UTOPIE BEGINNT IM KLEINEN / UTOPIA STARTS SMALL
UTOPIE BEGINNT IM KLEINEN / UTOPIA STARTS SMALL
12. Triennale Kleinplastik Fellbach
22. Juni – 29. September 2013, Alte Kelter Fellbach
kuratiert von Yilmaz Dziewior und Angelika Nollert
Am Samstag, 22. Juni 2013, um 17 Uhr, wird die nunmehr 12. Triennale Kleinplastik Fellbach eröffnet. Seit 1980 findet die zugleich traditionsreiche und innovative Ausstellung statt. Anfangs als Schau nationalen Kunstschaffens gedacht, erhielt sie rasch europäischen, schließlich globalen Zuschnitt. Sie hat sich inzwischen als wichtigste turnusmäßig wiederkehrende Ausstellung für zeitgenössische Skulptur im süddeutschen Raum mit internationalem Renommee etabliert. Ausstellungsort ist die imposante Alte Kelter mit rund 2500 Quadratmetern Ausstellungsfläche.
Die Erfolgsgeschichte der Triennale wurde maßgeblich von deren künstlerischen Leitern geschrieben. Sie gaben den Ausstellungen ihre jeweils eigene kuratorische Handschrift.
Während für die Triennale 1–7 geografische und geopolitische Prämissen vorgegeben waren, haben sich die Verantwortlichen seit 2001 – im Zeichen einer Globalisierung der Kunst – für eine konzeptionelle Öffnung entschieden, wodurch ästhetische, kunsthistorische und soziologische Fragen in den Vordergrund rückten. Die Internationalität der ausgestellten Künstler blieb gleichwohl Richtschnur – ebenso eine nicht dogmatisch verstandene Fokussierung auf Skulptur im kleineren Format.
Unter den bisherigen namhaften Kuratoren waren Manfred Schneckenburger (1986), Christoph Brockhaus (1989 und 1992), Loránd Hegy (1995), Thomas Deecke (2001), Jean-Christophe Ammann (2004), Matthias Winzen (2007) und zuletzt Ulrike Groos (2010).
Für die 12. Triennale konnten Yilmaz Dziewior und Angelika Nollert als Kuratoren gewonnen werden. Damit zeichnet erstmals in der langen Geschichte der Ausstellung eine Doppelspitze für Konzeption und Künstlerauswahl verantwortlich. Yilmaz Dziewior ist seit 2009 Direktor des Kunsthauses Bregenz, das im internationalen Kunstgeschehen eine herausgehobene Rolle spielt. Angelika Nollert ist seit 2007 Direktorin des Neuen Museums. Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg. Auch dieses Haus gehört mit seinen erfindungsreichen Ausstellungsformaten an den Schnittstellen zwischen Kunst und Design zu den beachteten Häusern zeitgenössischer Kunst.
Der Titel der diesjährigen Triennale lautet UTOPIE BEGINNT IM KLEINEN / UTOPIA
STARTS SMALL. Inwiefern artikulieren sich im kleinen Format, im Entwurf, im Versuch utopische Modelle? Welche Antworten finden KünstlerInnen im Hinblick auf neue Lebensentwürfe? Welche Auswirkungen hatte das Wendejahr 1989, das Ende des real existierenden Sozialismus, im Hinblick auf Ideologien und Utopien? Wie verortet sich eine Künstlergeneration, der dieses Ereignis längst Geschichte ist? Diesen und ähnlichen Fragen geht die
Ausstellung nach. Über die bildende Kunst hinaus untersucht sie auch exemplarische Ansätze aus der Architektur, dem Theater und dem Design.
Insgesamt nehmen generationenübergreifend rund 55 KünstlerInnen teil. Darunter unter anderem Luis Camnitzer, Nathan Coley, Meschac Gaba, Carlos Garaicoa, Konstantin Grcic, Maria Eichhorn, Erwin Piscator, Eckhard Schulze-Fielitz, Pascale Marthine Tayou, Danh Vo, Haegue Yang. Hier eine Liste aller ausstellender Künstler als pdf.
Der Austragungsort, Fellbachs Alte Kelter, wurde 1906 erbaut und ist in ihrer Dimension und Gestalt ein regional wie überregional einzigartiges Bauwerk. Der größte kommunale Kelterbau Baden-Württembergs ist architektonisch geprägt vom Industriezeitalter. In der Alten Kelter verbindet sich traditionelle Fachwerkbauweise mit den Größenvorstellungen industrieller Zweckbauten. Besonders hervorzuheben ist die filigrane Dachkonstruktion aus Holz, die 3000 Quadratmeter überspannt.
Bis zum Ende der Ausstellung am 29. September wird dem Publikum ein facettenreiches Beiprogramm geboten. Neben der museumspädagogischen Betreuung für Kinder und auf spezielle Besuchergruppen abgestimmten Themenführungen werden Vorträge, Filme und ein Schreibwettbewerb zum Themenkomplex Utopie angeboten. Die Galerie der Stadt zeigt zeitgleich eine umfassende Ausstellung mit Werken des Bildhauers und Medailleurs Ludwig Gies, Namensgeber des seit 1995 anlässlich der Triennale vergebenen Ludwig Gies-Preises für Kleinplastik der LETTER Stiftung, Köln. Eine Auswahl ausgezeichneter Preisträgerarbeiten ist im Rathaus zu sehen. Der Katalog liegt dem der Triennale bei.
Die Ausstellung wird gefördert durch das Land Baden-Württemberg und die Kulturstiftung des Bundes sowie durch wgv Versicherungen, die Sparkassen Finanzgruppe, die Stiftung der Kreissparkasse Waiblingen, die Assoziation Bergmann, die Stadtwerke Fellbach GmbH und den Verein der Freunde der Triennale Kleinplastik Fellbach e. V.
Ausstellungort
Alte Kelter Fellbach, Untertürkheimer Straße 33
Öffnungszeiten
Di bis Fr 14 bis 19 Uhr, Do 14 bis 21 Uhr, Sa und So 11 bis 19 Uhr
Eintrittspreise
Erwachsene 5 Euro; Schüler, Studenten, Schwerbehinderte ab 70 % 2 Euro;
Kinder bis 12 Jahre frei; Gruppen ab 10 Personen je 3 Euro
Führungen
Öffentliche Führungen sonntags 11 und 15 Uhr
Sonderführungen für Gruppen nach Voranmeldung beim Kulturamt, Telefon +49-711/5851-364 (bis 30 Personen 90 Euro, über 30 Personen 130 Euro, über 60 Personen 180 Euro jeweils inklusive Eintritt); Führungen für Fellbacher Schulklassen kostenfrei; auswärtige Schulklassen 1 Euro pro Schüler
Ausstellungsarchitektur
Arno Brandlhuber und Manfred Pernice
Katalog
224 Seiten, deutsch-englisch, Preis 24 Euro Verlag der Buchhandlung Walther König, mit zahlreichen Abbildungen und erläuternden Texten zu den ausstellenden Künstlern von Eva Birkenstock, Janneke de Vries, Astrid Wege; sowie Essays zum Thema Utopie in gesellschaftspolitischer,
historischer und ästhetischer Hinsicht von Yilmaz Dziewior, Sarat Maharaj, Angelika Nollert, Dieter Roelstraete, Thomas Schölderle, Kerstin Stakemeier
Für Kinder und Jugendliche
In den Sommerferien veranstaltet die Jugendkunstschule Fellbach in Zusammenarbeit mit der 12. Triennale Kleinplastik eine Sommerferien-Akademie für Kinder und Jugendliche.
Information: Jugendkunstschule Fellbach, Telefon +49-711/5851-471 und www.jugendkunstschule.fellbach.de
Veranstalter und Information: Stadt Fellbach – Kulturamt
Marktplatz 1, 70734 Fellbach, Telefon +49-711/5851-364, Fax +49-711/5851-119,
E-Mail: kulturamt@fellbach.de, www.triennale.de
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!