Wie gewonnen, so zerronnen
[jpg] Da jubelt der SPD Vorsitzende Christian Zink über die Studie von Allensbach, die im Zeitraum 01. August bis 12. August gemacht wurde. Hurra, meine SPD hat einen Prozentpunkt Vorsprung vor der CDU. Ganz aus der Puste war er und musste sich danach vor Glück setzen.
Die CDU hatte in der Studie 31%, die SPD 32% und die Bündnisgrünen 17%. Endlich geht es aufwärts. Hatten die beiden Volksparteien CDU und SPD, die schon lange keine Volksparteien mehr sind, doch durch geduldiges Aussitzen der Probleme den Souverän nicht überzeugt ihnen die genommenen Mehrheiten wieder zu geben. Mehr aus Gefälligkeit als aus Überzeugung gibt der Souverän mal der einen Partei oder der anderen Partei einen Prozentpunkt. Nur 14% der Deutschen sind noch überzeugt, dass eine der beiden Parteien CDU oder SPD die Geschicke des Landes übertragen bekommen sollte, ja, das diese überhaupt ein Problem lösen können. Das sind doch überzeugende Zahlen?!
Und kaum ist der Jubel verhallt, kommen Forsa und Emnid, zwei weitere Institute, mit neuen Umfrageergebnissen an und die stellen die Zahlen von Allensbach auf den Kopf.
Emnid meldet: CDU 32%, SPD 29%, Bündnisgrüne 17%
Forsa meldet: CDU 30%, SPD 27%, Bündnisgrüne 20%
Beide Institute melden 1% Punkt mehr für die CDU und einen Prozentpunkt weniger für die SPD, das geht seit Wochen so. Mal gewinnt die SPD und mal eben die CDU. Die einzige Konstante die man durch die Umfragen als denkender Politiker ersehen kann, ist die, dass die Bündnisgrünen sich seit der Bundestagswahl nahezu verdoppelt. haben.
Und was bitter ist für beide Parteien, bei 30% hört es mit dem Volksparteienstatus auf, heißt, sie decken die Themenfelder nicht mehr zur Gänze ab. Sie sind dann nur noch eine Interessenpartei, wie eben die FDP; Bündnisgrünen oder die Linke.
Und da geht doch der große Vorsitzende Christian Zink her und macht den Bündnisgrünen in Ennepetal ein Angebot, sie mögen doch unter die rote Bettdecke kommen. Wenn die SPD so weiter macht, also solch eine schlechte politische Arbeit abliefert, kann es vielleicht sein, dass die Bettdecke in Zukunft grün aussieht. Es kann gut möglich sein, wenn die Bündnisgrünen in Berlin und Düsseldorf weiterhin eine gute Arbeit machen, dass sie die beiden Parteien CDU und SPD sogar überholen. Jürgen Trittin oder Renate Künast in Berlin, aber auch Sylvia Löhrmann in Düsseldorf, haben durchaus das Potenzial die Bündnisgrünen nach vorne zu bringen.
Hier in Ennepetal dominiert die Familie Hofmann die Bündnisgrünen und die sind nur dadurch aufgefallen, dass Sabine Hofmann 25 Jahre im Rat der Stadt nicht aufgefallen ist. Die politische Arbeit überlassen sie lieber der CDU mit denen sie in ewiger Freundschaft verbunden sind – mehr aber auch nicht.
Was sagt uns das jetzt? Wahlen werden nicht mit Umfragen gewonnen, sondern durch gute politische Arbeit. Und solch eine politische Arbeit vermisst man auf der "Insel der Glückseligen".
Ach übrigens, ist der Antrag "Hundewiese" der CDU schon durch? Ist sehr, sehr wichtig für Ennepetal. Senden wir damit doch im Kreis ein positives Signal aus: Ennepetal, ein Herz für Hunde!
Ach ja, und jetzt haben wir auch noch eine weitere Möglichkeit gefunden die politische Ideenlosigkeit zu überwinden. Die Bürger sollen laut SPD ihre Wünsche, so die anderen Parteien zustimmen, bezüglich des Haushalts im Rathaus einreichen. Na das ist doch schon was, politische Arbeit als Wunschkonzert.
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal