Da kommt in Schwelm was zusammen

  Teilnehmer der Vorstellung der Broschüre "Martfeld von Jahr zu Jahr" vor dem Schloß Martfeld  

[jpg] In den meisten Städten blockieren sich die politischen Parteien. Nichts läuft mehr außer gegenseitigen Schuldzuweisungen. Und da tut es einer Stadt gut, wenn sie Persönlichkeiten besitzt, die der Stadt wohlgesonnen, vorausschauend, uneigennützig und politisch neutral verbunden sind. Und die sich dann fürsorglich mit ganzem Herzen einer städtischen Angelegenheit widmen, die der Stadt zum Wohle gereicht. Es geht um Wilhelm Friedrich Erfurt und sein Kind, die Schlossanlage „Haus Martfeld“, eines ehemaligen Sitzes von „niederen“ Adeligen an der Bergisch-Märkischen Grenze. Martfeld besitzt darüber hinaus eine weiträumige Parkanlage und viele Nebenanlagen. Da gibt es eine Kapelle mit Grabanlage, einen 400 Jahre alten Haferkasten und das eigentliche Haus Martfeld. Haus Martfeld hat einen angeschlossenen Restaurationsbetrieb „Schloß Martfeld“ der zur gehobenen Gastronomie gehört, ein Standesamt, ein Museum, einen Leseraum mit Antiquariat und einige Tagungsräume.
Es war jedoch nicht immer so; denn tatsächlich sollten die auf dem Gelände befindlichen Gebäude 1970 abgerissen werden, so die damalige politische Diskussion.
1954 wurde die gesamte Immobilie von der Stadt Schwelm gekauft und es waren 1970 die Schwelmer Jäger und die freiwillige Feuerwehr, die anfingen das Gelände aufzuräumen. Allen voran  respektive Mittendrin der Schwelmer Bürger Wilhelm Friedrich Erfurt. Die Politik zog nach dieser eindrucksvollen und vorbildlichen Bürgerarbeit die Konsequenz und stellte sich nun auf die Seite derer, die Haus Martfeld erhalten wollten. 1985 wurde dann der Südflügel eingeweiht und zwei Jahre später wurde das gesamte Ensemble unter Denkmalschutz gestellt. Der ehemalige Bürgermeister Rainer Döring sah in seiner Rede zur Einweihung Haus Martfeld als ein „Kulturelles Fenster der Stadt Schwelm“.

    Vorstellung der Broschüre "Martfeld von Jahr zu Jahr " im Nordflügel des Haus Martfeld  

Und so trafen sich diejenigen, die sich um den Erhalt und die Weiterentwicklung des Projektes Haus Martfeld verdient machen und gemacht haben vor Ort um sich mit der Jahresgabe „Martfeld von Jahr zu Jahr“  an das Vergangene zu erinnern und um Perspektiven aufzuzeigen, die das Projekt Haus Martfeld  beförderte und noch weiter befördern kann. Heike Rudolph galt ein besonderen Dank, den sie mit der wunderschönen redaktionellen Gestaltung der Broschüre „Martfeld von Jahr zu Jahr“ hoch verdient hatte.
Wilhelm Friedrich Erfurt erinnerte dann auch an 2010, als mit dem 400 Jahre alten Haferkasten als letzte Stufe der Renovierung das Projekt „Haus Martfeld“ eine neue Station erreicht hatte. Es ist nicht nur einer Person zu verdanken die dieses wunderschöne Freizeitgelände erstellt hat, vielmehr war es
ein Zusammenwirken von:

  • Verein für Heimatkunde e. V.
  • Verschönerungsverein Schwelm e.V.
  • BürgerStiftung Lebendiges Schwelm
  • Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Schwelm e.V. (AGU)
  • Wilhelm Erfurt-Stiftung für Kultur und Natur

Und neuerdings kümmern sich auch die Gymnasiasten des Märkischen Gymnasiums Schwelm um das gemeinsame Kulturgut Haus Martfeld. Dies ist eine ungemeine Bereicherung für das Projekt „Haus Martfeld“; denn nun kümmert sich auch die junge Generation um das gemeinsame Kulturgut.
Was man aber auch nicht vergessen sollte, es sind viele Nutzungen die das weitläufige Gebiet beherbergt. Das geht von einem Tennisclub über einen zentralen Abenteuerspielplatz, eine Minigolfanlage, einen Kleingartenverein bis hin zu einer Krankenhausanlage. Die vielfältigen Nutzungen innerhalb des Hauses haben wir eingangs schon erwähnt.

 So kann man hier über eine weitere längst überfällige Säule in der Nutzung von kommunalen Flächen sprechen der "Freizeit- und Kulturnutzung". Es sollten jedoch noch weitere Aktivitäten entwickelt werden um den Bestand dieses Schwelmer Kulturgutes nie wieder zu gefährden, so Wilhelm Erfurt.
Bürgermeister Jochen Stobbe wusste von Gästen zu berichten, die ihn um diese Anlage beneiden und sich selber solch ein Schmuckkästchen wünschten.

  Die Stadt sollte dieses Haus grundsätzlich in seinem Besitz behalten und eigene Aktivitäten entwickeln um die Nachhaltigkeit dieser Anlage zu sichern, so Stobbe. Wilhelm Erfurt als auch Jochen Stobbe sehen für die Zukunft noch weiteres Potenzial welches in dem Projekt „Haus Martfeld“ schlummert. Denn auch die Kapelle, die heute vom Verschönerungsverein Schwelm e.V. gepflegt wird, erfreut sich einer Nutzung an die man vor 40 Jahren sicher nicht gedacht hatte     Wilhelm Friedrich Erfurt und Bürgermeister Jochen Stobbe mit der Broschüre vor dem Schloss
  Lothar Feldmann,
Vorsitzender des Vorstandes     
Stadtsparkasse Schwelm
     Zum guten Schluss  führte der Vorsitzender des Vorstandes Stadtsparkasse Schwelm Lothar Feldmann aus, dass Martfeld vor allen Dingen in erster Linie das „Kind“ von Wilhelm Friedrich Erfurt war und ist.
Wilhelm Friedrich Erfurt hat mit seiner „Wilhelm Erfurt-Stiftung für Kultur und Natur“ Gutes bewirkt ganz zum Wohle von Haus Martfeld und unser aller gemeinsamen Kulturarbeit.

Unter den Teilnehmern dieses Treffens entwickelte sich noch ein intensiver Gedankenaustausch über die weiteren Nutzungsmöglichkeiten von „Haus Martfeld“. Ob es nun eine Ausstellung in der weiträumigen Parkanlage oder ein Konzert auf einer evtl. neu gebauten Bühne sein wird, man wird sehen. Bei den Schwelmern kommt immer was zusammen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm
[Alle Fotos © Linde Arndt]

s. auch Infos über die Broschüre "Martfeld von Jahr zu Jahr"

 

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.