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30 Jahre Taubenväter Gevelsberg

Sommerfest / Collage: Linde Arndt

Sommerfest / Collage: Linde Arndt

[Gevelsberg] Feiern für den guten Zweck: Großes Sommerfest der Taubenväter vom 05. bis 07. August 2016
Wie stets am ersten August-Wochenende findet auch diesmal vom 5. bis 7. August wieder das beliebte Sommerfest der „Taubenväter“ auf dem Parkplatz in der Brüderstraße gegenüber dem Ärzte- und Rechtsanwälte-Haus statt.
Traditionell gehört ein kleines Rahmenprogramm zur am Freitag ab 17.00 Uhr mit dem Dämmerschoppen beginnenden Festivität. An den beiden übrigen Tagen beginnt der Betrieb bereits ab 10.00 Uhr.
Gleich zum Auftaktabend und an den beiden weiteren Festtagen sorgt ein DJ für Unterhaltung und Tanzrhythmen für jede Altersgruppe.
Am Samstag und Sonntag gibt es jeweils ab 14.00 Uhr an der beliebten Kaffee-, Kuchen- und Tortentafel wieder reichlich Auswahl an leckeren Spezialitäten aus eigener Herstellung. Für das weitere kulinarische Wohlbefinden an allen drei Festtagen sorgt das Team um „Küchenchef“ Mehmet Dere und Claudia Basten mit schmackhaften Steaks, Würstchen und Pommes Frites.
Nach dem sonntäglichen Frühschoppen ab 11.00 Uhr gibt es gegen 14.00 Uhr ein musikalisches Gastspiel der “Tele Big Band” beim Sommerfest der Taubenväter.
Mit der Ziehung der Tombola-Preise gegen 17.00 Uhr klingt das dreitägige Fest am Sonntag gemütlich aus. Lose hierfür können im Vorfeld bei allen Mitgliedern der Taubenväter sowie natürlich am Sommerfest selbst noch erworben werden.
„Schnurrad-König“ Heinz Happich wird an allen drei Festtagen das Schnurrad drehen und auch an den Getränkeständen wird sicher die bekannt gute Laune herrschen.
Der Reinerlös aus dem Taubenväter-Sommerfest ist traditionell für wohltätige und gemeinnützige Zwecke bestimmt und wird am Jahresende bei der großen Spendenausschüttung im Dorf an Hagebölling wieder an direkt an die Spendenempfänger verteilt.

Da die Taubenväter ihr 30 jähriges feiern, hier wie alles begann:

Zur Gründungsgeschichte der Taubenväter:

1986 ist das eigentliche Gründungsjahr des Vereins „Taubenväter – Menschen helfen Menschen e.V.“. Geboren wurde die Idee damals in einer Skatrunde, der u.a. der heutige Ehrenvorsitzende, Hans Günter Jellinghaus, sowie Helmut Oberste-Berghaus (†) und Heinz Zerr angehörten. Bei der ersten Spendenaktion kamen 500 DM zusammen, je die Hälfte der Summe ging an den Deutschen Seenot-Rettungsdienst und die Deutsche Bergwacht.
Noch war der Erklärungsbedarf gegenüber der Öffentlichkeit groß, den Namen und die Zielsetzung betreffend. Denn mit Tauben haben die Taubenväter nur insofern etwas zu tun, als sie den Vogel als ihr Friedenssymbol sehen und zur Grundmaxime ihres Handels machen.
Ein Jahr darauf wurden die Taubenväter dann als gemeinnütziger Verein eingetragen. Die Gründungsmitglieder, die die Satzung unterschrieben, waren neben den schon genannten Skatbrüdern noch der heutige 1. Vorsitzende, Uwe Kraftscheck, sowie Alexander Hartmann, Hans-Peter Frohn und Willi Bröking.
Schnell erwarb man das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, und genauso schnell und unbürokratisch halfen und helfen die Taubenväter bis heute. Schon damals war es ein einzigartiges Herausstellungsmerkmal: Jeder eingesammelte Pfennig bzw. Cent ging und geht an die Spendenempfänger. Etwaige Verwaltungs- oder sonstige Nebenkosten trugen und tragen die Taubenväter aus eigener Tasche.

Auszug aus der Vereinschronik:
1986: Idee in einer Skatrunde im Lokal „Zum Alten Fritz“ geboren – erste Spendenausschüttung
1987: Gründung und Eintragung des gemeinnützigen Vereins / „Frieden und Eintracht stiften“ titelte die Westfalenpost in ihrer Ausgabe vom 13. Oktober 1987 den Bericht zum ersten Stiftungsfest der Taubenväter.
1988: Verkaufsstand auf dem Weihnachtsmarkt – 5.000 DM Erlös
1989: Ausschüttung mit mehr als 20.000 DM
1990: Hilfe für Weißrussland und 40.000 DM-Ausschüttung
1991: 5 Jahre Taubenväter: Sommerfest mit Kutschfahrten; Spendensumme seit Gründung: rund 300.000 DM
1992: Hilfsgüter für Kroatien und neuer Ausschüttungsrekord mit 50.000 DM
1993: Gesamt-Spendenvolumen übersteigt halbe Million DM; 72.000 DM werden ausgeschüttet
1994: Seniorenfest mit 230 Gästen hat Premiere
1995: Rekord-Ausschüttung mit 90.000 DM; Gesamtvolumen übersteigt die 700.000 DM-Marke
1996: Jubiläumsfestschrift zum 10-Jährigen und Feier in der Halle West
1997: Millionengrenze überschritten und neue Veranstaltung: Oktoberfest – in der Aula Alte Geer; Straßensammlung für die Opfer der Flutkatastrophe in Gevelsbergs Partnerstadt Szprotawa
1998: Spendenausschüttung wächst und wechselt vom „Alten Fritz“ ins „Dorf am Hagebölling“
1999: Zwei außergewöhnliche Spendeneingänge: Nachlass Gevelsberger Verkehrsvereins, der Jahre zuvor seine Aktivitäten eingestellt hatte sowie zum 70. Geburtstag von Alfred Preußner, der seine Gäste bat, anstelle von Geschenken lieber direkt an die Taubenväter zu spenden
2000: Großes Konzert des Heeresmusikzuges in der Halle West
2001: Rauschendes Fest zum 15-Jährigen mit stolzem Ausschüttungsbetrag: 100.000 DM
2002: Sammlung in der Gevelsberger FuZo für die Geschädigten des Elbe-Hochwassers; insgesamt 110.950 Euro (!) inkl. Sonderkonto „Fluthilfe“ kommen zusammen
2003: 1,5 Mio. Euro-Marke überschritten; Taubenväter-Delegation reist erneut auf eigene Kosten ins Elbe-Hochwassergebiet
2004: Empfang beim Bundespräsidenten Johannes Rau
2005: Benefiz-Veranstaltung und Sammlung für die Tsunami-Opfer
2006: 2 Mio. Euro für karitative Zwecke sind erreicht; Bürgermeister Claus Jacobi auf der Spenden-Gala zu 20-Jährigen: „Wenn es die Taubenväter nicht gäbe, müsste man sie erfinden“.
2007: Generationswechsel bei den Taubenväter: Im Jahr des 79. Geburtstages gibt Hans Günter Jellinghaus den Vereinsvorsitz an ab und wird Ehrenvorsitzender. Uwe Kraftschecke führt fortan den Verein.
2008: Michael Habbel verzichtet zu seinem 60. Geburtstag auf Geschenke und bittet um Spenden für die Taubenväter: stolze 5.185 Euro kommen zusammen
2009: Große Trauer um Geschäftsführer Marcus Bremkamp, der völlig überraschend kurz vor seinem 42. Geburtstag verstarb
2010: Erneut mehr als 30.000 Euro werden am Jahresende an rund 40 Spendenempfänger ausgeschüttet
2011: 25 Jahre Taubenväter mir großer Benefiz-Gala in der Sporthalle West
2012: Neue Veranstaltung: Taubenväter-Fußballturnier im Stadion Stefansbachtal; erneut rund 32.000 Euro für den guten Zweck ausgeschüttet
2013: Teilnahme am Quiz hoch vier auf WDR4 live im Radio; Taubenväter verteilen Rosen auf dem Sommerfestival gegen eine kleine Spende;
2014: Verregnetes Sommerfest; seit langer Zeit Spendensumme knapp unter 30.000 Euro
2015: Spenden-Sonderkonto „Gevelsberg gemeinsam“ für Flüchtlings-Sprachkurse; Taubenväter-Fußballturnier wird erfolgreich als Gebauer-Cup in der Halle West zum festem Bestandteil des Veranstaltungskalenders
2016: Sommerfest, Empfang im Rathaus auf Einladung des Bürgermeisters, Taubenväter-Party in der Aula Alte Geer, Teilnahme am Martinsmarkt

Weitere Informationen über den Verein gibt es auch hier: http://www.taubenväter.de/index.php/der-verein/

Jahreshauptversammlung der Taubenväter

 

(c) Foto: Taubenväter/privat: (v.li.): Klaus Bärenfänger (Kasse), Uwe Kraftscheck (1.Vorsitzender), Dieter Riebel (2. Vorsitzender) und Marco Marcegaglia (Geschäftsführer und Öffentlichkeitsarbeit).

(c) Foto: Taubenväter/privat: (v.li.): Klaus Bärenfänger (Kasse), Uwe Kraftscheck (1.Vorsitzender), Dieter Riebel (2. Vorsitzender) und Marco Marcegaglia (Geschäftsführer und Öffentlichkeitsarbeit).

[Gevelsberg] Die Weichen für eine Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit des gemeinnützigen Vereins „Taubenväter – Menschen helfen Menschen e.V.“, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum feiert, wurden mit der Wiederwahl des bewährten Vorstandsteams um den 1. Vorsitzenden Uwe Kraftscheck gestellt. Neben Kraftscheck sprachen die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag im Vereinslokal „Unter den Linden“ auch Dieter Riebel (2. Vorsitzender), Klaus Bärenfänger und Rainer Biewald (Kasse) sowie Marco Marcegaglia (Geschäftsführer/Öffentlichkeitsarbeit) das Vertrauen für weitere zwei Jahre aus.
In den vergangenen drei Jahren war es den Taubenvätern schon gelungen, die Summe der Jahres-Spendenausschüttung stets ansteigen zu lassen und wieder über die Marke von 30.000,–  Euro zu führen.
Im Jubiläumsjahr wollen die engagierten Mitglieder diese Zahl noch einmal deutlich erhöhen, um am Jahresende bei der Verteilung an Organisationen, Vereine, Einrichtungen und engagierte Einzelpersonen noch mehr Spendenempfänger glücklich machen zu können. Dazu hat der Festausschuss des Vereins, dem neben dem Vorstand noch der Ehrenvorsitzende Hans Günter Jellinghaus sowie Thomas Schmoll, Rolf Hirschhäuser, Andreas Linke und Stefan Biederbick angehören, in den vergangenen Monaten das Veranstaltungsprogramm für das Jubiläumsjahr erarbeitet. Unterstützt bei der Arbeit und Planung von Veranstaltungen und Aktivitäten wird das Vorstandsteam künftig zudem von den ebenso wiedergewählten Beisitzern Rolf Hirschhäuser, Sven Hartmann, Ralf Basten, Axel Dannemann sowie dem Neugewählten Mehmet Dere.
Bereits einen ordentlichen Erlös für den Spendentopf brachte das im Januar in der Halle West veranstaltete Fußballturnier um den Gebauer-Cup. Die Veranstaltung war sowohl von der öffentlichen Wahrnehmung und der positiven Rückmeldung der Teilnehmer und Besucher, als auch vom finanziellen Ergebnis für die Spendenkasse der Taubenväter ein voller Erfolg – auch dank der großzügigen Sponsoring-Vereinbarung. Neben dem fest terminierten Sommerfest (5.-7. August) in der Brüderstraße, dem Seniorenfest im November und der Spenden-Ausschüttung im Dezember (jeweils im Dorf am Hagebölling), ist auch wieder die Teilnahme am Martinsmarkt (6.11.) geplant.
Zwei weitere Veranstaltungen stehen dann ganz im Zeichen des runden Vereinsjubiläums: Ein kleiner Empfang in feierlichem Rahmen (noch nicht terminiert) mit Festreden und vielen Gästen sowie ein Termin, den man sich unbedingt schon im Kalender notieren sollte: „30 Jahre Taubenväter – die Party“ am 22.10.2016 in der Aula Alte Geer mit Liveband. Nähere Informationen hierzu werden in Kürze bekannt gegeben.
Auch für die kommenden zwei Jahre haben sich die Taubenväter für die Mitgliederversammlungen auf das bisherige Vereinslokal „Unter den Linden“vom Inhaber-Ehepaar Harald und Karin Apfelbaum verständigt.

 

Der Schein trügt manchmal

v.l: X, Bürgermeister Claus Jacobi und Jasmin Breer  Foto: (c) Linde Arndt

Sie haben ein Auge auf die Flüchtlinge in Gevelsberg
v.l: Alexandra Konstantinopoulos, Bürgermeister Claus Jacobi und Jasmin Breer Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Gevelsberg hat einen guten Einstieg in die Flüchtlingsproblematik hin bekommen. Konzeptionell wurde ein eigenes Sprachkonzept entwickelt, wobei die Finanzierung auch direkt mit geklärt wurde. Nicht das die Stadt genug Spenden hätte, vielmehr werden immer noch Gelder gebraucht, so lange der Zustrom an Flüchtlingen anhält.

Zur Erinnerung blenden wir nochmals das Konto der Taubenväter ein:

Spenden-Sonderkonto Taubenväter – Menschen helfen Menschen e.V.

„Gevelsberg gemeinsam“

Konto 177 31
BLZ 454 500 50
Stadtsparkasse Gevelsberg
IBAN: DE50 4545 0050 0000 0177 31
BIC: WELADED1GEV

Aber, das ist ja nur eine Säule des Integrationsprojekt. Die zweite Säule war und ist genauso wichtig wie die erste Säule – Die Paten. Diese Paten sollen und sind die Begleitung der Flüchtlinge in der Stadt Gevelsberg. Der Weg zum Amt wird so mit einer Patin oder einem Paten ein „normaler“ Gang und Anträge gelingen ohne Stress für alle Beteiligten. So weit so gut. Nun könnte Gevelsberg die Hände in den Schoß legen und dem lieben Gott alles weitere überlassen. Es fehlt noch was, es fehlt die Nachhaltigkeit mit der Gevelsberg seine Projekte zielführend verfolgen kann.
Bürgermeister Claus Jacobi lud alle ehrenamtlichen Paten ein, damit sie über ihre Erfahrungen berichten konnten. 14 Paten mit rund 50 Patenkinder sind es bis jetzt, bei 170 Flüchtlingen, bis ende des Jahres werden es sicher noch mehr. Bürgermeister Claus Jacobi mit Fachbereichsleiter für Bildung, Jugend und Soziales Michael Pfleging, so wie Jasmin Breer und Alexandra Konstantinopoulos vom Büro für Vielfalt und Zukunftschancen, widmeten sich ganz den Ausführungen ihrer Paten.
Und es kam viel heraus. Da waren die kleinen Hilfen und Darreichungen, die von den Flüchtlingen dankbar angenommen wurden. Sprachprobleme mussten eigenständig überwunden werden oder kulturelle Eigenheiten wurden erfahrbar gemacht. Aber auch Eigenheiten der Flüchtlinge wurden einmal persönlich genommen. Der Austausch funktionierte untereinander, die Gruppe tastete sich langsam an die vielschichtigen Probleme heran. Vertrauen heißt das Zauberwort, welches man nicht herbeireden kann, sondern erarbeiten, erfühlen musste.
Sehr schnell stellte sich heraus es fehlen noch Paten in dem Team, die nach Einarbeitung mit den Flüchtlingen eine Vertrauensbasis aufbauen wollen. Geduld und Sensibilität sind dabei angesagt. Und, das wichtigste, die Paten werden nicht alleine gelassen Jasmin Breer und Alexandra Konstantinopoulos haben ihre Türen immer offen. Es ist eine Herausforderung, ohne Frage, nur es ist auch eine Erfahrung die man mit dieser Hilfe macht die man später nicht mehr missen möchte. Deshalb trügt der Schein; denn es ist mehr als nur Hilfe an Flüchtlingen, es ist eine positive menschliche Erfahrung.

Paten des Flüchtlings-Erfahrungsautausches bei Bürgermeister Claus Jacobi  im Rathaus Foto: (c) Linde Arndt

Paten des Flüchtlings-Erfahrungsautausches bei Bürgermeister Claus Jacobi im Rathaus Foto: (c) Linde Arndt

So betonte Bürgermeister Claus Jacobi, nicht die Stadt wolle der Mittelpunkt sein oder sich in diesen stellen, obwohl die Stadt für dieses Projekt geworben hat. Jacobi weiter:“ Wir wollten für das Patenprojekt werben und damit für die Menschen, die es verdient haben in unserer Gesellschaft eine Orientierung zu bekommen. Ich selber habe die konkreten Probleme erleben dürfen, weiß also aus eigener Erfahrung wie schwierig es sein kann eine Vertrauensbasis mit Menschen aufzubauen, die die deutsche Sprache nicht sprechen. Inzwischen haben wir 18 Dolmetscher mit verschiedensten Sprachen, die uns zur Seite stehen und auf die die Paten zurück greifen können.
Schritt für Schritt arbeiten wir uns an etwas heran, was man sicher einmal menschliche Integration nennen wird. Es wird nicht immer glatt gehen aber wir kommen uns alle näher.

Was wir aber dennoch brauchen, sind Spenden auch im Patenprojekt. Es sind die Kleinigkeiten die die Herzen öffnen, bei Menschen die sich teilweise verschlossen haben. Ein Fußball, ein Kleid, eine Jacke, spontan gegeben bringt die Paten sicher einen Schritt weiter.“

Diese Spendenmöglichkeiten können über

Frau Jasmin Breer
Tel.: 02332-771-280
Rathaus Zimmer: 28

oder über

Frau Alexandra Konstantinopoulos
Tel.: 02332 771-300
Rathaus Zimmer: 27

abgefragt werden.

Beide Damen freuen sich neue Paten in dem schon bestehenden Patenteam aufzunehmen. Sprechen sie einmal mit den Damen vielleicht gewinnen auch Sie eine neue menschliche Erfahrung. Es ist ein guter Schein der über und aus der Stadt Gevelsberg Strahlkraft entwickelt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

Es geht voran mit „Gevelsberg gemeinsam“

[jpg] Gevelsberg hat sich auf den Weg gemacht. Beim diesjährigen Neujahrsempfang stellte Bürgermeister Claus Jacobi sein Flüchtlingsprogramm vor. Kurz danach sahen sich die Gevelsberger im Ratssaal der Stadt Gevelsberg wieder um weitere Schritte zu planen. Sprachförderung und Patenschaften sind die beiden Säulen mit denen Gevelsberg das Flüchtlingsproblem offensiv angehen will. Es zeigte sich, die Gevelsberger gehen mit und zeichneten Spenden mit denen der Sprachkurs finanziert werden soll. Es ist etwas mehr als der übliche Sprachkurs. Denn die Teilnehmer werden an die Hand genommen und werden mittels Sprache alltagstauglich gemacht. Ein kleines Gespräch mit dem Nachbarn im Haus oder im Bus, dafür reicht es allemal.

Sprachkurz VHS Gevelsberg  Foto: André Sicks

Sprachkurs für Flüchtlinge bei der VHS Gevelsberg Foto: © André Sicks

So wurde bei allen Flüchtlingen der gesellschaftliche Status ermittelt, welche und wie viele Sprachen gesprochen werden, welcher Beruf schon ausgeübt wurde, welche Papiere für eine Arbeitsstelle vorhanden sind und welche noch fehlen. Es trifft sich gut dass die VHS fehlende Abschlüsse zertifizieren kann. Zwei Gruppen, mit je 18 Teilnehmern, arbeiten schon in den Sprachkursen. Die Anfängergruppe hat bis jetzt rund 100 Worte erlernt, die sie auch anwenden kann. Die fortgeschrittene Gruppe bildet schon ganze Sätze und variiert damit. Zehn Nationalitäten befinden sich in den Gruppen, so wird eingangs mit Händen, Füßen und Gesicht, als Gestik und Mimik, mit den Teilnehmern gesprochen, schnell werden die ersten Worte angewendet. Kurz, es geht voran.

Trotz allem fehlt es noch an den finanziellen Mitteln, die benötigt werden um weitere Gruppen zu bilden. Für sechs Kurse sind die finanziellen Mittel vorhanden. Hier haben sich die Taubenväter gefunden, die ein Spendenkonto führen auf das die Gevelsberger einzahlen können:

Spendenkonto:
Stadtsparkasse Gevelsberg
IBAN: DE97 4545 0050 0000 5624 13
BIC: WELADED1GEV
BLZ 454 500 50
Konto: 562 413

Der Geschäftsführer der Taubenväter, Marco Marcegaglia, führt die Beträge als durchlaufende Posten, indem alle Gelder sofort ohne Abzug in die VHS Kurse fließen. Gleichzeitig wird Ihnen auf Verlangen eine Spendenquittung ausgestellt. Wie geht es weiter?
Nun, zur Zeit weiß niemand wie viel Flüchtlinge den einzelnen Städten, also auch Gevelsberg, zugewiesen werden. Täglich kann ein Anruf kommen, mit welchem Gevelsberg Flüchtlinge angekündigt werden. Gesetzlich muss die Stadt die Unterbringung organisieren und darüber hinaus den täglichen Bedarf finanzieren. Das Land NRW erstattet nur einen gewissen Anteil an diesen Kosten, der Rest muss von Gevelsberg getragen werden.
Bürgermeister Claus Jacobi machte noch auf die Problematik der Arbeit aufmerksam. Nach dem Gesetz ist es den Flüchtlingen untersagt eine Arbeit oder eine Ausbildung ohne Arbeitserlaubnis an zu fangen. Es kann passieren, dass die Flüchtlingen bis zu vier Jahren „rumhängen“ müssen. Dies führt vermehrt dazu, dass Flüchtlinge in die Kriminalität abdriften könnten, hier möchte Gevelsberg präventiv auftreten. Allerdings wollen die Flüchtlinge arbeiten um ihrem Leben einen Sinn zu geben, so Jacobi.
Papst Franziskus hat in seiner Rede vor dem europäischen Parlament, in der die Flüchtlinge einen breiten Raum einnahmen, von der Würde des Menschen durch seine Arbeit gesprochen.

Das die Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen, entspricht kaum einem würdevollen Leben. Hier ist seit Jahren der Bund aufgefordert mit Gesetzen den Flüchtlingen ein würdevolles Leben zu ermöglichen.

Bürgermeister Claus Jacobi machte mit diesem Treffen klar, dass in Gevelsberg rhetorischen Ankündigungen die reale Umsetzung folgt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg