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Keine Leistung aber mehr Geld

 [jpg] Erinnern wir uns doch mal an das Wahljahr 2009. Die Parteien und der damalige Wirtschaftsförderer und Bürgermeisterkandidat Wilhelm Wiggenhagen wollten sich mangels Verantwortungsbewusstsein oder was weiß ich, dem Problem der Jugendlichen nicht so richtig nähern.

Man löste dieses Problem indem man 10.000,– Euro in den Ring schmiss und einen Streetworker für ein paar Wochenstunden engagierte. Die 10.000,– waren der Stadt in Folge jedoch zu viel und man suchte, fand einen Sponsor, die Sparkasse Ennepetal. Es musste allerdings auch noch der Streetworker gewechselt werden, den alten feuerte man kurzerhand. So fand man die Evangelische Stiftung Loher Nocken der man den Streetworkerjob übergab und das Geld überwies. Streetworking im Sonderangebot so sollte das laufen.

  Nun haben wir 2013 und das Geld ist weg und es muss neues her. So trug von der Lohernockenstiftung Dr. Thomas Trapper vor, was er denn bis jetzt gemacht hatte im Zusammenhang mit den Jugendlichen und als Streetworker.

Er hat Stunden über Stunden mit den Jugendlichen verbracht, zumindest mit denen die sich von ihm ansprechen ließen. Und was für einen Erkenntniswert kann man aus der vergangenen Arbeit ziehen?

Es kam nur eine Aussage heraus: Die Jugendlichen wollen was Eigenes haben. 4 Jahre wurden jede Woche Stunden ( 4 Jahre mal 52 Wochen mal 2 Stunden= 416 Stunden – Mindestens!) angeblich mit den Jugendlichen gearbeitet, wahrscheinlich 45.000,– Euro verausgabt und es kam NUR solch eine allgemeine Aussage heraus? Keine konkreten Vorstellungen der Jugendlichen? Es kommt aber noch dicker. Dr. Thomas Trapper ist das Geld für 2013 ausgegangen und er braucht frisches. Wofür? Das weiß er nicht so recht. Denn der Rat und die Stiftung haben es versäumt einen Anforderungskatalog zu erarbeiten, was man denn von den Jugendlichen für Informationen haben wollte um dementsprechend zu reagieren, also Jugendpolitik zu machen.

Und der Jugendhilfeausschuss mit seiner Vorsitzenden Dr. Hella Sieckermann? Sie fanden das alles so in Ordnung und stellten so dann einen Antrag der wie folgt aussah: Wobei Frau Dr. Sieckermann kurz einflechten musste, man habe gute Wirtschaftsunternehmen, gute Schulen und gute Sportvereine, einen moderaten Gewerbesteuersatz, kurz, ein wunderschönes Ennepetal. Und die Stadtverwaltung möge einen Sponsor für die Jugendarbeit/Streetworker finden und dabei die Aufstockung der letzten Zuwendung ins Auge fassen. Von was und wofür wurde nicht gefragt. Konzepte erstellen? Wofür? Weg war das Problem. Und da waren sich alle Parteien einig.

   

Jugendarbeit in diesem Bereich ist Sozialarbeiter vorbehalten, und zwar paarweise und erfordert gut ausgebildete Menschen. Die sollten aber auch ein Konzept vorweisen können. Die sollten aber auch fach- und sachlich einen genauen Anforderungsrahmen der Stadt bekommen. Und was auch noch wichtig ist den sollten auch klare Verantwortlichkeiten übertragen werden. Eine Anweisung: Bringt die Jugendlichen zur Räson ist unsinnig, würde aber zu Ennepetal passen. Als sich damals für die Stelle eine Hagener Sozialarbeiterin dem Rat vorstellte, trug diese die Problematik der aufsuchenden Jugendarbeit (Streetworker) fachlich fundiert vor aus der der Rat die oder eine Stelle hätte ableiten können. Die Frau wurde entlassen, weil sie zu teuer war, man wollte einen Schnäppchen Streetworker. Und man wollte kein Jugendproblem lösen. Während Gesprächen, die ich später führte, wurde mir gesagt: Wenn die Jugendlichen kriminell würden, wäre Ennepetal sie sowieso los. Die Kosten hätte dann das Land NRW am Hals. So kann man auch Jugendpolitik machen!

Und noch eines: Die Jugendlichen im Südkreis schlagen immer mal wieder in einer anderen Stadt auf, sei es in Schwelm oder Gevelsberg. Insofern haben die drei Städte ein gemeinsames Interesse. Schwelm hatte seinerzeit ein gutes Streetworkerpaar, welches durch Krankheit seine Arbeit nicht mehr fortführen konnte. Das war aber vor vier Jahren. Warum also dort nicht fortsetzen und gemeinsam finanzieren?

So geht es zumindest nicht zu einer erfolgreichen Streetworkerei, Geld raus hauen und kein Ergebnis rein holen.

Wenn der Ausschuss nur anderer Leute Geld für nichts verbrennen will, sollte er zumindest eine soziale Organisation, wie zum Beispiel "Die Arche" christliches Kinder- und Jugendwerk e.V.“ ins Auge fassen, die mit dem Geld was bewegen kann. So wird doch nur der Ennepetaler Klüngel wieder bedient und etwas vorgemacht was niemals sein kann. Eine reine Alibiveranstaltung und eine teure dazu.

Hier drei Artikel die wir damals in diesem Zusammenhang veröffentlichten:

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

[Fotos: Linde Arndt]

 

Soziale Verwerfungen in Ennepetal

[jpg] Haben wir wirklich Wandalen in Ennepetal? Nein. Als wir zum ersten mal das Jugendproblem in Ennepetal thematisierten, hat man ein diesbezügliches Problem in den Bereich der Fantasie verwiesen. CDU und SPD machten damals eine Versammlung am Milsper Marktplatz und fanden letztendlich zu dem kleinsten Nenner, indem die Einstellung eines Streetworkers für 10.000,– Euro (Sonderangebot) betrieben wurde. Danach fehlte das Geld irgendwie und man hat dieses Problem der Evangelische Stiftung Loher Nocken übergeben. Ein paar Euro in den Haushalt, den Streetworker zum Teufel gejagt und fertig war die Laube. So wollten die Parteien und die Stadtverwaltung das alles erledigt sehen. Ach ja, und die Jugendlichen die auf dem guten Kunstrasen vom TUS Fußball spielten, jagte man auch gleich mit zum Teufel.

Man verwies sie dann auf einen entfernteren Bolzplatz. Und man dachte sich, jetzt wird es wohl Ruhe geben. Man nennt das moderne Jugendpolitik. Und generös beantragte die SPD 5.000,– Euro für ein Jugendparlament. Offensichtlich wollte man für diese 5.000,– Euro in „Osteuropa“ billig ein paar Jugendliche einkaufen die sich dann ein Parlament selber organisierten. Irgendwie merkte man dann den fehlenden Spaßfaktor und zog den Antrag und damit die 5.000,– Euro zurück. Und jetzt? Für die Jugend läuft nichts mehr, außer der Nase bei diesem kalten Wetter. Jugendtreff, wo man abhängen oder chillen kann? Weit und breit nicht zu sehen. Politiker aller Coleur winken ab wenn es um Jugendliche geht. Die können sich doch selber erziehen, wir haben das doch auch getan, so die Aussage.

 

Zerstörte Kinotafeln am Hohenstein     (c) unbekannt

 

Damals hatten wir vor kriminellen Karrieren der Jugendlichen gewarnt, die sich ergeben würden, wenn sich Jugendliche von der Gesellschaft vernachlässigt fühlen. In der Gasse zum damaligen Rewe hatten wir schon mal eine Spritze gesehen, Alkohol wurde konsumiert und zu sexuellen Handlungen soll es auch gekommen sein. Dies war nicht nur in Milspe zu beobachten, vielmehr war auch Voerde und Hasperbach involviert. Man ist zwar mit der Stadtwache mal dazwischen gegangen, jedoch haben sich die Jugendlichen jetzt anders verteilt. Und die Stadtwache kann ja nicht 24 Stunden im gesamten Stadtgebiet Patrouille laufen. Die Polizei ist da auch überfordert und auch nicht zuständig, wenn Jugendliche im Parkhaus rumhängen. In Ennepetal ist es trist für Jugendliche, also stauen sich die Agressionen. In dieser Situation kommen die Jugendlichen auf Gedanken sich Ventile zu verschaffen und sich quasi an der Gesellschaft zu rächen. Es fängt allerdings klein an mit Schmierereien an Wänden, dann die ersten Zerstörungen, es steigert sich immer mehr und kann dann auch in Körperverletzungen münden. Psychologen und Soziologen sehen immer wieder verwundert die Gesellschaft, die die ersten Zeichen nicht erkennen wollen. Denn hier könnte man noch gegensteuern und körperliche Schäden verhindern.

Ennepetal sollte sich einige Vorfälle im Stadtgebiet aus dem Jahre 2011 bis heute in Erinnerung rufen und sich der fehlenden Jugendpolitik erinnern.

Da waren schon Körperverletzungen, einen Raub hatten wir auch, Schmierereien und zu guter Letzt auch noch die Zerstörung des Hohensteinkinos. Die Zerstörung des Freiluftkinos am Hohenstein fiel besonders ins Gewicht, weil es den Heimatverein Voerde betraf und letztendlich 20.000,– Euro gekostet hatte. Bei der Körperverletzung da regte sich kaum jemand.

Aber wie gesagt, es geht um die Prävention der Jugendgewalt und die kann man nur mit guter Jugendpolitik machen und nicht mit dummen Geschwätz oder einer Scheckheftpolitik.

Ich hatte mich einmal mit einem gut angesehenen Politiker über dieses Thema unterhalten. Ihm war es egal ob ein Jugendlicher kriminell würde; denn dann käme er ja in eine Jugendvollzugsanstalt, dies kostet zwar monatlich so an die 3.000,– Euro, die müssten jedoch vom Land getragen werden, die Kommune hätte dann keine Kosten aufzuwenden für Jugendpolitik. So kann man sicher auch Politik machen, nur ob das im Interesse der Einwohner ist, wage ich ganz stark zu bezweifeln.

Aber was soll es, lassen wir doch weiter zusehen und Wandalen in unsere Stadt rufen. Soziale Verwerfungen oder soziale Brennpunkte haben wir noch nicht in unserer Stadt.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Verbrecher halten sich nicht an CDU Anweisungen.


[Foto: Jürgen Gerhardt]
Bild links W. Faupel
 

[jpg] Jetzt hat unser guter "Silberrücken" Walter Faupel von der CDU klar die Devise herausgegeben, es gibt keine Kriminalität in Milspe,schon gar nicht am Busbahnhof. Basta! Nun hat ja auch keiner behauptet, es gäbe einen Ansatz von Kriminalität, aber das ficht Herrn Faupel von der CDU nicht an.

Das eigentliche Problem, der Konsumierung von Alkohol, Drogen oder gar sexuelle Handlungen wurde jedoch von den Anwohnern wahrgenommen. Herr Faupel hörte hier jedoch nicht zu und wies das alles weit von sich. Eben weil er Kriminalität gehört haben will. Anzeigen, so Herr Faupel, lagen nicht vor, was ja auch verständlich ist. Der Alkoholkonsum ist ja auch kein strafbewehrter Hergang, warum auch.

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Was sind wir doch familien- und kinderfreundlich

[jpg] Wie wir alle wissen, gehört zu einer Familie ein Kind und wenn es gut kommt auch mehrere. Wenn es mehrere Kinder sind könnten wir die Geburtenrate von derzeit 1,37 auf skandinavische oder französische Verhältnisse auf rund 1,5 bis 1,90 anheben und wir hätten langfristig viele Probleme gelöst.

Wir haben aber ein Problem mit den Kindern, sie machen Dinge zu Unzeiten die unserer Erwachsenwelt nicht gerade recht sind. Wenn sie noch klein sind plärren, schreien, glucksen, gibbeln , oder was auch immer sie herum. Man schreckt dann von dem wohlverdienten Nickerchen auf und fühlt sich belästigt. Manchmal geht es dann mit den Nachbarn auch zum Schiedsmann oder auch vors Gericht um die Lärmquelle abzustellen. In der Regeln sind die Richter vernünftig und schicken den Kläger mit einem lieben und manchmal mit einem unmissverständlichem Hinweis nach Hause. Auch steht uns ewig der Kinderwagen im Wege, meistens vor dem Briefkasten, das stört irgendwie.
Kinder haben aber noch ein Problem, sie werden größer und werden zu Jugendlichen, für jede Mutter aber auch jeden Vater ist die Zeit der Pubertät eine grauenvolle Erinnerung, was waren die launisch.
Dann aber, oh Graus, wollen diese Mädels und Jungen auch ihren Platz in der Gesellschaft haben, den wir logischerweise gerade besetzt halten. In diesem Zusammenhang haben es die Jungens (aber auch Mädels) so an sich ihr Körpergefühl zu entwickeln. In der Regel machen sie dies mit Fussballspielen. Jeder Junge will halt ein Ballack werden (zunehmend auch die Mädels), um evtl. die große Kohle zu machen.
Wenn man so den Jungs zusieht und das dauernde Gebrüll hört, denkt man sich, wenn man vernünftig ist, so war ich auch mal. Manch einer von unseren lieben Zeitgenossen bringt der blanke Neid, weil halt körperlich nicht mehr so fit, in Regionen des  Wahnsinns. Da kommt es doch gelegen, wenn die Jungs mal eine Kippe auf dem guten Kunstrasen eingetreten haben. Diese Vorfälle häufen sich nun. Was tun? Unsere Gesellschaft hat hierfür ein probates Mittel – das Verbot. Und raus ist die gesamte Bande.

Als Alternative wird sodann auf einen Bolzplatz ein paar Kilometer weiter verwiesen, was aber so gut nicht rüber kommt. Halt undankbare Jugend, ist immer so. Aber wir haben die Jugendlichen vertrieben, ist doch schon mal was. Nur das Problem ist damit nicht beseitigt, ein neues Problem tut sich auf. Jugendliche haben es mal so an sich,  sie wollen ihre ureigensten Freiräume haben, sich messen, sich ausprobieren, Grenzen erleben usw. körperlich wie auch sozial.
Die einen hängen nunmehr vor ihrem Computer mit Spielen, wie diesen schönen Gewaltspielen ab, lernen also im virtuellen Bereich schon mal die Leute umbringen, während die anderen sich auf Busbahnhöfen  mit dem Alkohol, Sex oder Drogen beschäftigen. Wieder ein Problem für uns arme Erwachsene.
Jetzt ist das ja nicht so schlimm, wir haben wie gesagt dieses probate Mittel, das Verbot. Nur das Verbot löst kein einziges Problem, es schafft immer neue Probleme.
So auch in Ennepetal am Busbahnhof und anderswo. Ein Streetworker, Sozialarbeiter, muss her, da werden mal schnell 10.000,– EUR locker gemacht und gut soll es sein.
Nun sagt die CDU, he, die sind ja nicht kriminell, brauchen wir also nichts zu tun. Aber es geht bei diesem Streetworker nicht darum, dass er Kriminelle aufsucht, sondern das er eben diese Jugendlichen nicht in die Kriminalität abgleiten lässt. Sehr vernünftig wie wir meinen.
Nun setzt die SPD einen Ortstermin an um überhaupt mal zu sondieren,  über was reden wir denn hier, welche Vorfälle, quantitativ und qualitativ, können uns die Anwohner denn erzählen.
Wer kam? Der Fraktionsvorsitzende Herr Volker Raulef, der Parteivorsitzende Herr Christian Zink und die stellvertretende Bürgermeisterin, Frau Anita Schöneberg, allesamt SPD, dazu gesellte sich auch die Jugendhilfeausschussvorsitzende, Frau Dr.med.Hella Siekermann von der FDP. Von den Bündnis90/Die Grünen,  von den freien Wählern,  von der CDU oder von den Unabhängigen war niemand da. Weil, na ja die Jugendlichen sind ja noch nicht kriminell, da kann man ja ruhig mal abwarten. Die Anwohner, die sollen sich halt selber damit rumschlagen. Die Anwohner wussten auch nichts anderes zu machen, als einmal richtig auf die anwesenden Politiker "drauf zu hauen". Die SPD, die ja den Streetworker erst ermöglicht hatte bekam also die geballte Wut der Anwohner zu spüren. Die anderen waren fein raus, man hatte schon den Eindruck die fehlenden Politiker aller Coleur haben deshalb geschwänzt, weil sie nicht mit dem Problem  in Zusammenhang gebracht werden wollten. Frei nach dem Motto, seh ich das Problem nicht, gibt es dasselbe nicht.

So haben wir ein gutes Beispiel gesehen welches Problembewusstsein die fehlenden Parteien haben und bekommt schon einen Vorgeschmack wie es in den nächste 5 Jahren ablaufen soll, nämlich arbeitsteilig.
Die CDU aber auch Bündnis90/Die Grünen sind für den Proseccobereich zuständig und die SPD halt für den Schmuddelbereich. Wenn der Schmuddel zutage tritt, geht man halt her und steckt den Kopf in den Sand oder geht zur nächsten Prosecco After-Workfete.
Nur, falls die Krise kommt, und die kommt sicherlich, wird es soziale Verwerfungen in nie dagewesener Weise geben, man spricht von mindestens 5 Mio Arbeitslosen in 2010, die aber langfristig als Bodensatz bleiben.
Das bedeutet auch für Ennepetal, denn wir sind keine Insel, eine Menge an Jugendlichen werden Randale machen.
Jetzt könnte man schon einmal "üben" wie man dem Problem begegnen will, nur bei den Konservativen muss erst ein Problem virulent sein. Nur dann gibt es keine Möglichkeiten mehr einzugreifen. Dann gilt nur drüberhauen, das ist die Steigerung von den Möglichkeiten der Konservativen.
Jetzt könnte man sich umdrehen und sagen,ok, wir sind hier in Ennepetal, hier läuft alles anders und wir gehen nach Hause. Wir gehen aber wieder zum Bremenplatz zurück und sprechen, rein hypothetisch, versteht sich, mit dem TUS Ennepetal. Der ist ja irgendwie der Allgemeinheit verpflichtet, wegen der Zuschüsse und so.

Die Jugendlichen die wir oben mit unseren Verboten gerade vertrieben haben, holen wir glattweg zurück, stellen denen noch ein TUS Mitglied zur Seite um sie in ihrem Bemühen eine sinnvolle körperliche Tätigkeit zu verrichten zu unterstützen. Logisch, wir nehmen nicht den Kunstrasen, sondern den Naturrasen, leiten die dazu an, das sie evtl. sogar den Rasen selber pflegen. Das dauert natürlich, aber es gibt auch eine Belohnung für die Gesellschaft. Es werden verantwortungsbewusste Menschen geführt, die sich letztendlich als wertvolle Mitglieder in unsere Gesellschaft einreihen, die sich nicht ausgegrenzt fühlen, sonder akzeptiert werden. Und darüber hinaus erfährt der TUS evtl. das bei diesen Bolzern der eine oder andere Ballak dabei ist, ist doch was,oder? Ich weiß, das klingt naiv, ist es aber nicht; denn viele Kicker aus meiner Generation sind erst mit dieser Bolzerei zu späteren Fussballstars avanciert. Sie kamen aus einfachen Verhältnissen, waren Prollos, wie wir heute sagen würden, hatten das Geld nicht für den Verein, landeten aber dann doch in den Vereinen. Waren unsere Vätergenerationen so naiv? Nein, sie waren pragmatisch und das machte auch Sinn.
Als ich mich oben auf dem Bremenplatz umsah, sah ich vom TUS junge Leute, die alle gewillt wären das Problem konstruktiv anzugehen. Ein Trainer meinte allerdings, das würde Geld kosten. Klar kostet es Geld, aber das bringen ja die Ballaks die durch die Bolzerei entdeckt werden, ist also eine Investition in die Zukunft. Denn ein Ballak, der wird ja an einen anderen Verein verkauft, ist doch was. Vergessen? Die alten müssten das noch wissen oder haben wir die auch in die Seniorenvereine abgeschoben? Dann holt sie halt zurück.
Und wenn wir das mal umsetzten, also die Köpfe aus dem Sand nehmen, ja dann kann Ennepetal mit Fug und Recht behaupten, wir sind familienfreundlich. Aber so bleibt das nur ein Lippenbekenntnis.Tja, die Sozialisation ist halt ein schwieriges Unterfangen und leider  müssen alle gesellschaftlichen Gruppen mit arbeiten. Aber wir werden ja auch belohnt, denn später bezahlen diese Jungendlichen als Erwachsene unsere Rente, so das wir ungestört mit unserem Rollator durch die Gegend düsen können. Der eine oder andere jetzt Erwachsene hilft uns sogar über die Strasse, warum?, weil er nicht vergessen hat wie die Erwachsenenwelt ihn in seiner Jugend behandelt hat. Übrigens, sowas nennt man Familien- und Jugendpolitik, sowas geht ohne Düsseldorf, Berlin oder Brüssel, man muss halt nicht immer vor jedem Problem den Kopf in den Sand stecken.
Und jetzt, bolzt man schön, es ist eurere Stadt
.

Jürgen Gerhardt


 

Für die Jenigen, die wieder das Haar in der Suppe suchen:

[Wer es falsch verstehen will und den Sinn nicht erkennt, was damit gemeint ist, der will es falsch verstehen!]

Linde Arndt

Manchmal verzweifelt man in Ennepetal.

Jugendhilfe für EUR 10.000,– im Sonderangebot, mit allem Drum und Dran.

 
[Foto: BMFB]

 

 

 

 [jpg] Als ich früher ehrenamtlich als Jugendleiter mein Unwesen trieb, gaben mir die älteren Jugendleiter mehrere gute Ratschläge mit auf den Weg.

1.    Höre auf, wenn Du merkst, die Jugendlichen sind für dich da.
2.    Denke daran, Jugendarbeit ist Zukunftsarbeit. Sie werden Dir  
       einmal als Erwachsene begegnen.
3.    Unterscheide klug, wer ein Freund der Jugend ist und wer
       nicht.

 

Als ich nun am 22.4.09 das erste mal drei Stunden die Sitzung des Ennepetaler Jugendhilfeausschusses besuchte, war es mir als wenn ich auf einem heißen Stuhl saß. Da ging es vorrangig um alles mögliche und erst dann  um die Jugendlichen oder unsere Kinder.

Da ging es erst einmal um eine Formalie in einem früheren Protokoll, sehr wichtig!!!

Dann ging es aber um die Personalie, eine persönliche Vendetta, zwischen der Verwaltung und der Vorsitzenden des Jugenhilfeausschusses. In den vorliegenden Schreiben der GPA NRW   ( Gemeindeprüfungsanstalt NRW) und des Landesjugendamtes (LWL) traten Widersprüchlichkeiten auf, die einen Beschluss nicht zuließen.
Dieses Dilemma löste man, indem man kurz den vorliegenden Beschluss umwidmete, was  in Folge wieder eine formalistische Debatte auslöste und auslösen  wird. Inhaltlich sind sich alle Beteiligten einig, indem sie das Personalproblem im positiven Sinne gelöst sahen wollten. Nur sie hatten sich in einen formalen Dschungel begeben.

Es war ein erbarmungswürdiges Schauspiel, nur die Vorsitzende wollte ihren Kopf halt durchsetzen.

Nun denn, es ist halt diese Parallelwelt die sich mir dort auftat,. Es kam aber noch schlimmer.

Beschlossen wurde sodann nur, dass die bestehende Stelle, die zum August ausläuft, verlängert werden sollte. Inwieweit nunmehr die Anrechnung der Stelle in den Bereich Schule oder Jugendhilfe zugerechnet werde, konnte nicht abschließend geklärt werden, man vertagte das Ganze.

1.    Frauenhaus in Ennepetal

Es folgte eine Präsentation von einer Frauenhaus Sozialpädagogin, die die Aufgaben und Arbeiten recht anschaulich darstellte. Es war aber eine Präsentation light. Als ich die Frau später auf dem Flur befragte, warum sie denn viele wichtige Aspekte ihrer Aufgabe außen vor gelassen habe, sagte diese sie habe nur eine 15 Minuten Zeitvorgabe gehabt.

Beispiele hierzu, was nicht gesagt wurde:


[Foto: AI]
  Gewalt wird heute nicht mehr so einfach interpretiert indem man körperliche Gewalt als die Gewalt schlechthin sieht. Es gibt vielfältige Formen der Gewalt in den Beziehungen, die zu schweren und schwersten Schädigungen bei den Opfern führen. In Folge werden die Opfer sogar stigmatisiert indem sie sich teilweise den Vorwurf gefallen lassen müssen, sie wären beziehungsunfähig. Denn man holt ja evtl. den Empfänger der Gewalt aus der Beziehung heraus, nur die psychologische Nachsorge, Therapie ist nur oberflächlich angelegt, weil die notwendigen finanziellen Mitteln nicht vorhanden sind. Die neuesten Studien, so neu sind sie auch nicht, zeigen eine gewisse Opferhaltung, die den Täter in die Gewaltspirale erst eintreten lässt.

Einem Menschen aber die Konditionierung der Opferhaltung ab zu therapieren ist recht mühselig. Gerade Frauen haben in vielen Familien eine konservative Erziehung erhalten, die diese Opferhaltung beinhaltet. Antiaggressionstraining, Schulungen um Selbstbewusstsein zu erlangen oder auch Gesprächtherapien der teilweise schwer traumatisierten, kein Wort davon. Wie die Gesellschaft ist auch der Ausschuss froh, wenn darüber der Mantel des Schweigens gehüllt wird – wegsehen oder totschweigen ist immer noch die beste Lösung.

Dann das Thema Wiederholungszwang wurde nicht ansatzweise behandelt. Erfährt ein Jugendlicher Konfliktlösungen mittels Gewaltanwendungen, so wird sein Erwachsenenverhalten dementsprechend sein.
Hier spricht die Psychologie aber auch die Soziologie von fehlenden positiven Vorbildern in unserer Gesellschaft. Aber es fehlen auch Anlaufstellen die einem Menschen beibringen wie er mit seinen Aggressionen umgehen sollte. Die Schulen vermögen das seit Jahren nicht mehr zu leisten, sie melden sich nur, wenn etwas total aus dem Lot ist.

Ich hatte zumindest den Eindruck, die Beteiligten wissen nicht wovon hier geredet wurde und alle waren froh, dass es eine Institution gibt die dieses Problem auch löst. Ein Gespräch wurde nicht gesucht aber auch nicht gewollt. Obwohl die Frauenhäuser mit geringen finanziellen Mitteln ausgestattet sind, wurde noch nicht einmal eine Zuwendung angedacht.

2.    Streetworker

Nun, in unseren Stadtteilen finden sich Jugendliche ein um zu "randalieren" oder wie es im Amtsdeutsch heißt, das Vorliegen von auffälligen Verhaltensweisen. Dazu gehört  Suchtverhalten, Drogenmissbrauch, neue religiöse Bewegungen und Weltanschauungen, Rechtsextremismus, politischer Extremismus, Kinder- und Jugendkriminalität, Alltagsgewalt, Mediengewalt (Internet, Fernsehen, Video, CD, Computerspiele, Zeitschriften, Bücher u.a.), Pornographie, jugendgefährdende Orte usw.. Sicher es ist nicht gerade toll was dort stattfindet. Aber es ist immer ein Ausdruck von Unzufriedenheit , der sich in Form von Exzessen äußert. Hier und heute aber auch früher und überall. Das Problem ist jedoch wie begegnet man dem "Treiben"?

Die Arbeit eines Streetworkers ( aufsuchende Sozialarbeit ) ist immer eine präventive Arbeit. Der Gedanke: Bevor ein Jugendlicher in den kriminellen Bereich abgleitet ihn aufzufangen und mit ihm tragfähige Alternativen zu erarbeiten, die ihn letztendlich zu dem gesellschaftlichen Konsens zurück finden lässt. Die Arbeit baut auf Vertrauen auf und ist anonym.Was dem Streetworker zugetragen wird, bleibt auch bei ihm. Er ist quasi einer von "ihnen".
Die Devise: Die Arbeit eines Streetworkers ist billiger als das abgleiten eines Jugendlichen  in eine Subkultur mit evtl. kriminellen Strukturen. Übrigens, ein Platz in einer JVA kostet das Gemeinwesen, z. Zt. rund EUR 3.000,–/Person und Monat. Das Problem: Der Beweis, dieser oder jener Jugendliche hätte bei Einsatz eines Streetworkers keine kriminelle Laufbahn eingeschlagen, kann nicht angetreten werden.

Nun sollten sich 3 Fachkräfte zu diesem Thema äußern und ihre Konzepte vorstellen.

Was sich mir nun darbot, verschlug mir doch den Atem.

Der erste trug vor man könne oder wolle sich mal damit befassen, habe aber jetzt einen anderen Termin wahrzunehmen und einen Stellvertreter mitgebracht. Der Stellvertreter bejahte nunmehr unsicher die Fragen die ihm gestellt wurden, nur ob er diese auch inhaltlich verstanden hatte  ist nicht anzunehmen. Welche Konsequenzen sich daraus boten war nicht auszumachen. Ein Angebot sieht sicher etwas anders aus.

Nun kam Frau Hamann von der Diakonie Ennepe-Ruhr/Hagen. Diese Frau legte die Schwachstellen der Anfrage frei, indem sie erst einmal eine grundlegende Analyse des Verhaltens einforderte. Legte auch die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Jugendlichen dar, die auch die probaten Maßnahmen ihrerseits erforderten. Jugendliche sind nicht mehr nur einer sozialen Schicht zu zuordnen, vielmehr beobachtet man zunehmend eine Herkunft auch von den Mittel- und Oberschichten. Konzeptionell gäbe es viele Ansätze, die aber alle auf den Einzelfall zugeschnitten würden. Auch die unterschiedlichen Erscheinungsformen der so genannten auffälligen Verhaltensweisen, sollten erst eruiert werden
Für die veranschlagten 10.000,– EUR sähe sie nur den ersten Ansatz einer erfolgreichen Streetworkerarbeit.
Sie machte darauf auch an Beispielen unterschiedliche Konzepte deutlich, die aber alle weiterlaufen und noch zu keinem endgültigen Ergebnis führen könnten. Man merkte ihr schon die Kompetenz aber auch Erfahrung im Bereich der Sozialarbeit an. Man merkte dieser Frau Hamann schon an, dass sie aus der Praxis kam und wusste wovon sie sprach.
Rückfragen wurden nicht gestellt, so wurde diese Frau entlassen – schade.

Der nachfolgende Vortrag war zu allgemein, als das man daraus etwas ableiten konnte.

In Folge wurde von der Verwaltung angemerkt, dass bei einem besuchten  Vortrag über die Streetworkerei ohne klare Zielvorstellungen gegenüber den Jugendlichen nichts zu bewegen wäre.

Was denn sonst? Zielvorstellungen müssen aber doch die Streetworker nicht definieren, dies ist ein allgemeingesellschaftliches Vorhaben. Das kommunale Jugendamt ist hier gefragt. Stimmen diese Zielvorstellungen nicht mehr, bricht  der soziale Unfrieden aus, so ist das eben. Wenn der Anspruch eben größer ist als die Wirklichkeit, so ist auch ein größerer Frust oder auch eine größere Wut oder größeres  Gewaltpotenzial vorhanden. Man sieht das an der Qualität der Zerstörungen aber auch an der Gewalt.

Wer nunmehr meinte der Ausschuss würde sich besinnen und sich fachkundigen Rat über die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Jugendlichen einzuholen, der irrte. Es wurde heruntergespielt indem man den Erfolg der Schwelmer Streetworker in Frage stellte. Nach unserer Recherche ist dem jedoch nicht so, vielmehr ist die Schwelmer Streetworkerin inzwischen schwanger und kann dem Beruf nicht mehr nachgehen, die Arbeit ruht also.

Der Erfolg solch einer Arbeit hängt aber von vielen Faktoren ab, eine davon ist die Kommunikation zwischen der Stadtverwaltung aber auch anderen Behörden und den Streetworkern, aber auch den überzogenen Forderungen zeitlicher als auch qualitativer Art. Es geht eben nicht, dass Streetworker mal in 6 Monaten was wegmachen, was die Gesellschaft mit mangelnder Sozialisation über Jahre verbockt hat. Jugendliche haben Eltern und Eltern sein ist eine recht anspruchsvolle Tätigkeit, die aber nirgends eine Ausbildung erfährt. Man wird halt Mutter oder Vater.

So dachte ich mir im Hinausgehen, es waren nicht alles  Freunde der Jugendlichen die in diesem Jugendhilfeausschuss saßen. Als Ehemaliger würde ich sagen, die haben halt die Schecks mit dem Geld, mehr aber auch nicht.

Der Ausschuss wurde von Frau Dr. Hella Siekermann (FDP) geführt. Obwohl, Führung würde ich das wohl kaum nennen. Wenn man Führung als zielgesteuerten Prozess definiert, so stellte sich einem hier die Frage, was war das Ziel und was der Prozess. Unvorbereitet, kein Hintergrundwissen der Thematik, unkonzentriert aber auch undiszipliniert. So kann man einen Häkelkurs führen, aber doch bitte keinen Jugendhilfeausschuss. Oft war ich soweit, aufzuspringen und zu rufen "aufhören". Die Vorsitzende war total mit diesem Ausschuss überfordert, aber ich war ja nur dieses eine Mal in diesem Ausschuss. Jeder hat das Recht auf einen schlechten Tag, auch eine Frau Dr. Siekermann (FDP)

Aber es ging ja um nichts, nur um unsere Jugend und um Gewalt. Ist das wichtig?

Tja, manchmal verzweifelt man in Ennepetal.

Jürgen Gerhardt
 

Nachtrag: Samstag 25.April 2009 Uhrzeit: 0:20h

Zu der Behauptung es gäbe kein Jugendproblem. Mit dem Auto unterwegs.

 

Voerde, Friedhof und Lindenstr. 32 Jugendliche mit Flaschen gezählt.

Milspe, Busbahnhof und Marktplatz 22 Jugendliche mit Flaschen gezählt.

Altenvoerde, Mittelstrasse 5 Jugendlich mit Flaschen gezählt.

Herr Faupel, Herr Kraft und Herr Wiggenhagen, der Tag ist nicht nach dem Abendprogramm zuende, da fangen die Probleme erst an. Wollen wir mal abwarten bis der erste zusammen geschlagen ist. Oder wie wäre es mit dem ersten Drogentoten – ist doch mal was.