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Christen machen Rabatz in der CDU

[jpg] Als die Gevelsberger CDU sich 2011 demontierte, konnte man das verstehen. Doris Luszas, Jürgen Vens und der Stadtverbands- und Fraktionsvorsitzende Manfred Trachte von der CDU wollten oder konnten dem Gevelsberger Stadtverband keine Perspektiven mehr aufzeigen nach der haushoch verlorenen Gevelsberger Kommunalwahl. Sie zogen sich zurück, nicht ohne die christlichen Werte zu bemühen. Sahen sie sich doch von ihren Parteifreunden „gemobbt“. Wieland Rahn und Hans-Günther Adrian brachten das Chaos, welches sich aufgetan hatte, wieder in Ordnung. Irritierend wirkt dabei immer wieder der Hinweis auf die christlichen Werte mit denen solche Handlungsweisen kaschiert werden sollten.

Walter Faupel - jetzt CDE Foto: Linde Arndt

Walter Faupel – jetzt CDE
Foto: Linde Arndt

Die Schwelmer- und Ennepetaler CDU standen augenscheinlich geordnet da um sich mit der Politik zu befassen. Und dann kündigte – wie aus dem Nichts – Walter Faupel seinen Rückzug aus dem politischen Geschäft an. Jüngere sollten ran, er wolle sich nicht einmischen, und, Johannes Kraft sollte den Fraktionsvorsitz bekommen. Sagte er und zog sich in das zweite Glied zurück. Als Führungskraft bringt man früh genug einen „Kronprinzen“ in Stellung. Aber Johannes Kraft als Kronprinz? Konnte er doch nur als Zwischenlösung herhalten. Faupel mit seiner kämpferischen und dominierenden Attitüde gegen Kraft der eine mehr zurückhaltende passive Art des Auftretens favorisiert.

Johannes Kraft CDU - jetzt CDE Foto: Linde Arndt

Johannes Kraft CDU
Foto: Linde Arndt

Das konnte nicht gut gehen. Und es ging nicht gut. Die CDU Fraktion stellte Johannes Kraft und wollte eine Veränderung seiner wie vor beschriebenen Verhaltensweise. Das Gespräch endete mit einer Kampfabstimmung, die dazu führte, dass Johannes Kraft nicht mehr Fraktionsvorsitzender war und durch Bernd Decker als Fraktionsvorsitzenden abgelöst wurde. Johannes Kraft schmiss dann aber alles hin, nicht ohne auf seine Verdienste in der Partei hin zu weisen. Bis hierhin lief alles nach guten demokratischen Regeln, wonach ein eingesetzter Fraktionsvorsitzender durch einen neuen Fraktionsvorsitzenden ersetzt wurde.

 

Palastrevolution in Ennepetal? Ja klar.

Aber, wie alles in Ennepetal ist alles auch ein bisschen peinlich und lächerlich. Denn die Fraktion, wohl gemerkt die Ratsfraktion, spaltete sich in CDE und CDU.  Daniel Heymann wurde Fraktionsvorsitzender der CDE und Bernd Decker bliebt der Fraktionsvorsitzende der CDU. Rechtlich ist das zwar einwandfrei aber in seiner Umsetzung sehr umstritten. Aber was soll es?

Hat es Rat und Stadtverwaltung jemals interessiert was andere über dieselben denken? Niemals!

Bernd Decker - CDU Foto: Linde Arndt

Bernd Decker – CDU
Foto: Linde Arndt

Heymann - CDE Foto: Linde Arndt

Daniel Heymann – CDE
Foto: Linde Arndt

Und jetzt? Wie das so mit einer Palastrevolution ist, werden umgehend die eigenen Parteisoldaten aktiviert und verpflichtet. Der CDU Stadtverband tagte und befasste sich mit den Kandidaten für die Kommunalwahl 2014. Und siehe da, es fanden alle, die an der Palastrevolution beteiligt waren,  weder einen Wahlbezirk noch einen Listenplatz. So einfach kann Demokratie sein. Denn die Fraktionsmitglieder der CDU wurden einfach zu „Majestätsbeleidigern“ und „Unchristen“ erklärt und vom gesamten Stadtverband der CDU stigmatisiert. Und Johannes Kraft? Nun, er landete auf dem 14. Rang in der Reserveliste. Einen Wahlbezirk bekam er auch nicht.

Das hätte man aber einfacher haben können. Da hätte ich aber dem alten Strategen und „Silberrücken“ Walter Faupel mehr zu getraut. Gute Führung weiß die Qualitäten des eigenen Personals zu schätzen und richtig einzusetzen. Und der Generationswechsel? Der ist nun mit Christ und Heymann vollzogen. Christ ein Student und Heymann ein Angestellter aus dem IT Bereich, dem Vernehmen nach.

Knüppel, Hessler, Schulte und Deneke landen –  nachdem sie vom CDU Stadtverband Prügel bezogen hatten –  in der FWE des Herrn Hüttebräucker. Und der sieht sich jetzt als Vorstand auf einmal in einer Fraktion mit 6 Mitgliedern Augen reibend wieder. Selbst die FDP hat einen CDU Zugewinn zu bilanzieren.

Das Kleine wird groß und das Große wird klein, wenn das nicht christlich ist, dann weiß ich aber nicht mehr was christlich sein soll. Nein, im Ernst. So kann man missliebige Parteifreunde entsorgen.

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Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen in seiner Amtsstube
Foto: Linde Arndt

Und Ennepetal, diese wunderschöne Stadt? Für die interessiert sich niemand. Sie taugt höchstens als Zahlmeister für die unterschiedlichsten Personenkreise. Politik und Verwaltung sieht man in einer Mischung von Eitelkeit, Profilierung oder auch Ignoranz über die Fußgängerzone parlieren und wie üblich Frikadellen verdauen.
So hat Ennepetal mal wieder 5 Jahre verloren, weil den Politikern und den Stadtverwaltern Politik suspekt ist.  Jahr für Jahr gibt Ennepetal Millionen für solch eine Truppe aus, die zu keiner Leistung bereit ist. Und dann, als wenn das nicht alles genug ist, meldet sich der oberste Selbstdarsteller Wiggenhagen bei der eiligst herbei gerufenen Zeitung des WAZ Konzerns zu Wort um seine Sicht der Dinge darzulegen. Spielchen sollen gemacht worden sein, die CDE wird wieder zur CDU und die CDU soll sich doch auflösen und Einzelmandate wahrnehmen. Es wäre nicht menschlich gewesen den Fraktionsvorsitzenden Johannes Kraft seinerzeit abgewählt zu haben. Aha, also machen wir keine Wahlen mehr, weil das unmenschlich ist? Ich will mich ja nicht einmischen, ich bin ja parteilos, aber man wird ja noch seine Meinung haben dürfen, so in etwa Wiggenhagen. Wiggenhagen mahnt da sicher eine Wohlfühlpolitik an, unter der er der erste „Wohlfühler“ ist. Peinliche Selbstdarstellung für die man nur Spott und Hohn übrig haben kann. Wenn er doch geschwiegen hätte. Und seine von ihm eingeteilte PR Abteilung, die Westfalenpost oder die Westfälische Rundschau (So richtig weiß man das nicht), die schreibt alles im Sinne von einem vorauseilenden Gehorsam. Können die denn noch Journalisten sein, haben die noch eine Meinung?

Was allerdings an dieser Situation so fasziniert, die bei Gott nicht einmalig ist, die SPD kann keinen größeren Zuspruch der Wähler erreichen. Seit Monaten steht die CDU bei 40% und die SPD um die 27%, wobei die CDU machen kann was sie will. Aber –  und das ist wesentlich – die SPD macht zumindest in Ennepetal keine Politik um sich dem Wähler als Alternative anzubieten.

So kann man konstatieren: CDU hat nichts mit dem Christentum zu tun, dieses Christentum dient der CDU nur als Verpackung in einem Paket ohne Wert. Es macht nur mehr her den Begriff Christ im Namen zu haben. So geht es der Ennepetaler CDU wie der Gevelsberg CDU, sie hat keine Perspektiven mehr.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Demokratische Alltäglichkeiten in einer funktionierenden Demokratie

 [jpg] In Ennepetal läuft im politischen Bereich immer alles anders. In der Regel so anders, indem alles sich in einer peinlichen oder lächerlichen Ecke wieder findet. Manchmal weiß man allerdings nicht, ob da nicht noch eine Steigerung möglich ist. Nur dann fehlen einem die Worte.

Bedienen sich andere Kommunen fleißig der vorhandenen Fördertöpfe aus Bund, Land oder der EU, geht Ennepetal an diesen Töpfen mit einer verächtlichen Mimik vorbei. Wir machen alles aus eigener Kraft, so die Botschaft. Wahrscheinlich macht die politische Zunft nicht einmal die jährliche Steuererklärung, weil das Finanzamt evtl. eine Rückzahlung machen könnte. Die Gefahr besteht ja.

Nachbarstädte machen für ihre Kinder und Erwachsenen mitten in der Stadt einen Freiraum, der auch fleißig genutzt wird. Und Ennepetal? Die jammern erst einmal darüber und werfen den Nachbarstädten vor auf ihre Kosten solche Investitionen zu tätigen. Warum? Ennepetal muss in die Umlagesysteme einzahlen, weil die Stadt offensichtlich nichts mit ihrem vielen Geld anfangen kann. Ok, das ist jetzt etwas übertrieben. Wenn man aber die Parameter der Umlage-Berechnung ansieht, so kann man diese verkürzte Aussage schon tätigen. Was wundert es einen? Das Ganze läuft schon seit Jahren so und in Ennepetal ist niemand in der Lage daraus zu lernen. Politisch und administrativ wird in Ennepetal seit Jahren blockiert und alle Beteiligten sind auf Tauchstation und beschäftigen sich mit sich selber. Kommt jemand mal aus der Deckung um mal für die Stadt etwas anzukurbeln, wird erst einmal alles zerredet und letztendlich von der Agenda abgesetzt. Und so entwickelte sich Ennepetal in den letzten 30 Jahren zu einer reinen Schlafstadt im doppelten Sinne.Das schöne Ennepetal, welches immer so gerne zitiert wird, ja, das gibt es. Man muss nur z.B. mal vom Hesterberg über Tal und Höhen schauen, so sieht man das schöne Ennepetal. Was aber hat die Politik und die Verwaltung damit zu tun? Nichts! So bleibt die Aussage über „das schöne Ennepetal“ nur ein schmücken mit fremden Federn.

                    

Und jetzt passiert etwas im Ennepetaler Koordinatensystem: Tischtücher werden zerschnitten und Karten werden neu gemischt. Ein neues Spiel? Die CDU Fraktion hat sich gestritten und dann zerstritten, was in einer Demokratie ein ganz normaler Vorgang ist. Heraus kamen zwei Fraktionen, wohl gemerkt, Fraktionen, nicht Parteien. Auf der einen Seite die CDE mit dem alten Fraktionsvorsitzenden Walter Faupel und auf der anderen Seite die CDU mit dem neuen Fraktionsvorsitzenden Bernd Decker. Bernd Decker (CDU) hatte ganz normale demokratische politische Verhaltensweisen an den Tag gelegt, er strebte die Führung der CDU Fraktion an und bekam sie auch. Nur hatte er nicht mit dem Ehrenvorsitzenden Walter Faupel (CDU) gerechnet, der letztendlich seine „Strippen“ wieder zog. Beide, Decker wie Faupel, scheinen das eigentliche Problem der Partei nicht zu sehen, nämlich, die Schärfung des Profils einer politischen Gruppierung. So sind die Grenzen zwischen den Ratsparteien nicht erkennbar." Ich bin dafür weil der Andere dagegen ist", gibt halt kein Profil her.

So stellt sich folgendes in Ennepetal dar: Die CDE schließt eine Zusammenarbeit mit dem politischen Gegner SPD aus und die CDU ist einer Zusammenarbeit von Fall zu Fall nicht abgeneigt. So wurde die Nagelprobe bei der Wahl von Anita Schöneberg (SPD) zur 1.Bürgermeisterstellvertreter geprobt, dies spülte Frau Schöneberg jährlich rund 5.000,– Euro mehr in den Geldbeutel. Das Nachsehen hatte der CDE Vertreter Ludger Brinkmann. Jetzt hat die CDU Fraktion die Karten neu gemischt. Nun könnte man meinen die Blockaden hinsichtlich der Weiterentwicklung der Stadt Ennepetal könnten sich lösen. Nur, die SPD befindet sich ja selber in einem desolaten Zustand. Kann man die SPD in Ennepetal nur als ein besseres Kaffeekränzchen bezeichnen, die mal immer wieder von besseren Zeiten träumt indem man von dem damaligen Arbeiterverein aus dem Jahre 1863 spricht. Lassalle, Liebknecht oder Bebel sind schon lange tot, die Zeiten haben sich total geändert, was man allerdings von der Ennepetaler SPD nicht sagen kann. Der Flächennutzungsplan wurde von der SPD nur mit einer Bemerkung bedacht, in dem Plan ist Bülbringen nicht eingezeichnet. Ein Gestaltungswille war in keiner Phase zu erkennen. Allerdings auch nicht von den anderen Parteien. 2009 die Kommunalwahl. Die SPD wusste ihre bundespolitischen Wahlaussagen auf den kommunalen Bereich herunter zu brechen. Wofür also steht die SPD? Für alles und nichts? Das Signal der Stellvertreterwahl von Frau Schöneberg war eindeutig – wir wollen einen Posten. Aber sieht es bei der CDU anders aus? Nein! Die Anträge für eine Hundewiese oder für einen zentralen Spielplatz sprechen eine beredte Sprache. Wir wollen was, wissen aber nicht wie.

Die Frage lautet jetzt: Können die beiden Fraktionen CDE und CDU eine Wende in der Ennepetaler Politik bringen? Es darf bezweifelt werden, wenn man bedenkt, dass auch die FDP und die Grünen eine „Häutung“ durchmachen. Und so bleibt nur der fromme Wunsch, die CDU Gruppe um Bernd Decker möge im politischen Koordinatensystem von Ennepetal einen Impuls geben, sodass die Bewegungslosigkeit aufgelöst würde. Eine Belohnung gäbe es sicherlich, indem Ennepetal aus der Bedeutungslosigkeit käme und sich damit auf das öffentliche Radarsystem setzen würde. Sogar die Umlage würde sinken, wenn Ennepetal endlich das tun würde, was nun mal eine Kommune tut – sich weiter entwickeln. Und unter Weiterentwicklung sollte man nicht die Steigerung von Gutachten oder Studien verstehen oder gar noch schlimmer mit den Geldern zocken, sondern konkrete Entscheidungen hinsichtlich einer besseren Kommune Ennepetal tätigen. Für die Natur haben wir ja schon mal jemand der sich kümmert, den haben wir aber schon seit tausenden von Jahren.

Wie gesagt, die Politik ist auch in Ennepetal angekommen. Vielleicht werden wir in Ennepetal auch demokratische Verhältnisse bekommen. Zumindest kann man sich das ja vielleicht wünschen – ist ja bald Weihnachten. Eine Revolution war das aber sicherlich nicht, es war nur eine demokratische Alltäglichkeit.

 

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.
[Fotos der Collage Linde Arndt]

Kennzahlen, Bürgerhaushalte und sonstiges Gedöns im Ennepetaler Rat

 

[jpg] Es ging in dieser Sitzung des Rates vom 27.September 2012 noch um ein Kennzahlensystem. Kennzahlen machen Verwaltungen vergleichbar, machen sie transparenter, motivieren oder zeigen den Stand der Dinge an. In einem kommunalen System sollten Politik und Verwaltung jedoch zusammen arbeiten um ein gemeinsames System aufzubauen.

Die ermittelten Kennzahlen sollten periodisch vorgelegt werden um evtl. Entscheidungen herbeizuführen.

Die nun von der Stadt Ennepetal angedachten Kennzahlen kann man nur mit dem Wort Unsinn titulieren.

Was für einen Sinn macht eine Kennzahl :

  • Kosten der Politik pro Einwohner

  • Kosten von Ehrungen

  • Anzahl von Beschäftigten unter 40 Jahre

  • Qualität von Verwarnungen im ruhenden Verkehr

Und so geht es in einem fort weiter. Nur, wer will so was wissen?

Will der Kämmerer mit der Flüstertüte durch Ennepetal fahren und dem einzelnen Bürger die Pro Kopf Kosten zubrüllen? Der Bürgermeister den 90 jährigen bei der Gratulation die Kosten seines Daseins als Flyer überreichen? Oder der Personalrat sich an den unter 40 jährigen erfreuen, während er seinen Rentenbescheid durchliest? Sorry, bei den Beamten heißt das ja Pensionen. Und soll das Knöllchen an einem Pkw besonders gestaltet und an den selben trappiert werden? Und weiter was für ein politisches Ziel oder was für eine Zielvereinbarung soll oder kann man aus den vorgenannten Kennzahlen ableiten?

Es ist in Ennepetal wie immer, ewig greift die Verwaltung in die Kloschüssel.

Versuchen wir mal wieder Verwaltung und Politik auf den Weg zu bringen.

Beispiel Kennzahl: Frauenanteil in der Verwaltung (anonymisiert)

Dazu benötigen wir nur die Datenbank der Personalabteilung, die Gesamtzahl des Personals wird in Relation zu dem weiblichen Personal gestellt. Heraus kommt die Prozentzahl die den weiblichen Anteil der Verwaltung darstellt.

Politisch kann nun der Rat definieren, es soltle innerhalb des Zeitraumes X  50% der Verwaltung aus weiblichen Mitgliedern bestehen. Das Beispiel habe ich deshalb genommen, weil im Moment die politische Diskussion über den Frauenanteil wieder aufgenommen wurde und diese Kennzahlen recht einfach zu ermitteln sind. Man kann dieses Kennzahlensystem ausbauen, indem man den Anteil der Frauen auf den verschiedenen Ebenen untersucht. Und da gibt es viele Kennzahlen die der Politik an die Hand gegeben werden können. Nur will die Politik in Ennepetal so was? Ist die Politik nicht zufrieden wenn die Ratssitzungen abgesessen werden können?

Nun sagt die Verwaltung man müsse 4.500,– Euro aufwenden um solch ein System aufzubauen. Sicher mag das bei den Modulen des IKVS (InterkommunalenVergleichssystem) sein, denn die müssen ja sicher auch was verdienen. Nur, Ennepetal hat eine IT Abteilung und die wird doch noch in der Lage sein eine Datenbank abzufragen und das Ergebnis in einer Liste aufzuführen. So wie ich die IT Leute mit ihren schicken und teuren Apple Notebooks und sonstigem Gerät rumlaufen gesehen habe wird das ein Klacks sein. Apple arbeitet auch mit Bits und Bytes und eine Abfrage wird auch dort mit einem Query eingeleitet. Oder sind die schicken Geräte nur zum spielen? Im Grunde kann man solch ein System mittels eines Scriptes aufbauen, welches aufgerufen wird und nach Eingabe ein Ergebnis liefert. Kostet nur die Stunden Programmierarbeit. Eines ist jedoch wesentlich: Es muss ein vermittelbares Kennzahlensystem sein und es muss pragmatisch und nachvollziehbar aufgebaut sein.

 

Kommen wir zu dem nächsten Griff der Verwaltung in die Kloschüssel, dem Bürgerhaushalt.

Bekanntermaßen besteht ein Haushalt aus zwei Seiten, kurz, aus Einnahmen und Ausgaben. Nun hat Ennepetal auch zwei Probleme, es hat zu wenig Einnahmen und zu viel Ausgaben. Ennepetal hat zwar 5 Weltfirmen, davon 1 Weltfirma mit einer Milliarde Umsatz per Anno, aber Ennepetal ist auch arm wie der Ennepetaler Bürgermeister Wiggenhagen nicht aufhört zu betonen.

Und da kam man auf die Idee, einen Bürgerhaushalt ins Leben zu rufen. Nur in anderen Städten versucht man die Bürger zumindest an dem Haushalt zu beteiligen,  indem man den partizipativen Haushalt zumindest im Ansatz umsetzt. Allerdings sind alle Kommunen vom Beispiel von Porto Alegre (Brasilien) weit entfernt dort wird über Investitionen diskutiert und Prioritäten definiert und festgelegt. Ennepetal trottet wie immer weit hinter den anderen deutschen Kommunen her. Es fehlt der Mut mit seinen Bürgern etwas Neues zu wagen. Und so ist der immerhin schon zweite Bürgerhaushalt zu einer Sparideemaßnahme verkommen. Da schlägt eine Kristina auf der Bürgerhaushaltseite die Erhöhung der Gewerbesteuer auf 450% Punkte vor, was ja auch geschehen ist. Was aber machen wir jetzt mit den Mehreinnahmen von immerhin rund 3,9 Mio. Euro? In einem ernsthaft organisierten Bürgerhaushalt würde über die Verwendung dieses Betrages eine Diskussion mit den Bürgern geführt. Macht ja auch Sinn. In Ennepetal gibt es höchsten einen kleinen Preis. Schade, es wäre eine Möglichkeit gewesen Bürger mehr in die Verantwortung zu bringen. Und es wäre Demokratie an der Wurzel umgesetzt worden. So wird allerdings nur eine Seite der Medaille bedient.

Über die Mittelverwendung wird die Stadtverwaltung bestimmen und der Rat wird das Ganze absegnen. Aber Bürgerhaushalt hört sich doch gut an, obwohl dies eine Mogelpackung in Ennepetal ist.

 


Walter Faupel (CDU)

Sabine Hofman (Bündnis Grüne)

Wolfgang Frey (FDP)
 

 

Kommen wir zu dem Gedöns in Ennepetal.

Nachdem der CDU Vorsitzende Walter Faupel von seinen Ämter zurück trat, machte es ihm der Vorsitzende der FDP Wolfgang Frey nach. Er trat nicht nur von seinen Ämtern zurück, sondern gab auch sein Ratsmandat zurück. Und das alles ab dem 1.Oktober 2012, Nachrücker wird wahrscheinlich Diedrich Drewnick. Vor den beiden hatte sich Sabine Hoffmann von den Bündnisgrünen „aus dem Staub“ gemacht und in der Stadtverwaltung ein gut bezahltes Unterkommen gefunden.

Alle drei Personen sind seit Jahren im Rat der Stadt Ennepetal. Nun sollte man meinen diese Menschen hätten für Ennepetal etwas bewegt. Meinetwegen der Bürgermeister wüsste über besondere Aktivitäten, Ideen, Besonderheiten oder besondere Sacheinsätze zu berichten die der Stadt gut getan hätte. Jedoch wusste man in allen drei Fällen nur über die gute Zusammenarbeit zwischen Rat und Stadtverwaltung zu berichten. Inhalte hat es offensichtlich nie gegeben.
Es ist so als wenn man den Pförtner einer Firma in den Ruhestand gehe ließe. Auch er hat immer freundlich gewunken wenn der eine oder andere durch das Tor der Firma ging oder fuhr. Und als er aufhörte? Da winkte eben ein anderer, heute ist der Andere durch ein voll automatisches Computersystem ersetzt worden, welches mit einer digitalisierten Stimme den autorisierten Einzelnen begrüßt oder verabschiedet.

Sind also Faupel,Frey und Hoffmann nur analoge Vorboten eines kostengünstigeren digitalen Systems? Es scheint so. Denn sonst hätte man doch über die drei Politiker mehr Inhalte auf zeigen können. Nun sind wir (EN-Mosaik) seit fast 4 Jahren im Rat der Stadt und haben alle drei Persönlichkeiten kennen gelernt. Inhalte, wie Ideen, Gedanken oder gar Konzepte, stimmt, die wurden von den Dreien in diesem Zeitraum nicht erbracht, es ist so als wenn alle drei nie dagewesen wären.

Und wenn etwas nicht gewesen war, so nennt man es Gedöns und das Reden darüber Dönekes und zwar da wo ich her komme, aus dem Bergischen.

 

 Kommen wir zum nächsten Gedöns – der Berlet Ansiedlung.

 So nebenbei teilte der BM Wiggenhagen mit, es wäre zwischen der Stadt Ennepetal und der Firma Berlet ein Vertrag unterzeichnet worden. Toll! Nur über die Inhalte wollte Wiggenhagen sich nicht aus lassen, er verwies auf den November 2012 an dem er dem Rat den Vertrag vorlegen wollte.Selbst ob es ein Kaufvertrag oder nur ein Letter of intent bzw.Memorandum of Understanding ist  wusste Wilhelm Wiggenhagen nicht zu sagen. Da an dem Vertragswerk zwei Anwälte mit gewirkt haben, wird es etwas sein, was sich Wilhelm Wiggenhagen von einem weiteren rechtskundigen Menschen erst erklären lassen muss. Na denn.

Es ist schon eine schlimme Sache da wird von dem ehemaligen Wirtschaftsförderer Wiggenhagen evtl das letzte Filetstück in Milspe veräußert und dann kein Wort an die Öffentlichkeit. Da wird eine in vielerlei Hinsicht fragwürdige Investition eingestielt und alles ist ruhig. Wiggenhagen hat doch mit dem Heilenbecker Zentrum und den Discountern den "Niedergang des Stadtteils Milspe" befördert. Und der Rat lässt Wiggenhagen in Sachen Berlet wieder mal schalten und walten? Oh, was ist Ennepetal schön. Wie immer kommt es auf den Standort der Person an, die Ennepetal schön findet. Wenn es mir gut geht, klar ist Ennepetal dann schön. 

Fast unbemerkt gab der Kämmerer eine wesentlich Personalie bekannt: Der Personalbestand ist so aufgebaut, dass es nicht mehr möglich ist Personal umzusetzen. Heißt, wenn jemand ausfällt kann die- oder derjenige nicht durch einen anderen Kollegen ersetzt werden. Es sind also keine Möglichkeiten der Umschulung vorhanden. Ein Unding in vielerlei Hinsicht. Aber das ist eben Ennepetal in Aktion. Im Grunde kündigt Kaltenbach heute schon Neueinstellungen an. Oder muss wieder ein netter Parteisoldat in der Stadtverwaltung entsorgt werden? Warten wir es ab. Der Rat der Stadt interessiert sich augenscheinlich für solche Dönekes nicht.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

[Fotos und Collage Linde Arndt]