Was [wer] bin ich? – Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten 2009
7. + 8. März 2009 war wieder einmal die Handwerker Messe EN "bauen – wohnen – leben" im Haus Ennepetal vertreten. Wie immer gut organisiert, wie immer attraktiv, vor allem aber informatiiv ausgestaltet und somit war es nicht verwunderlich, dass bei mehr als 40 Ausstellern und einem überaus attraktiven Rahmenprogramm enorm viele Besucher zu diesem Event erschienen.
Für Sonntag war dann als zusätzliches Highlight eine Modenschau von der Firma Deppe Moden und Bademoden der Firma Sanitätshaus Urlaub eingeplant. Attraktive Mode wurde leicht und beschwingt dem begeisterten Publikum vorgeführt.
Ach könnte der Branchenmix in der Fußgängerzone Milspe doch auch so stimmig sein, wie die Handwerker sich koordiniert hatten. Aber wir arbeiten ja dran, jetzt und in nächster Zeit und ……."die Hoffnung stirbt zuletzt".
Ein weiterer absoluter Höhepunkt, der zusätzlich eine große Anzahl von Personen aus den jeweiligen Lagern der hiesigen Parteien in den großen Saal am Sonntag zog und fast noch die Messe selbst und die Modenschau toppte, war die erste öffentliche Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten 2009 – brillant moderiert von Marc Schulte.
Irgendwie wurde ich leicht an die ARD Fernsehsehndung mit Robert Lemke "Was bin ich" erinnert. Zwar war das damals anders herum – einer war Kandidat und die anderen mussten
raten, aber zum Schluss kam immer die Frage "welches Schweinderl wollen Sie haben" [In diesem Fall beziehe ich mich lediglich auf die obige Sendung und möchte damit ausdrücken, das es mir in etwa so geht wie dem "Was-bin-ich" Kandidaten, so dass ich mir diese Frage stelle, oder besser – welchen Kandidaten möchte ich haben.]
Na gut – beim ersten Antritt ist da noch lange keine Entscheidung möglich, oder haben Sie sich etwa schon festlegen können?
Verblüffend ist – mal aus meiner ganz persönlichen Sicht geschildert – das, was sich mir da bot und mich völlig irritierte.
Hatte ich bisher einen festen Favoriten, nämlich Wilhelm Wiggenhagen, da er ja wenigstens schon bei den Einzelhändlern rege war und man ihn auch allerorts zu Gesicht bekam, während es bei dem Rest der Parteien fast den Anschein haben konnte, sie wären noch im Winterschlaf, oder wollten Ihre Geheimnisse besser für sich behalten, damit sie von keinem anderen abgekupfert werden konnten, so versetzten mich doch nun die Statements der Damen Schöneberg und Hofmann in großes Erstaunen und Hochachtung.
Das hatte ich nicht erwartet.
Anita Schöneberg – ein sehr souveräner Auftritt, ja ich konnte mir gut vorstellen, wie sie als meine Bürgermeisterin agieren würde. Dann ihre klaren Aussagen, ihre wachen Reaktionen auf Fragen und Einwände.
Sie blieb keine Erklärung schuldig. Hat mir wirklich gut gefallen.
Eine Frau mit Power und einer sehr sympathischen Ausstrahlung.
Nun Frau Sabine Hofmann – wenn Sie mir auch für diesen Auftritt in einem anderen Outfit besser gefallen hätte, sie überzeugte mich trotzdem mit völlig neuen Argumenten – sie war voll da, kämpferisch, blieb keine Antwort schuldig, zeigte Power und Durchsetzungskraft, wie ich mich bisher so in ihr täuschen konnte.
Dann Frau Dr. Siekermann, ebenfalls eine Dame, die von ihrem Erscheinungsbild her durchaus repräsentieren könnte. Ein Mensch mit bürgernahen, menschlichen Themen in unserer oft aggressiven Welt der Ellenbogenmenschen.
Aber in echt – ich selbst hätte Bedenken, das sie sich gegen allen Unbill, den ein Mensch in dieser Führungsposition auch erdulden muss, auf Dauer behaupten kann, auch wenn sie ihren kämpferischen
Einsatz bei ihrem Lieblingsgebiet "Jugendhilfe" schon unter Beweis gestellt hat. Sie gab ihr Bestes – wirkte aber ein wenig hilflos.
Nun zu unseren Herren:
Wilhelm Wiggenhagen – da müssen Sie jetzt schon ein bischen tun, um mich wieder auf Kurs zu bringen. Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass wir zumindest als Beigeordneten keinen besseren bekommen können, der sich in der Verwaltung auskennt.
Und bisher hätte ich Sie auch schon als Bürgermeister gesehen. Sie wissen wie der Hase bisher lief, waren sie doch immer hautnah dabei. Aber vielleicht müsste dieser jetzt auch einmal anders laufen, damit es nicht wie in dem Märchen von Hase und Igel ausgeht. Na, noch habe ich mich nicht festgelegt und viele andere auch nicht – es ist noch Zeit, nutzen Sie die. Gestern waren mir Ihre Ankündigungen und Aussagen gegenüber denen
der Damen ein wenig zu einfach, da hätte ich gerne konkretere Ankündigungen für die Zukunft gehört.
Und jetzt zu Dr. Ingo Mehner
Was ist er nun seit Sonntag? Paradiesvogel oder schwarzes Schaf? Zu letzterem ist er gestern von den übrigen Kandidaten abgestempelt worden. Vielleicht stört er die eigenen Kreise und einer mehr aus dem Feld wäre zahlenmäßig besser. Warum diese krassen Reaktionen der übrigen Mitstreiter?
Wenn man die manchmal abenteuerlichen Visionen des Bürgermeisterkandidaten Dr. Ingo Mehner verfolgt, könnte die Vermutung nahe stehen, dass einige aggressive Kommentatoren aus dem Blog "derwesten.de", die der Meinung sind, dass es sich bei ihm um eine Profilneurose handelt, Recht haben könnten.
Macht man sich jedoch die Mühe und filtert gezielt aus seinen geplanten städtebaulichen Veränderungen einzelne Punkte heraus, so sind die gar nicht so schlecht und es ist durchaus möglich, dass sie eine Bereicherung für Ennepetal wären und evtl. später einmal von einem anderen Kandidaten als sein Plan eingebracht und verwirklicht werden. Ich habe bewusst "einzelne Punkte" gesagt. Kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit der Untertunnelung oder sonstigen abenteuerlichen Ideen – obwohl selbst die nicht völlig unmachbar oder umsetzbar sind.
Ich bewundere seinen Elan, mit dem er seit Wochen aktiv auf dem Plan ist und auch die anderen versucht mobil zu machen. Ich nehme ihm ab, dass ihm Ennepetal am Herzen liegt und er für Ennepetal etwas positiv verändern möchte – aber die gestrige Inszenierung hat meine Vorstellung gesprengt, ihn den anderen vorzuziehen.
Er wäre bestimmt ein guter Verwaltungsanwalt bei der Stadt und könnte auch da Gutes für Ennepetal tun.
Der Weg bis zur Wahl ist noch lang – ob er es schafft, da aufzuholen? Auch er hat eine Chance verdient.
Also gestern hat gezeigt – alles ist drin, vieles ist gut. Am Liebsten hätte ich einen Kandidaten aus der Mischung von allen. Wir haben schon gute Leute, aber nur einer kann es werden. Also aufgepasst, weiter mit wachen Augen beobachten und …. auf jeden Fall wählen gehen.
In diesem Sinne eine schöne Woche noch.
Team en-mosaik
Linde Arndt
Guten morgen allerseits,
da muss ich mich mal wieder melden. Liebe Frau Arndt, Sie schreiben in diesem Thema ja Ihre persönlichen Empfindungen und Eindrücke bei der Kandidatenvorstellung am Sonntag.
Ich war auch da, eigentlich überwiegend wegen der Handwerker von denen ich einige gut kenne. Dann hat mich aber die Diskussion dermaßen interessiert, das ich von Anfang bis Ende dabei war.
Hochinteressante Fragen, hochinteressante Antworten. Was haben wir doch für tolle Mitstreiter für Ennepetal. Selbst Dr. Mehner hat meiner Meinung nach irgendwo seine Berechtigung und kämpft ja fleißig für Ennepetal.
Schwierig ist nur, dass jede politische Gruppierung verständlicherweise ihr eigenes Clübchen bildet. Eine Menge Leute, die wiederum eine Menge kennen, die von ihnen informiert und dadurch auch irgendwie beeinflusst werden.
Letztendlich wird es in Milspe bei den Einzelhändlern ebenso sein. Da werden auch alle Parteien bunt vertreten sein. Wie schaffen wir unser Ziel, da eine Gemeinsamkeit zu finden, wo wirklich alle an einem Strick ziehen. Ich will nicht nur abwarten. Man sollte Ideen sammeln und planen.
Übrigens Ihr Nonprofit-Projekt Einkaufen in Ennepetal gefällt mir – klingt vielversprechend. Bin gespannt, wie das sich entwickelt.
Allen einen schönen Tag
Stefan Pagel
Frau Arndt, wenn Sie den anderen Bewerbern – außer Wiggenhagen – Winterschlaf unterstellen, dann zeugt das eher von Ihrem eigenen Schlaf: Zumindest Frau Schöneberg hat doch als erste Kandidatin im Januar ausführlich und öffentlich sich und ihr Wahlprorgamm vorgestellt, und Herr Gerhardt war in der Rosine dabei und hat pausenlos mitgeschrieben.
Was also soll Ihr Satz vom Winterschlaf? Fairness sollte auch im Netz gelten.
Guten Tag, Herr Pöpsel. Zunächst vielen Dank, dass Sie geschrieben haben.
Allerdings verstehe ich eines nicht. Warum beißen Sie sich an dem Satz fest, ich hätte den anderen Kandidaten außer Herrn Wiggenhagen
Winterschlaf unterstellt? Stimmt doch gar nicht, denn ich habe lediglich geschrieben, dass man „…bei dem Rest der Parteien
f a s t d e n A n s c h e i n haben konnte, sie wären noch im Winterschlaf,…..“
Und wenn Sie weiter schreiben „Fairness sollte auch im Netz gelten.“ warum sind Sie dann nicht so fair und erkennen den Tenor meiner überaus positiven Ausführungen, insbesondere für Frau Schöneberg, aber auch die anderen Kandidaten.
Sicherlich könnte jetzt jeder der anderen Kandidaten ebenfalls jemanden für sich schreiben lassen, der mit dieser oder jener Formulierung nicht einverstanden ist. Sein gutes Recht – ich werde auch antworten.
Mein Beitrag ist mein persönlicher Eindruck vom Nachmittag der Vorstellung der Kandidaten. So wie Sie sich äußern dürfen, darf ich es sicher auch.
Vielleicht lesen Sie meinen Beitrag nochmals ohne voreingenommene Emotionen
durch und sehen ihn in einem anderen Licht. :-))
Einen schönen Tag noch.
Bis bald, Herr Pöpsel
Linde Arndt
PS. In unserem Blog darf übrigens jeder auch für seinen Favoriten schreiben. Dafür ist es ein interaktives Instrument und keine
starre Homepage. Also wir veröffentlichen auch Beiträge, sofern sie der netiquette [s. Regeln]entsprechen
Regeln:
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Liebe Frau Arndt,
ich habe nicht etwas anerkennen oder aberkennen wollen und auch nicht für einen Favoriten oder eine Favoritin geschrieben, sondern ein einfaches Faktum richtig gestellt. Dieses Faktum der öffentlchen Präsentation des Wahlprogramms durch Frau Schöneberg widerspricht Ihrer Formulierung „dass man …bei dem Rest der Parteien f a s t d e n A n s c h e i n haben konnte, sie wären noch im Winterschlaf,…..“ Das hat auch nichts mit „voreingenommenen Emotionen“ zu tun, wie Sie es nennen, sondern mit der Richtigkeit von Behauptungen – einer Grundlage jedes seriösen Journalismus. Emotionen habe ich lieber in meinem privaten Umfeld und nicht in Ihrem Blog.
Guten Tag
Die Redaktionen der Westfalenpost in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal werden in Kürze dicht gemacht, die Redaktionen der Westfälischen Rundschau werden verkleinert – wer soll uns dann noch aktuell informieren?