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Was brütet Emma denn da aus?

Sie heißt "Emma" – so wird sie zumindest liebevoll von Ulrike Isenberg genannt, bei der die Flugente vor 3 Wochen Quartier im Blumenkasten in der zweiten Etage "Im Himmel 36" in Gevelsberg bezogen hat.
   

                
  v.li n.re: Frau Ulrike Isenberg – Frau Marlies Beisert vom Tierschutzverein Gevelsberg  

              

Nun ist es bald so weit und die kleinen Küken werden schlüpfen und das kuschelig weiche Daunenbett verlassen – aber was dann???? Immerhin steht der schwere Blumenkasten auf der Brüstung am Balkon und davor befindet sich eine Dachschräge, die mit der Regenrinne endet. Flugenten sind Nestflüchter, die sofort nach dem Schlüpfen mit ihrer Mutter das Nest verlassen und Wasser suchen. Aber die Stefansbecke befindet sich eben zwei Stockwerk tiefer an der anderen Seite des Hauses.

Zur Unterstützung hatte Ulrike Isenberg auch den Tierschutz angesprochen und so kam Frau Marlies Beisert, um zusammen mit Frau Isenberg alle erdenklichen Möglichkeiten durch zu spielen, wie man nach der Geburt der 10 kleinen Stockentchen (zumindest hat Emma so viele Eier im Nest) alle gefahrlos in Sicherheit bringt.

 

Also ist guter Rat teuer (oder eben sehr, sehr schwer) und so hat Emma es geschafft, dass ihre Patin Ulrike ebenso schwer brütet wie sie – eben nur in anderer Art und Weise. Denn Ulrike Isenberg hat inzwischen eine Art Hotline mit dem Ornithologen Dr. Feld, bei dem sie ständig Rat und Anweisungen einholt.

Sie macht es sich nicht leicht und ist auch bereit einige Strapazen auf sich zu nehmen, um alles zu koordinieren und die beste Lösung für Ihre "Pflegekinder" heraus zu finden. Immerhin ist es eine sehr ungewöhnliche Patenschaft und sie ist es gewohnt, immer ihr Bestes zu geben.

Wünschen wir ihr  und ebenso der Stockentenfamilie gutes Gelingen, denn es gibt viele Risiken bei dieser Aktion.

Versucht man während der kurzen Abwesenheit der Mutter den Blumenkasten oder das Nest auf dem  inneren Balkon zu platzieren, gibt es keine Sicherheit, dass die Stockentenmutter die kleinen weiter betreut.

Versucht man vorher alle in Sicherheit zu bringen, kann die Entenmutter verschreckt werden und ebenfalls das Nest und ihre Jungen verlassen.

Auch ist es wohl so, dass am Tage der Geburt die Schlüpfung der Jungen noch so früh am Morgen geschieht, dass Ulrike Isenberg (und auch der Tierschutz) sich wohl den Wecker stellen muss, um rechtzeitig zur Stelle zu sein.

Drücken wir allen Beteiligten fest den Daumen. In ein paar Tagen werden wir wissen, wie alles über die Bühne gegangen ist und …….. was bei allem Brüten herausgekommen ist.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik

 

 

 Foto: © Linde Arndt