen Ruf. Istanbul ist da auf Nummer sicher gegangen und hat sich konservativ entschieden. Wie dem auch sei, es verspricht spannend zu werden. Wir freuen uns von der Redaktion das eine oder andere Projekt zu begleiten. Die ersten Akkreditierungsbestätigungen sind bereits in unserer Redaktion eingegangen.

Die südungarische Stadt Pécs (Fünfkirchen)

Auch hier haben die Römer vorbeigeschaut und es wundert nicht wenn sich  auch in dieser Stadt, die mit ihren 170.000 Einwohnern, die kleinste unter den drei Kulturhauptstädten ist, die verschiedensten kulturellen Gruppen tummeln. Friedlich versteht sich.

Pécs, das mit seinem mediteranen Flair wirbt, hatte und hat EUR 180 Mio zu Verfügung gestellt bekommen. Pécs wirbt mit seiner Unfertigkeit; denn an allen Ecken wird restauriert, gebaut ist eingerüstet, welches die Bewohner zwar freut die Besucher aber etwas ärgert. Die Bewohner sehen das aber gelassen und meinen, man können sicher nochmals vorbeikommen, wenn alles fertig ist. Ansonsten kann man in der sehr ansprechenden Altstadt spazieren oder flanieren gehen. Aber auch hier unendlich viele Projekte und Aktionen die den Besucher in seinen Bann ziehen werden. Der interkulturelle Dialog mit den beiden anderen Kulturhauptstädten findet sicherlich große Aufmerksamkeit, hier bei uns und in Istanbul.
Pécs hat wie alle drei Städte eine Universität, die mit den anderen beiden Kulturhauptstädten ein gemeinsames Projekt angestoßen hat. Dieses Projekt wurde uns schon vorgestellt, welches wir auch begleiten werden. Was sich in Essen bei den Eröffnungsfeierlichkeiten schon zeigte, es macht einen Riesenspass mit anderen Kulturen einen Austausch zu betreiben. Schon auf den Pressekonferenzen zeigte sich das Unkonventionelle, wie alle drei Städte an Projekte herangehen. Es ist schon atemberaubend wie Menschen verschiedener Herkunft zueinander finden.

Und unsere Kulturhauptstadt Essen, Ruhr 2010

 

Der Mythos Ruhr erfindet sich neu durch den Wandel der Kulturen.
Auch hier waren die Römer schon gewesen, in Haltern stand sogar ein ganzes Lager. Und wussten Sie, dass in unserem Ruhrgebiet rund 170 verschiedene Nationalitäten ihr zu Hause haben? Das macht das Ruhrgebiet aus und hält es auch aus, ohne Konflikte.

Viele Projekte werden wir mit den beiden anderen Städten sehen dürfen, viele Gemeinsamkeiten werden wir erkennen. Nicht Fremdheit sondern Vertrautheit wird uns begegnen.

Viele der 53 Gemeinden haben ihre Städtepartner angesprochen und werden die schon vorhandenen Kulturen bereichern. Denn die Städtepartnerschaften im Ruhrgebiet sind sehr reichhaltig. Da kann es passieren, dass eine polnische, spanische, portugiesische, französische oder auch belgische Stadt kurzerhand mit ihrem Theater oder ihren Künstlern anreist und man eben gemeinsam feiert. So ist  Europa, man wohnt eben Tür an Tür, wobei die Türen alle offen sind, ist doch nur um die Ecke. Übrigens wussten Sie, dass von den 53 Städten, 30 Städte in der Haushaltssicherung sind? Nur bei der Geldbeschaffung waren diese Städte sehr, sehr kreativ, so dass die Finanzierungen frühzeitig unter Dach und Fach waren. Das Zauberwort hieß hierbei "public private partnership", kurz PPP genannt.
Und mal ehrlich, gemeinsam zu feiern hat doch noch immer Spaß gemacht. Und bei Musik, einem guten Essen und sich zu freuen oder auch zu lachen, kommt man sich eben näher.
Vielleicht sieht man sich ja bei dem einen oder anderen Projekt, den local Heroes oder auf der A40 während des Still-Lebens.
Wir werden uns sicher wieder sehen, vielleicht hier, wenn uns das Herz mal wieder übergeht.

So rufen wir unseren beiden anderen Kulturhauptstädten zu:

                                               Sizi ne gelir bekliyoruz.
                                             Bízunk benne, hogy mi jön.

Bis dahin aber, lassen Sie es sich gut gehen

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik

Das Problem Attraktivität von Ennepetal, ist im Kopf angekommen

[jpg] Es ist schon faszinierend wie ein menschliches Gehirn funktioniert. Da sind diese grauen Zellen, die bei den Einen mehr funktionieren und bei Anderen halt weniger. Auch sagt man diesen grauen Zellen eine gewisse Trägheit nach, die die reale Welt,  zumindest in Teilbereichen, verdrängt.

Und diese Verdrängungsprozesse benötigen ganz schön viel Energie, die letztendlich bei anderen Vorgängen fehlt. Manchmal drängt es aber mit aller Kraft hervor. So auch in der 2. Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses am 14.1.2010. Was ist passiert? Herr Palomba trug seine Vision 2025 vor, und siehe da: Die Attraktivität der Stadt wird nunmehr auch als zweifelhaft angesehen. Es wurde bemerkt, dass uns im Laufe der Jahre viele junge Menschen an andere Gemeinden verloren gegangen sind. Noch nicht ganz klar, aber es macht sich ein anderes Bewusstsein in der Stadtverwaltung bemerkbar. Das ist die gute Nachricht.

Die schlechte Nachricht ist: Die Stadtverwaltung will dies in Konsequenz einfach hinnehmen und nimmt sogar dabei evtl. in Kauf, dass Ennepetal in 2025 nur noch rund 24.000 Einwohner haben wird. Sie will "nur" darüber reden wie man diese Entwicklung begleiten kann. Konzeptionell hat sie nichts anzubieten, baut darauf, dass sich innerhalb des Zeitraumes von 15 Jahren eine Lösungsmöglichkeit anbietet. Der Vortrag von Cosimo Palomba war im Gegensatz zu seinem Vortrag während der FDP Sitzung im Haus Grebe, diesmal grafisch besser aufgebaut, ja sogar etwas übersichtlicher. Er konnte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass Herr Palomba nur einen theoretischen Beschreibungsrahmen bot, der letztendlich auf viele Städte zutreffen konnte. Was fehlte diesem Vortrag? Es fehlte ihm ein unbedingter Wille der Stadt Ennepetal, die in den letzten Jahren aus dem Ruder gelaufen ist, einen Handlungsrahmen zu bieten, welcher ein Gegensteuern ermöglichen könnte. Darüber reden,ok. Aber nur unerreichbare allgemeine und vage Zielvorstellungen zu definieren, dass hatten wir doch schon immer gemacht.

Was auch noch fehlte, eine schonungslose kritische Aufarbeitung des Vergangenen. Aber, na ja, mit Kritik hatte es die Stadtverwaltung ja noch nie. Stichwort: Majestätsbeleidigung. Dann war da noch ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre, der nur in bestimmten Zusammenhängen genannt wird: Fixkostenremanenz. Fixkostenremanenz ist ein Begriff, der eine langfristige ( bis 20 Jahre ) Entscheidung einfordert. Fixkosten sind Kosten die sich im Gegensatz zu variablen Kosten nur zögerlich anpassen lassen.

Ein Beispiel: Eine Produktionshalle wurde passgenau für eine Produktion gebaut. Im Laufe der Jahre stellt sich heraus, die Halle ist 50% zu groß. Logischerweise geht die zu große Halle als Kosten in die Kalkulation der zu produzierenden Produkte ein. Ziel muss es jetzt sein, eine neue, kleinere und damit preiswertere Halle zu finden, die damit die Produktionskosten senkt. Da man solch eine Halle nicht sofort findet, ist man gezwungen eine sofortige Entscheidung zu treffen. Die Umsetzung dieser Entscheidung geschieht jedoch erst nach Jahren, aus vielerlei Gründen. Ich habe das jetzt einmal verkürzt dargestellt.

Herr Palomba gebrauchte diesen Begriff aber im Zusammenhang mit dem Einwohnerrückgang. Und das bedeutet, er und damit die Stadt, haben sich damit abgefunden das die Stadt diesen dramatischen Rückgang der Bevölkerung tatenlos hinnimmt.

Wenn dem aber so ist, so sollte hier und jetzt die Entscheidung gefällt werden, den Rückbau von ganzen Stadteilen in die Wege zu leiten. Denn der Rückgang von 7.000 Einwohnern in den nächsten 15 Jahren bedeutet, z.B. Voerde-Nord + Hasperbach + Rüggeberg + Bülbringen zu verlieren, also Rückbau. Diese vier Quartiere habe ich jetzt deshalb genommen um die Dramatik zu verdeutlichen. Aber auch deshalb, weil dieser Rückgang langfristig und geordnet verlaufen sollte um gerade diese Fixkostenremanenz zu mildern. Baue ich z. B. diese vier Quartiere zurück, so kann ich auch die gesamte Infrastruktur abklemmen und hätte die Kosten nicht mehr dafür zu tragen. Aber dies ist ja nur ein Teilaspekt von dieser für mich unmöglichen Denke.
Diese Denke hat ja noch weiter reichende Folgen.
Es gibt aber noch andere Möglichkeiten. Dies setzt aber ein ambitioniertes Denken voraus, sprich Ehrgeiz, einen nicht Gott gegebenen Sachverhalt hinzunehmen. Dies setzt aber auch voraus, dass ich mich nicht als Bewohner einer "Insel der Glückseligen" einordne, für den alles schon gerichtet ist. Auch sollte ich begreifen, wir sind in einer Marktwirtschaft, die auch für die Kommunen gilt.
Und Marktwirtschaft lebt nun einmal von der Konkurrenz oder neudeutsch den Mitbewerber. Und meine Mitbewerber buhlen um Einwohner mit allen Möglichkeiten die ihnen zur Verfügung stehen.
 
Die Frage stellt sich dann: nutze ich alle Möglichkeiten die auch mir zur Verfügung stehen? Und diese Frage muss man ganz klar mit NEIN beantworten.
Da ist die Frage der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt, die grottenschlecht die Stadt nach außen vermarktet. Da ist die Frage der Einbindung der Bevölkerung in wesentliche Entscheidungsprozesse in den Stadteilen, die die Identifikation erhöhen könnte. Es sind viele Entscheidungen gefällt worden die zwar der Spekulation Tür und Tor geöffnet haben, die aber letztendlich durch mehr Transparenz dem Bürger hätte näher gebracht werden können. Die Foren des Flächennutzungsplanes waren allesamt als Beginn von Gesprächen von Bürgern mit der Verwaltung gesehen worden. Es wurden Vorschläge vorgebracht die keinerlei Widerhall fanden.
Das Gutachten der CIMA, das doch mit erheblichen Zweifeln, wenn nicht sogar mit Fehlern, behaftet war, es wurde nichts aber auch nichts ausgeräumt, die Verwaltung hat es an diesem Tage mit der CDU und seinen beiden Appendixen, der Gruppe Hofmann & Hofmann, sowie der FWE durch gedrückt.
Die schlüssigen Gegenargumente wurden einfach vom Tisch gewischt. Absolut befremdend wirkte für mich die Aussage von Herrn Hofmann (Grüne): "Wir wollen das nicht auf die lange Bank schieben" – das Gutachten. Ob es passt oder nicht passt war den Grünen egal.
Ein paar Stimmen in dieser Diskussion: Berg (SPD) sah in mehreren Passagen begründete rechtliche Bedenken. Herr Höhl (Stadtverwaltung) wies das alles unbegründet einfach nur zurück. In dem Gutachten wird mehrfach von "hinreichend begründet" gesprochen, nur die Begründung fehlte.
Knüppel (CDU) wollte erst alle Zweifel ausgeräumt sehen, musste aber trotz dieser Aussage, die vernünftig war, dafür stimmen.
Haas (FDP) drückte erheblich Bedenken hinsichtlich der Abgrenzung zwischen Milspe und Altenvoerde aus. Recht hat er. Denn durch die stadtplanerische Wegnahme der Industriebrache würde eine Öffnung entstehen, die würde ein Potenzial für Altenvoerde darstellen. Die Berlett Ansiedlung: Wenn die in Milspe schiefläuft, darf die am EN-Center  nach diesem Gutachten nicht angesiedelt werden.
Die Definitionen klein- und großflächig erscheint der FDP zu willkürlich, die innerhalb des Einzelhandels zu Fehlentwicklungen führen könnte.
Und dann der Gipfel: Bei der nun folgenden Frist von einem Monat kann ja jeder seine Einwände vorbringen. Nur wenn die Einwände mit Erfolg beschieden werden, muss ein neues Gutachten gefertigt werden und das kostet extra. Aber was soll es, wir haben es ja und das Gutachten ist vom Tisch, frei nach der Devise: Wir wissen zwar nicht was wir tun, aber das tun wir auf jeden Fall.

So gehen sie weiter die "Spielchen" der Stadtverwaltung mit CDU, Hofmann&Hofmann und der FWE auf der einen Seite und dem Rat der Stadt auf der anderen Seite. Und so bleiben die Ankündigungen eine bessere breitere Politik zu machen halt nur Lippenbekenntnisse. Und Ehrgeiz etwas für die Stadt zu erreichen? Hauptsache die Stadtverwaltung hat Recht gehabt und der Rat hat ja sowieso keine Ahnung. Tja, so ist das mit den grauen Zellen, manchmal reicht es eben nur für eine Ankündigung, für mehr eben nicht, dann läuft alles wieder mit der alten Programmroutine, manchmal auch Endlosschleifen wie in Ennepetal.

In der Zwischenzeit gehen die Leute weiter in andere Städte. Wie sagte Herr Peuser vom Bauamt der Stadt so schön hilflos. Die Leute laufen uns einfach weg!

Aber was soll es. Gut das wir darüber geredet haben.

 

Jürgen Gerhardt

für EN-Mosaik

Die „Kohle“ hat Ennepetal schon, wo bleibt das Feuer?

[jpg] Nach den Eröffnungsfeierlichkeiten am Wochenende zur Kulturhauptstadt Ruhr2010 auf der Zeche Zollverein, ein Weltkulturerbe, blieben nach unserer Rückkehr doch viele Fragen übrig. Seit Montag rufen uns Ennepetaler an um zu fragen warum Ennepetal nicht vertreten war. Die Stadtverwaltung ist offensichtlich abgetaucht, denn laut Aussage der Anrufer ist für dieses Thema niemand erreichbar. Herr Bröking titelt in der WR: Wann sind wir auch Kulturhauptstadt? und schreibt weiter: Es gibt keine zentrale Information, was die Städte des Südkreise machen wollen. Bei Frau Nachbarin schreibt ein CDU Parteigänger  "Letztlich ist Ennepetal bereits eine Kulturstadt.", und weiter: "ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich mit der "Kulturhauptstadt Ruhr.2010" wenig anfangen kann.", wobei er moniert das drei Städte diesen Titel zu gesprochen bekommen haben. Für ihn wäre das unverständlich.

Nun einmal etwas Grundsätzliches. Die Kulturhauptstädte werden seit 1985 auf Betreiben der damaligen griechischen Kulturministerin Melina Mercouri ernannt. Später hat der Rat eine Änderung vorgenommen, indem eine Stadt aus den 15 alten EU Staaten und eine aus den neuen Staaten ernannt wurden. Die Bewerbungskriterien wurden klar vom Rat festgelegt. 2010 gilt eine Besonderheit, es wurde zum ersten mal eine Stadt der Beitrittskandidaten, nämlich Istanbul zugelassen. So dass 2010 mit Essen, welche die Federführung hat, Pecs (Fünfkirchen) aus Ungarn und Istanbul aus der Türkei als Kulturhauptstädte benannt sind. Essen hat jedoch schlüssig vor der Kommission ein Regionalkonzept vorgestellt. "Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel", war und ist das Motto der Essener Initiative. Es gilt diese (unsere) Region neu zu erfinden, ihr neue Inhalte in allen Bereichen der Kultur zu zuweisen. Aufgerufen sind dazu hauptsächlich die Menschen, die sich kreativ einbringen sollen, um den Wandel anzustoßen oder auch weiter zu entwickeln.

Wie wir, die wir  hier wohnen, alle positiv bemerken, sind die Grenzen in unserem Ballungsgebiet fließend. Diese Region, das Ruhrgebiet, ist neben dem Ballungsraum Paris oder London in der Ausdehnung fast gleich und ist das drittgrößte Ballungsgebiet in Europa. Kohle und Stahl prägten dieses Gebiet aber auch sein Image. Und das ist es was eine Kulturhauptstadt ausmachen sollte, sie soll sich vorstellen, Menschen, wie Investoren oder auch nur Neubürger anziehen. Essen hat, nachdem es den Zuschlag bekam, sofort die Ruhr2010 GmbH gegründet. Unter diesem Dach agieren nunmehr 53 Städte des Ruhrgebietes, seit 2006. Die Ruhr2010 hat alle Städte angesprochen und sie zum mitmachen animiert. Der Geschäftsführer, Herr Fritz Pleitgen , war auch in unserem Kreis zu Besuch um die Idee weiter zu tragen. Weiter hat die Ruhr2010 sich persönlich bei der Landesregierung NRW eingesetzt, damit die Städte einen Zuschuss für ihre Aktionen bekommen. Das Land NRW gab EUR 2,– pro Einwohner, also rund EUR 10,5 Mio. für die Region, die 2008 an die Städte überwiesen wurden.

                                                        

Nach meinen Informationen hatte der Kulturbeauftragte in Sprockhövel  für den Südkreis die Ursprungsidee für die  Aktion  "Kohle, Kühe, Kunst" angestoßen. Denn die Städte waren ja alle schon bei der Ruhr 2010 gemeldet. Die Aktion gefiel der Ruhr 2010, so dass sie diese finanziell  extra unterstützt.

Ein Flyer in pdf Form ist hierzu vorhanden, allerdings haben es nicht alle  beteiligten Städte  bis heute  geschafft ihre Internetpräsenz mit  weitergehenden Informationen zu versorgen oder z. T. auch nur einen Navigationsbutton einzupflegen, obwohl die Entscheidung am 2.12.09 kommuniziert wurde.

Nun läuft die Aktion unter der Federführung der Stadt Ennepetal?!, die auch den künstlerischen Leiter stellt. Es verwundert, dass sowohl der künstlerische Leiter, als auch die Ruhr2010 Beauftragten der Städte Ennepetal, Gevelsberg, Schwelm und Sprockhövell, es bis zu den Eröffnungsfeierlichkeiten der Ruhr.2010 nicht geschafft haben ein dementsprechendes Programmheft oder Informationen als Vorankündigung zu diesem Projekt im Pressezentrum abzulegen. Wie viel Öffentlichkeit brauchen die 4 Städte denn noch? Hier war die gesamte nationale und teilweise internationale Presse einschließlich der Agenturen als Multiplikatoren anwesend. Wo kann man besser seine Botschaften zwecks Verbreitung an den Mann bringen, wenn nicht dort? Unfassbar!! Oder sollte das heißen, wir sind uns selbst genug?

Der künstlerische Leiter Herr Markus Nottke (Ennepetal) machte zwar eine Einzelausstellung mit Frau Anja Michel (Sprockhövel), der Ehefrau  des Ruhr 2010 Beauftragten von Ennepetal unter dem Motto "Regenbogenland Ruhrgebiet" in Essen auf der Ruhr.2010 (dem Vernehmen nach wurde diese Aktion von der  Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld finanziell unterstützt),  auf der Eröffnungsveranstaltung war also der Künstler und nicht der künstlerische Leiter, es war also nicht der Ruhr2010 Beauftragte der Stadt Ennepetal anwesend, sondern der Ehegatte der Künstlerin Anja Michel. Aber beide stehen und standen ja in der Verantwortung ihr Programm "Kohle, Kühe, Kunst" zumindest rudimentär zu kommunizieren, mittels dementsprechender Informationen, Druckerzeugnisse oder in einer Internetpräsenz, wie es sich eben gehört. Wenn Sie aber in einer anderen Funktionen anwesend sind, so kann man sie auch nicht in diesem Zusammenhang interviewen. Rätselhaft wird das Ganze, wenn auf dem obigen PDF Flyer noch die Gruppe Kunstraum-EN e. V. mit der Adresse des künstlerischen Leiters ins Spiel gebracht wird, indem die Künstler ihre Bewerbungsunterlagen an die selbe ausnahmsweise schicken mögen. Auf Anfrage teilte der Vorsitzende des Vereins mir mit, die Gruppe Kunstraum-EN e. V. ist in dieser Aktion gar nicht eingebunden.

Nun ist es so, Essen hat den Titel von Vilnius (Litauen) und Linz (Österreich) bekommen, die beide  Kulturhauptstadt 2009 waren, beide berichteten, dass auf Grund ihrer Aktionen 5 Mio. Besucher ihrer Städte besuchten und die durchaus positiven Eindrücke mit nach Hause nahmen. Während des Kulturhauptstadtjahres sind viele positive wirtschaftliche Entwicklungen beobachtet worden, die über das Jahr hinausgehen werden.

Ich habe  nach unzähligen Telefonversuchen bei den mit diesem  Projekt Involvierten Personen in Schwelm. Gevelsberg und Ennepetal  am Mittwochnachmittag endlich Herrn Zirkel, Sprockhövel erreicht. Es wurde ein recht diffuses Gespräch. Ich versuche einmal das Gespräch wieder zu geben: Die Idee "Kohle, Kühe, Kunst" kommt nicht von ihm, sondern von allen 4 Städten gemeinsam. Wie das? Die Verantwortung liegt bei allen 4 Beauftragten. Eine Projektleitung ist auch bei allen 4 Städten gegeben. Die Kommunikation als auch die Dokumentation liegt auch bei allen 4 Städten. Wer nun für die "Panne", dass keine Dokumentation/Information im Pressezentrum bzw. auf der RUHR.2010 auslag, verantwortlich zeichnet vermochte er mir nicht zu sagen. Im Übrigen, wäre der Termin für solch eine Dokumentation noch nicht verstrichen. Und er meinte mit solchen Fragen würde man dieses Projekt torpedieren und in Misskredit bringen. Hiervon möchte ich mich ausdrücklich distanzieren und ich habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich das Projekt für sehr gut erachte  und es alle erdenkliche Unterstützung verdient. Es ging in diesem Falle lediglich um die Öffentlichkeitsarbeit und darum, warum man eine solch große Chance verpaßt.

Das Gespräch war damit zu Ende.
Nach fünf Minuten rief er nochmals an, um mir jetzt mitzuteilen, dass unsere Artikel tendenziös wären, was auch immer das heißt. Offensichtlich erwartete er die von ihm gewohnte "Hofberichterstattung".


Und da kommen wir wieder zurück zum Feuer.

Offensichtlich ist es den 4 Städten nicht bewusst, dass auch sie von der Region abhängig sind, ja sogar im weiteren Sinn von der ganzen Welt. Wenn eine Firma Dorma in Dubai die Türen in einem Gebäude mit ihren Schließanlagen beliefert, so ist das unter anderem einer guten Öffentlichkeitsarbeit dieser Firma geschuldet.

Wenn sich rund 130 Menschen für die Ruhr.2010 den "Allerwertesten" über Jahre aufreißen um auf den Punkt genau eine Aufbruchstimmung, ein Startsignal zu erzeugen, so tun sie das um das Feuer für die Region anzuzünden. Nur wenn unsere Städte meinen, sie bräuchten sich nur an diesem Feuer zu wärmen um damit Heizkosten zu sparen, so ist das nicht nachvollziehbar und auch nicht entschuldbar. Die Städte hätten das Feuer aufnehmen können und in ihre Herzen eingehen lassen. Und da hapert es sehr wahrscheinlich bei allen, sie können nicht mehr brennen.
Bleibt die Frage: Wofür macht die Region denn so was, wenn das Kirchturmdenken alles verhindert.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik

Ennepetal holt auf

In den Pressemitteilungen der Stadt Ennepetal vom 15.01.2010 (13,45 Uhr Erstellungsdatum  durch Frau Linke) heißt es wie folgt:
 

"Auftakt am 6. Februar 2010

Mit 52 weiteren Städten & Gemeinden ist auch die Stadt Ennepetal Teil der Kulturhauptstadt Europas im Rahmen Ruhr.2010.

 

Den Auftakt bildet das auf den 06. Februar 2010 verschobene Gemeinschaftskonzert der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld und der Stadt Ennepetal mit Stefan Lex und Pomp-A-Dur.

 

Die Stadtbücherei beteiligt sich an den Autorenlesungen des Ruhr.2010-Programms im Rahmen “sagenhaftes Ruhrgebiet“, “P.E.N.“ und “Bloody Line Ruhr Hellweg“. Die erste Veranstaltung findet in der Reihe “sagenhaftes Ruhrgebiet“ am 20. April 2010 vormittags in der Stadtbücherei als Gemeinschaftsveranstaltung mit der Grundschule Haspetal statt.

 

Die Local Heroes Woche, die in Ennepetal vom 02.-08. Mai 2010 stattfindet, ist unter dem Leitmotiv geplant, die Kulturszene, die Kulturschaffenden und die Kulturorte Ennepetals im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas vorzustellen.

 

Am 02.05.10 startet die Local Hero Woche mit einer Ausstellung der Künstlergruppe Sepia 14 im Foyer des Hauses Ennepetal. Die Künstlerin Le Quan Chuong, deren künstlerisches Schaffen in Ennepetal begann, und die auch schon eine Einzelausstellung in Ennepetal präsentiert hat, konnte als Mitglied der internationalen Künstlergruppe mit dazu beitragen, dass die weithin bekannte Gruppe ihre Werke an diesem traditionellen Ausstellungsort präsentiert. Hier soll auch die Übergabe der “S!NG-Säule“, die als Staffelstab durch alle 53 Städte reist, erfolgen.

 

Ein weiterer Programmpunkt wird die Installation eines Freilichtkinos “Hohenstein“ durch den Heimatverein Voerde am 02.05.10 sein. Diese Einrichtung wird allen Ennepetalern und vielen Besuchern eine deutliche Erinnerung an die vergangenen Zeiten und die aktuelle Schönheit der Stadt Ennepetal zeigen und erklären.

 

Im Rahmen der Kinder- und Jugendförderung setzt der Jugendbereich der Stadt Ennepetal das Motto Lokale Helden (Local Hero) wörtlich um. Kinder und Jugendliche haben Helden, hier geht es aber nicht um Harry Potter oder andere. Ennepetaler Helden für Kinder und Jugendliche sollen gefunden und fotografiert werden. Dazu wird ihre Geschichte aufgeschrieben und in der Local Hero Woche vom 02. bis 08.Mai 2010 publik gemacht. Die Bilder und Geschichten werden an verschiedenen Orten in Ennepetal ausgestellt.

 

Die Kulturgemeinde präsentiert am 03.05.09 einen außergewöhnlichen Ballettabend mit dem Russischen Nationalballett Moskau in der Aula des Reichenbach-Gymnasium.

 

Für die Wochenmitte haben sich weitere Partner, wie zum Beispiel die Citymanagement Ennepetal GmbH & Co KG Überraschungen vorbehalten.

 

Mit einem fröhlichen Mitmachkonzert in der Aula des Reichenbach-Gymnasium am 06. Mai 2010 ab 17 Uhr möchten sich alle Kinder der Ennepetaler Grundschulen, die an dem Projekt jedem Kind ein Instrument beteiligt sind, vorstellen.

 

Im Krenzer Hammer wird am 07. und am 08. Mai 2010 vom Kinder- und Jugendbereich des Mehrgenerationenhaus Ennepetal in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle ein Einblick in die Industriekultur der Stadt und das alte Handwerk des Schmiedens gewährt. Es wird für Mädchen und Frauen ein künstlerischer Workshop angeboten. Nach dem Rundgang durch die Firma, sollen die Teilnehmer nicht nur Zuschauer sein, sondern auch selbst tätig werden. Unter fachkundiger Anleitung können auch Anfänger relativ schnell ansehnliche Ergebnisse erzielen, und selber ein Schmuckstück o. ä. schmieden.

 

Das nachhaltige Gemeinschaftsprojekt „Kohle, Kühe, Kunst“, das mit den Städten Gevelsberg, Schwelm und Sprockhövel durchgeführt wird, setzt die Idee “Nature Art“ der Initiative KunstraumEN, die in den vergangenen Jahren bereits mehrfach im Hülsenbecker Tal durchgeführt wurde, fort. Die vier Veranstaltungsorte wird ein Wanderweg verbinden. Die Eröffnung des Ausstellungsreigens aller vier Städte findet am 07.05.2010 in Ennepetal im Hülsenbecker Tal statt.

 

Mit einen ökumenischen Gottesdienst in der Kirche Johann Babtist beginnt am 07. Mai 2010 um 19 Uhr die Lange Nacht der Kirchen in vier Ennepetaler Gotteshäusern, die ihren meditativen Abschluss in der Kirche Herz Jesu ab 22 Uhr findet. Dazwischen wird ab 20 Uhr in der Martin-Luther-Kirche ein Konzert verschiedener Musikgruppen angeboten und ab 21 Uhr ein gemeinsames Essen in der Freien Evangelischen Gemeinde.

 

Der Stadtverband der Ennepetaler Chöre wird am 08.05.10 mit dem traditionellen Maieinsingen, gleichzeitig die Auftaktveranstaltung der Reihe “Sang & Klang“ des Verkehrsverein Ennepetal, den letzten Tag der Lokal Hero Woche in Ennepetal beginnen.

 

Daran anschließend wird um 16 Uhr die Ausstellung “Kunst in der Kluterthöhle“ eröffnet, die Skulpturen, Objekte und Installationen an einem außergewöhnlichen Ort zeigt. In dessen besonderer Atmosphäre entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen Kultur und Natur wodurch der einen außergewöhnliche Reiz als Kunstraum entwickelt wird. Die Kluterthöhle stellt als Naturdenkmal und sensibles ökologisches System besondere Anforderungen an die auszustellenden Exponate sowie an die Präsentation der Ausstellung. Im Rahmen dieser Eröffnung wird auch die „Staffelübergabe“ an die nachfolgende Local Hero Stadt Dortmund erfolgen.

 

Abends zeigt Ausbilder Schmidt in der Reihe LachenLive ab 20 Uhr im Reichenbach-Gymnasium sein Programm „Zum Brüllen komisch“.

 

Auch wenn damit die Local Hero Woche in Ennepetal endet, finden noch weitere Veranstaltungen der Kulturhauptstadt Europas statt. Darüber hinaus beteiligen sich viele Ennepetaler Kulturschaffende an Gemeinschaftsprojekten.

 

Am 10. Mai 2010 findet in der Stadtbücherei mit dem Reichenbach-Gymnasium im Rahmen der Reihe “P.E.N.“ eine Lesung der Autorin Ursula Krechel statt.

 

Am 05. Juni 2010 findet die Veranstaltung “S!NG – Day of Song“ statt. Diese endet mit einem großen Konzert in der Arena auf Schalke. Schon den ganzen Tag über und bei der Abendveranstaltung sind ein Gemeinschaftschor des Stadtverbandes der Ennepetaler Chöre und der Shanty-Chor Voerde Ennepetal an dieser Veranstaltung beteiligt. In Ennepetal ist ab Mittags ein Sternsingen mit einem Abschluß auf dem Marktplatz geplant.

 

Vom 13. bis 16. Mai 2010 (Himmelfahrt) findet die 50. Jahrestagung des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. in Ennepetal statt. Ausrichter der Veranstaltung ist der Arbeitskreis Kluterthöhle e.V. (AKKH) mit Unterstützung der Stadt Ennepetal und anderen Vereinen und Organisationen. In der ganzen Zeit wird ein umfangreiches Programm mit hochkarätigen Gästen aus ganz Deutschland und dem Ausland angeboten. Das detaillierte Programm finden Sie in Kürze auf den Intenetseiten des Arbeitskreises Kluterthöhle und der Stadt Ennepetal.

 

Zudem beteiligt sich die Stadt Ennepetal in der Zeit vom 03. September bis 15. Oktober 2010 am einzigen Gemeinschaftsprojekt mit der unterlegenen Mitbewerberstadt Dessau, welches der Kreisheimatbund Ennepe-Ruhr veranstaltet. "Alajacquard" verknüpft und verwebt über die Verbindung von Kunst und Handwerk, Vergangenheit und Gegenwart die beiden Regionen Ennepe-Ruhr-Kreis und Görlitz. Die Ausstellung berichtet von kunsthand-werklichen Traditionen, technischen Triumphen und gesellschaftlichen Tragödien – interpretiert durch zeitgenössische künstlerische Ausdrucksformen.

 

Am 26. Oktober 2010 beschließt die Lesung von Frank Göhre im Rahmen der Reihe “Bloody Line Ruhr Hellweg“ den Lesungsreigen Ruhr.2010 in der Stadtbücherei Ennepetal. Beginn der Veranstaltung ist um 19.30 Uhr.

 

Auch wenn damit noch nicht alle Projekte genannt sind, bietet sich für Einheimische und Besucher schon mit diesen genannten Projekten ein abgerundetes Programm für jeden Geschmack.

 

Mit dem Ennepetaler Programm des Kulturhauptstadtjahres wird es gelingen, einen Teil der Kulturszene und der Kulturschaffenden, sowie viele Kulturorte im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas einem größeren Publikum zu präsentieren."


Wie schön, dass Ennepetal sich jetzt auch erklärt.  Wäre doch wirklich nett gewesen, wenn das Programm vorher auf den Seiten  der RUHR.2010
schon  abrufbar gewesen wäre. Aber wir sind auch so zufrieden, Hauptsache es tut sich was.

Und so sind wir gespannt auf die ganzen Darbietungen, auf die Highlights die uns erwarten und schauen wir gemeinsam – ob auch bei uns eine positive Aufbruchstimmung statt findet, so wie es in Essen bei der Eröffnungsfeier so beeindruckend herüber gekommen ist. Es ist eine Chance für uns alle und besonders für das Image unserer Stadt.

Es gibt viel zu tun – packen wir´s an.

 

 

Linde Arndt

von EN-Mosaik

Wir (Ruhries) sind anders als die Anderen, wir sind stark

[jpg] Früher hatte man das, was an diesem  Wochenende an Wetter war, einen ganz normalen Winter genannt. Heute nennt man den Winter Katastrophe, unter dem geht es nicht mehr.

Das Tief  "Daisy",  das auf Deutschland zu kam, war ein ganz normales Tief, welches im Winter über unser Land immer wieder ziehen könnte, mehr nicht. Sven Plöger der "Wetterfrosch" der  ARD brachte es auf den Punkt, als er sagte: "Nun macht doch mal keinen auf Panik, es wird nicht so schlimm, wie es immer wieder anmoderiert wird."  Und. Es war ein ganz normaler Wintertag, mehr nicht. Es mag aber auch sein, dass ich persönlich anders als Andere bin. Das ich gelernt habe mit Gefahren umzugehen, nicht wohl behütet den Gefahren aus dem Wege zu gehen, sondern ihnen mit Umsicht zu begegnen, um sie letztendlich zu meistern.

Wir(die Ruhries) können auch Wetter, so schrieb die WAZ.

Und deshalb war ich ohne Probleme, wie 10.000 andere unterwegs nach Essen, um die Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres Ruhr2010 mit zu erleben, es wurden letztendlich am Abend 100.000 Besucher. Es war DAS Wetter für DIE Feierlichkeiten, DIE Kulisse und DIE Akteure, die das rüber brachten, was das Ruhrgebiet ausmacht und wohin sich das Ruhrgebiet in Zukunft entwickeln könnte und sollte.

Kultur war schon immer ein Initialzünder, welche gesellschaftliche Umwälzungen einleitete und letztendlich auch beförderte. Und um diese Initialzündung geht es im Kulturhauptstadtjahr.
 

   

Der Festakt der Eröffnung, der von dem renommierten Regisseur  Gil Mehmert inszeniert wurde, hätte nicht eindrucksvoller sein können. Da waren die Farben der Akteure die nur sparsam eingesetzt wurden – schwarz und weiß,hin zum grau, überwog. Der Bergmann der weiß in den Schacht einfuhr und grau bis schwarz wieder herauskam. Da waren die Tänzer, die sich in der Salz durchdrängten Nässe bewegten, wälzten und wieder aufstanden, diese wogende Masse, scheinbar ohne Ziel. Das war der Abbau der Kohle in verschiedenen Schächten mit verschiedenen Gruppen – gleichzeitig, immer der Kohle nach.

Wetterschlag, Wassereinbruch oder Explosionen, Hitze und Dreck, dem war der Bergmann ausgesetzt. Ein ehedem hohes Risiko, dem dieser Bergmann sich Tag für Tag stellte. Manchmal kriechend ging er seiner Arbeit nach. Anfangs mit Hacke und Schippe über Presslufthammer bis hin zu überdimensionierten Fräsen. Kilometerweit waren die Verzweigungen im Berg. Kohle für die Stahlproduktion. Eine zweite große Säule des Ruhrgebietes, scheinbar unzertrennbar mit dem Bergbau verbunden. Zeche Zollverein in Essen machte den Koks für das Stahlwerk in Duisburg – aber nicht nur  Stahl der in riesigen Schmelzen gefertigt wurde und  heute nur noch Spezialstähle, bis 1.700 Grad in den Thomasbirnen, Schweiß, Funkenflug. Die Schmelze wurde angestochen.

Eindrucksvoll zeigten die Akteure die Stahlverarbeitung, hämmernd, kreischend und letztendlich grob formend. Ein Höllenlärm auf der Bühne entsprechend dem der Stahlverarbeitung. Da flogen ganz schön die Funken, als wenn der Sauerstoff der Schmelze zugeführt wurde.
Der Bergmannszug, Symbol des Zusammenhalts, bewegte sich über die Bühne, er der nie bei den Veranstaltungen der Bergleute fehlte. Und all´ das vor dem Hintergrund der Industriebrache "Kokerei". Symbolträchtiger konnte die Aufführung nicht sein.

     
  Foto: Linde Arndt
  Foto: Linde Arndt
 

Die Zukunft, die letztendlich im Wandel zur Dienstleistung liegen sollte, ist auf der Zeche schon vertreten. Sie wurde durch die ganz in weiß auftretenden Akteure dargestellt. Veränderungen durch mehr Kreativität. Architektur, Landschaftsplanung, Städtebau, Design, kurz die ganze Palette im Dienstleistungsbereich. Die Kunstszene durch Hip Hopp, Rapper oder  Streettänzer, jung und vital – auch sie ist schon vorhanden, auf der Bühne aber auch im Revier. Übrigens vertreten durch zwei Künstler aus Witten.  Stoppok, der von Hamburg kam und nachdem er durch halb Europa auf der Strasse getingelt war, jetzt fest im Ruhrgebiet etabliert ist, mag da als Stellvertreter für viele dieser Lebensläufe stehen.[ Er trat übrigens am Sonntag ab 20:00 im Ruhrmuseum auf. ] Oder die deutsch-türkische Musik- und Theaterszene, stark und alte eingefahrene Wege im Kunstbereich in Frage stellend, agiert sie, die Szene, im Ruhrgebiet. Und das alles im Schneetreiben.

Grönemeyer erfasste es schon richtig, es ist dieses "sture" , dieses "Geradeausgehen" was die Stärke dieser Menschen  einschl. der Migranten, ausmacht. Türken, die als "Kanaken" beschimpft wurden, sprechen heute trotzig, stolz und stark "kanak" in der Rapperszene. Aber sie können auch hochdeutsch – vorzüglich. Oder die türkisch-deutschen Theatertage in Bochum BOStanbul, sind  Ausdruck einer vielfältigen Kunstszene, die fest im Ruhrgebiet integriert ist.

Moscheen im Ruhrgebiet sind kein Problem, "dat wird schon", in Köln oder Berlin macht man Aufstände damit.

Das Ruhrgebiet kommt mir wie ein riesiger Staubsauger vor, der alles aufsaugt und letztendlich was eigenes daraus macht. "Auffe" Zeche oder "auffe" Arbeit waren alle aufeinander angewiesen, es waren teilweise gefährliche Arbeiten, da war keine Zeit für Klischees oder für Empfindlichkeiten. Ob Pole, Italiener, Türke oder Deutscher, anpacken war gefragt und aufeinander verlassen musste man sich können – "auffe" Arbeit. Religion oder Sprache spielten dabei keine Rolle. Der gläubige Moslem, der während der Arbeit sein Gebet verrichten "musste", hörte nur von seinen Kumpels: "Mach´ hinne", wir brauchen dich.

Keine Schnörckel, kein Drumherum nur das Wesentliche ist wichtig.  Nicht Frack und festliches Abendkleid ist angesagt, sondern "Blaumann". Und wenn es regnet? Kein Problem, wir sind nicht aus Zucker, ziehen das durch. Erfahren und erprobt.
 

   
  Herbert Grönemeyer   "Komm zur Ruhr"                                                                                                                               Foto Linde Arndt  

Herbert Grönemeyer brachte zum Schluss seine Hymne. Er, der aus dem Ruhrgebiet kommt, er der den Menschen hier kennt, er der durch dieses Ruhrgebiet seinen Durchbruch ( Bochum, ich komm aus dir…) erfuhr. "Schnörkellos urverlässlich, sonnig stur, wetterfest und schlicht", so die neue Hymne, die damit auch die Attribute dieser so eindrucksvollen Veranstaltung ausmachten. Die 1.200 geladenen Gäste einschließlich der VIP´s waren begeistert von dieser Eröffnung. Als wir danach über das Gelände gingen, wusste jeder einen für sich wesentlichen Ausschnitt als begeisterungswürdig im Gespräch heraus zustellen.

Bundespräsident Horst Köhler, dessen Kommen, auch bei dieser Witterung, die Wichtigkeit herausstellte, betonte: Es ist und sollte eben keine elitäre Veranstaltung, sondern eine lebensgestaltende Kraft für alle sein.

Auch der Präsident der Europäischen Kommission Juan Manuel Barroso, der übrigens in deutsch sprach, erinnerte an den Beginn des modernen Europas mit Kohle und Stahl – der Montanunion, hier im Ruhrgebiet. "Der Kohlenpott ist ein "Meltingpot" ( Schmelztiegel ) der Völker und Kulturen. Mutig und kreativ wird hier der Wandel gestaltet und dabei aller Unbill trotzig die Stirn geboten. Ganz Europa gratuliert ihnen, wie auch den beiden anderen Städten Pecs und Istanbul"so Barroso.
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers freute sich auf die vielen Ideen und Inspirationen die von den Kreativen zukünftig aus dem Ruhrgebiet erbracht werden. Allerdings hatte Rüttgers offenbar leichte Probleme, mit den witterungsbedingten Schwierigkeiten zurecht zu kommen, im Gegensatz zu seinen mitfeiernden Ruhrbewohnern.
  

     

Bundespräsident Horst Köhler
Foto: Linde Arndt
  EU-Präsident Juan Manuel Barroso
Foto: Linde Arndt
  Ministerpräsident von NRW Jürgen Rüttgers   Foto: Linde Arndt

Die offizielle Eröffnung nahm der Oberbürgermeister der Stadt Essen,  Reinhard Paß, vor.

Ein paar Zahlen: Die Live Übertragung des ZDF am Nachmittag haben sich 1,4 Mio Zuschauer / 7,9% ,WDR 470.000/10% , angesehen. "Für eine Kultursendung ist diese Resonanz sehr gut, " so Fritz Pleitgen. Gemäss Aussage des Veranstalters wurden am Samstag 100.000 Besucher gezählt, dies wurde uns auf der abschließenden Pressekonferenz am Sonntag übermittelt. Die Eröffnung des Ruhrmuseums hatte am Samstag alleine schon 5.000 Besucher angezogen. Zum Zeitpunkt der Pressekonferenz am Sonntagnachmittag waren es wieder 3.000 Besucher. Prof. Ulrich Borsdorf meinte zu wissen, dass auf Grund seiner Erfahrung die Besucher das Museum als auch die Ausstellung gut angenommen haben. "Es war so eine Aura über den Besuchern", so Professor Borsdorf.

 

                             
  Foto: MelTi
 

Fritz Pleitgen, der Geschäftsführer der Ruhr 2010 GmbH, meinte:  "Wir haben nun den gelungenen Startschuss gegeben, jetzt müssen die Städte dieses starke Signal aufnehmen und über das gesamte Jahr halten.", so Pleitgen.

Es kann sein, dass einige von uns in 40 Jahren sagen werden, wir waren dabei gewesen als der Startschuss für den Wandel fiel. Ob der Wandel dann jedoch gelungen sein wird, vermochte keiner zu beantworten. Denn dafür ist dieses Gebiet zu stark in seinem vergangenen Wandel gewesen. Die Zukunft verspricht aber sehr spannend zu werden.

Was bleibt noch:

Wenn man bedenkt was für herausragende Projekte angestoßen wurden, wie Temporäre Stadt an besonderen Orten, shared space, oder Emscherkunst, die alle schon vorher initiiert wurden und sehr ambitioniert sind und weit in die Zukunft zeigen. So fragt man sich: Was ist mit Ennepetal und dem EN-Kreis los? Ennepetal schaffte es mal gerade am Sonntag seine Installation "Regenbogenland" auf zu bauen. Da standen der Ruhr2010 Beauftragte Carsten Michel und die Künstler Anja Michel und Markus Nottke mit ihrer Installation und wussten nicht, außer ihrem Objekt, ihre Stadt zu präsentieren. Es war "nett" was die drei  boten, mehr aber auch nicht. Nur die Latte hätte man sicher etwas höher setzen können – spielend. Rund 500 Druckerzeugnisse lagen für die Pressevertreter aus, so dass sich jeder einen Überblick über die Aktionen in den 53 Städten, als auch über die Städte selber, während des Jahres machen konnte. Es wurden fleißig Termine notiert um die Aktionen über das Jahr zu begleiten. Und Ennepetal? Ennepetal hatte weder eine Promotion noch irgendein anderes Druckerzeugnis welches die Aktionen ankündigte. Auf fehlende finanzielle Mittel kann nicht verwiesen werden, denn von den 53 Städten sind immerhin 30 Städte in der Haushaltssicherung. Diese haben sich aber zumindest auf der Eröffnung präsentiert. Ennepetal, möchte attraktiv werden, richtig, aber wie muss Attraktivität erlangt werden, wenn nicht mit guter Öffentlichkeitsarbeit? Und da kommen wir wieder zum Anfang. Es müssen schon besondere Parameter stimmen, damit Ennepetal für sich und damit für seine Bürger Imagewerbung macht. Vielleicht hätte man einen Flyer ohne Inhalt auslegen sollen, ganz blank, mit der Aufschrift: Eine Stadt verweigert sich und stellt sich nicht vor.

Am 9. Dezember 2009 wurde in den Halles von St. Géry durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Brüsseler Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen, das Konzept Ruhr 2010 vorgestellt. Unsere 2. Bürgermeisterin Frau Anita Schöneberg (SPD) war auch anwesend, wobei sie sich danach noch per Dringlichkeitsbeschluss vom Rat der Stadt Ennepetal diese Fahrt bewilligen lassen musste. Bis zur Eröffnung an diesem Wochenende lagen weder Fotos vor noch wurde ein Bericht gefertigt. Auf Anfrage teilte uns Frau Schöneberg (SPD) mit, irgendwann würde sie solch einen Bericht anfertigen. Ich denke mal, dass war für Frau Schöneberg ein schöner Ausflug, wobei die angefertigten Bilder sicher irgendwann den Enkelkindern unter die Nase gehalten werden. "Sieh mal, da war Oma mal gewesen", so die dann ältere Frau Schöneberg.

Das unsere Stadt durch einen zündenden Bericht einen Motivationsschub bekommen hätte, was soll´s, die sollen nur die Spesen bezahlen. Mit solch einer Einstellung sollte man sich nicht wundern, wenn auch andere Menschen keine Lust verspüren etwas für die eigene Stadt zu machen.
Liebe Frau Schöneberg, war das Büfett wenigstens reichhaltig und ausgesucht? Der Service im Hotel zufriedenstellend? Und sind die Spesen von der Stadt schon überwiesen? Und sind Sie danach bummeln gewesen? Ich bin immer gerne durch die Rue de Bouchers und die Petit Rue de Bouchers gegangen oder waren Sie nur auf dem Place St-Géry gewesen?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik

Neujahrs-Sektempfang im HELVITA-Pflegezentrum Ennepetal

Marc Weltersbach hatte für den 13.01.2010  15:00 Uhr zum Neujahrs-Sektempfang ins HELVITA-Pflegezentrum Ennepetal eingeladen.

Es sollte ein kleines, gemütliches Beisammensein werden und die Heimbewohner und ihre Angehörigen, sowie auch einige Gäste folgten der Einladung gerne.

                                                        

"Wir haben allen Grund mit Ihnen zusammen zu feiern, nachdem Dank der Akzeptanz der  Ennepetaler  unser Haus bereits zu fast 50% bewohnt ist und eine weitere Ebene eröffnet werden kann. Besonders freuen wir uns, dass mit der Erweiterung auch neues Personal für die Pflege und Betreuung eingestellt werden kann.  Pflegekräfte mit Erfahrung in der Pflege, mit und ohne Examen sind gerne aufgefordert sich bei uns im Helvita Pflegezentrum zu bewerben" so Marc Weltersbach, der eine kleine Ansprache hielt.

Den  Rahmen des gemütlichen Beisammenseins untermalte Gabor Horvath auf der Heimorgel mit einfühlsamen, harmonischen Klängen.

                                  

Es war überall eine angeregte, fröhliche Stimmung und die Heimbewohner haben den Nachmittag, der noch mit leckeren Snacks und Getränken bereichert wurde, so richtig genossen. Herr Weltersbach führte auch mit Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen und den anderen anwesenden Gästen intensive Gespräche über die positive Entwicklung des HELVITA-Pflegezentrums und bot – nach Absprache – für Interessierte Besucher Führungen im Hause an.

 

                               

 

Ein sehr anregender, informativer Nachmittag.

 

Linde Arndt

für EN-Mosaik

Wir sind vor Ort auf Zeche Zollverein

Date: 09.01.2010 Time: 15:12 h

 

[jpg] Es ist geschafft. Nach 90 Minuten mit dem Auto sind wir auf der Zeche Zollverein angekommen.
Nachdem die technischen Probleme gelöst wurden und wir uns im Netz der Presse der Zeche Zollverein eingebeamt haben, können wir nunmehr los legen.
 
Nun zuerst einmal möchte ich sagen, draußen ist es zwar real nicht kalt, ich denke mal so  Minus 2 Grad Celsius, wenn einem aber der "leichte" Wind entgegenkommt so fühlt man in etwa 7 Grad Celsius.
 
Auf der Fahrt hierher ist nur das Stück von Voerde, Karlstrasse bis auf den Zubringer zur Autobahn  winterlich gewesen. Wobei die Karlstrasse eigentlich das größte Problem darstellte, was heißt Problem, es lag halt viel Schnee. Die weitere Fahrt bis zur Zeche stellte sich, bei angepasster Geschwindigkeit, problemlos dar. Mit unserem Presseausweis wurden wir sofort durch gewunken und besetzten unseren Parkplatz.
 
Wir haben es gut, sehr gut, wir sind zu zweit. Linde Arndt ist zur Eröffnungsverantaltung und ich halte hier im Pressezentrum die Stellung.
Normalerweise war das so nicht vorgesehen, Linde Arndt sollte mir Infos rüber schicken, die ich aber jetzt nicht bekomme. Habe mir jetzt von einem Kollegen ein Foto von der Eröffnung geschnappt und stelle es mal rein.
 
Eröffnung
 
Jetzt soll die Hymne von Herbie kommen, ich suche verzweifelt den Text, damit auch in Ennepetal jeder mitsingen kann ;-).
Es ist gelaufen, den Text habe ich auch gerade gefunden:
 

Komm zur Ruhr

Wo ein raues Wort dich trägt, weil dich hier kein Schaum erschlägt,
wo man nicht dem Schein erliegt, weil man nur auf Sein was gibt.
Wo man gleich den Kern benennt und das Kind beim Namen kennt.
Von klarer offner Natur, urverlässlich, sonnig stur,
leichter Schwur: Komm zur Ruhr.

Schnörkellos ballverliebt, wetterfest und schlicht.
Geradeaus, warm, treu und laut –
hier das Leben, da der Mensch, dicht an dicht.
Jeder kommt für jeden auf, in Stahl gebaut.
Und der Hang zum dürretrockenen Humor.
Und der Gang, lässig und stark.
Wer morgens verzagt, hat’s mittags längst bereut.
Es ist wie es ist, es wird Nacht und es wird Tag.

Wo ein raues Wort dich trägt, weil dich hier kein Schaum erschlägt,
wo man nicht dem Schein erliegt, weil man nur auf Sein was gibt.
Wo man gleich den Kern benennt und das Kind beim Namen kennt.
Von klarer offner Natur, urverlässlich, sonnig stur,
so weit so pur: Komm zur Ruhr.

Leute geben, Leute sehn, sie bewegen, sie verstehn, alle vom Flussrevier.
Dass der Rhein sich neu genießt, liegt an diesem Glücksgebiet.
Alles fließt, alles von hier.

Wo ein Wort ohne Worte zählt, dir das Herz in die Arme fällt.
Wo "woher" kein Thema ist, man sich mischt und sich nicht misst.
Wo man gleich den Kern benennt und das Kind beim Namen kennt.
Von klarer offner Natur, urverlässlich, sonnig stur – das ist Ruhr.
Seelenruhr von schwerverlässlicher Natur.
Urverlässlich, sonnig, stur – so weit, so ur: Seelenruhr.
Ich mein ja nur: Komm zu Ruhr.

Ich warte immer noch auf Linde Arndt und die Bilder.
Nun ist sie endlich da. Jetzt muss die auch noch was zu essen holen. *seufz*
 
Es hat aufgehört zu schneien, alles kann man jetzt schön hell beleuchtet sehen.
 
Hier noch ein Bild:
 

 
Date: 09.01.2010 Time: 18:12 h
 
Also, ich bin jetzt da und inzwischen auch satt. Aber die nächsten Aktionen warten schon und so werde ich erst einmal wieder los ziehen und neue Fotos machen.
Bis denne  – Linde Arndt
PS. Bestimmt hätte ich es zu Hause vor dem Fernseher kuscheliger gehabt und bessere Bilder im Großformat gesehen, aber die Atmosphäre war einfach [trotz des aussergewöhnlichen Wetters] berauschend und ich bin glücklich dabei gewesen zu sein.
 
Es geht weiter. Wenn nicht heute, so melden wir uns morgen wieder aus dem Pressezentrum der Ruhr2010. Ich denke mal, morgen werden es auch die Ennepetaler Künstler schaffen hier hin zu kommen.
An dem abschließenden Artikel arbeiten wir noch, den wir spätestens Dienstag ins Netz stellen werden. Es sind zu viele Eindrücke die verarbeitet werden müssen, von dieser, für uns zumindest,  außergewöhnlichen Eröffnung.
 
Date: 09.01.200 Time: 23:23 h
 
Feuerwerk ist vorbei, jetzt geht es ab zum chillen, zur after show Fete. Haben wir uns verdient. Es war ein wunderschöner arbeitsreicher Tag, hoffen wir auf einen gleich guten Tag morgen. Hier noch ein paar Bilder zum Abschluß:
 
 
 
Bis morgen in alter Frische. Ach ja, noch was. Besucher waren so an die 50.000 bis 80.000 auf dem Gelände, je nachdem wen man gefragt hatte. Es waren Besucher aus allen Landesteilen Deutschlands angereißt, es standen genügend P+R Plätze zur Verfügung.
 
Date: 10.01.2010  Time: 12:57 h
 
Wir sind wieder da. Die Anreise war total entspannt. Man braucht so eine Stunde. Im Moment sind in der Umgebung noch Parkplätze vorhanden. Für die Pfiffigen. In den umliegenden Siedlungen kann man auch abparken.
 
Date: 10.01.200 Time: 23:45 h
 
Wir sind wieder zuhause. Ennepetaler haben wir auch entdeckt: Markus Nottke und Anja Michel mit ihrem Regenbogenland und Carsten Michel als den Beauftragten der Ruhr 2010. Aber wo war Ennepetal? Wie kann eine Stadt attraktiv sein, wenn sie nicht zu sehen ist? Im Pressezentrum waren viele Städte mit ihren Programmen und Aktionen, die sie per Druck zur Verfügung vorstellten. Vielleicht hätten wir einen Flyer ohne Druck herausgeben sollen. Titel: Ennepetal, das Tal der Unsichtbaren.
 
Der Entwurf für diesen Artikel ist halb fertig. Vielleicht schaffe ich es bis morgen. Ach nein, die Bilder müssen ja noch alle fertig gemacht werden.
 
Auf jeden Fall, eines ist sicher es war eine Aufbruchstimmung ohne Gleichen. Das Ruhrgebiet hat Potenzial.
 
Date: 11.01.2010 Time: 23:45 h
 
So, der Artikel ist raus.
 
Wir hängen sicher noch eine Bildergalerie dran,
 
 
Linde Arndt und Jürgen Gerhardt aus Essen für En-Mosaik

„Fiets, land en rivier“ – EN-Agentur wirbt in den Niederlanden

(pen) Bereits in den letzten Jahren hatte die Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr, kurz EN-Agentur, bei der Vakantiebeurs in Utrecht für Aufsehen gesorgt. Die Besucher der bedeutendsten Ferienmesse der Niederlande staunten nicht schlecht, als Jos Stork mit der Frage „Kent u het mooiste plekje van het Ruhrgebied?“ im besten Holländisch Werbung für die Region Ennepe-Ruhr machte. Bei der diesjährigen Auflage, die noch bis zum 17. Januar läuft, kann Stork bei seinen Landsleuten jetzt erstmals mit einem umfangreichen Prospekt in niederländischer Sprache für einen Aufenthalt werben.

Auf insgesamt 20 Seiten wird die Region als Fahrradparadies, als Wandergebiet, als Wasserreich, als Landstrich der Burgen und Herrenhäuser sowie als Ort mit Industriekultur mit Museumsbahn vorgestellt. Selbstbewusst wird die Burgendichte hervorgehoben, die im „Ruhrdal“ höher ist als im „Rijndal“. Nicht verschwiegen wird die Königsetappe der „Ruhrtal-fietsroute“, die von Herdecke nach Hattingen führt. Zu lesen ist, welche Städte des Kreises am „Westfaalse deel van de Jacobsweg“ liegen.

„Bei der Themenauswahl haben wir natürlich die Erfahrungen der vergangenen Auftritte auf der Vakantiebeurs genutzt. In den Vorjahren wurden wir immer wieder nach Informationen rund um das Wandern, Wassersportmöglichkeiten und Radfahren sowie nach Angeboten aus dem Bereich Industriekultur gefragt“, macht Meike Knop von der EN-Agentur deutlich. Und – wen wundert es – auch Campen und Wohnmobilstellplätze waren bei den niederländischen Nachbarn stets ein Thema. Die neue Broschüre liefert daher auf zwei Seiten kompakte Informationen über 17 entsprechende Übernachtungsangebote zwischen Hattingen und Breckerfeld. Tenor „camper hartelijk welkom“.

„Wer die Broschüre durchblättert, kommt schnell zu der Erkenntnis, dass wir die Region im wahrsten Sinne des Wortes ins richtige Bild rücken möchten“, spielt Knop auf die Fotos an, die mit Größe und Qualität das Layout bestimmen. Demgegenüber lautete die Devise bei den Texten „weniger ist mehr.“ Knop ist davon überzeugt, dass die Broschüre bestens geeignet ist, um die Niederländer auf die Region Ennepe-Ruhr neugierig zu machen. Wenn das gelungen sei, wären Interessierte auch auf der touristischen Internetseite (www.en-tourismus.de) gut aufgehoben. „Diese präsentiert sich schließlich bereits seit einiger Zeit auch auf Holländisch und liefert neben weiterführenden Informationen auch Pauschalangebote.“

 

                             

Campingplatz Stolle in Hattingen/Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis  

Stichwort Vakantiebeurs

Die Ferienmesse im Nachbarland wird wohl auch 2010 ihrem Ruf alle Ehre machen. An sechs Messetagen erwarten die Veranstalter 135.000 Menschen. Sie können sich in neun Hallen bei rund 1.600 Ausstellern aus 100 Ländern darüber informieren, wo es im nächsten Urlaub hingehen könnte. Für das Interesse und die Reiselust spricht die Erkenntnis der Messemacher, dass ihre Besucher jährlich durchschnittlich 2,6 Urlaubsreisen planen und buchen. Nach dem Auftritt auf der Vakantiebeurs ist Stork für die Region Ennepe-Ruhr im Februar dann auch erstmals auf der „Fiets- en Wandelbeurs“ in Amsterdam präsent. Auch hier soll die Erkenntnis der Besucher lauten „Ennepe-Ruhr – gewoon dichtbij“.

Denn Sie wissen nicht was Sie tun ……………sollen

Manchmal fühle auch ich mich mit meiner durchaus positiven Einstellung zu den meisten Dingen überfordert und dann packt auch mich der stille Zorn. So auch jetzt, wo wir von EN-Mosaik tief eingebunden sind in die Geschehnisse der Ereignisse zur  Kulturhauptstadt Europas 2010.

Da ist das spektakuläre, überwältigende Erlebnis der Eröffnungsfeier in Essen. Da sind Massen von Besuchern die sich freuen hier und da etwas von "ihrer Stadt" zu entdecken. Sei es an Darbietungs- und Infoständen oder auf den vielen Public-Viewing-Wänden die überall auf dem Gelände aufgestellt sind und wo Promotion-Filme ihrer Stadt ablaufen.

"Schau, unser Schwelm" ……."Unser Hattingen"  und so weiter. Ich stand dabei und wartete und wartete und wartete verzweifelt auf  "mein Ennepetal".   Fehlanzeige!!!

Hatte es mich vorher schon geärgert, dass auf den Seiten der RUHR.2010 bei den Vorankündigung zu den Local-Heroes Wochen Ennepetal zwar kurz vermerkt, aber immer noch ohne Programmpunkte auftauchte, so schmerzte es in diesem Moment noch mehr, wieder einmal zum Schlusslicht zu gehören.
Zwar war mir bekannt, dass unsere Stadt für die Meldung Zeit bis Monatsende Januar 2010 hat, aber muss alles immer auf den letzten Stippen sein? Können wir nicht die Chance erkennen, dass sich die Menschen schon  j e t z t  informieren wollen?

Bereits vor Beginn des Eröffnungsstartschusses wurden die Seiten auf RUHR.2010 täglich einhunderttausendfach aufgesucht.

Kann es sein, dass  unsere Stadt ihr Konzept noch nicht  zusammengestellt hat? Das das, was bisher zusammengetragen wurde nicht ausreicht um sich als "Heroe" darzustellen? Das sie noch nicht wissen, was sie tun sollen?

Die Vorbemerkungen allein reichen nicht aus, um einen Fremden in unsere Stadt zu locken.

Und dabei gibt es genug, was Ennepetal präsentieren könnte. Vielleicht wäre es aber auch gut gewesen, einmal seinen Allerwertesten zur Eröffnungsveranstaltung zu bewegen und zu schauen, was man alles mit wenig Geld und kleinen Mitteln auf die Beine stellen kann und dann ……………
die Bürger dieser Stadt zu motivieren, Ideen beizusteuern!!!!

Letztendlich würde bis heute am Teckel keine Bank und kein Büdchen stehen, wenn nicht Bürger Ennepetals den Anstoss gegeben hätten. Oder hat das nur geklappt, weil zufällig Wahljahr war?
Da sind von einer Ennepetaler Bürgerin Broschüren über den Teckel, das Industriemuseum und den Krenzer Hammer angefertigt worden. Liegen die öffentlich aus, oder sind die wieder in dem großen Schoss verschwunden?

Wir wissen, dass die Öffentlichkeitsarbeit in Ennepetal bisher eher "grottenschlecht" war und das haben ja die Verantwortlichen inzwischen selbst zugegeben. Nun ist ein neues Jahr angebrochen und noch dazu ein überaus bedeutendes. Was wird sich ändern?  Machen wir wieder weiter wie bisher?

Müssen die Ennepetaler Bürger – zumindest die aktiv an ihrer Stadt interessierten – wieder Eigeninitiative ergreifen?
 

                  
  kleiner Ausschnitt von den  Broschüren-Infowänden   Foto: Linde Arndt
 

                                   

Kann sich einer vorstellen, wie traurig es ist, wenn von allen Städten bei der Eröffnugnsveranstaltungen Hinweisbroschüren ausliegen und man gefragt wird "Wo ist den euer Flyer" und man dann nur nervös suchend hin und her guckt und sagt "Ich schau grad mal", obwohl man schon ahnt, das nichts da ist?

Aber dafür haben wir ja Hochglanzbroschüren für unseren Milsper Weihnachtsmarkt gehabt. Obwohl, Hochglanzflyer wären in Essen gar nicht notwendig gewesen, da gab es auch recht einfache Drucke. Einfach, aber informativ über die einzelnen Städte.

Wie traurig ist das hier? Was für eine Stadt!!!

 

Linde Arndt

Ennepetal auf der RUHR.2010 vertreten

Hatte ich sie am Samstag vergeblich gesucht (das Wetter war wohl ausschlaggebend für ihre Entscheidung), so waren sie  am zweiten Tag der Veranstaltung der Eröffnugnsfeier "RUHR.2010" in Essen dabei.

Um so mehr freute es mich, da ich mich wie auch in  meinem Artikel "Denn Sie wissen nicht was sie tun….sollen" bereits ziemlich über die Nichtpräsenz meiner Stadt bei einer derartig einmaligen Aktion geärgert hatte. So war wenigstens ein kleines Stückchen ENNEPETAL zu sichten.

Meine erste Runde führte mich am Stand von Anja Michel und Markus Nottke mit Ihrer Lichtinstallation vorbei, wo ich die ersten Aufnahmen schoß.

                

                                  

v.l.n.r. Carsten Michel u. Anja Michel, Sprockhövel / Markus Nottke, Ennepetal                            Foto: Linde Arndt
 

 

Da es jedoch leider noch früher Tag und auch durch den Schnee ziemlich hell war, kam die eigentliche Inszenierung nicht voll zur Geltung und so beschloss  ich also, den Stand zu einem späteren Zeitpunkt nochmals anzusteuern, wenn die Dunkelheit und die Schwarzlichtröhren in Aktion traten.

                                 
  Foto: Linde Arndt
 

 

Jetzt kamen die Leuchtfarben der Objekte erst richtig zur Geltung und zogen viele Besucher wie die Motten das Licht an.

Von den beiden Künstlern erfuhr ich, dass sie  mit ihrem Projekt "Regenbogenland Ruhrgebiet"  bereits am Nachmittag sowohl viele Besucher, als auch die Geschäftsführer der Ruhr.2010 GmbH Fritz Pleitgen und Oliver Scheytt überzeugen konnten. Diese waren, wie auch Programmkoordinator Jürgen Fischer und Projektmanagerin Friederike Zenk der Meinung, dass mit der Lichtinstallation der Tenor zur Region Ruhrgebiet als  Kulturhauptstadt getroffen und für jeden nachvollziehbar dargestellt wurde.

Wie Markus Nottke mitteilte, fand das Projekt bei Organisatoren anderer Städte und Institutionen so großen Anklang, dass weitere Nachfragen zur Ausstellungen an anderen Orten bereits am Sonntag gestellt wurden.

Erklärende Worte der Künstler zu ihrem Projekt:
Regenbogenland Ruhrgebiet, so heißt das Gemeinschaftsprojekt der Künstler Anja Michel und Markus Nottke. Grundlage für dieses Projekt war das Ruhrgebiet mit seinen angrenzenden Landkreisen. Das Projekt besteht aus Styroporkugeln, die mit unterschiedlichen Neonfarben bemalt worden sind.
Jede Kugel hat dann einen der Namen der Städte erhalten, die an Ruhr 2010 teilnehmen. Nicht nur mit den verschiedenen Farben, sondern auch mit unterschiedlichen Kugelgrößen differenzieren sich die Städte. Diese sind maßstabsgetreu, der Einwohnerzahl entsprechen proportioniert und wurden so aufgehangen, wie sie geographisch auf der Landkarte zu finden sind. Es ergibt sich so eine dreidimensionale Landkarte, die der Besucher direkt erleben kann.
In der Mitte dieser zahlreichen Städte ist dann die Metropole Ruhr als Mittelpunkt zu sehen. Hier werden noch einmal alle verwendeten Farben der jeweiligen Städte als Regenbogen dargestellt. Jede Stadt hat seine Eigenheiten, aber Alle bilden die Metropole Ruhr. Keine Region in Deutschland bietet so viele unterschiedliche Kulturen und Nationalitäten in einer Region an. Das Ruhrgebiet, so bunt, wie der Regenbogen.

 

Linde Arndt